Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

China im Blick: Japans und Indiens Luftwaffe üben erstmals gemeinsam

TOKIO: Japan und Indien haben erstmals eine gemeinsame Militärübung mit Kampfflugzeugen abgehalten.

Das gab das Verteidigungsministerium in Tokio am Montag bekannt. Gemeinsam mit den USA und Australien bilden Japan und Indien die sogenannte Quad-Gruppe. Die vier Länder wollen ihr Engagement im Indopazifik ausbauen und damit Chinas militärischem und wirtschaftlichem Expansionsdrang in der Region die Stirn bieten. Nach Angaben des Ministeriums ist Indien nach den USA, Australien, Großbritannien und Deutschland das fünfte Land, mit dem Japan eine solche bilaterale Übung abgehalten hat. Japans Land- und Seestreitkräfte hatten zuvor bereits gemeinsame Übungen mit ihren indischen Kollegen durchgeführt.


Auto kracht in Brandenburger Tor - Toter Mann im Wagen gefunden

BERLIN: Ein Auto ist gegen eine Säule des Brandenburger Tors in Berlin gefahren.

In dem Wagen hätten Feuerwehrleute einen toten Mann gefunden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Weitere Menschen waren demnach nicht in dem Auto. Polizisten seien vor Ort und sicherten Spuren. Das Auto - ein dunkles Fahrzeug mit Stunfenheck - war am Sonntagabend gegen 23.30 Uhr von der Straße Unter den Linden aus Osten kommend gegen das Wahrzeichen der Hauptstadt geprallt, wie die Polizei später über Twitter mitteilte. Weitere Einzelheiten und die Hintergründe des Vorfalls waren zunächst nicht bekannt.


Entlaufener Tiger attackiert Mann und Tiere nahe Johannesburg

JOHANNESBURG: Ein entlaufener Tiger hat offiziellen Angaben zufolge in der Nähe von Johannesburg einen Mann und mehrere Tiere attackiert. Der Mann sei am Sonntag auf dem Heimweg in dem kleinen Ort Walkerville plötzlich von der Raubkatze angegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher dem Fernsehsender eNCA. Er habe um Hilfe rufen können und das Tigerweibchen sei vertrieben worden. Das Tier, das in Südafrika nicht in freier Wildbahn lebt, war am Samstagabend von einem Privatgrundstück durch einen durchtrennten Zaun ausgebrochen und tötete ein als Haustier gehaltenes Rentier sowie zwei Hunde.

Die Tierschutzorganisation NSPCA warnte am Sonntag, dass das Tier noch immer frei herumlaufe und gefährlich sei. Die Besitzer des Tigerweibchens hätten auch ein Männchen auf ihrer Farm gehalten - dieses sein nun aber an einen anderen Ort gebracht worden. Die Suche nach dem entlaufenen Weibchen dauerte demnach am Abend an.


US-Präsident Biden: In unserer Demokratie ist nichts garantiert

ATLANTA/WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat einmal mehr vor Bedrohungen für die Demokratie gewarnt. «In unserer Demokratie ist nichts garantiert», sagte Biden am Sonntag bei einer Ansprache in der Ebenezer Baptist Church in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Die Demokratie müsse geschützt werden, mahnte er und verwies unter anderem auf die jüngste gewaltsame Attacke auf Regierungseinrichtungen in der brasilianischen Hauptstadt Brasília.

Anhänger des rechten Ex-Staatschefs Jair Bolsonaro hatten vor einigen Tagen den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt. Die Attacke erinnerte an die Attacke von Anhängern des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auf den Parlamentssitz in Washington vor zwei Jahren. Trumps Anhänger hatten sich gegen Bidens Sieg bei der Präsidentenwahl aufgelehnt.

Biden mahnte, die Welt stehe an einem Wendepunkt, an dem über den Kurs für die kommenden Jahrzehnte entscheiden werde. Die Menschen müssten wählen zwischen Demokratie und Autokratie.

Anlass von Bidens Rede war der Geburtstag des Bürgerrechtlers Martin Luther King (1929-1968) am Sonntag - er hatte in der Ebenezer Baptist Church in Atlanta gepredigt. An diesem Montag steht in den USA ein Feiertag zu Ehren von Martin Luther King an. Biden sagte, Martin Luther King sei einer seiner Helden und schon immer eine Inspiration für ihn gewesen. Er fühle sich geehrt, als erster amtierender US-Präsident bei einem Sonntags-Gottesdienst in der Kirche zu sprechen. Die Kirchengemeinde gebe es schon seit 136 Jahren. «Mich nicht, auch wenn ich so aussehe - ich weiß», schob der 80-Jährige scherzend nach.


Adel Europas nimmt Abschied vom letzten König Griechenlands

ATHEN: Fast alle Königsfamilien Europas und andere Adlige nehmen am Montag in Athen Abschied vom verstorbenen Ex-König Griechenlands Konstantin II. Da die Monarchie in Griechenland 1974 per Volksabstimmung abgeschafft worden war, wird Konstantin II. als Privatmann beerdigt. Dies beschloss die konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis.

Für die Trauerfeier in der orthodoxen Kathedrale im Zentrum Athens werden Adlige aus elf Staaten erwartet, darunter die Königspaare Dänemarks, Spaniens, der Niederlanden, Belgiens und Schwedens. Auch zahlreiche Thronfolger sowie andere Adlige und Mitglieder ehemaliger Königshäuser Europas sollen teilnehmen, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Beerdigung werde anschließend im Sommerpalast der ehemaligen königlichen Familie im Norden Athens stattfinden. Dort befinden sich die Gräber fast aller Vorfahren von Konstantin II..

Konstantin II. war der letzte König des Landes. Nach seiner Thron-Besteigung 1964 mit 23 Jahren war er einer der jüngsten Monarchen Europas. Der damals noch unerfahrene junge Mann verwickelte sich schnell in Streitigkeiten mit der politischen Führung und beging einen politisch fatalen Fehler, als am 21. April 1967 in Griechenland eine Militär-Gruppe putschte: Er ließ sich mit den Putschisten fotografieren und billigte per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung. Viele Griechen haben ihm das nie verziehen. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde die Monarchie in Griechenland im Dezember 1974 abgeschafft.

Konstantin II. war am 10. Januar im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Gesundheitszustand des Ex-Monarchen hatte sich nach einem Hirnschlag schlagartig verschlechtert.


Zehn Tote bei Anschlag in der Demokratischen Republik Kongo

KINSHASA: Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens zehn Menschen getötet und 39 verletzt worden. Das Attentat in der Ortschaft Kasindi wurde während einer Taufe verübt, wie ein Militärsprecher am Sonntag sagte. Ein kenianischer Staatsbürger sei festgenommen worden. Die Regierung machte für den Angriff die islamistische Miliz ADF verantwortlich, die die USA als Ableger der Miliz Islamischer Staat (IS) als globale Terrororganisation eingestuft hat.

Nach Angaben der auf Propaganda von Extremisten spezialisierten Site Intelligence Group reklamierte der IS-Ableger «Provinz Zentralafrika» (ISCAP) den Anschlag für sich. Die Terroristen drohten mit weiteren Anschlägen, schrieb Site-Direktorin Rita Katz am Abend auf Twitter.

Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern sind mehrere Milizen aktiv. Ihnen geht es meist um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten. Die Rebellengruppe ADF, die im Nachbarland Uganda gegründet wurde, verübt regelmäßig blutige Anschläge im Osten des Kongo.


Ausnahmezustand nach Protesten in Teilen Perus verhängt

LIMA: Nach blutigen Protesten in Peru infolge der Amtsenthebung und Verhaftung des Ex-Präsidenten Pedro Castillo hat die Übergangsregierung unter anderem in der Hauptstadt Lima einen Ausnahmezustand erklärt. Mit der Maßnahme werden ab Sonntag für 30 Tage die Rechte auf Versammlungs- und Reisefreiheit, auf Unverletzlichkeit der Wohnung sowie auf persönliche Freiheit und Sicherheit ausgesetzt, wie das Innenministerium des südamerikanischen Landes am Sonntag mitteilte.

Neben der Hauptstadtregion sind demnach die Gebiete um die Städte Cusco, Puno und Callao, fünf Autobahnen und drei Provinzen betroffen. Im südlichen Puno wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Das Auswärtige Amt riet von nicht notwendigen Reisen nach Peru im Allgemeinen und dringend von Reisen in die Regionen Cusco, Arequipa, Puno, Puerto Maldonado und Apurímac ab.

Vor allem im Süden Perus hatten sich zuletzt Anhänger Castillos immer wieder schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Dabei kamen mindestens 45 Menschen ums Leben. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Übergangspräsidentin Dina Boluarte, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung von Castillo.

Der linke frühere Dorfschullehrer, der seit Juli 2021 regierte, hatte im Dezember den Kongress aufgelöst, um einem Misstrauensvotum zuvorkommen. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Boluarte, die bisherige Vizepräsidentin, wurde als erste Frau Staats- und Regierungschefin des Andenstaates.


Vor Afrika-Reise: Papst kritisiert Ausbeutung des Kontinents

ROM: Papst Franziskus hat vor seiner Ende Januar geplanten Afrika-Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan die Ausbeutung des Kontinents und dessen Einwohnern verurteilt. «Diese Idee, dass Afrika existiert, um ausgebeutet zu werden, ist das größte Unrecht; aber sie ist im kollektiven Unterbewusstsein vieler Menschen und das muss geändert werden», sagte der Pontifex in einem Interview des spanischen Magazins «Mundo Negro», das am Wochenende veröffentlicht wurde. Das Oberhaupt der Katholiken will die beiden afrikanischen Länder vom 31. Januar bis 5. Februar besuchen.

Franziskus mahnte darüber hinaus, das Afrika nicht nur reich an Bodenschätzen sei. Der «geistige Reichtum» des Kontinents bestehe aus so vielen Menschen, aus Jungen und Mädchen, die intelligent und gebildet seien, sagte der Papst. Viele Weltmächte konzentrierten sich in Afrika auf Plünderungen, «aber sie sehen nicht die Intelligenz, die Größe, die Kunst der Menschen», kritisierte er.

Die Reise war bereits im vorigen Juli geplant, wurde dann aber wegen Franziskus' Knieleiden verschoben. Anders als damals vorgesehen wird diesmal auf einen Kurzbesuch von Goma im Osten des Kongos verzichtet. «Ich kann dort nicht hinfahren, weil Guerillas dort weit vorgedrungen sind», sagte er. Er selbst habe zwar keine Angst, glaube aber, dass seine Anwesenheit und dabei mögliche größere Zusammenkünfte von Menschen ein Risiko darstellen könnten. «Dann werfen sie eine Bombe ins Stadion und töten viele Menschen», befürchtete Franziskus in dem Gespräch mit dem Magazin, das von der Ordensgemeinschaft der Comboni-Missionare in Madrid herausgegeben wird.

Vom 31. Januar bis 3. Februar hält sich der Papst in Kongos Hauptstadt Kinshasa auf und trifft dort unter anderem Opfer von Gewalt aus dem Osten des Landes. Danach geht es weiter nach Juba, der Hauptstadt des Südsudan. Bei dem dortigen Besuch wird er begleitet vom Primas der anglikanischen Kirche sowie dem Moderator der Kirche von Schottland. Die Demokratische Republik Kongo und der Südsudan leiden heftig unter bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen und humanitären Krisen.


Tausende gedenken der Kommunistenführer Liebknecht und Luxemburg

BERLIN: Mit einer Demonstration und einer Gedenkveranstaltung haben am Sonntag in Berlin Tausende Menschen der Ermordung der Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor 104 Jahren gedacht. Nach einem Marsch vom Frankfurter Tor zum Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde legten viele von ihnen rote Nelken an der Gedenkstätte der Sozialisten nieder.

Amira Mohamed Ali, Franktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, und der Co-Vorsitzende Dietmar Bartsch ehrten Liebknecht und Luxemburg mit einem Kranz ebenso wie die Parteispitzen Janine Wissler und Martin Schirdewan. Auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer legte eine Nelke nieder. Die Berliner Geschichtswerkstatt organisierte ein Gedenken an der Stelle am Landwehrkanal in der Nähe des Zoologischen Gartens, an der die Leiche Luxemburgs gefunden worden war.

Anfang Januar 1919 hatte ein Revolutionsausschuss unter Liebknecht, Mitbegründer der Kommunistischen Partei, die Regierung des Sozialdemokraten Friedrich Ebert für abgesetzt erklärt. Es gab Massendemonstrationen. Der Spartakusaufstand wurde niedergeschlagen.

Wenige Tage nach den blutigen Kämpfen wurden die untergetauchten Führer des Spartakusbunds, Luxemburg und Liebknecht, am 15. Januar 1919 von Mitgliedern einer Bürgerwehr festgenommen. Die beiden Köpfe der revolutionären Bewegung wurden verschleppt und verhört. Anschließend erschossen rechtsgerichtete Soldaten Liebknecht im Tiergarten. Luxemburg wurde ebenfalls nach dem Verhör in einem Auto erschossen. Ihre Leiche warfen die Soldaten in den Landwehrkanal, wo sie erst Ende Mai 1919 gefunden wurde.


Todeskandidatin erstickt an Essen

TOKIO: In Japan ist eine wegen Mordes zum Tode verurteilte Frau an ihrer Mahlzeit erstickt. Das gab das Justizministerium am Sonntag bekannt. Die 49-Jährige war 2009 wegen Mordes an zwei Männern verurteilt worden, 2017 wurde das Urteil rechtskräftig. Seither wartete sie auf ihre Hinrichtung am Galgen. In Japan wird Todeskandidaten der Zeitpunkt ihrer Hinrichtung nicht mitgeteilt. Wenn der Exekutionsbefehl vom Justizministerium schließlich eintrifft, haben die meisten nur noch wenige Stunden zu leben.

Japan ist eines der wenigen Industrieländer, in denen die Todesstrafe noch vollstreckt wird. Menschenrechtler und die EU prangern seit Jahren Japans Umgang mit Hinrichtungen und die Haftbedingungen in dem Land an. Derzeit sitzen 105 Verurteilte in Japans Todeszellen.


Nach Schüssen in London: Siebenjährige schwebt in Lebensgefahr

LONDON: Nach Schüssen in der Nähe einer Kirche in London schwebt ein sieben Jahre altes Mädchen nach Polizeiangaben in Lebensgefahr. Die Metropolitan Police korrigierte die Zahl der Verletzten zudem von vier auf sechs Menschen. Neben der Siebenjährigen wurde demnach ein weiteres Mädchen im Alter von 12 Jahren leicht verletzt sowie vier Frauen im Alter von 21 bis 54 Jahren. Keine der Frauen habe lebensgefährliche Verletzungen, in einem Fall seien sie aber potenziell lebensverändernd, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Der Vorfall hatte sich den Angaben zufolge am frühen Samstagnachmittag in der Nähe einer Kirche nahe dem Bahnhof Euston ereignet, wo sich Trauernde nach einer Beerdigung versammelt hatten. Die Schüsse seien ersten Erkenntnissen zufolge aus einem fahrenden Auto mit einer Schrotflinte abgefeuert worden. Das Fahrzeug habe sich anschließend entfernt, so der Sprecher weiter. Festnahmen gab es zunächst keine. Die Polizei rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden. Zunächst waren die Ermittler von vier Verletzten ausgegangen und hatten keine Angaben zum Zustand der Siebenjährigen gemacht.

«Das war ein schockierender Vorfall», sagte der Sprecher und fügte hinzu: «Ich kann versprechen, dass wir alles tun, um die Verantwortlichen zu finden und zur Verantwortung zu ziehen.»


Menschenrechtsorganisation: Mindestens 522 Tote bei Protesten im Iran

TEHERAN/NEW YORK: Bei den seit vier Monaten andauernden systemkritischen Protesten im Iran sind nach Recherchen von Menschenrechtlern mindestens 522 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch 70 Minderjährige und 68 Polizei- und Sicherheitskräfte, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Sonntag.

Fast 20.000 Menschen seien zudem festgenommen worden, 110 von ihnen mit Anklagen, die laut islamischen Gesetzen zu einem Todesurteil führen könnten. Vier Demonstranten wurden bereits hingerichtet. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn Mitte September mehr als 160 Städte im Land, so der HRANA Bericht.

Der Iran selbst hat bislang keine Angaben zu den Toten und Festnahmen gemacht und die HRANA Berichte diesbezüglich bislang weder bestätigt noch dementiert.

Auslöser der Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem.


Präsident Biden erklärt für Kalifornien den Katastrophenfall

WASHINGTON: Angesichts der anhaltenden Unwetter in Kalifornien hat US-Präsident Joe Biden für den Bundesstaat den Katastrophenfall ausgerufen. Somit können Bundesmittel unter anderem für den Wiederaufbau freigegeben werden, wie das Weiße Haus am späten Samstagabend (Ortszeit) mitteilte. Zuschüsse könne es auch für Notunterkünfte, Hausreparaturen und nicht versicherte Sachschäden geben, hieß es weiter.

Seit dem 27. Dezember wird Kalifornien von schweren Winterstürmen, Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen heimgesucht. Für Millionen Einwohner gelten Unwetterwarnungen, Tausende Haushalte sind ohne Strom. Am Samstag gab es in dem gewöhnlich sonnenverwöhnten Westküstenstaat weitere schwere Regenfälle und mancherorts auch Schneefall. Bislang wurden mindestens 19 Todesopfer gezählt, etwa durch umstürzende Bäume oder Sturzfluten.


Soldat bei Explosion von Munition getötet - Drei Verletzte

TEL AVIV: Bei der Explosion von Munition in einer israelischen Militärbasis sind ein Soldat getötet und drei weitere verletzt worden.

Die Armee teilte am Sonntag mit, der Vorfall habe sich am Vorabend im Zentralabschnitt des Landes ereignet. Einer der Soldaten sei nach langen Wiederbelebungsversuchen für tot erklärt worden. Ein weiterer habe bei der Explosion schwere Verletzungen erlitten. Die beiden anderen Soldaten seien leicht verletzt worden, hieß es. Die Militärpolizei habe eine Untersuchung über die Hintergründe eingeleitet.


Niederlande und Belgien verstärken Kampf gegen Drogenschmuggel

DEN HAAG: Die Niederlande und Belgien wollen im Kampf gegen Drogenschmuggel enger zusammenarbeiten. Das sei notwendig, da kriminelle Banden die Häfen von Rotterdam und Antwerpen als ein einziges Arbeitsgebiet betrachteten, erklärte die Staatssekretärin für Zollfragen, Aukje de Vries, nach einer Mitteilung des Finanzministeriums in Den Haag. Die Zollbehörden beider Länder wollten mehr Informationen austauschen und auch bei Kontrollen und Analysen enger zusammenarbeiten. Antwerpen und Rotterdam sind die größten Einfuhrhäfen von Kokain in Europa.

Beide Länder wollen bei der Analyse von Containern eng zusammenarbeiten und gezielt verdächtige Lieferungen aufspüren. Auch wurde bereits mit Behörden in Südamerika vereinbart, dass Scan-Aufnahmen von Containern übermittelt würden. Das meiste Kokain für Europa wird in Containern etwa mit Obst aus Südamerika versteckt. Auch das Taucherteam des niederländischen Zolls soll weiterhin in belgischen Häfen eingesetzt werden.

Zollfahnder beider Länder hatten im vergangenen Jahr insgesamt rund 160 Tonnen Kokain sichergestellt. In Antwerpen waren es nach Angaben der Behörden rund 110 Tonnen, im Vergleich zu rund 90 Tonnen im Vorjahr. In Rotterdam, dem größten Hafen Europas, handelte es sich um rund 47 Tonnen Kokain, deutlich weniger als die etwa 70 Tonnen 2021. Im kleineren Hafen von Vlissingen im Süden von Rotterdam waren rund 4 Tonnen sichergestellt worden, rund doppelt so viel wie im Vorjahr.

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