Jazzvirtuose Al Di Meola dankt Ärzten nach Notbehandlung
LOS ANGELES: Der US-amerikanische Jazzvirtuose und Star-Gitarrist Al Di Meola ist nach einem medizinischen Notfall auf der Bühne in Rumänien in einem Krankenhaus behandelt worden. Er danke den Ärzten und Krankenschwestern im Bagdasar Arseni Krankenhaus in Bukarest, dass sie ihn wieder «auf Kurs» gebracht hätten, schrieb der 69-jährige Musiker am Freitag auf Instagram. Der 29. September sei zudem World Heart Day (Weltherztag), fügte er hinzu. Er werde ihnen «ewig dankbar» sein.
Der Musiker war Medienberichten zufolge bei einem Auftritt am Mittwochabend auf der Bühne zusammengebrochen. Die Show wurde abgebrochen. In einer Mitteilung auf Instagram schrieb der Musiker danach, er müsse seine Tour wegen eines medizinischen Vorfalls unterbrechen. Er plane aber, 2024 wieder zurückzukehren.
Seine Frau Stephanie wandte sich am Freitag auf Instagram in einer Videobotschaft an die Fans. Dem Musiker gehe es schon viel besser und er werde sich gänzlich erholen, sagte die Ehefrau unter Tränen. Der «Bild»-Zeitung sagte sie, es sei ein Herzinfarkt gewesen.
Der von seinen Fans als «Gitarrengott» gefeierte Al Di Meola war in den 1980er Jahren mit seinem Live-Album «Friday Night in San Francisco» bekannt geworden, das sich millionenfach verkaufte.
«Elvis' Kathedrale»: U2 eröffnen Mega-Eventhalle in Las Vegas
LAS VEGAS: Die irische Rockband U2 hat die neue, kugelförmige Eventhalle in Las Vegas, die MSG Sphere, mit einer spektakulären Live-Show eröffnet. «Das ist Elvis' Kathedrale!» rief Frontmann Bono am Freitagabend nach den ersten Songs, allesamt vom «Achtung Baby»-Album (1991). Über einen riesigen Bildschirm mit mehr als 250 Milliarden Pixeln - innen und außen die Halle umspannend - glitten unter anderem ein Sonnenaufgang in der Wüste, die glitzernde Skyline um die Halle, gefährdete Tierarten Nevadas, ein Ozean und ein Feuerwerk.
U2 spielte Hits wie «Elevation», «Where The Streets Have No Name», «With or Without You», aber auch ihren am gleichen Tag veröffentlichten neuen Song «Atomic City». Bis Dezember wird die Band an 25 Abenden in der MSG Sphere in Las Vegas spielen. «Die Show war gigantisch, die klaren Visuals waren extrem real», sagte Anne Viefhues, die für die deutsche Fanseite u2tour.de nach Las Vegas gereist war, direkt nach dem Konzert der dpa. «Manchmal wirkte es, als würden die Bilder auf einen zukommen. Auch musikalisch war die Band fantastisch.» Bono wirkte oft sichtbar bewegt, demütig ob der Größe des Ereignisses und der Location und zu Tränen gerührt, nach der Pandemie wieder vor den Fans zu stehen.
Die Vertretung des erkrankten Schlagzeugers Larry Mullen, der Niederländer Bram van den Berg, wurde von Band und Fans begeistert aufgenommen. «Es war ganz klar, dass Mullen U2's Schlagzeuger ist» und bleibt, so Michelle Shermer, die für die von Bono mitgegründete Organisation ONE tätig ist. «Aber Bram hat das sehr gut gemacht.» Auch sie fand die Show unglaublich: «Manchmal fühlte es sich an, als käme Gott vom Himmel herab - und im nächsten Moment gingen die Lichter aus und es war wieder ganz intim, nur die Band allein ohne viel Drumherum.»
Schon bei früheren Tourneen haben Bono (63) und seine Kollegen immer wieder neue Showelemente genutzt - bei der Zoo TV Tour (1992 bis 1993) hingen etwa erstmals riesige Fernseher und Trabis über der Bühne. Mit ihrem Konzert in Las Vegas aber setzen U2 nun erneut extrem hohe, atemberaubende Standards.
«Spitting Image»-Ausstellung in Cambridge
CAMBRIDGE: Prinzessin Diana sah skurril aus, Ex-Premier Margaret Thatcher gruselig: Die britische Satiresendung «Spitting Image» machte sich einst mit Puppen über Prominente lustig. Das Archiv der Show wird in der Universitätsbibliothek Cambridge verwaltet. Eine neue Ausstellung zeigt dort nun Puppen, Skizzen und andere Dokumente. Die Sendung lief von 1984 bis 1996, später gab es nochmal eine Neuauflage.
Nach Angaben von Produzent John Lloyd kamen jede Woche zwei Säcke voller Zuschauerpost, mit Komplimenten oder auch Kritik. Damals habe man sich für einen Beschwerdebrief noch anstrengen müssen - Umschlag, Briefmarke und dann der Gang zum Briefkasten.
«Ich fände es furchtbar, wenn ganz Instagram oder Tiktok hinter mir her wären», sagte Lloyd laut Nachrichtenagentur PA über mögliche Reaktionen heute.
«Spitting Image» bedeutet soviel wie «Ebenbild». Der britische TV-Klassiker wurde 1986 weltberühmt mit dem Genesis-Musikvideo zu «Land of Confusion». Darin drückt die Ronald-Reagan-Latexpuppe am Ende aus Versehen den Nuklearknopf.