Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Donnerstag

Foto: Pixabay
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Thomas Anders verteidigt Konzertabsagen in Russland mit Wertekompass

OSNABRÜCK: Popsänger Thomas Anders (59) hat die Absage seiner für diesen März geplanten Konzertreise durch Russland verteidigt. «Meinen Wertekompass kann und will ich nicht danach ausrichten, ob ich damit Fans vergraule», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ) mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. «Und wenn einige dabei sind, die sich vor den Kopf gestoßen fühlen, dann ist es eben so. Ich will nicht arrogant wirken, aber damit müssten sie dann leben.»

Anders hat seit seiner Zeit im Popduo Modern Talking («You're My Heart, You're My Soul») eine große Anhängerschaft in Russland. Die Konzertreise sollte auch durch die Ukraine führen.

«Interessant war, dass unsere russischen Veranstalter fragten, warum ich absage. Die Shows wären ausverkauft, und ich sollte doch nach Russland kommen», erzählte Anders der Zeitung. «Sie haben einfach nicht mitbekommen, dass Russland einen Angriffskrieg in der Ukraine gestartet hat. Ein paar Tage später baten sie dann höflichst um neue Termine. Mein Agent fragte dann: Auf welchen Zeitraum sollen wir denn jetzt verschieben? Die Antwort aus Russland war: Im Herbst ist doch alles wieder normal. Sie tappten offenbar tatsächlich im Dunkeln.»

Anders meint, dass es nicht die russische Bevölkerung sei, die den Krieg wolle. «Die Menschen können doch nichts dafür, ich bin davon überzeugt, dass die russische Nation nicht für diesen Krieg ist. Offiziell wissen sie gar nicht, dass es überhaupt ein Krieg ist.» Ähnlich hatte sich Anders nach Beginn des Kriegs schon gegenüber der Deutschen Presse-Agentur geäußert und angekündigt, er wolle in Zukunft wieder in Russland auftreten.


Christina Aguilera und Ricky Martin bei Aids-Gala nahe Cannes

CANNES: Ein Abend mit Sänger Andrea Bocelli oder eine Reise zu den Galapagosinseln auf einer Luxusjacht: Auf der Gala der Aids-Hilfe amfAR sind dieses Jahr wieder die abenteuerlichsten Dinge versteigert worden. Zu dem Event am Donnerstagabend im Luxus-Hotel Cap-Eden-Roc waren Hunderte Promis geladen. Die Musikstars Christina Aguilera, Ricky Martin und Charlie XCX posierten vor ihren geplanten Auftritten auf dem roten Teppich.

Neben Leinwandstars wie Robert De Niro, Tom Hanks und Michelle Williams standen Models wie Cara Delevingne, Milla Jovovich oder Barbara Meier auf der Einladungsliste. Designer Tommy Hilfiger und seine Frau Dee Ocleppo waren ebenso anwesend wie Fußballprofi Robert Lewandowski und seine Ehepartnerin Anna Lewandowska.

Die gemeinnützige Stiftung amfAR sammelt Geld, um die Aids-Forschung, die HIV-Prävention und die Behandlung zu unterstützen.


Lou-Anne ist «Germany's Next Topmodel» - Mutter auf Platz drei

KÖLN: Eine Österreicherin ist «Germany's Next Topmodel» 2022: Die 18-jährige Lou-Anne aus Klosterneuburg bei Wien setzte sich am Donnerstagabend in Köln gegen vier weitere Finalistinnen von Heidi Klums Castingshow durch. Auf Platz zwei kam die Münchnerin Luca, der dritte Platz ging an Lou-Annes Mutter und «Best-Ager-Model» Martina. Jenseits des Siegertreppchens landeten die Berlinerin Noella (Platz vier) und Anita aus Neustadt an der Donau (Platz fünf). Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnten die Familien und Freunde der Kandidatinnen wieder live im Studio bei der Entscheidung mitfiebern - allerdings galt im Publikum eine Maskenpflicht.

«Ich kann's nicht glauben», sagte Gewinnerin Lou-Anne nach der Entscheidung. Sie habe immer noch das Gefühl, sich in einer Probe zu befinden und das eigentliche Finale noch vor sich zu haben. In der letzten Sendung der Staffel musste sie mit ihren Konkurrentinnen noch mehrere Walks und ein Fotoshooting bestreiten. In jeder Runde schied eine Finalistin aus. Mitfinalistin Martina sprach stolz über ihr «Mutterherz». Sie sei sehr stolz auf ihre Tochter. «Ich habe alles bekommen, was ich wollte.»

Mit besonderem Fokus auf «Diversity», also Vielfalt, war die ProSieben-Show in diesem Jahr in die 17. Staffel gestartet. Nachdem 2021 mit Alex Mariah Peter zum ersten Mal ein Transgender-Model gewonnen hatte, war das Feld der Kandidatinnen diesmal so breit gefächert wie noch nie. Models unterschiedlicher Körpergrößen, Figuren und Altersgruppen kamen unter Klums Top 20. Mit der 50-jährigen Martina schaffte es erstmals ein älteres Model ins Finale. Gleichzeitig war in den Tagen vor dem Finale die alljährliche Kritik an der Sendung wieder laut geworden: Mehrere ehemalige Kandidatinnen und der Youtuber Rezo kritisierten das Showkonzept und die Produktionsbedingungen in den sozialen Medien.


Sasha und Lotte singen auf der Elbe für Frieden

HAMBURG: Eine besondere Location, viele bekannte Gesichter und ein guter Zweck: Am Vatertag haben unter anderem Sasha, Lotto King Karl und Lotte ein Benefizkonzert an den Hamburger Landungsbrücken gegeben. Vom Museumsschiff Rickmer Rickmers wollten sie damit eine Friedensbotschaft senden und zum Spenden aufrufen. In dem Aufruf hieß es: «Spendet mit uns für die Ukraine aber auch für andere Kriegsgebiete und Krisenherde dieser Welt. Denn alles ist mit allem verbunden und jede noch so kleine Spende hilft.»

Viele Spaziergänger und Fans blieben am Donnerstagnachmittag entlang der Hafenpromenade stehen, um dem Konzert zu lauschen. Gegen Abend trübte sich das Wetter zwar ein. Nach einer Unterbrechung konnten die Künstlerinnen und Künstler aber weiterspielen. Am Abend wurden die Konzerte jedoch unter ein Planendach auf dem Schiff verlegt, was zur Folge hatte, dass diese für die Zuhörer an der Promenade nur noch hörbar, aber nicht mehr sichtbar waren.

Die Friedenskundgebung soll den Veranstaltern zufolge daran erinnern, die Opfer von Kriegen und bewaffneten Konflikten nicht zu verdrängen oder diese gar hinzunehmen - und zugleich ein musikalischer Appell an die Menschlichkeit sein. Beteiligt waren auch Rolf Zuckowski, Jonas Monar, Jan Plewka, Marusha und Sophia. Insgesamt sollten rund 40 Musiker auf der schwimmenden Bühne im Hamburger Hafen stehen. Sie spielen den Angaben nach ohne Gage. Das Interesse der Künstler war so groß, dass der Konzertbeginn um zwei Stunden vorverlegt worden war.


Yes-Schlagzeuger Alan White gestorben

LONDON: Der Schlagzeuger der britischen Progressive-Rock-Band Yes, Alan White, ist am Donnerstag im Alter von 72 Jahren gestorben. Das teilten seine Familie und die Band in den sozialen Medien mit. Ihr vielgeliebter Drummer und «Freund seit 50 Jahren» sei nach kurzer Krankheit in seinem Zuhause nahe der US-Stadt Seattle gestorben, schrieb die Band auf Twitter. Die Nachricht habe die gesamte Yes-Familie schockiert und fassungslos gemacht. Die Band will die bevorstehende Tournee in Großbritannien im Juni laut Nachrichtenagentur PA nun White widmen.

White wurde am 14. Juni 1949 in Pelton in England geboren. 1972 stieß er zu Yes und war seit dem Tod des Gründungsmitglieds Chris Squire im Juni 2015 das dienstälteste Mitglied der Band. Er arbeitete auch mit Stars wie John Lennon, George Harrison und Eric Clapton zusammen. Yes, 1968 gegründet, war 2017 in die «Rock & Roll Hall of Fame» aufgenommen worden. Zu ihren Hits gehören «Owner Of A Lonely Heart», «Roundabout» und «Long Distance Runaround».

Whites Tod löste Bestürzung aus. Yoko Ono twitterte, White sei ein wunderbarer Schlagzeuger gewesen, der einen wesentlichen Anteil am Sound von Lennon-Hits wie «Imagine» und «Instant Karma» gehabt habe. «Er war immer sanft, freundlich und gut gelaunt.»


Anklage gegen Spacey wegen sexueller Übergriffe auf drei Männer

LONDON: Der Hollywood-Schauspieler Kevin Spacey (62) ist in Großbritannien wegen sexueller Übergriffe auf drei Männer angezeigt worden. Es handele sich um insgesamt drei Fälle in London aus den Jahren 2005 und 2008 sowie einen Fall in der südwestenglischen Grafschaft Gloucestershire von 2013, teilte die britische Staatsanwaltschaft (Crown Prosecution Service) am Donnerstag in London mit. In einem der Fälle werde er angeklagt, eine Person zu «penetrierenden sexuellen Aktivitäten» genötigt zu haben, hieß es weiter. Dazu soll es 2008 gekommen sein.

Gegen Spacey waren im Herbst 2017 im Zuge der MeToo-Debatte Vorwürfe von sexuellen Übergriffen und Belästigungen laut geworden. Auch Crewmitglieder der Netflix-Serie «House of Cards» warfen Spacey sexuelle Belästigungen vor. Daraufhin kündigte der Streaming-Gigant die Zusammenarbeit. Im Sommer 2021 stand der zweifache Oscar-Preisträger («Die üblichen Verdächtigen», «American Beauty») erstmals seit den Vorwürfen wieder vor der Kamera.


Tom Hanks will keinen einfachen Bösewicht spielen

CANNES: US-Schauspieler Tom Hanks (65) hat nach eigener Aussage kein Interesse daran, einen schlichten Bösewicht darzustellen. «Ich bin nicht interessiert daran, einen Schurken zu spielen im Sinne von: «Bevor ich Sie umbringe, Herr Bond, wollen Sie noch eine Führung durch meine Anlage?»», sagte er am Donnerstag bei den Filmfestspielen in Cannes. Im Biopic «Elvis» von Baz Luhrmann (Kinostart 23. Juni) spielt Hanks den Manager des legendären Sängers. Hanks stellt Tom Parker, der gut 20 Jahre mit Elvis Presley zusammenarbeitete, als gierigen Mann dar, der sich übermäßig am finanziellen Gewinn Presleys bereichert hat.

Dennoch sei er nicht einfach nur ein Schurke gewesen, sagte Hanks am Donnerstag. «Er war ein Mann, der die Gelegenheit sah, ein einmaliges Talent in eine kulturelle Urgewalt zu verwandeln.» Die Vielzahl der Wege, durch die Parker Leute um Geld betrogen habe, sei außergewöhnlich. «Übrigens, ein paar dieser Wege habe ich in meinen eigenen Alltag integriert», scherzte Hanks. «Man lernt ein kleines bisschen von jeder Rolle.»

«Elvis» feierte am Mittwochabend Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes und erhielt die bisher längsten Standing Ovations von über zehn Minuten. Unter den vielen prominenten Gästen der Premiere war auch die einstige Frau von Elvis, Priscilla Presley.


Shakira scheitert mit Antrag gegen Steuerstrafprozess

BARCELONA: Die kolumbianische Sängerin Shakira (45) ist mit einem Antrag gegen einen Steuerstrafprozess gescheitert. Ein Gericht in Barcelona habe die von ihr eingelegte Beschwerde zurückgewiesen, teilte der Oberste Gerichtshof Kataloniens am Donnerstag mit. Shakira wollte die Entscheidung eines Richters vom vergangenen Juli für die Eröffnung eines Strafprozesses stoppen. Die Justiz wirft ihr Steuerhinterziehung in Millionenhöhe in den Jahren 2012 bis 2014 vor. Shakira, die mit Hits wie «Waka Waka» und «Hips don't lie» berühmt wurde, könnte bei einer Verurteilung sogar Haft drohen. Wann der Prozess gegen den Superstar beginnen könnte, war zunächst nicht bekannt.

Im Kern geht es um die Frage, wo sie in den drei Jahren steuerpflichtig war. Die Justiz sagt, in Spanien, weil sie sich in jedem der drei Jahre mehr als ein halbes Jahr dort aufgehalten habe. Die Sängerin bestreitet das und betont, sie habe ihren Wohnsitz in den Jahren auf den Bahamas gehabt. Sie habe nur ihren Partner, den Fußballstar Gerard Piqué vom FC Barcelona, mit dem sie zwei Kinder hat, wiederholt besucht. Erst ab 2015 habe sie dann ständig in Barcelona gelebt. Zudem habe sie alle Steuern inzwischen nachgezahlt.

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