Neues aus der Promiwelt am Sonntag

Foto: Pixabay
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Russland leitet Strafverfahren nach Aussage von US-Senator ein

MOSKAU: Der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, hat seine Behörde mit der Einleitung eines Strafverfahrens wegen einer angeblich russophoben Äußerung des US-Senators Lindsey Graham beauftragt. «In einem im Internet verbreiteten Video sprach US-Senator Lindsey Graham bei einem Treffen mit dem Präsidenten der Ukraine über die finanzielle Beteiligung der USA an der Tötung von russischen Bürgern», teilte die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal mit. Diese Aussage werde nun rechtlich bewertet.

Hintergrund ist ein am Freitag in sozialen Netzwerken von Präsident Wolodymyr Selenskyj erschienenes Video von dessen Treffen mit Graham. In dem Gespräch dankte Selenskyj den USA für ihre Hilfe, die den Ukrainern dabei helfe, ihre Freiheit zu verteidigen. In Russland sorgte vor allem die Antwort Grahams für Furore: Denn laut russischen Medien soll er gesagt haben: «And the Russians were dying. The best money we ever spent» (etwa: Und die Russen sind gestorben. Unsere beste Investition aller Zeiten).

Allerdings ist das Wort «dying» nicht eindeutig zu hören. Im Netz wird daher darüber gestritten, ob er nicht stattdessen gesagt habe, die Russen seien erledigt («done»). Zudem ist eine Pause zwischen beiden Sätzen, weil das Video an der Stelle geschnitten wurde.

Vor der Einleitung des Strafverfahrens hatte die russische Führung bereits verbal scharfe Kritik an der vermeintlichen Äußerung Grahams geübt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einer «Schande», die solche Senatoren für die USA darstellten, die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa erklärte, US-Investitionen hätten den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust verursacht. Nun finanzierten die USA «das neonazistische Kiewer Regime». Die ständigen Vergleiche der Ukraine mit Nazi-Deutschland dienen Moskau dazu, den eigenen Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu rechtfertigen.


Cannes-Preisträgerin stimmt bei türkischer Präsidentschaftswahl ab

ISTANBUL: Einen Tag nach ihrer Auszeichnung mit dem Filmpreis von Cannes hat die Schauspielerin Merve Dizdar ihre Stimme bei der türkischen Präsidentschaftswahl abgegeben. Sie sei mit Applaus begrüßt worden, twitterte die Sprecherin der türkischen Arbeiterpartei, Melis Akyürek, am Sonntag zusammen mit einem Foto Dizdars.

In der Türkei waren am Sonntag 61 Millionen Wählerinnen und Wähler aufgerufen, sich in der Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und dem Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu zu entscheiden.

Dizdar gewann den Preis im französischen Cannes am Samstag für ihre Rolle als Lehrerin in dem Film «About Dry Grasses» von Nuri Bilge Ceylan.


Iranisches Model setzt in Cannes Zeichen gegen Hinrichtungen

CANNES: Das iranische Model Mahlagha Jaberi hat bei den Filmfestspielen in Cannes mit einem denkwürdigen Outfit ein Zeichen gegen Hinrichtungen im Iran gesetzt. Zu der Premiere des Films «The Old Oak» erschien sie mit einem Kleid, dessen Träger wie eine Schlinge um ihren Hals lagen. Auch die Textur des goldenen Bands erinnerte an einen Strick. Auf Instagram präsentierte Jaberi ihr Kleid mit den Worten «Stoppt Hinrichtungen im Iran». Das Outfit widmete sie den Menschen ihres Heimatlandes.

Seit Wochen sprechen Menschenrechtler im Iran von einer Hinrichtungswelle. Nach Einschätzung der UN wurden dieses Jahr bereits mehr als 200 Menschen exekutiert. Nach einem Bericht stieg die Zahl der erfassten Hinrichtungen im Iran von 314 im Jahr 2021 auf 576 im Jahr 2022. Auch die Exekutionen zweier EU-Bürger hatten internationale Kritik ausgelöst.

Erst vor wenigen Tagen hatte Irans Justiz drei weitere Teilnehmer der Massenproteste gegen die Staatsführung hinrichten lassen. Damit stieg die Zahl der vollstreckten Todesstrafen gegen Demonstranten auf sieben. Mehreren weiteren Demonstranten droht die Exekution.

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Leserkommentare

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