Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Trump zu Argentiniens Wahlsieger Milei: «Ich bin sehr stolz auf Sie»

WASHINGTON: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat dem libertären Populisten Javier Milei zu dessen Sieg bei der Präsidentenwahl in Argentinien gratuliert. «Die ganze Welt hat zugeschaut! Ich bin sehr stolz auf Sie. Sie werden Ihr Land umkrempeln und Argentinien wirklich wieder großartig machen!», schrieb Trump in der Nacht zum Montag in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social. Damit spielte Trump auf sein eigenes Wahlkampfmotto, «Macht Amerika wieder großartig», an.

Der Kandidat der Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) hatte die Präsidentenwahl in Argentinien am Sonntag klar gegen Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linken Unión por la Patria (Union für das Vaterland) gewonnen. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise verspricht der selbst ernannte «Anarchokapitalist» Milei eine radikale Kehrtwende: Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen.


Israels Kriegskabinett will Familien der Geiseln treffen

TEL AVIV/GAZA: Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts wollen einem Medienbericht zufolge am Montag Familienangehörige der Geiseln treffen, die von Terrorgruppen im Gazastreifen festgehalten werden. Wie die Zeitung «The Times of Israel» in der Nacht zum Montag meldete, war zunächst noch unklar, wie viele Angehörige an dem am Abend erwarteten Treffen teilnehmen werden. Eine Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen im Grenzgebiet zu Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Am Samstag hatten in Israel Zehntausende Menschen mit einem tagelangen Protestmarsch für einen schnellen Deal zur Freilassung der Geiseln die Stadt Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten auch vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Ein Deal zur Freilassung einiger Dutzend der Geiseln scheint unterdessen in Reichweite zu kommen. Es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, sagte am Sonntag Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat. Die ungelösten Punkte seien jetzt eher «praktisch und logistisch», berührten aber nicht den Kern des Deals, sagte Al Thani am Sonntag in Doha.

Israels Kriegskabinett gehören neben Netanjahu Verteidigungsminister Yoav Gallant und der Minister Benny Gantz an. Zu den Beobachtern des Kabinetts gehören unter anderem die beiden Minister Ron Dermer und Gadi Eisenkot, wie die Zeitung weiter berichtete. Gantz und Eisenkot hätten sich am Wochenende mit Familienmitgliedern der Geiseln getroffen, nachdem diese gefordert hatten, auch mit Gallant und Netanjahu zusammenzutreffen. Doch keiner der beiden sei erschienen.


Laut Hamas Kampfpause zur Geiselfreilassung angeblich Montag

TEL AVIV/GAZA: Ein Vertreter der islamistischen Terrororganisation Hamas soll einem unbestätigten Medienbericht zufolge eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln an diesem Montag angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung israelischer Geiseln werde angeblich um 11.00 Uhr Ortszeit eine Kampfpause in Kraft treten, soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung «Al Ghad» gesagt haben, wie die Nachrichtenseite «Ynet» meldete. Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hieß es. Sämtliche Angaben ließen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen.

Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, hatte zuvor am Sonntag im US-Fernsehen erklärt, es gebe noch keine Übereinkunft zur Freilassung der Geiseln, man sei zum jetzigen Zeitpunkt aber näher an einer Einigung, «als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben». Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat, sagte, es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Von offizieller israelischer Seite gab es am Sonntag zunächst keine Bestätigung für ein bevorstehendes Geisel-Abkommen mit der Hamas.


Regierungskandidat Massa räumt Wahlniederlage ein

BUENOS AIRES: Regierungskandidat Sergio Massa hat bei der Präsidentenwahl in Argentinien seine Niederlage eingeräumt. «Javier Milei ist Präsident», sagte der amtierende Wirtschaftsminister am Sonntagabend (Ortszeit) über seinen ultraliberalen Rivalen. «Ich habe ihm gratuliert, denn die Mehrheit der Argentinier hat ihn gewählt.» Nach der Auszählung von 86 Prozent der Stimmen lag Milei mit 55,95 Prozent deutlich vor Massa mit 44,04 Prozent.

Der selbst ernannte «Anarchokapitalist» Milei verspricht eine radikale Kehrtwende: Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen. Regierungskandidat Massa stand für die bisherige Politik mit massiven Eingriffen des Staates in die Wirtschaft und umfangreichen Sozialprogrammen.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 140 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert, der Schuldenberg wächst ständig.


Ukrainisches Militär: Halten weiter Positionen auf linkem Dnipro-Ufer

CHERSON: Das ukrainische Militär setzt sich eigenen Angaben zufolge in der umkämpften Region Cherson südöstlich des Flusses Dnipro fest. «Die Verteidigungskräfte halten weiterhin Stellungen am linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson», teilte der Generalstab am Sonntagabend auf Facebook mit. Zuvor hatte die Sprecherin der Kommandostelle Süd, Natalja Humenjuk, gesagt, die ukrainischen Armee habe die Russen am bis vor kurzem noch vollständig besetzten linken Ufer nun schon drei bis acht Kilometer vom Fluss weggedrängt. Auch internationale Beobachter hatten zuletzt von Vorstößen der Ukrainer in dem Gebiet berichtet.

Cherson in der Südukraine war kurz nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 größtenteils besetzt worden. Im November vergangenen Jahres dann gelang es der ukrainischen Armee, die auf der rechten Flussseite gelegenen Teile des Gebiets zu befreien - darunter auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson. Die Orte auf der linken Flussseite aber hielten die Russen weiterhin besetzt.


Selenskyj entlässt Leiterin von medizinischer Abteilung der Armee

KIEW: Rund 21 Monate nach dem russischen Einmarsch hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Armee die bisherige Leiterin der medizinischen Abteilung entlassen. Die Position von Generalmajorin Tetjana Ostaschtschenko werde künftig Anatolij Kasmirtschuk übernehmen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Sonntag. Kasmirtschuk leitete bislang das nationale Militärkrankenhaus in Kiew. «Es bedarf eines fundamental neuen Levels von medizinischer Unterstützung für unser Militär», fügte der Staatschef hinzu. Genauer erläuterte er die Entscheidung zunächst nicht.

Ostaschtschenko war im Jahr 2021 - also noch vor Kriegsbeginn - zur Befehlshaberin des Kommandos Medizinische Kräfte der ukrainischen Armee ernannt worden. Sie war die erste Frau in dieser Position. Zuletzt aber häuften sich offenbar Beschwerden von Militärärzten und Sanitätern an ihrer Arbeit. Vor rund einer Woche dann berichtete das Internetportal «Ukrajinska Prawda», Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwäge, die Entlassung der Generalmajorin zu beantragen.


Macron ruft Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf

PARIS: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen ermahnt. Macron habe Netanjahu an die absolute Notwendigkeit erinnert, zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntagabend im Anschluss an das Gespräch mit. Es habe zu viele zivile Verluste im Zusammenhang mit den laufenden militärischen Operationen im Gazastreifen gegeben.

Nach Élysée-Angaben wies Macron zudem auf die Notwendigkeit hin, eine sofortige Feuerpause einzurichten, die zu einem Waffenstillstand führen sollte. Auch habe Macron seine Besorgnis angesichts steigender Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland zum Ausdruck gebracht. Er habe darauf beharrt, dass alles Notwendige getan werden müsse, um der Ausweitung der Gewalt vorzubeugen. Im Bezug auf die weitere Region habe Macron betont, der Iran und seine verbundenen Kräfte, insbesondere die Hisbollah, sollten sich von dem Konflikt fernhalten.

Macron telefonierte am Sonntag ebenso mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Er habe Abbas an die Notwendigkeit erinnert, dass die palästinensischen Behörden und die Länder der Region den Terrorangriff der Hamas in Israel am 7. Oktober mit etwa 1200 Toten entschieden verurteilten. Abbas und Macron waren sich demnach einig, dass eine Wiederaufnahme politischer Gespräche notwendig sei. Demnach sprachen sie auch über die Rolle, die Frankreich dabei spielen könnte.


Israels Armee veröffentlicht Video zu Tunnel unter Schifa-Klinik

TEL AVIV: Israel hat weitere Details zu einem mutmaßlichen Tunnel der islamistischen Hamas unter dem Komplex des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen veröffentlicht. Der vor wenigen Tagen freigelegte Schacht führe zu einem Tunnel mit einer Länge von rund 55 Metern in einer Tiefe von 10 Metern, teilte die Armee am Sonntag mit. Dazu lieferte das Militär Aufnahmen von zwei Geräten, die den Tunnel von innen zeigen sollen. Am Ende des Tunnels befinde sich demnach eine «explosionssichere Tür». Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die israelischen Truppen seien zudem damit beschäftigt, «die Route des Tunnels aufzudecken», hieß es vom Militär.

Der Tunneleingang war der Armee zufolge im Bereich des Schifa-Krankenhauses unter einem Fahrzeug freigelegt worden. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.

Israelische Soldaten sind trotz internationaler Kritik seit Tagen in und um die größte Klinik des Gazastreifens im Einsatz. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Krankenhaus für «terroristische Zwecke» zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine «Kommandozentrale» zu betreiben. Die Hamas bestreitet dies.

Nach Angaben der Armee wurden in den vergangenen Tagen «mehr als 100 Terroristen» im Gazastreifen festgenommen. Darunter seien auch «verantwortliche Personen, die die Standorte von unterirdischen Tunneln, Lagerstätten und Waffen» preisgegeben haben sollen. Auch diese Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.


Mehrere Tote und schwere Schäden nach Orkan in Sibirien

KEMEROWO: Infolge eines Orkans sind in Sibirien mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Im Gebiet Kemerowo seien zudem 18 Bewohner verletzt worden, teilte der regionale Zivilschutz am Sonntag laut Agentur Interfax mit. Hunderte Häuser wurden demnach beschädigt. In sozialen Netzwerken wurde ein Video geteilt, das aus der Stadt Nowokusnezk stammen soll und zeigt, wie ein Baum umstürzt und auf ein fahrendes Auto kracht.

In vielen Haushalten der Stadt fiel der Strom aus, der öffentliche Nahverkehr kam teils zum Erliegen. Laut Bürgermeister Sergej Kusnezow wurde der Ausnahmezustand verhängt. Eine solche Naturkatastrophe habe Nowokusnezk seit Jahrzehnten nicht erlebt, schrieb der Politiker im Nachrichtendienst Telegram.

Auch andere Gebiete in Sibirien waren von den heftigen Unwettern betroffen, darunter die Altai-Region sowie die Gegenden rund um die Städte Nowosibirsk, Krasnojarsk und Irkutsk. Am Nachmittag waren laut russischem Energieministerium insgesamt mehr als 225.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.


Generalsekretär «geschockt» nach Angriffen auf UN-Schulen in Gaza

NEW YORK: UN-Generalsekretär António Guterres hat sich am Sonntag zutiefst geschockt über Angriffe auf zwei UN-Schulen in Gaza gezeigt. «Dutzende Menschen - viele Frauen und Kinder - wurden getötet und verletzt, als sie Schutz auf Gelände der Vereinten Nationen suchten», teilte Guterres am Sonntag in New York mit. «Ich betone erneut, dass UN-Gelände unverletzbar ist», sagte er weiter.

«Dieser Krieg hat jeden Tag eine niederschmetternde und inakzeptable Zahl an zivilen Opfern, darunter Frauen und Kinder», sagte Guterres. «Das muss aufhören.» Guterres erneuerte seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Feuerpause und er dankte der Regierung von Katar für ihre Vermittlung zwischen den Kriegsparteien.

Bei dem Einschlag eines Geschosses in einer der beiden getroffenen UN-Schulen soll es am Samstag im Flüchtlingsviertel Dschabalia im nördlichen Gazastreifen zahlreiche Tote gegeben haben. In der Schule hätten vor dem Beschuss bis zu 7000 Menschen Zuflucht gesucht, hatte das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) erklärt.


UN-Jahresbericht zur Lücke beim globalen Klimaschutz

NAIROBI: Knapp zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz in Dubai veröffentlicht das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, UNEP, an diesem Montag seinen Jahresbericht zum Kampf der Staatengemeinschaft gegen die Erderwärmung. Beziffert wird die Lücke zwischen dem absehbaren Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und den eigentlich erforderlichen Anstrengungen, um das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

Der letztjährige «Emissions Gap Report» der UNEP mit Sitz in Nairobi hatte offengelegt, dass die Welt mit der gegenwärtig betriebenen Klimapolitik auf eine 2,8 Grad wärmere Welt gegen Ende des Jahrhunderts zusteuert, verglichen mit der vorindustriellen Zeit. Selbst wenn alle oft vagen Klimaschutzpläne der etwa 200 Staaten eingerechnet werden, wären es laut UNEP immer noch 2,4 bis 2,6 Grad.

Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris hatten die Staaten weltweit vereinbart, die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad. Hintergrund sind die fatalen Folgen der Erderhitzung, wie immer häufigere und schwerere Stürme, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände. Schon jetzt hat sich Welt um etwa 1,1 Grad erwärmt, in Deutschland sind es sogar 1,6 Grad.


Tanklaster mit fast 50.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

GAZA: Im Gazastreifen sind drei weitere Tankwagen mit insgesamt etwa 50.000 Litern Diesel eingetroffen. Das sagte der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Mit den vorigen Lieferungen hätten damit bisher acht Tankwagen insgesamt 210.000 Treibstoff mit in das abgeriegelte Küstengebiet geliefert. Zudem seien am Sonntag etwa 300 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgereist.

Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung im Gazastreifen täglich rund 200.000 Liter Treibstoff nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke genehmigt.


Tod von Nahel : Protest nach Freilassung von Polizisten

NANTERRE: Nach der Freilassung des Polizisten aus der Untersuchungshaft, der den 17-Jährigen Nahel getötet hat, haben sich in Frankreich Hunderte Menschen zum Protest versammelt. «Gerechtigkeit für Nahel» riefen sie am Sonntagnachmittag in Nanterre. In dem Pariser Vorort war Nahel vor mehr als vier Monaten bei einer Verkehrskontrolle durch den Schuss eines Polizisten getötet worden.

Der Tod von Nahel Ende Juni hatte Proteste gegen Polizeigewalt und schwere Krawalle ausgelöst, die Frankreich nächtelang erschütterten. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei. Die Regierung drohte zuletzt unter anderem ein härteres Durchgreifen gegen jugendliche Straftäter und deren Eltern an. Polizeigewalt wurden von ihr seit den Unruhen hingegen nicht groß thematisiert.

Gegen den Beamten, der den Schuss abgab, wird weiter ermittelt. Mitte der Woche kam er aber unter Auflagen auf freien Fuß. «Für mich ist das unzulässig», sagte die Mutter von Nahel bei der Kundgebung unter Tränen. Der Polizist habe nicht nur ein Leben genommen, sondern zwei. «Er hat mich im gleichen Moment umgebracht.»


Filzhut von Napoleon versteigert

FONTAINEBLEAU: Ein Filzhut des ehemaligen französischen Kaisers Napoleon Bonaparte ist in Frankreich versteigert worden. Der Hut wurde bei der Versteigerung des Auktionshauses Osenat in Fontainebleau bei Paris am Sonntag für 1,932 Millionen Euro erworben. Osenat zufolge ist das für einen Hut des Herrschers ein Weltrekord, wie das Auktionshaus in einem Post auf X (ehemals Twitter) mitteilte. Unter den angebotenen Stücken eines Sammlers war auch eine Haarsträhne des Kaisers sowie ein Taschentuch. Außerdem sind zum Beispiel Handschuhe und ein Hemd angeboten worden, das Napoleon auf der Insel Sankt Helena getragen haben soll.

In Frankreich gibt es noch immer eine gewisse Bewunderung für den einstigen Herrscher Napoleon. Für einige gilt er als Reformer und Gründer wichtiger Institutionen. Kritikerinnen und Kritiker werfen ihm jedoch eine autoritäre Herrschaft und die Wiederherstellung der Sklaverei in den Kolonien im Jahr 1802 vor.

Der gebürtige Korse starb 1821 im Alter von 51 Jahren in der Verbannung auf der Atlantik-Insel Sankt Helena.


Schottischer Regierungschef: Schwager berichtet vom Leid in Gaza

LONDON: Schottlands Regierungschef hat Nachrichten mit seinem Schwager im Gazastreifen ausgetauscht, der dort als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet. «Er sagt, er habe noch nie in einem solchen Ausmaß Tod und Zerstörung gesehen», sagte Humza Yousaf am Sonntag einem Radiosender der BBC. «Er hat mir gesagt, dass er nicht wisse, wie er sich jemals davon erholen soll.» Zu Beginn des Konflikts sei eine seiner Aufgaben gewesen, die richtigen Körperteile zu Körpern zu finden. «Ihm geht es furchtbar.»

Yousaf setzt sich für einen sofortigen Waffenstillstand ein. Seine Schwiegereltern waren bei Beginn der jüngsten Eskalation zu einem Verwandtenbesuch im Gazastreifen gewesen. Erst nach einigen Wochen war ihnen die Ausreise gelungen. «Ganz ehrlich: Ich dachte zwischenzeitlich, dass ich sie nicht wiedersehen würde», sagte Yousaf.


Washington: Näher an Einigung für Geisel-Freilassung als jemals zuvor

WASHINGTON: Eine Vereinbarung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen könnte der US-Regierung zufolge kurz bevorstehen. Man sei zum jetzigen Zeitpunkt näher an einer Einigung, «als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben», sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Sonntag im US-Fernsehen. «Es gibt Bereiche, in denen die Meinungsverschiedenheiten verringert, wenn nicht sogar ganz ausgeräumt wurden.» Finer machte jedoch deutlich, dass man noch nicht am Ziel sei: «Es gibt derzeit keine Einigung, wir werden in den kommenden Stunden und Tagen intensiv weiterverhandeln.»

Finer machte keine Angaben zur Zahl der im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Geiseln. Er konkretisierte auch nicht, wie viele von ihnen bei einer Einigung freikommen könnten. «Wir haben keine genauen Angaben über die genaue Zahl der Geiseln, auch nicht über die Zahl derer, die noch am Leben sind. Aber wir glauben, dass eine beträchtliche Anzahl von Amerikanern festgehalten wird», sagte er. Diese hätten für die US-Regierung «höchste Priorität». Unter ihnen sei ein drei Jahre altes Mädchen, dessen Eltern bei dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober getötet worden seien. Dabei wurden auch rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

US-Präsident Joe Biden hatte am Samstag ein langes Meinungsstück zum Konflikt im Nahen Osten in der «Washington Post» veröffentlicht. Darin hatte er auch noch einmal deutlich gemacht, dass er einen Waffenstillstand ablehnt. «Solange die Hamas an ihrer Ideologie der Zerstörung festhält, ist ein Waffenstillstand kein Frieden», schrieb er. Die Hamas würde die Zeit nur nutzen, um wieder aufzurüsten. Die USA setzen stattdessen auf kürzere Feuerpausen, die auch zur Befreiung von Geiseln dienen sollen.


Hochkommissar für Menschenrechte entsetzt über Gaza-Angriffe

GENF: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die Angriffe auf mehrere Schulen, in denen Zivilisten im Gazastreifen Zuflucht gesucht hatten, scharf kritisiert. Das humanitäre Völkerrecht verlange den Schutz von Zivilisten, betonte Türk am Sonntag in Genf. «Die schrecklichen Ereignisse der letzten 48 Stunden in Gaza sind unfassbar», teilte er mit. In einem Video, das in einer der Schulen aufgenommen wurde, waren zahlreiche Tote und Verwundete sowie weitreichende Zerstörung zu sehen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bestätigte den Angriff auf eine Schule, konnte aber nicht sagen, wie viele Menschen dort ums Leben gekommen waren.

Türk äußerte sich auch zur Flucht von hunderten Menschen aus dem Schifa-Krankenhaus, die um ihr Leben fürchteten. Hunderttausende seien vertrieben und auf der Flucht. Er kritisierte das israelische Militär, das Menschen in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens über Flugblätter aufrufe, in Schutzunterkünfte zu ziehen. Die gebe es aber nicht: «Nirgendwo im Gazastreifen ist es sicher», so Türk. «Unabhängig von solchen Warnungen hat Israel die Pflicht, Zivilisten zu schützen, wo immer sie sich aufhalten.»


Huthi-Rebellen: Werden alle israelischen Schiffe angreifen

SANAA: Die Huthi-Rebellen im Jemen haben mit Angriffen auf «sämtliche Schiffe» mit Bezug zu Israel gedroht. Ab sofort seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, teilte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari am Sonntag bei X mit. Alle Staaten der Welt seien aufgerufen, keine Landsleute mehr in die Besatzungen dieser Schiffe zu schicken und mit diesen keine Geschäfte mehr zu machen. Grund für den Schritt sei die «israelisch-amerikanische Aggression» im Gazastreifen.

In den vergangenen Wochen hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen eigenen Angaben nach mehrfach Drohnen und Raketen vom Süden der Arabischen Halbinsel Richtung Israel abgefeuert. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Rebellenführer Abdel-Malik al-Huthi drohte in vergangenen Tagen in einer Rede bereits damit, «nach jedem israelischen Schiff im Roten Meer» Ausschau halten zu wollen.

Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel. An ihr vorbei führt eine der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa.


Frankreich will kranke Kinder aus Gazastreifen aufnehmen

PARIS: Frankreich will kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen, die dringende medizinische Hilfe benötigen. Man werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um zu helfen, die Kinder aus dem Küstengebiet in französische Krankenhäuser zu bringen, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntag mit. Bis zu 50 Kinder sollten in Frankreich versorgt werden, präzisierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

Ein Helikopterträger der französischen Marine zur medizinischen Unterstützung soll zudem in einigen Tagen in Ägypten eintreffen. In 40 Betten sollen dort die schwersten Fälle behandelt werden. Ein weiterer französischer Hilfsflug mit medizinischem Material soll Anfang der Woche ebenfalls abheben. An Bord sind auch zwei mobile Sanitätsstationen zur Versorgung Hunderter Verletzter.

Bislang konnten nur relativ wenige Verletzte den abgeriegelten Gazastreifen verlassen. Am Freitag etwa waren es nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds mehr als 70 sowie eine Gruppe Kinder, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten behandelt werden sollten. Der Golfstaat hatte angeboten, bis zu 1000 Kinder aus dem Gazastreifen zur medizinischen Behandlung aufzunehmen.

Macron hatte am Samstag mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefoniert. Laut Élyséepalast waren beide sich einig, dass die Versorgung von Verletzten im Gazastreifen sowie die Lieferung humanitärer Hilfe stärker koordiniert werden sollten. Auch müssten mehr Lastwagen in das Küstengebiet gelangen.


Israels Präsident warnt vor weltweitem Anstieg von Antisemitismus

TEL AVIV: Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sieht seit dem 7. Oktober einen «erschreckenden Anstieg von Antisemitismus auf der ganzen Welt». Er nannte in einer speziellen Botschaft an jüdische Gemeinden in aller Welt am Sonntag Vorfälle in Frankreich, Großbritannien und den USA. Diese zeigten «eine enge Verbindung zwischen Antisemitismus und antiisraelischen Ansichten», sagte er.

Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen hatten am 7. Oktober bei Massakern im israelischen Grenzgebiet rund 1200 Menschen getötet. «Das Hamas-Massaker im Süden Israels hat uns gezwungen, uns einer Art von Bösem entgegenzustellen, das in der modernen Welt nicht mehr existieren sollte», sagte Herzog. «Wir müssen sehr klar sein: Dies ist nicht nur ein Krieg zwischen Israel und der Hamas.» Es sei vielmehr «der Kampf der gesamten zivilisierten Welt». Israel sei «entschlossen, sich diesem Bösen zu widersetzen».

Israels Vorgehen im Gazastreifen wird wegen der hohen Zahl der Toten auch unter palästinensischen Zivilisten zunehmend kritisiert. Es mehren sich die Forderungen nach einer Waffenruhe. Israel bekräftigt jedoch, der Krieg werde bis zur Zerstörung der militärischen Fähigkeiten der Hamas weitergehen. Anderenfalls drohten Israel weitere Massaker wie das vor sechs Wochen.

Im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 12.300 Menschen getötet worden. Rund 30.000 Menschen seien verletzt worden. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.


Putin nimmt an virtuellem G20-Gipfel am Mittwoch teil

MOSKAU: Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt nach Angaben des Moskauer Staatsfernsehens an diesem Mittwoch (22. November) an einem virtuellen G20-Gipfel teil. Putin werde da womöglich das erste Mal seit langer Zeit im Online-Format wieder live auch westliche Staatenführer sehen, berichtete das russische Staatsfernsehen am Sonntag. Beim G20-Gipfel der Staatengruppe der führenden Wirtschaftsmächte Anfang September in Neu Delhi hatte sich Putin noch von Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen.

Indiens Premierminister Narendra Modi, der Ende des Monats die G20-Präsidentschaft an Brasilien abgibt, hatte den virtuellen Gipfel bereits angekündigt. Unklar war aber, wer von russischer Seite teilnimmt.

Vor allem die westlichen Mitglieder in dem Bündnis der 20 Mitglieder hatten immer wieder eine Isolation Russlands auf der Weltbühne angestrebt - wegen Putins Krieg gegen die Ukraine. Die westlichen Staaten hatten auch Sanktionen gegen die Rohstoffmacht Russland verhängt, um die Invasion zu stoppen. Ungeachtet dessen setzt Putin seinen Krieg auch nach fast 21 Monaten fort.


- Italiener nach mutmaßlichem Mord an Freundin in Deutschland gefasst

VENEDIG: Ein Italiener ist nach dem mutmaßlichen Mord an seiner Ex-Freundin in Deutschland gefasst worden. Der Verdächtige sei am späten Samstagabend nach einer Woche Flucht auf der Autobahn 9 in der Nähe von Leipzig festgenommen worden, teilte die Polizei in Halle an der Saale am Sonntag mit. Den Einsatzkräften war demnach ein liegengebliebenes unbeleuchtetes Fahrzeug gemeldet worden. Bei der Überprüfung der Identität des Fahrers stellte sich heraus, dass der 21-Jährige von den italienischen Behörden zur Fahndung und Festnahme ausgeschrieben war. Der junge Mann ließ sich widerstandslos festnehmen.

Nach Angaben der italienischen Behörden war die 22 Jahre alte Ex-Freundin des Verdächtigen nach einem Treffen mit dem jungen Mann vor mehr als einer Woche vermisst worden. Am Samstag wurde die Leiche der Frau aus Vigonovo bei Venedig nach langer Suche in einer Schlucht unweit des Barcis-Stausees in der Region Friaul-Julisch Venetien im Norden Italiens gefunden. Die Behörden hatten einige Tage zuvor offiziell Ermittlungen gegen den Ex-Freund eingeleitet.

Der Fall löste in Italien Bestürzung aus. Die beiden Studierenden waren Medienberichten zufolge eineinhalb Jahre lang ein Paar gewesen, bevor sich die junge Frau im vergangenen Sommer trennte. Sie seien nach der Trennung weiter in Kontakt geblieben, hieß es. Die beiden wurden zuletzt am vergangenen Wochenende in einem Einkaufszentrum gesehen. Danach war die Studentin spurlos verschwunden.

Angesichts des Falls diskutiert Italien über die Zunahme von Femiziden. Wie eine Statistik des Innenministeriums zeigt, wurden seit Beginn des Jahres in Italien bereits mehr als 80 Frauen getötet, weil sie Frauen sind. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. Täter sind meistens Partner oder Ex-Partner.


Roter Halbmond: 31 Frühchen aus Schifa-Krankenhaus evakuiert

GAZA/TEL AVIV: 31 Frühchen sind am Sonntag aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert worden. Der Rettungsdienst Roter Halbmond teilte mit, sie seien in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens verlegt worden. Ziel sei ihre Verlegung in ein Krankenhaus in Rafah nahe der ägyptischen Grenze.

Die Zustände im Schifa-Krankenhaus werden als verheerend beschrieben. Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen nach einem Besuch am Samstag von einer «Todeszone». Die WHO sprach dabei von 32 Frühchen in der Klinik in Gaza. Es blieb zunächst unklar, wieso die Zahlen der WHO und des Roten Halbmonds nicht übereinstimmten.

Die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila hatte am Samstag von Israel gefordert, im Schifa-Krankenhaus «zurückgelassene» Patienten, darunter auch die Frühchen, in andere Kliniken zu verlegen. Israelische Soldaten sind seit Tagen in und um die Klinik im Einsatz - ungeachtet internationaler Kritik an dem militärischen Vorgehen in einem Krankenhaus. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Krankenhaus für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben. Die Hamas bestreitet dies.


Kämpfe an der Grenze zwischen Sudan und Südsudan: Mindestens 32 Tote

JUBA: In dem zwischen Sudan und Südsudan umstrittenen Gebiet Abyei sind bei Zusammenstößen am Sonntag mindestens 32 Menschen getötet worden. 20 weitere seien nach Behördenangaben verletzt worden. Unter den Toten seien 31 Zivilisten sowie ein Soldat der UN-Friedenstruppe Unisfa, sagte der Sprecher des Verwaltungsgebietes Abyei, Boulis Peter Kuoch, der Deutschen Presse-Agentur. Unter den Verletzten seien auch Kinder. Eine Stellungnahme der Unisfa lag zunächst nicht vor. Mehrere bewaffnete Jugendliche hatten in den frühen Morgenstunden Dörfer angegriffen, berichtete Kouch weiter.

Abyei liegt an der Grenze zwischen Sudan und Südsudan. Es ist ein umstrittenes Gebiet, das seit der Unabhängigkeit des Südsudans im Jahr 2011 von beiden Ländern beansprucht wird. Das Gebiet ist wegen seiner reichen Ölvorkommen für beide Länder von wirtschaftlicher Bedeutung. Um diese Ressourcen kommt es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen verschiedenen Stämmen.


Zwei Tote bei Wintereinbruch

SOFIA: In Bulgarien sind beim Wintereinbruch mit stürmischen Winden zwei Menschen ums Leben gekommen. Besonders betroffen von Schneeverwehungen war der Nordosten des Balkanlandes, wie bulgarische Medien am Sonntag berichteten. In mehreren Orten sowie in der Schwarzmeerstadt Warna riefen die Behörden den Notstand aus. Dutzende Dörfer in Ostbulgarien blieben ohne Strom. Der Seehafen Warna-Ost sowie der internationale Flughafen der Stadt wurden geschlossen.

In Warna war eine Frau am Samstagabend von einem umgestürzten Baum tödlich getroffen worden. In der Hauptstadt Sofia starb ein Mann in seinem Auto, als während der Fahrt ein Baum auf das Fahrzeug stürzte. Seine mitgefahrene Frau wurde dabei schwer verletzt.


«Fauda»-Mitschöpfer: Im Krieg zwei ihm nahe stehende Menschen getötet

TEL AVIV: Der Mitschöpfer der Serie «Fauda», Avi Issacharoff, hat im Gaza-Krieg bereits zwei Menschen aus seinem engen Umkreis verloren. Er schrieb am Sonntag bei X, vormals Twitter, der 21-jährige Freund seiner Stieftochter sei bei Kämpfen in Gaza getötet worden. Vor zwei Wochen habe sie ihn zuletzt bei einem Kurzurlaub am Rande des Gazastreifens gesehen. «Gestern haben wir die schreckliche Nachricht erhalten», schreib Issacharoff. «Eine junge Liebe, jäh beendet durch Feindschaft.» Am 11. November hatte der Journalist und Autor bereits mitgeteilt, ein Crew-Mitglied von «Fauda» sei bei einem Einsatz im Gazastreifen getötet worden. Der 38-Jährige kam demnach bei der Explosion einer Sprengfalle ums Leben.

In der in Deutschland auf Netflix verfügbaren Serie «Fauda» geht es zentral um den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Eine Hauptfigur ist Doron (Lior Raz), der als Araber getarnt in die Palästinensergebiete vordringt, um dort nach Terroristen zu fahnden. Die dritte Staffel spielt im Gazastreifen. Issacharoff und Raz hatten die Serie basierend auf ihren eigenen Erfahrungen in der Eliteeinheit Duvdevan geschrieben.

Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 59 Soldaten getötet worden.


Tödliche Auseinandersetzung bei Feier

CRÉPOL: Bei einer Auseinandersetzung auf einer Feier in Frankreich ist ein Mensch mit einer Stichwaffe tödlich verletzt worden. Zwei weitere Personen erlitten schwere Verletzungen, wie es am Sonntag von der Gendarmerie hieß. Insgesamt 18 Menschen wurden bei dem Vorfall in der Nacht demnach von Rettungskräften versorgt. Ob sie bei der Rauferei in Crépol, westlich von Grenoble, alle verletzt wurden, sei unklar. Der Lokalsender France Bleu schrieb von einem Toten, zwei Schwerverletzten, sechs Leichtverletzten und zehn Menschen unter Schock.

Wie genau es zu der Auseinandersetzung bei der Feier in einem Gemeinschaftssaal gekommen war, konnte eine Sprecherin der Gendarmerie zunächst nicht sagen. Etwa 400 Menschen seien bei den Feierlichkeiten anwesend gewesen. Die Ermittlungen liefen, noch sei nicht klar, wer die Täter seien und was ihr Motiv gewesen sei.

Der Lokalsender France Bleu berichtete, gegen 1.30 Uhr hätte ein Dutzend junger Menschen versucht, auf die private Feier zu gelangen. Der Wachmann habe die Menschen davon abgehalten, dann habe eine gewaltvolle Auseinandersetzung begonnen. Mehrere Menschen seien daraufhin aus dem Saal gekommen, die Auseinandersetzung habe sich zugespitzt. France Bleu zufolge war der Getötete 16 Jahre alt und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.


Von der Leyen verurteilt Gewalt von Extremisten im Westjordanland

BRÜSSEL: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat «die inakzeptable Gewalt von Extremisten im Westjordanland» verurteilt. Sie schrieb am Sonntag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, der Kreislauf der Gewalt müsse durchbrochen werden. «Eine Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg, um Frieden zu erreichen», so die Deutsche. Zuvor hatte sie sich mit dem jordanischen König Abdullah II. getroffen und angekündigt, mit Jordanien zusammenzuarbeiten, damit mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen kann.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas am 7. Oktober deutlich zugespitzt. Rund 200 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei Konfrontationen mit dem israelischen Militär getötet. Zudem gibt es auch verstärkt Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser.

Auch US-Präsident Joe machte sich erneut für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt stark. Dabei brachte er in einem am Samstag veröffentlichten Beitrag in der «Washington Post» auch Sanktionen gegen extremistische Siedler ins Spiel. Der Demokrat kritisierte «die extremistische Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland».

Israel eroberte während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Knapp 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 Siedlungen. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete 2016 diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen.


Argentinier wählen neuen Staatschef

BUENOS AIRES: In Argentinien hat die entscheidende zweite Runde der Präsidentenwahl begonnen. Bei der Stichwahl am Sonntag trat Wirtschaftsminister Sergio Massa von den regierenden Peronisten gegen den libertären Populisten Javier Milei an. In den jüngsten Umfragen lagen beide fast gleichauf. Rund 35 Millionen Menschen waren zur Wahl aufgerufen. In dem Land gilt eine Wahlpflicht.

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise verspricht der selbst ernannte «Anarchokapitalist» Milei eine radikale Kehrtwende: Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen. Regierungskandidat Massa hingegen dürfte die bisherige Politik mit massiven Eingriffen des Staates in die Wirtschaft und umfangreichen Sozialprogrammen fortsetzen.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 140 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert, der Schuldenberg wächst ständig.


Deal zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen in Reichweite

DOHA: Eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist nach Darstellung Katars in Reichweite. Die Hürden bis zu solch einem Deal seien nur noch «sehr gering», sagte Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Sonntag in Doha. «Die Knackpunkte sind jetzt ehrlich gesagt eher praktisch und logistisch», sagte Al Thani nach einem Treffen mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Diese Punkte würden den «Kern des Deals» aber nicht wirklich berühren.

Zusammen mit Ägypten hat sich im Gaza-Krieg vor allem Katar als Vermittler hervorgetan dank seiner langen Beziehungen zur Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Im Lauf der vergangenen Wochen habe der angestrebte Deal «von Zeit zu Zeit Höhen und Tiefen» erlebt, sagte Al Thani. Bei den Gesprächen mit der Hamas und mit Israel habe es aber «gute Fortschritte vor allem in den vergangenen Tagen» gegeben, sagte er.


Klinik: 47 Tote bei Angriffen in Chan Junis im südlichen Gazastreifen

TEL AVIV/GAZA: Bei israelischen Angriffen in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer Klinik seit Samstag mindestens 47 Menschen getötet worden. Dies ging aus einer am Sonntag veröffentlichten Statistik des Nasser-Krankenhauses hervor. Ein Fotograf berichtete der Deutschen Presse-Agentur, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Ein Bild zeigte, wie ein Vater den Leichnam seines kleinen Sohnes im Arm hielt. Die israelische Armee veröffentlichte bisher keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif sich in Chan Junis aufhalten. Sie gelten als Hauptverantwortliche für das verheerende Massaker am 7. Oktober in Israel mit rund 1200 Toten.

Der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte dem Nachrichtensender Euronews, in Chan Junis liege «das eigentliche Hauptquartier der Hamas». Die Führung verstecke sich dort. «Sie haben Bunker, sie haben Kommandopositionen, sie haben Abschussrampen.» Olmert sprach sich dafür aus, direkt nach dem Krieg Verhandlungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde über eine Zwei-Staaten-Lösung aufzunehmen. Gaza müsse Teil eines palästinensischen Staates werden. Sein Amtsnachfolger Benjamin Netanjahu lehnt dies jedoch ab. Netanjahu sagte am Samstagabend, in ihrer gegenwärtigen Form sei die Autonomiebehörde nicht in der Lage, die Kontrolle im Gazastreifen zu übernehmen.


UN: Tausende fliehen vom Norden in den Süden des Gazastreifens

GENF: Im Laufe des Samstags sind nach UN-Angaben etwa 10.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am frühen Sonntag. Darunter seien auch unbegleitete Minderjährige gewesen.

Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilisten den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas im Norden in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.

Nach Angaben von OCHA berichteten Geflüchtete, sie hätten durch israelische Checkpoints mit Maschinen zur Gesichtserkennung gehen müssen. Israel fürchtet offenbar, dass sich bekannte Terroristen unter den Flüchtenden befinden. Einige Menschen wurden dort nach unbestätigten Berichten festgenommen.

Das israelische Militär rief die Menschen im Norden zuletzt täglich zur Evakuierung in den Süden entlang einer bestimmten Straße auf. Satellitenbilder zeigten dort erst vor wenigen Tagen eine große Menschenmenge bei der Flucht in den Süden.


64 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

TEL AVIV/GAZA: Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 64 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 385 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2251 Palästinenser getötet.


Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 13.000

GAZA/TEL AVIV: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 13.000 gestiegen. Mehr als 30.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Sonntagabend mit. Tausende Menschen würden weiter vermisst. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte zuletzt kein tägliches Update der Opferzahlen mehr. Als Gründe führten Beobachter die israelischen Angriffe, den zunehmenden Zusammenbruch des Gesundheitswesens und das Vorgehen der israelischen Truppen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an. Zuletzt hatte die Pressestelle der Hamas von rund 12.300 Toten gesprochen.

Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 859 Zivilisten.


Israelisches Fernsehen berichtet über Details möglicher Geisel-Deals

TEL AVIV/GAZA: Das israelische Fernsehen hat in der Nacht zu Sonntag Details einer möglichen Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen veröffentlicht. Demnach soll die islamistische Terrororganisation Hamas grundsätzliche Bereitschaft zur Freilassung von 87 Geiseln signalisiert haben, berichtete der Sender N12. Darunter seien 53 Frauen, Kinder und Jugendliche sowie 34 Ausländer. Im Gegenzug müsse Israel sich zu fünf Tagen Kampfpause im Gazastreifen sowie zur Freilassung von weiblichen palästinensischen Häftlingen, Minderjährigen in israelischen Gefängnissen und sogenannten Sicherheitshäftlingen verpflichten. Außerdem verlange die Hamas die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Küstenstreifen.

Der Sender berichtete gleichzeitig, es sei noch unklar, ob der Deal vorangehen werde. Ein Problem sei, dass es zuletzt kaum noch Kontakt mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gegeben habe. Er habe noch keine klare abschließende Antwort über die Vermittler in Katar übermittelt, hieß es. Israel geht davon aus, dass al-Sinwar sich seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober in unterirdischen Verstecken aufhält. Zuletzt wurde er in seinem Geburtsort Chan Junis im Süden des Küstenstreifens vermutet. Die Kommunikation erfolgt dem TV-Sender zufolge über mehrere Vermittler.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Vier wurden später freigelassen und eine befreit. Zudem wurden in Gaza die Leichen zweier israelischer Frauen von israelischen Soldaten geborgen. Wie viele von den anderen noch am Leben sind, ist unklar. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari nannte am Samstagabend die Zahl von 236 Geiseln.


Akiya zur Miete: Wachsende Nachfrage nach Japans verlassenen Häusern

TOKIO: In Japan wächst die Nachfrage nach alten, verlassenen Häusern. Gerade unter Ausländern steigt das Interesse am Kauf solcher «Akiya» (zu Deutsch: leerstehende Häuser), von denen es in Japan mit seiner rasant alternden Bevölkerung inzwischen Millionen gibt. Beliebt darunter sind besonders «Kominka», alte Landhäuser aus Holz. Doch Kaufen ist nicht die einzige Möglichkeit, an solche Häuser zu kommen: Bisweilen gibt es auch die Möglichkeit, sie billig zu mieten, wie die «Japan Times» am Wochenende berichtete. Potenzielle Mieter solcher oft seit Jahren leerstehenden Häuser sollten vor dem Einzug jedoch acht geben: Anders als bei anderen Mietobjekten kommen auf Akiya-Mieter oftmals hohe Reparatur- und Wartungskosten zu, hieß es.

«Ko» bedeutet «alt», «Minka» «Landhaus». Den Generationen, die während Japans rasantem Wirtschaftswachstum nach 1945 aufwuchsen, erschienen die teils jahrhundertealten, mit Japans wunderbarer traditioneller Baukunst errichteten Holzhäuser als unbequem und unzivilisiert. Stattdessen stellten sich die Inselbewohner Fertighäuser hin, die schon nach wenigen Jahrzehnten heruntergekommen aussehen und oft die Landschaft verschandeln. «Leider hat Japan keinen Denkmalschutz», erklärte dazu der deutsche Architekt Karl Bengs der dpa. Er hat sich in seiner Wahlheimat Japan dem «Recyceln» von «Kominka» verschrieben.

«Jeden Tag, an dem niemand in einem Haus wohnt, verfällt es, und plötzlich haben sie ein Haus, in dem seit mehr als zehn Jahren niemand mehr wohnt, und es ist einfach nicht mehr benutzbar», erklärte Parker J. Allen der Zeitung. Er ist Gründer einer Firma, die sich mit Akiya beschäftigt. Für Besitzer solch leerstehender Häuser sei dies die größte Motivation, ihre Objekte zu vermieten, so Allen. Interessenten rät er jedoch angesichts oft fälliger Reparaturkosten, statt mündlicher Vereinbarungen einen genauen Vertrag abzuschließen.


Israel und Hamas vor möglicher Einigung auf Feuerpause

WASHINGTON: Laut einem Bericht der «Washington Post» sollen Israel und die Hamas kurz vor einiger möglichen Einigung auf eine Feuerpause stehen. In einem unter Vermittlung der USA verhandelten Abkommen erwägen die beiden Kriegsparteien demnach eine fünftägige Feuerpause, in der Dutzende von der islamistischen Terrororganisation im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freigelassen werden könnten. Das berichtete die Zeitung in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf mit den Bestimmungen vertraute Personen. Als Reaktion auf den Beitrag schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, unterdessen auf der Plattform X: «Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran».

Der «Washington Post» zufolge könnte die Freilassung der Geiseln bereits in den nächsten Tagen beginnen, sofern es keine Probleme in letzter Minute gebe. Die Einstellung der Kampfhandlungen soll demnach auch ermöglichen, dass deutlich mehr humanitäre Hilfe, einschließlich Treibstoff, von Ägypten in den Gazastreifen gelangen kann. Der Entwurf des Abkommens sei in wochenlangen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha zwischen Israel, den USA und der Hamas ausgearbeitet worden.

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