Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Erneut Unwetter - Autos werden weggespült

DINANT: In Belgien sind bei erneuten Unwettern zahlreiche Autos weggeschwemmt worden. In der Stadt Dinant blockierten die vom Wasser mitgerissenen Fahrzeuge einen Bahnübergang, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstagabend unter Berufung auf das Bahnunternehmen Infrabel berichtete. Der Bahnverkehr sei wegen des Hochwassers Mitte Juli aber bereits eingestellt gewesen. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTBF berichtete, war auch die Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz von Überschwemmungen betroffen. Die Stadt liegt rund 100 Kilometer westlich von Aachen.

Ähnlich wie in Deutschland war es auch in Belgien vor gut einer Woche zu heftigem Unwetter mit Todesopfern gekommen. Zahlen von Freitag zufolge starben 36 Menschen, es werden immer noch mehrere Menschen vermisst.


Tausende demonstrieren in Budapest für Rechte Nicht-Heterosexueller

BUDAPEST: Tausende Ungarn haben nach Medienberichten am Samstag in Budapest für die Rechte nicht-heterosexueller Menschen (LGBT) demonstriert. Der alljährliche Marsch der Organisation «Budapest Pride» fand diesmal vor dem Hintergrund der Politik des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban statt, die sich verstärkt gegen Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten richtet.

Im Juni beschloss das Parlament auf Betreiben der Regierung ein Gesetz, das den Zugang von Informationen über nicht-heterosexuelle Lebensformen für Kinder verbietet - sei es im Schulunterricht oder über Publikationen. Zudem ist Werbung verboten, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil der Normalität dargestellt werden. Die EU-Kommission erwägt wegen dieses Gesetzes rechtliche Schritte gegen Ungarn.

Orban hat vor Kurzem ein Referendum angekündigt, bei dem die Ungarn über den Inhalt dieses Gesetzes abstimmen sollen. Zudem erließ der Regierungschef am Freitag eine Verordnung, in der dem ungarischen Staat verboten wird, EU-Corona-Hilfen anzunehmen, falls Brüssel deren Bewilligung von der Abschaffung des als LGBT-feindlich geltenden Gesetzes abhängig macht. Dem Land könnten dadurch 7,2 Milliarden Euro aus dem EU-Aufbaufonds entgehen.


Wegen Geldern aus Brüssel: Britische Städte müssen EU-Flagge zeigen

LONDON: Die goldenen Sterne auf blauem Untergrund lassen sich auch nach dem Brexit nicht so leicht aus Großbritannien verbannen: Weil weiterhin Geld aus Brüssel fließt, muss die EU-Flagge weiterhin auf vielen Werbeplakaten oder Flyern einiger britischer Kommunen zu sehen sein. Das liegt daran, dass die Städte im Rahmen eines EU-Strukturfonds Gelder aus Brüssel zum Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie erhalten haben, wie die britische Zeitung «Independent» am Samstag berichtete.

Auf diese Gelder hat Großbritannien gemäß des Austrittsabkommens sogar noch bis Ende 2023 Anspruch - allerdings nur gegen gewisse Regeln. Dazu gehört, dass auf offiziellen Materialien die Herkunft des Geldes samt Logo der Europäischen Union erwähnt wird.

Ein Sprecher des britischen Bauministeriums stellte klar, dass es sich um keine Entscheidung der britischen Regierung handle. Die Förderung würden mittelfristig durch Gelder aus britischen Töpfen ersetzt.


Vertreter von 51 Staaten treffen sich zu Klima-Gesprächen in London

LONDON: Vertreter von mehr als 50 Ländern treffen sich auf Einladung der britischen Regierung ab Sonntag in London zu Gesprächen über eine effizientere Klimapolitik. Bei den zweitägigen Beratungen soll es darum gehen, wie die UN-Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow im Herbst zu Erfolgen führen kann. Dabei steht vor allem die konkrete Umsetzung von Maßnahmen im Mittelpunkt, um das 1,5-Grad-Klimaziel noch zu erreichen. Viele Staaten haben zwar Ziele zur Reduzierung ihrer klimaschädlichen Emissionen verabschiedet, tun aber bislang nicht genug, um diese auch tatsächlich rechtzeitig zu erreichen.

Nach mehreren virtuellen Gesprächen ist es das erste Treffen vor der COP26 im November, an dem Vertreter der Länder persönlich teilnehmen. Um möglichst vielen Nationen die Mitsprache zu ermöglichen, können sich Teilnehmende auch virtuell zuschalten. Die Bundesregierung wird in London von Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth vertreten.

Im Rahmen von Treffen der G20, der Gruppe wirtschaftsstarker Länder aller Kontinente, war zuletzt keine Einigung auf ehrgeizigere Ziele gelungen. Staatssekretär Flasbarth sprach diesbezüglich von schwierigen Verhandlungen.


Freude über Welterbe-Auszeichnung in tschechischen Bäderorten

KARLSBAD: In den tschechischen Bäderorten Karlsbad, Marienbad und Franzensbad ist die Auszeichnung als Unesco-Welterbe mit großer Freude begrüßt worden. Für ihre Stadt sei das ein «historischer Meilenstein», teilte Andrea Pfeffer-Ferklova, die Oberbürgermeisterin von Karlsbad (Karlovy Vary), am Samstag mit. Es sei die Krönung mehr als zehn Jahre währender Anstrengungen. Zuvor hatte die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) die gemeinsame Welterbebewerbung der drei westböhmischen Bäderorte und acht weiterer europäischer Kurorte als «Große Bäder Europas» angenommen.

Der Bürgermeister von Marienbad (Marianske Lazne), Martin Kalina, hofft, dass Touristen nun vermehrt für längere Aufenthalte bleiben werden. Das sogenannte böhmische Bäderdreieck ist bekannt für seine warmen Mineralquellen, denen heilsame Eigenschaften zugeschrieben werden. In Karlsbad findet zudem alljährlich ein bedeutendes Filmfestival statt. Das 30 Kilometer entfernte Marienbad hatte es schon dem deutschen Nationaldichter Johann Wolfgang von Goethe angetan, der dort Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Sommer verbrachte. Franzensbad (Frantiskovy Lazne) bei Cheb (Eger) ist mit knapp 5500 Einwohnern der kleinste und westlichste Ort des Bäderdreiecks.


Im Kampf gegen die Taliban: Regierung beschließt Ausgangssperre

KABUL: Angesichts des Vorrückens der militant-islamistischen Taliban will die Regierung Afghanistans in 31 der 34 Provinzen des Landes eine nächtliche Ausgangssperre verhängen. Diese werde nach einem Beschluss von Präsident Aschraf Ghani von 22.00 bis 04.00 Uhr Ortszeit gelten, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Samstag mit. Nur drei Provinzen, darunter Kabul mit der gleichnamigen Hauptstadt, seien ausgenommen.

Mit dem Schritt sollten ein Eindringen von Taliban-Kämpfern in größere Städte und nächtliche Terroranschläge vermieden werden, hieß es weiter. Wann genau die Maßnahme in Kraft treten soll, stand zunächst nicht fest.

Die Taliban haben seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai mehrere Offensiven gestartet und dabei große Gebietsgewinne erzielt. Mittlerweile kontrollieren sie knapp über die Hälfte aller Bezirke des Landes. Laut US-Präsident Joe Biden endet der US-Einsatz in Afghanistan Ende August. Friedensgespräche zwischen den Islamisten und der Regierung in Kabul laufen seit September des Vorjahres, allerdings treten diese auf der Stelle.


Terroranschlag auf Markt in Bagdad - Täter festgenommen

BAGDAD: Nach dem Selbstmordanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad mit mindestens 30 Toten ist die verantwortliche Terrorzelle nach Angaben von Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi gefasst worden. Der Angriff sei demnach von einem «feigen» Terroristennetzwerk geplant und ausgeführt worden, teilte er am Samstag auf Twitter mit.

Bei dem Terroranschlag am Montag waren auch mindestens 50 Menschen verletzt worden. Der Selbstmordattentäter hatte sich auf einem belebten Markt in dem schiitischen Viertel Sadr City in die Luft gesprengt. Extremisten vom Islamischen Staat (IS) bekannten sich zu der Tat.

Der Irak leidet immer noch unter den Folgen des Kampfes gegen die sunnitische Terrormiliz, die zwischen 2014 und 2017 große Gebiete im Norden und Westen des Landes beherrscht hatte. Die irakischen Sicherheitskräfte konnten den IS mit internationaler Unterstützung - insbesondere der USA - militärisch besiegen. Zellen der Terroristen sind aber weiterhin aktiv und verüben Anschläge.


Deutschland boykottiert umstrittene Anti-Rassismus-Konferenz

BERLIN: Deutschland verzichtet auf eine Teilnahme an der umstrittenen Anti-Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen (UN). «Die Bundesregierung hat entschieden, nicht an der diesjährigen Veranstaltung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der sogenannten Durban Conference teilzunehmen», hieß es am Samstag aus dem Auswärtigen Amt. Zuvor hatte die «Welt am Sonntag» berichtet.

Die sogenannte Durban-IV-Konferenz - 20 Jahre nach dem ersten derartigen Treffen 2001 in Durban (Südafrika) - soll am 22. September stattfinden. Neben Deutschland haben bereits mehrere andere Staaten, darunter die USA, Australien, Großbritannien, Kanada, die Niederlande und Österreich ihre Teilnahme abgesagt und dies mit Sorgen vor einer erneuten Verunglimpfung Israels begründet.

Bei der Anti-Rassismus-Konferenz 2001 hatten Palästinenser und Syrer Israel vehement als vermeintlich rassistischen Staat angegriffen, der die Menschenrechte der Palästinenser verletze. Ihre Sache wurde von einer gleichzeitigen Konferenz von Nicht-Regierungsorganisationen unterstützt, die Tausende Sympathisanten mobilisierten. Die Delegationen Israels und der USA verließen Durban unter Protest. Deutschland hat bereits die zwei bisherigen Folgetreffen, 2009 in Genf und 2011 in New York, boykottiert.


Nervosität in Frankreich vor Geburt von Panda-Zwillingen

BLOIS: Der Zoo von Beauval in Zentralfrankreich bereitet sich auf die baldige Geburt von Panda-Zwillingen vor. Das sei eine wichtige Nachricht für den Erhalt der Gattung, sagte die geschäftsführende Gesellschafterin des Tierparks, Delphine Delord, am Samstag im Nachrichtensender Franceinfo.

«Es bleibt nun alles sehr anfällig», warnte sie. Denn in der Natur kümmere sich ein Pandaweibchen nur um das stärkste Baby und lasse das andere sterben. «Wir werden natürlich im Zoo alles unternehmen, damit die beiden überleben.» Die Geburt werde in wenigen Tagen erwartet.

Die Experten des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung waren im März in den Zoo geeilt, um bei der künstlichen Besamung des Panda-Weibchens Huan Huan zu helfen. Fachleute aus dem chinesischen Chengdu mussten damals wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen zu Hause bleiben.

Huan Huan ist bereits Mutter von Yuan Meng, der vor rund vier Jahren in dem Zoo in der Loire-Gegend zur Welt kam und damals für großes Aufsehen sorgte. Patin des Tieres ist Brigitte Macron, Frau von Staatspräsident Emmanuel Macron. Die Eltern von Yuan Meng waren 2012 nach Frankreich gekommen - die Tiere wurden von China für zehn Jahre ausgeliehen.


Deutsche Unesco-Chefin begrüßt Welterbetitel für Mathildenhöhe

FUZHOU/BONN: Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, hat die Auszeichnung der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt als Welterbe begrüßt. «Die Mathildenhöhe ist ein weltweit herausragendes Beispiel visionärer Gestaltungskunst», sagte Böhmer am Samstag nach dem Beschluss des zuständigen Komitees der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) auf seiner 44. Sitzung im chinesischen Fuzhou.

«Künstlerinnen und Architekten haben hier an der Nahtstelle von Jugendstil und Neuem Bauen Pionierarbeit geleistet», sagte Böhmer. «Ich freue mich, dass die Unesco die ehemalige Künstlerkolonie in den Kreis der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Welt aufgenommen hat.» 14 Jahre lang, von 1901 bis 1914, sei die Mathildenhöhe eines der wichtigsten Zentren moderner Kunst und Architektur in Europa und der Welt gewesen. Vier internationale Ausstellungen trugen in dieser Zeit dazu bei, Architektur und Design in ein neues Zeitalter zu führen.

Klare Linien, Klinkerfriesen, umlaufende Fensterfronten, Flachdächer, wie sie im Bauhaus zu vorherrschenden Stilelementen wurden, sah man erstmals in Darmstadt. Die Mathildenhöhe stehe mit ihren Wohngebäuden und Ateliers, der wuchtigen Ausstellungshalle, ihren Gärten, Brunnen und dem weithin sichtbaren Hochzeitsturm wie kein anderer Ort für den architektonischen Aufbruch der Jahrhundertwende.


Tschechien schickt Hilfsgüter nach Litauen

PRAG: Tschechien unterstützt Litauen bei der Bewältigung der Migrationslage an der Grenze zu Belarus. Ein Konvoi mit 20 Zelten, 100 Feldbetten, 500 Decken und 500 Schlafsäcken sollte im Laufe des Samstags in dem Baltenstaat eintreffen, wie das Innenministerium in Prag bekanntgab. Der Wert der Hilfssendung liegt demnach bei 3,2 Millionen Tschechischen Kronen, umgerechnet rund 125.000 Euro. Den Transport übernimmt die Feuerwehr.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen sein Land verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten passieren zu lassen. Besonders stark davon betroffen ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat. Tschechiens Innenminister Jan Hamacek betonte, es sei inakzeptabel, wenn das Problem der Migration als Druckmittel gegen die Europäische Union oder ihre Mitgliedstaaten missbraucht werde.


Feuerwehr beendet Bergung nach Hauseinsturz bei Miami - 97 Tote

MIAMI: Einen Monat nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Hochhauses im US-Bundesstaat Florida mit Dutzenden Todesopfern hat die Feuerwehr ihre Bergungsarbeiten am Unglücksort beendet. Die Teams seien in ihre Einsatzzentralen und zu ihren Familien zurückgekehrt, hieß es am Freitag (Ortszeit) in einem Tweet. Die Bürgermeisterin von Miami-Dade, Daniella Levine Cava, würdigte die Einsatzkräfte als «wahre Superhelden». Sie hätten nicht nur bei der Suche nach Opfern alles gegeben, sondern auch deren Angehörigen viel Fürsorge und Mitgefühl entgegengebracht.

Bei dem Unglück waren 97 Menschen ums Leben gekommen. Eine 54 Jahre alte Frau wird noch vermisst. Der als Champlain Towers South bekannte Wohnkomplex mit rund 130 Einheiten war am 24. Juni in Surfside bei Miami aus noch ungeklärten Gründen teilweise kollabiert. Der einsturzgefährdete Rest des Gebäudes wurde später gezielt gesprengt. Überlebende waren nur in den ersten Stunden nach dem Einsturz gefunden worden. Vor rund zwei Wochen war daher die Rettungs- in eine Bergungsaktion umgewandelt worden.

Die Trümmer wurden inzwischen fast vollständig beseitigt und nahe dem internationalen Flughafen von Miami gelagert. Dort werden nun Forensiker der Polizei die Suche nach menschlichen Überresten und persönlichen Gegenständen fortsetzen, wie Bürgermeisterin Levine Cava laut Medienberichten mitteilte.


Biden bewilligt 100 Millionen Dollar für afghanische Flüchtlinge

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat bis zu 100 Millionen Dollar (rund 85 Millionen Euro) für Flüchtlinge aus Afghanistan genehmigt. Das aus einem Notfallfonds kommende Geld solle eingesetzt werden, um «unerwartet dringende Bedürfnisse» von Menschen zu erfüllen, die wegen der Situation in dem Land gefährdet seien, hieß es am Freitag (Ortszeit) in einer Mitteilung aus dem Weißen Haus. Die Mittel sollen auch afghanischen Helfern zugute kommen, die das US-Militär vor Ort unterstützt hatten und Anträge auf spezielle Einwanderungsvisa für die Vereinigten Staaten gestellt haben.

Trotz des Vormarsches der Taliban hatte Biden angekündigt, dass der Afghanistan-Einsatz am 31. August enden werde - nach knapp 20 Jahren. Dann sollen nur noch US-Soldaten zum Schutz der Botschaft in Afghanistan verbleiben. Zahlreiche Afghanen, die während des Einsatzes für die USA gearbeitet haben, etwa Dolmetscher, können spezielle Einwanderungsvisa für die USA beantragen. Nach Einschätzung von Fachleuten droht den Helfern nach dem Abzug der Truppen die Rache der militant-islamistischen Taliban.

Das US-Außenministerium hatte diese Woche mitgeteilt, dass etliche einheimische Helfer aus Afghanistan vorerst in einer Militärbasis im US-Bundesstaat Virginia untergebracht werden. Es handle sich dabei um Menschen, die eine spezielle Sicherheitsüberprüfung durchlaufen hätten und im Antragsverfahren für ein entsprechendes US-Visum besonders weit fortgeschritten seien. Die ersten Umsiedlungen sollen Ende Juli beginnen, in Frage kommen demnach etwa 2500 Helfer inklusive ihrer Familienangehörigen.


Zahl der Toten bei Gefangenenmeuterei steigt auf 27

COTOPAXI: Nach Aufständen in zwei Gefängnissen in Ecuador hat sich die Zahl der toten Häftlinge auf mindestens 27 erhöht. In der Haftanstalt von Cotopaxi seien 19 Insassen getötet worden, teilte die nationale Gefängnisbehörde am Freitag (Ortszeit) mit. Bis zum Nachmittag hatte die Zahl bei 14 gelegen. In einem Gefängnis in Guayaquil kamen nach Angaben der Behörde 8 Häftlinge ums Leben. Bei den Ausschreitungen in den beiden Gefängnissen wurden zudem Dutzende Häftlinge und etwa zehn Polizisten verletzt.

Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso sah die Ursache für die Kämpfe in der Rivalität von kriminellen Banden, die in Südamerika häufig in Gefängnissen rekrutieren und von dort aus operieren. Zahlreiche Häftlinge brachen während der Meuterei in dem Gefängnis von Cotopaxi aus. 86 geflohene Insassen wurden der Gefängnisbehörde zufolge wieder eingefangen, gegen 74 gefasste Insassen erließ die Staatsanwaltschaft Anklage.

Präsident Lasso hatte den Notstand in den Gefängnissen erklärt und entließ den Direktor der nationalen Gefängnisbehörde, um ihn gegen einen General auszutauschen. In den teilweise überfüllten Haftanstalten des Andenlandes kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Februar waren bei heftigen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden in mehreren Gefängnissen in Ecuador 79 Menschen getötet worden.


WHO schlägt Alarm: zu viele Ertrinkende

GENF: Jedes Jahr sterben nach WHO-Statistiken weltweit mindestens 236.000 Menschen durch Ertrinken, mehr als doppelt so viele, wie durch Brände, Hitze oder andere Verbrennungen ums Leben kommen. Um diese vermeidbaren Todesfälle zu reduzieren und Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den 25. Juli zum Aktionstag ernannt. Sie ruft Länder in aller Welt auf, Menschen besser vor den Gefahren des Ertrinkens zu schützen. So sollten Kinder ab etwa sechs Jahren schwimmen lernen.

In Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Jahr 378 Menschen ertrunken, darunter 23 im Vor- und Grundschulalter.

Am gefährdetsten seien Kinder von einem bis vier Jahren, gefolgt von Kindern bis neun Jahren, so die WHO. 60 Prozent der Todesfälle passieren in der Region westlicher Pazifik und Südostasien. Die WHO empfiehlt neben dem Schwimmunterricht unter anderem, Brunnen und Teiche abzusichern, damit Kinder dort nicht ins Wasser fallen können und auch in ärmeren Ländern Kindertagesstätten, wo kleine Kinder beaufsichtigt werden können, wenn ihre Familien beschäftigt sind.

Bei der WHO-Gesamtzahl von 236.000 Todesfällen sind Bootsunglücke nicht mit gerechnet. Zusätzlich verweist die WHO darauf, dass die wahre Zahl wahrscheinlich höher liegt, weil nicht in allen Ländern alle Todesfälle durch Ertrinken angegeben werden.


Hochwasser: Jean-Claude Juncker lobt Solidarität der Deutschen

OSNABRÜCK: Nach der Hochwasser-Katastrophe hat der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Deutschen gelobt. In einem Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ) hob er das «unwahrscheinliche Volumen an Solidarität» hervor.

Der Luxemburger fügte hinzu: «Das hat sich schon vor Jahren beim Oder-Hochwasser unter Beweis gestellt und zeigt sich jetzt wieder in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.» Menschen seien bei großen Problemen zu Großem fähig: «Und da haben die Deutschen mit ihrer Hilfsbereitschaft füreinander ein gutes Beispiel abgeliefert. Und das ist doch eine beeindruckende kollektive Leistung der Deutschen.»

Juncker warnte davor, zu sehr die Kritik am Katastrophenschutz in den Mittelpunkt der Debatte zu rücken. «Das ist immer so in Deutschland, dass man die Dinge bemängelt, die nicht geklappt haben», sagte Juncker der «NOZ». Manöverkritik sei durchaus wichtig, aber man müsse nun erst in Ruhe analysieren, warum die Warnungen, die es zuhauf gegeben habe, nicht alle Menschen erreicht hätten.

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Norbert K. Leupi 24.07.21 17:50
Afghanistan
Ich traue mich nicht mehr in die Fussgängerzone, weil ich ein paar bärtige " Talibans " gesehen habe ! Ein paar Bomben und das Problem " Afghanistan " ist für immer gelöst !