Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Iran verstößt mit Produktion von Uran-Metall gegen Atom-Deal

WIEN: Mit der Produktion von Uran-Metall hat der Iran ein weiteres Mal gegen Auflagen der Atomvereinbarung von 2015 verstoßen. Die Islamische Republik habe den Schritt mit dem Ziel begründet, Treibstoff für den Forschungsreaktor in Teheran zu produzieren, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Donnerstag mit.

Die Vereinbarung verbietet den Kauf und die Herstellung von Uran-Metall, weil es nicht nur für Forschungszwecke, sondern auch für den Bau von Nuklearwaffen verwendet werden kann. Die IAEA informierte ihre Mitgliedsstaaten darüber, dass ein Labor am 6. Februar einige Gramm Metall aus Uran hergestellt habe. Das Ausgangsmaterial sei jedoch nicht angereichert gewesen. Angereichertes Uran ist die Voraussetzung für Atomsprengköpfe.

Das Atomabkommen soll den Iran am Bau einer Atomwaffe hindern. Nach dem Ausstieg der USA unter Präsident Donald Trump hat die neue US-Regierung signalisiert, dass die Vereinbarung doch noch gerettet werden könnte. Allerdings setzen die USA und die verbliebenen Partner des Deals wie Deutschland darauf, dass sich der Iran wieder an die Auflagen hält.


Putin: Gegner Russlands nutzen Nawalny für ihre Zwecke

MOSKAU: Kremlchef Wladimir Putin sieht in den Demonstrationen für Kremlkritiker Alexej Nawalny einen Versuch von Russlands Gegnern, Unzufriedenheit in der Bevölkerung auszunutzen. «Diesen Statisten benutzen sie ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet dann, wenn in allen Ländern der Welt - auch bei uns - Müdigkeit bei den Menschen aufkommt, angestauter Ärger, Unzufriedenheit (...)», sagte Putin bei einem Treffen mit Journalisten in der vergangenen Woche, das in Ausschnitten in der Nacht zum Sonntag im Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde.

«Unsere Opponenten oder potenziellen Gegner haben sich seit jeher (...) auf sehr ambitionierte, machthungrige Menschen gestützt und sie immer benutzt», sagte der russische Präsident.

Bei Massenprotesten hatten in den vergangenen Wochen Zehntausende Menschen in ganz Russland für die Freilassung des inhaftierten Oppositionellen Nawalny demonstriert. Nawalny war in vor knapp zwei Wochen in einem international heftig kritisierten Prozess zu mehreren Jahren Straflager verurteilt worden. Ihm wird vorgeworfen, gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen zu haben, während er sich in Deutschland von einem Giftanschlag erholte. Die Proteste, bei denen insgesamt mehr als 11.000 Menschen festgenommen wurden, richteten sich auch gegen Putin.

Für diesen Sonntag haben Nawalnys Unterstützer eine neue Protestform angekündigt: Die Menschen in Russland sind aufgerufen, sich abends vor ihre Häuser zu stellen und einige Minuten lang Taschenlampen in die Höhe zu halten - als Zeichen der Solidarität mit Nawalny.


Kohlebergwerk im Kusbass nach Schachteinsturz evakuiert

MOSKAU: Das Kohlebergwerk «Jubilejnaja» im Kusbass-Becken in Russland in der sibirischen Oblast Kemerowo ist nach einem Schachteinsturz am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) evakuiert worden.

Insgesamt seien 98 Bergleute zum Zeitpunkt des Unglücks unter Tage gewesen, berichtete die Agentur Tass unter Berufung auf die Behörden. Bei der Aktion in der Mine in der Nähe der Stadt Nowokusnezk seien auch Einheiten des Zivilschutzes zum Einsatz gekommen. Über eventuelle Opfer lagen zunächst keine Angaben vor.


Dutzende Verletzte nach starkem Erdbeben

FUKUSHIMA: Bei dem schweren Erdbeben im Nordosten Japans sind Dutzende Menschen verletzt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) berichtete, wurden mindestens 96 Menschen in den Präfekturen Fukushima und Miyagi sowie im Raum Kanto mit der Hauptstadt Tokio verletzt. Es gab aber keine Gefahr durch einen Tsunami. Die Erschütterung vor der Küste Fukushimas und Miyagis vom Samstag gegen 23:08 Uhr (Ortszeit) hatte eine Stärke von 7,3. Zunächst war die Stärke des Erdbebens mit 7,1 angegeben worden.

Nach Einschätzung der nationalen Meteorologischen Behörde handelte es sich um ein Nachbeben des schweren Seebebens von vor fast genau zehn Jahren, das am 11. März 2011 in derselben Region einen massiven Tsunami ausgelöst hatte. Dabei waren damals 18.500 Menschen in den Tod gerissen worden. Im Atomkraftwerk Fukushima Daichi kam es damals zu einem Super-Gau. Diesmal gab es keine weiteren Unregelmäßigkeiten in der Atomruine, hieß es unter Berufung auf den Betreiber Tepco.

Auch aus anderen derzeit stillgelegten Atomkraftwerken gab es keine Berichte über Schäden. In fast einer Million Haushalten fiel in Folge der Erschütterung vorübergehend die Stromversorgung aus. Die Behörden warnten vor weiteren Nachbeben. Auf Fernsehbildern waren Schäden an einigen Gebäuden zu sehen. In Läden fielen Waren aus den Regalen. Der Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen wurde vorübergehend gestoppt.


Senator McConnell: Trump für Erstürmung des Kapitols verantwortlich

WASHINGTON: Ex-Präsident Donald Trump ist nach Ansicht des republikanischen Minderheitsführers im Senat, Mitch McConnell, «praktisch und moralisch» für die Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger verantwortlich. Trump habe diese wochenlang mit Lügen zu seiner angeblich haushoch gewonnenen Wahl aufgehetzt, sagte McConnell am Samstag im Senat über seinen Parteikollegen. Trump habe die Erstürmung «orchestriert» und habe seine Pflichten als Präsident «schändlich» verletzt, sagte McConnell.

Der Senator hatte dennoch gegen eine Verurteilung Trumps gestimmt, weil er das Verfahren nach dem Ende von Trumps Amtszeit für verfassungswidrig hielt. McConnell erklärte, er hätte die Anklage des Repräsentantenhauses wegen «Anstiftung zum Aufruhr» sorgfältig geprüft, falls Trump noch Präsident gewesen wäre. Trumps Verhalten hätte wahrscheinlich nicht die strafrechtlichen Vorgaben für eine Verurteilung wegen Anstiftung erfüllt, aber nach den Anforderungen des Impeachments hätte der Senat Trump aufgrund seiner «unverantwortlichen Handlungen» womöglich verurteilen können, sagte er. Diese Frage sei aber hinfällig, weil Trump nicht mehr im Amt sei.

«Die Entscheidung des Senats entschuldigt nichts von dem, was an oder vor diesem schrecklichen Tag passierte», betonte McConnell mit Blick auf die Erstürmung des Kapitols am 6. Januar. Er habe auch Verständnis für die sieben republikanischen Senatoren, die mit den Demokraten für eine Verurteilung gestimmt hätten, sagte McConnell.

Knapp sechs Wochen nach der Erstürmung des Kapitols durch wütende Trump-Anhänger hatte der Senat den Ex-Präsidenten im Amtsenthebungsverfahren vom Vorwurf der «Anstiftung zum Aufruhr» freigesprochen. Eine Mehrheit von 57 Senatoren stimmte zwar für eine Verurteilung, sie verfehlten damit aber die für eine Verurteilung nötige Zweidrittelmehrheit von 67 Stimmen. 50 Demokraten und sieben Republikaner stimmten für eine Verurteilung Trumps.


Mehrheitsführer im Senat: Freispruch für Trump eine «Schande»

WASHINGTON: Nach dem Freispruch des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump durch den Senat im Amtsenthebungsverfahren hat der demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer seine Kollegen von den Republikanern scharf kritisiert «Der 6. Januar wird ein Tag der Schande in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika sein. Das Versäumnis, Donald Trump zu verurteilen, wird als Schande in die Geschichte des Senats der Vereinigten Staaten eingehen», sagte Schumer am Samstag und bezog sich dabei auf den Sturm des Kapitols vor knapp sechs Wochen.

Die Anstiftung zum Angriff auf den Sitz des Kongresses sei die «verabscheuungswürdigste Tat, die ein Präsident jemals begangen hat», sagte Schumer. Und trotzdem habe die Mehrheit der Republikaner nicht den Mut aufbringen können, diese Tat zu verurteilen. «Meine amerikanischen Mitbürger, erinnern Sie sich an diesen Tag, den 6. Januar, für immer. Das letzte schreckliche Erbe des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten - und zweifellos unser Schlimmstes.»


Trump nach Freispruch: Unsere Bewegung beginnt jetzt erst

WASHINGTON: Ex-Präsident Donald Trump hat den Freispruch des Senats im Amtsenthebungsverfahren gegen ihn begrüßt und erklärt, dass seine politische Bewegung jetzt erst am Anfang stehe.

Er freue sich auf die «unglaubliche gemeinsame Reise, für unser ganzes Volk Amerikanische Größe zu erreichen», erklärte Trump am Samstag in einer Stellungnahme. «Unsere historische, patriotische und schöne Bewegung, Amerika wieder großartig zu machen, hat jetzt erst angefangen», erklärte der Republikaner. «So etwas hat es noch nie gegeben!» Trump dankte den republikanischen Senatoren für den Freispruch. Die Demokraten hätten versucht, den Rechtsstaat zu untergraben, sagte er.


Trump-Anwalt: Ex-Präsident hat keinen Aufruhr angezettelt

WASHINGTON: In seinem Schlussplädoyer vor dem US-Senat im Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump hat dessen Anwalt den ehemaligen US-Präsidenten als unschuldig dargestellt. «Zu keinem Zeitpunkt haben Sie etwas gehört, das jemals als Ermutigung oder Zustimmung zu einem einem Aufruhr durch Herrn Trump ausgelegt werden könnte», sagte Verteidiger Michael van der Veen am Samstag in Washington vor den Abgeordneten.

Trump habe am 6. Januar in seiner Rede vor Zehntausenden Anhängern vor der Erstürmung des Kapitols zu keiner Zeit zu Gewalt aufgerufen - jede gegenteilige Behauptung sei «absurd». «Er sagte der Menge ausdrücklich, dass er erwartete, dass der Protest außerhalb des Kapitols friedlich und patriotisch sein würde», so van der Veen. Gewalttätig sei nur ein kleiner Teil der Teilnehmer geworden. Zudem sei der Sturm aufs Kapitol von den Tätern bereits lange vorher vorbereitet gewesen.

Trump hatte seine Anhänger am 6. Januar vor der Erstürmung des Kapitols bei einer Kundgebung damit aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. Er sagte unter anderem: «Wenn Ihr nicht wie der Teufel kämpft, werdet Ihr kein Land mehr haben.» Die Ankläger werfen ihm daher «Anstiftung zum Aufruhr» vor.

Mit einer Abstimmung über den Anklagepunkt wurde noch am Samstag gerechnet. Bisher sieht alles nach einem Freispruch für Trump aus. Für eine Verurteilung müssten sich den 50 Demokraten im Senat 17 Republikaner anschließen, was nicht absehbar ist.


Doch keine Zeugen-Anhörung: Trump-Amtsenthebungsverfahren vor Urteil

WASHINGTON: Im Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump sollen nun doch keine Zeugen gehört werden. Damit wird der Prozess für bis zu vier Stunden mit Schlussplädoyers fortgesetzt, im Anschluss wird mit einer Abstimmung über die Amtsenthebung gerechnet. Das Verfahren über die Verantwortung Trumps für die Erstürmung des Kapitols am 6. Januar könnte damit noch am Samstag zu Ende gehen.

Zuvor hatte sich die Parlamentskammer überraschend für die grundsätzliche Möglichkeit ausgesprochen, Zeugen zu hören. Dabei ging es vor allem um ein Telefongespräch Trumps mit McCarthy während der Erstürmung. Zu diesem Telefonat, das Trump wegen angeblich gleichgültiger Äußerungen zum Sturm auf das Kapitol vermutlich weiter belasten könnte, wollten Ankläger die republikanische Abgeordnete Jaime Herrera Beutler anhören. Stattdessen wurde eine Stellungnahme von ihr in die Beweisaufnahme eingebracht.

Beide Parteien haben ein Interesse daran, das Impeachment-Verfahren zu einem schnellen Abschluss zu bringen. Die Demokraten wollen verhindern, dass das Verfahren den Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden überschattet und den Senat blockiert. Für die Republikaner erscheint ein längeres Verfahren ebenfalls nicht wünschenswert - sie wollen in die Ära nach Trump starten.

Am 6. Januar hatten Anhänger des abgewählten Präsidenten gewaltsam das Kapitol gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps Nachfolger Joe Biden offiziell zu bestätigen. Bei den Krawallen kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump hatte seine Anhänger unmittelbar zuvor damit aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. Er sagte unter anderem: «Wenn Ihr nicht wie der Teufel kämpft, werdet Ihr kein Land mehr haben.» Die Demokraten werfen ihm daher «Anstiftung zum Aufruhr» vor und haben im Repräsentantenhaus ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet.


Am Valentinstag: Nawalny-Anhänger rufen zu Taschenlampen-Protest auf

MOSKAU: Nach Massendemonstrationen mit mehr als 11.000 Festnahmen haben die Anhänger des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny für diesen Sonntag eine neue Protestform geplant: In ganz Russland sollen sich Menschen am Valentinstag abends 15 Minuten lang vor ihre Wohnhäuser stellen und Taschenlampen in die Höhe halten, um so ihre Solidarität auszudrücken. Das Aktionsmotto «Liebe ist stärker als Angst» sei eine Antwort auf die «beispiellose Welle von Gewalt und Repressionen» durch Sicherheitskräfte bei den vergangenen Kundgebungen, heißt es im Protestaufruf.

Die dezentrale und besonders friedliche Aktion soll es der Polizei schwer machen, dagegen vorzugehen. Der Kreml erklärte bereits, kein Interesse an einem «Katz-und-Maus-Spiel» zu haben, Gesetzesverstöße aber zu verfolgen.

Der Protest ist außerdem Nawalnys Frau Julia gewidmet, die nun voraussichtlich jahrelang von ihrem Mann getrennt sein wird. Der Oppositionsführer war vor knapp zwei Wochen in einem im Westen heftig kritisierten Prozess zum Verbüßen einer früher verhängten mehrjährigen Straflagerhaft verurteilt worden. In den Augen der Richterin hatte er gegen Bewährungsauflagen verstoßen, während er sich in Deutschland von einem Giftanschlag erholte.


Bürger im Kosovo wählen neues Parlament

PRISTINA: Im Kosovo wird am Sonntag zum zweiten Mal innerhalb von anderthalb Jahren ein neues Parlament gewählt.

Zum vorzeitigen Urnengang kommt es, weil die letzte Regierung nach einem Urteil des Verfassungsgerichts durch eine nicht rechtmäßige Wahl im Parlament zustande gekommen war. Als Favorit gilt die linke Bewegung Vetevendosje (Selbstbestimmung). Sie hatte bis zum letzten Regierungswechsel für vier Monate den Ministerpräsidenten gestellt. Die Wahllokale öffnen um 07.00 Uhr und schließen um 19.00 Uhr. Mit Teilergebnissen wird am späten Abend gerechnet.


Ankläger setzen in Amtsenthebungsverfahren Anhörung von Zeugin durch

WASHINGTON: Im Amtsenthebungsverfahren gegen Ex-Präsident Donald Trump haben die Ankläger des Repräsentantenhauses überraschend die Anhörung einer Zeugin durchgesetzt. Der demokratische Chefankläger Jamie Raskin forderte am Samstag, die republikanische Abgeordneten Jaime Herrera Beutler eine Stunde lang per Videoschalte anzuhören. Trotz der Ablehnung von Trumps Verteidigern stimmte eine Mehrheit der demokratischen Senatoren und eine Hand voll Republikaner im Grunsdatz für eine Zeugenanhörung - wodurch sich das Verfahren verzögern dürfte. Es blieb zunächst unklar, ob der Senat nach der Anhörung der Republikanerin noch weitere Zeugen anhört.

Die Abgeordnete hatte in der Nacht zum Samstag über ein Telefonat zwischen Trump und dem republikanischen Minderheitsführer in der Kongresskammer, Kevin McCarthy, während der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar berichtet und damit den Ex-Präsidenten erneut belastet. Während McCarthy der Schilderung zufolge Trump in dem Gespräch mit Nachdruck aufforderte, einzuschreiten und seine Anhänger sofort zur Umkehr aufzufordern, soll Trump sich gleichgültig gezeigt haben. Es blieb zunächst unklar, ob der Senat nach der Anhörung der Republikanerin noch weitere Zeugen anhören würde.

Trumps Verteidiger Michael van der Veen entgegnete im Senat, falls Zeugen vorgeladen würden, würde er «mehr als 100 Aussagen» brauchen, «nicht nur eine». Er forderte daraufhin, das Verfahren ohne Zeugen zu Ende zu bringen. «Jetzt ist die Zeit, das zu Ende zu bringen.» Van der Veen drohte, sonst auch die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sowie Vizepräsidentin Kamala Harris vorladen zu wollen. Seine Forderung nach einer Aussage der Demokratinnen zielte wohl vor allem darauf ab, die Ankläger davon abzubringen, die Tür für die Anhörung weiterer Zeugen zu öffnen.

Am Freitagabend (Ortszeit) hatte es noch danach ausgesehen, dass das Verfahren gegen Trump im Senat vermutlich schon am Samstag, nach nur fünf Verhandlungstagen, abgeschlossen werden könnte.


Betreiber: Keine Unregelmäßigkeiten in Atomruine Fukushima nach Beben

FUKUSHIMA: Durch das schwere Erdbeben vom späten Samstagabend (Ortszeit) hat es keine Unregelmäßigkeiten in der Atomruine Fukushima Daiichi gegeben. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco. Auch aus anderen derzeit stillgelegten Atomkraftwerken gab es keine Berichte über Schäden. Das Beben um 23:08 Uhr (Ortszeit) hatte eine Stärke von 7,1.

Es gebe keine Gefahr durch einen Tsunami, wie die Wetterbehörde bekanntgab. In Hunderttausenden Haushalten im Raum Tokio, wo die Erschütterung ebenfalls zu spüren war, fiel vorübergehend die Stromversorgung aus.


Massenkarambolage auf eisglatter italienischer Autobahn - ein Toter

TURIN: Auf einer Autobahn im italienischen Alpengebiet ist es am Samstag zu einer Massenkarambolage gekommen. Nach Angaben der Feuerwehr waren 25 Fahrzeuge in den Unfall auf der A 32 westlich von Turin unweit der französischen Grenze verwickelt. Ein Mensch kam dabei ums Leben. Am Nachmittag saßen laut Feuerwehr immer noch 20 Menschen in ihren Autos fest.

Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von Panik unter den Autofahrern. Es habe mehr als zehn Verletzte gegeben, meldete sie unter Berufung auf das Polizeipräsidium Turin. «Die Straße war eine Eisplatte, man verlor die Kontrolle über das Auto», zitierte die Agentur einen Fahrer. Der Unfall ereignete sich demnach vor der Einfahrt eines Tunnels nahe dem auf gut 1000 Metern Höhe gelegenen Ort Salbertrand (Piemont). Von dort sind es noch etwa 25 Kilometer bis Frankreich.


Starkes Erdbeben erschüttert Fukushima - keine Tsunami-Gefahr

FUKUSHIMA: Ein schweres Erdbeben hat am späten Samstagabend (Ortszeit) die japanische Provinz Fukushima erschüttert. Das Beben hatte eine Stärke von 7,1, wie der Fernsehsender NHK berichtete. Über Schäden oder Verletzte gab es zunächst keine Informationen. Es gebe keine Gefahr durch einen Tsunami, gab die Wetterbehörde bekannt.

2011 waren Fukushima und andere Gebiete im Nordosten des Inselreiches von einer Tsunami-Katastrophe heimgesucht worden. Damals starben mehr als 18.500 Menschen in den Fluten. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es in der Folge zu Kernschmelzen.


Explosionen und Großfeuer in afghanischer Grenzstadt

KABUL: In einer Grenzstadt im Westen Afghanistans ist am Samstag ein gewaltiges Feuer ausgebrochen. Videos zeigten Explosionen, Flammen und eine immense schwarze Rauchwolke. Nach Behördenangaben wurden sieben Menschen ins Krankenhaus gebracht, einer davon in kritischem Zustand. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt, es wurde aber ein Leck in einem Gastankwagen vermutet.

Ein Polizeisprecher sagte, dass das Zollbüro der Stadt Islam Qala niederbrannte. Dort verläuft eine größere Handelsroute zwischen Afghanistan und dem Iran. Provinzgouverneur Wahid Qatali sprach von einem gewaltigen Schaden sowohl für die Privatwirtschaft als auch für die öffentliche Infrastruktur. Die Feuerwehr habe Luftunterstützung von afghanischen und von Nato-Kräften angefordert.


Vater tötete vier Familienmitglieder, dann sich selbst

RADEVORMWALD/KÖLN: Eine Blume liegt am Samstag vor dem Wohnhaus in Radevormwald. Wenige Stunden zuvor wurden dort fünf Leichen nach einem Hausbrand entdeckt. Nun scheint klar, was geschehen ist.

Nach der Entdeckung von fünf Toten in einem Wohnhaus in Radevormwald bei Wuppertal geht die Polizei von einem Tötungsdelikt innerhalb der Familie aus. Es werde eine Tat des 41 Jahre alten Familienvaters angenommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag in Köln mit. «Für eine Beteiligung weiterer Personen liegen keine Anhaltspunkte vor», erklärten die Ermittler nach der Obduktion der Leichen.

Es sei davon auszugehen, dass der 41-Jährige am Freitag kurz vor 17 Uhr seine 37 Jahre alte Frau, seine ein und vier Jahre alten Töchter sowie seine 77 Jahre alte Schwiegermutter in dem Haus tötete. Tatwaffe sei ein Messer. Dann habe der Mann das Haus angezündet und sich auf die gleiche Weise umgebracht. «Das Motiv für die Tat dürfte in dem Scheitern der ehelichen Beziehungen zu sehen sein», erklärten die Ermittler.

Die Feuerwehr war am Freitagabend zu dem Brand in dem Wohnhaus gerufen worden und hatte dort fünf Tote entdeckt. Spurensicherung und Brandermittler der Polizei untersuchten das Haus. Später am Abend wurden die Leichen aus dem weiß gestrichenen Wohnhaus getragen. Es liegt an einer Hauptverkehrsstraße am Rande von Radevormwald im Ortsteil Herbeck.


Kälteeinbruch in Nordgriechenland - Frost auch im Süden erwartet

ATHEN: Mit eisigen Temperaturen und starken Winden hat am Samstag der Winter Griechenland erreicht. Über Nacht fielen die Temperaturen im Norden des Landes stark. «Vom Frühling zum Winter binnen wenigen Stunden», sagte eine Meteorologin im Athener Nachrichtensender Skai. In Griechenland herrschten noch am Freitag vielerorts Temperaturen bis zu 20 Grad.

Aus den nordgriechischen Provinzen West- und Zentralmazedonien wurde starker Schneefall gemeldet. Fahrzeuge konnten ohne Schneeketten nicht weiterkommen, berichteten Reporter vor Ort im Staatsfernsehen (ERT). Die Kältewelle soll am Sonntag und in den kommenden drei Tagen auch Mittel- und Südgriechenland erreichen. Die Kaltwetterfront «Medea» könnte sogar Schnee bis auf die Akropolis von Athen und die Inseln der Ägäis bringen, wo es selten schneit, wie das Meteorologische Amt mitteilte. In der Ägäis sollen ab Montag auch stürmische Winde wüten.


Katze löst Großbrand in iranischem Kraftwerk aus

TEHERAN: Eine Katze hat laut Medienberichten in einem Kraftwerk im Südiran einen Großbrand ausgelöst. Das Tier war demnach in der Nacht zum Samstag in das Kraftwerk auf der Insel Charg eingedrungen und dann weiter bis zum Bereich des Sicherheitskastens gelangt. Dies führte aus bislang unbekannten Gründen zu einem Kurzschluss, einem Kabelbrand und letztendlich zu dem Großfeuer, hieß es.

Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten zwar das Feuer löschen, aber das Kraftwerk musste für einige Stunden ausgeschaltet werden. Dementsprechend hatten die mehr als 10.000 Einwohner der Insel am Persischen Golf stundenlang keinen Strom. Die Katze starb den Angaben zufolge in dem Feuer.


Afghanistan meldet 30 umgekommene Islamisten - Taliban dementieren

KABUL: Bei einem Unfall beim Bombenbauen sollen nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums 30 Talibankämpfer von ihrer eigenen Bombe getötet worden sein. Der Sprengsatz sei unbeabsichtigt in einer Moschee im Bezirk Daulat Abad detoniert, erklärte das Ministerium am Samstag. Sechs der Opfer seien Ausländer. Daulat Abad befindet sich in der Nordprovinz Balch nordwestlich von Masar-i-Scharif.

Die Taliban bestätigten nur, dass es eine Explosion gegeben habe. Sie sei in einem leeren Raum erfolgt und es habe keine Opfer gegeben, erklärte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. Welche Version stimmte, war zunächst nicht unabhängig zu ermitteln.

Autobomben und am Wegesrand deponierte Sprengsätze gehören zu den Standardwaffen der militant-islamistischen Taliban im Kampf gegen die Regierung in Kabul. Es gibt auch Angriffe mit Schnellfeuerwaffen und Kleinraketen. Die Gewalt ebbt trotz laufender Friedensverhandlungen der vom Westen unterstützten Regierung mit den Taliban nicht ab. Auch die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt regelmäßig Anschläge. Nach UN-Angaben flohen alleine im vergangenen Jahr 380.000 Menschen vor den Kämpfen und Anschlägen aus ihren Heimatorten.

Am Samstag berichtete ein Provinzrat in Kunar, bei einem Angriff seien dort fünf Polizisten getötet worden. In der Südprovinz Kandahar wurden nach Angaben des Innenministeriums zwölf Polizisten verletzt, als ein den Taliban zugeordneter Selbstmordattentäter eine Autobombe in der Nähe eines Kontrollpunktes zündete.


Fast 200.000 neue Flüchtlinge in Zentralafrikanischer Republik

KAPSTADT: Jüngste Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und Truppen der Regierung haben in der Zentralafrikanischen Republik mehr als 180.000 Menschen in die Flucht getrieben. Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, sprach am Samstag nach einem Besuch dort von einer «katastrophalen humanitären Krise».

Bereits vor dem jüngsten Gewaltausbruch war nach Angaben des Roten Kreuzes jeder Vierte der rund fünf Millionen Einwohner des Landes entweder Binnenflüchtling im eigenen Land oder in ein Nachbarland geflohen. «Wir sind besorgt, dass die Unterernährung sogar noch schlimmer wird, weil viele Familien nicht länger genug Lebensmittel kaufen können oder das, was sie kaufen können, nicht nahrhaft genug ist», sagte Maurer.

Im vergangenen Jahr hatte das IKRK in einer einzigen Stadt, in Kaga-Bandoro im Nordosten des Landes, 720 Opfer sexueller Gewalt betreut und 1400 psychologische Konsultationen abgehalten. «Diese Zahlen deuten auf ein entsetzliches Gewaltniveau hin, aber sie spiegeln nicht das Ausmaß der Not wider», sagte Maurer.

Die Zentralafrikanische Republik gilt als eines der allerärmsten Länder der Welt. Beim Index für menschliche Entwicklung des Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) belegt sie - knapp vor Niger - den vorletzten von 189 Plätzen.


Dresdner Gedenken: Stiller Auftakt mit «Rollenden Engeln»

DRESDEN: Mit einem Kunstprojekt und einer stillen Feier hat am Samstag das Dresdner Gedenken zum 76. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg begonnen. Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler legte aus diesem Anlass auf dem Nordfriedhof an einem Sammelgrab einen Kranz nieder. Dort sind 450 Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten bestattet, die bei den Luftangriffen der Alliierten im Februar 1945 oder den Aufräumarbeiten danach ums Leben kamen.

An der größten Ruhestätte auf dem Heidefriedhof symbolisierten fast zeitgleich die «Rolling Angels», Betonengel-Skulpturen der dänischen Künstlerin Benthe Norheim, Hoffnung, Frieden und Trost. Dort bildet sonst die traditionelle Kranzniederlegung den Auftakt des Gedenktages, der wegen der Corona-Pandemie diesmal reduziert begangen werden muss. Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach durch britische und amerikanische Bomben schwer zerstört worden. Bis zu 25.000 Menschen starben.


«Großbritanniens einsamster Degu» - Nagetier sucht eine Freundin

BURFORD: Greg (3), «Großbritanniens einsamster Degu», sucht zum Valentinstag eine Partnerin. Das Nagetier habe vor kurzem seinen besten Freund verloren und sei von anderen Degus, mit denen es zusammen gehalten wurde, abgelehnt worden, teilte die Tierschutzorganisation Blue Cross in der Stadt Burford knapp 120 Kilometer nordwestlich von London mit. «Greg ist so einsam», sagte die Leiterin des örtlichen Blue-Cross-Zentrums, Hannah Wiltshire, am Samstag der Nachrichtenagentur PA zufolge. Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Nagetiere gelten als sehr sozial.

«Wir haben versucht, ihn mit einigen jungen Männchen zusammenzubringen, er hat sie gemocht - aber sie mochten ihn nicht», sagte Wiltshire. Nun suche die Organisation nach einer Freundin für Greg. «Aber er hat bisher kein Interesse gezeigt. Wir hoffen, dass er vor dem Valentinstag Liebe findet.»


Britisches Heer soll um fast 10.000 Soldaten schrumpfen

LONDON: Das britische Heer soll Medienberichten zufolge im kommenden Jahrzehnt um fast 10.000 Soldaten auf 72.500 Vollzeitkräfte schrumpfen. Mit den Einsparungen soll zusätzliches Material für die British Army finanziert werden, wie die Zeitungen «The Times» und «Daily Telegraph» am Samstag übereinstimmend berichteten.

Die Atommacht Großbritannien reagiere damit auf eine veränderte Bedrohungslage. Die Soldaten sollen allerdings nicht entlassen, Regimenter nicht aufgelöst werden, hieß es weiter. Vielmehr sollen frei werdende Stellen nicht nachbesetzt werden.

«Es macht keinen Sinn, 82.000 Leute zu haben, dafür aber nicht die richtigen Drohnen, Artillerie, Luftabwehr und gepanzerten Fahrzeuge», zitierte der «Telegraph» aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in London. Der «Times» sagte eine Quelle: «Manche Leute wollen die Kriege von gestern kämpfen, wir aber wollen die von morgen ausfechten.» Menschen seien teuer, deshalb sei es besser, weniger Personal, dafür mit besserer Ausrüstung zu haben. «Wir wollen kein Papiertiger sein. Einer Drohne muss man keine Rente zahlen.»

Das Heer des Nato-Mitgliedslandes verfügt offiziell über 82.000 Soldaten. Zum 1. Oktober 2020 lag der tatsächliche Bestand bei 80.760. Hinzu kommen jeweils etwa 33.000 Mitglieder von Luftwaffe und Marine. Im November hatte Premierminister Boris Johnson die größten Militärausgaben seit dem Ende des Kalten Kriegs angekündigt.


Moskau steuert auf Schneerekord zu - Toter durch Gebäudeeinsturz

MOSKAU: Nach stundenlangen starken Schneefällen und -stürmen steuert die russische Hauptstadt Moskau auf eine Rekordschneedecke zu. Am Samstagmorgen lagen bereits 56 Zentimeter Schnee auf den Straßen von Europas größter Metropole - so viel wie seit fast acht Jahren nicht mehr, wie der Wetterdienst Fobos meldete. Es sei gut möglich, dass in den kommenden Tagen auch der bisherige Rekord einer 60 Zentimeter hohen Schneedecke gebrochen werde, der im Jahr 1956 registriert wurde. Innerhalb von nur etwas mehr als einem Tag sind demnach 75 Prozent des durchschnittlichen Februar-Schneefalls vom Himmel gekommen.

In und um Moskau meldete der Katastrophenschutz, dass mehrere Gebäudedächer aufgrund der schweren Schneemassen eingesackt seien. Aus einer zerstörten Halle wurde ein Mensch tot geborgen, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf die Behörde. Zuvor hatten Helfer dort zwei weitere verschüttete Menschen lebend retten können.

An den drei Flughäfen der Stadt waren bis zum frühen Abend mehr als 130 Flüge verspätet und mehr als 20 gestrichen. Auf den Straßen bildeten sich zahlreiche Staus. Die Moskauer Verkehrsbehörde stockte die öffentlichen Verkehrsmittel vorübergehend auf.

In den vergangenen Tagen habe Moskaus Winterdienst bereits mehr als eine Million Kubikmeter Schnee von den Straßen geschaufelt, sagte der stellvertretende Bürgermeister Pjotr Birjukow. Nun seien 12.000 zusätzliche Arbeiter angefordert worden.


Anschlag auf Präsidentenpalast in Somalia vereitelt - zwei Tote

MOGADISCHU: In Somalia haben Sicherheitskräfte nach Polizeiangaben einen Anschlag auf den Präsidentenpalast in Mogadischu vereitelt. Der mutmaßliche Attentäter sprengte sich in die Luft, tötete dabei sich selbst und einen Passanten und verletzte sieben weitere Menschen, wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte.

Die Polizei habe ein verdächtiges Auto verfolgt und beschossen, nachdem es einen Kontrollposten durchbrochen habe und auf den Präsidentenpalast zugerast sei, sagte der Polizeioffizier Ahmed Bashane der Deutschen Presse-Agentur. Der Fahrer habe seine Sprengladung vor Erreichen des Ziels noch zünden können. Zwölf Fahrzeuge wurden bei der Explosion, die weit durch die Hauptstadt zu hören war, zerstört.

Die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab bekannte sich in ihrem Radiosender Andalus zu dem Anschlag. Die Gruppe, die dem Terrornetz Al-Kaida nahesteht, kämpft in dem ostafrikanischen Land seit Jahren um die Vorherrschaft.


Fünf getötete und zwölf verletzte Polizisten

KABUL: In Afghanistan sind bei einem Angriff und einer Bombenexplosion fünf Polizisten getötet und zwölf verletzt worden. In der östlichen Provinz Kunar kamen in der Nacht zum Samstag fünf Polizisten ums Leben, als sie von Unbekannten attackiert wurden, wie ein Mitglied des Provinzrats am Samstag mitteilte.

In der Südprovinz Kandahar wurden nach Angaben des Innenministeriums am Samstag zwölf Polizisten verletzt, als ein den Taliban zugeordneter Selbstmordattentäter nahe an einem Kontrollpunkt eine Autobombe zündete. Der Täter sei noch als Angreifer erkannt und ins Visier genommen worden, bevor er den Posten erreichen konnte.

Trotz laufender Friedensverhandlungen der vom Westen unterstützten Regierung in Kabul mit den militant-islamistischen Taliban ebbt die Gewalt in dem zentralasiatischen Land nicht ab. Neben den Taliban verübt auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) regelmäßig Anschläge.


Organisation kritisiert britischen Umgang mit EU-Bürgern nach Brexit

LONDON: Die Organisation The3million, die sich in Großbritannien für Menschen aus der Europäischen Union einsetzt, hat den Umgang des Landes mit EU-Bürgern nach dem Brexit kritisiert. «Wir sehen jetzt schon, dass sich viele EU-Bürger, die eigentlich durch das Austrittsabkommen geschützt sein sollten, im sogenannten «Hostile Environment» (deutsch: «feindliche Umgebung») verfangen», sagte die Mitgründerin der Organisation, Maike Bohn, der Deutschen Presse-Agentur. «Ihr rein digitaler neuer Status wird von Banken nicht anerkannt, an Grenzen hinterfragt und auch von Arbeitgebern in Frage gestellt.»

Das sogenannte EU Settlement Scheme soll EU-Bürgern, die bereits vor dem 31. Dezember 2020 in Großbritannien gelebt haben, weitgehend die gleichen Rechte zusichern wie vor dem Brexit - etwa das Recht, im Land zu leben, zu arbeiten und den staatlichen Gesundheitsdienst in Anspruch zu nehmen. Noch bis Ende Juni können Bürger sich darauf bewerben.

The3million setzt sich für eine Verlängerung dieser Frist ein und fordert das britische Innenministerium auf, besonders schutzbedürftige EU-Bürger im Land stärker darauf aufmerksam zu machen, wann die Frist abläuft. «Es macht mir große Sorgen, dass viele dieser Menschen ab dem 31. Juni in Großbritannien rechtlos werden und es keinen Mechanismus gibt, ihnen einen Immigrationsstatus zu sichern», meint Bohn. «Da ist es dann verführend zu sagen - geh' doch nach Hause, hier ist das Flugticket.»

Unter einem freiwilligen Rückkehrerprogramm können Menschen in Großbritannien finanzielle Zuschüsse oder Flugtickets beantragen, wenn sie das Land verlassen wollen. Man habe zum Jahresbeginn Beteiligte darauf aufmerksam gemacht, dass dies nach dem Brexit auch für EU-Bürger gelte, hieß es auf Anfrage aus dem Innenministerium. Es habe sich dabei jedoch nicht um eine explizite Werbung gehandelt. Man ermutige jeden, sich rechtzeitig auf das Settlement Scheme zu bewerben - wie es bereits fünf Millionen EU-Bürger in Großbritannien getan haben. Kürzlich wurden weitere Gelder hierfür freigegeben.


Enges Wahlergebnis: Stimmen werden nachgezählt

QUITO: Angesichts des knappen Ergebnisses bei der ersten Runde der Präsidentenwahl in Ecuador wird ein Teil der Stimmen neu ausgezählt. In der bevölkerungsreichsten Provinz Guayas an der Pazifikküste werden alle Wahlurnen überprüft, wie das Wahlamt am Freitag mitteilte. In weiteren 16 der insgesamt 24 Provinzen des südamerikanischen Landes würde jeweils die Hälfte der Urnen neu ausgezählt.

Während der Linkskandidat Andrés Arauz als klarer Sieger aus der ersten Runde der Wahl am Sonntag hervorgegangen war, steht sein Gegner bei der Stichwahl am 11. April noch immer nicht fest. Der konservative Banker Guillermo Lasso mit 19,74 Prozent der Stimmen und der indigene Umweltaktivist Yaku Pérez mit 19,38 Prozent der Stimmen liegen fast gleichauf. Zudem wurden zuletzt Manipulationsvorwürfe laut. Am Freitag einigten sich die Kandidaten bei einem Treffen im Wahlamt auf eine Neuauszählung der Stimmen.

Das südamerikanische Land mit rund 17 Millionen Einwohnern steckt wegen des Verfalls des Ölpreises und der Corona-Pandemie in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der bisherige Präsident Lenín Moreno war zuletzt in der Wählergunst stark abgerutscht und hatte sich bei der Wahl am Sonntag gar nicht erst zur Wiederwahl gestellt.

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