Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Donnerstag

Foto: Pixabay
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Nach Schuldspruch in Zivilprozess: Cosby kündigt Berufung an

LOS ANGELES: Nachdem ihn eine Jury in einem Zivilprozess des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden hat, will der US-Komiker und Schauspieler Bill Cosby (84) gegen das Urteil vorgehen. «Herr Cosby und sein Team haben immer standhaft seine Unschuld beteuert», hieß es in einer Mitteilung des Managements des Schauspielers, aus der mehrere US-Medien am Donnerstag zitierten. Es werde Berufung gegen das Urteil eingelegt werden und die Klägerin kein Geld sehen.

Eine Jury aus acht Frauen und vier Männern hatte es am Dienstag als erwiesen angesehen, dass Cosby die heute 64 Jahre alte Klägerin in der Playboy-Mansion in Los Angeles missbrauchte, als sie 16 Jahre alt war. Cosby war zu dem Zivilprozess, der Anfang Juni in Los Angeles eröffnet worden war, nicht selbst erschienen, hatte die Vorwürfe aber über seine Verteidiger zurückweisen lassen. Der Klägerin sprach die Jury 500.000 Dollar (etwa 475.000 Euro) zu.


Bachmann-Preis: Ringen um menschliche Existenz am ersten Lesetag

KLAGENFURT: Das diesjährige Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis hat mit Texten über das Scheitern, Altern und Sterben begonnen. Unter den ersten fünf Autoren, die am Donnerstag ihre Beiträge vorstellten, erhielt der in Rumänien geborene und in Berlin lebende Dichter Alexandru Bulucz von der Jury besonders viel Zustimmung. Jurorin Vea Kaiser sah ein «unglaublich gelungenes Spiel mit der Sprache» in seiner Meditation über den Verlust von Heimat, das den Titel «Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen» trägt.

Nach zwei virtuellen Ausgaben findet der deutschsprachige Literaturwettstreit erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren vor Ort statt. Nach dem dreitägigen Wettlesen wird am Sonntag der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis verliehen.

Die in Rom und Berlin lebende Autorin Eva Sichelschmidt legte mit «Der Körper meiner Großmutter» am Donnerstag eine Beobachtung zum Thema Tod und Verlust vor, die mehrere Jurymitglieder mit ihrer strengen Form und unsentimentalen Erzählweise überzeugte. Den thematischen Gegenpol markierte Andreas Moster mit einer Geschichte über einen Diskuswerfer, der mit seiner Rolle als alleinerziehender Vater kämpft. «Ich glaube dem Text kein Wort», sagte Juror Klaus Kastberger über den Beitrag des in Hamburg lebenden Autors.

Der deutsche Theaterautor Leon Engler stellte in seiner «Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten» das Scheitern eines Jungschauspielers in den Mittelpunkt. Der in New York lebende Journalist und Autor Hannes Stein erzählte «Die königliche Republik» aus der Perspektive eines schwarzen Ex-Professors, bei dem Wahn und Wirklichkeit verschwimmen.


Schauspieler Ernst Jacobi mit 88 Jahren gestorben

MÜNCHEN: Bekannt ist er für seine Rolle in «Die Blechtrommel», jahrzehntelang war er im Fernsehen und auf Theaterbühnen zu sehen: Nun ist Ernst Jacobi gestorben.

Der Schauspieler Ernst Jacobi ist tot. Er starb im Alter von 88 Jahren, wie sein Management am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Er sei friedlich eingeschlafen. Jacobi, der in Berlin geboren wurde und in München lebte, spielte unter anderem die Rolle des Gauleiters Löbsack in Volker Schlöndorffs Grass-Adaption «Die Blechtrommel».

Jacobi begann seine Karriere in den 1950er Jahren im Theater. Seine Schauspielausbildung hatte er nach dem Abitur in Berlin absolviert, später nahm er auch Unterricht in Paris. Von Berlin aus zog es ihn unter anderem nach Wien ans Burgtheater und nach Zürich ans Schauspielhaus.

Jahrzehntelang war er auch im Fernsehen zu sehen: Er verkörperte weit über 200 TV-Rollen. Noch vor einigen Jahren trat er in kleineren Rollen etwa bei «Rote Rosen» auf. Seine letzte Rolle spielte er 2017 im «Polizeiruf 110», seitdem lebte er zurückgezogen.


Berlinale fordert Einstellung des Verfahrens gegen Tsitsi Dangarembga

BERLIN: Die Festivalleitung der Berlinale hat sich hinter die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga gestellt. Die 63-Jährige steht derzeit in ihrem Heimatland Simbabwe vor Gericht. «Als eine Institution, die sich weltweit für die Meinungsfreiheit und für die Freiheit von Kunst stark macht, fordern wir die Regierung Simbabwes dazu auf, Tsitsi Dangarembga und Julie Barnes freizusprechen beziehungsweise das Verfahren einzustellen», teilte die Leitung der Filmfestspiele in Berlin am Donnerstag mit.

Dangarembga und Barnes hätten sich immer wieder auf mutige und künstlerisch überzeugende Weise für die Freiheit eingesetzt. «Das Recht auf Meinungsfreiheit ist in der Verfassung des Landes verankert - würde es diesen Frauen verwehrt, wäre dies gegen die Verfassung», erklärten Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian in einer Mitteilung.

Dangarembga war im Herbst mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt worden, Anfang des Jahres gehörte sie der Berlinale-Jury an. In Simbabwe wurde ihr öffentlicher Aufruf zu Gewalt, Friedensbruch und Bigotterie vorgeworfen, nachdem sie im Juli 2020 an regierungskritischen Protesten teilnahm. Dangarembga muss sich vor einem Gericht in der Hauptstadt Harare rechtfertigen, das direkt dem Präsidenten Emmerson Mnangagwa untersteht. Am Montag (27. Juni) soll ein Richter entscheiden, ob das Verfahren eingestellt wird. Falls nicht, drohen Dangarembga mehrere Jahre Haft.


Rolling Stones kommen für Zusatzkonzert nach Berlin

BERLIN: Die Rolling Stones kommen mit einem Zusatzkonzert nach Deutschland - in die Berliner Waldbühne. Mick Jagger und Co. werden ihre Europa-Tournee zum 60. Bandjubiläum um ein Konzert verlängern und am 3. August in der Waldbühne spielen, wie Semmel Concerts als Veranstalter in Berlin am Donnerstag mitteilte. Es soll rund 20.000 Tickets geben.

Am 4. Juni hatten die Stones im Münchner Olympiastadion das erste Konzert ihrer Deutschland-Konzerte gegeben, am 27. Juli wollen sie in Gelsenkirchen spielen.

Laut Semmel Concerts schließt die britische Rockband ihre Jubiläumstour mit dem Konzert in der Berliner Waldbühne ab. Im Jahr 1965 hatten die Rolling Stones dort einen legendären Auftritt. Bei ihrem ersten Waldbühnen-Auftritt hatten die Musiker nur etwa 20 Minuten lang gespielt - und die Fans danach die Waldbühne auseinandergenommen.


Positiver Corona-Test vereitelt ZDF-Auftritt von Peter Kraus

DÜSSELDORF: Ein positiver Corona-Test hat einen Live-Fernsehauftritt von Rock-'n'-Roll-Altstar Peter Kraus verhindert. Eigentlich sollte er am Donnerstagvormittag im Studio der ZDF-Sendung «Volle Kanne» am Frühstückstisch sitzen, doch kurz vorher schlug der Test an, wie der 83-jährige Sänger («Sugar Baby») in einer Schalte von draußen ins Studio erzählte. Mit enttäuschter Miene saß er an der frischen Luft im Grünen am Düsseldorfer Medienhafen und sagte: «Was soll ich tun?! Ein Schock!» Er spüre nichts, sei symptomfrei.

Ein PCR-Test solle nun Gewissheit bringen, erläuterte «Volle Kanne»-Moderatorin Nadine Krüger. An diesem Freitag falle erst mal ein geplanter Auftritt in der «NDR Talk Show» aus, erzählte Kraus weiter. Bei der Fernsehschalte war er so hibbelig, dass er vor laufender Kamera beinahe mit dem Stuhl umkippte. Er konnte sich gerade noch so an einem Blumenkübel festhalten und meinte: «Alles okay.» Als Frühstücksgast im Studio sprang kurzfristig Musikproduzent Dieter Falk ein.

An diesem Freitag erscheint das neue Album von Kraus, in dem der Deutsch-Österreicher Jazz und Swing singt. Für die Platte «Idole» hat er unter anderem Lieder von Frank Sinatra, Nat King Cole und Sammy Davis Jr. ausgewählt - allesamt Künstler, die ihn in seiner Kindheit und Jugend geprägt haben. Eingespielt hat Kraus die Songs mit Co-Stars wie Helge Schneider, Till Brönner, Annett Louisan und Götz Alsmann.


Ex-James Bond Pierce Brosnan gegen Plastikmüllverschiffung

GENF: Der irische Schauspieler und Ex-James Bond Pierce Brosnan (69) macht sich zusammen mit seinem Sohn Paris (21) für Umweltschutz stark. Die beiden werben per Video dafür, Plastikabfälle sicher zu entsorgen. «Plastik besteht ewig, es ist an der Zeit, clevere Wege zu finden, es zu managen», sagt Brosnan. Das Video gehört zu einer Öffentlichkeitskampagne der Basel, Rotterdam und Stockholm-Umweltkonventionen. Die Unterzeichner, darunter Deutschland, haben den Export von Plastikmüll in Länder verboten, die das Material nicht ordnungsgemäß entsorgen können. Die USA gehören nicht zu den Unterzeichnern. Brosnan, der auch US-Bürger ist, und sein Sohn fordern die Zuschauer in Ländern, die noch nicht unterzeichnet haben, auf, ihren Regierungen Druck zu machen. Brosnan Junior sieht in dem Video von Weitem wie eine jüngere Version seines Vaters aus.


Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Donnerstag

Florian Silbereisen moderiert «Goldene Henne» - Preisverleihung (Foto- Archiv)

BERLIN: Florian Silbereisen (40) wird in diesem Jahr die Verleihung des Preises «Goldene Henne» moderieren. Das gab der Verlag Hubert Burda Media am Donnerstag bekannt. «Deutschlands größter Publikumspreis» wird am 7. Oktober in Leipzig verliehen, wie die Veranstalter weiter mitteilten. Die Nominierten für die Publikumswahl in den Kategorien Entertainment, Schauspiel, Musik, Sport und Aufsteiger des Jahres stehen fest. Ab sofort kann abgestimmt werden. Auch der Branchendienst «dwdl.de» hatte über Silbereisens Engagement berichtet.


Filmstar Ben Stiller in Ukraine: «Selenskyj macht unglaublichen Job»

KIEW: US-Filmstar Ben Stiller hat sich nach seinem Besuch bei Wolodymyr Selenskyj beeindruckt vom ukrainischen Präsidenten gezeigt. «Er macht einen unglaublichen Job in einer sehr schwierigen Situation», sagte der 56-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Stiller hatte als Sonderbotschafter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR den Präsidenten beim Empfang am Montag mit den Worten «You are my hero» («Du bist mein Held») begrüßt. Als Selenskyj 2019 Präsident wurde, habe Stiller ihn schon aus der ukrainischen Fernsehserie «Diener des Volkes» gekannt, in der Selenskyj ausgerechnet die Rolle eines Lehrers, der plötzlich Präsident der Ukraine wird, übernimmt. «Es ist ziemlich interessant, dass er eine Serie geschaffen hat, in der er jemanden spielt, der Präsident wird - und dann im echten Leben tatsächlich Präsident wurde», sagte Stiller.


Schöneberger hat früher Menschen im Bus mit dem Schal festgebunden

BERLIN: Moderatorin Barbara Schöneberger (48) hat als Schülerin nervende Erwachsene im Bus mit dem Schal an den Stangen festgebunden. «Einer unserer lustigsten Witze», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Und mit großem Erfolg.» Anlass sei gewesen, wenn sich die alten Leute über die lauten Schüler im Bus beschwert hätten. «Ich hatte eine wahnsinnig lange Schulfahrt», erklärte Schöneberger zu der Schal-Aktion. Insgesamt habe sie sich aber als sehr folgsam und brav empfunden. «Viel Stress hatten meine Eltern nicht mit mir.» Über die Streiche in der Kindheit plaudert Schöneberger auch in der neuen Ausgabe von «Verstehen Sie Spaß?». Das Erste zeigt die Show mit versteckter Kamera am Samstag (20.15 Uhr).


Natalie Portman will mit Filmrollen ihre Kinder beeindrucken

LOS ANGELES: Oscarpreisträgerin Natalie Portman lässt sich nach eigenen Worten bei der Wahl ihrer Rollen stark von ihren Kindern beeinflussen. «Ich habe das Gefühl, dass dies die Phase meiner Karriere ist, in der ich wirklich versuche, meine Kinder zu beeindrucken», sagte die 41-Jährige dem US-Magazin «Variety». Der heute elfjährige Aleph und die fünfjährige Amalia hätten sie auch dazu ermutigt, in dem neuen «Thor»-Film mitzuspielen. Beide Kinder «waren so begeistert von diesem Prozess, wenn sie mich am Set besuchen durften und mich verkleidet mit Cape sahen», erklärte Portman. «Das hat es wirklich cool gemacht.» Für den «Thor»-Dreh hätten Aleph und Amalia ausnahmsweise auch gerne auf die Anwesenheit ihrer Mutter zu Hause verzichtet, so Portman. «Es ist sehr selten, dass meine Kinder sagen: Bitte geh zur Arbeit!»


TV-Star Hans Löw: Keine Angst vor Falten und weißem Haar

HAMBURG: Der Schauspieler Hans Löw (46, «Ich bin dein Mensch») hat nach eigenen Worten keine Angst vor den Falten und weißen Haaren in der Zukunft. «Bei den Dreharbeiten zur Schirach-Verfilmung «Der Dorn» wurde ich mit Perücke und Maske auf 30 Jahre älter geschminkt. Ich blickte in den Spiegel und dachte nur «Ach, der Peter» - Peter ist nämlich mein Onkel», erzählte der Hamburger im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Schockiert über seinen Anblick als alter Mann sei er jedenfalls nicht gewesen. «Die eigene Vergänglichkeit war kein Thema für mich. Es war nicht gruselig, eher sehr vergnüglich», meinte der TV-Star, «ich war erstaunt, was man mit Silikon-Teilen, die einem in Gesicht geklebt werden, so alles machen kann.» Zu erleben ist Löws Wandlung ab Dienstag (28. Juni) in der sechsteiligen RTL+-Serie «Strafe» nach Ferdinand von Schirachs gleichnamigen Bestseller-Erzählband (2018).


Filmstar Ben Stiller in Ukraine: «Selenskyj macht unglaublichen Job»

KIEW: US-Filmstar Ben Stiller hat sich nach seinem Besuch bei Wolodymyr Selenskyj beeindruckt vom ukrainischen Präsidenten gezeigt. «Er macht einen unglaublichen Job in einer sehr schwierigen Situation», sagte der 56-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Stiller hatte als Sonderbotschafter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR den Präsidenten beim Empfang am Montag mit den Worten «You are my hero» («Du bist mein Held») begrüßt.

Als Selenskyj 2019 Präsident wurde, habe Stiller ihn schon aus der ukrainischen Fernsehserie «Diener des Volkes» gekannt, in der Selenskyj ausgerechnet die Rolle eines Lehrers, der plötzlich Präsident der Ukraine wird, übernimmt. «Es ist ziemlich interessant, dass er eine Serie geschaffen hat, in der er jemanden spielt, der Präsident wird - und dann im echten Leben tatsächlich Präsident wurde», sagte Stiller.

Der Schauspieler («Nachts im Museum») besuchte in dieser Woche in Polen und der Ukraine viele Betroffene des Krieges, zuletzt auch im durch russische Truppen schwer zerstörten Kiewer Vorort Irpin. «Die Lage ist schwer zu begreifen, bevor man sie vor Ort mit den eigenen Augen gesehen hat», sagte Stiller. Er habe auch ein Paar besucht, dessen Haus durch eine Rakete zerstört worden war. «Sie leben trotzdem noch dort, es ist ihr einziges Zuhause, sie haben das Haus selbst gebaut. Wenn ich ihre Geschichten höre, denke ich natürlich auch an meine eigene Familie - es ist unmöglich, sich nicht in diese Lage hineinzuversetzen.»

Trotz seines humanitären Einsatzes kann Stiller sich nicht vorstellen, eine ähnliche Position wie Selenskyj einzunehmen. «Nein, nicht mit dieser riesigen Verantwortung. Ich genieße, was ich tue - Regisseur und Schauspieler sein, Geschichten erzählen. Ich bin sehr beeindruckt, wie er diese Verantwortung schultert. Das sind echt harte Jobs. Nein, ich sehne mich nicht nach so einer Aufgabe.»

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