Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Unicef: Täglich 1000 tote Kinder durch verschmutztes Trinkwasser

NEW YORK: Verschmutztes Trinkwasser und fehlende sanitäre Infrastruktur gefährden nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef das Leben vieler Heranwachsender weltweit. «Täglich sterben weltweit mehr als 1000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden», teilte Unicef am Montag in New York mit. Insgesamt sind laut einer neuen Analyse der Organisation 190 Millionen Kinder in zehn afrikanischen Ländern gefährdet.

Am schwerwiegendsten sei die Lage in den west- und zentralafrikanischen Ländern Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, der Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia. Viele dieser Länder litten unter Instabilität und bewaffneten Konflikten, was den Zugang von Kindern zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zusätzlich erschwere.

Am 22. März ist Weltwassertag. An diesem Tag startet auch die UN-Wasserkonferenz in New York. Dabei soll überprüft werden, inwieweit international beschlossene Ziele, unter anderem das UN-Nachhaltigkeitsziel zum Zugang für alle Menschen zu sauberem Wasser bis 2030, erreicht werden können. Weltweit haben zwei Milliarden Menschen - jede vierte Person - kein sauberes Wasser.


Vier ukrainische Soldaten bei Unfall auf Übungsgelände getötet

KIEW: Bei einem Unfall auf einem militärischen Ausbildungsgelände nördlich von Kiew sind vier ukrainische Soldaten ums Leben gekommen.

Das teilte das Ausbildungszentrum im Gebiet Tschernihiw am Sonntagabend auf Facebook mit, ohne Details zu nennen. Es werde ermittelt, wie zu dem «außerordentlichen Geschehen» am Samstag habe kommen können. Den Familien und Freunden der Toten wurde das Beileid der Führung und der Soldaten des Zentrums ausgesprochen.


Djukanovic gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl

PODGORICA: Staatschef Milo Djukanovic hat nach vorläufigen Ergebnissen die erste Runde der Präsidentenwahl in Montenegro gewonnen. Der prowestliche Amtsinhaber kam am Sonntag auf 35 Prozent der Stimmen, teilte das Wahlforschungsinstitut CDT auf Basis von Auszählungsergebnissen mit. Für die Stichwahl am 2. April qualifizierte sich als Zweitplatzierter der Ökonom Jakov Milatovic mit 29 Prozent der Stimmen. Seine neue Partei «Europa jetzt!» steht der aus Belgrad gelenkten serbisch-orthodoxen Kirche nahe.

Zur Wahl am Sonntag hatten sich weitere fünf Kandidaten und Kandidatinnen dem Votum der rund 540.000 Wahlberechtigten gestellt. Auf dem dritten Platz landete der Chef der offen proserbischen und prorussischen Demokratischen Front, Andrija Mandic, mit 19 Prozent.

Die Wahl fand in einem stark polarisierten politischen Klima statt. Djukanovic, der Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato führte, bestimmte mehr als drei Jahrzehnte lang die Geschicke seines Landes. Seine Herrschaft fand ein Ende, als eine heterogene Koalition mehr oder weniger proserbischer Kräfte die Präsidentenpartei DPS bei der Parlamentswahl im August 2020 in die Opposition schickte.

Die Stichwahl am 2. April entscheidet über das politische Überleben von Djukanovic. Dem 1986 geborenen Milatovic werden gute Chancen nachgesagt, ihn zu schlagen. «Europa jetzt!» gibt sich modern und reformorientiert. Milatovic war Wirtschaftsminister in der kurzlebigen proserbischen Regierung (Dezember 2020 bis April 2022).


Gewaltige Algenfront bedroht Strände in den USA und der Karibik

WASHINGTON: Eine gewaltige Masse Braunalgen treibt auf die US-Küste und Strände im Golf von Mexiko zu. Insgesamt bewegten sich rund 6,1 Millionen Tonnen der Algen aus dem Zentralatlantik in Richtung Karibik, berichteten Meeresforscher der Universität von Südflorida. Das sei die zweitgrößte Menge der Algen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Erste Ausläufer der Algenwolke seien bereits an Stränden der mexikanischen Halbinsel Yucatán angespült worden, hieß es. Medienberichten zufolge sind auch Strände der Insel Key West, an der Südspitze der USA, bereits betroffen.

Die Algen beeinträchtigen die wichtige Tourismusindustrie in der Region. Wenn die Algen nach dem Anlanden verwesen, setzten sie das nach faulen Eiern stinkende Gas Schwefelwasserstoff frei, schrieb das Gesundheitsamt von Florida auf seiner Webseite. Das Gas sei nicht gefährlich, könne jedoch Augen und Atemwege reizen. Zudem könnten in den Algen lebende Kleinstlebewesen beispielsweise zu Hautausschlägen führen. Forscher warnen zudem davor, die Algen zu verzehren oder sie als Dünger zu verwenden. Sie könnten große Mengen an Schwermetallen wie Arsen oder Kadmium enthalten, hieß es.

Die Algen an sich sind nicht neu. Schon Christoph Kolumbus habe sie im 15. Jahrhundert beschrieben, schrieben Wissenschaftler in einer Studie aus dem Jahr 2019. Seit 2011 nähmen deren Ausbreitung aber massiv zu. Der Algenteppich erstrecke sich von Westafrika bis in den Golf von Mexiko, schrieben die Wissenschaftler. Der genaue Grund dafür ist noch unklar. Das übermäßige Wachstum könnte aber mit dem Eintrag von Stickstoff und Phosphor aus großen Flüssen wie dem Amazonas, dem Kongo oder dem Mississippi in die Ozeane zusammenhängen, sagte Brian Lapointe von der Florida Atlantic University der «New York Times».


Vorgezogene Parlamentswahl beendet

ASTANA: Im zentralasiatischen Kasachstan ist die vorgezogene Parlamentswahl ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Etwas mehr als die Hälfte der rund zwölf Millionen Wähler machte am Sonntag in der an Russland und China grenzenden Ex-Sowjetrepublik von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Die Zentrale Wahlkommission gab den Wert vorläufig mit 54,19 Prozent an. Die Bekanntgabe erster Ergebnisse wurde erst am Montag erwartet.

Der autoritäre Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte die Neuwahlen als Reaktion auf blutig niedergeschlagene Proteste im vergangenen Jahr angeordnet. Entgegen seiner Reformversprechungen werfen Kritiker dem 69-Jährigen vor, damit vor allem seine eigene Macht festigen zu wollen, weil kaum echte Oppositionskandidaten zugelassen wurden. Auch Kasachstans weiterhin einflussreicher Ex-Langzeitmachthaber Nursultan Nasarbajew, der von Tokajew zuletzt immer mehr entmachtet worden war, gab in der Hauptstadt Astana seine Stimme ab.

Erstmals wurden alle 98 Abgeordneten des kasachischen Unterhauses (Maschilis) direkt vom Volk gewählt. Internationale Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) lobten das im Vorfeld als Fortschritt. Auch sie verwiesen jedoch auf Klagen der kasachischen Opposition sowie auf mangelnde Presse- und Meinungsfreiheit in dem ölreichen Land mit 19 Millionen Einwohnern.

Im Januar 2022 hatten sich in Kasachstan Proteste gegen hohe Preise und soziale Ungerechtigkeit in einen beispiellosen Machtkampf zwischen nationalen Eliten umgewandelt. Tokajew ging daraus als Sieger gegen das Lager seines einstigen Ziehvaters Nasarbajew hervor. Auch mithilfe russischer Truppen gingen die kasachischen Sicherheitskräfte auf seinen Befehl hin oft äußerst brutal gegen Demonstranten vor. Insgesamt mehr als 200 Menschen wurden getötet.


Misstrauensanträge gegen Frankreichs Regierung wegen Rentenreform

PARIS: Nach der umstrittenen Durchsetzung einer Rentenreform ohne finale Abstimmung im Parlament muss sich Frankreichs Regierung an diesem Montag zwei Misstrauensanträgen stellen. Die Anträge wurden vom rechtsnationalen Rassemblement National (RN) und der kleinen Zentrumspartei Liot gestellt. Es gilt jedoch als wenig wahrscheinlich, dass einer der Anträge erfolgreich sein wird.

Es werde keine Mehrheit geben, um die Regierung zu Fall zu bringen, sagte etwa Wirtschaftsminister Bruno Le Maire der Zeitung «Le Parisien». Während keine der übrigen Oppositionsparteien die Initiative des rechten RN unterstützt, will das Linksbündnis Nupes nach eigenen Aussagen gemeinsame Sache mit Liot machen. Bedrohlich könnte deren Antrag allerdings nur werden, falls auch einige Abgeordnete der konservativen Républicains zustimmen würden. Die Partei hatte die Reform grundsätzlich unterstützt. Denkbar wären auch Stimmen von rechtsnationalen Abgeordneten.

Die Regierung hatte die Reform am Donnerstag unter Rückgriff auf einen Sonderartikel der Verfassung durchgeboxt. Damit verhinderte sie in letzter Minute eine Abstimmung in der Nationalversammlung, um einer möglichen Niederlage zuvorzukommen.

Am Wochenende kam es wegen der Reform zu landesweiten Demonstrationen und auch Krawallen. Die Proteste sollen weiter gehen. Für den Donnerstag (23. März) haben die Gewerkschaften etwa zu einem großen Streik- und Protesttag aufgerufen.


Teheran: König Salman lädt Irans Präsidenten nach Saudi-Arabien ein

TEHERAN: Saudi-Arabiens König Salman hat Irans Präsidenten Ebrahim Raisi nach Angaben aus Teheran zu einem Staatsbesuch eingeladen. Raisis stellvertretender Büroleiter Mohammed Dschamschidi erklärte am Sonntag auf Twitter, der König habe das jüngste Abkommen zur Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen der beiden Länder begrüßt und den Präsidenten nach Riad eingeladen. Raisi nahm die Einladung an und betonte demnach Irans Bereitschaft, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auszuweiten. Ein Termin des geplanten Besuchs wurde zunächst nicht genannt.

Der Iran und Saudi-Arabien wollen nach sieben Jahren Eiszeit wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen. In einem ersten Schritt wurde Anfang des Monats auch ein Außenminister-Treffen der rivalisierenden Länder beschlossen, das bald stattfinden soll. Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Beide Länder ringen in der Region um politischen und militärischen Einfluss.


Drei Tote in ukrainischem Dorf nach russischem Artilleriebeschuss

KIEW: Durch einen russischen Artillerieangriff sind nach Angaben ukrainischer Behörden drei Zivilisten in einem frontnahen Dorf im Gebiet Saporischschja getötet worden.

Zwei Menschen seien verletzt worden, teilte die Gebietsverwaltung am Sonntag über Telegram mit. Den Angaben nach wurde das Wohnhaus im Dorf Kamjanske von Geschossen eines Mehrfachraketenwerfers Grad (Hagel) getroffen. Das Dorf liegt nahe des Flusses Dnipro nur wenige Kilometer von russischen Stellungen entfernt. Die ukrainische Verwaltung rief die Menschen auf, solche gefährlichen Gebiete zu räumen.


Opferzahl nach Tropensturm «Freddy» in Südostafrika steigt auf 531

BLANTYRE: Tropensturm «Freddy» hat in drei Ländern im südöstlichen Afrika - Malawi, Mosambik und Madagaskar - Behörden zufolge zu mindestens 531 Todesfällen geführt. Am meisten betroffen ist das verarmte Malawi, wo die Opferzahl nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde am Sonntag auf 447 stieg. Am Donnerstag hatten Malawis Behörden noch von 326 Toten berichtet. Etwa 360.000 Menschen sind in dem Land demnach von den starken Regenfällen, Fluten und Erdrutschen betroffen. Zehntausende seien obdachlos geworden. Die Regierung hat für die am stärksten betroffene Region, den Süden Malawis, den Katastrophenfall ausgerufen.

Der Zyklon hatte seit vergangenen Freitag zum zweiten Mal innerhalb eines Monats im Südosten Afrikas eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Mosambik starben nach Angaben von Präsident Filipe Nyusi mindestens 67 Menschen. Im Inselstaat Madagaskar gab es mindestens 17 Tote.

«Freddy» hatte am 21. Februar erstmals Land erreicht - und zwar in Madagaskar. Von dort zog der Sturm weiter nach Mosambik und anschließend zurück über den Indischen Ozean. Am 11. März erreichte «Freddy» zum zweiten Mal Mosambik sowie auch Malawi.

Der seit mehr als einem Monat wütende Sturm dürfte nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) der langanhaltendste Zyklon seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein. «Freddy» wurde am 6. Februar zum Zyklon erklärt. Der Süden Afrikas befindet sich derzeit in der Zyklon-Saison, die bis März oder April Regen und schwere Stürme mit sich bringen kann.


14-Jährige nach Tod von Mitschülerin unter Verdacht

TEOTIHUACÁN: In Mexiko ist ein 14-jähriges Mädchen vor Gericht gestellt worden, dem vorgeworfen wird, für den Tod einer Mitschülerin verantwortlich zu sein. Nach der Anhörung wurden 30 Tage weitere Untersuchung gewährt, wie die mexikanische Zeitung «El Universal» am Samstagabend (Ortszeit) berichtete.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Mexiko war Haftbefehl erlassen und die Jugendliche in Teotihuacán festgenommen worden. Beide Mädchen besuchten eine Sekundarschule in der Stadt im zentralen Hochland.

Die Ermittlungen hatten ergeben, dass das Opfer von einer Mitschülerin angegangen worden war. Tage nach dem Streit fiel die Angegriffene in Ohnmacht. Die Aggression, der sie ausgesetzt gewesen war, führte der Staatsanwaltschaft zufolge zu einem Schädel-Hirn-Trauma, an dessen Folgen sie starb.


Israeli bei Anschlag in Huwara schwer verletzt

TEL AVIV: Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag im Westjordanland ist am Sonntag nach Angaben von Sanitätern ein Israeli schwer verletzt worden. Eine Frau habe einen Schock erlitten, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Israelische Sicherheitskräfte suchten nach dem Täter, der zu Fuß entkommen konnte.

Nach Medienberichten wurde das Fahrzeug mit zwei Israelis in der palästinensischen Kleinstadt Huwara beschossen - unweit des Orts, an dem im vergangenen Monat bei dem Anschlag eines Palästinensers in der Ortschaft Huwara zwei israelische Brüder getötet worden waren. Anschließend kam es dort zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler, die Häuser, Läden und Autos in Brand setzten. Zahlreiche palästinensische Einwohner wurden verletzt.

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich, der auch für den Siedlungsausbau im Westjordanland zuständig ist, forderte, der Staat solle Huwara «ausradieren». Später distanzierte er sich wieder von diesen Äußerungen. Durch Huwara führt eine zentrale Straße, die täglich von vielen israelischen Siedlern im nördlichen Westjordanland genutzt wird.

In Israel und den Palästinensergebieten ist die Sicherheitslage seit längerem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 85 Palästinenser ums Leben - etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der diese Woche beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.


Dschihad-Kommandeur erschossen - Israel verdächtigt

DAMASKUS/TEL AVIV: Ein Kommandeur des militärischen Arms der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ist am Sonntag am Rande der syrischen Hauptstadt Damaskus erschossen worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die Täter seien entkommen. Der militärische Dschihad-Arm Saraja al-Kuds warf Israel vor, hinter dem Attentat auf Ali Ramsi al-Aswat zu stehen. Die israelische Armee wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.

Israel hatte 2019 und 2022 ranghohe Dschihad-Kommandeure im Gazastreifen gezielt getötet. Die islamistische Organisation reagierte darauf mit Raketenangriffen auf Israel. Der Islamische Dschihad wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerte sich am Sonntag bei der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem zwar nicht konkret zu dem Vorfall in dem nördlichen Nachbarland. Er sagte aber allgemein: «Im Kampf gegen Terrorismus sind unsere Streitkräfte rund um die Uhr aktiv, um die Rechnung mit den Terroristen zu begleichen und terroristische Infrastruktur zu zerschlagen.» Im vergangenen Monat seien «Dutzende von Terroristen ausgeschaltet» worden. «Wer immer israelischen Bürgern Schaden zufügen will, wird den Preis bezahlten», sagte Netanjahu. «Wir werden die Terroristen und Architekten des Terrors überall finden.»


Bürger Montenegros wählen neues Staatsoberhaupt

PODGORICA: In Montenegro hat am Sonntag die Präsidentenwahl begonnen. Rund 540.000 wahlberechtigte Bürger sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Der prowestliche Amtsinhaber Milo Djukanovic tritt zum zweiten Mal in Folge an. Weitere sechs Männer und Frauen bewerben sich um das höchste Staatsamt, unter ihnen vier Politiker, die dem proserbischen Lager zugerechnet werden. Aussagekräftige Meinungsumfragen liegen nicht vor. Der Ausgang gilt als offen.

Entschieden wird das Rennen voraussichtlich am 2. April in einer Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten vom Sonntag. Die Wahllokale öffnen um 7.00 Uhr und schließen um 20.00 Uhr. Mit ersten Ergebnissen wird in der Nacht zum Montag gerechnet.

Die Wahl findet in einem stark polarisierten politischen Klima statt. Djukanovic, der Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato führte, bestimmte mehr als drei Jahrzehnte lang die Geschicke seines Landes. Seine oft von Korruption und Nähe zum organisierten Verbrechen überschattete Alleinherrschaft fand ein Ende, als eine heterogene Koalition mehr oder weniger proserbischer Kräfte die Präsidentenpartei DPS bei der Parlamentswahl im August 2020 in die Opposition schickte.

Die folgenden Regierungen erwiesen sich jedoch als instabil. Erst am vergangenen Donnerstag löste Djukanovic das Parlament auf, weil sich die proserbischen Parteien auf keinen neuen Ministerpräsidenten einigen konnten. Dem bisherigen Amtsinhaber Dritan Abazovic hatte das Parlament im vergangenen August das Vertrauen entzogen. Djukanovic setzte vorgezogene Parlamentswahlen am 11. Juni an.


Nordkorea feuert erneut Rakete ab

SEOUL: Drei Tage nach dem Test einer Interkontinentalrakete (ICBM) hat Nordkorea laut Medienberichten erneut eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Rakete sei in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan abgeschossen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf das Militär. Wie weit sie flog, war zunächst nicht bekannt.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden. Den Test einer ICBM am Donnerstag hatte Nordkorea als Warnung an die USA und Südkorea wegen ihrer laufenden Militärübungen bezeichnet.

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