Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Zwei tote Kinder gefunden

OSLO: In Norwegen sind zwei tote Kleinkinder gefunden worden. Es seien Ermittlungen wegen der mutmaßlichen Tötung der beiden eingeleitet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend. Die Mutter sei schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, befinde sich aber mittlerweile außer Lebensgefahr. Der Vater gelte als Verdächtiger und werde verhört, der Verdacht gegen ihn habe sich im Laufe des Tages aber abgeschwächt. Norwegischen Medienberichten zufolge könnte er bereits am späten Abend wieder auf freien Fuß kommen. Hintergründe des Vorfalls in der Gemeinde Lørenskog bei Oslo blieben zunächst völlig unklar. Die Polizei bat am Abend um Verständnis, vorerst nur wenige Details veröffentlichen zu können. Auch das Alter der Kinder wurde nicht genannt.

Aus einer Polizeimitteilung ging hervor, dass die Polizei zunächst wegen eines möglichen Brandes am Sonntagmorgen zu einer Wohnung in einem Wohnkomplex gerufen worden sei, wo sie die beiden leblosen Kleinkinder und die verletzte Mutter gefunden habe. Die Kinder wurden noch vor Ort für tot erklärt. Die Todesursache blieb bislang unklar.


Söder erhält seit Beginn der Corona-Krise mehr Bedrohungen als früher

MÜNCHEN: CSU-Chef Markus Söder wird immer häufiger bedroht. «Ich bekomme selbst auch Drohungen, seit der Coronakrise mehr denn je», sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Mit Blick auf die jüngst bekannt gewordenen Morddrohungen, für die Daten von Polizeicomputern in Hessen abgerufen worden sein sollen, gab sich Söder zurückhaltend und warnte vor einem Generalvorwurf gegen die Polizei. «Die Polizei sorgt dafür, dass wir beschützt werden», sagte er. Daher werde sie zu Recht nicht nur mit Geld sondern auch mit Vertrauen ausgestattet.

Gleichwohl betonte Söder, dass die Unklarheiten bei der hessischen Polizei aufgeklärt werden müssten. Wer bedroht werde, habe die absolute Rückendeckung des Staates verdient. Der Staat dürfe solche Vorfälle auf keinen Fall zulassen.


Pilzsammler finden in russischem Wald Koffer mit Leiche

ABRAMZEWO: Pilzsammler haben in Russland bei einem Ausflug in den Wald einen Koffer mit einer Leiche gefunden.

Der Koffer sei in einem Wäldchen in der Nähe eines Bahnhofs in Abramzewo im Moskauer Umland abgelegt worden, teilten die Behörden russischen Medien zufolge am Sonntag mit. Die Sammler sollen die Behörden verständigt haben, als sie den Koffer öffneten und den toten Körper einer älteren Frau entdeckten. Die Frau soll ersten Erkenntnissen zufolge schon mindestens drei Monate tot sein. Ihre Identität sei jedoch bislang unklar, hieß es. Das Dorf Abramzewo befindet sich rund 60 Kilometer nordöstlich von Moskau und wurde als Künstlerkolonie Anfang des 20. Jahrhundert bekannt. Es ist bis heute ein beliebtes Ausflugsziel.


Trump lässt offen, ob er eine Wahlniederlage akzeptieren würde

WASHINGTON: US-Präsident Donald Trump will eine Niederlage bei der Wahl im November womöglich nicht akzeptieren. Auf die Frage, ob er den Ausgang des Wahlergebnisses zugunsten seines Herausforderers Joe Biden akzeptieren würde, sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit Fox News: «Das muss ich sehen. Ich sage jetzt nicht einfach ja.» Er fügte hinzu: «Ich werde es Ihnen sagen, wenn die Zeit gekommen ist.»

Der Republikaner lehnte zudem eine Abstimmung vor allem per Briefwahl trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ab. Im Gespräch mit Fox News wiederholte er seine Ansicht, dass eine Zunahme der Briefwahl «die Wahl manipulieren» werde. Konkrete Belege dafür hat er bislang nicht vorgelegt. Die Demokraten werfen Trump vor, dass er sich mit seinen düsteren Warnungen eine Rechtfertigung schaffen will, um das Ergebnis der Präsidentschaftswahl am 3. November nicht anzuerkennen. Die Demokraten wiederum schätzen die Briefwahl als Option, weil damit möglicherweise mehr ihrer Anhänger abstimmen werden.

In den USA ist es in der jüngeren Geschichte nie vorgekommen, dass sich ein Präsident geweigert hat, nach einer Wahlniederlage abzutreten - selbst bei knappem Wahlausgang. Es ist daher auch nicht klar, was in einem solchen Fall passieren würde. Umfragen sehen Biden, den designierten Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, derzeit deutlich in Führung vor Trump. Bis zur Wahl sind es aber noch gut drei Monate - und Umfragen lagen auch vor Trumps Sieg 2016 falsch.


Beachvolleyball-Olympiasiegerin Walkenhorst spielt mit Talent Grüne

DÜSSELDORF: Beachvolleyball-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst will sich mit ihrer neuen Partnerin Anna-Lena Grüne für die deutschen Meisterschaften im September in Timmendorfer Strand qualifizieren. Die 29 Jahre alte Walkenhorst stand nach langer Pause zuletzt ohne Mitspielerin da und hatte sogar via Facebook gesucht. Nun fand sie die erst 18 Jahre alte Grüne aus Hildesheim. «Das Geheimnis ist gelüftet. Anna-Lena Grüne wird mit mir die beiden verbleibenden «Road to Timmendorfer Strand» Turniere am 31.07. und 14.08.2020 spielen», schrieb Block-Spezialistin Walkenhorst am Sonntag bei Facebook.

Sie freue sich «auf die Spiele mit ihr und mein Comeback nach so vielen Monaten der Abstinenz», schrieb Walkenhorst, die 2016 in Rio Olympia-Gold mit Laura Ludwig geholt hatte. Ursprünglich wollte die einstige Welt- und Europameisterin, die ihre Profi-Karriere Anfang 2019 nach mehreren Operationen und anhaltenden gesundheitlichen Problemen schon beendet hatte, mit Melanie Gernert ihr Comeback wagen. Doch daraus wurde nichts. Nun kehrt sie bei den Turnieren Ende Juli in Düsseldorf und Mitte August in Hamburg zurück.

Die deutschen Meisterschaften finden vom 4. bis 6 September statt. «Das Wichtigste ist für mich, endlich wieder im Sand zu stehen und mich komplett schmerzfrei bewegen zu können», schrieb Walkenhorst: «Ich will gar keinen Hehl daraus machen, dass ich natürlich körperlich noch weit von meiner Topform entfernt bin.»


«Wir suchen einen Bergdoktor» - Schweizer Bergdorf wird selbst aktiv

GENF: Mit einem herzigen Video voller netter Menschen, mit Kühen, atemberaubenden Landschaften und Sonnenuntergängen sucht ein Schweizer Bergdorf einen neuen Arzt. Mit ihrer Aktion hoffen die Einwohner auf Bewerbungen von Medizinern. Viele der rund 400 Einwohner von Bettmeralp halten Schilder in die Kamera: «Wir suchen einen Bergdoktor», steht darauf, in Anlehnung an die Fernsehserie.

Die Praxis in dem Ort im Kanton Wallis auf etwa 2000 Metern Höhe ist verwaist seit der letzte Arzt im April in den Ruhestand ging. Das Dorf nahe dem Aletschgletscher ist autofrei und über eine Luftseilbahn zu erreichen. Im Winter kommen viele Ski-, im Sommer Wandergäste. Die Einwohner teilen das Video nun auf Facebook und anderen sozialen Medien und hoffen auf die Mithilfe ihrer Besucher. Das Video hat extra Untertitel auf Hochdeutsch, sollten Interessentinnen oder Interessenten das Schweizerdeutsch des Erzählers nicht verstehen.


Migranten in LKW entdeckt - Schleuserbande ausgehoben

ATHEN: Die griechischen Sicherheitskräfte haben am Wochenende 28 Migranten daran gehindert, auf Fähren oder Segelbooten von Griechenland nach Italien zu gelangen. Zudem wurde eine Schleuserbande ausgehoben, die systematisch Migranten auf der Route Griechenland-Italien nach Westeuropa gebracht haben soll.

Fünf Migranten entdeckte die Küstenwache im Hafen von Igoumenitsa. Sie hatten sich in einem Lastwagen versteckt, der mit einer Fähre nach Italien gebracht werden sollte, wie die Küstenwache am Sonntag mitteilte. Am Vortag waren nach Angaben der Polizei sechs mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande und 23 Migranten festgenommen worden. Die Schleuser waren demnach aufgefallen, weil sie Segelboote im Westen Griechenlands gekauft und sie nach Korfu gebracht hatten. Andere Mitglieder der Bande brachten Migranten aus Athen nach Korfu. Danach wurden die Migranten nachts auf einem der Segelboote nach Italien gebracht. Die Überfahrt habe 5500 Euro pro Kopf gekostet, teilte die Polizei mit.

Die westgriechischen Häfen von Patras und Igoumenitsa sind Drehscheiben der illegalen Migration auf der Route von Türkei über Griechenland nach Italien. Von dort laufen täglich mehrere Fähren zu den italienischen Häfen Brindisi, Bari, Ancona, Venedig und Triest aus. In Griechenland harren zurzeit gut 100.000 Flüchtlinge und andere Migranten aus. Viele suchen nach einer Chance, Richtung Nord- und Mitteleuropa zu gelangen.


Nach Mord an ihren Eltern: Junge Afghanin erschießt zwei Taliban

KABUL: Eine junge Frau hat im Westen Afghanistans zwei Kämpfer der militant-islamistischen Taliban getötet, nachdem diese ihre Eltern ermordet hatten. Wie die Behörden in der Provinz Ghor am Sonntag mitteilten, war eine kleine Gruppe von Taliban in das Haus der Familie im Distrikt Tewara eingedrungen. Die Männer forderten den Vater auf, nach draußen zu gehen und erschossen ihn zusammen mit der Mutter. Die junge Frau nahm daraufhin ein Gewehr aus ihrem Haus, schoss auf die Taliban, tötete zwei und verletzte einen dritten.

Einer der Getöteten sei ein Taliban-Geheimdienstmann gewesen, sagte der Gemeinderat Abdul Basir Qaderi. Die Frau und ihr jüngerer Bruder seien an einen sichereren Ort gebracht worden.

Die Taliban hatten Afghanistan von 1996 bis 2001 regiert und ein extrem frauenfeindliches Herrschaftssystem errichtet. Frauen mussten sich in der Öffentlichkeit unter einer Burka verhüllen und durften nicht arbeiten. 2001 setzte eine US-geführte Intervention der Herrschaft der Taliban ein Ende. Inzwischen kontrollieren diese aber wieder Teile des Landes. Am 29. Februar dieses Jahres unterzeichneten die USA mit den Taliban in Doha (Katar) ein Abkommen. Dieses sieht einen Abzug der internationalen Truppen vor und soll den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten.


Uffizien-Chef verteidigt Social-Media-Strategie seines Hauses

ROM: Verfremdete Kunst-Memes auf TikTok und eine Influencerin als moderne Venus auf Instagram: Uffizien-Direktor Eike Schmidt hat die Social-Media-Strategie der weltberühmten Florenzer Kunstsammlung gegen Kritiker verteidigt. Damit wolle man die jüngeren Generationen für die Sammlungen begeistern, sagte der 52-jährige deutsche Kunsthistoriker in einem Interview der römischen Zeitung «La Repubblica» (Sonntag). «Wir haben eine demokratische Auffassung des Museums: Unsere Sammlungen gehören allen, nicht nur einer selbst ernannten kulturellen Elite, aber vor allem den jungen Generationen», sagte Schmidt, der die Uffizien seit 2015 leitet.

Kürzlich hatten die Uffizien ein Foto der Unternehmerin und Influencerin Chiara Ferragni (33) auf Instagram gepostet, auf dem sie in ausgefransten Shorts und bauchfreiem Top vor dem Bild «Die Geburt der Venus» von Sandro Botticelli (1445-1510) posiert. Im Begleittext wird Ferragni als «eine Art zeitgenössische Gottheit der Social-Ära» mit der mutmaßlichen Botticelli-Muse Simonetta Vespucci verglichen, die «das weibliche Ideal der Frau mit blonden Haaren und zarter Haut» der Renaissance verkörperte. Der Post bekam mehr als 33.000 Likes, es gab aber auch Kritik. Schmidt beklagte «eine Lawine sexistischer Kommentare gegen eine Self-Made-Frau».

Auf TikTok hatten die Uffizien in jüngster Zeit unter anderem mit einer verspielten Darstellung der «Medusa» von Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) mit coronagemäßem Mund-Nasen-Schutz von sich reden gemacht. «Wir waren unter den ersten Museen, die auf TikTok gegangen sind», sagte Schmidt der Zeitung. «Es bewegt mich, Briefe von Eltern zu bekommen, die mir erzählen, wie ihre Kinder sie darum gebeten haben, die Uffizien zu besuchen, nachdem sie die TikTok-Videos gesehen haben», fügte er hinzu. Der aus Freiburg stammende Schmidt ist der erste ausländische Direktor in der fast fünfhundertjährigen Geschichte des Florenzer Kunsttempels.


Explosion in Energieanlage im Zentraliran

TEHERAN: In einer Energieanlage im Zentraliran ist es nach lokalen Behördenangaben zu einer Explosion gekommen. Der Manager der Anlage Islamabad in Isfahan sagte, es habe am frühen Sonntagmorgen in der Anlage eine Explosion und einen Brand gegeben. Ursache sei ein Defekt in den alten und abgenutzten Stromtransformatoren gewesen, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Irna weiter. Bei der Explosion sei niemand verletzt worden. Sie habe keine Auswirkung auf die Stromversorgung Isfahans gehabt, fügte der Manager hinzu.

In den vergangenen Wochen hat es im Iran mehrere Explosionen und Großbrände gegeben. Betroffen waren unter anderem das Militärlager Parchin im Osten Teherans, eine Klinik im Norden der Hauptstadt, eine Werkstatt in der Atomanlage Natans im Zentraliran, eine Fabrik in einem Teheraner Vorort und ein Petrochemiekomplex im Südwestiran. Bei den Explosionen in Parchin und Natans gab es auch Spekulationen über ausländische Sabotageakte, die jedoch nicht belegt werden konnten.


Explosionen im italienischen Vulkan Stromboli

ROM: Zwei kräftige Explosionen im Vulkan Stromboli haben am Sonntagmorgen viele Bewohner der gleichnamigen italienischen Mittelmeerinsel unsanft geweckt. Der Krater schleuderte glühendes Gestein in die Umgebung, wie italienische Medien unter Berufung auf das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie berichteten. Verletzt wurde niemand.

«Gegen fünf Uhr morgens wurden wir von zwei lauten Knallen geweckt, die uns für einen Augenblick richtig Angst machten, zum Glück ist nichts passiert und alles unter Kontrolle», sagte der Ladeninhaber Gianluca Giuffrè in dem Dorf Ginostra laut Nachrichtenagentur Ansa. Der Stromboli gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt. Im Juli 2019 kam ein Mensch bei einem Ausbruch ums Leben.

Die Insel liegt etwa 65 Kilometer nördlich der Nordostspitze Siziliens und hat nur wenige Hundert Einwohner.


Ein Mann nach Brand in Nantes in Polizeigewahrsam

NANTES: Einen Tag nach einem verheerenden Brand in der Kathedrale von Nantes ist Medienberichten zufolge ein Mann in Polizeigewahrsam genommen worden. Bei ihm handele es sich um einen Freiwilligen, der in der Diözese gearbeitet habe, berichtete die Nachrichtenplattform Franceinfo am Sonntag unter Berufung auf den Staatsanwaltschaft von Nantes, Pierre Sennès.

Der Mann war demnach für die Schließung der Kathedrale am Freitagabend zuständig gewesen. Die Ermittler wollten Sennès zufolge Fragen in der zeitlichen Abfolge des Abends klären. Jede Annahme, dass der Mann etwas mit dem Feuer zu tun haben könnte, sei zu voreilig, betonte der Staatsanwalt.

Teile der Kirche waren am Samstagvormittag in Flammen aufgegangen. Die Staatsanwaltschaft ging von Brandstiftung aus. Demnach gab es in der Kathedrale drei Brandherde. Bei dem Feuer in der Kathedrale der westfranzösischen Stadt wurde unter anderem die Hauptorgel komplett zerstört. Mehr als hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz. Das Feuer weckte in Frankreich Erinnerungen an das Inferno in der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame.


Müder Lehrer klaut Fahrrad aus Pflichtbewusstsein

TOKIO: Einem von Müdigkeit übermannten Lehrer ist in Japan sein Pflichtbewusstsein zum Verhängnis geworden. Der in Tokio wohnhafte junge Grundschullehrer hatte sich abends in der Innenstadt mit Freunden zum Essen verabredet und wollte anschließend mit der Bahn nach Hause, wie die Tageszeitung «Yomiuri Shimbun» am Sonntag meldete. Dummerweise übermannte ihn in der Bahn der Schlaf. Als der Lehrer aufwachte, fand er sich in der Nachbarprovinz Saitama wieder.

Da der letzte Zug zurück nach Tokio bereits abgefahren war, entschloss sich der Mann, kurzerhand ein fremdes Fahrrad zu stibitzen, um damit nach Tokio nach Hause zu radeln. Für die Strecke benötigt man zu Fuß mindestens viereinhalb Stunden. Zu seinem Pech wurde der Lehrer gegen 0200 Uhr von einer Polizeistreife angehalten.

Wegen des Verdachts der «widerrechtlichen Aneignung von Fundsachen» musste der Lehrer zum Verhör auf eine Wache. Er habe am nächsten Tag Unterricht gehabt, «daher musste ich nach Hause», koste es, was es wolle, wurde der unversehen zum Dieb gewordene Lehrer zitiert. Ob der Mann für sein nächtliches Abenteuer belangt wurde, war nicht bekannt.


Maus als Himmelsstürmer: Erstmals Säugetier in 6700 Meter gesichtet

ANTOFAGASTA: Auch in den lebensfeindlichen Höhen der Anden kreucht und fleucht es noch: Auf dem Gipfel des Vulkans Llullaillaco im Norden von Chile haben Forscher in 6739 Meter Höhe eine Blattohrmaus entdeckt. Es ist das erste Mal, dass in so großer Höhe ein Säugetier gesichtet wurde, wie die Wissenschaftler in der US-Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» («PNAS») schreiben. Bislang hielt der Großohr-Pfeifhase aus dem Himalaya den Rekord mit einer belegten Sichtung auf 5182 Metern und glaubwürdigen Berichten über einen Fund auf 6130 Metern Höhe.

Die Entdeckung der Maus auf dem Gipfel lege nahe, dass die Anpassungsfähigkeit von Säugetieren an die Lebensbedingungen in so großer Höhe bislang unterschätzt worden sei, schreiben die Forscher um Jay Storz von der University of Nebraska (USA). Offenbar sei es den Tieren trotz der widrigen Umstände gelungen, sich an die Kälte und den geringen Sauerstoffgehalt der Luft zu gewöhnen. Allerdings bleiben zu der Maus, die Wissenschaftler Phyllotis xanthopygus rupestris nennen, noch viele Fragen offen: Unklar ist beispielsweise, von was sich das Tier rund 2000 Meter oberhalb der Vegetationsgrenze ernährt.


Rund 110.000 Besucher sahen große Monet-Schau in Potsdam

POTSDAM: Rund 110.000 Besucher hat die Potsdamer Ausstellung mit Werken von Claude Monet ins Museum Barberini gelockt. Diese Zahl schätzte das Museum vor dem letzten Tag der Schau am Sonntag. Die Ausstellung «Monet. Orte» öffnete am 22. Februar und sollte ursprünglich bis zum 1. Juni zu sehen sein - wegen der Corona-Pandemie änderte sich dies.

Das Museum Barberini schloss am 12. März und machte am 6. Mai unter Hygiene- und Schutzauflagen sowie einem gesteuerten Zugang mit Online-Tickets wieder auf. Der Besuch - mit Maske - wurde auf zwei Stunden begrenzt. So konnten weniger Gäste kommen, als wenn es die Pandemie nicht gegeben hätte.

Mit der Ausstellung geht das Museum Orten nach, die den französischen Maler Monet (1840-1926) inspirierten. 110 Werke des Impressionisten sind auf drei Etagen zu sehen. Die Schau wurde in Zusammenarbeit mit dem Denver Art Museum organisiert.

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