Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Samstag

Foto: Pixabay
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Peter Florjancic, Erfinder des Parfümzerstäubers, stirbt mit 101

BLED: Der slowenische Erfinder Peter Florjancic ist im Alter von 101 Jahren gestorben. Dies berichtete das Nachrichtenportal «Siol.net» am Samstag unter Berufung auf das Gemeindeamt seines Heimatorts Bled, 50 Kilometer nördlich von Ljubljana. Florjancic hatte im Laufe seines Lebens über 400 Erfindungen patentieren lassen, von denen 43 zu industriell gefertigten Produkten wurden. Darunter ist der Zerstäuber auf Parfümflaschen, wie er noch heute verwendet wird.

Als Sohn einer Hoteliersfamilie im Wintersportort Bled brachte Florjancic es 1936 als Skispringer zum Mitglied des slowenischen Olympiateams. Im Zweiten Weltkrieg, als seine Heimat von der deutschen Wehrmacht besetzt war, täuschte er einen Unfalltod beim Schifahren in Österreich vor. Er floh in die neutrale Schweiz, um sich der Entsendung an die russische Front zu entziehen.

Mehrere Jahrzehnte lebte Florjancic ein glamouröses Leben zwischen Zürich, Davos und Monte Carlo. Im Film «Die Monte-Carlo-Story» (1957) spielte er eine kleine Nebenrolle an der Seite von Marlene Dietrich. Er knüpfte Freundschaften zu zahlreichen Prominenten jener Zeit, unter ihnen der französische Tiefseeforscher Jacques Cousteau.

1998 kehrte Florjancic endgültig in seine Heimat zurück. 2007 veröffentlichte er die Autobiografie «Sprung in die Crème». In seinen letzten Lebensjahren war er fast vollständig erblindet, setzte aber seine Erfindertätigkeit fort. Der slowenische Präsident Borut Pahor drückte der Familie sein Beileid aus. Eine bereits beschlossene staatliche Ehrung für das Lebenswerk des Gestorbenen werde er posthum vornehmen, teilte Pahor über Twitter mit.


Nach Vorwürfen: BBC präsentiert handschriftliche Notiz von Diana

LONDON: Nach Vorwürfen zu dem legendären BBC-Interview mit Prinzessin Diana vor 25 Jahren hat der Sender nun eine entlastende handschriftliche Notiz der Verstorbenen präsentiert. Die Prinzessin habe darin festgehalten, dass gefälschte Dokumente keine Rolle für ihre Entscheidung gespielt hätten, dem Sender ein Interview zu geben, hieß es am Freitagabend von der BBC. Der Sender veröffentlichte allerdings keine Fotos oder Kopien von der Notiz.

«Nachdem die BBC eine unabhängige Ermittlung angekündigt hat, ist die handschriftliche Originalnotiz der Prinzessin nun wiedergefunden worden», hieß es in einem Statement des Senders. Man habe sie an die zuständigen Ermittler weitergereicht. Ergebnisse der Untersuchung sollten zeitnah veröffentlicht werden.

Mit dem Interview hatte die 1997 tödlich verunglückte Prinzessin Diana vor 25 Jahren die britische Monarchie erschüttert. Mehr als 200 Millionen Menschen verfolgten weltweit am Fernseher, wie sie ungewöhnlich offen über die Untreue ihres Gatten Prinz Charles und ihre eigenen psychischen und gesundheitlichen Probleme sprach. Die Queen zeigte sich danach Berichten zufolge empört darüber, dass ihre Schwiegertochter die Eignung von Charles für den Thron anzweifelte.

Dianas Bruder, Charles Spencer, wirft dem Journalisten Martin Bashir allerdings vor, sich das Interview mit seiner Schwester damals mit unlauteren Methoden - etwa gefälschten Kontoauszügen - verschafft zu haben. Diese sollten demnach den Eindruck erwecken, Menschen wären dafür bezahlt worden, Informationen über Diana preiszugeben. Man nehme die Vorwürfe «sehr ernst», sagte kürzlich BBC-Chef Tim Davie.


Reinhold Messner: «Heutige Alpinisten tun mir leid»

BERLIN: Zu viel Beliebigkeit, zu wenig Aufmerksamkeit - heutige Bergsteiger haben es aus Sicht von Reinhold Messner nicht leicht. «Ich hatte ganz großes Glück. Wenn ich heute das machen würde, was ich vor 40 Jahren gemacht habe, hätte ich kaum Aufmerksamkeit», sagte der 76-jährige Extrembergsteiger der «Augsburger Allgemeine» (Samstagausgabe). «Mir tun die heutigen Alpinisten leid, die mit dieser Situation zurechtkommen müssen.»

Er selbst muss derzeit allerdings auch mit einer ungewohnten Situation zurechtkommen: Die Corona-Pandemie habe ihn mit einem Leben konfrontiert, das er so bisher nicht kannte. «Noch kurz vor der Pandemie war ich in Bhutan, in Nepal, in Äthiopien. Ich kam nach Hause und hielt vier Vorträge. Das war's.» Seither lebe er das Leben eines Pensionisten. «Es ist völlig ungewohnt für mich, obwohl ich Pensionär bin.»

Messner ist der erste Mensch, der alle 14 Achttausender bestiegen hat. Der Südtiroler war auch der Erste, der den Mount Everest im Alleingang und ohne zusätzlichen Sauerstoff erklomm.


«Beethoven for One» in New York: Streichquartette für einen Zuhörer

NEW YORK: In der Coronavirus-Pandemie können Klassikfans in New York ein Konzert ganz für sich alleine haben. Alle 16 Streichquartette des in Bonn geborenen Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) werden an sieben Tagen nacheinander noch bis zum Sonntag in einem Gebäude an der Fifth Avenue aufgeführt. Neben vier Musikern ist wegen den Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie jeweils nur ein Zuhörer - oder ein Paar oder die zusammenlebenden Menschen eines Haushalts - zugelassen. Der Ansturm auf die jeweils zehnminütigen Konzerterlebnisse, für die Interessierte sich vorab im Internet registrieren mussten, war groß.

Das Gebäude an der Fifth Avenue in Manhattan gegenüber des Metropolitan Museums gehört seit den 50er Jahren der Bundesrepublik Deutschland. Es diente lange als Hauptsitz des Goethe-Instituts in New York und wird derzeit unter dem Namen «1014» als «Platz für Ideen» betrieben.

Ähnlich intime Konzert-Erlebnisse gab es seit Beginn der Pandemie bereits an anderen Orten. Am Stuttgarter Flughafen beispielsweise spielten Musiker des Staatsorchesters Stuttgart, des SWR-Symphonieorchesters und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei sogenannten «1:1 Concerts» je zehn Minuten lang für je einen Zuhörer.


Beethoven-Brief in den USA für 275.000 Dollar versteigert

DALLAS: Ein Brief des Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) ist in den USA für 275.000 Dollar (rund 230.000 Euro) versteigert worden - und hat damit mehr als viermal so viel eingebracht wie vom Auktionshaus zuvor erwartet. Es handele sich um einen der höchsten Preise, die in den vergangenen Jahren für ein Schriftstück des in Bonn geborenen Komponisten erzielt wurden, teilte das Auktionshaus Heritage Auctions am Freitag (Ortszeit) im texanischen Dallas mit. Im Vorfeld der Versteigerung sei mit einem Preis von 60.000 Dollar gerechnet worden.

«Das war eine totale Überraschung, weil es darüber hinaus geht, was seine Briefe normalerweise einbringen», sagte Sandra Palomino, bei Heritage Auctions zuständig für seltene Manuskripte. «Beethoven kommt nur selten auf den Markt, aber das hier hat die Menschen mitgerissen, weil er darin über seine Musik spricht.» Beethoven gilt als einer der bedeutendsten klassischen Komponisten der Musikgeschichte.

In dem handschriftlich auf einer Seite verfassten Brief bittet Beethoven einen Herrn von Baumann um die Rückgabe der Noten eines Klaviertrios und verspricht, diese innerhalb weniger Tage gemeinsam mit einer Violinsonate wieder zurückzugeben. Das Schriftstück sei schon ein wenig zerknickt und vergilbt, aber insgesamt in gutem Zustand, urteilt das Auktionshaus.

Neue Besitzerin des Briefes ist Heritage Auctions zufolge eine Pianistin, die zunächst anonym bleiben wollte. Das Schriftstück bedeute ihr viel - «und Beethoven war in meiner Kindheit meine Zuflucht», zitierte das Auktionshaus die erfolgreiche Bieterin. Vor zwei Jahren habe sie bereits eine Locke von Beethovens Haar ersteigert. Den Brief wolle sie einer New Yorker Musikhochschule vermachen, an der sie studiert habe. «Es war ein Last-Minute-Kauf, aber ich habe das Gefühl, dass es etwas ist, was für junge Menschen wichtig sein wird, zu fühlen.»

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