Weitere US-Firma will erste kommerzielle Mondlandung versuchen
CAPE CANAVERAL: Nach mehreren gescheiterten Versuchen will ein weiteres US-Unternehmen die erste kommerzielle Mondlandung schaffen. Mithilfe einer «Falcon 9»-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk soll am Mittwoch (ab 6.57 Uhr deutscher Zeit) der Lander «Nova-C» vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida starten, wie das US-Unternehmen Intuitive Machines mit Sitz im texanischen Houston mitteilte. Der Start könnte sich allerdings auch noch verzögern. Intuitive Machines hofft auf eine Mondlandung am 22. Februar. Es wäre die erste - wenn auch unbemannte - US-Mondlandung seit den Apollo-Missionen vor über 50 Jahren und die erste kommerzielle Landung auf dem Erdtrabanten in der Raumfahrtgeschichte.
Der «Nova-C»-Lander mit dem Spitznamen «Odysseus» ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem möchte der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitsenden.
«Odysseus» soll in der südlichen Region des Mondes in einem Krater namens «Malapert A» landen. Nach einem möglichen erfolgreichen Aufsetzen wäre der Lander nach Angaben seiner Hersteller ungefähr sieben Tage lang funktionsfähig. Mondlandungen gelten allerdings als technisch höchst anspruchsvoll - und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft.