Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Mindestens 32 Tote bei Verkehrsunfall in Sambia

LUSAKA: In Sambia sind nach Polizeiangaben mindestens 32 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. 26 weitere Passagiere seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Ein Lastwagen, auf dessen Ladefläche die Menschen reisten, kam demnach im Bezirk Luano im Zentrum des Landes im südlichen Afrika von der Fahrbahn ab. Der Fahrer sei gerast und habe die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, der Lastwagen habe sich überschlagen, erklärte der Polizeisprecher weiter.

Unfälle dieser Art sind in Afrika nicht selten. Zu häufigen Unfallursachen gehören schlecht gewartete Fahrzeuge, schlechte Infrastruktur und Geschwindigkeitsüberschreitungen.


Keine Beweise für Waffenlieferung an Russland

PRETORIA: Eine Untersuchungskommission hat nach Angaben von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa keine Beweise dafür gefunden, dass das Land im Dezember Waffen oder Munition auf ein russisches Schiff verladen hat. Keine der Anschuldigungen habe sich als wahr erwiesen und diejenigen, die die Vorwürfe erhoben hätten, könnten ihre Behauptungen nicht belegen, sagte Ramaphosa bei einer Ansprache an die Nation am Sonntagabend. Die Regierung werde in Kürze eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Kommission veröffentlichen - aufgrund «vertraulicher Militärinformationen» aber nicht den vollständigen Bericht, sagte der Präsident.

Im Mai hatte der US-Botschafter in Pretoria Südafrikas Regierung vorgeworfen, Waffen und Munition an Russland geliefert zu haben für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Munitionslieferung soll über ein mit Sanktionen belegtes russisches Schiff, das im vergangenen Dezember an einem Marinestützpunkt in der Nähe von Kapstadt angedockt hatte, erfolgt sein. Offiziell hat sich Südafrika in dem Konflikt für neutral erklärt. Ramaphosa leitete auf Drängen der Opposition im Parlament eine Prüfung der Angelegenheit ein.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hatte die Berichte damals «besorgniserregend» genannt. Wer Waffen an Russland liefere, verlängere einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, warnte sie.


Suspendierung der Partei des Wahlsiegers ausgesetzt

GUATEMALA-STADT: Guatemalas Wahlbehörde hat die Suspendierung der Partei des designierten Präsidenten des mittelamerikanischen Landes, Bernardo Arévalo, vorläufig aufgehoben. Die Entscheidung werde bis zum Ende des Wahlprozesses - also bis zur offiziellen Veröffentlichung des Endergebnisses am 31. Oktober - ausgesetzt, teilte die Behörde am Sonntag mit. Man fordere die drei Staatsgewalten auf, den an den Wahlurnen zum Ausdruck gebrachten Volkswillen zu achten und den ordnungsgemäßen Machtwechsel zu gewährleisten.

Nach seinem überraschenden Einzug in die Stichwahl hatte Arévalo, ein früherer Diplomat und Sohn des ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes, am 20. August mit rund 61 Prozent der Stimmen die Wahl gewonnen. Der 64-jährige Sozialdemokrat hat versprochen, die weit verbreitete Korruption in Guatemala zu bekämpfen.

Die Wahlbehörde bestätigte Arévalos Wahlsieg, der scheidende Präsident Alejandro Giammattei leitete den Übergangsprozess ein. Allerdings entzog das Bürgerregister vergangenen Montag auf Basis einer Gerichtsentscheidung Arévalos Partei Movimiento Semilla (Bewegung Saatkorn) - die im neu gewählten Parlament nur auf 23 der 160 Sitze kam - wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten bei ihrer Gründung vorerst den rechtlichen Status. Zudem reichte die bei der Stichwahl unterlegene Partei UNE eine Klage wegen Wahlbetrugs ein.

Die EU und die USA haben Versuche verurteilt, Arévalos Sieg mit juristischen Mitteln zu stoppen. Er sagte am Freitag, gegen ihn sei ein Staatsstreich im Gange - korrupte und antidemokratische Akteure der Justiz und der Politik versuchten mit allen Mitteln, seine Vereidigung am 14. Januar zu verhindern.


Erster Afrika-Klimagipfel beginnt

NAIROBI: Der erste Afrika-Klimagipfel beginnt am Montag in Kenias Hauptstadt Nairobi. Während des dreitägigen Treffens soll der Ausbau erneuerbarer Energien und die Finanzierung von Klimaschutzprojekten in Afrika im Vordergrund stehen. Auf dem vom kenianischen Präsidenten William Ruto und der Afrikanischen Union ausgerichteten Spitzentreffen werden afrikanische Staatschefs sowie Vertreter anderer Regierungen und der Vereinten Nationen erwartet.

Afrikanische Länder haben vergleichsweise wenig zur Klimakrise beigetragen, leiden aber unverhältnismäßig stark unter ihren Folgen. Am Horn von Afrika herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Auch in der Sahelzone, die sich vom Senegal im Westen bis Djibouti im Osten des Kontinents erstreckt, hungern Millionen Menschen. Dazu werden extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme und Fluten immer häufiger. Sieben von zehn Klimakrisenherden, die die Nichtregierungsorganisation Oxfam in einer Studie identifiziert hat, liegen in Afrika.

Afrikanische Länder wollen die Industriestaaten während des Gipfels erneut an ihre finanziellen Verpflichtungen erinnern - etwa bei der Finanzierung von Klimaprojekten im globalen Süden. Nach Schätzungen der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) kosten klimabedingte Naturkatastrophen die Länder schon heute zwischen 7 und 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Auch Forderungen nach Schuldenerleichterungen dürften während der Verhandlungen eine wichtige Rolle spielen. Im Gegenzug hat Afrika hat der Weltgemeinschaft einiges zu bieten, unter anderem ideale Bedingungen für die Erzeugung von Sonnen- und Windenergie sowie kritische Bodenschätze wie Lithium - das Leichtmetall ist unverzichtbar für die Zukunft der E-Mobilität.

Eine geplante «Nairobi-Erklärung» soll zum Abschluss des Gipfels handlungsorientierte Ziele setzen, auch mit Blick auf die bevorstehende 28. Weltklimakonferenz ab 30. November in Dubai.


Papst beendet Mongolei-Reise mit Einweihung eines Sozialzentrums

ULAN BATOR/ROM: Am letzten Tag seiner Mongolei-Reise weiht Papst Franziskus in der Hauptstadt des ostasiatischen Landes Ulan Bator das Sozialzentrum «Haus der Barmherzigkeit» ein (9.30 Uhr Ortszeit/3.30 Uhr MESZ). Zuvor trifft das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montagmorgen Mitarbeiter des kirchlichen Hilfswerks Caritas.

Der Pontifex wird sich daraufhin zum Flughafen Dschingis-Khan begeben, um sich in einer Abschiedszeremonie (11.30 Uhr Ortszeit) von der Mongolei zu verabschieden. Nach seinem Besuch in dem flächenmäßig zweitgrößten Binnenstaat der Erde soll der 86-Jährige gegen 17.20 Uhr in Rom landen.


Deutsche nach Bootsunglück in Italien vermisst

BRESCIA: Der Ausflug auf einem der großen italienischen Seen endet für eine Gruppe junger Deutscher mit einer Tragödie: Von einer 20-Jährigen fehlt nach einem Sturz ins Wasser jede Spur.

Bei einem Ausflug mit dem Boot auf dem Iseo-See im Norden Italiens ist vermutlich eine junge deutsche Urlauberin ums Leben gekommen. Die 20-Jährige stürzte am Freitag in der Nähe des Städtchens Pisogne in den See und ging unter. Die Suche, auch mit einem Tauchroboter, brachte bis Sonntagnachmittag keinen Erfolg. Die Chancen, die junge Frau noch lebend zu finden, wurden als minimal beurteilt. Vermutet wird, dass sie beim Sturz mit dem Kopf aufs Boot geprallt sein könnte.

Die 20-Jährige, die aus Bayern stammt, war nach Angaben der Polizei zusammen mit anderen jungen Deutschen auf einem Schnellboot unterwegs. Die Staatsanwaltschaft leitete nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa Ermittlungen gegen eine 23-Jährige ein, die sich ohne Fahrerlaubnis ans Steuer gesetzt haben soll. Nach ersten Erkenntnissen beschleunigte sie so schnell, dass die 20-Jährige das Gleichgewicht verlor und in den See stürzte. Nach italienischen Medienberichten war auch Alkohol im Spiel.

Der Lago d'Iseo gehört wie der Lago Maggiore, der Gardasee und der Comer See zu den großen Seen in Oberitalien. Stellenweise ist er bis zu 250 Meter tief. Bekannt wurde der Iseo-See vor einigen Jahren auch durch eine Installation des Künstlers Christo, der das Ufer und eine Insel mit bunten schwimmenden Stegen verband.


VW Nutzfahrzeuge drosselt wegen Teilemangel Produktion

HANNOVER: Wegen fehlender Motorteile aus Slowenien muss VW nun auch die Produktion bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover drosseln. «Wir müssen uns nach heutigem Stand darauf einstellen, dass wir hier in Hannover ab Mitte September für einige Wochen keine Verbrenner-Fahrzeuge mehr fertigen können», sagte ein Sprecher am Sonntag in Hannover. Die Fertigung des klassischen Transporters T6.1, auf den bisher der größte Teil der Produktion entfällt, werde dann komplett ruhen, der T7 Multivan werde nur als Plug-in-Hybrid gebaut. Nicht betroffen sei der Elektro-Bus ID. Buzz.

Grund ist das Hochwasser in Slowenien, von dem ein Zulieferer von Motorteilen betroffen ist. Nach Konzernangaben fehlen daher nun Zahnräder für den Antriebsstrang für Verbrennungsmotoren. In Portugal hatte VW deswegen bereits am Donnerstag angekündigt, die dortige Montage in Palmela bei Lissabon ab 11. September für zwei Monate komplett zu stoppen. Gebaut wird dort das kleine SUV T-Roc. Der Konzern hatte bereits angekündigt, dass es an weiteren Standorten zu Ausfällen kommen wird.


Ausgehverbot für 10.000 wegen Unwetter - zwei Tote

MADRID: Wegen der schweren Unwetter in weiten Teilen Spaniens haben knapp 10.000 Menschen am Sonntag ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen dürfen. Für die katalanische Gemeinde Alcanar im Nordosten des Landes sei aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt worden, teilte der Notdienst mit. Der Bevölkerung Alcanars werde empfohlen, sich nach Möglichkeit in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben. Innerhalb von nur 24 Stunden fiel dort eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter. Der Zugverkehr zwischen Valencia und Barcelona wurde wegen des Regens eingestellt, wie die spanische Bahngesellschaft Renfe mitteilte.

Spanien wurde schon seit Samstag von heftigen Unwettern mit Starkregen, Gewittern und Orkanböen heimgesucht, die in einigen Regionen mindestens bis Montag früh anhalten sollten. Für Gebiete in Andalusien und Kastilien-La Mancha sowie für die Hauptstadt Madrid rief der nationale Wetterdienst Aemet die höchste Alarmstufe Rot aus. Dort wurde vor allem vor Starkregen gewarnt. Mehrere Landstraßen mussten wegen Überflutung gesperrt werden, Parks wurden geschlossen. In Madrid wurde das Erstliga-Fußballspiel zwischen Atlético und dem FC Sevilla am Sonntag kurzfristig verlegt.

Auf das schlechte Wetter wurde am Samstag der Tod von zwei Männern im Alter von 34 und 31 Jahren zurückgeführt. Die beiden hatten in Saragossa in einer achtköpfigen Gruppe das sogenannte Canyoning - das sportliche Begehen einer Schlucht - betrieben, als sie nach Angaben der Begleiter ins reißende Wasser stürzten und ertranken, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.

Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca blieb die Lage derweil trotz Unwetterwarnung der dritthöchsten Stufe Gelb ruhig. Am Flughafen in Palma kam es zwar nach Angaben der Verwaltungsbehörde Aena zu Verspätungen von durchschnittlich 50 Minuten. Am Sonntag sei bisher aber kein einziger Flug gestrichen worden, hieß es. Mehrere Fähren, die die Balearen mit dem Festland verbinden, wurden gestrichen. Mallorca war erst am vorigen Wochenende vom Sturm Betty heimgesucht worden, der zu chaotischen Verhältnissen vor allem auf dem Flughafen Son Sant Joan in Palma geführt hatte.


Ärmelkanal: Höchste Tageszahl von Migranten-Ankünften in diesem Jahr

DOVER: So viele Migranten wie noch nie an einem Tag in diesem Jahr haben auf kleinen Booten den Ärmelkanal nach Großbritannien überquert. Wie die britische Nachrichtenagentur PA am Sonntag unter Berufung auf Regierungsdaten meldete, erreichten am Samstag insgesamt 872 Menschen irregulär die Küsten. Der bisherige Tagesrekord waren 756 Ankommende am 10. August gewesen. Im August kamen zudem mit 5369 Migrantinnen und Migranten so viele an wie nie in einem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen 2018. Insgesamt sind in diesem Jahr knapp 21.000 Menschen auf diesem gefährlichen Weg nach Großbritannien gelangt, das sind weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Ein wichtiges Argument für den Brexit war, dass Großbritannien dann wieder stärker kontrollieren kann, wer ins Land kommt. Seitdem hat die irreguläre Migration aber deutlich zugenommen. Die konservative britische Regierung setzt nun auf Abschreckung durch drastische Gesetze. Wer ohne Erlaubnis ins Land kommt, soll interniert und abgeschoben werden - ohne Rücksicht auf die persönlichen Umstände. Kritiker sprechen von einem Asylverbot. Bisher haben die Maßnahmen von Premierminister Rishi Sunak aber keine Trendwende erreicht.


Flüchtender Autofahrer in Paris fährt Passanten um

PARIS: Bei seiner Flucht vor der Polizei hat ein Autofahrer in Paris in der Nacht zu Sonntag einen Passanten umgefahren.

Die Person starb trotz des Einsatzes der Rettungskräfte im Nordosten der Stadt, wie es aus Polizeikreisen hieß. Nähere Angaben zum Opfer gab es zunächst nicht. Die Polizei hatte den Autofahrer gegen 3.30 Uhr in einem Vorort kontrollieren wollen. Statt anzuhalten, floh der Fahrer aber Richtung Paris. Das Auto fanden die Einsatzkräfte später. Der mutmaßliche Fahrer wurde am Nachmittag festgenommen.


Papst bei Messe zu Pilgern in der Mongolei: «Ihr seid gute Christen»

ULAN BATOR: Zum Abschluss seines Besuchs in der Mongolei hat Papst Franziskus die Katholiken des Landes sowie asiatische Pilger ermutigt, in ihrem Glauben voranzugehen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche bezeichnete sie bei einer Heiligen Messe in der «Steppe-Arena» von Ulan Bator als «gute Christen und rechtschaffene Bürger». Sie sollten sich der «Nähe und Unterstützung der ganzen Kirche» sicher sein. Das «Volk Gottes in der Mongolei» sei ihm sehr lieb, so der 86-Jährige. Zur Abschlussmesse seines Mongolei-Besuchs kamen laut Behördenangaben mehr als 2000 Menschen.

Der Pontifex hält sich seit Freitag in dem ostasiatischen Land auf. In dem flächenmäßig zweitgrößten Binnenstaat der Erde, der zwischen China und Russland liegt, sind Katholiken eine sehr kleine Minderheit. Die Gemeinde umfasst knapp 1500 Menschen. Franziskus' Besuch stand im Zeichen der Stärkung der Gemeinde sowie des Dialogs zwischen den Religionen.

Der Pontifex grüßte auch explizit die Pilger aus den verschiedenen Ländern Asiens - besonders das «edle chinesische Volk». Erneut waren chinesische Christen dabei und begrüßten den Papst mit kleinen und teils großen China-Flaggen. «Die chinesischen Katholiken bitte ich, gute Christen und gute Bürger zu sein», sagte er. Auch aus Hongkong, Vietnam, Indonesien sowie von den Philippinen kamen Menschen. Zu ihnen sagte er: «Lasst uns weiterhin gemeinsam in der Geschwisterlichkeit wachsen, als Samenkörner des Friedens in einer Welt, die von zu vielen Kriegen und Konflikten heimgesucht wird.»

Zuvor wurde Franziskus während einer Fahrt in einem kleinen Papa-Mobil durch die Menge gefahren. Die Menschen jubelten ihm zu und klatschten. Auf dem Weg winkte er den Gläubigen zu und segnete einige Babys.


Deutscher Bergsteiger in Südtirol tödlich verunglückt

BOZEN: Beim Aufstieg zum Ortler, dem höchsten Berg in Südtirol, sind am Sonntag zwei Bergsteiger tödlich verunglückt. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Bergrettung um einen 35 Jahre alten Deutschen und einen 46-jährigen Rumänen, der in Italien lebte. Ein weiterer Kletterer wurde verletzt. Der Ortler ist mit 3905 Metern der höchste Berg in der norditalienischen Provinz.

Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge gegen 6.00 Uhr morgens, als zwei Dreier-Seilschaften auf dem Weg zum Gipfel waren, wie eine Sprecherin der Bergwacht der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen kamen die Bergsteiger vom regulären Weg ab. Einer von ihnen sei auf brüchigem Gelände ausgerutscht und habe zwei andere mit sich gerissen.

Zwei der Männer konnten nur noch tot geborgen werden. Ihre Leichen wurden mit einem Hubschrauber ins Tal geflogen. Der dritte Mann kam mit einem gebrochenen Bein davon. Der tödlich verunglückte Deutsche kam nach diesen Angaben aus dem Großraum München. Die anderen beiden Mitglieder seiner Seilschaft waren ebenfalls aus Deutschland. Ursprünglich war von einer einzigen Seilschaft die Rede gewesen.


Brände in Nordostgriechenland erstmals zum Großteil unter Kontrolle

ALEXANDROUPOLIS: Die großen Waldbrände im Waldgebiet Dadia nahe der griechisch-türkischen Grenze sind laut griechischer Feuerwehr am Sonntag erstmals zu 80 Prozent unter Kontrolle gebracht worden. Entwarnung gebe es jedoch nicht, sagte Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios dem TV-Sender Skai. «Es gibt verstreut Brandherde, die wieder aufflammen können.»

Unterdessen prognostizierten Meteorologen für den Wochenbeginn Regenfälle in ganz Griechenland. «Es wird am Dienstag und Mittwoch auch in der betroffenen Brandregion regnen», sagte der Meteorologe und Chef der Sternwarte in Athen, Konstantinos Lagouvardos, dem Rundfunksender ERT. Der Brand des Waldes von Dadia ist nach Angaben der Behörden der größte in der EU, seit es entsprechende Messungen gibt.


Kuratorium schlägt Interimschef für British Museum vor

LONDON: Nach dem Rücktritt von Hartwig Fischer als Direktor des British Museum wegen einer beispiellosen Diebesserie hat das Kuratorium einen Interimschef vorgeschlagen. Der Kunsthistoriker Mark Jones, früher Chef des Londoner Victoria & Albert Museum, soll vorerst die Leitung des British Museum übernehmen, wie Aufsichtsratschef George Osborne am Samstagabend sagte. Der britische Premierminister Rishi Sunak muss der Personalie noch zustimmen.

Der Deutsche Fischer war vor gut einer Woche zurückgetreten, nachdem herausgekommen war, dass über Jahre rund 2000 Objekte aus den Archiven des berühmten Museums verschwunden waren. Unter anderem gehe es um Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas. Die Gegenstände stammen den Angaben nach teilweise aus dem 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 19. Jahrhundert nach Christus. Das Museum verdächtigt einen langjährigen Mitarbeiter. Der Mann wurde suspendiert, er bestreitet die Vorwürfe.

«Mark ist einer der erfahrensten und anerkanntesten Museumsleiter der Welt und hat genau die Führungsstärke und den Durchgriff, die das Museum nun benötigt», sagte Aufsichtsratschef Osborne. Hauptaufgabe sei, die Katalogisierung der Sammlung zu beschleunigen und «den Stolz auf die kuratorische Mission des Museums wieder zu stärken».

Die Institution in London gehört zu den wichtigsten Museen der Welt. Es beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien.


Hunderte demonstrieren gegen Rassismus

LIMASSOL: Einen Tag nach Attacken gegen Migranten und Flüchtlinge sind am Samstagabend in der zyprischen Hafenstadt Limassol Hunderte Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen Faschismus und Rassismus zu demonstrieren. «Zerschlagt den Faschismus - in Limassol und überall», skandierten die Demonstranten. Die Demonstration verlief nach Angaben der Polizei friedlich, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK) am Sonntag.

Am Freitagabend hatten Hunderte Vermummte in Limassol Geschäfte von Migranten beschädigt und die Menschen selbst angegriffen. Sie warfen Brandsätze und Steine und zündeten Mülltonnen an. Die Polizei setzte Tränengas und einen Wasserwerfer ein, fünf Menschen wurden verletzt, es gab 13 Festnahmen. Bei den Vermummten soll es sich Medienberichten zufolge um Rechtsextreme gehandelt haben.

Der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis verurteilte diese Angriffe und erklärte, er schäme sich für das, was passiert sei. Die Polizei zeigte in der Nacht im gesamten Stadtzentrum von Limassol starke Präsenz, berichtete der zyprische Rundfunk am Sonntag.

Laut zyprischem Innenministerium machen Flüchtlinge und Migranten sechs Prozent der Bevölkerung aus. Die kleine Inselrepublik verzeichnet - gemessen an der Bevölkerungszahl- mit Abstand die meisten Asylanträge pro Jahr in der EU. Die Flüchtlingslager sind überfüllt, vielerorts haben sich Ghettos gebildet, in denen die Menschen in Armut leben.


Taiwan rüstet sich gegen Taifun «Haikui»

TAIPEH: Taiwan bereitet sich im Zuge des Taifuns «Haikui» auf gefährliche Winde und starke Niederschläge vor. Wie die Regierung am Sonntag mitteilte, wurden als Präventionsmaßnahme rund 3000 Menschen auf der Insel evakuiert und in sichere Unterkünfte gebracht. Zudem haben die Flughäfen etwa 250 Flugverbindungen gestrichen. Viele Büros und Schulen im Süden und Osten Taiwans blieben am Sonntag ebenfalls geschlossen.

Die ersten Vorläufer des Taifuns haben die Insel laut Taiwans Wetterdienst bereits am Sonntagmorgen (Ortszeit) erreicht. Es wird erwartet, dass im Laufe des Nachmittags bis Montagmorgen der Taifun am stärksten wüten wird. Die Winde von «Haikui» hatten zuletzt am Samstag bis zu 190 Kilometer pro Stunde erreicht.

Der Taifun wird am Montag voraussichtlich nach Südchina weiterziehen. Dort hatten die Provinzen Guangdong und Fujian am Wochenende bereits mit den Auswirkungen des Taifuns «Saola» zu kämpfen. Dieser sorgte jedoch aufgrund der breiten Vorsichtsmaßnahmen für weniger Schäden als befürchtet. Todesfälle wurden von den Behörden nicht registriert.

Die kräftigen Wirbelstürme treten immer wieder in den Sommermonaten auf und beeinträchtigen zahlreiche Staaten in Südostasien.


Papst Franziskus ruft zu Harmonie zwischen Religionen auf

ULAN BATOR: Papst Franziskus hat bei einem interreligiösen Treffen in der Mongolei zur Harmonie zwischen den Glaubensrichtungen aufgerufen. Gerade Religionen hätten die Aufgabe, das friedliche Miteinander in einer von Streit und Zwietracht zerrissenen Welt zu fördern, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag während seines Besuchs in dem ostasiatischen Land. Würden Verantwortungsträger auf Begegnung und Dialog setzen, «so wäre dies ein entscheidender Beitrag zur Beendigung der Konflikte, die Leid über alle Völker bringen». Harmonie zwischen den Religionen könne die Menschheit bereichern und ihr helfen, Ungerechtigkeit, Konflikte, Umweltzerstörung und Verfolgung zu überwinden.

An der Begegnung im Hun-Theater in der Nähe der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator nahmen zwölf Vertreter anderer Glaubensrichtungen teil. Neben den religiösen Führern des Buddhismus und Schamanismus kamen ebenso Vertreter des Islam, Judentums, christlicher Konfessionen sowie der Pfarrer der russisch-orthodoxen Kirche in Ulan Bator. Sie alle betonten, wie wichtig ein harmonisches Miteinander sei.

Am Nachmittag sollte Papst Franziskus in der Steppe-Arena die Heilige Messe feiern. Rund 2000 Menschen wurden erwartet. Die katholische Gemeinde in der Mongolei zählt knapp 1500 Mitglieder. Ausländische Pilger werden etwa aus China erwartet.

Der Pontifex hält sich seit Freitag für den ersten Besuch eines Papstes in dem zweitgrößten Binnenstaat der Erde auf. Franziskus will während seines Mongolei-Besuchs neben dem interreligiösen Dialog vor allem die zahlenmäßig kleine katholische Gemeinde stärken.

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