Griechischer Skifahrer stirbt unter Lawine
SOFIA: Ein Skifahrer aus Griechenland ist in Bulgarien unter einer Lawine ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am Montag in dem Skigebiet Borowez im südbulgarischen Rila-Gebirge, wie das Staatsfernsehen BNT in Sofia berichtete. Der Skifahrer sowie drei griechische Snowboardfahrer wurden demnach am Montagnachmittag von einer Lawine verschüttet, die Snowboardfahrer konnten sich aber selbstständig aus den Schneemassen befreien.
Bergretter mit Hunden fanden dem Bericht zufolge den leblosen Körper des Skifahrers unter der Lawine. Sie sei 150 Meter lang und fast 30 Meter breit gewesen. Der Bergretter-Dienst hatte am Montag vor einer hohen Lawinengefahr an den nördlichen, nordöstlichen und östlichen Hängen gewarnt. Die von der Lawine heimgesuchte Piste war laut Angaben des Rettungsdienstes geschlossen.
Selenskyj hält erste Sitzung mit neuer Militärführung ab
KIEW: Nach fast zwei Jahren Krieg tauschte Selenskyj kürzlich den ukrainischen Oberbefehlshaber und weitere hochrangige Militärs aus. Nun fand erstmals in dieser neuen Runde eine Oberkommando-Sitzung statt.
Nach dem Umbau der Militärführung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals eine Sitzung des Oberkommandos mit den neuen Mitgliedern abgehalten. Anwesend bei der Besprechung war unter anderem der in der vergangenen Woche zum Oberbefehlshaber ernannte Generaloberst Olexander Syrskyj, wie Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag sagte. Es sei um die Lage an der Front im Osten und im Süden des Landes gegangen, fügte er hinzu. Auch sei besprochen worden, wie die kritische Infrastruktur - etwa Strom- und Wasserversorgung - bestmöglich geschützt werden könne.
Nach fast zwei Jahren russischen Angriffskriegs hatte Selenskyj am Donnerstag den beim Volk sehr beliebten Walerij Saluschnyj als bisherigen Oberkommandierenden der Streitkräfte entlassen. Den beiden wurde zuletzt immer wieder ein schwer zerrüttetes Vertrauensverhältnis nachgesagt. Den bisherigen Posten von Syrskyj als Kommandeur der Landstreitkräfte wiederum nahm der ehemalige Vize-Verteidigungsminister Olexander Pawljuk ein. Darüber hinaus tauschte Selenskyj noch einige weitere hochrangige Militärs aus, darunter in der Territorialverteidigung und bei den Luftlandetruppen.
Kallas: Trump-Aussagen sollen vielleicht einige Nato-Staaten aufwecken
TALLINN: Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat unbeeindruckt auf die Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zur Nato-Beistandspflicht reagiert. «Ich denke, was der Präsidentschaftsbewerber in Amerika sagt, soll vielleicht auch einige der Alliierten aufwecken, die nicht so viel getan haben. Hoffentlich werden wir alle mehr tun und gemeinsam sind wir stärker», sagte die Regierungschefin des an Russland grenzenden baltischen EU- und Nato-Landes am Montag nach einem Treffen mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in Tallinn. Auch Metsola betonte, die europäischen Staaten müssten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen und eine klare Botschaft senden, dass Europa stark genug sei, sich zu verteidigen - «unabhängig davon, wer die nächste amerikanische Regierung führen wird».
Der ehemalige US-Präsident Trump will im November erneut für das Amt kandidieren. Bei einem Wahlkampfauftritt am Samstag hatte er deutlich gemacht, dass er Nato-Partner, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, keinen Schutz vor Russland gewähren würde. Estland hatte seine Verteidigungsausgaben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs zuletzt deutlich erhöht und will in diesem Jahr 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts dafür ausgeben.
18-Jährige mutmaßlich entführt - Verdächtiger in U-Haft
LAHR/BERLIN: Eine seit Dienstag gesuchte 18-Jährige aus Berlin ist am Freitag nach einer mutmaßlichen Entführung in Baden-Württemberg gefunden worden. In den Tagen zuvor soll ein 22-Jähriger aus Lahr nach Berlin gefahren sein, um sich mit der Frau zu treffen, die er im Urlaub kennengelernt hatte, wie die Polizei am Montag mitteilte. Er soll die 18-Jährige gefesselt und mit einer Waffe bedroht haben und mit ihr ins Kinzigtal gefahren sein, wo er sie in einer Wohnung mehrere Tage lang eingesperrt haben soll. Dort soll er sie auch mehrmals vergewaltigt haben. Als Polizisten die Wohnung durchsuchten, nahmen sie den 22-Jährigen fest und befreiten die Frau. Außerdem wurde den Angaben zufolge eine Schreckschusswaffe gefunden. Ein Haftrichter erließ einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann, der seither in einer Justizvollzugsanstalt sitzt.
UN-Bericht: Starke Bedrohung wandernder Tierarten - vor allem im Meer
BONN/SAMARKAND: Vielen sogenannten wandernden Tierarten geht es schlecht. So nimmt der Bestand von 44 Prozent dieser Spezies ab, 22 Prozent sind vom Aussterben bedroht, wie aus einem am Montag veröffentlichten UN-Bericht hervorgeht. Unter wandernden Arten versteht man Tiere, die regelmäßig große Strecken zurücklegen und dabei zum Teil auch Ländergrenzen überqueren, also beispielsweise Zugvögel, bestimmte Fische und Steppentiere. Nur bei 14 solcher wandernder Arten hat sich demnach der Erhaltungsstatus verbessert, darunter bei Blau- und Buckelwalen und beim Seeadler. Der erste Bericht zum Zustand wandernder Arten wurde vom Sekretariat des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS) in Bonn veröffentlicht und auf einer UN-Tagung in Samarkand in Usbekistan vorgestellt.
Zwei Karnevalisten sterben bei Verkehrsunfall nahe Köln
WEILERSWIST: Auf dem Heimweg von einer Karnevalsparty sind zwei junge Männer in Weilerswist bei Köln von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Die beiden 18- und 20-Jährigen seien am späten Sonntagabend zu Fuß über eine unbeleuchtete Landstraße gelaufen. Der Fahrer des Autos habe nicht mehr rechtzeitig reagieren können und die beiden erfasst, teilte die Polizei mit. Der 20-Jährige starb an der Unfallstelle, der 18-Jährige wenig später im Krankenhaus. Bereits am Wochenende hatte es im Zusammenhang mit Karnevalsfeierlichkeiten zwei Todesfälle gegeben: Im rheinland-pfälzischen St. Goarshausen geriet ein 20-Jähriger am Samstag nach Umzugsende unter einen fahrenden Karnevalswagen und wurde tödlich verletzt. In Sonneberg in Thüringen stürzte eine 43-Jährige auf dem Heimweg von einer Faschingsfeier in einen Fluss und starb. Der leblose Körper der Mutter von vier Kindern wurde am Sonntagmorgen im Flusslauf entdeckt.
Rosenmontagszüge 2024: Hunderttausende, «Hohlaf» und ein Hakenkreuz
KÖLN/DÜSSELDORF/MAINZ: Russlands Präsident Wladimir Putin lässt sich oral von Kirchenpatriarch Kirill befriedigen, Donald Trump schneidet ein Hakenkreuz in die US-Flagge und Kanzler Scholz ist ein «Hohlaf» ohne Hirn - der Rosenmontagszug in Düsseldorf hat der Weltpolitik den Spiegel vorgehalten. Düsseldorfs Wagenbauer Jacques Tilly lieferte die härtesten und aussagekräftigsten Wagen ab, aber auch auf den Rosenmontagszügen in Köln und Mainz ging es durchaus bissig zu. So zeigten die Kölner Persiflage-Wagen unter anderem Olaf Scholz als Faultier in der Hängematte und Außenministerin Annalena Baerbock als Elefant im Porzellanladen. In Mainz war Kanzler Scholz mit Augenklappe als Schiffbrüchiger zu sehen. Die Zugstrecken in den Karnevalshochburgen wurden von Hunderttausenden kostümierten Feiernden gesäumt.
Schüsse an Megakirche in Texas - Schützin tot
WASHINGTON/HOUSTON: Eine Frau hat am Sonntag in einer bekannten Megakirche in Houston im US-Bundesstaat Texas mit einer Langwaffe das Feuer eröffnet. Sie wurde kurz darauf von anwesenden Sicherheitskräften erschossen, teilte die zuständige Polizeibehörde bei einer Pressekonferenz mit. Bei den Sicherheitskräften habe es sich um zwei nicht im Dienst befindliche Polizeibeamte gehandelt. Die Schützin habe ein Kleinkind bei sich gehabt, hieß es weiter. Der schätzungsweise fünfjährige Junge sei bei dem Feuergefecht angeschossen worden und befinde sich in einem kritischen Zustand. Ein unbeteiligter Mann sei außerdem am Bein verletzt worden.
Bei der Kirche handelt es sich um die Lakewood Church des protestantischen Celebrity-Predigers Joel Osteen. Laut Medienberichten nehmen 45.000 Menschen in Lakewood an den wöchentlichen Gottesdiensten teil. Zum Tatzeitpunkt fand jedoch laut Kirchen-Website gerade kein Gottesdienst statt. Die Ermittlungen dauern nach Polizeiangaben an.
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern das Land - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen. Nach jeder größeren Attacke gibt es neue Forderungen nach einer Verschärfung des Waffenrechts, etwa nach einem Verbot von Sturmgewehren, die regelmäßig bei Amokläufen zum Einsatz kommen. Die Forderungen laufen jedoch ins Leere, nicht zuletzt wegen Widerständen aus den Reihen der Republikaner.
Trend in Berlin: CDU und AfD legen bei Wiederholungswahl leicht zu
Berlin (dpa/bb) - Bei der Teilwiederholung der Bundestagswahl in Berlin deuten sich leichte Zugewinne für CDU und AfD an. Die Ampelparteien SPD, Grüne und FDP verlieren im Vergleich zum Gesamtergebnis 2021 etwas an Boden. Das ergibt sich aus Angaben der Landeswahlleitung im Internet, wonach Stand 20.15 Uhr rund 95 Prozent aller Wahlgebiete ausgezählt sind. Diese Angaben basieren auf den gültigen Ergebnissen von 2021 und den bereits ausgezählten Ergebnisse der teilweisen Wiederholung am Sonntag.
CDU und AfD können auf Grundlage dieses noch unvollständigen Zwischenstands mit einem Plus von etwa einem Prozentpunkt rechnen. SPD, Grüne und FDP müssen mit Einbußen von jeweils um die 0,7 Prozentpunkte rechnen. Die Linke bleibt diesen Zwischenergebnissen zufolge etwa stabil.
An der Reihenfolge der Parteien bei der Bundestagswahl 2021 ändert sich demnach zunächst nichts. Beim ersten Anlauf der Wahl in Berlin lag die SPD vor knapp zweieinhalb Jahren vorn (23,4 Prozent der Zweitstimmen), gefolgt von Grünen (22,4), CDU (15,9), Linken (11,4), FDP (9,1) und AfD (8,4).
Erste Teilergebnisse: Stubb bei finnischer Präsidentenwahl vorn
HELSINKI: Der konservative Ex-Regierungschef Alexander Stubb steuert bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Finnland auf einen Sieg zu. Nach der Auszählung der vorzeitig abgegebenen Stimmen lag der 55-Jährige am Sonntagabend mehrere Prozentpunkte vor seinem Konkurrenten, dem 65 Jahre alten Grünen-Politiker und früheren Außenminister Pekka Haavisto.
Stubb kam zu dem Zeitpunkt auf 52,7 Prozent der Stimmen, Haavisto auf 47,3 Prozent. Ein vorläufiges Endergebnis sollte noch im Laufe des Wahlabends feststehen. Da knapp 46 Prozent der Wahlberechtigten mit Wohnsitz in Finnland vorzeitig ihre Stimme abgegeben hatten, galt die Auswertung dieser knapp zwei Millionen Wahlzettel bereits als ein gutes Stimmungsbild von dem Votum. Entschieden war zu dem Zeitpunkt aber noch nichts.
Bei der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatten Stubb und Haavisto die meisten Stimmen der neun Kandidatinnen und Kandidaten erhalten. Eine absolute Mehrheit erreichte dabei aber auf Anhieb niemand, weshalb die zweite Wahlrunde zwischen den beiden stärksten Kandidaten angesetzt wurde. Deren Sieger wird Nachfolger des bisherigen Staatsoberhauptes Sauli Niinistö und das Präsidentenamt planmäßig am 1. März übernehmen. Niinistö durfte nach zwei sechsjährigen Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren.
Steinmeier beendet Staatsbesuch in Republik Zypern
NIKOSIA: Die im östlichen Mittelmeer gelegene Insel Zypern ist Anlaufpunkt vieler Migranten. Dies wird ein Thema am zweiten Tag des Staatsbesuchs von Bundespräsident Steinmeier sein.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beendet an diesem Dienstag seinen zweitägigen Staatsbesuch in der Republik Zypern. Er will sich unter anderem ein Aufnahme- und Unterbringungszentrum für Asylbewerber anschauen (09.00 Uhr MEZ/10.00 Uhr Ortszeit). Zypern zählte in den vergangenen Jahren gemessen an der Bevölkerungsgröße die meisten Asylanträge in der Europäischen Union.
Staatspräsident Nikos Christodoulidis hatte sich am Vortag bei Steinmeier dafür bedankt, dass Deutschland im vergangenen Jahr über den freiwilligen europäischen Solidaritätsmechanismus rund 1000 Migranten aus Zypern aufgenommen hat. Steinmeier betonte, Zypern brauche in dieser Frage die Unterstützung der gesamten Europäischen Union.
Am zweiten Besuchstag will sich Steinmeier auch eine Pilotschule anschauen, in der Deutsch als Fremdsprache angeboten wird. Außerdem ist ein Abstecher in das Bergdorf Pano Lefkara vorgesehen. Steinmeier ist der erste Bundespräsident überhaupt, der dem EU-Partner Zypern einen Staatsbesuch abstattet.
Außenminister des Weimarer Dreiecks beraten bei Paris
LA CELLE-SAINT-CLOUD: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) trifft sich am Montag (15.00 Uhr) mit ihren Amtskollegen aus Frankreich und Polen im Schloss de la Celle bei Paris. Themen der Gespräche mit dem französischen Außenminister Stéphane Séjourné und dem polnischen Ressortchef Radoslaw Sikorski sind Frieden, Sicherheit und Souveränität in Europa sowie die Europawahlen. Außerdem steht bei dem Außenministertreffen des sogenannten Weimarer Dreiecks die Unterstützung der Ukraine auf der Tagesordnung. Wie Séjourné vor dem Treffen sagte, soll es auch um russische Desinformation und Angriffe auf die Demokratie gehen. Alle drei Länder seien Opfer der gleichen Destabilisierungsstrategie.
Das Weimarer Dreieck war 1991 als Gesprächsformat von den damaligen Außenministern der drei Länder in Weimar begründet worden. Die jetzigen Ressortchefs beraten erstmals in diesem Format. Séjourné ist erst vor einem Monat im Zuge einer Regierungsumbildung in Paris ins Amt gekommen. Auch Sikorski ist erst seit Antritt der neuen polnischen Regierung im Dezember auf seinem Posten, war früher aber bereits polnischer Außenminister.
Ein Ziel des Treffens am Montag ist auch, die außenpolitische Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands mit der neuen proeuropäischen Regierung von Donald Tusk in Warschau abzustimmen. Der polnische Regierungschef Tusk wird ebenfalls am Montag zu einem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin und im Anschluss bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris erwartet.
Kölner Schull- und Veedelszöch werben für Vielfalt
KÖLN: Mit Bekenntnissen zu Toleranz und Vielfalt sind am Sonntag die «Schull- und Veedelszöch» durch Köln gezogen. «Tierisch jeck - jede Jeck is wellkumme» und «Mer sin all e kölsche Jewächs» (Wir sind alle ein Kölsches Gewächs) hieß es dort zum Beispiel auf Kölsch. Daneben forderten die Kölner Schulen eine bessere Ausstattung. «Drei Jahre im Container sind genug» oder «Tablets für alle» stand auf Transparenten.
Mehrere Schulen befinden sich derzeit in einer Sanierungsphase: «Außen Baustelle, innen Jeföhl» (Gefühl) war dazu der Kommentar. Inklusion und der Einsatz von KI im Unterricht wurden ebenfalls aufgegriffen. Alle Gruppen waren in selbst gestalteten Kostümen unterwegs, an denen sie laut eigenen Angaben seit den Sommerferien gearbeitet hatten. Insgesamt liefen etwa 7500 Teilnehmer mit.
Die Geschichte der «Schull- und Veedelszöch» reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals machten sich Gesellen aus Handwerksbetrieben über ihre mühselige Arbeit lustig. Heute laufen vor allem Schüler im Zug mit und greifen Themen auf, die mit ihrem Alltag zu tun haben.
Frankreichs Premier will Altersgrenze von 13 Jahren für soziale Medien
PARIS: Frankreich will eine Altersgrenze von 13 Jahren für soziale Medien schaffen. «Ich will mit den Plattformen an einem echten digitalen Riegel arbeiten, um sicherzustellen, dass kein Minderjähriger unter 13 Jahren Zugang zu sozialen Netzwerken hat», sagte der französische Premierminister Gabriel Attal der Zeitung «Le Parisien» am Sonntag. Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren sollten nur mit Erlaubnis der Eltern auf den sozialen Medien unterwegs sein können. Bereits jetzt dürfen Heranwachsende in Frankreich rechtlich erst ab 15 Jahren alleine ein Konto auf sozialen Netzwerken einrichten. Vorher benötigen sie dafür das Einverständnis ihrer Eltern.
Attal zeigte sich zuversichtlich, bei dem Thema durchgreifen zu können. «Das ist eine sehr schwierige aber nicht unmögliche Baustelle.» In Zusammenarbeit mit Plattformen gebe es aber einen Weg zum Ziel. Facebook oder Tiktok sei bewusst, dass es für sie um ihren Ruf gehe. «Sie werden mitspielen», meinte Attal.
Paris will Staatsbürgerschaftsrecht auf Überseegebiet Mayotte ändern
PARIS: Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will das Staatsbürgerschaftsrecht im Überseegebiet Mayotte ändern. «Es wird nicht mehr möglich sein, Franzose zu werden, wenn man nicht selbst Kind französischer Eltern ist», sagte Darmanin am Sonntag bei einem Besuch auf der Inselgruppe. Mit einer Verfassungsänderung solle das Geburtsortsprinzip auf Mayotte abgeschafft werden. Nach diesem Prinzip erhalten in Frankreich geborene und lebende Kinder mit der Volljährigkeit die französische Staatsangehörigkeit, auch wenn ihre Eltern anderer Nationalität sind. Bereits jetzt gelten auf Mayotte dafür aber strengere Regeln als anderswo in Frankreich. Voraussetzung ist hier auch, dass mindestens ein Elternteil am Tag der Geburt bereits seit drei Monaten legal auf der Inselgruppe lebt.
Das französische Überseegebiet Mayotte liegt im Indischen Ozean etwa zwischen der Küste des südostafrikanischen Landes Mosambik und dem Inselstaat Madagaskar. Etwa 310.000 Menschen leben dort. Immer wieder berichten französische Medien über Spannungen auf der Inselgruppe. Teile der Inselbevölkerung beklagen sich über grassierende Unsicherheit und Immigration. Sie fühlen sich von der Regierung in Paris im Stich gelassen.
Im Kampf gegen die irreguläre Immigration nach Mayotte hatte Paris bereits Kontrollen verschärft, zahlreiche Lager zerstören lassen und Menschen abgeschoben. Die Migrantinnen und Migranten kommen hauptsächlich aus den benachbarten Komoren, zum Teil aber auch aus ostafrikanischen Ländern. Darmanin kündigte nun an, deutlich weniger Aufenthaltstitel erteilen zu wollen und beim Familiennachzug strenger vorzugehen.
Die gewünschte Verfassungsänderung zum Staatsbürgerschaftsrecht kann das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron nicht im Alleingang vornehmen. Nach Zustimmung der beiden Parlamentskammern muss entweder eine Volksabstimmung oder eine Drei-Fünftel-Mehrheit des gesamten Parlaments grünes Licht geben. Da die Regierung keine solche Mehrheit hat, dürfte sie versuchen, sich die Zustimmung der bürgerlichen Rechten zu sichern, die ohnehin einen strengeren Kurs beim Thema Migration einschlagen wollen.
Acht Verletzte bei Unfall auf A3
WINDHAGEN: Ein Mann fährt auf der Autobahn mit seinem Pkw von hinten in einen Bus. Möglicherweise gab es eine medizinische Ursache für den Unfall.
Bei einem Unfall auf der Autobahn 3 sind am Samstag nahe der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen acht Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Polizei fuhr ein Autofahrer in der Nähe der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz mit hoher Geschwindigkeit in das Heck eines niederländischen Reisebusses. Möglicherweise gab es eine medizinische Ursache für das Verhalten des Mannes, der laut Zeugenaussagen schon zuvor wegen seiner Fahrweise aufgefallen war.
Der Mann wurde den Angaben zufolge schwer verletzt aus seinem Unfallwagen geborgen und in ein Krankenhaus gebracht. In dem Bus wurden den Angaben zufolge sieben Personen durch den Aufprall leicht verletzt. Die Autobahn war in Richtung Frankfurt für eine Stunde voll gesperrt. Es bildete sich ein Stau von sieben Kilometer Länge.
Moskau kündigt Pachtvertrag für ukrainische Botschaft
MOSKAU: Diplomatische Beziehungen unterhalten Moskau und Kiew bereits seit Kriegsbeginn nicht mehr. Nun hat sich der Abbruch der Beziehungen auch auf materieller Ebene manifestiert.
Die Stadt Moskau hat offiziellen Angaben nach den Pachtvertrag für die ukrainische Botschaft gekündigt. Dies sei die Antwort auf die Kündigung Kiews für die dortige russische Botschaft, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, am Samstag einer Aussendung des Ministeriums zufolge. «In der Diplomatie gibt es das Prinzip der Gegenseitigkeit», sagte Sacharowa. Die ukrainische Seite sei über den Schritt informiert worden.
Das Botschaftsgebäude liegt im Zentrum der russischen Hauptstadt. Es handelt sich um ein Herrenhaus, das ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut wurde, später mehrfach erweitert wurde und unter anderem dem Grafen Alexej Uwarow gehörte. Zu den Gästen des Hauses zählte etwa auch der bekannte Schriftsteller Lew Tolstoi.
Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast zwei Jahren wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern abgebrochen. Die ukrainische Botschaft in Moskau selbst wurde noch am ersten Kriegstag, dem 24. Februar 2022, geschlossen. Über die Schließung der ukrainischen Konsulate in mehreren russischen Städten informierte Kiew die Öffentlichkeit rund drei Wochen später. Im April 2023 kündigte die Stadtverwaltung von Kiew der russischen Botschaft den Pachtvertrag.
Großbritannien besorgt wegen geplanter Militäroffensive in Rafah
LONDON: Großbritannien reiht sich in die Liste der Staaten ein, die vor einem militärischen Vorgehen Israels in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens warnen. Er sei «zutiefst besorgt über die Aussicht einer Militäroffensive in Rafah», erklärte der britische Außenminister David Cameron am späten Samstagabend auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. «Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Gazas sucht in der Gegend Zuflucht», schrieb der frühere Premier. Die Priorität müsse auf einer sofortigen Feuerpause liegen, um Hilfslieferungen zu ermöglichen und Geiseln herauszubekommen. Danach müssten Fortschritte in Richtung einer dauerhaften Waffenruhe gemacht werden, forderte er.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat der Armee am Freitag den Befehl erteilt, nun auch eine Offensive auf Rafah im südlichsten Teil des Gazastreifens vorzubereiten. Rafah nahe der Grenze zu Ägypten ist der einzige Ort in dem Küstengebiet, in dem die Hamas noch die Kontrolle ausübt. Eine Militäroffensive gilt dort als hochproblematisch, da weit mehr als eine Million Palästinenser vor den Kämpfen nach Rafah geflohen sind und dort auf engstem Raum Schutz suchen.
Unter anderem die US-Regierung und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatten sich in den vergangenen Tagen deutlich gegen ein militärisches Vorgehen in Rafah ausgesprochen. Auch UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor einer humanitären Katastrophe und Folgen für die gesamte Region.
Kohlenmonoxidverdacht in australischem Eisstadion
SYDNEY: Wegen des Verdachts auf eine Kohlenmonoxidvergiftung in einer Eissporthalle im Süden Australiens sind am Sonntag 16 Eishockeyspieler und Zuschauer ins Krankenhaus gekommen. Einige von ihnen wurden mit Sauerstoff behandelt, andere standen unter Bobachtung, wie die australische Nachrichtenagentur AAP unter Berufung auf die Behörden meldete. Der Zustand der Patienten im Alter zwischen 17 und 40 Jahren sei stabil. Schwangere oder Eltern sehr kleiner Kinder, die am Samstagabend in der Arena waren, wurden aufgerufen, sich untersuchen zu lassen.
Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb-, geruchs- und geschmackloses Gas, das in höheren Konzentrationen als starkes Atemgift wirkt. Die Feuerwehr nahm die Ermittlungen auf, Ergebnisse waren zunächst nicht bekannt.
Monet-Kunstwerk in Frankreich mit Suppe beworfen
LYON: Rund zwei Wochen nach dem Angriff auf die «Mona Lisa» haben Umweltaktivistinnen in Frankreich erneut ein Kunstwerk mit Suppe beworfen. Wie die Bewegung «Riposte alimentaire» am Samstag auf X, ehemals Twitter, postete, kippten zwei Aktivistinnen diese auf das Werk «Der Frühling» von Claude Monet im Musée des Beaux-Arts in Lyon. Das Museum bestätigte dies französischen Medien. Die beiden Frauen wurden festgenommen, hieß es von der örtlichen Präfektur. Kulturministerin Rachida Dati drückte ihr Unverständnis für die Tat aus und sicherte dem Team des Museums ihre Unterstützung zu.
Das Museum kündigte nach dem Vorfall an, Anzeige wegen Vandalismus zu stellen, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete. Das Ölgemälde sei mit einer Glasscheibe geschützt. Sein Zustand werde nun geprüft.
«Riposte alimentaire» ist ein Kollektiv, das aus der französischen Bewegung «Dernière Renovation» (deutsch: «Letzter Umbau») entstanden ist. Mit ihren Aktionen zielt es auf eine radikale Veränderung der Gesellschaft auf klimatischer und sozialer Ebene ab. Ihr Name lässt sich in etwa mit «Lebensmittel-Gegenschlag» übersetzen.
Nächtlicher Unfall auf Skipiste in Tirol - zwei Münchner verletzt
INNSBRUCK: Zwei Männer aus München sind in der Nacht zu Samstag auf einer Skipiste in Österreich mit einem Motorschlitten verunglückt. Die Männer im Alter von 43 und 44 Jahren seien schwer verletzt worden, berichtete die Polizei Tirol. Der Unfall ereignete sich im Skigebiet Gerlosstein in der Zillertal-Arena.
Die beiden seien gegen 2.45 Uhr mit einem Motorschlitten auf dem Weg zu ihrer Unterkunft gewesen. Sie hätten versucht, einen Steilhang auf einer rot markierte Piste hinaufzufahren, berichtete die Polizei. Als das scheiterte, sei der Fahrer bergab gefahren und auf eine Rodelbahn geraten. Dort habe er die Kontrolle über das Gefährt verloren. Der Motorschlitten sei gegen einen Baum geprallt, habe sich überschlagen und die Männer seien in das Waldgelände geschleudert worden. Einer von beiden habe es geschafft, einen Bekannten zu verständigen, der einen Pistenraupenfahrer alarmierte. Dieser fand die beiden Verunglückten und holte die Rettungskräfte. Die Männer hätten sich bei dem Unfall schwere Kopfverletzungen zugezogen, berichtete die Polizei. Erhebungen zum Unfallhergang sowie zum möglichen Fahrer des Motorschlittens seien im Gange, teilte die Polizei mit.