Neues aus der Raumfahrt am Freitag

«James Webb»-Teleskop entdeckt seinen ersten Exoplanet

WASHINGTON: Das Weltraumteleskop «James Webb» hat seinen ersten Exoplaneten entdeckt. Auf die Existenz des Exoplaneten «LHS 475» habe es zuvor schon Hinweise gegeben, jetzt sei sie mithilfe des Teleskops erstmals bestätigt worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. «LHS 475» habe fast exakt genau denselben Durchmesser wie unsere Erde und liege ungefähr 41 Lichtjahre entfernt. Ob der Exoplanet eine Atmosphäre ähnlich unserer Erdatmosphäre habe, sei noch unklar.

Lange Zeit kannten Astronomen nur die Planeten, die sich um unsere Sonne bewegen. Die ersten Exoplaneten - Himmelskörper, die in der Regel um einen Stern außerhalb unseres Sonnensystems kreisen - wurden erst Anfang der 90er Jahren bestätigt. Nasa-Experten gehen davon aus, dass es Hunderte Milliarden Exoplaneten in unserer Galaxie, der Milchstraße, gibt.

Das «James Webb»-Teleskop wurde gemeinsam von den Weltraumbehörden in Europa (Esa), den USA (Nasa) und Kanada (CSA) gebaut und startete Ende 2021 an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All - nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte. Im Sommer 2022 waren die ersten Aufnahmen des Teleskops veröffentlicht worden und hatten die bislang tiefsten und detailreichsten Einblicke in den Weltraum geliefert.


Erster Satellitenstartplatz auf europäischem Festland wird eingeweiht

KIRUNA: Nach mehrjähriger Vorbereitung wird im Norden von Schweden der nach Betreiberangaben erste Satellitenstartplatz auf dem europäischen Festland eingeweiht. Schwedens König Carl XVI. Gustaf, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson wollen dafür am Freitag (ab 10.15 Uhr) zur Einweihung des Weltraumbahnhofs im Raumfahrtzentrum Esrange in der Nähe von Kiruna symbolisch ein Band zerschneiden. Von der Leyen und weitere Vertreter der EU-Kommission sind anlässlich der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft, die das skandinavische Land zum Jahreswechsel übernommen hat, in der Region zu Gast.

Esrange soll nach Angaben des schwedischen Raumfahrtunternehmens SSC einen unabhängigen europäischen Zugang zum All bieten und damit den EU-Weltraumbahnhof bei Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ergänzen. Zum einen sollen von Nordschweden aus Satelliten in den Orbit geschossen werden, zum anderen sollen dort auch wiederverwendbare Raketen getestet werden. Der erste Satellitenstart ist für Ende 2023 geplant.

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