Neues aus der Raumfahrt am Dienstag

Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls
Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls

Neues James-Webb-Weltraumteleskop soll in frühes Universum blicken

PARIS: Die Weltraumbehörden Europas, der USA und Kanadas wollen mit ihrem neuen James-Webb-Weltraumteleskop bald mehr über das frühe Universum lernen. Mit dem Teleskop sollen die ersten nach dem Urknall entstandenen Galaxien beobachtet werden, sagte Nasa-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen am Dienstag. Den Angaben zufolge soll das Teleskop eine Art Blick in die Vergangenheit vor 13,5 Milliarden Jahren bieten, und damit um einiges weiter zurück als sein Vorgänger Hubble. Der Wissenschaftsdirektor der Esa, Günther Hasinger, bezeichnete das neue Teleskop als eine «wunderbare Zeitmaschine».

Das James-Webb-Teleskop soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern außerdem helfen, das Leben der Sterne und die Entwicklung von Galaxien und Planetensystemen zu verstehen. Die Weltraumbehörden hoffen auch, dass mit dem Teleskop Exoplaneten besser erforscht werden können. Auch ob bei solchen Planeten bei anderen Sternen Leben entsteht, wollen sie mit Hilfe des Teleskops herausfinden.

Das neue Weltraumobservatorium soll im Herbst vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Der Weg bis zum Zielorbit soll etwa vier Wochen dauern. Die Launchperiode gehe von Ende Oktober bis Anfang Dezember, hieß es vom Raketenbetreiber Arianespace. Das genaue Startdatum hänge noch von weiteren Starts ab und werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Den Angaben zufolge wird das Teleskop aus der internationalen Kooperation das größte und leistungsfähigste Teleskop sein, das bisher ins All gebracht wurde.


Südkorea präsentiert Testversion einer eigenen Weltraumrakete

SEOUL: Südkorea hat Medienberichten zufolge zum ersten Mal das vollständige Modell einer Weltraumrakete aus eigener Entwicklung vorgestellt. Wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag berichtete, wurde eine Testversion der Nuri genannten Trägerrakete an die Startplattform des Naro-Raumfahrtzentrums in Goheung im Süden des Landes verlegt und dort aufgerichtet. An dem Modell soll demnach unter anderem die Betankung an der Rampe getestet werden. Im Oktober dieses Jahres soll eine dreistufige Nuri-Rakete von Goheung aus einen Satelliten ins All schicken.

Entwickelt wird die Rakete vom Koreanischen Raumfahrt-Forschungsinstitut (Kari). Nach dessen Angaben kann die Rakete einen 1,5 Tonnen schweren Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn in Höhe von 600 bis 800 Kilometern über der Erdoberfläche bringen.

Im Rahmen seines ehrgeizigen Raumfahrtprogramms entwickelt Südkorea eigene Trägerraketen, um möglichst im Geschäft um die Beförderung von Satelliten mitmischen zu können. Die Entwicklungskosten dafür betragen laut Yonhap zwei Billionen Won (etwa 1,5 Milliarden Euro). Anfang 2013 hatte Südkorea erstmals vom eigenen Land aus einen Forschungssatelliten in eine Umlaufbahn geschossen. Der Start gelang mit einer Trägerrakete KSLV-1, die mit russischer Hilfe gebaut wurde.

Im nächsten Jahr will Südkorea auch eine eigene Mondsonde starten. Zudem gehört das Land zu den Unterzeichnerstaaten des Artemis-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa für die Zusammenarbeit im Weltraum. Geplant ist, Menschen mit einem vollständig wiederverwendbaren Start- und Landesystem zu Zielen wie dem Mond und dem Mars zu schicken.

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