Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Explosion in kolumbianischem Bergwerk - mindestens zehn Kumpel tot

TASCO: Bei einer Explosion in einem Kohlebergwerk in Kolumbien sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.

Weitere fünf Bergleute würden vermisst, teilte die Bergbaubehörde des südamerikanischen Landes am Sonntag auf Twitter mit. Nach ihnen werde gesucht. Eine mögliche Ursache für die Explosion am Samstagabend in dem Bergwerk La Chapa in der zentralkolumbianischen Gemeinde Tasco wurde zunächst nicht genannt. Örtliche Medien berichteten, Methangas habe sich entzündet. Der Gouverneur des Departments Boyacá, zu dem Tasco gehört, Ramiro Barragán, sprach den Angehörigen der Opfer auf Twitter sein Beileid aus.


DR Kongo: Mindestens 20 Tote und elf Verletzte bei Bootsbrand

KINSHASA: Bei einem Bootsbrand in der Demokratischen Republik Kongo sind laut Behördenangaben mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am Sonntag auf dem Kongo-Fluß nahe dem Ort Maluku, sagte Innenminister Didier Tenge der Deutschen Presse-Agentur. Die Opferbilanz könne sich aber noch erhöhen, da nicht genau bekannt sei, wieviele Menschen sich an Bord befanden. Elf weitere Personen seien verletzt worden. Noch unklar ist die genaue Unglücksursache. Das Boot hatte Treibstoff geladen, obwohl es nur für den Personenverkehr zugelassen war. Das Inneministerium kündigte eine Untersuchung sowie «drakonische Maßnahmen» gegen die Besatzung an.

In der DR Kongo kommt es immer wieder zu derartigen Unfällen, da in dem Land mit rund 90 Millionen Menschen viele aufgrund der schlechten Infrastruktur auf Boote als Verkehrsmittel angewiesen sind.


Hunderte Festnahmen bei Verfassungsreferendum

MINSK: Beim umstrittenen Verfassungsreferendum zur Festigung der Macht des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko hat es nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderte Festnahmen gegeben. Die Menschenrechtsgruppe Wesna listete am Sonntagabend die Namen von mehr als 300 Festgenommenen auf. Auf den von den Menschenrechtlern veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Menschen von Polizisten abgeführt wurden und größere Gruppen demonstrierten.

Nach Angaben der Wahlkommission beteiligten sich angeblich 79,4 Prozent der Wahlberechtigten. Die Opposition um die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja hatte im Vorfeld kritisiert, dass eine Abstimmung unter den Bedingungen politischer Repressionen und unfreier Medien unmöglich sei.

Mit der Verfassung vorgesehen ist demnach auch eine lebenslange Straffreiheit für Lukaschenko, dem Mord, Folter und weitere schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden. Lukaschenko wird von der EU nicht als Präsident anerkannt. Die Präsidentenwahl im Sommer 2020 gilt als gefälscht. Danach gab es Massenproteste.


UN-Umweltversammlung startet - Globales Plastik-Abkommen gefordert

NAIROBI: Am Montag startet die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) auf Ebene der nationalen Umweltminister in Kenias Hauptstadt Nairobi. Zentrales Thema der Konferenz sind der weltweite Umgang mit Plastik und die Verschmutzung der Meere damit. Zahlreiche Umwelt-Aktivisten, darunter Greenpeace und WWF, riefen die UN-Mitgliedsländer dazu auf, ein Verhandlungsmandat für ein rechtsverbindliches, globales Plastik-Abkommen auf den Weg zu bringen.

Über eine entsprechende Resolution, über die am Wochenende noch verhandelt wurde, soll in den kommenden Tagen abgestimmt werden. Deutschland unterstützt eine globale Konvention und wird auf der UNEA durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke vertreten. Die UN-Umweltversammlung tagt normalerweise alle zwei Jahre. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Konferenz zweigeteilt. Das erste Treffen fand vor einem Jahr statt. Nairobi ist der Sitz des UN-Umweltprogramms (Unep).


Gerüst eingestürzt - Fünf Verletzte bei Karneval in den Niederlanden

BEUGEN: Beim Einsturz eines Gerüsts während einer Karnevalsfeier sind in den Niederlanden fünf Menschen verletzt worden. Möglicherweise sorgte ein Windstoß für das Umfallen des Gerüsts auf dem Kirchplatz der Ortschaft Beugen nahe der deutschen Grenze am Niederrhein, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Zwei der Verletzten kamen in eine Klinik.

Wie der regionale Sender Omroep Brabant berichtete, kam es während des traditionellen sogenannten Knackwurstrennens zu dem Unglück. Verkleidete Menschen tragen dabei einen anderen Menschen auf dem Rücken und liefern sich einen Wettkampf. Zwischen zwei Gerüsten war dazu ein großes Holzbrett gelegt worden. Eines der Gerüste stürzte um und fiel auf die Zuschauer.


Taliban durchkämmen systematisch Wohnviertel in Kabul

KABUL: In Afghanistans Hauptstadt Kabul durchkämmen die regierenden militant-islamistischen Taliban systematisch Wohnviertel. Die Aktion diene der Verbesserung der Sicherheitslage, erklärte Talibansprecher Sabiullah Mudschahid während einer Pressekonferenz am Sonntag. Dabei seien Dutzende Kriminelle festgenommen und Waffen beschlagnahmt worden.

Mehrere Bewohner in Kabul berichteten jedoch auch von Willkür und Gewalt bei der Suchaktion. Viele Menschen seien in Panik geraten. Häuser zahlreicher ausländischer Journalistinnen und Journalisten wurden auch durchsucht, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kabul erfuhr.

«Die Einschüchterungen, Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und die Gewalt gegen Angehörige verschiedener ethnischer Gruppen und Frauen sind Verbrechen und müssen sofort aufhören. Trotz Putins Krieg beobachten wir euch!», schrieb der EU-Botschafter Andreas von Brandt auf Twitter.

Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im August Freiheitsrechte drastisch eingeschränkt. Besonders Frauen sind zunehmend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.


erd0204 3 pl 0 dpa-euro 0930

Vorschau/Energie/Gas/Öl/Rohstoffe/Schifffahrt/Deutschland/Russland/ (Achtung - Planungshinweis) Zum Thema «Deutschland will schnell Flüssiggas-Terminals bauen» sendet dpa bis 16.30 Uhr eine Zusammenfassung als Autorenbericht mit etwa 60 Zeilen.


erd0183 3 pl 0 dpa-euro 0858

Konflikte/Luftverkehr/Krieg/Transport/Verkehr/Deutschland/Russland/ (Achtung - Planungshinweis) Zum Thema «Deutschland sperrt russische Flieger aus - Lufthansa plant um» ging Ihnen soeben eine Zusammenfassung als Autorenbericht unter der Ressortkennung wi (Wirtschaft) zu.


Mailänder Fashion Week: Ferrari auf dem Laufsteg

MAILAND: Ferrari auf der Fashion Week? Wer da an die neuesten Rennboliden auf dem Laufsteg denkt, der irrt. Vielmehr führten Models am Sonntagvormittag in Mailand die Mode gewordene Markenphilosophie der Sportwagenlegende vor. Im letzten Jahr hatte Ferrari ein ambitioniertes Fashion-Projekt lanciert, nun stellte man die Kollektion erstmals im Kreise der großen Mailänder Designer vor - mit den Looks für die Saison Herbst/Winter 2022/23.

Der Ursprung der Marke ist dabei an vielen Stellen erkennbar. Das klassische Ferrari-Rot wird über Accessoires und Innenfutter in ansonsten komplett schwarze Kombination eingestreut. Der Schriftzug taucht mal plakativ gesetzt, mal subtil gehalten an vielen Stellen auf. Es gibt zudem sportive Streifen, Overalls, viel Leder, Schnitte, die den Körper auf Stromlinie trimmen.

Doch Kreativdirektor Rocco Iannone kappte in der Show auch mal die Verbindung zum Automobil. Und zeigte etwa Pullover mit überlangen Ärmeln, Anzüge in lässiger Weite, abstrakte Musterbilder oder voluminöse Schals.

Am Montag endet die Mailänder Fashion Week nach 60 Shows vor Publikum - mit Sitzreihen so voll besetzt wie in Zeiten vor der Pandemie.


Schwere Überschwemmungen in Region Brisbane

BRISBANE: Seit Tagen anhaltende heftige Regenfälle haben die Pegelstände vielerorts im Nordosten Australiens weiter in die Höhe getrieben, darunter auch in der Millionenmetropole Brisbane. Mindestens sieben Menschen kamen in den vergangenen Tagen bei mehreren Vorfällen ums Leben, wie die Nachrichtenagentur AAP am Sonntag unter Berufung auf Behörden berichtete. Sechs von ihnen starben demnach im besonders stark betroffenen Südosten des Bundesstaats Queensland, eine weitere Person im angrenzenden New South Wales.

Am Sonntag kämpften Anwohner in Teilen Brisbanes mit den Wassermassen. Ebenfalls stark betroffen waren die Städte Gympie, Maryborough und Ipswich sowie Gebiete entlang der Sunshine Coast. Mehr als tausend Menschen in Queensland hätten sich bereits in Sicherheit gebracht, und mehr als 1400 Häuser entlang des Brisbane Rivers seien von den Fluten bedroht, teilte Queenslands Regierungschefin Annastacia Palaszczuk mit. Für diesen Montag werden in der Region weitere heftige Regenfälle erwartet. Es werde befürchtet, dass sich die Lage insbesondere in Brisbane weiter verschlimmern könnte, hieß es. Mehr als 600 Schulen in Queensland sollten am Montag geschlossen bleiben.

Der Regierungschef von New South Wales, Dominic Perrottet, sagte, in seinem Bundesstaat seien Hunderte Rettungskräfte im Einsatz. Bislang habe es mehr 70 Rettungseinsätze gegeben, weitere seien wahrscheinlich.

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