Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Samstag

Foto: Pixabay
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Villazón: Es gibt zu viel kostenloses Streaming

MÜNCHEN: Klassik-Star Rolando Villazón (48) sieht die vielen kostenlosen Streaming-Angebote von Theatern in der Corona-Krise kritisch. «Es ist oft großartig, was da gebracht wird. Aber Kultur kostet einfach viel Geld, weil alle Beteiligten etwas verdienen müssen», sagte der Tenor und Intendant der Mozartwoche in Salzburg dem «Münchner Merkur» (Samstag). Nicht nur Künstler, auch Techniker, Kostümbildner, Platzanweiser und viele andere lebten von dieser Arbeit. «Plötzlich gibt es alles gratis - und es wirkt tatsächlich so, als ob alle das als Hobby betreiben.» Eine «ganze Generation» habe keine Arbeit und Auftrittsmöglichkeiten mehr.

Villazón ist trotz allem optimistisch, dass die Mozartwoche Ende Januar stattfinden kann. «Schon bald wird es neue Entscheidungen und Klarheit geben. Und ich glaube ganz fest, dass eine Mozartwoche möglich ist. Es wäre auch ein Signal zu Beginn des neuen Jahres für die Kultur ganz allgemein.»


Lars Eidinger wird 2021 der neue Salzburger «Jedermann»

SALZBURG/BERLIN: Nach dem schon länger angekündigten Rückzug von Tobias Moretti als «Jedermann» bei den Salzburger Festspielen soll die Rolle ab 2021 der Schauspieler Lars Eidinger übernehmen. Der 44-jährige Berliner gilt als eines der größten Talente der jüngeren Generation, der nicht nur in Klassikern wie «Hamlet», «Richard III.» oder «Peer Gynt» brillierte, sondern auch in der preisgekrönten Fernsehserie «Babylon Berlin». An seiner Seite wird die 33-jährige Salzburgerin Verena Altenberger die Buhlschaft geben.

Die Münchner «Polizeiruf 110»-Ermittlerin spielte bereits zusammen mit Eidinger in David Schalkos «M - Eine Stadt sucht einen Mörder», einem 2018 gedrehten TV-Remake des Fritz-Lang-Klassikers von 1931.

In einer Mitteilung der Festspiele wird Eidinger als «unglaublich vielschichtiger Künstler» charakterisiert. Seine große Qualität liege in der Erarbeitung von «äußerst komplexen Figuren». Eidinger ist seit 1999 Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne. Er lernte sein Handwerk an der Berliner Schauspielschule Ernst Busch zusammen mit Nina Hoss, die auch schon Buhlschaft im Salzburger «Jedermann» war.

Eine Neuinszenierung des Festspieldauerbrenners auf dem Domplatz soll es in der kommenden Saison nicht geben; Michael Stürmingers Deutung von Hugo von Hofmannsthals «Spiel vom Sterben des reichen Mannes» aus dem Jahre 2017 wird wiederaufgenommen.


Von Tradition zu Weltruhm: Südafrikas Künstlerin Esther Mahlangu

JOHANNESBURG: Eigentlich wollte sie mit ihre Malerei nur einen Mann zum Heiraten finden - doch ihre Kunstwerke haben der Südafrikanerin Esther Mahlangu weltweiten Erfolg beschert. «Ich habe nicht angefangen zu malen, um ein Geschäft daraus zu machen, sondern nur, um einen Ehemann zu finden», sagte die 85-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die Künstlerin gehört dem Stamm der Ndebele an, der vor allem im Norden von Südafrika zu Hause ist. In ihrer Kultur sei ein wunderschön angemaltes Haus ein Zeichen dafür, dass man eine gute Ehefrau abgeben würde, erklärte Mahlangu in ihrer Muttersprache.

Die Südafrikanerin malte also zu Beginn Hütten und kleine Häuser an - inzwischen zieren ihre bunten geometrischen Muster Handtaschen, Flugzeuge und Autos. Sie hat mit den Autobauern BMW und Rolls-Royce kollaboriert und ihre Werke wurden unter anderem im Guggenheim-Museum in Bilbao und im Centre Pompidou in Paris ausgestellt. Auch Oprah Winfrey, Usher, Will Smith und Trevor Noah besitzen Werke von ihr. Ihre bis dato größte Ausstellung wurde jüngst in der Melrose Gallery in Südafrikas Wirtschaftsmetropole Johannesburg eröffnet.

Mahlangus große geometrische Werke geben den traditionellen Ndebele-Mustern einen modernen Twist. Für die Künstlerin ist vor allem wichtig, dass ihre Kunst ihre Herkunft repräsentiert. «Ich will nicht, dass meine Kultur stirbt», sagte sie. Sie schwört nach wie vor auf traditionelle Methoden - und nutzt statt Klebeband Hühnerfedern, um die geraden Linien ihrer Muster zu malen.

Trotz ihres weltweiten Erfolges lebt Mahlangu noch immer in einer der ärmsten Provinzen Südafrikas, in Mpumalanga, und unterrichtet Kunst. Wegen der Corona-Pandemie hätten einige ihrer Schüler nicht kommen können, sagte die Künstlerin. Das mache ihr Sorgen, denn Kunst «ist eine Art und Weise, wie Kinder über unsere Wurzeln lernen können».


«Black Panther»-Star Boseman wird posthum mit Helden-Preis geehrt

LOS ANGELES: Gut drei Monate nach seinem Tod soll «Black Panther»-Star Chadwick Boseman mit einem Helden-Preis geehrt werden. Der «Hero for the Ages»-Preis soll im Rahmen der Trophäen-Show «MTV Movie & TV Awards: Greatest of All Time» am Sonntag (6. Dezember) verliehen werden, wie der Musiksender MTV am Freitag mitteilte. Die Schauspieler Don Cheadle und Robert Downey Jr. sollen ihren Marvel-Kollegen posthum ehren.

Boseman wurde als Königssohn T'Challa im Superheldenfilm «Black Panther» weltberühmt. Die Comic-Verfilmung machte den Schauspieler nicht nur zum Filmstar, sondern auch zu einer Identifikationsfigur für die Bürgerrechtsbewegung «Black Lives Matter». Boseman starb am 28. August mit 43 Jahren an Darmkrebs, nachdem er bereits vier Jahre lang gegen die Krankheit gekämpft hatte.

Üblicherweise werden die «MTV Movie & TV Awards» im Frühsommer verliehen, wegen der Corona-Pandemie fiel die Show zunächst aus. Im Rahmen einer 90-minütigen Spezialsendung «Greatest of All Time» am Sonntag, von Vanessa Hudgens moderiert, sollen nun die besten Momente von TV und Film seit den 1980er Jahren gefeiert werden. Zu den Sparten zählen auch beste Kuss-oder Tanz-Szenen. Als Showgäste sind unter anderem die Musiker Sia, Steve Aoki und Travis Barker und Schauspieler wie Kevin Bacon, Drew Barrymore, Gal Gadot und Adam Sandler angekündigt.

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