Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Mittwoch

Foto: Pixabay
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Philosoph Sloterdijk: Plötzlich kann Politik Prioritäten setzen

WIEN: Der Philosoph Peter Sloterdijk sieht in der Coronakrise den Staat als Handelnden wiedererwacht. Zuvor habe sich die Politik als von Sachzwängen getrieben dargestellt. «Jetzt kommt etwas heraus, was den Politikern gar nicht so lieb sein dürfte, nämlich die effektive Handlungsfähigkeit des Staates», sagte Sloterdijk der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Versuch der Eindämmung der Pandemie sei eine ungeheure Demonstration der Fähigkeit gewesen, eine Prioritätenliste aufzustellen. Die Sorge um den Haushalt sei dabei ganz weit in den Hintergrund gedrängt worden. Früher habe man gesagt: «Wir können uns nichts leisten, das wir nicht auch bezahlen können. Heute können wir alles bezahlen - mit Scheingeld. Wir haben die Realität ausgetrickst.»

Die Erfahrungen des Lockdowns seien möglicherweise lehrreich für die Bürger gewesen, so der 73-Jährige weiter. Die Menschen dürften verstanden haben, dass sie eine Machtprobe des scheinbar sanften postmodernen Verwaltungsstaates erlebt hätten. «Wir haben einen zehnwöchigen sanitären Staatsstreich in den Knochen. Staatsstreich insofern, als Notstandsmaßnahmen verfügt worden sind, wie sie zu einem Ausnahmezustand gehören», sagte Sloterdijk. Er glaube, dass es für viele Bürger im Westen eine ganz heilsame Erfahrung gewesen sei, zu sehen, dass der Staat nicht nur als oberster Garant der Steuereintreibung funktioniere. «Ich glaube, das ist gar nicht so schlecht, weil es eine Lektion in Demokratiekunde enthält.»

Als Anhaltspunkt für die Normalität sieht Sloterdijk das Konsumverhalten. «Volle Normalisierung tritt erst ein, wenn die Leute wieder in der Stimmung sind, in der sie Überflüssiges kaufen.»


Sky gestaltet Angebot um - auch für Bestandskunden

BERLIN: Der Pay-TV-Anbieter Sky hat sein Angebot deutlich umgestaltet. Zum ersten Mal können Kunden in Deutschland und Österreich nun wählen, ob sie nach einem Zwölf-Monats-Vertrag ein Jahres- oder ein Monatsabonnement abschließen möchten, wie Sky am Mittwoch mitteilte. Bisher gab es nur Jahresabos. Diese Wahlmöglichkeit gilt auch für Bestandskunden, die nach Ende ihres laufendes Vertrags in das neue Modell wechseln können. «Die umfangreiche Neugestaltung der Preise und Pakete bietet Kunden ab sofort mehr Flexibilität, mehr Auswahl und mehr inklusive», hieß es.

Als Standard erhalten Kunden nun Sky Q und Sky Go sowie das Entertainment Paket, bei dem die neuesten Sky Originals und internationale Serien von HBO, Showtime, Fox und TNT von Anfang an ohne Aufpreis enthalten sind. Weitere Wahl-Pakete sind «Entertainment Plus» mit allen Serien von Sky und allen Inhalten von Netflix, «Kids», «Fußball-Bundesliga» sowie «Cinema», wo es jeden Tag einen neuen Film gibt.


Clement: Ende der Ära Merkel wird «Bruch sondergleichen»

BONN: Der ehemalige Bundeswirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement sagt der CDU einen schwierigen Übergang am Ende der Ära von Angela Merkel voraus. «Das wird für die CDU unglaublich schwer, das wird ein Bruch sondergleichen», sagte Clement der Deutschen Presse-Agentur in Bonn. «Das wird den Wahlkampf im nächsten Jahr schärfen, und der Ausgang wird wieder offener. Das ist für die SPD eine Chance, nur wie ich sie zurzeit sehe, hat sie nicht die Absicht, sie wahrzunehmen.» Clement war 2008 nach 38 Jahren aus der SPD ausgetreten.


Heidenheimer BossHoss-Sänger Sascha Vollmer guckt Relegation auf Boot

BERLIN: Sascha Vollmer von der Band The BossHoss fiebert als gebürtiger Heidenheimer der Fußball-Relegation entgegen. «Die Vorfreude ist riesig, so was gab es bei uns ja noch nie. Ich kann es kaum erwarten», sagte der Musiker der Deutschen Presse-Agentur. Der 1. FC Heidenheim kämpft in den beiden Spielen an diesem Donnerstag und Montag gegen Werder Bremen erstmals um den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Der 48-Jährige ist derzeit mit seinem Sohn auf einer Bootstour Richtung Ostsee unterwegs. «Ich werde mir das Hinspiel entweder auf dem Boot angucken oder, wenn wir keinen Empfang haben sollten, legen wir an und gucken in irgendeinem Bootsvereinshaus.»


Stars gratulieren New Yorks Highschool-Absolventen online

NEW YORK: Stars wie die Musiker Jennifer Lopez und Pitbull sowie der Schauspieler Lin-Manuel Miranda haben den New Yorker Schulabsolventen in der Corona-Krise gemeinsam gratuliert. «Ihr seid zu mehr auserwählt worden, als nur auf das College zu gehen und einen Job anzunehmen», sagte Lopez. «Ihr seid dazu auserwählt worden, die Welt zu verändern.» Die Sängerin zeigte sich bei der Veranstaltung, die in der Nacht zum Mittwoch live im Fernsehen und im Internet zu sehen war, gemeinsam mit ihrem Verlobten, dem früheren Baseball-Star Alex Rodriguez, in einer voraufgezeichneten Videobotschaft. «Ihr seid wirklich die Zukunft», sagte Lopez an die «Class of 2020» gewandt. «Wir glauben an euch.»


Seehofer macht Heimaturlaub

BERLIN: Bundesinnenminister Horst Seehofer verbringt die Ferien daheim oder zumindest in der Nähe. «Ich fahre seit 25 Jahren nicht in den Urlaub, sondern bleibe zuhause in meiner Heimat, vor allem im Altmühltal», sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in Berlin auf die Frage eines Journalisten. «Wenn Sie das näher kennen, müssen Sie nimmer fortfahren.» Seehofer, der auch für Bau und Heimat zuständig ist, kommt aus Ingolstadt in Bayern und hat dort auch weiterhin einen Wohnsitz. Das Altmühltal ist ein Naturpark mit Mittelgebirgslandschaft in Bayern.


Udo Kier unter 819 eingeladenen Anwärtern für Oscar-Akademie

BEVERLY HILLS: Der deutsche Schauspieler Udo Kier (75) kann der Oscar-Akademie beitreten. Der gebürtige Kölner, wohnhaft im kalifornischen Palm Springs, zählt zu den 819 Filmschaffenden, die von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in diesem Jahr als neue Mitglieder eingeladen werden. Wie der Verband am Dienstag in Beverly Hills mitteilte, stehen unter anderem 15 Oscar-Preisträger und Vertreter aus 68 Ländern auf der Liste. Die neuen Mitglieder dürfen künftig bei der Vergabe der Oscars mit abstimmen.


Weinstein handelt Millionen-Vergleich aus - Kritik von Opferanwälten

NEW YORK: Der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verurteilte frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat sich mit einigen Klägerinnen auf einen fast 19 Millionen Dollar schweren Vergleich geeinigt. Wie die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James am Dienstag mitteilte, soll mit dem Geld ein Fonds für die Opfer des einstigen Filmmoguls (68) geschaffen werden. «Diese Vereinbarung ist ein Sieg für alle Frauen, die sexuelle Belästigung, Diskriminierung, Einschüchterung oder Vergeltung durch ihren Arbeitgeber (Weinstein) erfahren haben», heißt es in der Mitteilung. Insgesamt gehe es bei dem Vergleich um knapp 18,875 Millionen Dollar (rund 16,8 Millionen Euro). Für die Opfer seien Summen zwischen 7500 und 750.000 Dollar geplant, hieß es in Medienberichten. Die Anwälte anderer Opfer kritisierten die Vereinbarung scharf und wiesen sie als «zutiefst ungerecht» zurück.


Pierce Brosnan über James-Bond-Rolle: «Geschenk für die Ewigkeit»

LONDON: Der frühere James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan («GoldenEye») ist dankbar, dass er den berühmten Geheimagenten 007 in vier Filmen spielen durfte. «Bond ist ein Geschenk für die Ewigkeit, denn das hat mir eine wunderbare Karriere ermöglicht», sagte der 67-Jährige der Zeitung «Guardian». «Wenn man einmal Bond ist, bleibt man das für immer, dessen sollte man sich bewusst sein und seinen Frieden damit schließen, wenn man durch diese Türen geht und sich das James-Bond-Jackett anzieht.» Brosnan spielte den britischen Spion zuletzt 2002 in «Stirb an einem anderen Tag».


Montreux Jazz Festival zeigt legendäre Konzerte im Internet

MONTREUX: Weil das Montreux Jazz Festival in diesem Jahr erstmals seit den Anfängen 1967 wegen der Coronavirus-Pandemie ausfällt, zeigen die Veranstalter Archiv-Konzerte im Internet. Vom 3. bis 18. Juli würden die Aufzeichnungen kostenlos auf Youtube gestellt, teilte das Festival am Mittwoch in Montreux in der Schweiz mit. Einige Aufnahmen sind noch nie zu sehen gewesen, darunter Konzerte von John Lee Hooker (1983) oder Angelique Kidjo & Friends (2016). Zudem gebe es Montreux-Momente wie die Auftritte von Nina Simone (1976), Etta James, BB King (beide 1993), Suzanne Vega, Carlos Santana (beide 2004), sowie Deep Purple 2011.

Einer der Partner der Konzert-Serie ist das geplante Museum für Afroamerikanische Musik (NMAAM). Ihm sollen die Werbeeinnahmen und Spenden von Zuschauerinnen und Zuschauern zugutekommen. Das NMAAM will die Geschichte von mehr als 50 musikalischen Genres darstellen. Es soll im September in Nashville in den USA eröffnet werden.


Alfred Biolek übergibt Kölner Museum private Schmuckstücke

KÖLN: Fernsehlegende Alfred Biolek hat einem Kölner Museum zwei Schmuckstücke aus seinem Privateigentum geschenkt. Anlass war sein bevorstehender 86. Geburtstag am 10. Juli. «Ein Alter, wo man eigentlich jeden Tag damit rechnen muss, dass es zu Ende geht. Was macht man dann mit den schönen Dingen?», sagte Biolek am Mittwoch in Köln. Der ehemalige Moderator («alfredissimo», «Boulevard Bio») entschied sich, zwei Schmuckstücke dem Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) zu überlassen, weil sie dort «einen guten Platz» bekämen. Bei den Kostbarkeiten handelt es sich um eine sogenannte Köpfchen-Brosche und einen Herrenring.


Autor Wajdi Mouawad erhält neuen Dramatiker-Preis

STUTTGART: Der französisch-libanesische Regisseur Wajdi Mouawad erhält den «1. Europäischen Dramatiker*innen Preis» des Schauspiels Stuttgart. Finanziert vom baden-württembergischen Kunstministerium sei es die erste hochkarätige Auszeichnung, die die dramatische Kunst in Europa in all ihrer Vielfalt in den Blick nehme und sie als verbindendes Element zwischen den europäischen Kulturen verstehe, teilte das Theater am Mittwoch mit. Die mit 75.000 Euro dotierte Auszeichnung soll dem 51-Jährigen am 20. September überreicht werden.

Mouawad wurde 1968 im Libanon geboren und wuchs in Frankreich auf, er gründete seine erste Theatergruppe in Kanada und ist seit 2016 Direktor des Théâtre national de la Colline in Paris. Zu seinen bekanntesten Werken gehören «Verbrennungen» und das Familien- und Gesellschaftsdrama «Vögel», das in mehrsprachiger Fassung auch im Stuttgarter Repertoire gespielt wird.


K-Pop-Band Blackpink mit drei neuen offiziellen Weltrekorden

BERLIN: 86,3 Millionen Aufrufe in 24 Stunden: Die südkoreanische Girlband Blackpink hat mit ihrem neuen Lied «How You Like That» gleich drei offizielle Weltrekorde an einem Tag gebrochen. Laut einer Mitteilung des Guinness-Buchs der Rekorde ist es nun mit diesen Klicks das meistgesehene Youtube-Video in 24 Stunden, das meistgesehene Musikvideo auf Youtube in 24 Stunden und das meistgesehene Youtube-Musikvideo innerhalb von 24 Stunden von einer K-Pop-Gruppe. Das meistgesehene Video hatte in der Vergangenheit unter anderem Sängerin Ariana Grande mit ihrem Lied «Thank You, Next» mit 55,4 Millionen Klicks.


Hollywood-Stars appellieren: Tragt Masken

LOS ANGELES: Oscarpreisträger Tom Hanks (63) und Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston (51) haben - angesichts steigender Corona-Infektionen in den USA - zum Masketragen aufgefordert. «Es gibt wirklich nur drei Dinge, die wir tun können, um morgen zu erreichen: eine Maske tragen, soziale Distanz wahren, uns die Hände waschen», sagte Tom Hanks bei einer Pressekonferenz, wie das US-Promimagazin «People» berichtete. «Diese Dinge sind so einfach, so leicht, wenn jemand es nicht schafft, diese drei sehr grundlegenden Dinge zu praktizieren - ich finde, der sollte sich schämen.» Auch Schauspielerin Jennifer Aniston appellierte an die Amerikaner: «Wenn euch Menschenleben am Herzen liegen, dann tragt eine Maske.»


Paris Jackson: «Ich bin durch die Hölle gegangen»

LOS ANGELES: Elf Jahre nach dem Tod von Michael Jackson hat seine Tochter Paris darüber berichtet, wie es ihr seitdem ergangen ist. «Es ist elf Jahre her, und ich bin durch die Hölle gegangen - ob es sein Tod war oder all die anderen Dinge, die ich in meinem Leben durchgemacht habe», sagte die inzwischen 22-Jährige in einer Facebook-Serie über sie und die Gründung ihrer Band The Sunflowers. «Wenn ich nicht darüber spreche - oder es nicht in meine Musik einfließen lasse, wird es mein Leben komplett ruinieren und es wird mich besitzen [...]. Das will ich nicht», sagte sie weiter. Das musikalische Jackson-Vermächtnis ist für sie ein Richtungsweiser - lässt Paris aber auch zweifeln: «Jeder in meiner Familie macht Musik. Ich meine, ich bin eine Jackson», sagte sie. «Es macht Sinn, dass ich Musikerin bin. Aber eine Jackson, die Folk-Indie macht?»


Niki Caro soll Italo-Romanze «Beautiful Ruins» verfilmen

LOS ANGELES: Eigentlich sollte der Disney-Film «Mulan» von der neuseeländischen Regisseurin Niki Caro (53) derzeit in den Kinos laufen, doch wegen Corona war das Filmdebüt verschoben worden, zuletzt auf August. Doch Caro hat mit der Romanverfilmung «Beautiful Ruins» bereits ein neues Projekt im Visier, wie die Branchenblätter «Variety» und «Hollywood Reporter» am Dienstag berichteten. Demnach wollen die Produktionsfirmen von Steven Spielberg (Amblin) und von Sam Mendes (Neal Street Productions) mit Caro hinter der Kamera den Bestseller von Jess Walter auf die Leinwand bringen.

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