Neues aus der Raumfahrt am Freitag

Foto: Pixabay
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Vier Astronauten mit «Crew Dragon» zur ISS gestartet

CAPE CANAVERAL: Drei Männer und eine Frau sind mit einem «Crew Dragon» des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die vier Astronauten seien am Freitagmorgen (Ortszeit) mit Hilfe einer Falcon-9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet, teilten SpaceX und die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Wegen ungünstiger Wettervorhersagen war der ursprünglich für Donnerstag geplante Start auf Freitag verschoben worden. Am Samstag werden die vier Astronauten an der ISS erwartet.

Die «Crew-2» setzt sich aus den beiden US-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie ihrem japanischen Kollegen Akihiko Hoshide und dem Franzosen Thomas Pesquet zusammen. Pesquet ist der erste Astronaut der europäischen Weltraumorganisation Esa, der an Bord eines «Crew Dragon» zur ISS fliegt.

Es handelt sich um die zweite Crew, die von SpaceX zur ISS befördert wird. Die erste - die US-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie ihr japanischer Kollege Soichi Noguchi - hatte im November an der ISS angedockt. Sie sollen Ende April zur Erde zurückkehren.

«Crew-1» war die erste, die regulär mit dem «Crew Dragon» zur ISS flog, nachdem ein bemannter Test im vergangenen Frühjahr erfolgreich verlaufen war. Der Test war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten - und überhaupt das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.


Raumstationen im All - Außenposten der Menschheit

PEKING: Sie ließen den Traum vom Leben im Weltall Wirklichkeit werden. Seit mehr als einem halben Jahrhundert sind Raumstationen dort Außenposten der Menschheit.

SALJUT: Im Rennen um die Vorherrschaft im All errichtet die Sowjetunion im April 1971 mit Saljut-1 die erste bemannte Raumstation der Geschichte, gut 200 Kilometer über der Erde. Letzte Station des Programms ist Saljut-7, die 1982 in den Orbit startet und 1991 beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht.

SKYLAB: Die Antwort der USA lässt nicht lange auf sich warten: 1973 geht die einzige rein amerikanische Raumstation in Betrieb, das «Himmelslabor» Skylab. Bei insgesamt drei Missionen beobachten jeweils drei Astronauten Sonne und Erde und führen medizinische und biologische Experimente durch, unter anderem zur Schwerelosigkeit. Die Station verglüht 1979.

MIR: Nach ihrem Start 1986 bleibt die russische Raumstation 15 Jahre lang das größte künstliche Objekt in der Umlaufbahn der Erde. Wurde Saljut-7 noch vollständig auf der Erde zusammengebaut, werden bei der Mir mehrere Module erst im Weltraum montiert. Unter russischer Führung wird die Station international für wissenschaftliche Zwecke genutzt. Nach mehr als 86.000 Erdumrundungen kommt es 2001 zum kontrollierten Absturz.

ISS: In 400 Kilometern Höhe kreist die International Space Station (ISS) in rund 90 Minuten einmal um die Erde. Ihr schrittweiser Aufbau hatte 1998 begonnen. Beteiligt sind neben den USA, Russland, Kanada und Japan die Mitgliedsstaaten der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Als erster deutscher Raumfahrer kommt 2006 Thomas Reiter an Bord, Alexander Gerst ist 2014 und 2018 zu Gast. Doch steht das Aus der ISS nach einer Reihe technischer Probleme vermutlich bald bevor. Russland hat seinen möglichen Ausstieg ab 2025 angekündigt.

TIANGONG: Zunächst gab es zwei kleinere Vorläufer der nun geplanten größeren Raumstation Tiangong (Himmelspalast). Das Raumlabor Tiangong 1 startet 2011 ins All und verglüht 2018 unkontrolliert, da es nicht mehr zu steuern ist. Den Nachfolger Tiangong 2 lässt China nach fast drei Jahren im All im Juli 2019 kontrolliert in der Atmosphäre verglühen. Tiangong 2 war 2016 gestartet, zwei Raumfahrer wohnten und experimentierten dort 29 Tage lang.

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