Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Nordkorea meldet Test von strategischen Marschflugkörpern

SEOUL: Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge zwei militärische Lenkflugkörper von einem U-Boot aus in Richtung offenes Meer abgefeuert. Es handelte sich demnach um einen Test, der der atomaren Abschreckung dienen sollte. Die beiden strategischen Marschflugkörper seien im Zielgebiet im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) in 1500 Kilometern Entfernung gelandet, berichteten die Staatsmedien am Montag. Der Test habe am frühen Sonntagmorgen stattgefunden.

Das südkoreanische Militär bestätigte den Waffentest des weithin abgeschotteten Nachbarlandes. Es sprach aber zunächst von einer noch unbekannten U-Boot-Rakete, die von der Ostküste Nordkoreas abgeschossen worden sei.

Am Montag will Südkorea zusammen mit den USA neue Militärübungen beginnen. Nordkorea wirft beiden Ländern vor, mit ihrem gemeinsamen Manövern einen Angriff vorzubereiten. Das bestreiten Washington und Seoul.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit vergangenem Jahr wieder erheblich verschärft. Nordkorea erhöhte trotz Verbots durch UN-Beschlüsse den Umfang und das Tempo seiner Tests mit ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können. Auch unternimmt es immer wieder Tests mit Marschflugkörpern. Die USA und Südkorea nahmen ihre gemeinsamen Militärübungen wieder in vollem Umfang auf.


Migrantenboot sinkt vor Madagaskar - mehr als 20 Tote

ANTANANARIVO: Mindestens 22 Migranten sind bei einem Bootsunglück vor der Küste des afrikanischen Inselstaats Madagaskar ums Leben gekommen.

23 Menschen wurden gerettet. Die Suche nach Überlebenden lief am Sonntagabend weiter, teilten die zuständigen Behörden mit. Das Boot sei nach ersten Erkenntnissen auf dem Weg zur französischen Übersee-Insel Mayotte gewesen, die vor Afrikas Südostküste zwischen Madagaskar und dem Festland liegt. Boote mit Menschen aus Madagaskar machen sich immer wieder von der Nordwestküste des Inselstaats auf den Weg. So stoppte die Küstenwache etwa im Februar ein Boot mit 33 Madegassen an Bord vor Mayotte.


Bootsunglück mit Migranten in Mittelmeer - 30 Vermisste

ROM: Nach einem Bootsunglück mit Migranten im Mittelmeer werden 30 Menschen vermisst. Ein Boot mit insgesamt 47 Menschen an Bord habe sich bereits seit Samstag in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste befunden, wie die italienische Küstenwache am Sonntag mitteilte. 17 Menschen konnten demnach gerettet werden. Der Rettungseinsatz fand außerhalb des italienischen Zuständigkeitsbereichs statt, hieß es weiter.

Das Hilfsprojekt Alarm Phone habe bereits am Samstag sowohl den italienischen als auch den maltesischen und libyschen Behörden gemeldet, dass sich das Boot in Seenot befindet. Die libyschen Behörden, die in diesem Gebiet für die Such- und Rettungsmaßnahmen zuständig gewesen wären, baten den Angaben der Küstenwache zufolge um Unterstützung bei der Rettung. Ein in der Nähe befindliches Handelsschiff begann daher, die Migranten an Bord zu holen. Dabei sei das Boot gekentert.

Die geretteten Menschen würden nun nach Italien gebracht. Zwei der 17 Geretteten benötigten allerdings medizinische Hilfe, weshalb das Schiff zunächst nach Malta fuhr, um sie so schnell wie möglich zur Behandlung an Land zu bringen. Die Suche nach den Vermissten gehe weiter.


Bootsunglück mit Migranten in Mittelmeer - 30 Vermisste

ROM: Nach einem Bootsunglück mit Migranten im Mittelmeer werden Medienberichten zufolge 30 Menschen vermisst. Wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die italienische Küstenwache berichtet, habe sich das Boot mit insgesamt 47 Menschen an Bord bereits seit Samstag in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste befunden. 17 Menschen konnten demnach gerettet werden. Der Rettungseinsatz fand außerhalb des italienischen Zuständigkeitsbereichs statt, hieß es am Sonntag weiter.

Das Hilfsprojekt Alarm Phone berichtete zuvor, dass das Boot mit den Migranten auf hoher See treibt. Die Menschen an Bord seien müde und hätten panische Angst.


Mindestens acht Tote bei Bootsunglück an Küste Kaliforniens

SAN DIEGO/WASHINGTON: Bei einem Bootsunglück vor der südlichen Küste des US-Bundesstaates Kalifornien sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Das teilten Einsatzkräfte in San Diego nahe der Grenze zu Mexiko am Sonntag mit. Es handele sich um einen weiteren tragischen Fall von Menschenschmuggel über die Grenze.

Einsatzkräfte hätten in der Nacht zu Sonntag einen Notruf von einer Spanisch sprechenden Frau erhalten, wonach ein Boot mit 15 Menschen an Bord gekentert sei. Beim Eintreffen am Unglücksort hätten Rettungskräfte zwei gekenterte Boote vorgefunden und acht Tote aus dem Wasser gezogen. Nach bisherigen Erkenntnissen seien insgesamt 23 Menschen an Bord der beiden Boote gewesen. Die genauen Hintergründe des Vorfalles seien noch unklar.

San Diego liegt auf der amerikanischen Seite unmittelbar an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Die Vereinigten Staaten sind seit langem mit einer großen Zahl an Migranten konfrontiert, die auf illegalen Wegen versuchen, aus Mittelamerika in die USA zu gelangen.


Bootsunglück mit Migranten in Mittelmeer - 30 Vermisste

ROM: Nach einem Bootsunglück mit Migranten im Mittelmeer werden Medienberichten zufolge 30 Menschen vermisst. Wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die italienische Küstenwache berichtet, habe sich das Boot mit insgesamt 47 Menschen an Bord bereits seit Samstag in libyschen Gewässern befunden. 17 Menschen konnten demnach gerettet werden. Der Rettungseinsatz der Küstenwache fand außerhalb des italienischen Zuständigkeitsbereichs statt, hieß es am Sonntag weiter.

Das Hilfsprojekt Alarm Phone berichtete zuvor, dass das Boot mit den Migranten auf hoher See treibt. Die Menschen an Bord seien müde und hätten panische Angst.


Schottische Nationalpartei beginnt mit Wahl neuer Führung

EDINBURGH: Die schottische Regierungspartei SNP (Scottish National Party) beginnt an diesem Montag mit der Abstimmung über die Nachfolge von Partei- und Regierungschefin Nicola Sturgeon. Das Ergebnis soll am 27. März feststehen. Sturgeon hatte Mitte Februar ihren Rücktritt vom Amt der Ersten Ministerin in dem britischen Landesteil angekündigt. Die 52-Jährige hat das Amt seit 2014 inne.

Um ihre Nachfolge bemühen sich die bisherige Finanzministerin Kate Forbes, Gesundheitsminister Humza Yousaf und die frühere Staatssekretärin Ash Regan. Die Entscheidung fällt in einer Urwahl der Parteibasis. Die SNP setzt sich für Schottlands Unabhängigkeit von Großbritannien ein. Im Regionalparlament von Edinburgh ist sie stärkste Kraft.


Biden trifft Regierungschefs aus Großbritannien und Australien

SAN DIEGO: US-Präsident Joe Biden trifft an diesem Montag im Bundesstaat Kalifornien die Regierungschefs aus Großbritannien und Australien. Biden wird nach Angaben des Weißen Hauses in der Großstadt San Diego mit den Premierministern Rishi Sunak und Anthony Albanese zusammenkommen, um über das gemeinsame Sicherheitsbündnis Aukus zu reden. Der Name ergibt sich aus den englischen Abkürzungen der drei Länder (AUS, UK und USA).

Das Bündnis besteht seit 2021. Australien soll damit der Erwerb von nuklearbetriebenen U-Booten ermöglicht werden, die Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik stärken sollen. Das Bündnis richtet sich nach Ansicht von Sicherheitsexperten gegen eine Bedrohung durch China. Australien plant an seiner Ostküste einen neuen Militärstützpunkt für Atom-U-Boote. An der Westküste gibt es bereits einen Stützpunkt. Die USA haben in San Diego einen großen Militärhafen.

Frankreich war über das neue Bündnis erzürnt, weil mit dem Aukus-Pakt ein 56 Milliarden Euro schwerer Vertrag zur Lieferungen von U-Booten an Australien platzte. Die Aukus-Partner kündigten vergangenes Jahr an, sie wollten auch bei elektronischer Kampfführung und im Bereich Cybersicherheit stärker zusammenarbeiten.


Chinas Volkskongress beginnt Abschlusssitzung - Xi hält Rede

PEKING: Der chinesische Volkskongress ist am Montag in Peking zu seiner Abschlusssitzung zusammengekommen. Zum Ende der neuntägigen Plenartagung wollten die knapp 3000 Delegierten in der Großen Halle des Volkes in Peking die Arbeitsberichte und Weichenstellungen der Regierung sowie den Haushalt mit einer starken Steigerung der Verteidigungsausgaben um 7,2 Prozent absegnen.

Nach der Beendigung der Null-Covid-Politik mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests im Dezember rechnet die Regierung in diesem Jahr mit einer Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft. Erwartungsgemäß dürften die Delegierten auch das Ziel der Regierung für ein wirtschaftliches Wachstum von «rund fünf Prozent» billigen.

Auf der Jahrestagung hat Chinas Staats- und Parteichef seine Macht zementiert, indem er sich eine beispiellose dritte Amtszeit gesichert und noch weitere Gefolgsleute in die Regierung geholt hatte. Er wollte zum Abschluss noch eine Rede halten.

Die Regierungsneubildung war die größte seit zehn Jahren. Neuer Regierungschef wurde der Xi-Vertraute Li Qiang, der nach dem Ende der Tagung seine erste Pressekonferenz geben wollte. Um Überraschungen zu vermeiden, ist die Veranstaltung sorgfältig orchestriert. Fragen müssen in der Regel vorher eingereicht und genehmigt werden. Trotzdem werden davon erste Erkenntnisse über seinen Stil erhofft.


IS bezichtigt sich Anschlags

KABUL: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich eines Bombenanschlags bezichtigt, bei dem am Samstag in einem Kulturzentrum im Norden Afghanistans mindestens drei Menschen getötet wurden. Das IS-Sprachrohr Amak erklärte am Sonntag, dass die Explosion in einem Kulturzentrum in Masar-i-Scharif durch einen versteckten Sprengsatz ausgelöst worden sei.

In dem schiitischen Kulturzentrum fand eine Preisverleihung für Journalisten statt. Unter den insgesamt 30 Verletzten sind 16 Journalisten. Die Vereinten Nationen in Afghanistan verurteilten den Anschlag und forderten einen besseren Schutz für Reporter.

Der IS bekämpft in Afghanistan die seit August 2021 wieder herrschenden militant-islamistischen Taliban und betrachtet Schiiten als Todfeinde. Die meisten Einwohner des Landes sind sunnitische Muslime, die Schiiten sind in der Minderheit. In der Nähe von Masar-i-Scharif war früher ein großes Feldlager der Bundeswehr.


EU-Korruptionsskandal: Gewerkschaftsbund entlässt Generalsekretär

BRÜSSEL: Wegen des Korruptionsskandals im Europaparlament hat der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) seinen Generalsekretär Luca Visentini entlassen. Der Vorstand habe das Vertrauen in den Italiener verloren, teilte der IGB am Sonntag in Brüssel mit. Visentini war Mitte Dezember mit fünf weiteren Verdächtigen von der belgischen Justiz festgenommen worden. Nach einer Befragung kam er frei. Mehrere andere Verdächtige wurden dagegen in Untersuchungshaft genommen, auch die inzwischen abgelöste Vizepräsidentin des Europaparlaments Eva Kaili. Die Griechin sitzt immer noch im Gefängnis.

In dem Skandal geht es um mutmaßliche Einflussnahme auf Entscheidungen des EU-Parlaments durch Katar und Marokko. Den Beschuldigten wird von der Staatsanwaltschaft Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Visentini wird zur Last gelegt, Geld von einer Nichtregierungsorganisation angenommen zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe.

In der Mitteilung hieß es, es seien keinerlei Beweise gefunden worden, dass Spenden aus Katar oder Marokko Einfluss auf Politik oder Programm des IGB gehabt hätten. Anfang Mai solle ein neuer Generalsekretär gewählt werden, der dann einen außerordentlichen Kongress vorbereiten solle. Der IGB ist ein internationaler Dachverband von Gewerkschaften.


USA bestreiten Einigung mit Iran zu Austausch von Gefangenen

WASHINGTON/TEHERAN: Die USA haben Angaben aus dem Iran über eine angebliche Vereinbarung zum Austausch von Häftlingen mit Nachdruck zurückgewiesen. «Erklärungen iranischer Beamter, es sei eine Vereinbarung über den Austausch von Gefangenen getroffen worden, sind eine weitere besonders grausame Lüge, die das Leid der Familien nur noch vergrößert», erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Ned Price, am Sonntag.

Zuvor hatte Irans Außenminister Husseiin Amirabdollahian gesagt: «Bezüglich eines Gefangenenaustauschs sind wir in den letzten Tagen mit den USA zu einer Einigung gekommen.» Schon in den nächsten Tagen sei ein Austausch möglich. Beide Staaten sind seit Jahrzehnten miteinander verfeindet.

Der Iran inhaftiert immer wieder Ausländer unter dem Vorwurf der Spionage oder anderer Verstöße gegen die nationale Sicherheit. Menschenrechtler kritisieren die oft hinter verschlossenen Türen verhandelten Verfahren als unfair. Der Islamischen Republik wird auch vorgeworfen, Ausländer als Geiseln gefangen zu halten. Der Sprecher des US-Außenministeriums betonte: «Wir arbeiten unermüdlich daran, die Freilassung der drei zu Unrecht inhaftierten Amerikaner im Iran zu erreichen.»

Zu den bekanntesten US-Häftlingen im Iran gehört der Geschäftsmann Siamak Namasi, der beide Staatsbürgerschaften hat. Der 51-Jährige wurde 2015 zusammen mit seinem Vater inhaftiert und dann zu zehn Jahren Haft wegen Spionage verurteilt. Bagher Namasi kam 2022 im Rahmen einer Vereinbarung mit den USA frei. Sein Sohn sitzt jedoch immer noch im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran.


Bahn: Kompletter Verzicht auf Glyphosat ab diesem Jahr

BERLIN: Die Deutsche Bahn will noch dieses Jahr komplett auf den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat verzichten. Das teilte der Konzern am Sonntag mit. Künftig soll demnach Unkraut an Bahntrassen mit Mäher-Maschinen und mit der umweltschonenden Pelargonsäure beseitigt werden. Zudem will die Bahn die Vegetation digital kontrollieren. Ab wann die Pelargonsäure konkret eingesetzt werden kann, hängt nun vom Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) ab. Dessen Genehmigung für das Mittel stehe noch aus, hieß es. Zuvor hatte «Bild am Sonntag» berichtet. Die Bahn hatte bereits 2019 angekündigt, das Herbizid nicht mehr einsetzen zu wollen.

«Wir halten Wort und steigen 2023 komplett aus der Nutzung von Glyphosat aus», teilte der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz mit. «Nachdem wir eine Vielzahl an alternativen Verfahren geprüft haben, freut es mich, dass wir zukünftig auf eine ökologische Alternative zu Glyphosat setzen können.» Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat nach Bahnangaben die Pelargonsäure im Februar in Abstimmung mit dem Bundeslandwirtschafts- und Bundesverkehrsministerium zugelassen.

Die Bahn hat nach eigenen Angaben seit 2020 den Einsatz von Glyphosat im Vergleich zu 2018 mehr als halbiert. 2017 hatte das Unternehmen noch 67 Tonnen Glyphosat eingesetzt. Der Unkrautvernichter ist in der EU bis Ende 2023 zugelassen. Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC hatte ihn 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» für Menschen eingestuft.


Iranischer Außenminister: Mit USA über Gefangenenaustausch einig

TEHERAN: Der Iran hat sich nach Angaben von Außenminister Husseiin Amirabdollahian mit den USA über einen Austausch von Gefangenen geeinigt. «Bezüglich eines Gefangenenaustausches sind wir in den letzten Tagen mit den USA zu einer Einigung gekommen», sagte der Minister am Sonntag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Isna. Falls «alles gut laufen sollte», werde der Austausch schon in den nächsten Tagen erfolgen. Beide Staaten sind seit Jahrzehnten miteinander verfeindet. Von Seiten der US-Regierung gab es zunächst keine Stellungnahme.

Der Iran inhaftiert immer wieder Ausländer unter dem Vorwurf der Spionage oder anderer Verstöße gegen die nationale Sicherheit. Menschenrechtler kritisieren die oft hinter verschlossenen Türen verhandelten Verfahren als unfair. Der Islamischen Republik wird auch vorgeworfen, Ausländer als Geiseln gefangen zu halten. Ein Gefangenenaustausch könnte auch zur Wiederaufnahme den seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm führen. Der Iran braucht eine Einigung, um die Wirtschaftskrise zu beenden.

Zu den bekanntesten Häftlingen im Iran gehört der Geschäftsmann Siamak Namasi, der beide Staatsbürgerschaften hat. Der 51-Jährige wurde 2015 zusammen mit seinem Vater inhaftiert und dann zu zehn Jahren Haft wegen Spionage verurteilt. Bagher Namasi kam 2022 im Rahmen einer Vereinbarung mit den USA frei. Sein Sohn sitzt jedoch immer noch im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran.


Deutscher Tourist stirbt bei Unfall in Masai-Mara-Reservat

NAIROBI: Ein Tourist aus Deutschland ist bei einem Autounfall in einem Naturschutzgebiet im ostafrikanischen Kenia gestorben. Der Mietwagen mit drei Deutschen und zwei Schweizern kam am Samstag im Masai-Mara-Reservat im Süden Kenias von einer schlammigen Straße ab und überschlug sich, wie die örtliche Polizei am Sonntag mitteilte. Der Mann aus Deutschland sei vor Ort gestorben. Eine Deutsche und eine Schweizerin seien mit Verletzungen in ein Krankenhaus in Kenias Hauptstadt Nairobi geflogen worden, hieß es. Die anderen zwei Männer seien unverletzt geblieben.

Angaben zu Alter oder Herkunftsort der Touristen machten die kenianischen Behörden zunächst nicht. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts teilte mit, die Botschaft in Nairobi sei mit dem Fall befasst und stehe mit den örtlichen Behörden in Kontakt.

Die Masai Mara im Süden von Kenia bildet mit der Serengeti im Norden von Tansania eines der größten Schutzgebiete Afrikas. Die jährliche Wanderung Hunderttausender Gnus, Gazellen und Zebras zieht besonders von Juli bis September Besucher aus aller Welt an. Auch Löwen, Leoparden, Büffel, Elefanten, Giraffen und viele andere Tiere sind in der Region heimisch. Trotz des starken Tourismus hat der Park vielerorts schlechte Straßen, die insbesondere in den feuchteren Monaten des Jahres schwer zu befahren sind.


Iran bestätigt Todesurteil gegen Schweden

TEHERAN: Irans oberster Gerichtshof hat das Todesurteil gegen einen Mann bestätigt, der auch die schwedische Staatsbürgerschaft hat. Dies gab die Justizbehörde auf ihrem Webportal Mizan am Sonntag bekannt. Habib C. wird vorgeworfen, als Anführer einer Separatistengruppe an einem Terroranschlag auf eine Militärparade in der Stadt Ahwas im Südwesten des Landes 2018 beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden nach offiziellen Angaben 25 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt, auch Zivilisten.

Das nun bestätigte Urteil wurde im Dezember vergangenen Jahres gefällt. Ein Datum für die Hinrichtung sei noch nicht festgelegt worden, hieß es. Da der Iran die doppelte Staatsangehörigkeit nicht anerkennt, bekam C. keinen konsularischen Beistand von der schwedischen Botschaft in Teheran. Im Iran droht auch einem 67 Jahre alten Deutsch-Iraner die Hinrichtung. Seine Tochter appellierte in den vergangenen Tagen an die Bundesregierung, dies zu verhindern.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden im Iran allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahr mindestens 94 Menschen hingerichtet. Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht. Auch mindestens vier Männer, die im vergangenen halben Jahr an Protesten teilgenommen hatten, wurden exekutiert.


Fünf Jahre Hausarrest für Schwester von hingerichtetem Ringer im Iran

TEHERAN: Im Iran ist die Schwester eines hingerichteten prominenten Ringers nach Angaben von Menschenrechtlern zu fünf Jahren Hausarrest verurteilt worden. Die Frau namens Elham Afkari müsse in dieser Zeit auch eine elektronische Fußfessel tragen, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Sonntag. Ihr Bruder Navid Afkari war 2020 trotz internationaler Proteste exekutiert worden. Ihm wurde angelastet, bei einer Demonstration einen Sicherheitsbeamten getötet zu haben.

Elham Afkari hatte die vergangenen vier Monate in einem Gefängnis in der südiranischen Stadt Schiras verbracht. Ihr anderer Bruder Saeed bestätigte den Bericht über die Verurteilung zu Hausarrest. Die Frau war im November verhaftet worden - angeblich wegen des Austausches von Informationen mit einem persischsprachigen Oppositionssender in London. Beobachter sehen ihre Teilnahme an systemkritischen Protesten als eigentlichen Grund.

Auslöser der seit fast sechs Monaten andauernden Proteste in der Islamischen Republik war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen den Zwang zum Tragen eines Kopftuchs festgenommen worden. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam. Inzwischen hat sich die Protestbewegung abgeschwächt.


14 Deutsche in Österreich von Lawine mitgerissen - drei Verletzte

SCHRUNS: Bei einem Lawinenabgang in den österreichischen Alpen sind 14 deutsche Skiwanderer mitgerissen worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurden zehn Wintersportler am Vortag in Schruns in Vorarlberg teilweise verschüttet und konnten sich selbst aus den Schneemassen befreien. Weitere vier Personen wurden komplett von der Lawine begraben, doch sie wurden rasch lokalisiert und befreit. Bei dem Unglück wurden drei Personen verletzt und benötigten ärztliche Behandlung.

Am Samstagvormittag waren mehrere Gruppen von Skiwanderern zu einem Bergpass aufgestiegen. Die Sportler stammten laut einem Polizeisprecher unter anderem aus dem Raum München und aus Lindau in Bayern sowie aus Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Als die erste Gruppe eine Höhe von etwa 2200 Metern erreicht hatte, löste sich in einer Bergrinne selbstständig eine Lawine.

Zu diesem Zeitpunkt herrschte laut Polizei erhebliche Lawinengefahr. Wegen Schneefalls, Nebels und schlechter Sicht konnte kein Helikopter zu der Unfallstelle fliegen. Die Skiwanderer waren mit vollständiger Lawinenausrüstung zur Ortung von Verschütteten ausgestattet. Teilweise trugen sie auch Lawinenairbags, die dabei helfen, an der Oberfläche der Schneemassen zu bleiben, statt begraben zu werden.


Volks- und Schlachtfest - Klapperschlangenschau in Texas

DALLAS: Es ist ein vielbesuchtes, aber auch umstrittenes Volksfest, bei dem viele Teilnehmer nicht mit heiler Haut davon kommen: Die jährliche Klapperschlangenschau in der Kleinstadt Sweetwater im US-Bundesstaat Texas. Am Wochenende kamen wieder Tausende Besucher, um die Giftschlangen zu sehen, zu bestaunen - und ihr Fleisch zu essen. Auf dem Festprogramm standen auch eine Misswahl sowie die Wettbewerbe um die schwerste und die längste Schlange. Tierschützer protestieren seit Jahren gegen das Event.

Fotos zeigten Trinity McGee, die Siegerin des Miss-Snake-Charmer-Wettbewerbs, wie sie einer ausgewachsenen Klapperschlange die Haut vom Leibe zog. An speziellen Vorrichtungen wurden Schlangen gemolken, um ihr Gift für die Forschung oder die Herstellung von Gegengiften zu gewinnen. Anderswo leckten sich Besucherinnen die Finger nach frittierter Klapperschlange, deren helles Fleisch entfernt dem von Geflügel vergleichbar ist.

Die nach Angaben der Veranstalter weltgrößte Klapperschlangenschau fand in diesem Jahr zum 65. Mal statt. Es wird von einer Kirmes begleitet. Jedes Jahr am zweiten Wochenende im März steige die Zahl der Menschen in dem rund 350 Kilometer westlich von Dallas gelegenen 11.000-Einwohner-Ort auf 40.000, heißt es auf der Internetseite.

Die Umweltorganisation Center for Biological Diversity bezeichnet Schlangenfestivals wie in Sweetwater als «grausam und antiquiert» und fordert deren Verbot. Sie hatte es nach eigenen Angaben voriges Jahr erreicht, dass ein anderes Festival - in Whigham im Bundesstaat Georgia - 2022 erstmals «wildtierfreundlich» gestaltet wurde.


Wegen Zugunglücks erneut große Demonstration in Athen

ATHEN: Sie fordern die umfassende Aufklärung des schweren Zugunglücks mit 57 Toten: Am Sonntag haben erneut viele Tausend Menschen vor dem Athener Parlament demonstriert. Die bisherigen Ermittlungen zum Frontalzusammenstoß eines Personenzugs mit einem Güterzug vor knapp zwei Wochen decken täglich weitere Ursachen für die katastrophalen Zustände der griechischen Bahn auf. «Dieses Verbrechen wird nicht vertuscht!», hieß es seitens der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, einer jener Organisationen, die zu der Demonstration aufgerufen hatten.

Der Bahnhofsvorsteher, der den Personenzug am Bahnhof der Stadt Larisa auf die falschen Gleise geschickt hatte, könne nicht allein für das Unglück verantwortlich gemacht werden, hieß es von den Demonstranten. Vielmehr müsse die Justiz nun sämtliche Versäumnisse der Politik und des staatlichen Bahnunternehmens OSE aufdecken.

Das Bahnsystem war in den vergangenen Jahrzehnten von allen Regierungen sträflich vernachlässigt worden, das elektronische Leitsystem und andere Sicherheitsvorkehrungen funktioniert kaum oder gar nicht. Wäre das System intakt gewesen, wäre das Versagen des Bahnhofsvorstehers nicht möglich gewesen, urteilen Bahnexperten.


Aktivisten: Drei Tote nach israelischen Luftangriffen

DAMASKUS/LONDON: Israel hat Menschenrechtsaktivisten zufolge am Sonntag erneut Ziele Iran-treuer Milizen in Syrien angegriffen und dabei mindestens drei Menschen getötet. Zwei weitere Menschen seien bei den Luftangriffen im Westen des Landes verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Bei den Verletzten und einem der Getöteten handelt es sich demnach um syrische Soldaten. Zur Identität der beiden anderen Todesopfer wurde zunächst nichts bekannt.

Bei den Bombardements in der Nähe der Stadt Hama wurde den Aktivisten zufolge auch ein Waffenlager der Milizen zerstört. Die staatliche Agentur Sana meldete, Syriens Luftverteidigung habe mehrere israelische Raketen abgeschossen. Drei Soldaten seien verletzt worden. Der Angriff habe zudem Sachschaden verursacht. Israels Armee wollte die Berichte - wie in solchen Fällen üblich - nicht kommentieren.

Israel greift regelmäßig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland an, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Der Iran ist mit Russland wichtigster Verbündeter der syrischen Regierung. Vor knapp einer Woche hatte Israel den Flughafen der Stadt Aleppo bombardiert. Dabei wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle drei Menschen getötet.


Massenkarambolage durch Staub-Sturm - ein Todesopfer

BUDAPEST: Bei einer Massenkarambolage durch einen Staub-Sturm in Ungarn ist ein Mensch ums Leben gekommen. Wie die Polizei am späten Samstagabend mitteilte, wurde die Leiche in einem der Fahrzeuge gefunden, das bei der Karambolage in Flammen aufgegangen war. 39 Menschen, darunter 10 Kinder, wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht.

Auf der Autobahn M1, die Budapest mit Wien verbindet, war es am Samstagnachmittag zu einem Sturm gekommen, der laut Medienberichten plötzlich eine Wolke aus Sand und Staub hervorrief. 42 Fahrzeuge, darunter fünf Lastwagen, fuhren vermutlich wegen der schlechten Sichtverhältnisse aufeinander auf. 19 Fahrzeuge gerieten in Brand.


Zahl der Toten bei Explosion in Wohnhaus auf sieben gestiegen

TEHERAN: Bei einer Explosion in einem Wohnhaus im Iran komme sieben Menschen ums Leben. Zwei weitere schweben in Lebensgefahr. Als Ursache vermutet wird ein Gasleck.

Nach der Explosion in einem Wohnhaus in der westiranischen Stadt Täbris ist die Zahl der Todesopfer von fünf auf sieben gestiegen. Unter den Toten seien drei Männer, drei Frauen und ein fünfjähriges Mädchen, sagte der Leiter der dortigen Notaufnahme der Nachrichtenagentur Fars. Fünf Bewohner wurden bei dem Unglück am Sonntag verletzt, zwei von ihnen seien in einem kritischen Zustand, so der Notaufnahmeleiter.

Bei der Explosion wurden Behörden zufolge drei Wohnungen vollständig zerstört, Dutzende sind bis auf weiteres unbewohnbar. Die Ursache der Explosion war am Sonntag noch unklar, vermutet wurde jedoch ein Gasleck im Gebäude.


Armee: Drei bewaffnete Palästinenser im Westjordanland erschossen

TEL AVIV/RAMALLAH: Drei bewaffnete Palästinenser sind nach Militärangaben bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten im Westjordanland getötet worden. Die Männer hätten in der Nacht zum Sonntag das Feuer auf einen israelischen Militärposten westlich von Nablus eröffnet, teilte die Armee mit. Daraufhin hätten Soldaten mit scharfer Munition zurückgeschossen. Ein Armeesprecher bestätigte, die Palästinenser seien dabei ums Leben gekommen.

Ein weiterer bewaffneter Mann habe sich ergeben und sei festgenommen worden, hieß es in der Stellungnahme der Armee. Die Soldaten hätten bei den Angreifern drei Gewehre, eine Pistole und Munition sichergestellt.

Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit längerem sehr angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 81 Palästinenser ums Leben - etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der in zehn Tagen beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.


Neubildung der Regierung abgeschlossen - neue Vizepremiers

PEKING: Die Neubildung der chinesischen Regierung ist mit der Berufung enger Vertrauter von Staats- und Parteichef Xi Jinping abgeschlossen. Auf der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking billigten die knapp 3000 Delegierten am Sonntag in Peking auch die Vorschläge für die Posten der Vizepremiers und Kabinettsmitglieder. Geschäftsführender erster Vizepremier wurde der frühere Stabschef und langjährige Xi-Vertraute Ding Xuexiang (60).

Der Wirtschaftsexperte He Lifeng (68) soll sich als weiterer Vizepremier um Wirtschaft und Finanzen kümmern. Er übernimmt damit die Rolle des ausscheidenden Liu He (71), der die Handelsgespräche mit den USA geführt hatte. Neuer Verteidigungsminister wurde General Li Shangfu (65), zuletzt einflussreicher Leiter der Waffenentwicklung der Militärkommission und Chef des bemannten Raumfahrtprogramms.

Die USA hatten 2018 - unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump - Sanktionen gegen den General persönlich wie auch seine Abteilung für Waffenentwicklung verhängt. Li Shangfu ist wie sein Vorgänger Wei Fenghe der einzige Militärvertreter im chinesischen Kabinett. Am Vortag war bereits der enge Xi-Vertraute und frühere Parteichef von Shanghai, Li Qiang (63), zum neuen Regierungschef und Nachfolger bestimmt worden.

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