Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Proteste gegen Lkw-Maut: Blockaden an dänischen Grenzübergängen

FLENSBURG/KOPENHAGEN: Lastwagenfahrer haben in Dänemark aus Protest gegen die Einführung einer Lkw-Maut Grenzübergänge nach Deutschland blockiert. Am Sonntagabend stellten die Fahrer ihre Fahrzeuge an den Übergängen in Padborg und Kruså nebeneinander, wie verschiedene Medien berichteten. Ab dem Jahr 2025 soll den Angaben zufolge für Lkw eine kilometerabhängige Autobahn-Maut eingeführt werden. Die Transportunternehmen fordern demnach eine Umlage der Maut auf den Dieselpreis.

Die Polizei bestätigte laut dänischer Zeitung «Berlingske Tidende» die Aktionen. Richard Borring von der Polizei Süd- und Südjütland sagte, es gebe Blockaden an den Autobahnausfahrten an der Grenze zu Deutschland.

Auch in anderen Landesteilen gab es Protestaktionen. Die Polizei Kopenhagen schrieb auf Twitter, sie sei unter anderem wegen Blockaden in der Nähe des Flughafens präsent. Auch in der Hafenstadt Helsingør im Nordosten des Landes blockieren Lkw Berichten zufolge Straßen an Fähranlegern. Helsingør ist einer der bedeutendsten Häfen Dänemarks und liegt direkt an der schmalsten Stelle des Öresundes - der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden.


Wahlbehörde: Erdogan liegt vorne - Stichwahl wahrscheinlich

ISTANBUL: Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan liegt nach Angaben der Wahlbehörde im Rennen um das Präsidentenamt vorne, muss sich aber voraussichtlich einer Stichwahl stellen. Im Inland seien rund 95 Prozent der Wahlurnen ausgezählt sowie rund 37 Prozent der Urnen im Ausland, sagte der Chef der Wahlkommission, Ahmet Yener, in der Nacht zu Montag in Ankara. Demnach erhielt Erdogan 49,49 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu 44,79 Prozent.

Auf dem abgeschlagen dritten Platz landete mit rund 5,3 Prozent Sinan Ogan von der ultranationalistischen Ata-Allianz. Muharrem Ince von der Vaterlandspartei hatte seine Kandidatur kurz vor der Wahl zurückgezogen, sein Name stand aber noch auf den Stimmzetteln. Für Ince wurden 0,43 Prozent ausgezählt. Wichtig bei der Stichwahl wird sein, welche Wahlempfehlung der drittplatzierte Ogan abgibt.

Kilicdaroglu trat in der Nacht gemeinsam mit den Parteichefs seines Sechser-Wahlbündnisses vor die Presse. «Erdogan hat trotz seiner Diffamierungen und Beleidigungen nicht das Ergebnis erreicht, das er sich erwartet hatte», sagte er. Die Opposition werde gewinnen und dem Land Demokratie bringen.


Pakistans Oppositionspartei um Imran Khan ruft zu Protesten auf

ISLAMABAD: Pakistans größte Oppositionspartei hat zu Protesten aufgerufen und verschärft damit die ohnehin heftigen politischen Auseinandersetzungen weiter. «Bevor wir alle die Kommunikation verlieren, gehen Sie zum Zaman Park in Lahore, um dort Stärke zu zeigen. Schalten Sie Ihre SIM-Verbindung aus, nehmen Sie Gesichtsmasken mit, falls vorhanden», schrieb die Partei PTI in der Nacht zu Montag auf Twitter. Lahore ist die Heimatstadt des prominenten Oppositionsführers Imran Khan.

Khan hatte am Sonntag vor Internetsperren gewarnt und erneut die Regierung der südasiatischen Atommacht sowie die mächtigen Generäle attackiert. Seit Monaten liefert sich der beim Militär in Ungnade gefallene Oppositionsführer Khan samt seiner Anhänger heftige politische Auseinandersetzungen mit der Regierung. Der Konflikt mündete in schweren Unruhen, nachdem der Ex-Premier am Dienstag verhaftet worden war. Zuvor hatte forderte Innenminister Rana Sanaullah ein Verbot der PTI gefordert - und damit die Spannungen weiter erhöht.

In rund 100 Fällen muss sich Khan vor Gericht verantworten. Experten sehen das Vorgehen als politisch motiviert an. Der 70-Jährige dürfte auf eine Wiederwahl bei den für Herbst geplanten Parlamentswahlen spekulieren. Khan kam am Freitag auf Kaution frei. Im Falle einer Verurteilung könnte ihm ein politisches Amt untersagt werden.

Der ehemalige Kricketstar Khan kam bei den Parlamentswahlen 2018 an die Macht, überschattet von Vorwürfen, das mächtige Militär habe die Abstimmung zu seinen Gunsten manipuliert. Trotz seiner großen Popularität enttäuschte der Ex-Premier in seiner Amtszeit. Auch unter Khan wurde die damalige Opposition mit Anklagen gelähmt. Im April 2022 wurde er schließlich durch ein Misstrauensvotum gestürzt.


Erdogan sieht sich bei Präsidentenwahl «mit Abstand vorne»

ISTANBUL: Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sieht sich bei den Präsidentenwahl «mit Abstand vorne». Bis die vorläufigen Ergebnisse veröffentlicht werden, werde es aber noch einige Zeit brauchen, sagte Erdogan in der Nacht zu Montag vor jubelnden Anhängern in Ankara.

«Den Willen des Volkes muss jeder respektieren», sagte er weiter. Man wisse zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob es eine Stichwahl geben werde. Im Parlament zeichne sich eine Mehrheit seiner Regierungsallianz ab. Er sei sich daher sicher, dass die Wähler in einer Stichwahl «Sicherheit und Stabilität» bevorzugen werden.

Erdogan spielt damit darauf an, dass sich Parlament und Präsident theoretisch blockieren könnten, sollte die Mehrheit der Abgeordneten an die Regierungsallianz fallen, das Präsidentenamt aber an die Opposition oder umgekehrt. Zwar kann der Präsident ohne Zustimmung des Parlaments ein Dekret erlassen, verabschiedet das Parlament aber ein Gesetz zum selben Thema, würde das Dekret ungültig.

Sowohl die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu als auch die oppositionsnahe Nachrichtenagentur Anka sahen Erdogan in der Nacht zum Montag vor seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu. Demnach erhielt keiner der beiden mehr als 50 Prozent der Stimmen, was auf eine Stichwahl am 28. Mai hinauslaufen würde.


Biden zu Türkei-Wahl: Ich hoffe, wer auch immer gewinnt, gewinnt

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat sich auf die Frage eines Journalisten zu den Wahlen in der Türkei scherzhaft geäußert. «Ich hoffe einfach, dass wer immer gewinnt, gewinnt», sagte Biden mit einem Lachen am Sonntagabend (Ortszeit) während eines kurzen Halts bei einer Fahrradtour im US-Bundesstaat Delaware. Die Welt habe im Moment genug Probleme, sagte Biden weiter. Zuvor hatte der Journalist gesagt, laut Staatsmedien liege Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan vorne und der Opposition zufolge sei der türkische Oppositionsführer, Kemal Kilicdaroglu, in Führung. Biden machte deutlich, dass er noch nicht über den Ausgang der Wahl im Bilde sei.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu steuert die Präsidentenwahl auf eine Stichwahl zwischen Kilicdaroglu und Erdogan zu. Die Angaben von Anadolu sind bloß vorläufig, sie gelten nicht als unabhängig. Zuletzt deuteten aber auch vorläufige von der Opposition veröffentlichte Daten auf eine Stichwahl hin.


Aktivisten: Proteste im Iran gegen drohende Hinrichtungen

TEHERAN: Im Iran sind laut Aktivisten viele Menschen aus Protest gegen die drohende Hinrichtung mehrerer Männer auf die Straßen gezogen. Vor einem Gefängnis in der Millionenmetropole Isfahan versammelten sich in der Nacht zu Montag Demonstranten, wie Bilder in den sozialen Medien zeigten. Unabhängig überprüfen ließen sich die Aufnahmen zunächst nicht.

Seit Tagen warnen Menschenrechtler bereits vor der Vollstreckung mehrerer umstrittener Todesurteile. Bedroht sind unter anderem drei Protestteilnehmer, denen die Justiz die Tötung von Sicherheitskräften während der landesweiten Proteste im November zur Last gelegt hatte. Nach Einschätzung der UN wurden 2023 bereits mehr als 200 Menschen im Iran exekutiert.

Auslöser der Protestwelle im Herbst war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb Mitte September im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Missachtung der islamischen Kleidungsvorschriften von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Ihr Tod löste die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus.


Amtliche Hochrechnung: SPD gewinnt Bürgerschaftswahl in Bremen

BREMEN: Die bisherige Regierungspartei SPD hat einer amtlichen Hochrechnung zufolge die Bürgerschaftswahl in Bremen mit 29,9 Prozent gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurde die CDU mit 25,7 Prozent, wie die Landeswahlleitung am frühen Montag mitteilte. Die mitregierenden Grünen kamen diesen Angaben nach auf 11,7 Prozent der Stimmen, der dritte Koalitionspartner, die Linkspartei, erreicht 11,2 Prozent. Die rechtspopulistische Regionalpartei Bürger in Wut (BiW) erzielt demnach 9,6 Prozent und zieht erstmals in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft ein. Die FDP erreichte 5,2 Prozent der Stimmen.

Die Hochrechnung auf Basis der ausgezählten Stimmen bis 0.30 Uhr sei repräsentativ und die letzte, die in der Nacht zum Montag veröffentlich wurde, sagte eine Sprecherin der Landeswahlleitung. Die Hochrechnungen sollten am Montagvormittag ab 10.30 Uhr fortgesetzt werden. Das vorläufige amtliche Endergebnis soll nach Abschluss der Auszählung am Mittwoch (17. Mai) vorliegen.


Regierung und Opposition werfen sich Sabotage vor

ISTANBUL: Regierung und Opposition in der Türkei haben sich schon vor Ende der Stimmauszählungen mit gegenseitigen Vorwürfen überladen. Der AKP-Sprecher Ömer Celik warf der CHP um den aussichtsreichen Präsidentschaftsanwärter Kemal Kilicdaroglu Sabotage vor. Der CHP-Politiker Ekrem Imamoglu beschuldigt staatliche Stellen, falsche vorläufige Zahlen zu verbreiten, die die Werte von Amtsträger Recep Tayyip Erdogan schönten. Beide Seiten erklärten jeweils, sich bei den Abstimmungen vorn zu sehen.

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu lag Erdogan am Abend vor seinem größten Herausforderer Kemal Kilicdaroglu. Die Angaben von Anadolu sind bloß vorläufig, sie gelten nicht als unabhängig. Laut Chef der Wahlbehörde, Ahmet Yener, waren sechs Stunden nach Schließung der Wahllokale 47 Prozent der Daten im Inland eingegeben.


Staatsmedien: Erdogan und Herausforderer steuern auf Stichwahl zu

ISTANBUL: Im Rennen um die Präsidentschaft in der Türkei zeichnet sich eine Stichwahl ab. Bei der Auszählung von rund 89 Prozent der Stimmen lag Erdogan bei rund 49,94 Prozent und damit unter der erforderlichen absoluten Mehrheit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntagabend berichtete. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu, gemeinsamer Kandidat eines Sechser-Bündnisses, lag demnach bei 44,3Prozent.

Die Staatsagentur veröffentlicht in der Regel zunächst die Auszählungsergebnisse in Erdogan-Hochburgen. Die größte Oppositionspartei CHP warf der islamisch-konservativen AKP Erdogans zudem vor, bewusst Einspruch gegen die Ergebnisse in Hochburgen der Opposition einzulegen. Dadurch werde die Auszählung langsamer gemacht, und das Ergebnis falle zunächst zugunsten der Regierung aus.

Der Kandidat eines ultranationalistischen Parteienbündnisses, Sinan Ogan, lag laut Anadolu bei 5,3 Prozent. Muharrem Ince von der Vaterlandspartei hatte seine Kandidatur kurz vor der Wahl zurückgezogen, seine Name stand aber noch auf den Stimmzetteln.

Bekommt keiner der drei Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen, geht es für die beiden führenden Bewerber am 28. Mai in eine Stichwahl.


13 Tote nach Zusammenstoß von Sattelzug und Transporter

GÜÉMEZ: Bei der Kollision eines Sattelzugs mit einem Transporter in Mexiko sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen.

Nach dem Zusammenstoß am Sonntag auf einer Landstraße in der Nähe der Stadt Ciudad Victoria im Osten des Landes fingen beide Fahrzeuge Feuer, wie die Polizei des Bundesstaates Tamaulipas mitteilte. Auf Fotos war zu sehen, wie das Wrack des Anhängers lichterloh brannte. Zur möglichen Ursache gab es zunächst keine Angaben.


Tschechien gedenkt des Genozids an Roma und Sinti

PRAG: Präsident Petr Pavel und andere führende Politiker Tschechiens haben am Sonntag des auch als «Roma-Holocaust» bezeichneten Genozids an Roma und Sinti während des Zweiten Weltkriegs gedacht. Am ehemaligen Standort des so genannten Zigeunerlagers in Lety legten sie Blumenkränze nieder, wie die Nachrichtenagentur CTK berichtete. Anlass der Gedenkveranstaltung war der 80. Jahrestag eines Transports von Häftlingen des Lagers nach Auschwitz.

Im deutschen Konzentrationslager Lety im Protektorat Böhmen und Mähren waren mehr als tausend Roma und Sinti sowie andere von den Nationalsozialisten als «asozial» eingestufte Menschen interniert. Hunderte überlebten die Lagerbedingungen nicht. In den 1970er Jahren wurde das Areal als Schweinefarm genutzt. Erst nach langwierigen Verfahren kaufte der tschechische Staat diese im Jahr 2018, um dort eine Gedenkstätte entstehen zu lassen.

Pavel kritisierte, dass dieser Prozess viel zu schleppend abgelaufen sei: «Das dauerte zu lange und war unwürdig», sagte er. «Ich bin froh, dass hier jetzt eine Gedenkstätte entsteht und dass es somit gelingt, diesen Teil der Geschichte ans Licht zu bringen, den wir nicht verdrängen, sondern klar benennen und unsere Mitschuld daran einbekennen sollten.»


Selenskyj zu Beratungen in Paris eingetroffen

PARIS: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntagabend nach seinem Deutschland-Besuch auch zu Beratungen in Paris eingetroffen. Nach der Landung auf einem Militärflughafen bei Paris wurde Selenskyj von Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne sowie Außenministerin Catherine Colonna empfangen. Im Élyséepalast erwartete Staatschef Emmanuel Macron den ukrainischen Präsidenten zu einem Arbeitsabendessen. Macron werde die unerschütterliche Unterstützung Frankreichs für die Ukraine bekräftigen, teilte der Élyséepalast mit.

In dem Gespräch zwischen Macron und Selenskyj soll es laut Élyséepalast um weitere militärische und humanitäre Unterstützung gehen. Auch eine langfristige Perspektive für einen Frieden in Europa könnte demnach Thema sein. Für Selenskyj ist es der zweite Besuch in Paris seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land. Erst Anfang Februar hatte er dort Macron und den ebenfalls angereisten Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen.


Polizei: Deutsches Paar umgebracht - zwei Festnahmen

LISSABON: Ein ausgewandertes deutsches Paar ist nach Angaben der Polizei in seinem Landhaus im Süden Portugals umgebracht worden. Die Taten ereigneten sich bereits etwa Mitte April in der Gemeinde Baleizão, etwa 150 Kilometer südöstlich von Lissabon. Die Leichen des 79-jährigen Mannes und der 71-jährigen Frau seien aber erst jetzt entdeckt worden. Am Freitag seien zwei Verdächtige, ein Mann (54) und eine Frau (37), festgenommen worden. Es gebe stichhaltige Beweise, dass sie die Deutschen getötet haben, teilte die Polizei weiter mit. In Deutschland hatte zuerst «Bild» von dem Fall berichtet.

Das Paar sei an schweren Kopfverletzungen gestorben, die von einem stumpfen Gegenstand stammten. Die Verdächtigen sollen zum Tatzeitpunkt bei den Deutschen gewohnt haben. Sie verrichteten auf deren Landgut landwirtschaftliche Arbeiten, wie die Polizei weiter berichtete. Dabei sei es zu einem Streit mit den Deutschen gekommen.

Die Toten seien erst gefunden worden, nachdem ein Sohn Alarm schlug, weil er seine Eltern nicht mehr erreicht habe, berichtete der staatliche TV-Sender RTP. Im nahen Dorf Baleizão reagierten die Bewohner demnach mit Bestürzung auf die Nachricht vom Tod der beliebten Deutschen, die seit Jahren in der Gegend lebten.


Behörden: 33 Menschen in Burkina Faso von Islamisten getötet

Ouagadougou (dpa)- Im westafrikanischen Burkina Faso haben mutmaßliche Islamisten nach Behördenangaben 33 Menschen in einem Dorf in der Provinz Mouhoun im Westen des Landes getötet. Wie Provinzgouverneur Pierre Bassinga am Wochenende berichtete, ereignete sich der Vorfall bereits am Donnerstagnachmittag. Bassinga sprach von einem «feigen und barbarischen Angriff». Die Opfer hätten ihre Felder am Fluss bestellt, als sie beschossen wurden.

Während keine Gruppe die Verantwortung für die Tat übernahm, gehen die Behörden von islamistischen Tätern aus. In dem Sahel-Staat mit rund 21 Millionen Einwohnern sind wie in den benachbarten Staaten Mali und Niger bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige der Terrorgruppe Islamischer Staat oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida die Treue geschworen haben.

Die nach einem Militärputsch im Herbst an die Macht gekommene Übergangsregierung von Präsident Ibrahim Traoré begann im Oktober eine Kampagne, um 50.000 Freiwillige zur Unterstützung der einheimischen Armee anzuwerben. Seitdem bemüht sich die Regierung vergeblich, die Dschihadisten zurückzudrängen. Schätzungen zufolge kontrollieren Terrorgruppen fast die Hälfte des Staatsgebiets.


Erdogan wirft Opposition «Raub des nationalen Willens» vor

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Oppositionsäußerungen während der laufenden Auszählung der Wählerstimmen als «Raub des nationalen Willens» bezeichnet. Der Oppositionskandidat und Erdogans stärkster Herausforderer, Kemal Kilicdaroglu, hatte zuvor erklärt, er liege vorn.

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu lag Erdogan am Sonntagabend nach der Auszählung von 80 Prozent der Stimmen bei knapp über 50 Prozent, Kilicdaroglu bei rund 44 Prozent. Sollte kein Kandidat eine absolute Mehrheit erreichen, kommt es am 28. Mai zu einer Stichwahl.

Die Opposition hatte zuvor von Anadolu gemachte Angaben angezweifelt. «Die Fiktion, die mit 60 Prozent angefangen hat, ist mittlerweile auf unter 50 Prozent gesunken», schrieb Kilicdaroglu. Er wie auch Erdogan rief die Wahlbeobachter auf, die Auszählung bis zum Ende zu beaufsichtigen. «Wir werden heute Nacht nicht schlafen», schrieb Kilicdaroglu auf Twitter.


Staatsmedien: Erdogan führt bei Wahl laut ersten Teilergebnissen

ISTANBUL: Bei der Präsidentenwahl in der Türkei liegt Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan nach ersten, noch nicht belastbaren Teilergebnissen der Staatsagentur vorne. Nach Auszählung von mehr als 25 Prozent der Stimmen kam Erdogan auf rund 54 Prozent, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntagabend meldete. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu lag mit rund 40 Prozent auf dem zweiten Platz.

Der Sprecher von Kilicdaroglus Partei CHP, Faik Öztrak sagte dagegen, die ersten Daten, die sie erhielten seien «äußerst positiv» für die Opposition. Er warf Anadolu «Manipulation» vor.

Die Staatsagentur veröffentlicht in der Regel zunächst die Auszählungsergebnisse in Erdogan-Hochburgen. Die ersten Daten lassen daher noch keine Rückschlüsse auf das Endergebnis zu.

Rund 64 Millionen wahlberechtigte Menschen im In- und Ausland waren zur Stimmabgabe aufgerufen. In Deutschland waren rund 1,5 Millionen Menschen mit türkischem Pass stimmberechtigt. In der Türkei wurden rund 192.000 Wahlurnen aufgestellt. Hunderttausende Beobachter von Regierung und Opposition sind im Einsatz.


Selenskyj in Aachen: Krieg mit unserem gemeinsamen Sieg beenden

«Um Frieden als Erbe zu hinterlassen, müssen wir mit Ihnen zu dem Tag gelangen, wenn wir sagen können, dass wir diesen Krieg mit unserem gemeinsamen Sieg beenden.»

(Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Verbündeten seines Landes in einer Rede am Sonntag in Aachen bei der Verleihung des Karlspreises an ihn und das ukrainische Volk.)


Raketenangriff aus Gazastreifen trotz Waffenruhe

TEL AVIV/GAZA: Israel ist nach eigenen Angaben trotz einer geltenden Waffenruhe aus dem Gazastreifen angegriffen worden. Eine Rakete sei am Sonntag von dort abgefeuert und in einer freien Fläche auf israelischem Gebiet niedergegangen, teilte die israelische Armee mit. In den umliegenden Gegenden ertönten Warnsirenen. Anwohner in Ashkelon und Umgebung hörten Explosionen, wie israelische Medien berichteten. Angaben über mögliche Opfer gab es zunächst nicht.

Keine 24 Stunden zuvor war am Samstagabend zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten. Diese hatten sich Kämpfe über fünf Tage geliefert, die sich erst durch die ägyptisch vermittelte Einigung vom Samstag langsam zu beruhigen schienen.

Begonnen hatten die Kämpfe am Dienstag mit einer großangelegten Militäroffensive Israels gegen die extremistische Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Als Reaktion hagelte es Raketen auf israelische Ortschaften.


Kiew: Vorstöße bei Bachmut gehen weiter

KIEW: Die ukrainischen Truppen haben in der Umgebung der schwer umkämpften Stadt Bachmut nach eigener Darstellung weitere Geländegewinne erzielt. «Unsere Einheiten haben mehr als zehn feindliche Stellungen nördlich und südlich von Bachmut eingenommen und ein großes Waldgebiet bei Iwaniwske vom Feind gesäubert», teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag auf Telegram mit. Dabei seien russische Soldaten gefangen genommen worden.

«Allen Widrigkeiten zum Trotz», beschrieb Maljar die jüngsten Erfolge der ukrainischen Truppen. «Das ist der Moment, in dem 1 Meter 10 Kilometer wert ist, was die Komplexität der Aufgabe betrifft.»

Trotz der ukrainischen Erfolge bleibe die Lage bei Bachmut weiterhin angespannt, da das russische Militär entschiedenen Widerstand leiste. «Der Feind hat alle seine Kräfte dort versammelt und versucht vorzurücken, wobei er alles zerstört, was sich ihm in den Weg stellt», schrieb Maljar. «Die heftigen Kämpfe gehen weiter.»

Das ukrainische Militär hat in den vergangenen Tagen rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bei Gegenangriffen größere Gebiete zurückerobert. Nun droht eine Einkesselung der in der Stadt eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner.


Baerbock besucht Saudi-Arabien - Krisen und Jemen im Fokus

BERLIN: Außenministerin Annalena Baerbock bricht an diesem Montag (7.15 Uhr) zu einer dreitägigen Reise in die Golfregion auf. In Saudi-Arabien wollte sich die Grünen-Politikerin am Nachmittag in der Hafenstadt Dschidda am Roten Meer mit Außenminister Faisal bin Farhan treffen. Bei den Gesprächen würden regionale Themen im Fokus stehen, vor allem das Krisenmanagement mit Blick auf Sudan und auch auf Jemen, hatte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes angekündigt. An diesem Dienstag will sich Baerbock in Dschidda mit dem jemenitischen Außenminister Ahmed bin Mubarak treffen und auch den UN-Koordinator für Jemen, David Gressly, sprechen.

Auch Energiethemen dürften bei Baerbocks Reise eine wichtige Rolle spielen. Saudi-Arabien zählt zu den größten Ölproduzenten weltweit. Im Zuge eines umfassenden Wirtschaftsumbaus will sich das Land im Rahmen der sogenannten «Vision 2030» unabhängiger von Öl und Gas machen und zu einem führenden Lieferanten von Wasserstoff werden. Der hohe Überschuss an Solarenergie in dem sehr sonnenreichen Land könnte ihm auch helfen, zu einem wichtigen Produzenten von Wasserstoff auf Grundlage erneuerbarer Energien zu werden.

Angesichts der schwierigen Menschenrechtslage im Land ist schon am Montag eine Unterredung Baerbocks mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft geplant. Saudi-Arabien steht wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik. Auch die Normalisierung der Beziehungen des Landes mit dem Iran sowie die Rückkehr Syriens in die Arabische Liga dürften Themen sein. Wenige Tage nach Baerbocks Besuch findet in Saudi-Arabien am Freitag das Gipfeltreffen der Organisation statt, zu dem auch Syriens Präsident Baschar al-Assad eingeladen ist.


Von der Leyen: Ukrainer sichern mit Blut auch Zukunft unserer Kinder

AACHEN: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Preisträger und das ukrainische Volk gewürdigt. «Sie kämpfen buchstäblich für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden», sagte sie am Sonntag in Aachen laut Redemanuskript. Sie sicherten mit ihrem Blut und ihrem Leben die Zukunft ihrer und auch unserer Kinder, so die deutsche Spitzenpolitikerin. Selenskyj habe den unbedingten Glauben, dass diejenigen, die für etwas kämpften, immer stärker seien als diejenigen, die anderen ihr Joch aufzuzwingen wollten.

Sie erinnerte auch an ihre erste Reise in der Ukraine nach Kriegsausbruch. «Ich habe die Massengräber neben der Kirche gesehen, die dicht an dicht liegenden Leichensäcke», sagte sie mit Blick auf ihren Besuch des Kiewer Vororts Butscha, der im Frühjahr 2022 von russischen Truppen besetzt war und wo später die Leichen Hunderter Zivilisten gefunden wurden. «Ich werde niemals das Bild der unzähligen Kerzen vergessen», betonte sie. Jede einzelne habe für das Leben eines Vaters, einer Mutter, eines Sohnes, einer Tochter, eines Bruders oder einer Schwester gestanden, das sinnlos ausgelöscht worden sei.


Pakistans Innenminister fordert Verbot der größten Oppositionspartei

ISLAMABAD: Pakistans Innenminister hat ein Verbot der größten Oppositionspartei rund um Ex-Premier Imran Khan gefordert. Es gebe keine andere Lösung als das Verbot der PTI, zitierte die Zeitung «Dawn» am Sonntag Innenminister Rana Sanaullah. Er ging jedoch von einem langen juristischen Weg aus. In dem Land mit mehr als 230 Millionen Einwohnern ist die PTI eine der mitgliederstärksten Parteien.

Die Worte des Innenministers folgen auf die jüngsten Spannungen der politischen Krise in der südasiatischen Atommacht. Seit Monaten liefert sich der beim mächtigen Militär in Ungnade gefallene Oppositionsführer Khan samt seiner Anhänger heftige politische Auseinandersetzungen mit der Regierung. Der Konflikt mündete in schweren Unruhen, nachdem der Ex-Premier am Dienstag verhaftet wurde.

In rund 100 Fällen muss sich Khan vor Gericht verantworten. Experten sehen das Vorgehen als politisch motiviert. Der 70-Jährige dürfte auf eine Wiederwahl bei den für Herbst geplanten Parlamentswahlen spekulieren. Khan kam auf Kaution frei. Im Falle einer Verurteilung könnte ihm ein politisches Amt untersagt werden.

Der ehemalige Kricketstar Khan kam bei den Parlamentswahlen 2018 an die Macht, überschattet von Vorwürfen, das mächtige Militär habe die Abstimmung zu seinen Gunsten manipuliert. Trotz seiner großen Popularität enttäuschte der Ex-Premier in seiner Amtszeit. Auch unter Khan wurde die damalige Opposition mit Anklagen gelähmt. Im April 2022 wurde er schließlich durch ein Misstrauensvotum gestürzt.


Türkischer Oppositionsführer: Verlasst die Wahlurnen nicht

ISTANBUL: Der türkische Oppositionsführer, Kemal Kilicdaroglu, hat seine Anhänger dazu aufgerufen, bis zum Ende der Auszählung bei den Wahlurnen zu bleiben. «Verlasst die Urnen und die Wahlkommissionen niemals», sagte er in der Nacht zu Montag in Ankara. «Wir bleiben hier, bis jede Stimme ausgezählt ist.»

Zahlreiche Provinzen, in denen die Opposition traditionell stark sei, seien noch nicht ausgezählt worden, sagte Kilicdaroglu. «An den Urnen, an denen wir einen hohen Stimmanteil haben, blockieren sie das System mit aufeinanderfolgenden Einsprüchen», sage er zum Vorgehen der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP.

In Ankara gebe es etwa bei 300 Wahlurnen Einsprüche, in Istanbul rund 780. «Es gibt Urnen, gegen die elf Mal Einspruch erhoben wurde. Was ihr da blockiert, ist der Wille der Türkei. Mit Einsprüchen könnt ihr nicht verhindern, was kommen wird», sagte Kilicdaroglu.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu steuert die Präsidentenwahl auf eine Stichwahl zwischen Kilicdaroglu und Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan zu. Die Angaben von Anadolu sind bloß vorläufig, sie gelten nicht als unabhängig. Zuletzt deuteten aber auch vorläufige von der Opposition veröffentlichte Daten auf eine Stichwahl hin.


Zeremonie zur Karlspreis-Verleihung an Selenskyj hat begonnen

AACHEN: Mit gut einer Stunde Verzögerung hat am Sonntag im Krönungssaal des Aachener Rathauses die feierliche Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begonnen. Lange war unklar gewesen, ob Selenskyj dafür persönlich nach Aachen kommen würde. Dann aber betrat er am Nachmittag den mittelalterlichen Saal, in dem die Gäste schon warteten - gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war er zuvor aus Berlin nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Bei seinem Eintritt in den Saal bekam Selenskyj Standing Ovations.

Der Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung wurde dieses Jahr Selenskyj und dem ukrainischen Volk für ihre Verteidigung europäischer Werte bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zuerkannt.


Wahllokale haben geschlossen

ISTANBUL: Die Stimmabgabe bei der Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei ist beendet. Die Wahllokale im Land schlossen am Sonntag um 16 Uhr MESZ. Mit Ergebnissen wird am späteren Abend gerechnet. Insgesamt waren etwa 64 Millionen Menschen im In- und Ausland aufgerufen, den Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen.

Bei der Präsidentenwahl zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und Oppositionsführer Kemal Kilicdarolgu ab. Wer die Mehrheit im Parlament mit 600 Abgeordneten erhält, ist noch nicht absehbar. Bekommt keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen, geht es für die beiden stärksten Kandidaten in zwei Wochen in eine Stichwahl. Dem Kandidat eines ultranationalistischen Parteienbündnisses, Sinan Ogan, wird Umfragen zufolge nur ein niedriges einstelliges Ergebnis vorausgesagt.

Obwohl er seine Kandidatur zurückgezogen hat, ist auch Muharrem Ince von der Vaterlandspartei auf den Stimmzetteln abgebildet. Sollten Wähler ihren Stempel unter ihm machen, wird die Stimme der Wahlbehörde zufolge trotzdem gezählt. Ince hatte seinen Rückzug erst nach den früher endenden Abstimmungen von Türken im Ausland bekannt gegeben. Auch diese Stimmen sollen gültig sein. Ince waren kaum Chancen ausgerechnet worden. Durch seinen Rückzug ist eine Entscheidung in der ersten Runde zwischen den Favoriten Erdogan und Kilicdaroglu wahrscheinlicher geworden.


Tierfilmer Andreas Kieling: Bären-Angriff bei Dreharbeiten

BERLIN: Andreas Kieling, Abenteurer und Tierfilmer, ist nach eigenen Worten von einem Bären angegriffen und verletzt worden. Der 63-Jährige postete am Sonntag auf seiner Facebook-Seite ein Bild von sich mit blutigem Kopf, blutiger Hand und blutverschmierter Kleidung. «Bären-Angriff vor einer Woche bei Dreharbeiten über seltene Wasservögel in den Hochkarpaten!», schrieb er dazu. «Dem Bären geht es gut, er ist nur seinem Instinkt gefolgt! Mir geht es auch wieder ganz ok!» Zuerst hatte «Bild» über den Angriff berichtet.

Wo genau der Angriff erfolgte, geht aus dem Facebook-Eintrag nicht hervor. Die Karpaten ziehen sich in einem weiten Bogen von Mittel- über Ost- bis nach Südosteuropa. Dort leben viele Braunbären.


Türkei-Wahl - Erdogan in Ankara angekommen

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist wider Erwarten nach der Stimmabgabe in Istanbul nach Ankara gereist. Der Präsident sei am frühen Sonntagnachmittag in der Hauptstadt gelandet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Am Mittag hatte Erdogan noch gesagt, er werde die Ergebnisse der Parlaments- und Präsidentschaftswahl von Istanbul aus verfolgen.

Erdogan ist bei den Wahlen das erste Mal seit 20 Jahren nicht der Favorit. Umfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen ihm und dem Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hin. Die Wahllokale sind noch bis 17.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) geöffnet. Mit Ergebnissen wird am späteren Abend gerechnet. Insgesamt sind etwa 64 Millionen Menschen im In- und Ausland aufgerufen, den Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen.


24 Menschen sterben in Sambia auf der Fahrt zum Gottesdienst

LUSAKA: Auf dem Weg zum Gottesdienst sind 24 Menschen in Sambia im südlichen Afrika bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Der Bus der Gemeindemitglieder war aus bislang unbekannter Ursache auf einen Lastwagen aufgefahren, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Zwölf Menschen überlebten den Unfall schwer verletzt. Auch der Busfahrer sei unter den Verletzten, hieß es. Der Bus der Gläubigen wurde schwer beschädigt.


Mann nahe der Pariser Champs-Élysées erschossen

PARIS: Nahe der berühmten Pariser Prachtmeile Champs-Élysées ist Medienberichten zufolge in der Nacht auf Sonntag ein Mann erschossen worden. Nach dem Schuss in einer Seitenstraße der Champs-Élysées habe es eine kurze Massenpanik gegeben, berichteten französische Medien übereinstimmend. Dabei sei der Täter entkommen. Die Staatsanwaltschaft Paris teilte am Sonntag mit, nach tödlichen Schüssen auf einen Mann Ende 40 wegen Mordes zu ermitteln.

Laut dem Sender France Info hätten sich die beiden Männer am Freitag gestritten. Das Medium berichtete außerdem, dass die Ermittler ersten Erkenntnissen zufolge von einer Abrechnung ausgingen.


Selenskyj: Wir greifen das russische Territorium nicht an

BERLIN: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Befürchtungen entgegengetreten, seine Streitkräfte könnten mit moderneren westlichen Waffen auch russisches Staatsgebiet angreifen.

«Wir greifen das russische Territorium nicht an. Wir befreien unser gesetzmäßiges Gebiet», sagte Selenskyj am Sonntag in Berlin bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz. «Wir haben dafür keine Zeit, keine Kräfte und keine überzähligen Waffen dafür.» Man habe sich gemäß internationalem Recht bei der Vorbereitung der Gegenoffensivaktionen ausschließlich auf die Befreiung «unseres von der ganzen Welt anerkannten Territoriums» konzentriert.


Dorfbewohner töten sechs Löwen - Rache für gerissenes Vieh

NAIROBI: Dorfbewohner in Kenia haben am Samstag sechs Löwen getötet, die in ihr Dorf nahe des Amboseli-Nationalparks eingedrungen waren und Vieh gerissen hatten. Die Naturschutzbehörde «Kenya Wildlife Service» (KWS) berichtete am Samstag, damit sei die Zahl der Löwen, die in den vergangenen zwei Wochen bei Konflikten mit Menschen zu Tode gekommen waren, auf zehn gestiegen. Der Tod der Löwen am Samstag war demnach eine Vergeltungsaktion, nachdem Löwen Freitagnacht elf Ziegen und einen Hund getötet hätten.

Nach dem jüngsten Zwischenfall kam KWS-Direktor Erustus Kanga am Samstag im Bezirk Kajiado mit Dorfbewohnern und Regierungsvertretern zusammen, um über Frühwarnsysteme und die Vermeidung ähnlicher Zwischenfälle zu sprechen. Es sei wichtig, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der örtlichen Gemeinschaften und dem Schutz der wilden Tiere zu finden, betonte er.

Das kenianische Tourismusministerium hat im März Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren als größte Herausforderung beim Naturschutz bezeichnet. Außer Konflikten mit Löwen, die etwa außerhalb der Nationalparks in die Dörfer von Viehzüchtern eindringen, gibt es insbesondere Zwischenfälle mit Elefanten. Die grauen Riesen können großen Schaden anrichten, wenn sie auf Farmland die Maisfelder oder andere Flächen auf der Suche nach Nahrung zerstören.


Toter und Verletzte bei Explosion in slowakischem Wohnhaus

BRATISLAVA: Bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus mit anschließendem Brand ist in der Slowakei ein Mann gestorben. Nach einem Bericht des TV-Nachrichtensenders TA3 vom Sonntag wurden zwei Nachbarn verletzt ins Krankenhaus gebracht. Nach Feuerwehrangaben wurden mindestens sechs angrenzende Wohnungen durch die Explosion und das Feuer beschädigt und mussten evakuiert werden. Das Unglück ereignete sich bereits am Samstagabend im westslowakischen Dorf Biely Kostol, einem Vorort der Regionalhauptstadt Trnava (auf Deutsch Tyrnau).

Auf Fotos, die die Polizei noch in der Nacht veröffentlichte, ist zu sehen, dass die Explosion offenbar das ganze Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses zertrümmerte. Das Nachrichtenportal Pravda.sk veröffentlichte ein durch die zersplitterte Glastür eines Nachbarhauses aufgenommenes Amateurvideo. Darauf ist zu sehen, dass Gebäudeteile auch im Nachbargarten verstreut wurden. Nach unbestätigten Medienberichten soll der getötete Mann die Explosion absichtlich verursacht haben, um sich umzubringen.


Nach Waffenruhe: Israel öffnet Grenzübergänge zum Gazastreifen wieder

TEL AVIV/GAZA: Israel hat nach der vereinbarten Waffenruhe mit der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad seine Grenzübergänge zum Gazastreifen wieder geöffnet. Der Erez-Grenzübergang und der Warenübergang Kerem Schalom seien wieder offen, teilte das israelische Verteidigungsministerium am Sonntag bei Twitter mit. Das Ministerium veröffentlichte auch Bilder von Tank- und Lastwagen, die offenbar am Sonntagmorgen die Grenze passierten.

Noch am Samstag hatte das Ministerium in sozialen Medien Videos von Überwachungskameras veröffentlicht, die Mörserangriffe direkt am Erez-Grenzübergang zeigen. An den beiden Übergängen habe es in vergangenen Tagen Dutzende solcher Angriffe gegeben. Die Eröffnung der Übergänge deutete auf eine echte Entspannung nach mehrtägigen Gefechten hin - wie schon nach der Eskalation zwischen Israel und dem Islamischen Dschihad im vergangenen August.

Die von Ägypten vermittelte Waffenruhe hatte vorerst Bestand. Sie trat am Samstag um 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) in Kraft. Noch mehr als eine Stunde später kam es zu gegenseitigen Angriffen, die in den frühen Morgenstunden am Sonntag aber nachließen.


Erdogan will Wahlergebnisse aus Istanbul verfolgen

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die Ergebnisse der Parlaments- und Präsidentenwahlen aus Istanbul und nicht aus der Hauptstadt Ankara verfolgen. Das sagte Erdogan am Sonntagmittag nach Abgabe seiner Stimme im Istanbuler Stadtteil Üsküdar auf der asiatischen Seite der Metropole. Die Abstimmung werde hoffentlich störungsfrei ablaufen, sagte der Amtsinhaber.

Erdogan geht bei der richtungsweisenden Abstimmung das erste Mal nicht als Favorit ins Rennen um das Präsidentenamt. Umfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen ihm und dem Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hin. Die Wahllokale sind noch bis 17.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) geöffnet. Mit Ergebnissen wird am späteren Abend gerechnet. Insgesamt sind etwa 64 Millionen Menschen im In- und Ausland aufgerufen, den Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen.


G7-Gesundheitsminister wollen Long-Covid-Forschung voranbringen

NAGASAKI/BERLIN: Die sieben führenden Industriestaaten (G7) wollen die Forschung zu länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen voranbringen. Die G7-Gesundheitsminister hoben bei ihrem Treffen im japanischen Nagasaki die Notwendigkeit hervor, mehr über Long Covid und die Folgen zu verstehen, wie es nach deutschen Regierungsangaben in der Abschlusserklärung von Sonntag hieß.

Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) sagte: «Wir werden mit Hochdruck daran arbeiten, neue Therapien zu entwickeln und die Versorgung zu verbessern.» Dies könne um so erfolgreicher sein, je mehr Länder daran mitwirkten. Die Folgen der Pandemie seien noch nicht bewältigt.

Die G7-Ressortchefs beabsichtigen demnach unter anderem auf deutsche Initiative hin, eine Forschungsinitiative zu Long Covid aufzulegen. Konkretisiert werden soll dies im nächsten Jahr unter italienischer Präsidentschaft, wie es weiter hieß. Lauterbach sagte: «Die G7-Initiative gibt Millionen Long-Covid-Kranken weltweit Hoffnung.»

Der G7-Gruppe gehören auch die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan an.


Erdogan-Herausforderer Kilicdaroglu: Haben Demokratie vermisst

ISTANBUL: Der türkische Präsidentschaftskandidat und aussichtsreichste Erdogan-Herausforderer Kemal Kilicdaroglu hat seine Stimme bei der Türkei-Wahl abgegeben. Fernsehbilder zeigten Kilicdaroglu am Sonntag an der Wahlurne in Ankara. «Wir haben die Demokratie sehr vermisst», sagte Kilicdaroglu. Der «Frühling» werde hoffentlich bald kommen, so der 74-Jährige unter Bezug auf einen möglichen Sieg bei der Wahl.

Rund 61 Millionen Menschen in der Türkei sind am Sonntag dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Umfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen Kilicdaroglu und Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan hin.


Schüsse in Ostfrankreich: Mann verletzt fünf Menschen

METZ: In Ostfrankreich hat ein Mann fünf Menschen durch Schüsse verletzt. Eines der Opfer schwebe in Lebensgefahr, zwei weitere seien schwer verletzt, sagte ein Sprecher der örtlichen Präfektur am Sonntagmorgen. Ein Mann hatte am Samstagabend aus einem Auto heraus Schüsse auf eine Gruppe junger Menschen in Villerupt, nördlich von Metz und nahe der luxemburgischen Grenze, abgegeben. Der Ort, an dem geschossen wurde, ist dem Sprecher zufolge für den Handel mit Drogen bekannt. Eines der Opfer sei minderjährig, das älteste um die 30 Jahre alt.

Die Zeitung «Le Parisien» berichtete am Sonntag, der Täter sei mittlerweile identifiziert. Der Sprecher der Präfektur bestätigte dies nicht und sprach weiterhin von einem Täter auf der Flucht.

Der Vorfall lasse an eine Abrechnung denken, zitierte «Le Parisien» den Bürgermeister der Gemeinde, Pierre Spizak. Immer wieder kommt es in Frankreich zu Selbstjustiz im Drogenmilieu. Besonders betroffen ist die südfranzösische Großstadt Marseille.


Generalprobe für Special Olympics-Athleten an sechs Standorten

HERZOGENAURACH/BERLIN: Viele der deutschen Starter bei den Special Olympics World Games in Berlin haben ihre Generalprobe unter der Woche absolviert. An sechs Standorten in Deutschland gestalteten die Athleten unter der Woche ihre Lehrgänge mit Trainingseinheiten und lockeren Abenden. Insgesamt mehr als die Hälfte der 415 Athleten und Athletinnen der deutschen Mannschaft bestreiten ihre letzten Vorbereitungslehrgänge.

In der deutschen Hauptstadt werden vom 17. bis 25. Juni erstmals in Deutschland die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung stattfinden. Mit rund 7000 Teilnehmern aus 194 Ländern in 26 Sportarten sind die World Games die größte Multi-Sport-Veranstaltung in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972.

Prominenten Besuch erhielten die Fußballteams am Samstag im Trainingslager in Herzogenaurach vom Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg. «Hier sind richtig gute Spieler und Spielerinnen dabei», sagte Nürnbergs Stürmer Felix Lohkemper, der am Vortag zwei Treffer beim 2:2 beim 1. FC Magdeburg erzielt hatte, «die werden in Berlin ganz sicher erfolgreich sein».

Für die Fußballteams war die Generalprobe in Herzogenaurach eine besondere Motivation, da sich auf dem Gelände auch schon die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die Basketball-Mannschaften und Beachvolleyball-Teams vorbereitet hatten. «Diese Begegnungen zu schaffen, Teilhaben für unsere Sportler und Sportlerinnen. Das ist auch ein Ziel für uns bei den Weltspielen. Unsere Mannschaft hat hier ganz sicher eine Menge neue Fans gewonnen», sagte Jan Neubert, Direktor Kommunikation von Special Olympics Deutschland.


Mehr als fünf Tonnen Kokain vor Kolumbien und Panama beschlagnahmt

BOGOTÁ: Sicherheitskräfte aus Kolumbien und Panama haben auf drei Booten gut 5,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Kolumbianische Ermittler hätten Informationen darüber bekommen, dass eine Schmugglergruppe in mehreren Motorbooten Drogen von der Karibikküste des südamerikanischen Landes nach Mittelamerika transportieren wollte, teilte Kolumbiens Generalstaatsanwaltschaft am Samstag mit. Die Marine habe daraufhin im Golf von Morrosquillo zwei Boote angehalten und darauf je rund zwei Tonnen Kokain gefunden.

Ein drittes Boot mit weiteren rund 1,5 Tonnen Kokain an Bord erreichte den Angaben zufolge das Hoheitsgebiet des mittelamerikanischen Nachbarlandes Panama, wurde dort aber von Sicherheitskräften gestoppt. Neun Personen seien festgenommen worden und in Kolumbien wegen des Vorwurfs des Drogenhandels in Untersuchungshaft gekommen.

Kolumbien ist das bedeutendste Herkunftsland von Kokain. Von dort wird die aus der Kokapflanze hergestellte Droge übers Meer in die USA und nach Europa geschmuggelt.


Schizophrenien bei Männern häufig durch Cannabis-Missbrauch

KOPENHAGEN: Bei jungen Männern dürften bis zu 30 Prozent aller Schizophrenie-Fälle auf problematischen Cannabis-Konsum zurückgehen. Das schreiben Forscherinnen und Forscher im Fachblatt «Psychological Medicine». Sie hatten sich in einem riesigen Datensatz aus Dänemark angeschaut, wie sogenannte Cannabiskonsumstörungen (englisch: cannabis use disorder; CUD) und Schizophrenie zusammenhängen. Kriterien für eine CUD sind unter anderem hoher Konsum, starkes Verlangen nach der Droge oder die Aufgabe oder Einschränkung wichtiger sozialer, beruflicher oder Freizeit-Aktivitäten.

Bisherige Studien hatten bereits gezeigt, dass Cannabiskonsumstörungen mit schweren psychischen Erkrankungen einhergehen können, beispielsweise mit einer Schizophrenie - das gilt für Männer genauso wie für Frauen. Nun haben Forscher um Carsten Hjorthøj von der Uniklinik Kopenhagen untersucht, für wen das Risiko am höchsten ist.

Die Analyse zeigt, dass 15 Prozent aller Schizophrenien bei Männern in Dänemark im Jahr 2021 ohne Cannabiskonsumstörungen (CUS) hätten vermieden werden können. Bei den Frauen waren es vier Prozent. Besonders hoch war der Anteil mit bis zu 30 Prozent bei den jüngeren Männern im Alter von 21 bis 30 Jahren. CUS seien demnach ein wichtiger Risikofaktor für die Krankheit Schizophrenie, schlussfolgern die Forscher.

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