Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

O'Sullivan zum sechsten Mal Snooker-Weltmeister

SHEFFIELD: Ronnie O'Sullivan hat sich zum sechsten Mal den Weltmeistertitel im Snooker gesichert. Der 44 Jahre alte Engländer machte den Triumph am Sonntag mit einem 18:8-Erfolg über seinen Landsmann Kyren Wilson perfekt. O'Sullivan holte den Titel in Sheffield bereits 2001, 2004, 2008, 2012 und 2013, für den 28 Jahre alten Wilson war es das erste Endspiel in der Billard-Variante. Der Sieg ist mit 500.000 Pfund (552.000 Euro) dotiert.

O'Sullivan war am Samstag mit einer 8:2-Führung in das Endspiel gestartet und war nach der zweiten Session mit einer 10:7-Führung in den Sonntag gegangen. Der Favorit baute diesen Vorsprung am zweiten Finaltag im Crucible Theatre, wo für das Endspiel rund 300 Zuschauer zugelassen waren, am Nachmittag entscheidend aus. O'Sullivan gewann sieben Durchgänge nacheinander zum 17:8 und durfte sich dann Abend nach einer Kurz-Session feiern lassen.

Im Halbfinale hatte sich O'Sullivan einer packenden Partie mit 17:16 gegen Ex-Weltmeister Mark Selby durchgesetzt, nachdem er am Freitagabend beim Stand von 14:16 schon dicht vor dem Aus stand. Der Weltranglisten-Achte hatte ebenfalls denkbar knapp mit 17:16 gegen den Schotten Anthony McGill das Weiterkommen geschafft.


Behrens/Tillmann verlieren Beach-Finale in Hamburg

HAMBURG: Kim Behrens und Cinja Tillmann haben das Hamburger Turnier auf der nationalen Beachvolleyball-Tour verloren.

Das Duo, das in Bochum und Münster trainiert, unterlag am Sonntag im Finale den Schweizerinnen Nina Betschart und Tanja Hüberli mit 0:2 (12:21, 17:21). Alle deutschen Frauen-Nationalteams, auch Olympiasiegerin Laura Ludwig mit Partnerin Margareta Kozuch, hatten den Einzug ins Endspiel verpasst. Kira Walkenhorst, die mit Ludwig 2016 die Olympische Goldmedaille und 2017 den WM-Titel geholt hatte, war mit Anna-Lena Grüne (Stuttgart) bei ihrer Rückkehr in ein Top-Turnier nach zweijähriger Pause ebenfalls vorzeitig ausgeschieden.


Weinlese im Burgund hat nach Hitzewelle bereits früh begonnen

MÂCON: Nach einer Hitzewelle in Frankreich hat die Weinlese im südlichen Burgund laut Medien ungewöhnlich früh begonnen. Wie der Sender France 3 Bourgogne-Franche Comté am Donnerstag berichtete, lief in einem Weingut in der Nähe von Mâcon die Ernte bereits an.

«Ja, das ist historisch», resümierte der Winzer Olivier Fichet aus dem Weindorf Igé bei Mâcon im Département Saône-et-Loire. Eine sehr frühe Lese habe es bereits im Hitzesommer 2003 gegeben, damals sei am 17. August begonnen worden. «Die Qualität des Jahrgangs wird sehr gut sein», sagte Fichet im Radionachrichtensender Franceinfo.

In den französischen Weingebieten - dazu gehört auch die Gegend um Bordeaux - werde im laufenden Jahr etwa zwei bis vier Wochen früher als üblich geerntet, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Im Weingebiet von Bordeaux solle um den 20. August herum mit der Lese begonnen werden. Dieses Zieldatum gebe es auch für die Champagne, Heimat des weltberühmten Champagners.


Ukraine empört über Freilassung von «Söldnern»

KIEW: Nach der Freilassung der russischen «Söldner» in Belarus (Weißrussland) hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verärgert reagiert. «Wir betrachten diese Entscheidung, gelinde gesagt, als nicht fair», schrieb er am Samstag bei Facebook. Dieses Vorgehen entspreche nicht dem Geist der Beziehungen zwischen beiden Ländern, die auf den Grundsätzen Respekt und gegenseitige Unterstützung beruhten.

«Die Folgen dieser Entscheidung werden tragisch sein», warnte Selenskyj. Die Ukraine hatte die Auslieferung von 28 der 33 festgenommenen Männer beantragt. Die meisten von ihnen kamen russischen Angaben zufolge am Freitag zurück nach Russland. Einer sei in Belarus geblieben, weil er auch die Staatsbürgerschaft des Landes besitze, hieß es. Die Behörden in Minsk hatten ihnen vorgeworfen, vor der Wahl am vergangenen Sonntag Unruhe in der früheren Sowjetrepublik stiften zu wollen. Russland hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und die Freilassung gefordert.

Die Ukraine wollte gegen 28 Männer eigene Ermittlungen beginnen, weil sie nach Darstellung Kiews aufseiten der prorussischen Separatisten gegen die Regierungstruppen in der Ostukraine gekämpft haben. Selenskyj befürchtet, dass die Männer nun in Kriegsgebiete zurückkehren könnten. Der Kreml hatte erklärt, die Gruppe sei lediglich auf der Durchreise gewesen. Deren Ziel war aber unbekannt.


Alte Biden-Äußerungen zur Opposition sorgen für Aufregung

ISTANBUL: In Ankara sorgt ein altes Interview des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden für Aufregung, in dem dieser zur Unterstützung der türkischen Opposition aufruft. Bidens Analyse des Landes basiere auf «purer Ignoranz, Arroganz und Scheinheiligkeit», schrieb der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, am Sonntag auf Twitter. Erdogans Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun kritisierte, die Äußerungen Bidens spiegelten eine «interventionistische Haltung» wider.

Biden hatte im Dezember 2019 in einem Interview der «New Work Times» laut Transkript gesagt, dass man im Bezug auf Erdogan, den er einen «Autokraten» nennt, einen «ganz anderen Ansatz» verfolgen müsse. Man müsse «klarmachen, dass wir die Oppositionsführung unterstützen». Die USA sollten diese fördern, damit sie in der Lage sei, «zu übernehmen und Erdogan zu besiegen. Nicht durch einen Putsch, nicht durch einen Putsch, aber durch einen Wahlprozess», sagte Biden demnach. Er zeigte sich zudem besorgt über die Kurdenpolitik der Türkei und die Annäherung des Nato-Landes an Russland.

Das Video, das Biden in der Serie «The Weekly» im Gespräch mit Journalisten der «New York Times» zeigt, wurde in der Türkei seit Samstag vielfach in den sozialen Medien geteilt und kommentiert. Warum das Interview, das im Dezember geführt und im Januar veröffentlicht wurde, erst mehr als ein halbes Jahr später Widerhall in der Türkei fand, war unklar.


Bürger für Borstenvieh: Wildschwein vom Teufelssee hat viele Fans

BERLIN: Bürger-Bitte um Gnade für Berliner Borstenvieh: Mehr als 4000 Menschen haben bis Sonntag eine Online-Petition unterstützt, die sich gegen den möglichen Abschuss eines Wildschweins am Teufelssee im Westen der Hauptstadt wendet.

Eine Bache und zwei Frischlinge hatten sich dort kürzlich eine kuriose Verfolgungsjagd mit einem nackten Mann geliefert, die Bilder verbreiteten sich auch weit über Berlin hinaus und in internationalen Medien. Die «Wildsau vom Teufelssee hat es verdient zu überleben», heißt es nun in der Petition. Die Verfasserin verweist darauf, dass das Tier seinen Lebensraum friedlich mit Menschen teile.

Das Landesforstamt hatte angekündigt, wegen möglicher Risiken für Menschen die Tiere genau im Blick zu behalten. Eine schnelle und gezielte Tötung des weiblichen Tiers sei nicht geplant. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass sie in der im Oktober beginnenden Jagdsaison erlegt werde. Jedes Jahr würden in Berlin 1000 bis 2000 Wildschweine geschossen.

Die Wildschweine vom Teufelssee fallen laut Berliner Forsten durch extreme Distanzlosigkeit und Zutraulichkeit auf. Bilder in sozialen Medien zeigten kürzlich, wie ein nackter Mann auf einer Wiese der Bache und zwei Jungtieren hinterher rannte. Das Tier, das wohl auf Nahrungssuche war, hatte eine Tüte im Maul, die dem Mann gehörte. Darin soll sich sein Laptop befunden haben.


USA und Russland setzen in Wien Gespräche über atomare Abrüstung fort

WIEN: Die USA und Russland setzen am Montag ihren Dialog über atomare Abrüstung fort. Dazu treffen sich in Wien zum zweiten Mal der US-Sonderbeauftragte für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, und der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow.

Die zweitägigen Verhandlungen folgen auf ein Treffen von Experten beider Seiten, die sich Ende Juli mit Militärdoktrinen, Bedrohungspotenzialen und Fragen der Verifikation auseinandergesetzt hatten. Danach sprach US-Außenminister Mike Pompeo von Fortschritten. Die USA wollen allerdings, dass sich China an den Gesprächen beteiligt. China weigert sich bisher, über sein vergleichsweise kleines, aber wachsendes Atomwaffenarsenal zu verhandeln.

Die Gespräche finden ein halbes Jahr vor Ablauf des New-Start-Abkommens statt, des letzten verbleibenden Vertrages über die Kontrolle von Atomwaffen der beiden Länder. Sie besitzen zusammen rund 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen. Der Vertrag begrenzt die russischen und amerikanischen Nukleararsenale auf je 800 Trägersysteme und 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Wird der New-Start-Vertrag nicht verlängert oder kein neues Abkommen geschlossen, gäbe es erstmals seit Jahrzehnten kein Abkommen mehr, das dem Lagerbestand an strategischen Atomwaffen Grenzen setzt.


Babis: EU sollte Bürger zur Samtrevolution ermutigen

WARSCHAU: Die EU sollte nach Meinung von Tschechiens Regierungschef Andrej Babis die Bürger in Belarus ermutigen, einen Regimewechsel nach dem Vorbild der Samtrevolution von 1989 zu wagen. Der Staatenverbund müsse aktiv sein, schrieb Babis am Sonntag auf Twitter. «Was 1968 in unserem Land geschah, darf nicht in Belarus passieren», so Tschechiens Ministerpräsident in Anspielung auf die blutige Niederschlagung des Prager Frühlings durch Truppen der Sowjetunion, Polens, Ungarns und Bulgariens. Deshalb engagiere er sich jetzt in der Sache, auch die übrigen Visegrad-Staaten und die baltischen Länder müssten sich einbringen.

Seit der Präsidentenwahl in Belarus vor einer Woche gibt es in dem Land zwischen Russland und EU-Mitglied Polen massive Proteste gegen Lukaschenko, der sich zum sechsten Mal in Folge zum Wahlsieger hatte ausrufen lassen. Die Polizei ging mit großer Brutalität gegen Demonstranten vor.

In einer «samtenen Revolution» ohne Gewalt erkämpften sich die Menschen in der Tschechoslowakei 1989 die Freiheit. Auf einer von Studenten organisierten Großkundgebung am 17. November in Prag forderten Demonstranten den Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und eine freie Presse. Die kommunistischen Machthaber ließen die Demonstration niederknüppeln. Aus Protest gegen die Brutalität der Polizei gab es weitere friedliche Demonstrationen und schließlich einen Generalstreik. Ende November 1989 trat die gesamte Führung der Kommunistischen Partei zurück.


Glücksspiel und Sportwagen: Großrazzia gegen Clankriminalität in NRW

ESSEN: Mit einer Großrazzia sind die nordrhein-westfälische Polizei und zahlreiche Behörden in der Nacht zum Sonntag vor allem im Ruhrgebiet gegen Clan-Kriminalität vorgegangen. Kontrolliert wurden in mehr als zehn Kommunen etwa Shisha-Bars, Wettbüros, Spielhallen und Teestuben mit Clan-Bezug. Bei Verkehrskontrollen wurden nach illegalen Autorennen hochmotorisierte Sportwagen eingezogen. Hunderte Beamte waren im Einsatz. Die NRW-Landesregierung fährt seit über zwei Jahren einen harten Kurs gegen Clan-Kriminalität. Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach am Abend von einer «Politik der tausend Nadelstiche» und einer «Null-Toleranz-Strategie». Eine ähnlich große konzertierte Aktion hatte es zuletzt Anfang 2019 gegeben.


Medien: Tote und Verletzte nach Schüssen in Cincinnati

CINCINNATI: In der Stadt Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio sind am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) 17 Menschen von Schüssen getroffen worden. Es könnte bis zu vier Tote gegeben haben, berichteten lokalen Sender unter Berufung auf die Polizei. Die Schüsse seien an drei verschiedenen Orten in der Stadt abgegeben worden. Die Hintergründe waren noch unklar, hieß es. Die Stadt habe eine «extrem gewalttätige Nacht» erlebt. In den USA sterben im Durchschnitt jeden Tag Dutzende Menschen in Folge von Schusswaffengewalt.


Unwetter sorgen für Abkühlung

OFFENBACH: Nach einem weitgehend ruhigen Sonntag kommen in der Nacht auf Montag teils unwetterartige Gewitter aus Frankreich. Sie erreichen laut Deutschem Wetterdienst bis Montagfrüh etwa die Gebiete von den Nordfriesischen Inseln bis zum Bodensee. Am Montag steht demnach nur noch dem Nordosten und Osten ein weiterer heißer Tag mit bis zu 32 Grad ins Haus. In den übrigen Regionen sorgen Schauer und teils unwetterartige Gewitter für Abkühlung. Dort werden meist nur noch 23 bis 27 Grad erreicht. In den Folgetagen bleibt es leicht wechselhaft mit einzelnen Schauern und Gewittern bei Höchstwerten zwischen 22 und 28 Grad.


Männer-Rekord gebrochen: Frau durchschwimmt zum 35. Mal Ärmelkanal

FOLKESTONE/CALAIS: Die australische Schwimmerin Chloe McCardel hat britischen Medien zufolge am Sonntag zum 35. Mal erfolgreich den Ärmelkanal von England nach Frankreich durchschwommen. Sie brach damit den Männer-Rekord des Briten Kevin Murphy, der die Meerenge 34 Mal schwimmend durchquert hat. Für die knapp 34 Kilometer lange Strecke brauchte die 35-Jährige McCardel zehn Stunden und 40 Minuten. Vom Rekord der Frauen ist sie jedoch noch weit entfernt - den hält die inzwischen 56 Jahre alte Britin Alison Streeter mit 43 Durchquerungen.

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