Gillian Anderson: Frauen behalten Fantasien oft für sich
(LONDON: Schauspielerin Gillian Anderson (56) hat für ein neues Buch sexuelle Fantasien von Frauen gesammelt. Vor anderthalb Jahren rief sie Frauen dazu auf, anonym ihre erotischen Vorstellungen einzureichen - nun erscheint eine Auswahl der Zuschriften im Buch «Want». Insgesamt habe sie Briefe im Umfang von knapp 1.000 Seiten erhalten, schreibt Anderson im Vorwort zur Textsammlung. «Überraschend fand ich, dass viele Frauen ihre Fantasien selbst heute noch für sich behalten. Einige sind stark, stolz und selbstbewusst und feiern ihre sexuelle Macht, etliche empfinden allerdings auch Scham und haben Schuldgefühle, weil sie sich beim Sex nach Befriedigung und Erfüllung sehnen», erklärt Anderson. Die Schauspielerin, die aus den USA stammt und in London lebt, wurde mit der Mysteryserie «Akte X» bekannt. Seitdem drehte sie zahlreiche Projekte, zum Beispiel die Serie «Sex Education», in der sie eine Sexualtherapeutin spielt.
Stefanie Giesinger: Erlebte «dunkles Loch» nach Abtreibung
BERLIN: Model Stefanie Giesinger hat in offenen Worten über ihre Abtreibung geschrieben, die sie vor Monaten vornehmen ließ. «Vor rund einem Jahr wurde ich schwanger, und es folgten unglaublich schwere Monate», schrieb die 28-Jährige auf Instagram. «Ich wollte keine Mutter werden, zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht.» Giesinger teilte mit ihren 5,2 Millionen Followern, wie herausfordernd es allein gewesen sei, an Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen zu kommen und wie sie in der Zeit mit Gefühlen wie Scham, Angst und Trauer zu kämpfen hatte. Sie habe sechs Wochen warten müssen, bis ihr die befruchtete Eizelle per Operation entfernt wurde, schrieb sie. «Die plötzlich abfallenden Hormone, das schlechte Gewissen und die Überforderung stürzten mich in ein dunkles Loch, aus dem es schwer war, irgendeinen Lichtblick zu erkennen.» Sie sei dankbar für die Menschen, die sie in der Zeit nach dem Eingriff aufgefangen hätten, «und für das Privileg, über meinen eigenen Körper entscheiden zu können».
Nach Tortenwurf: «Tagesschau»-Mann schreibt Debattier-Buch
HAMBURG: Ein Jahr nach einer Torten-Attacke auf ihn legt «Tagesschau»-Sprecher Constantin Schreiber ein Sachbuch über besseres Debattieren vor. In der Streitschrift «Lasst uns offen reden! Warum die Demokratie furchtlose Debatten braucht» plädiert er dafür, einander mehr zuzuhören und Diskussionen auszuhalten. Vor einem Jahr hatte es an der Uni Jena bei einer Veranstaltung in einem Hörsaal einen Angriff mit einer Torte auf den Journalisten gegeben. War die Torte der Auslöser für das Buch? Der 45-Jährige sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur: «Nein, die Torte und die Situation beschäftigen mich gar nicht mehr. Es waren vielmehr einige Reaktionen danach.» So habe eine Journalistin ihm gesagt, er habe es damals ja darauf angelegt und müsse sich nicht wundern, dass das passiert sei. «Journalismus rechtfertigt es nie, attackiert zu werden. Ich fand die Äußerung zutiefst undemokratisch.» Schreiber, der schon zahlreiche Romane und Bücher, unter anderem über den Islam publiziert hat, sagte: «Mein Plädoyer im Buch ist: Man muss Diskussionen aushalten.»
Uwe Ochsenknecht will sich nicht mehr ärgern
MÜNCHEN: Schauspieler Uwe Ochsenknecht ist mit inzwischen 68 Jahren offenbar ein wenig altersmilde geworden. «Ich ärgere mich nicht mehr, das ist mir zu blöd. Ich glaube, alles, was sich ergibt im Leben, hat irgendwie einen Grund. Das ist irgendwie so ein Urvertrauen. Und was bringt es, sich über Dinge aufzuregen, die man selbst nicht ändern kann?», sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. «Aus diesen unkontrollierten, instinktiven Momenten entsteht doch selten etwas Gutes. Warum sind die Leute immer sofort so sauer, wenn die Bahn nicht kommt oder sie den Flug verpassen? Es ändert doch nichts, wenn man sich darüber aufregt.» Ochsenknechts neuer Film «Die Ironie des Lebens» startet in den Kinos. Er spielt darin einen alternden Comedy-Star, der seine an Krebs erkrankte Ex-Frau wieder trifft, sich neu in sie verliebt, ihre letzten Monate mit ihr verbringt - und dabei lernt, worauf es im Leben ankommt.
Michael Keaton will unter bürgerlichem Namen bekannt sein
LOS ANGELES: Hollywoodstar Michael Keaton möchte zukünftig seinen bürgerlichen Namen Michael John Douglas in seinen Künstlernamen integrieren. Schon letztes Jahr wollte er in einem neuen Film eigentlich als Michael Keaton Douglas aufgeführt werden, erzählte der 72-Jährige dem US-Magazin «People». Es sei ihm dann «völlig entglitten», diesen Wunsch rechtzeitig weiterzugeben. «Aber das wird passieren», stellte er klar. Als Keaton sich in den 1970ern beim Schauspielerverband einschreiben lassen wollte, gab es in Hollywood bereits einen Michael Douglas. Wie er dann auf den Namen Keaton kam, weiß der «Beetlejuice»-Star eigenen Angaben nach heute nicht mehr genau. Er habe zur Inspiration etwas durchgeblättert - «ich weiß nicht mehr, ob es ein Telefonbuch war», sagte er. Beim Namen Keaton habe er sich gedacht «Oh, das klingt vernünftig».
Rapperin Yung FSK18: Kreativer Austausch auch auf dem Dorf möglich
BERLIN: Wer sich in Gemeinschaft kreativ ausleben möchte, muss laut der Rapperin Yung FSK18 nicht in die ganz großen Städte ziehen. «Sich mit Leuten zu finden und hinzusetzen, das kann es überall geben, egal, wie klein die Stadt oder das Dorf ist», sagte die Rapperin im Podcast «OKF - Ortskontrollfahrt» des RBB-Radiosenders Fritz. Die Musikerin wurde 1995 in Halle (Saale) geboren, lebt in Leipzig und ist für sexpositiven Feminismus und autobiografisch geprägte Texte bekannt. Im Podcast verrät Yung FSK18, dass sie ihre ersten Erfahrungen als Rapperin nicht an Wochenenden machte, sondern montags. Da es in Halle für junge Menschen nicht so viele Clubs gegeben habe, sei sie fast jeden Montag zur MoMa - Abkürzung für Morgenmaler - in den Bronson-Hof gegangen. Dort traf sich die lokale Hip-Hop- und Graffiti-Szene der Stadt. Während sich dort laut der Rapperin einige einfach «zum Kiffen und Sterni trinken am Montagabend» verabredet hatten, hätten andere die Chance genutzt, miteinander und vor Publikum zu freestylen. Diese Erfahrungen hätten ihren Stil extrem beeinflusst, sagte Yung FSK18.