Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Präsidentenmord in Haiti: Weiterer Verdächtiger gefasst

KINGSTON: Ein halbes Jahr nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse ist Medienberichten zufolge ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Der ehemalige Senator John Joel Joseph sei in Jamaika gefasst worden, berichtete die Zeitung «Jamaica Observer» am Samstag unter Berufung auf Polizeikreise. Gegen den Mann liegt ein Haftbefehl der haitianischen Polizei wegen Mordes, versuchten Mordes und bewaffneten Raubes vor.

«Die Festnahme von John Joel Joseph zeigt, dass es kein Versteck für jene gibt, die in irgendeiner Weise in die Ermordung von Präsident Moïse verwickelt sind», schrieb der früherer haitianische Premierminister Claude Joseph auf Twitter.

In einer Kommandoaktion waren am 7. Juli vergangenen Jahres bewaffnete Männer in die Residenz des Präsidenten in der Hauptstadt Port-au-Prince eingedrungen und hatten Moïse mit zwölf Schüssen getötet. Dutzende Verdächtige wurden mittlerweile festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind allerdings noch immer unklar. In der vergangenen Woche hatte sich ein kolumbianischer Verdächtiger den US-Behörden gestellt.


Mutmaßliche Rebellen töten indigene Aktivisten

POPAYÁN: Bei einem bewaffneten Angriff auf Indigene sind im Westen von Kolumbien zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Die Mitglieder einer indigenen Schutztruppe seien von mutmaßlichen Rebellen erschossen worden, als sie die Kämpfer nahe der Ortschaft Buenos Aires im Department Cauca zum Verlassen des Gebietes aufforderten, teilte der Verband der indigenen Räte in der Region am Samstag mit. Eines der Opfer war erst 14 Jahre alt. Hinter dem Angriff soll eine Splittergruppe der früheren Guerillaorganisation Farc stecken.

Die Rebellengruppe hatte 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung unterzeichnet und die Waffen niedergelegt. Abtrünnige Kämpfer blieben allerdings im Untergrund und sind nun vor allem in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt. Noch immer werden Teile von Kolumbien von ehemaligen Guerilleros und Paramilitärs sowie von kriminellen Banden kontrolliert. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Instituts für Entwicklung und Frieden (Indepaz) 152 soziale Anführer und Menschenrechtsaktivisten in Kolumbien getötet.


Ex-Justizministerin steigt in Präsidentschaftsrennen ein

LYON: Die frühere Justizministerin Christiane Taubira ist in das Rennen um den französischen Präsidentenpalast eingestiegen. Am Samstag erklärte die Linkenpolitikerin in Lyon ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr. Als große Themen nannte die 69-jährige Politikerin aus Französisch-Guyana Jugend, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Ökologie sowie einen stärkeren sozialen Dialog. Taubira ist die sechste größere Kandidatin der zersplitterten französischen Linken in diesem Wahlkampf. Umfragen sprechen ihr etwa drei Prozent Unterstützung zu.

Mit Taubiras Kandidatur weitet sich das Feld der französischen Linken im Wahlkampf weiter. Als bekannteste und aussichtsreichste Kandidaten gelten bisher der Linke Jean-Luc Mélenchon, der Grüne Yannick Jadot sowie die Kandidatin der französischen Sozialisten, Anne Hidalgo. Sie alle kommen in den Umfragen aber jeweils nur auf zwischen vier und neun Prozent der Stimmen.

Taubira war unter der Präsidentschaft des Sozialisten François Hollande zwischen 2012 und 2016 Justizministerin. Im Streit um eine geplante Verfassungsänderung zur Aberkennung der französischen Staatsbürgerschaft für verurteilte Terroristen mit weiterem Pass war sie 2016 zurückgetreten. Taubira galt als Ikone des linken Flügels in der damaligen Regierung. Im Rampenlicht stand sie vor allem als engagierte Verfechterin des Gesetzes, mit dem Frankreich die Ehe für Homosexuelle öffnete. Bereits 2002 war sie Kandidatin bei den Präsidentschaftswahlen.

Frankreich wählt im April und Mai einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Traditionell steht der Sieger erst nach einer Stichwahl in der zweiten Runde fest. In den Umfragen hat derzeit der amtierende Staatschef Emmanuel Macron mit 25 bis 26 Prozent die Nase vorn, ohne eine Kandidatur bisher offiziell verkündet zu haben. Als aussichtsreich gelten zudem die Konservative Valérie Pécresse und die extrem Rechte Marine Le Pen mit je 16 bis 17 Prozent.


Zwei weitere Anzeigen nach Übergriffen in Mailänder Silvesternacht

MAILAND: Zwei weitere Frauen haben im Fall der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Mailand Anzeige erstattet. Eine Frau stamme aus dem norditalienischen Genua, die andere aus Vicenza in der Nähe von Venedig, schrieb die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera» am Samstag. Die Angaben wurden der Deutschen Presse-Agentur aus Polizeikreisen bestätigt. In dem Fall nahmen Ermittler bereits zwei tatverdächtige junge Männer fest - einen in Mailand und einen in Turin. Die Zahl der betroffenen Frauen, die Anzeige erstatteten, stieg damit auf elf.

Der Fall erlangte italienweit und darüber hinaus großes Aufsehen. In Deutschland ließ er Erinnerungen an die Silvesternacht 2015/16 in Köln wach werden, als zahlreiche Frauen im Bereich des Hauptbahnhofs und Doms bedrängt wurden. Im Mailänder Fall sind auch zwei junge Frauen aus Mannheim betroffen. Die Polizei in Deutschland vernahm die beiden Studentinnen nach eigenen Angaben am Dienstag und wollte die Informationen ihren italienischen Kollegen zukommen lassen.

In Mailand gehen die Ermittler von mehreren Vorfällen sexueller Nötigung durch junge Männer im Bereich des zentral gelegenen Platzes vor dem Dom aus, einem beliebten Treffpunkt bei großen Events. Einige mutmaßliche Opfer schilderten in den Medien unter anderem, sie seien begrapscht und bedrängt worden.

Die Beamten ermittelten mit Hilfe von Zeugenaussagen, Videoaufnahmen und anschließenden Hausdurchsuchungen 18 Verdächtige. Einige von ihnen sind nach Polizeiangaben Italiener nordafrikanischer Abstammung. Drei von ihnen sind demnach noch minderjährig. Die beiden Festgenommenen bleiben auf Anordnung der Untersuchungsrichterinnen laut «Corriere della Sera» auch wegen Fluchtgefahr vorerst in Haft.


Tsunami-Warnungen im Pazifik-Raum nach Ausbruch von Untersee-Vulkan

NUKU'ALOFA/ WELLINGTON -: Der Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat in weiten Teilen des Pazifiks zu Tsunami-Warnungen geführt. Für ganz Tonga wurde am Samstag eine Tsunami-Warnung herausgegeben, wie das örtliche Wetteramt mitteilte. Lokale Medien berichteten, Flutwellen hätten nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai Grundstücke auf der Hauptinsel Tongatapu überschwemmt. Es habe Asche geregnet und Telefonverbindungen seien ausgefallen. Das Ausmaß der Schäden war am späten Abend (Ortszeit) demnach zunächst unklar.

Medienberichten zufolge wurde Tongas König Tupou VI. aus dem Königspalast in der Hauptstadt Nuku'alofa in Sicherheit gebracht. Der australischen Wetterbehörde zufolge wurde in der Stadt eine 1,2 Meter hohe Welle beobachtet. Auch die Behörden weiterer Pazifik-Staaten gaben Tsunami-Warnungen heraus, darunter Fidschi, Samoa und Neuseeland. Menschen wurden aufgefordert, von Küstengebieten fernzubleiben.

Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) teilte am Samstag mit, Auswirkungen könnten sich auch an Teilen der Westküste des Landes sowie in Alaska bemerkbar machen. Auch für Hawaii wurde ein Tsunami-Hinweis herausgegeben. Bislang seien dort aber keine Schäden gemeldet worden, hieß es. Für Amerikanisch-Samoa hob der Wetterdienst eine Tsunami-Warnung wieder auf. Der Vulkan-Ausbruch führte demnach zu einem Tsunami. Anhand der vorliegenden Daten sei davon auszugehen, dass die Tsunami-Gefahr vorbei sei, es aber noch zu Schwankungen des Meeresspiegels kommen könne, hieß es weiter.

Der Vulkan war erst am Freitag ausgebrochen. Örtlichen Behörden zufolge wurden am Vortag nur kleine Tsunami-Wellen von bis zu 30 Zentimetern registriert. Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai ist seit Dezember immer wieder aktiv. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo'ou (auch als Falcon Island bekannt).


Nach Unruhen: Russisches Militär setzt Abzug aus Kasachstan fort

MOSKAU: Das russische Verteidigungsministerium hat nach dem Ende der blutigen Unruhen in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Kasachstan seinen Truppenabzug fortgesetzt. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Sewerny in der Nähe der Stadt Iwanowo seien sechs Flugzeuge mit «Friedenssoldaten» der Organisation des Vertrags über die kollektive Sicherheit (OVKS) samt Militärtechnik aus Kasachstan gelandet. Das teilte das Ministerium am Samstag in Moskau mit. Der Abzug der Truppen der ebenfalls beteiligten OVKS-Staaten Belarus, Armenien, Tadschikistan und Kirgistan hatte am Donnerstag begonnen. Er soll am 19. Januar abgeschlossen sein.

Der in der Geschichte der OVKS bisher beispiellose Einsatz begann am 6. Januar, nachdem der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew das von Russland dominierte Bündnis um Hilfe gerufen hatte. Die kasachischen Sicherheitskräfte hatten in der ersten Januarwoche nach Massenprotesten in der Millionenstadt Almaty und anderen Regionen die Kontrolle über die Lage verloren.

Staatschef Tokajew hatte nach der Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in dem öl- und gasreichen Land den Rückzug der ausländischen Soldaten angekündigt. Er wies am Samstag den Sicherheitsrat an, die Bildung von Spezialeinsatzkräften und die Reform des Systems der nationalen Sicherheit zu beschleunigen. So sollen Krisen künftig verhindert werden. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte den Militäreinsatz bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin als Erfolg bezeichnet.

In dem über viele Jahre international wegen seiner Stabilität gelobten Land an der Grenze zu China hatte es Anfang des Monats zunächst Proteste gegen eine Verdopplung der Preise für Gas, das als Kraftstoff für Autos genutzt wird, gegeben. Die Demonstrationen schlugen nach wenigen Tagen in rohe Gewalt um. Staatschef Tokajew sprach von einem Angriff «terroristischer Banden». Er hatte einen Schießbefehl erteilt. Es gab mehr als 100 Tote, mehr als 10.000 Festnahmen und Hunderte Verletzte. Nach Angaben der Führung des neuntgrößten Landes der Erde stabilisiert sich die Lage.


Mitte-Rechts befürwortet Berlusconi als Staatsoberhaupt

ROM: Nach der Einigung von Italiens Mitte-Rechts-Parteien auf Silvio Berlusconi als Kandidaten für das Amt des Staatsoberhauptes hat Europa-Politiker Manfred Weber dessen Kandidatur befürwortet. «Als Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei unterstütze ich Berlusconi für die Präsidentschaft der Republik, weil er gezeigt hat, dass er das Bewusstsein hat, um das Amt zu bekleiden», sagte der CSU-Politiker der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» (Samstag). Der 85-Jährige sei ein Geist seiner Zeit, Parteichef und Ministerpräsident gewesen. Der erste Wahlgang ist für den 24. Januar in Rom geplant.

Am Freitagabend hatte sich unter anderem die Parteiführung der konservativen Berlusconi-Partei Forza Italia, der rechten Lega, der rechtsradikalen Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) dazu in Berlusconis Villa Grande in Rom getroffen. «Die Parteichefs der Koalition haben vereinbart, dass Silvio Berlusconi die richtige Figur ist, um in dieser schwierigen Lage das höchste Amt mit Autorität und Erfahrung zu besetzen, die das Land verdient und die Italiener erwarten», hieß es im Anschluss.

Berlusconi gilt schon länger als Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten. Bislang schätzen Beobachter jedoch, dass er noch nicht auf die nötigen Stimmen kommt. Berlusconi soll deshalb schon länger mit Unentschlossenen anderer Parteien in Kontakt stehen.

Führende Politiker des Mitte-Links-Blocks sehen Berlusconis Kandidatur kritisch. Giuseppe Conte - Parteichef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und Vorgänger des aktuellen Ministerpräsidenten Mario Draghi - bezeichnete sie als «undenkbare Option». «Die Figur des Präsidenten der Republik muss ein hohes und unbestrittenes moralisches Profil widerspiegeln. Ich glaube nicht, dass sich Berlusconi mit diesen Anforderungen rühmen kann», twitterte die linke Politikerin Loredana de Petris von den Liberi e Uguali (die Freien und Gleichen) am Samstag.


Snowboard-Duo Baumeister/Hochreiter bei Mixed-Event auf Rang zwei

SIMONHÖHE: Die Snowboarder Stefan Baumeister und Melanie Hochreiter sind beim Mixed-Teamevent in Österreich auf das Podium gefahren.

Das deutsche Duo erreichte beim Parallel-Slalom auf der Simonhöhe am Samstag Rang zwei. Gesamtweltcupsiegerin Ramona Hofmeister war mit ihrem Partner Elias Huber zuvor im Viertelfinale gescheitert. Der Sieg ging an die österreichische Paarung Alexander Payer und Sabine Schöffmann.


Elefanten sterben an Plastik von einer großen Mülldeponie

COLOMBO: Sri Lanka will einen Graben um eine riesige Mülldeponie anlegen, nachdem mehrere wilde Elefanten nach dem Fressen von Plastik gestorben sind. Dies sei die einzige Möglichkeit, die hungrigen Tiere vom Fressen auf der rund 800 Meter auf 800 Meter großen Deponie abzuhalten, sagte ein Sprecher des Wildtierministeriums der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen acht Jahren seien so mehr als 20 Elefanten gestorben.

Zuletzt hatte der Tod zweier Elefanten landesweit Schlagzeilen gemacht, nachdem sich Bilder der Tiere im Müll rasch verbreiteten. Auch ein Video machte die Runden, in dem Mitarbeiter der Wildtierbehörde Plastik aus dem Rektum des einen Tieres gezogen hatten. Zudem kommt Wildtierminister Wimalaweera Dissanayake aus dem betroffenen Distrikt Ampara im Osten des Landes. Eine Obduktion soll die Todesursache der beiden Elefanten noch bestätigen.

Wildtieraktivistinnen und -aktivisten wollen aber, dass mehr für die Elefanten gemacht wird. Auf dem ganzen Inselstaat südlich von Indien gibt es mehr als 50 Mülldeponien, von denen Wildtiere ebenfalls Plastik fressen. Rund fünf Elefanten sterben so pro Jahr.

Noch deutlich mehr Elefanten sterben auf Sri Lanka allerdings, weil sie sich an Sprengkörpern verletzen, sie Stromschläge von Elektrozäunen treffen oder sie erschossen werden. Dahinter stecken meist Bauern. Denn weil Menschen zunehmend im Lebensraum der Elefanten siedeln, zerstören diese mehr und mehr Felder und Häuser. Einige werden auch von Wilderern getötet, die es auf ihre Stoßzähne abgesehen haben. Insgesamt starben im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 369 Elefanten an nicht natürlichen Ursachen. Nach der letzten Zählung vor zehn Jahren gibt es rund 6000 Elefanten auf Sri Lanka.


Mexikanischer Ex-Kartell-Boss bekommt 60 Jahre Haft

GUANAJUATO: Der ehemalige Anführer eines mexikanischen Verbrecherkartells ist zu 60 Jahren Haft verurteilt worden. José Antonio Yépez alias «El Marro» wurde vor Gericht zusammen mit weiteren Angeklagten der Entführung schuldig gesprochen, wie die Generalstaatsanwaltschaft des zentralmexikanischen Bundesstaates Guanajuato am Freitag (Ortszeit) auf Twitter mitteilte. Der damalige Chef der kriminellen Organisation Santa Rosa de Lima war im August 2020 festgenommen worden.

Das Kartell stammt aus Guanajuato, einem der gefährlichsten Bundesstaaten Mexikos. Es ist vor allem in den Diebstahl von Kraftstoff verwickelt, aber auch in den Drogenhandel. Es liefert sich seit Jahren mit dem mächtigen Kartell Jalisco Nueva Generación aus dem Nachbarstaat Jalisco blutige Machtkämpfe.

Mexiko leidet unter einer Spirale der Gewalt. Seit der damalige Präsident Felipe Calderón Ende 2006 begonnen hatte, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu bestreiten, fielen diesem etwa 350.000 Menschen zum Opfer. Mehr als 96.000 weitere gelten als verschwunden. Heute gibt es zahlreiche mächtige Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt.


Meeresschutzgebiet um Galápagos-Inseln wird größer

PUERTO AYORA: Das Meeresschutzgebiet um die Galápagos-Inseln im Pazifik wächst um 60.000 Quadratkilometer. Auf einem Schiff in der Bucht von Puerto Ayora unterzeichnete Ecuadors Präsident Guillermo Lasso am Freitag im Beisein von Ex-US-Präsident Bill Clinton und Kolumbiens Staatschef Iván Duque das entsprechende Dekret. «Es gibt Orte, die die Geschichte der Menschheit prägen, und heute haben wir die Ehre, an einem dieser Orte zu sein», sagte Lasso. «Diese Inseln lehren uns etwas über uns selbst: Was wäre, wenn wir uns nicht als Herren über diese Erde aufführten, sondern als ihr Beschützer?»

Das neue Gebiet soll die Galápagos-Inseln mit den Inseln Coiba (Panama), Malpelo (Kolumbien) und Coco (Costa Rica) verbinden und die Wanderrouten seltener Tierarten schützen. Die Staatschefs der beteiligten Länder hatten das neue Meeresschutzgebiet im vergangenen Jahr bei der Weltklimakonferenz in Glasgow angekündigt. Bislang stehen bereits rund 138.000 Quadratkilometer Meeresfläche rund um das Galápagos-Archipel unter Schutz.

Die Inseln gehören zu Ecuador und liegen rund 1000 Kilometer westlich der südamerikanischen Küste im Pazifik. Das Archipel zählt wegen seiner besonderen Flora und Fauna seit 1978 zum Unesco-Weltnaturerbe. Zu den nur dort vorkommenden Arten zählen Meerechsen, Landleguane und Galápagos-Finken. 1835 besuchte Charles Darwin die Inseln. Seine Theorie von der Entstehung der Arten erhielt dort viele Denkanstöße.


Frau in Brüssel vor einfahrende U-Bahn gestoßen

BRÜSSEL: Eine Frau ist nach Angaben des zuständigen Verkehrsbetriebs von einem jungen Mann in Brüssel vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Samstag bestätigte, wurde ein Tatverdächtiger kurz nach der Tat am Freitagabend festgenommen und Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt. Er soll der Frau absichtlich einen Stoß in den Rücken gegeben haben, als sich eine U-Bahn näherte. Der U-Bahn-Fahrer hat den Angaben zufolge eine Notbremsung eingeleitet und das Opfer nicht erfasst. Eine Sprecherin des Verkehrsbetriebs bestätigte, dass die Frau schnell wieder auf den Bahnsteig gezogen worden sei. Fahrer wie Opfer standen Angaben von Freitagabend zufolge unter Schock.

Wie die Tageszeitung «Dernière Heure/Les Sports» berichtet, wurde ein Video im Internet verbreitet, das die Tat zeigen soll. Es sind augenscheinlich Aufnahmen einer Überwachungskamera, die von einem Bildschirm abgefilmt wurden. Den Berichten zufolge ereigneten sich die Szenen gegen 19.45 Uhr in einer Metro-Station im Herzen der Innenstadt. Der Verkehr sei im betroffenen Bereich bis 20.15 Uhr eingestellt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.


Skicrosser Wilmsmann auf Rang zwei bei Weltcup in Kanada

NAKISKA: Skicrosser Florian Wilmsmann hat sich rund drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking in glänzender Form präsentiert.

Der 25-Jährige vom TSV Hartpenning fuhr am Samstag beim Weltcup-Rennen im kanadischen Nakiska auf den zweiten Platz und feierte sein bestes Saisonergebnis. Der Sieg ging an Lokalmatador Kristofor Mahler. Bei den Frauen gewann erneut die starke Schwedin Sandra Näslund. Die übrigen deutschen Starter waren zuvor nicht über das Viertelfinale hinausgekommen.

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