Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Sonntag

Foto: Pixabay
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«Night of the Proms» mit umstrittenen Liedern und viel Abstand

LONDON: Lange Debatte über einen kurzen Auftritt: Nach heftigem Streit über zwei patriotische, britische Lieder sind diese bei der «Last Night of the Proms» am Samstag von einigen Dutzend Chorsängern mit Orchester in der Londoner Royal Albert Hall aufgeführt worden. Mit großem Abstand voneinander standen die festlich gekleideten Sänger in den rot gepolsterten Sitzreihen, in denen in anderen Jahren Tausende Zuhörer sitzen.

Im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste hatte es eine große Diskussion über die Liedtexte der traditionellen Hymnen «Rule, Britannia» und «Land Of Hope And Glory» gegeben. In «Rule, Britannia» von 1740 heißt es unter anderem: «Herrsche Britannia .... Briten werden niemals Sklaven sein.» Zeitweise hatte die BBC danach angekündigt, die Stücke nur als Orchesterversion ohne Gesang spielen zu wollen. Premier Boris Johnson hatte das wütend als «Selbstdiskriminierung» kritisiert. Letztlich kam doch noch die Kehrtwende - und es wurde wie gewohnt gesungen.

Zum Finale der jährlichen Sommer-Konzertreihe singen normalerweise viele Briten vor Ort laut mit und schwenken ihre Union-Jack-Fähnchen. Wegen der Corona-Pandemie fanden die Konzerte in der Royal Albert Hall in diesem Jahr allerdings ohne Publikum statt - Zuschauer konnten sie aber am Fernseher erleben. Auch die Zahl der Musiker und Sänger war stark reduziert worden. Die BBC kündigte an, dass auch im kommenden Jahr an den umstrittenen Liedern festgehalten werden soll.


Spaniens Kronprinzessin nach Corona-Fall in Schulklasse in Quarantäne

MADRID: Die Tochter des spanischen Königs Felipe VI., Kronprinzessin Leonor von Spanien, muss nach einem Corona-Fall in ihrer Schulklasse in Madrid in Quarantäne. Ebenso wie die 14-Jährige müssten auch ihre jüngere Schwester, Infantin Sofia (13), sowie alle anderen Kinder der Klasse der Schule Santa María de los Rosales zwei Wochen zu Hause bleiben, berichteten spanische Medien am Freitag unter Berufung auf den Königspalast Zarzuela in Madrid. Den Berichten zufolge hatte sich eine Mitschülerin der Kronprinzessin im familiären Bereich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt. Leonor steht in der spanischen Thronfolge auf dem ersten Platz. Die Schule hatte für die 14-Jährige in Madrid erst vergangenen Mittwoch nach rund sechsmonatiger Corona-Unterbrechung einschließlich der in Spanien mehr als zweimonatigen Sommerferien wieder begonnen.


Halle Berry: «Ich hatte wahnsinnig Angst davor, Regie zu übernehmen»

TORONTO: Ihr Debüt als Regisseurin ist für Hollywood-Star Halle Berry nervenaufreibend gewesen. Die Arbeit an ihrem Film «Bruised» habe ihr mehrere schlaflose Nächte besorgt, sagte die 54-Jährige am Freitagabend (Ortszeit) während eines interaktiven Events beim 45. Toronto International Film Festival (TIFF). Berrys Drama «Bruised» wird am Samstag beim kanadischen Filmfest Weltpremiere feiern. «Ganz ehrlich, ich hatte wahnsinnig Angst davor, Regie zu übernehmen. Ich arbeite zwar seit 30 Jahren im Film-Business, stand aber nie hinter die Kamera. Plötzlich musste ich alle Entscheidungen treffen. Es war nervenaufreibend. Und das war gut so. Angst zu haben und sich Sorgen zu machen, ist gesund. Sonst gibt man einfach nicht sein Bestes», sagte Berry beim virtuellen Live-Gespräch.


Thriller-Rolle für Harry Styles - springt für Shia LaBeouf ein

LOS ANGELES: Der britische Sänger und angehende Schauspieler Harry Styles (26) hat den Zuschlag für eine Rolle in dem geplanten Psycho-Thriller «Don't Worry, Darling» erhalten. Er ersetzt den US-Schauspieler Shia LaBeouf, der aus Termingründen von dem Projekt abspringen musste, wie die US-Branchenportale «Variety» und «Deadline.com» am Freitag berichteten. Florence Pugh («Little Women»» und Chris Pine («Star Trek») sind bereits an Bord. Schauspielerin Olivia Wilde, die Regie führt, will auch in einer Nebenrolle auftreten. Der Film spielt in einer abgelegen Wüstengemeinde im Kalifornien der 1950er Jahre. Die Dreharbeiten sollen noch im Herbst beginnen.


USA: Rolling-Stones-Andenken von Bill Wyman teuer versteigert

LOS ANGELES: Der britische Musiker Bill Wyman (83) trennt sich von mehr als tausend Andenken aus seiner Zeit mit den Rolling Stones und versteigert sie für einen guten Zweck. Eine wertvolle Gibson Les Paul Gold Top-Gitarre von 1968, auf der einst Leadgitarrist Brian Jones spielte, kam am Freitag (Ortszeit) für über 700.000 Dollar (knapp 600.000 Euro) unter den Hammer. Gut 380.000 Dollar erzielte eine orange Fender Mustang Bass-Gitarre, die Wyman 1969 und 1970 bei Stones-Konzerten und Plattenaufnahmen benutzte. Wyman hatte die Rockband 1993 nach mehr als 30 gemeinsamen Jahren verlassen. Mit den Einnahmen aus der Versteigerung will der Musiker unter anderem eine Krebsstiftung und ein Meeresschutzinstitut in der Karibik unterstützen.


Hunziker: Corona-Zeit in Italien wie ein «schrecklicher Horrorfilm»

MAILAND: Die Fernsehmoderatorin Michelle Hunziker (43) hat den Lockdown während der Corona-Pandemie in Italien als «sehr schwere Zeit» erlebt. «Uns hat es wirklich schwer erwischt. Auch Bergamo, die ganze Lombardei, war ein ganz schrecklicher Horrorfilm», sagte die in der Schweiz geborene Hunziker im Interview des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND/Samstag). Das Ex-Model ist mit dem Modeunternehmer Tomaso Trussardi verheiratet und lebt mit ihm in Mailand. «Diese Zeit werde ich so schnell nicht vergessen», sagte Hunziker über die Pandemie, von der die Gegend um Mailand besonders stark betroffen war.


Klopp wünscht sich Zuschauer «eher früher als später» zurück

LIVERPOOL: Meistertrainer Jürgen Klopp wirbt für eine Rückkehr der Fans in den englischen Fußballstadien. Die Premier League solle sich dabei auch ein Beispiel an der Bundesliga nehmen, sagte der Coach des FC Liverpool vor dem Saisonstart gegen Leeds United am Samstag britischen Medien zufolge. «Wenn Frankreich und Deutschland die Leute zurückbringen können und es passiert nichts, dann sollte es für uns auch möglich sein», erklärte Klopp. Fußball sei Teil des Lebens für viele Menschen. «Ich hoffe, es wird eher früher als später passieren», sagte der 53-Jährige. Wegen der Sicherheitsbestimmungen rund um das Coronavirus wird in der Premier League bis auf Weiteres noch vor leeren Rängen gespielt.


Wolfgang Lippert: Leistungen der Ostdeutschen mehr würdigen

BERLIN: TV-Moderator Wolfgang Lippert hat drei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung um mehr Verständnis für die Leistung der Menschen im Osten geworben. «Als Alt-Bundesländler sollte man sich mal vorstellen, wie schwer es für ganz viele Menschen war, diese Einheit vor 30 Jahren zu vollziehen; auf den beruflichen und persönlichen Lebenswegen. Mit Berufsgruppen, die komplett weggefallen sind und Firmen, die es einfach nicht mehr gab», sagte der 68-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Der Bürger Ost musste da ganz schön elastisch sein bei diesen Dingen.»


Schauspielerin Sabine Postel mäht gern den Rasen

HAMBURG: Schauspielerin Sabine Postel (66) liebt es, den Rasen zu mähen. «Ich bin ein passionierter Rasenmäher», verriet sie in der «NDR Talk Show» am Freitagabend. «Gerade, wenn es mich übermannt und ich denke: Du musst jetzt was machen! Dann rase ich los und ich finde es toll, weil man nichts denken muss, sondern nur gucken, dass man die Spur hält.» Danach stehe man dann vor dem Werk und denke: «Toll, sieht anders aus als vorher.» Postel ist TV-Zuschauern als Anwältin Isa von Brede auf der ARD-Serie «Die Kanzlei» bekannt. Die Serie bekommt nun einen eigenen Film-Ableger. Unter dem Arbeitstitel «Springflut» entsteht das sogenannte Spin-off derzeit in Norddeutschland. Der Film ist voraussichtlich im kommenden Jahr im Ersten zu sehen.


Anke Engelke: Würde einige Parodien heute nicht mehr machen

BERLIN: Comedian Anke Engelke (54) würde heute Parodien anders angehen als früher. «Blackfacing, Yellowfacing - einige Parodien würde ich nicht mehr machen», sagte die Schauspielerin der «Süddeutschen Zeitung» vom Wochenende. Heute würde sie diese Rollen anders angehen, immer abchecken, ob Menschen betroffen seien, die struktureller Ausgrenzung oder Rassismus ausgesetzt seien. «Ich finde es gut, wenn wir heute ein anderes Bewusstsein haben.» Enkelke trat bereits als Kind im Fernsehen auf, später war sie mit Comedysendungen wie «Die Wochenshow» und «Ladykracher» erfolgreich. Bei Netflix spielt sie in der Serie «Das letzte Wort» (Start 17. September) eine Trauerrednerin.


Sänger Goerne: Die Kultur steht vor dem Bankrott

BERLIN: Der Star-Bariton Matthias Goerne sieht durch die geltenden Corona-Beschränkungen die deutsche Kulturlandschaft in ihrer Existenz bedroht. «Die Kultur steht vor dem Bankrott. Und gegenwärtig grundlos», sagte der 53-Jährige der «Welt am Sonntag». Er kritisierte die seiner Ansicht nach übermäßig strengen Auflagen für Konzerte und andere Kulturveranstaltungen. Im öffentlichen Nahverkehr, in der Bahn oder im Flugzeug würden nirgendwo Mindestabstände eingehalten. «Dort ist alles zu 100 Prozent voll, oft noch darüber. In den Kultureinrichtungen hingegen, die nur zu lächerlich geringem Teil mit Publikum besetzt werden dürfen, komme ich mir vor wie auf einer Intensivstation.»


«Auge isst ja mit»: Kritik an Becker-Aussage über Schiedsrichterin

NEW YORK: Tennis-Legende Boris Becker hat für einen missratenen Kommentar über eine Schiedsrichterin Sexismus-Vorwürfe in der Netzgemeinde geerntet. In seiner Experten-Rolle für den TV-Sender Eurosport bemerkte der 52-Jährige am Freitagabend während der Live-Übertragung des US-Open-Halbfinals von Alexander Zverev über Referee Marijana Veljovic: «Wenn ich das auch mal erwähnen darf, eine ausgesprochen hübsche Schiedsrichterin.» Auf die offenbar ironische Nachfrage von Reporter Matthias Stach («Ist dir das aufgefallen?») fügt Becker hinzu: «Das Auge isst ja mit.» Daraufhin kritisierten viele Twitter-Nutzer Beckers Aussage als sexistisch und aus der Zeit gefallen.


Hoeneß äußert spezielle «Sorge» bei Fan-Rückkehr in die Stadien

MÜNCHEN: Der langjährige Bayern-Macher Uli Hoeneß blickt in der Corona-Krise gespannt und besorgt zugleich auf die langsam erfolgende Rückkehr von Zuschauern in die Fußballstadien. «Meine größte Sorge ist, ob die Leute auch alle wieder kommen oder ob sie ängstlich sind», sagte der 68 Jahre alte Ehrenpräsident des FC Bayern München am Sonntag in der Talksendung «Doppelpass» des TV-Senders Sport1 hinsichtlich wieder nahezu ausverkaufter Stadien. «Wenn in ein Stadion für 70.000 Zuschauer 20.000 kommen, ist das kein Problem», begründete Hoeneß seine Skepsis. Aber wenn in die 75.000 Fans fassende Münchner Allianz Arena wieder 60.000 Besucher dürften, müsse man erstmal abwarten, ob das auch angenommen werde, solange es keinen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe.


Ex-Weltmeister Kraus wird zum vierten Mal Vater - Kein Karriereende

BIETIGHEIM: Der frühere Handball-Weltmeister Michael Kraus will seine Karriere nach der Vertragsauflösung beim Zweitligisten SG BBM Bietigheim noch nicht beenden. Ein Grund für sein überraschendes Ende bei den Schwaben ist die erneute Schwangerschaft seiner Frau Isabel, wie das Paar am Sonntag über die sozialen Netzwerke enthüllte. Beide erwarten ihr viertes gemeinsames Kind. «Aber noch habe ich das Wort Karriereende nicht in den Mund genommen! Ich schließe aktuell nichts aus!», schrieb der 36-jährige Kraus bei Instagram. «Zwar hatte ich ne Weile keinen Ball in der Hand, aber um meine Fitness braucht sich keiner Sorgen zu machen!» Der Spielmacher hatte in Bietigheim ursprünglich noch einen Vertrag bis zum Sommer 2021.


Metallica-Musiker Kirk Hammett kommt an der Gitarre zur Ruhe

AUGSBURG: Wenn er sein Instrument spielt, kommt Leadgitarrist Kirk Hammett von der US-Metalband Metallica zur Ruhe. «Mein Spiel auf der Gitarre ist wie der Spiegel in meiner Seele», sagte der 57-Jährige der «Augsburger Allgemeine» (Samstag). «Es beruhigt mich - egal, ob ich ruhige Musik spiele oder die Gitarre richtig kreischen lasse, so war das schon, als ich noch ein kleiner Junge war.» As Teenager habe er unter psychischen Problemen gelitten. «Aber mit der Gitarre konnte ich die Stimmen in meinem Kopf zur Ruhe bringen und mir insgesamt einen Reim auf die Welt machen. So ist das im Grunde genommen bis heute.»


Erfinder des Reggae: Sänger «Toots» Hibbert gestorben

KINGSTON: Der Reggae-Künstler Frederick «Toots» Hibbert ist tot. Hibbert sei am Freitagabend gestorben, sagte dessen Manager Eric Baker der Deutschen Presse-Agentur am Samstag und bestätigte damit entsprechende jamaikanische Medienberichte. Demnach starb Hibbert im University Hospital of the West Indies in Jamaikas Hauptstadt Kingston im Alter von 77 Jahren. Der Sänger und Songwriter, der mit seiner Band «Toots and the Maytals» Reggae populär machte, war Medienberichten zufolge Montag vergangener Woche ins Krankenhaus gebracht und ins Koma versetzt worden. Es hieß, er habe auf das Ergebnis eines Corona-Tests gewartet. Kurz zuvor hatte Hibbert noch sein jüngstes Album «Got To Be Tough» mit den «Maytals» herausgegeben.


Thees Uhlmann schließt Tomte-Reunion aus

HAMBURG: Thees Uhlmann schließt aus, dass die Hamburger Indieband Tomte nochmal zusammenfindet. «Das wäre unfair meiner jetzigen Band gegenüber», sagte der Musiker und Schriftsteller der Deutschen Presse-Agentur. Uhlmann wurde als Frontmann der Band Tomte bekannt. Seit ein paar Jahren ist er solo unterwegs. «Bei der nächsten Platte muss Thees Uhlmann und Band drauf stehen», sagt der mittlerweile in Berlin lebende Musiker. Erst vor kurzem hat Uhlmann die Tour «Songs & Stories» abgeschlossen. Unter Corona-Auflagen tourte der 46-Jährige durch Deutschland. Auf der Tour habe er auch den einen oder anderen Tomte-Song gespielt. Eine Reunion sei für ihn trotzdem unvorstellbar.


Haußmann: Abstandsregeln auf der Bühne beflügeln die Fantasie

HAMBURG: Für den Regisseur Leander Haußmann haben die Abstandsregeln auf der Theaterbühne wegen der Corona-Pandemie auch Vorteile. «Abstand auf der Bühne zu halten, muss nicht unbedingt schlecht sein», sagte der auch als Filmemacher («Sonnenallee») bekannte 61-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Uns kommt das eigentlich eher zugute, es beflügelt die Fantasie», sagte der Regisseur vor der Premiere seiner Inszenierung von Molières «Der Geizige oder Die Schule der Lügner» am Samstag im Hamburger Thalia Theater. Aufgrund der Kurzarbeit am Theater sei ein Bühnenbild nicht möglich gewesen. «Dann muss man eben sagen: Okay, wir sind nackt. Wir haben nichts außer uns und der Situation», meinte der Regisseur.


Biografie deckt auf: Lagerfelds Eltern waren in der NSDAP

PARIS/FRANKFURT: Die Eltern von Karl Lagerfeld waren in der NSDAP. Das belegen neu entdeckte Dokumente, wie die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» (F.A.S.) in einem Vorabdruck der Lagerfeld-Biografie von F.A.Z.-Redakteur Alfons Kaiser berichtet. Otto Lagerfeld, der Vater des 2019 gestorbenen Modeschöpfers und Gründer des Kondensmilch-Unternehmens Glücksklee, handelte demnach vor allem aus geschäftlichem Interesse. Die Mutter Elisabeth Lagerfeld aber sei in den 30er Jahren eine überzeugte Nationalsozialistin gewesen. Die Biografie «Karl Lagerfeld. Ein Deutscher in Paris» von Alfons Kaiser erscheint offiziell am Donnerstag (17.9.) im Verlag C.H. Beck.


Model Bar Refaeli und Mutter wegen Steuerhinterziehung verurteilt

TEL AVIV: Das israelische Model Bar Refaeli und seine Mutter sind wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Ein Tel Aviver Gericht billigte am Sonntag eine vorherige Vereinbarung mit den beiden Frauen. Laut der Entscheidung muss die 35 Jahre alte Refaeli neun Monate Sozialdienste leisten, während ihre Mutter Zipi für 16 Monate ins Gefängnis kommt. Die Haft soll laut Gerichtsentscheidung am 21. September beginnen. Die beiden müssen zudem insgesamt 5 Millionen Schekel (rund 1,2 Millionen Euro) zahlen. Die beiden Frauen hatten die Vereinbarung mit den Behörden im Juni geschlossen, um das langjährige Verfahren beizulegen. Die Steuerbehörde hatte Refaeli vorgeworfen, millionenschwere Verdienste in Israel und im Ausland nicht vollständig angegeben zu haben.


Autoren setzen sich für inhaftierten Blogger Badawi ein

HAMBURG: Zahlreiche Autoren haben sich in einem Appell an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Außenminister Heiko Maas (SPD) für den inhaftierten saudi-arabischen Blogger Raif Badawi (36) eingesetzt. «Dieser ist seit nunmehr acht Jahren in Haft, wurde zu öffentlich vollzogenen Peitschenhieben verurteilt und befindet sich inzwischen in einem äußerst besorgniserregenden Zustand, nachdem er überdies in seiner Gefängniszelle zusammengeschlagen worden ist», hieß in dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland.

Unterzeichnet wurde es unter anderem von Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Guy Stern, Georges-Arthur Goldschmidt, Naomi Lubrich, Dogan Akhanli und Barbara Honigmann. Sie appellierten an die Politiker, «auf die Verantwortlichen in Riad mit einzuwirken, damit der friedlich-gewaltfreie Gewissenshäftling Raif Badawi aus dem Gefängnis entlassen wird und zu seiner Familie nach Kanada ausreisen kann».

Die saudische Justiz hatte Badawi zu zehn Jahren Haft, einem Reiseverbot samt Geldstrafe von umgerechnet etwa 238.000 Euro und insgesamt 1000 Stockschlägen verurteilt. Der Vorwurf: Mit seinen Blogeinträgen soll er den Islam beleidigt haben, indem er die Trennung von Staat und Religion vorschlug. Er hatte sich auch für die Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig von Religion und Weltanschauung eingesetzt.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.