Neues aus der Raumfahrt am Donnerstag

Foto: Pixabay
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Der «Maulwurf» beendet seine Grabe-Versuche auf dem Mars

KÖLN: Der etwas unglücklich agierende «Mars-Maulwurf» - ein in Deutschland entwickelter Bohrroboter auf dem roten Planeten - beendet seine Reise. Das teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstagabend mit. «Es war geplant, dass er fünf Meter in die Tiefe gräbt», sagte eine Sprecherin. «Das wird er nicht mehr machen.»

Bei dem «Mars-Maulwurf», der an Bord der Nasa-Landesonde «InSight» zum Mars geflogen und im November 2018 gelandet war, handelt es sich genau genommen um eine Rammsonde. Das DLR bezeichnet ihn auch als «eine Art selbstschlagender Nagel». Zwei Jahre lang habe er versucht, sich tiefer in den Boden einzugraben. Unterhalb der Mars-Oberfläche sollte er Temperatur und Wärmefluss messen.

Auf dem Weg zu der gewünschten Tiefe geriet der «Maulwurf» aber ins Stocken - der Fortschritt blieb aus. Den Angaben zufolge mussten die Forscher unter anderem feststellen, dass der Boden in dem Gebiet völlig anders war, als alles, was sie zuvor gesehen hatten.

«Wir haben alles gegeben, was möglich war. Aber der Mars und unser tapferer Maulwurf passten einfach nicht zusammen», fasste Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung nun das Ende der Grabe-Versuche zusammen.


Neuer Esa-Chef: Europa muss bei Raketen an vorderster Front stehen

PARIS: Europa muss nach Ansicht des künftigen Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation Esa auf dem Raketenmarkt wieder ganz vorn mitspielen. «Wir müssen im Bereich der Trägerraketen an vorderster Front stehen. Der Druck ist hoch, er ist extrem hoch», sagte Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Neujahrspressekonferenz der Esa in Paris. In diesem Jahr liege der Fokus auf dem Erstflug der Rakete Vega C und der Vorbereitung für den Erstflug der Ariane 6 im kommenden Jahr. Dies müsse wie geplant geschehen. «Ich werde mich auch darauf konzentrieren, was die nächste europäische Rakete danach sein wird», so Aschbacher weiter.

«Ich habe nicht die magische Lösung, was wir tun und wie wir es tun», sagte Aschbacher. Es sei aber klar, dass man in Europa zusammenarbeiten müsse, um Lösungen zu finden, insbesondere im Bereich der Trägerraketen. Der 58-jährige Österreicher kündigte an, sich so bald wie möglich auch mit dem EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, der auch für Raumfahrt zuständig ist, zusammensetzen zu wollen. Vor allem das private US-Unternehmen SpaceX macht der europäischen Raumfahrt massive Konkurrenz. Das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk setzt vor allem auf teils wiederverwendbare Raketen.

Der scheidende Esa-Direktor Jan Wörner bedankte sich bei allen, die ihn in den vergangenen Jahren unterstützt hätten. «Ich werde allen verzeihen, die gegen mich gekämpft haben», sagte er. Wörner hatte nach der Wahl Aschbachers im Dezember eigentlich angekündigt, sein Mandat bis zum Ende seiner Amtszeit im kommenden Sommer ausfüllen zu wollen. Ende vergangener Woche gab der Deutsche überraschend bekannt, doch bereits voraussichtlich Ende Februar abtreten zu wollen. «Ich glaube, es ist besser für Josef, nicht sechs Monate lang auf dem Wartesitz zu sitzen», begründete er seine Entscheidung nun. Er wolle außerdem nicht die Position einer «Lame Duck» einnehmen.

Der 66-jährige Wörner ist seit 2015 Chef der Esa. Er steuerte zuvor unter anderem acht Jahre lang das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum in Köln. Sollte Aschbacher bereits im März das Steuer bei der Esa übernehmen, werde er bekanntgeben, wie es für ihn weitergehen werde, so Wörner.

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