Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Atlanta: Staatsanwalt will diese Woche über Anklage entscheiden

WASHINGTON: Nach einem tödlichen Polizeieinsatz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia will die Staatsanwaltschaft in dieser Woche über mögliche Anklagepunkte entscheiden. Zuvor sollten noch zwei Zeugen gehört werden, erklärte der Bezirksstaatsanwalt Paul Howard am Sonntag in einer Mitteilung. Ein weißer Polizist hatte am Freitagabend auf einem Parkplatz eines Schnellrestaurants den Schwarzen Rayshard Brooks niedergeschossen, der sich nach Angaben des Kriminalamts in Georgia (GBI) zuvor seiner Festnahme widersetzt und einem der Beamten seine Elektroschockpistole (Taser) abgenommen hatte. Der 27-Jährige starb in einem Krankenhaus.

Brooks Tod hatte die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt weiter angefacht, die seit der Tötung des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis (Minnesota) nicht abreißen.

Der Staatsanwalt sagte dem TV-Sender CNN, Brooks schien für niemanden eine Bedrohung dargestellt zu haben. «Die Tatsache, dass es bis zu seinem Tod eskaliert ist, erscheint einfach unangemessen», sagte Howard den Angaben des Senders zufolge. Möglich sei eine Anklage wegen Mordes oder fahrlässiger Tötung.


Türkische Kampfjets greifen PKK-Ziele im Nordirak an

ISTANBUL: Die Türkei hat im Nordirak eigenen Angaben zufolge Stellungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK angegriffen. Kampfjets hätten Höhlen zerstört, in denen «die Terroristen» Unterschlupf gesucht hätten, die Höhlen seien über ihnen eingestürzt, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am frühen Montagmorgen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Die Operation «Claw-Eagle» (Adlerkralle) richte sich unter anderem gegen Ziele in den Kandil-Bergen nahe der iranischen Grenze - rund 100 Kilometer südlich der Türkei. Zudem würden Stellungen in Sindschar, Hakurk, Zap und Avasin-Basyan angegriffen.

Die PKK gilt in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation. Die türkische Luftwaffe fliegt regelmäßig Luftangriffe gegen Stellungen der PKK, die in der Grenzregion im Nordirak ihr Hauptquartier hat.

Mit diesem Angriff solle die Sicherheit des türkischen Volkes und der Grenzen des Landes gewährleistet werden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die PKK und andere terroristische Organisationen, die Angriffsversuche gegen die Polizei- und Militärstützpunkte verstärkt hätten, sollten neutralisiert werden.


Friedensforscher: Immer noch mehr als 13.000 Atomwaffen auf der Erde

Stockholm (dpa) - Auch knapp drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges gibt es immer noch mehr als 13 000 Atomwaffen auf der Erde. Die Gesamtzahl der nuklearen Sprengköpfe im Besitz der Atommächte ging 2019 zwar um etwa 3,5 Prozent auf schätzungsweise 13 400 zurück, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht. Dennoch werde den Atomarsenalen wieder wachsende Bedeutung beigemessen, warnten die Friedensforscher. Alle Atommächte seien dabei, ihre nuklearen Waffen weiter zu modernisieren.

Es erscheine so, dass alle neun Atomwaffenstaaten an ihren Arsenalen auf unbestimmte Zeit festhalten wollten, sagte der Sipri-Experte Shannon Kile der Deutschen Presse-Agentur. Russland und die USA, die gemeinsam weiterhin mehr als 90 Prozent der atomaren Sprengköpfe besitzen, hätten Atomwaffen in ihren Militärplänen neue und größere Rollen eingeräumt, was einem Trendwechsel im Vergleich zur Zeit nach dem Kalten Krieg entspreche. «Was uns insgesamt beunruhigt, ist die wachsende Bedeutung von Atomwaffen», sagte Kile.


Pompeo: Müssen uns Bedrohung durch China bewusst sein

WASHINGTON: US-Außenminister Mike Pompeo hat die Kommunistische Partei Chinas als wachsende Herausforderung für «alle freien Menschen» bezeichnet. Pompeo äußerte sich am Sonntag in einem Grußwort bei einer virtuellen Konferenz des American Jewish Comittee. «Wir alle müssen uns der Bedrohung der chinesischen Kommunistischen Partei für unsere Lebensweise bewusst sein», sagte er weiter.

Die Corona-Pandemie hat die Stimmung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt erheblich eingetrübt. Spannungen gibt es aber auch wegen einer Vielzahl anderer Themen, etwa wegen Visa für Journalisten und Studenten, der Sicherheitspolitik im Indopazifik-Raum sowie Beschränkungen bei Technologieexporten.

Am Sonntag berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen über Pläne Pompeos, sich diese Woche mit chinesischen Regierungsbeamten auf Hawaii zu treffen. Zuvor hatte das Nachrichtenportal «Politico» über entsprechende Pläne berichtet. Das US-Außenministerium beantwortete eine Anfrage dazu zunächst nicht.


Seit Floyds Tod quittierten mehrere Polizisten Dienst in Minneapolis

MINNEAPOLIS: Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor drei Wochen haben in Minneapolis (Minnesota) mindestens sieben Beamte die dortige Polizeibehörde verlassen. Das berichtete die lokale Zeitung «Star Tribune» unter Berufung auf den Sprecher der Stadt, Casper Hill. Hill habe keine Details genannt, aus welchen Gründen die Polizisten ihre Jobs aufgegeben hätten. Weitere Polizisten seien dabei, die Behörde zu verlassen, berichtete das Blatt unter Berufung auf die Polizei.

Die Polizei in Minneapolis steht unter enormem Druck. Der Stadtrat hat einen Prozess auf den Weg gebracht, die örtliche Polizei durch eine neue Organisation für öffentliche Sicherheit abzulösen.

Seit Floyds Tod am 25. Mai ist es in Minneapolis und im ganzen Land zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt, Rassismus und Diskriminierung gekommen. Ein weißer Polizeibeamter hatte ihm fast neun Minuten lang sein Knie auf den Hals gedrückt, obwohl Floyd ihn darum bat, ihn atmen zu lassen. Floyd war wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, festgenommen worden. Nach dem Tod Floyds wurden der Polizist und drei an dem Einsatz beteiligte Kollegen entlassen, festgenommen und angeklagt.


Spahn warnt: Ballermann darf nicht das nächste Ischgl werden

BERLIN: Bundesgesundheitsminiser Jens Spahn (CDU) hat die Deutschen aufgefordert, trotz der Aufhebung der Reisewarnung für 27 europäische Länder beim Reisen Vorsicht walten zu lassen. Jeder müsse sich überlegen, ob es jetzt eine weite Reise sein müsse, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im «Bericht aus Berlin» der ARD. «Muss ich jetzt nach Lissabon, oder kann das vielleicht auch noch ein wenig warten», fragte Spahn. Er verwies auf Ischgl in Österreich, von wo aus das Virus im Winter europaweit Verbreitung fand. «Jetzt darf nicht Ballermann sozusagen das nächste Ischgl werden.» Spahn fügte hinzu: «Party feiern - würde ich mal sagen - ist dieses Jahr weniger angesagt.»

Nach drei Monaten wird die weltweite Reisewarnung für Touristen am Montag für den größten Teil Europas aufgehoben. Ab Mitternacht will das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in voraussichtlich 27 Länder warnen. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Italien, Österreich, Griechenland, Frankreich und Kroatien. Gleichzeitig fallen am Montag die letzten noch verbliebenen Kontrollen wegen der Corona-Pandemie an den deutschen Grenzen weg.


Trump und die rutschige Rampe - Spott im Netz

WASHINGTON: Vor der Weltpresse hinfallen? Gerade für den US-Präsidenten ein Alptraum. Dass Donald Trump eine «rutschige» Rampe langsam und vorsichtig herunterging, sorgte im Netz umgehend für Spott. Ein zweiter Grund, warum das Schlagwort #Trumpisnotwell - Trump gehts nicht gut - am Wochenende zum Trend mit bissigen Bemerkungen auf Twitter wurde, ist ein weiterer Video-Schnipsel von einer Rede Trumps am Samstag in der Militärakademie West Point. Dort ist zu sehen, wie der US-Präsident beim Trinken die zweite Hand zu Hilfe nimmt, um das Glas an die Lippen zu führen.

Trump, der am Sonntag 74 Jahre alt wurde, sorgte mit einer Erklärung auf Twitter für zusätzliche Aufmerksamkeit: Die Rampe sei «sehr lang und steil» gewesen, habe kein Geländer zum Festhalten gehabt und sei vor allem sehr rutschig gewesen. «Das Letzte, was ich tun wollte, war hinzufallen, damit die Fake News damit Spaß haben.»

Das Thema Alter und mangelnde Fitness ist Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf wichtig. So spottet er oft über seinen designierten demokratischen Herausforderer Joe Biden wegen sprachlicher Aussetzer und nennt ihn «Sleepy Joe» (Schläfriger Joe). Biden ist 77 Jahre alt.


Wie weiter beim Brexit? EU-Spitzen beraten mit Johnson

BRÜSSEL/LONDON: Viereinhalb Monate nach dem Brexit beraten die Spitzen der Europäischen Union und Großbritanniens am Montag (14.30 Uhr), wie bis zum Jahresende ein Handelspakt beider Seiten gelingen könnte. An der Videokonferenz mit dem britischen Premierminister Boris Johnson nehmen für die EU Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli teil.

Unterhändler beider Seiten hatten in vier intensiven Verhandlungsrunden über ein Handels- und Partnerschaftsabkommen praktisch keinen Fortschritt erreicht. Jetzt soll auf Ebene der Chefs erörtert werden, wie es weitergehen soll.

Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. In einer Übergangsfrist bis zum Jahresende gehört das Land aber noch zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, so dass sich im Alltag noch nichts geändert hat. Ohne Vertrag über die künftigen Beziehungen könnte es jedoch Anfang 2021 zum harten wirtschaftlichen Bruch mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen kommen.


Krisengespräch zu Tuifly mit Landesregierung Niedersachsen

HANNOVER: Unter der Vermittlung von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) wollen Betriebsräte, Gewerkschaften und das Management von Tuifly am Montag (11.00 Uhr) über den geplanten Stellenabbau bei der Airline verhandeln.

Der durch die Corona-Folgen unter Druck geratene Tui-Konzern will zahlreiche Jobs streichen. Gewerkschafter kritisieren dies scharf - auch weil das Reiseunternehmen derzeit einen staatlichen Hilfskredit in Anspruch nimmt und die finanzielle Vorsorge während der letzten Jahre von einigen Arbeitnehmervertretern als unzureichend angesehen wird. Der Aufsichtsrat hatte die Entscheidung über Details der Kürzungen nach der Einladung Althusmanns zunächst vertagt.


US-Senator: Vorfall in Atlanta weniger eindeutig als Tod von Floyd

WASHINGTON: Der Polizeieinsatz, infolge dessen ein Schwarzer im US-Bundesstaat Georgia starb, lässt sich nach Einschätzung des US-Senators Tim Scott weniger einfach bewerten als die Tötung des Afroamerikaners George Floyd. «Diese Situation ist sicherlich weitaus weniger klar als die, die wir mit George Floyd und mehreren anderen im Land gesehen haben», sagte der Republikaner am Sonntag dem Sender CBS News. Die Frage sei, was der Polizeibeamte hätte tun müssen, nachdem der Verdächtige am Freitagabend eine Elektroschockpistole auf ihn gerichtet hatte. Scott betonte die Notwendigkeit für mehr Training für Polizisten, damit diese in Sekundenbruchteilen solche Entscheidungen treffen könnten.

Ein weißer Polizeibeamter hatte am 25. Mai in Minneapolis (Minnesota) fast neun Minuten lang sein Knie in den Nacken des am Boden liegenden Floyd gedrückt - trotz dessen wiederholter Bitten, ihn atmen zu lassen. Ein Video der Tötung sorgte weltweit für Empörung.

In der Nacht auf Samstag war in Atlanta ein Schwarzer gestorben, nachdem er sich seiner Festnahme widersetzt und eine Elektroschockpistole auf einen Polizisten gerichtet haben soll. Die Polizei hatte den 27-Jährigen kontrolliert, weil er in der Autoschlange an einem Schnellrestaurant eingeschlafen war. Die Bürgermeisterin von Atlanta, Keisha Lance Bottoms, hatte offen Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der Reaktion der Polizei angemeldet. Der Polizist, der auf den Mann geschossen hatte, wurde entlassen. Der Vorfall heizte Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in Atlanta an.


Vor 80 Jahren kamen erste polnische Häftlinge nach Auschwitz

AUSCHWITZ: Polen hat am Sonntag des ersten Zugtransports von polnischen Bürgern in das Konzentrationslager Auschwitz gedacht. Staatspräsident Andrzej Duda legte gemeinsam mit anderen führenden Politikern des Landes sowie Opfervertretern Blumen auf Eisenbahngleise und hielt eine Gedenkrede. Unter den 728 am 14. Juni 1940 aus einem Gefängnis im südpolnischen Tarnow in das Vernichtungslager transportierten politischen Häftlingen seien auch Juden gewesen, vor allem aber seien sie alle polnische Staatsbürger gewesen, betonte der Präsident.

Die rechtskonservative polnische Regierung, der auch Duda nahesteht, legt traditionell großen Wert darauf zu betonen, dass Polen selbst Opfer der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs waren. Mit Israel gerät sie immer wieder in diplomatische Konflikte darüber, inwiefern polnische Bürger auch selbst an antisemitischen Verbrechen beteiligt gewesen sein konnten. Der 14. Juni wird in Polen als Nationaler Gedenktag für die Opfer deutscher Konzentrations- und Vernichtungslager begangen.


Regierung bedauert Pläne für neue US-Sanktionen gegen Nord Stream 2

BERLIN: Die Bundesregierung hat sich besorgt über amerikanische Pläne gezeigt, die US-Sanktionen gegen die geplante deutsch-russischen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 auszuweiten. Wie am Sonntag aus dem Auswärtigen Amt verlautete, werde die Initiative von US-Senatoren «mit Bedauern zur Kenntnis genommen». «Erneute Sanktionen würden einen schweren Eingriff in die europäische Energiesicherheit und EU-Souveränität bedeuten», hieß es im Außenministerium. Sanktionen mit extraterritorialer Wirkung lehne die Bundesregierung generell ab. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» über die kritische Anmerkung berichtet.

US-Senatoren der Republikaner und der Demokraten wollen die Fertigstellung der Pipeline mit neuen Sanktionen verhindern. Die Senatoren Ted Cruz (Republikaner) und Jeanne Shaheen (Demokraten) sowie drei ihrer Kollegen legten Anfang Juni einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor. Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch seine Republikaner und die Demokraten in beiden Kammern des Kongresses wollen die Gaspipeline auf den letzten Metern noch stoppen. Die USA argumentieren, Deutschland begebe sich damit in Abhängigkeit von Russland.

Der neue Gesetzesentwurf sieht Sanktionen nicht nur gegen Firmen vor, die die Schiffe zur Verlegung der Rohre stellen. So sollen auch Unternehmen, die Schiffe für andere Aktivitäten im Zusammenhang mit den Verlegearbeiten stellen, mit Strafmaßnahmen belegt werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um das Ausheben von Gräben für die Pipeline handeln. Auch Firmen, die solche Schiffe versichern, drohen Sanktionen. Das gleiche gilt für Unternehmen, die Zertifizierungen für die Pipeline vornehmen, damit diese in Betrieb gehen kann.


EU-Außenminister tauschen sich mit Pompeo aus

BRÜSSEL: Die Außenminister der EU-Staaten schalten sich an diesem Montag (14.00 Uhr) per Videokonferenz mit ihrem US-amerikanischen Kollegen Mike Pompeo zusammen. Themen des Austausches sollen unter anderem die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses sowie der Umgang mit der aufstrebenden Weltmacht China sein. In beiden Bereichen gibt es zwischen EU und USA grundlegende Meinungsverschiedenheiten.

So ist eine Nahost-Initiative von US-Präsident Donald Trump Grundlage dafür, dass Israel besetzte Palästinensergebiete annektieren will. Die EU-Staaten sind jedoch der Ansicht, dass ein solcher Schritt gegen das Völkerrecht verstoßen würde.

Mit Blick auf China sind die transatlantischen Partner zum Beispiel uneins darüber, wie das Land dazu gebracht werden kann, sich an internationale Spielregeln im Handel zu halten. Die USA setzten auf einen harten Kurs mit Strafzöllen, wohingegen die EU eine internationale Verhandlungslösung über die Welthandelsorganisation (WTO) anstrebt.


Borger/Müller überzeugen in Beach-Liga - Nationalteam gesprengt

DÜSSELDORF: Die deutsche Meisterin Karla Borger und ihre Partnerin Svenja Müller geben in der neuen Beach-Liga den Ton an. Das neu zusammengestellte Beachvolleyball-Duo gewann am Sonntag in Düsseldorf auch sein drittes Spiel. «Ich war richtig aufgeregt. Es macht einfach wieder Spaß, auf dem Feld zu stehen. Den letzten Wettkampf zuvor hatte ich im November des Vorjahres», sagte die 31 Jahre alte Borger zum Auftakt der neuen Wettkampfform.

Nachdem sich Borger/Müller (Stuttgart/Dortmund) nach nur wenigen gemeinsamen Trainingstagen gegen das Nationalteam Victoria Bieneck und Isabel Schneider (Hamburg) glatt mit 2:0 (21:18, 21:18) durchgesetzt hatten, besiegten sie am Sonntag auch Melanie Gernert und Sarah Schulz (Berlin/Gonsenheim) mit 2:0 (21:16, 23:21). Auch Kim Behrens und Cinja Tillmann (Stuttgart/Senden) gewannen ihre ersten drei Spiele. Gesprengt wurde das favorisierte Nationalteam Bieneck/Schneider, für Blockspielerin Bieneck sind wegen einer Bauchmuskelverletzung die Liga-Spiele beendet.

In der privat initiierten Beach-Liga stehen sich auf dem Gelände der Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf über 30 Tage je acht Frauen- und Männerteams gegenüber. Die Spiele finden wegen der Corona-Pandemie ohne Fans und unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen statt.


Papst: Migranten in Libyen vor Gewalt schützen

ROM: Papst Franziskus hat alle Beteiligten aus Politik und Militär dazu aufgerufen, nach einem Weg für ein Ende der Gewalt in Libyen zu suchen. Er verfolge die «dramatische Lage» mit zunehmender Sorge, sagte der Pontifex am Sonntag in Rom. Eine Lösung für das Bürgerkriegsland müsse zu Frieden, Stabilität und Einheit führen. Er bete für Tausende von Migranten in Libyen. Die Corona-Krise habe die bereits prekäre Lage weiter verschärft und mache die Menschen anfälliger für Ausbeutung und Gewalt. «Es herrscht Grausamkeit.» Die internationale Gemeinschaft müsse Mittel bereitstellen, um Flüchtlingen Schutz zu bieten.

Libyen ist nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ins Chaos abgeglitten. Alle politischen und diplomatischen Initiativen für ein dauerhaftes Ende der Konflikte blieben bislang erfolglos. Derzeit stehen sich vor allem die von der Türkei unterstützte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch sowie der von den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Russland und Ägypten gestützte General Chalifa Haftar gegenüber.

Zuletzt hatte die Entdeckung mehrerer Massengräber in Libyen schockiert. Viele Migranten sitzen in menschenunwürdigen Lagern in dem Transitland auf dem Weg nach Europa fest. Trotz Protesten von Menschenrechtsorganisationen werden Bootsflüchtlinge zurück in das Land gebracht.


Regionalzug rammt Bus - Zehn Verletzte in Tschechien

PRAG: Beim Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Bus sind in Tschechien zehn Menschen verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur CTK am Sonntag berichtete, musste eine im Bus mitfahrende Frau per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Der Zustand der Patientin sei «sehr ernst», erklärte eine Rettungssprecherin. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Busfahrer offenbar das Haltesignal an einem unbeschrankten Bahnübergang in Struharov, südöstlich von Prag, übersehen. Die Ampelanlage habe jedenfalls korrekt funktioniert, bestätigte die Polizeisprecherin vorherige Aussagen der staatlichen Eisenbahngesellschaft CD.

Der Eisenbahntriebwagen entgleiste beim Zusammenstoß. CTK-Fotos des schwer beschädigten Autobusses zeigten, dass der Triebwagen den Bus mit voller Wucht von der Seite gerammt haben musste. Die Zahl der Verletzten wurde von Feuerwehr und Rettung zunächst mit 19 angegeben, zu Mittag aber auf zehn korrigiert. Davon seien sechs im Bus und vier im Eisenbahntriebwagen gesessen. Die Zugstrecke wurde nach dem Unfall für unbestimmte Zeit gesperrt.


Polizei räumt Camp radikaler Bolsonaro-Anhänger

BRASÍLIA: Die brasilianische Polizei hat ein Camp von radikalen Anhängern des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro in der Hauptstadt Brasília aufgelöst. Ein Polizist setzte Pfefferspray gegen Bolsonaro-Anhänger ein, die sich immer noch auf der Esplanade zwischen den Ministerien aufhielten, wie Fernsehbilder am Samstag zeigten.

Die rechte Aktivistin Sara Winter von der Gruppe «300 do Brasil» (300 aus Brasilien) forderte auf Twitter eine Reaktion Bolsonaros. Angeführt von Winter durchbrachen rund 20 Personen am Nachmittag die Absperrung um den Kongress und wollten diesen ihren Angaben zufolge stürmen. Sie wurden von Sicherheitskräften gestoppt.

Die Staatsanwaltschaft stuft die Gruppe um Winter als bewaffnete Miliz ein. Diese hatte ihr Camp auf der Esplanade zwischen den Ministerien vor mehr als einem Monat aufgeschlagen. In einem Interview mit BBC Brasil sagte Winter, dass auch Bewaffnete dabei seien. Vor zwei Wochen waren die «300 do Brasil» mit Fackeln und weißen Masken vor dem Obersten Gerichtshof aufmarschiert.


Friedensforscher richten Blick auf Atomwaffenarsenale in aller Welt

STOCKHOLM: Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri richtet seinen Blick am Montag erneut auf die Lage bei der atomaren Abrüstung auf der Erde. Im Rahmen der Veröffentlichung ihres neuen Jahresberichts haben sich die Friedensforscher unter anderem angeschaut, inwieweit die Atomwaffenstaaten 2019 die Zahl ihrer nuklearen Sprengköpfe verringert haben.

Im Vorjahr hatten die Experten von besorgniserregenden Entwicklungen und einem zunehmenden Trend zur Modernisierung der Atomarsenale berichtet. Generell geht die Gesamtzahl der Atomwaffen in aller Welt seit dem Ende des Kalten Krieges kontinuierlich zurück. Dies liegt nach Angaben der Friedensforscher jedoch hauptsächlich daran, dass die USA und Russland alte Waffen ausrangieren, die sie nicht mehr benötigen.


Mehr als 40 Tote bei mutmaßlich islamistischen Angriffen in Nigeria

ABUJA : Bei zwei Angriffen mutmaßlich islamistischer Extremisten im Nordosten Nigerias sind örtlichen Quellen zufolge mehr als 40 Menschen getötet worden. Kämpfer hätten am Samstag Menschen in der Region Nganzai im Bundesstaat Borno angegriffen, sagte am Sonntag Idris Yahaya, ein Mitglieder der Bürgermiliz CTJF, die vor einigen Jahren zu Bekämpfung der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram gegründet wurde. Rund 40 Leichen seien geborgen worden. Ein UN-Mitarbeiter, der seinen Namen nicht nennen wollte, bestätigte den Angriff.

Zudem sei es zu einem Angriff in dem Ort Monguno gekommen, sagte Mohammed Ibrahim, ein Mitglied der CTJF in dem Ort. Mindestens drei Zivilisten und einige Soldaten seien dabei getötet worden, das Militär habe die Angreifer dann zurückdrängen können. Die nigerianischen Streitkräfte bestätigten am Sonntag diesen Vorfall. Es seien etliche Angreifer getötet worden, sagte Militärsprecher Sagir Musa, nannte aber keine Details.

Das Militär machte Boko Haram oder den Westafrika-Ableger des Islamischen Staats (ISWAP) für die Angriffe verantwortlich. Boko Haram terrorisiert seit Jahren den Nordosten Nigerias und hat Tausende Menschen getötet; ISWAP hat sich vor einigen Jahren von Boko Haram abgespalten und der Terrormiliz IS die Treue geschworen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.