Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Elf Tote bei Busunglück

CASHAPAMPA: Bei einem Unfall eines Reisebusses in Peru sind nach Medienberichten mindestens elf Menschen ums Leben gekommen.

Weitere 34 Menschen wurden verletzt, wie unter anderem die Zeitung «La República» am Sonntag unter Berufung auf die örtlichen Sicherheitskräfte berichtete. Der Bus war demnach am Samstag in einer ländlichen Gegend im westperuanischen Department Áncash aus zunächst unklaren Gründen von der Straße abgekommen und umgekippt. Er war den Berichten zufolge Richtung Süden in die Hauptstadt Lima unterwegs. Polizisten und Anwohner setzten demnach Maschinen ein, um die Opfer aus dem Wrack zu bergen.


In USA gesuchte mutmaßliche Drogenchefin festgenommen

LIMÓN: In Honduras ist eine in den USA gesuchte mutmaßliche Anführerin einer Drogenbande festgenommen und ihr Sohn getötet worden. Bei dem Einsatz von zwei Spezialeinheiten in einem Wald in der Gemeinde Limón an der Karibikküste seien drei weitere Honduraner festgenommen worden, teilte die Polizei des mittelamerikanischen Landes am Sonntag mit. Ein Angehöriger der festgenommenen Herlinda Bobadilla sei getötet worden, als er auf die Beamten gefeuert habe - nach Medienberichten handelte es sich um ihren Sohn Tito Montes.

Ein anderer Sohn der 61-Jährigen, Juan Montes, blieb den Angaben zufolge auf freiem Fuß. In den Fällen aller drei Personen hatte die US-Regierung eine Belohnung von je bis zu fünf Millionen Dollar (4,8 Millionen Euro) für Hinweise ausgelobt, die zu ihrer Festnahme führen. Das Trio führte demnach die Montes-Bobadilla-Bande an, die am Schmuggel von Kokain aus Südamerika in die USA sowie an Gewalt und Korruption beteiligt sein soll. Ein dritter Sohn war bereits 2017 an die USA ausgeliefert und zu 37 Jahren Haft verurteilt worden.

Seit dem Amtsantritt der linken Staatspräsidentin Xiomara Castro im Januar waren bereits ihr Vorgänger Juan Orlando Hernández und der frühere Chef der honduranischen Polizei, Juan Bonilla alias «El Tigre» (Der Tiger), wegen mutmaßlicher Verwicklung in den Drogenhandel in die USA ausgeliefert worden.


Mali kündigt Ausscheiden aus der Militärallianz G5 an

BAMAKO: Der westafrikanische Krisenstaat Mali hat am Sonntag sein Ausscheiden aus der Militärallianz G5-Sahel angekündigt. An ihr waren bisher neben Mali der Tschad, Mauretanien, der Niger und Burkina Faso beteiligen. Die Militärregierung kündigte am Abend in einer im nationalen TV verlesenen Erklärung das Ausscheiden «aus allen Organen und Instanzen der G5-Sahel» an. Begründung: Sie würden von ungenannten ausländischen Mächten instrumentalisiert.

Der Austritt kommt zu einem Zeitpunkt erheblicher politischer Spannungen zwischen Mali und Frankreich. In Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hatte das Militär im Mai vergangenen Jahres die Übergangsregierung entmachtet, die eigentlich bis zu Wahlen am 27. Februar 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goïta ließ sich zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen und will Wahlen erst in bis zu fünf Jahren abhalten. Zudem pflegt die Junta enge Kontakte zu Russland und soll Kämpfer der Söldner-Gruppe Wagner angeheuert haben.

In der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.

Der Kampf gegen Terroristen und Kriminelle in der Sahelzone steht im Mittelpunkt des internationalen Militäreinsatzes in Mali, an dem sich auch die Bundeswehr mit künftig bis zu 1400 Soldaten beteiligt. Die UN-Stabilisierungsmission Minusma gilt seit Jahren als die gefährlichste UN-Mission weltweit. Die deutsche Minusma-Beteiligung will ihren Einsatzschwerpunkt in den benachbarten Niger verlegen.


Mehrere Menschen in Kirche in Kalifornien angeschossen - ein Toter

LAGUNA WOODS: Mehrere Menschen sind in einer Kirche im US-Bundesstaat Kalifornien angeschossen worden - mindestens ein Mensch wurde getötet. Ein Verdächtiger sei festgenommen und eine Waffe sichergestellt worden, schrieb die zuständige Polizei am Sonntag bei Twitter. Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag (Ortszeit) in der Kleinstadt Laguna Woods. Ein Opfer sei noch am Tatort verstorben, teilte die Polizei mit. Mehrere Menschen seien schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, eine Person habe leichte Verletzungen erlitten. Über den Hintergrund des Vorfalls war zunächst nichts bekannt.

Erst am Samstag hatte ein Schütze in einem Supermarkt in Buffalo im US-Bundesstaat New York das Feuer eröffnet und mindestens zehn Menschen getötet. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus. Die Tat hatte landesweit für großes Entsetzen gesorgt.


Buffalo: Schütze war wegen möglicher psychischer Probleme in Beratung

BUFFALO: Der 18-Jährige, der in einem Supermarkt in der US-Stadt Buffalo zehn Menschen getötet haben soll, war laut Polizei im vergangenen Juni wegen möglicher psychischer Probleme bei einem Beratungsgespräch. Zuvor habe er in seiner Klasse eine «generelle Drohung» ausgesprochen, sagte Ermittler Joseph Gramaglia am Sonntag in Buffalo. In dem Gespräch habe er aber keine Auffälligkeiten gezeigt, die zu weiteren Einträgen in seiner Akte oder zu einer ausgiebigeren Beobachtung der psychischen Gesundheit des jungen Mannes geführt hätten, hieß es weiter.

Der junge Mann weißer Hautfarbe wird angeklagt, am Samstag in einem vor allem von Schwarzen besuchten Supermarkt mit einem Sturmgewehr das Feuer eröffnet und dabei zehn Menschen getötet zu haben. Nach Polizeiangaben waren 11 der 13 Opfer schwarz. Der schwer bewaffnete Schütze wurde nach Polizeiangaben im Vorraum des Ladens gestellt und ergab sich schließlich. Der Verdächtigte soll sich bei der Festnahme eine Waffe unter das Kinn gehalten haben und stehe daher in der Untersuchungshaft nun unter spezieller Beobachtung wegen eines möglichen Suizids.


Belgisches Heer setzt Verzahnung mit Frankreichs Streitkräften fort

PARIS: Belgien kauft neun französische Haubitzen des Typs Caesar und treibt damit die Verzahnung seines Heers mit Frankreichs Streitkräften weiter voran. Die Abmachung zum Kauf der Geschütze sowie zum gemeinsamen Training seien Teil einer strategischen Kooperation von Frankreich und Belgien, teilte das französische Verteidigungsministerium in Paris am Wochenende mit. Ziel sei, die europäische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zu vertiefen, um eine maximale und dauerhafte Interoperabilität zwischen den beiden Armeen zu entwickeln. Der Auftrag im Umfang von 62 Millionen Euro geht an das französische Unternehmen Nexter Systems.

«Wir bauen gemeinsam ein starkes und solides Europa der Verteidigung auf. Die industrielle Exzellenz Frankreichs trägt dazu in vollem Umfang bei», sagte Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly. Wie die Wirtschaftszeitung «Les Échos» am Sonntag schrieb, ist die Abmachung auch ein Hoffnungsschimmer für die europäische Rüstungsindustrie in einer Zeit, in der die USA von der Verstärkung der Nato profitieren wollten, indem sie immer mehr Militärgüter nach Europa verkauften. Die auf Lastwagen montierten Caesar-Geschütze mit einem Kaliber von 155 Millimeter können Ziele bis auf eine Entfernung von 40 Kilometern präzise treffen.


Irische Regierung warnt Johnson vor Bruch des Brexit-Abkommens

DUBLIN/LONDON: Die Regierung in Dublin hat London in ungewöhnlich deutlichen Worten vor einer Eskalation im Streit um den Brexit-Status Nordirlands gewarnt. Irlands Außenminister Simon Coveney warf der britischen Regierung am Sonntag «Säbelrasseln und Effekthascherei» vor. Hintergrund sind Drohungen der Briten, die als Nordirland-Protokoll bezeichnete Vereinbarung aus dem Brexit-Abkommen durch nationale Gesetzgebung auszuhebeln. Die EU sieht darin einen Bruch von internationalem Recht und hat für diesen Fall Konsequenzen angekündigt.

Das sogenannte Nordirland-Protokoll soll Kontrollen an der Grenze zwischen dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland und der EU-Mitglied Republik Irland vermeiden. Damit soll verhindert werden, dass der gewaltsame Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern der irischen Einheit wieder aufflammt. Stattdessen ist nun aber eine Zollgrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs entstanden. Anhänger der Union befürchten deshalb eine Entfremdung von London.

Derzeit sorgt der Streit um das Protokoll für politische Lähmung in Nordirland. Die protestantisch-unionistische Partei DUP weigert sich, einen Parlamentspräsidenten zu wählen. Auch einer Einheitsregierung mit der katholisch-republikanischen Sinn Fein will die Protestantenpartei nicht beitreten, solange der Streit nicht gelöst ist.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson wollte am Montag zu Gesprächen mit den verschiedenen Parteien in die frühere Unruheprovinz reisen. Er werde die Politiker dort aufrufen, die Blockade zu überwinden, hieß es laut der Nachrichtenagentur PA aus Regierungskreisen am Sonntag. Das Protokoll loszuwerden sei nie seine Absicht gewesen, er setzte sich lediglich für Reformen ein, behalte sich aber einseitige Schritte dennoch vor, berichtete die PA weiter.


Blinken: Unterstützung innerhalb der Nato für Beitritt Finnlands

BERLIN: US-Außenminister Antony Blinken hat sich mit Blick auf einen möglichen Nato-Beitritt Finnlands zuversichtlich gezeigt. «Ich habe fast ausnahmslos sehr starke Unterstützung für den Beitritt Finnlands zur Nato gehört, wenn diese sich dafür entscheide. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in dieser Frage einen Konsens erreichen werden», sagte Blinken am Sonntag in Berlin nach einem Treffen der Außenminister der 30 Bündnisstaaten in Berlin.

Er habe auch die Chance gehabt, mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zu sprechen. «Dies ist ein Prozess, und die Nato ist ein Ort des Dialogs», sagte Blinken. In der Nato könnten die Mitglieder über alle möglichen Differenzen sprechen. Er wolle keine Details über das Gespräch mit Cavusoglu offenlegen, es gebe aber innerhalb der Nato einen «starken Konsens» mit Blick auf Finnland und Schweden.

Die Türkei knüpft ihr Ja zu einem Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens an Bedingungen und bedroht damit die Geschlossenheit des Bündnisses im Auftreten gegenüber Russland. Das Land forderte Unterstützung im Kampf gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Kurdenmiliz YPG in Syrien. Die Aussagen überschatteten am Sonntag auch die offizielle Ankündigung Finnlands, einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft zu stellen.


Ex-Präsident von Somalia erneut zum Staatschef gewählt

MOGADISCHU: Somalias früherer Präsident Hassan Sheik Mohamud ist am Sonntag zum neuen Staatschef des ostafrikanischen Krisenstaates Somalia gewählt worden. Der 66-jährige Politiker setzte sich bei der Wahl um das höchste Staatsamt gegen 35 Kandidaten durch, darunter auch den amtierenden Präsidenten Abdullah Farmajo. Der hatte Mohamud im Februar 2017 an der Macht abgelöst. Farmajos Amtszeit in dem auch von einer Dürre geplagten Land war im Februar 2021 abgelaufen. Nach dem Scheitern politischer Gespräche über Modalitäten der Präsidentenwahl und die Mitglieder der Wahlkommission hatte er seine Amtszeit aber trotz heftiger Kritik verlängert.

Seitdem kam es immer wieder zu Spannungen und Konflikten zwischen zahlreichen Interessengruppen. Angesichts wiederholter Anschläge wurde die Zahl der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Mogadischu in den Tagen vor der Wahl erhöht. In dem immer wieder von Gewalt und Anschlägen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab erschütterten Land am Horn von Afrika wurde der Präsident in einer indirekten Wahl von den 275 Abgeordneten des Parlaments und 54 Vertretern des Senats gewählt.


Rettungsschiff «Sea-Eye 4» kann in Sizilien landen

ROM: Das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye hat mit 58 Geflüchteten an Bord in Sizilien angelegt. Alle Passagiere hätten die «Sea-Eye 4» am Sonntag in Pozzallo verlassen können, erklärte die Regensburger Organisation. Die Migranten waren Anfang der Woche aus dem Mittelmeer gerettet worden.

Vor Italien warten noch weitere Rettungsschiffe auf eine Erlaubnis anzulanden, darunter auch die «Geo Barents» der Organisation Ärzte ohne Grenzen mit fast 500 Menschen an Bord.


Biden nach Buffalo: Müssen durch Hass geschürten Terror beenden

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat nach den tödlichen Schüssen rassistischem Hass den Kampf angesagt. «Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um den durch Hass geschürten Inlandsterrorismus zu beenden», erklärte Biden am Sonntagmorgen (Ortszeit). Man müsse nun noch mehr über das Motiv erfahren, aber ein «rassistisch motiviertes Hassverbrechen» sei abscheulich für das Land. «Jeder Akt des inländischen Terrorismus, einschließlich eines Akts, der im Namen einer widerwärtigen weißen nationalistischen Ideologie verübt wird, steht im Widerspruch zu allem, wofür wir in Amerika stehen», erklärte der US-Präsident.

Ein Schütze hatte am Samstag in der Stadt Buffalo im Bundesstaat New York das Feuer eröffnet und mindestens zehn Menschen getötet. Die Mehrzahl der Opfer war schwarz. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Ermittler untersuchten ein im Internet aufgetauchtes ideologisches Manifest des Tatverdächtigen, in dem dieser rassistisches Gedankengut äußert.


Mindestens sechs Tote bei Anschlag auf Soldaten

ISLAMABAD: Bei einem Selbstmordattentat im Nordwesten Pakistans sind mindestens sechs Menschen gestorben. Unter den Toten in einer Region an der Grenze zu Afghanistan seien drei Soldaten und drei Kinder, teilte die Medienabteilung des Militärs am Sonntag mit. Der Selbstmordattentäter sprengte sich in dem Ort Miranshah in der Nähe eines Militärfahrzeugs in die Luft, als die Soldaten am späten Samstag in der Gegend patrouillierten, wie lokale Medien berichteten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

In der Region Nord-Waziristan, einer früheren Hochburg von Al-Kaida und anderen militanten Islamisten in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, haben die Angriffe auf Sicherheitskräfte zuletzt wieder zugenommen. Auch die pakistanischen Taliban intensivierten ihre Angriffe - offenbar beflügelt vom Erfolg der afghanischen Taliban. Diese haben im Zuge des internationalen Truppenabzugs seit August 2021 die Macht in Kabul übernommen.


Frankreichs einstige Premierministerin wirft Politik Machismus vor

PARIS: Frankreichs bisher einzige Premierministerin hat der politischen Klasse des Landes Machismus vorgeworfen. Bei Frauen in der französischen Politik werde schamlos über ihre Kleidung und ihr Äußeres geredet, sagte Édith Cresson der Zeitung «Le Journal du Dimanche» am Sonntag. «Eine Frau zu ernennen, heißt, ein Risiko einzugehen», meinte Cresson mit Blick auf die erwartete Ernennung einer Premierministerin als künftige Regierungschefin durch den wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron. Cresson war von Mai 1991 bis April 1992 französische Premierministerin.

Es sei skandalös, dass die Ernennung einer weiblichen Regierungschefin in Frankreich weiterhin ein Diskussionsthema sei, während dies in anderen europäischen Ländern vollkommen üblich sei. Dass drei Viertel der Menschen in Frankreich sich in einer Umfrage für eine Premierministerin ausgesprochen hätten zeige, dass nicht das Land sondern seine politische Klasse machistisch sei.

Die Angriffe auf Frauen seien heute dieselben wie vor 30 Jahren, sagte die 88-Jährige, die vor dem Amt der Regierungschefin auch vier Ministerposten inne hatte. Im Plenarsaal würden Frauen ausgepfiffen und angegriffen. Als Premier sei sie mit Kritik überschüttet worden. Zudem seien ihr Aussagen unterstellt worden, die sie nie getätigt habe.


Geheimeinsatz im Gazastreifen: Israel benennt 2018 getöteten Offizier

TEL AVIV/GAZA: Mehr als drei Jahre nach einem fehlgeschlagenen Geheimeinsatz im Gazastreifen hat Israel die Identität des damals getöteten israelischen Offiziers preisgegeben. Nach Enttarnung der verdeckten Einheit durch militante Kämpfer der im Gazastreifen herrschenden Hamas am 11. November 2018 war es zu einem heftigen Feuergefecht gekommen. Sieben militante Palästinenser, darunter ein 37 Jahre alter Hamas-Kommandeur, wurden getötet. Es folgten massive Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf israelische Ziele, Israels Luftwaffe bombardierte im Gegenzug Hamas-Ziele.

Die Armee teilte am Sonntag mit, bei dem damals getöteten Israeli handele es sich um einen 41 Jahre alten drusischen Oberstleutnant. Der Vater zweier Kinder habe als Kommandeur einer Geheimdienst-Einheit für Spezialeinsätze gedient. Er war bei dem Gefecht versehentlich durch einen Schuss der eigenen Seite getötet worden. Er wurde posthum ausgezeichnet. Israels Regierungschef Naftali Bennett würdigte ihn am Sonntag als «Held» und sagte: «Unser Blutsbund mit unseren drusischen Brüdern ist stärker denn je».

Die Drusen haben sich Anfang des 11. Jahrhunderts vom Islam abgespalten und siedeln heute vor allem in Syrien, Israel, Jordanien und im Libanon. Ihre religiösen Bräuche und Gebote sind weitgehend geheim. Die Drusen verhalten sich loyal zu den Staaten, in denen sie leben, und dienen auch in Israel in der Armee.

Die Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben.


Zehn Tote in Buffalo - 18-Jähriger wegen Mordes angeklagt

NEW YORK: Wenige Stunden nach den Schüssen in der US-Stadt Buffalo mit zehn Toten ist der mutmaßliche Schütze Medienberichten zufolge am Samstagabend (Ortszeit) des Mordes ersten Grades angeklagt worden. Auf Videos und Fotos war zu sehen, wie der 18-Jährige mit dünnem weißen Hemd und Gesichtsmaske vor Richter Craig Hannah im Gericht von Buffalo im Ostküstenstaat New York sitzt. Die Ermittler gehen von einem Hassverbrechen des Weißen aus: Die Mehrzahl der insgesamt 13 Opfer - neben den 10 Toten wurden 3 Menschen verletzt - waren Schwarze.

Vor Gericht plädierte der 18-Jährige auf nicht schuldig. Auf die Frage von Richter Hannah, ob er die Anklagepunkte verstanden habe, antwortete er der Zeitung «The Buffalo News» und anderen Medien zufolge mit «Ich verstehe meine Anklage». Eine Freilassung auf Kaution wurde ihm den Berichten zufolge nicht gewährt. Falls der 18-Jährige verurteilt werden sollte, drohe ihm eine lebenslange Haftstrafe ohne Chance auf Begnadigung, hieß es.

Die Tat ereignete sich am Samstag ab 14.30 Uhr Ortszeit. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes eröffnete der Täter das Feuer auf mehrere Menschen und betrat dann den Laden, in dem er sich der Polizei später ergab. Der Bürgermeister von Buffalo, Byron Brown, sagte, der junge Mann sei nicht aus Buffalo. Das FBI untersucht den Vorfall sowohl als Hassverbrechen als auch als Fall von rassistisch motiviertem, gewaltbereitem Extremismus, wie ein Ermittler der US-Bundespolizei sagte.


Nordrhein-Westfalen bleibt ein Land im Wandel

DÜSSELDORF: Mit knapp 18 Millionen Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das mit Abstand bevölkerungsreichste deutsche Bundesland. Es hat eine lange industrielle Tradition, für die vor allem das Ruhrgebiet mit seiner Kohle- und Stahlindustrie steht. Dieses hat einen jahrzehntelangen Strukturwandel hinter sich, die letzte Steinkohlezeche schloss 2018. Außerhalb der städtischen Ballungsräume hat «NRW» auch viele landschaftliche Reize.

Entstanden ist das Land erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Norden der früheren preußischen Rheinprovinz, der Provinz Westfalen und dem Land Lippe. Größte Stadt ist Köln - mit gut einer Million Einwohnern weit vor der Hauptstadt Düsseldorf (620.000).

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit des Landes ist der Kölner Dom. Beliebte Reiseziele sind auch geschichtsträchtige Städte wie Aachen oder Münster, die Fachwerkstädtchen des Bergischen Landes oder die Wintersportgebiete im Sauerland. Die Stadt Wuppertal verfügt mit der Schwebebahn über ein einmaliges öffentliches Verkehrsmittel. Berühmt ist auch der rheinische Karneval.

Das Landeswappen mit dem Rhein, dem westfälischen Ross und der Lippischen Rose spiegelt die drei Landesteile wider. Wie in jedem Bindestrich-Land gibt es auch in Nordrhein-Westfalen regionale Gegensätze. Die Rheinländer gelten gemeinhin als offenherzig und lebenslustig, die Westfalen als eher zurückhaltend und kühl.


Nach Verbrechen mit zehn Toten - Biden reist Dienstag nach Buffalo

LAGUNA WOODS: US-Präsident Joe Biden wird nach den tödlichen Schüssen in Buffalo am Dienstag in die Stadt im Bundesstaat New York reisen.

Er wolle dort mit der Gemeinde trauern, teilte das Weiße Haus am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Am Samstag hatte ein Schütze dort in einem Supermarkt das Feuer eröffnet und mindestens zehn Menschen getötet. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus. Die Tat hatte landesweit für großes Entsetzen gesorgt.


Weißes Haus: Biden und First Lady Jill beten für Opfer von Buffalo

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat nach den tödlichen Schüssen in Buffalo seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Die Tat sei «schrecklich», hieß es am Samstagabend (Ortszeit) aus dem Weißen Haus. «Der Präsident und die First Lady beten für die Opfer und ihre Angehörigen.» Biden sei von seinem Berater für Heimatschutz über die Tat informiert worden und werde weiter auf dem Laufenden gehalten, teilte das Weiße Haus mit. Der Präsident verbringt einen Teil des Wochenendes in seinem Heimat-Bundesstaat Delaware. Geplant war, dass er am Sonntag nach Washington zurückkehrt.

Ein Schütze hatte am Samstag in der Stadt Buffalo im Bundesstaat New York das Feuer eröffnet und mindestens zehn Menschen getötet. Die Ermittler untersuchen ein rassistisches Motiv. Der Täter wurde festgenommen.

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