Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Verletzte bei Feuer auf US-Kriegsschiff in Marinebasis San Diego

WASHINGTON: Bei einem Feuer auf dem US-Kriegsschiff «Bonhomme Richard» in San Diego sind nach Angaben der Marine mehrere Soldaten und Zivilisten leicht verletzt worden. Siebzehn Seeleute sowie vier Zivilpersonen seien mit nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Marine auf Twitter mit. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers seien rund 160 Seeleute an Bord gewesen. Die «Bonhomme Richard» sei vor dem Brand in der Wartung gewesen.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie dichter Rauch von dem Schiff aufstieg, während Löschboote das Feuer bekämpften. Die Feuerwehr teilte auf Twitter mit, sie sei am Sonntagmorgen wegen des Brandes auf dem Kampflandungsschiff in der Marinebasis San Diego alarmiert worden. Der Sender NBC San Diego berichtete, auch eine Explosion sei zu hören gewesen.


Steinmeier kritisiert Chinas Hongkong-Politik

BERLIN: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisiert China wegen des sogenannten Sicherheitsgesetzes in Hongkong und setzt auf eine Umkehr Pekings. China verstoße unter anderem gegen selbst abgegebene internationale Vereinbarungen, deswegen habe auch Deutschland bereits reagiert, sagte er am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. «Wenn es dabei bleibt, dann wird es eine nachhaltige, negative Veränderung zu den europäischen, zu den westlichen Staaten geben.» Daran könne China kein Interesse haben. «Deswegen hoffe ich immer noch, dass es Möglichkeiten zur Umkehr im chinesischen Denken gibt.»

Ungeachtet massiver weltweiter Kritik hatte Peking Ende Juni ein neues sogenanntes Sicherheitsgesetz verabschiedet. Es richtet sich in Hongkong gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Kritiker befürchten ein Ende des Prinzips «ein Land, zwei Systeme», nach dem Hongkong seit der Rückgabe 1997 an China autonom und mit eigenen Freiheitsrechten verwaltet wird.

Bundesaußenminister Heiko Maas will mit seinen EU-Kollegen am Montag über das Thema beraten.


Explosion und Brand in einem Petrochemie-Komplex im Iran

TEHERAN: In einem Petrochemie-Komplex in Südwest-Iran ist es laut lokalen Behörden zu einer Explosion gekommen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna gab es am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Mahschahr danach auch einen Großbrand. Die genaue Ursache sei noch unklar, Behörden gingen von einer Öl-Leckage in der Anlage «Tondgujan» aus. Über Opfer und das Ausmaß der Schäden gab es am Abend noch keine Informationen.

In den vergangenen Wochen hatte es im Iran mehrere Explosionen und Großbrände gegeben. Betroffen waren unter anderem das Militärlager Parchin im Osten Teherans, eine Klinik im Norden der Hauptstadt, eine Werkstatt in der Atomanlage Natans im Zentral-Iran und zuletzt eine Fabrik in einem Teheraner Vorort, wo zwei Arbeiter ums Leben kamen. Nach den Explosionen in Parchin und Natans kamen Spekulationen über ausländische Sabotageakte auf, die jedoch nicht belegt werden konnten.


Sturmangriff auf Kirche in Johannesburg - mehrere Tote und Verletzte

JOHANNESBURG: Bei einer Attacke Dutzender Bewaffneter auf eine Kirche im Westen von Johannesburg sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen und mehrere verletzt worden. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben vom Sonntag insgesamt 46 Personen fest und stellte 68 Schusswaffen, mehr als 300 Schuss Munition sowie eine unbekannte Menge an Sprengstoff sicher. Mehrere der aus der Kirche befreiten Männer, Frauen und Kinder hätten berichtet, sie seien als Geiseln festgehalten worden, erklärte die Polizei.

Unter den Angreifern waren nach Medienberichten mehrere Polizisten, Soldaten und Justizangestellte. Augenzeugen berichteten, dass die Angreifer am Samstagmorgen mit einem Bus und Kleinbussen vor dem Sitz der International Pentecostal Holiness Church (IPHC) im Ort Zuurbekom vorfuhren und das Feuer auf Wachleute eröffneten. Danach drangen sie in die Kirche ein und fragten nach bestimmten Kirchenoberen. Vier Menschen wurden später in einem ausgebrannten Auto gefunden. Die Leichen wiesen nach den Angaben Schusswunden auf. Die Polizei beschlagnahmte nach eigenen Angaben insgesamt neun Fahrzeuge.

Sie prüft, ob ein erbitterter Kampf um das Erbe des 2016 gestorbenen Kirchenführers Glayton Modise den Hintergrund der Tat darstellt. Die einst von Modises Vater gegründete IPHC gilt als zweitgrößte Freikirche Südafrikas. Laut Medienberichten wird sie mit ihren Besitztümern auf einen Wert von ungefähr 2 Milliarden Rand (etwa 106 Millionen Euro) geschätzt. Nach dem Tod des Gründers zersplitterte die Glaubensgemeinschaft in verschiedene Gruppen.


Papst über Hagia-Sophia-Moschee: Es schmerzt mich sehr

ROM: Papst Franziskus hat sein Bedauern über die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul zu einer Moschee zum Ausdruck gebracht. «Ich denke an die Heilige Sophia, und es schmerzt mich sehr», sagte der Pontifex nach dem traditionellen Angelusgebet am Sonntag in Rom. Näher äußerte sich das Katholiken-Oberhaupt nicht zu der international umstrittenen Entscheidung der Türkei, das Museum in eine Moschee umzuwandeln.

Ein türkisches Gericht hatte am Freitag den Status der Hagia (Aussprache: Aja) Sophia als Museum annulliert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ordnete daraufhin an, die «Hagia Sofia Moschee» für das islamische Gebet zu öffnen.

Das Gebäude im Herzen von Istanbuls Altstadt war einst das größte Gotteshaus der Christenheit und gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert erbaut und nach der Eroberung durch die Osmanen 1453 zur Moschee umgewidmet. Einst war sie Hauptkirche des Byzantinischen Reiches, in der die Kaiser gekrönt wurden. Sie hat eine große Bedeutung für die Orthodoxie.


Tote und Verletzte nach Schüssen an einer Kirche in Johannesburg

JOHANNESBURG: Bei einer Attacke auf eine Kirche im Westen von Johannesburg sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen und mehrere verletzt worden. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 40 Personen fest und stellte rund drei Dutzend Schusswaffen fest. Ein Polizeisprecher berichtete dem TV-Sender eNCA, es habe auch Geiselnahmen gegeben. Unter den Angreifern waren nach Medienberichten mehrere Polizisten, Soldaten und Justizangestellte.

Augenzeugen berichteten südafrikanischen Medien, dass die Angreifer am Samstagmorgen mit einem Bus und Kleinbussen vor dem Sitz der International Pentecostal Holiness Church (IPHC) im Ort Zuurbekom vorfuhren und das Feuer auf Wachleute eröffneten. Danach drangen sie in die Kirche ein und fragten nach bestimmten Kirchenoberen. Vier Menschen wurden später in einem ausgebrannten Auto gefunden. Die Leichen wiesen nach den Angaben Schusswunden auf.

Die Polizei prüft, ob ein erbitterter Kampf um das Erbe des 2016 gestorbenen Kirchenführers Glayton Modise den Hintergrund der Tat darstellt. Die einst von Modises Vater gegründete IPHC gilt als zweitgrößte Freikirche Südafrikas. Laut Medienberichten wird sie mit ihren Besitztümern auf einen Wert von ungefähr 2 Milliarden Rand (etwa 106 Millionen Euro) geschätzt. Nach dem Tod des Gründers zersplitterte die Glaubensgemeinschaft in verschiedene Gruppen.


Wassersportler protestieren gegen Fehmarnbelt-Tunnel

FEHMARN: Mit einem Flashmob auf dem Wasser haben Wassersportler am Sonntag vor Fehmarn gegen den geplanten Bau des Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark protestiert. Mit einem 24 Meter langen blauen Andreas-Kreuz - dem Symbol des Widerstandes gegen das Bauvorhaben - schwammen Surfer, Taucher und andere Wassersportler in der Ostsee, um ihrem Unmut über das geplante Infrastrukturprojekt Nachdruck zu verleihen. Etwa 30 Aktivisten waren nach Angaben eines dpa-Reporters im Wasser.

Der Tunnelbau würde der Umwelt und dem Tourismus an der gesamten Lübecker Bucht massiven Schaden zufügen, sagte die Sprecherin der Initiative «Beltretter», Karin Neumann, am Sonntag. Die Initiative, in der zahlreiche Bürgerinitiativen, Unternehmen und Einzelpersonen aus der Region zusammengeschlossen sind, fordert seit Jahren eine Neubewertung des Infrastrukturprojektes. Anfang September will das Bundesverwaltungsgericht über mehrere Klagen gegen den Bau des rund 19 Kilometer langen Straßen- und Eisenbahntunnels entscheiden.


Airbag-Problem: Fiat Chrysler ruft über 900.000 Autos in USA zurück

AUBURN HILLS: Der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler muss wegen eines möglichen Airbag-Defekts zahlreiche Autos in den USA zurückrufen.

Es geht um rund 925.239 ältere Modelle, bei denen Teile der Airbag-Abdeckungen über dem Lenkrad sich lösen und bei einer Aktivierung der Luftkissen wie Projektile herausschießen können, warnte das Unternehmen am Freitag. Fiat Chrysler seien 14 möglicherweise in Verbindung mit dem Problem stehende Verletzungen bekannt, hieß es weiter. Der Defekt erinnert an den Airbag-Skandal des insolventen japanischen Herstellers Takata. Fiat Chrysler betonte jedoch, dass die Teile nicht aus dessen Produktion stammen.


Elf Menschen ertrinken bei versuchter Rettung eines Jungen

KAIRO: In Ägypten sind elf Menschen nach Medienberichten ertrunken, als sie versuchten, einen badenden Jungen aus dem Mittelmeer zu retten. Die Behörden ordneten anschließend die Schließung des Strandes in Alexandria an, wie die ägyptische Zeitung «Al-Ahram» am Samstag berichtete. Wie die Tourismusbehörde in Alexandria mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am Freitag. Als ein Kind im Meer zu ertrinken drohte, seien mehrere Personen ins Wasser gesprungen, um zu helfen. Dabei seien einige Personen ebenfalls ertrunken, hieß es in der Mitteilung, ohne eine genaue Opferzahl zu nennen.

Die Strände in Alexandria sind derzeit eigentlich gesperrt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Nach lokalen Medienberichten gibt es daher derzeit auch keine Rettungsschwimmer vor Ort. Viele Anwohner hielten sich aufgrund der hohen Temperaturen derzeit aber nicht an die Bestimmungen und gingen trotzdem baden.

Der Strand im Stadtteil Al-Adschami in Alexandria ist berüchtigt für seine starken Strömungen. In den vergangenen Jahren hatten die Behörden den Abschnitt immer wieder kurzzeitig gesperrt, weil Menschen ertrunken waren.


Berichte über mögliche weitere Tote bei Protesten in Malis Hauptstadt

BAMAKO: Nach den gewalttätigen Protesten in Malis Hauptstadt Bamako droht sich die Zahl der Opfer weiter zu erhöhen. Augenzeugen berichteten über mindestens einen leblos am Boden liegenden Demonstranten, der Schusswunden aufwies. Er lag vor der Moschee von Imam Mahmoud Dicko, der eine einflussreiche politisch-religiöse Gruppierung anführt. Dort war es in der Nacht zu Sonntag zu Ausschreitungen gekommen. Die Krawalle hatten mit einer Demonstration am Freitagabend begonnen, bei der nach offiziellen Angaben drei Menschen ums Leben kamen. Weitere 74 Demonstranten seien verletzt worden, hatte Premierminister Boubou Cissé am Samstagabend bei einem Krankenhausbesuch bekanntgegeben.

Mehrere Demonstranten hatten am Freitagabend vorübergehend das Gebäude des staatlichen Rundfunksenders ORTM besetzt und teilweise beschädigt. Sie gingen auch gegen die Nationalversammlung vor. Anhänger der Opposition hatten später auch mit Straßenbarrikaden auf Berichte über Festnahmen mehrerer Oppositionsführer reagiert. Nach offiziell unbestätigten Berichten soll sich darunter auch Dicko befinden.

Eine für den Samstagabend in Aussicht gestellte Ansprache von Präsident Ibrahim Boubacar Keïta war auf unbestimmte Zeit verschoben worden. In Mali - sowie anderen Ländern der Sahelzone - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. In dem Land sind auch deutsche Soldaten als Teil der UN-Stabilisierungsmission Minusma sowie der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali im Einsatz, wegen der Pandemie ruht EUTM Mali aber praktisch.

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