Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Neue «Karawane» zieht nach Guatemala - Mexiko verstärkt Kontrolle

GUATEMALA-STADT: Angesichts einer sogenannten Migrantenkarawane mit mehreren Tausend Menschen hat die Regierung Guatemalas die honduranischen Behörden aufgerufen, die Massenabwanderung einzudämmen. In einer Mitteilung in sozialen Medien am Samstag (Ortszeit) forderte die Regierung von Präsident Alejandro Giammattei die Behörden des Nachbarlandes auf, «laufend» durch «vorbeugende Maßnahmen» zur «Gewährleistung der nationalen und regionalen Sicherheit» beizutragen.

Auf ihrem Weg mit Ziel USA hatten seit Freitagabend mehrere Gruppen von Tausenden Migranten aus Honduras den Grenzübergang El Florido nach Guatemala überquert. Der mexikanische Sender «TV Azteca» berichtete von insgesamt mehr als 9.000 Migranten in 24 Stunden, die auch Polizeiketten nicht aufhalten konnten. Fernsehbilder zeigten am Samstag etwa Migranten, die auf guatemaltekischer Seite ein Bad im Fluss nahmen.

Die Karawane hatte sich am Donnerstagabend in der Stadt San Pedro Sula im Nordwesten von Honduras zusammengeschlossen. Es handelte sich nach Berichten örtlicher Medien um Honduraner, die vor Gewalt, Armut und den Folgen zweier verheerender Hurrikans im November aus dem mittelamerikanischen Land flüchteten und in den USA ein besseres Leben suchen wollten. Mexiko verstärkte unterdessen die Überwachung der Grenze mit Guatemala im Bundesstaat Chiapas.


Söder wünscht sich, dass Merz trotz Niederlage «im Team bleibt»

BERLIN/NÜRNBERG: Der erneut im Rennen um den CDU-Vorsitz unterlegene Ex-Fraktionschef Friedrich Merz sollte aus Sicht von CSU-Chef Markus Söder vom neuen Parteichef Armin Laschet eng eingebunden werden. Er würde sich grundsätzlich wünschen, dass Merz «im Team bleibt», sagte der bayerische Ministerpräsident am Samstagabend im ZDF-«heute journal». Als jemand, der zwar zwei Mal, aber nur knapp, eine Vorsitzendenwahl verloren habe, gehöre Merz dazu, sagte Söder.

Zum überraschenden Vorschlag Merz', anstelle von Peter Altmaier (CDU) Bundeswirtschaftsminister zu werden, sagte Söder, alle seien sich einig, «dass wir keine Veränderung brauchen».

Söder äußerte sich auch auf Nachfrage erneut nicht konkret zu eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur der Union. Über das Thema werde er mit dem neuen CDU-Chef Armin Laschet rechtzeitig reden, an Ostern oder danach. Einen nicht zu frühen Termin zu wählen, sei klug und weitsichtig. «Wer zu früh startet, kann auch schwere Fehler machen», sagte er mit Blick auf die SPD und die frühzeitige Nominierung von Finanzminister Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten.

Söder sagte, für die Mehrzahl der Menschen komme es jetzt auf ganz andere Fragen an als auf die Unions-Kanzlerkandidatur, nämlich auf eine erfolgreiche Bekämpfung der Corona-Pandemie.


Bewaffneter Verdächtiger in Washington festgenommen

WASHINGTON: Wenige Tage vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden ist in der Hauptstadt Washington ein bewaffneter Verdächtiger festgenommen worden. Der Mann aus dem Bundesstaat Virginia habe am Freitagabend einen unweit des US-Kapitols errichteten Kontrollpunkt der Polizei angefahren, wie aus einem Polizeibericht hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach hatte er eine geladene Pistole und 500 Schuss Munition bei sich. Zudem stellte die Polizei Schrot-Munition sicher. Die Festnahme sei unter anderem erfolgt, weil weder die Schusswaffe noch die Munition registriert war. Zudem habe der 31-Jährige keinen Waffenschein, erklärte eine Polizeisprecherin.

Der Nachrichtensender CNN berichtete, der Mann habe eine gefälschte Zugangsberechtigung für die Vereidigungszeremonie an diesem Mittwoch vorgezeigt. Die Polizei sprach lediglich von einem Ausweis, der nicht von einer Regierungsbehörde ausgestellt gewesen sei.

Nach der Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump am 6. Januar mit mehreren Todesopfern ist die Sorge vor weiteren Gewaltakten rund um die Vereidigung Bidens groß. Im Zentrum der Hauptstadt, wo sich das Weiße Haus und das Kapitol sowie eine große Freifläche mit verschiedenen Wahrzeichen befindet, wurden drastische Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Neben Kontrollposten der Polizei wurden Metallzäune und Beton-Barrikaden errichtet. Tausende Mitglieder der Nationalgarde - die zur Reserve der US-Armee gehört - wurden abgestellt, um den Kongresssitz zu schützen.

Die Amtseinführung an der Westseite des Kapitols ist auch unter normalen Umständen eine Veranstaltung mit maximalem Sicherheitsaufgebot. In diesem Jahr gilt das angesichts der jüngsten Ausschreitungen aber in besonderem Maße - auch wenn die Zeremonie wegen der Corona-Pandemie ohne das sonst übliche Massenpublikum stattfindet. Bei der Amtseinführung hat der für den Schutz des Präsidenten zuständige Secret Service die Federführung über die Sicherheitsvorkehrungen.


Fünf Tote bei Angriff -Stadt - Bandenhintergrund vermutet

MEXIKO-STADT: Bei einem bewaffneten Angriff in Mexiko-Stadt sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Dies ging aus einer Mitteilung des Sicherheitssekretariats der mexikanischen Hauptstadt am Samstag hervor, wonach die Generalstaatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt eine Untersuchung eingeleitet hat. Mexikanischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei einem der Opfer vermutlich um Roberto Erasmo «N» alias «El Robert», ein mutmaßliches Mitglied des lokalen Kartells «Unión Tepito».

Der Angriff ereignete sich laut der Mitteilung des Sicherheitssekretariats im Hauptstadt-Distrikt Miguel Hidalgo. Erste Berichte deuteten darauf hin, dass die herbeigerufene Polizei ärztliche Hilfe anforderte. Drei der fünf Männer, auf die geschossen worden war, starben noch vor Ort, während zwei weitere - Medien zufolge «El Robert» und vermutlich sein Cousin - ihren Verletzungen später im Krankenhaus erlagen.

Mexiko-Stadt hat rund neun Millionen Einwohner. Der Großraum ist mit etwa 22 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Nordamerikas. Wie ganz Mexiko leidet die Hauptstadt unter hohen Gewaltraten. In dem Land mit 130 Millionen Einwohnern wurden im Jahr 2019 fast 100 Mordopfer pro Tag registriert.

Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind und sich Verteilungskämpfe liefern oder Racheakte verüben. Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Sicherheitskräften.


Erstürmung von US-Kapitol: Kongressausschüsse stoßen Untersuchung an

WASHINGTON: Mehrere Ausschüsse im US-Repräsentantenhaus wollen nach der Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger des scheidenden Präsidenten Donald Trump möglichen Versäumnissen auf den Grund gehen. Überprüft werden soll etwa, was die Geheimdienste und die Polizeibehörden vor dem 6. Januar über Gewaltandrohungen wussten, ob diese Informationen an entsprechende Verantwortliche weitergegeben oder zurückgehalten wurden und ob der Aufruhr mit ausländischem Einfluss oder der Verbreitung von Fehlinformationen zusammenhängt, wie vier Ausschussvorsitzende am Samstag mitteilten.

Für die Untersuchung seien relevante Dokumente bei den für die innere Sicherheit zuständigen Behörden angefordert worden, unter anderem bei der Bundespolizei FBI und beim Direktor der Nachrichtendienste, John Ratcliffe. In einem veröffentlichten Schreiben an die Behörden heißt es, dass die Vorbereitungen auf den 6. Januar nicht zu der erwarteten «ernsthaften und umfassenden Gewalt» gepasst hätten.

Trump-Anhänger waren am Mittwoch vergangener Woche gewaltsam in den Sitz des US-Parlaments in der Hauptstadt Washington eingedrungen. Sicherheitskräfte wurden von den Randalierern überwältigt. Fünf Menschen kamen ums Leben. Infolge des beispiellosen Angriffs auf das Parlamentsgebäude hat das US-Repräsentantenhaus ein zweites Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eröffnet, an dessen Ende eine Ämtersperre in der Zukunft stehen könnte. Trump wird vorgeworfen, seine Anhänger zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar bei einer vorhergehenden Kundgebung aufgestachelt zu haben. Er muss sich in dem Verfahren im Senat wegen «Anstiftung zum Aufruhr» verantworten.


Wieder Protest gegen geplantes Sicherheitsgesetz

PARIS: In Paris und anderen französischen Städten haben wieder Tausende Menschen gegen das geplante Sicherheitsgesetz demonstriert. In Paris zogen die Demonstranten am Samstag im Schneeregen in Richtung Bastille-Platz im Osten der Stadt. Die Polizei schritt nach eigenen Angaben in der Nähe des Demonstrationszuges ein, um eine ungenehmigte Rave-Party zu verhindern - deren Organisatoren wurden kostenpflichtig verwarnt.

Mit dem Sicherheitsgesetz will die Mitte-Regierung von Premier Jean Castex die Polizei besser schützen. Nach Massenprotesten wird jedoch ein besonders umstrittener Artikel umformuliert, der die Verbreitung von Aufnahmen von Polizeieinsätzen einschränken soll. Die Organisationen fordern seine vollständige Streichung und kritisieren weitere Gesetzespunkte wie etwa die Ausweitung der Videoüberwachung. Ende vergangenen Jahres gab es auf den Straßen des Landes bereits massiven Protest gegen das Gesetz.


Nawalny fliegt zurück nach Russland - Festnahme droht

MOSKAU: Fünf Monate nach seiner Vergiftung will der Kremlkritiker Alexej Nawalny am Sonntag von Deutschland nach Russland zurückkehren - wo ihm die direkte Festnahme droht. Das Flugzeug der russischen Gesellschaft Pobeda soll am Nachmittag vom Berliner Flughafen BER starten und um 17.20 Uhr MEZ (19.20 Uhr Ortszeit) am Moskauer Flughafen Wnukowo landen. Der Oppositionsführer hatte seine Anhänger aufgerufen, ihn dort zu treffen. Die Moskauer Staatsanwaltschaft warnte vor unerlaubten Kundgebungen auf dem Flughafengelände und drohte mit Konsequenzen.

Zahlreiche Medien beklagten, dass die Flughafenverwaltung keine Kamerateams zulassen wollte. Die russische Justiz hat Nawalny zur Fahndung ausgeschrieben, weshalb der Gegner von Kremlchef Wladimir Putin mit seiner Festnahme rechnen muss.

Nawalny erholte sich in Deutschland von einem Anschlag mit dem als Chemiewaffe verbotenen Nervengift Nowitschok. Das Attentat war am 20. August in der sibirischen Stadt Tomsk auf ihn verübt worden. Ungeachtet der Gefahr, getötet oder festgenommen zu werden, erklärte Nawalny mehrfach, dass sein Platz in Russland sei und er dort seinen Kampf gegen das «System Putin» fortsetzen wolle.

Nawalny drohen in Russland mehrere Strafverfahren, die als politisch motiviert in der Kritik stehen. Möglich ist eine Festnahme, weil er Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren nicht erfüllt haben soll, während er sich in Deutschland aufhielt. Nawalny hatte immer wieder Putin und den Inlandsgeheimdienst FSB für den Mordanschlag verantwortlich gemacht. Der Kremlchef hatte das stets zurückgewiesen.


Laschet zu Merz-Vorstoß: Kabinettsumbildung kein Thema

BERLIN: Der neue CDU-Chef Armin Laschet hat dem Vorstoß von Friedrich Merz, Wirtschaftsminister im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu werden, eine Absage erteilt. «Kabinettsumbildung war kein Thema», sagte Laschet am Samstag bei der Aufzeichnung der ARD-Sendung «Farbe bekennen».

Merz hatte nach seiner Niederlage bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden auf Twitter geschrieben, er habe Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Wirtschaftsministerium zu übernehmen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnte dies ab: «Die Bundeskanzlerin plant keine Regierungsumbildung», sagte ein Regierungssprecher.

Laschet sagte, er hätte sich gewünscht, dass Merz ins CDU-Präsidium gehe, dieser habe sich aber anders entschieden. «Jeder weiß, wie ich ihn schätze», sagte Laschet. «Wir werden in den nächsten Wochen sprechen, in welcher Weise auch alle die, die ihn unterstützt haben, sich wiederfinden in der Partei, und welche Rolle er dann einnimmt.»


Polizei hält mehr als 60 Migranten von Überquerung des Ärmelkanals ab

DOVER: Polizeibeamte in Großbritannien und Frankreich haben am Samstag mehr als 60 Migranten daran gehindert, den Ärmelkanal zu überqueren. 36 Menschen seien von britischen Beamten aufgegriffen worden, 27 von französischen, wie das britische Innenministerium mitteilte. «Dies sind illegalerweise organisierte Überquerungen. Und Migranten sollten in dem ersten sicheren Staat Asyl beantragen, den sie erreichen», sagte der für Immigrationsfragen zuständige Staatssekretär Chris Philip. Die Regierung werde das «inakzeptable Problem illegaler Migration» weiter bekämpfen.

Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, französische und britische Behörden hätten in dieser Woche insgesamt 134 Menschen davon abgehalten, den Ärmelkanal zu überqueren.

Statistiken der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge überquerten im vergangenen Jahr mehr als 8400 Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die gefährliche Reise auf kleinen, unsicheren Schlauchbooten, immer wieder kommen Menschen ums Leben.


Merz will Bundeswirtschaftsminister werden

BERLIN: Nach seiner Niederlage bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden will Friedrich Merz Bundeswirtschaftsminister in der aktuellen Bundesregierung werden. Merz schrieb am Samstag auf Twitter, er habe dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen. Aktueller Wirtschaftsminister ist Peter Altmaier (CDU).

Merz war Laschet im Kampf um den CDU-Vorsitz am Vormittag in einer Stichwahl knapp unterlegen. Auf Laschet entfielen bei dem digitalen Parteitag 521 der abgegebenen 991 Delegiertenstimmen, auf Merz 466.

Für Merz als neuen Parteichef hatte sich etwa der CDU-Wirtschaftsflügel stark gemacht. Merz war früher Unionsfraktionschef. 2002 verdrängte ihn die spätere Kanzlerin Angela Merkel vom Amt des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, das er zwei Jahre vorher von Wolfgang Schäuble übernommen hatte.

Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Merz nicht mehr, kümmerte sich stattdessen um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland wurde.


Museveni gewinnt Präsidentenwahl in Uganda - Betrugsvorwürfe

KAMPALA: Ugandas Langzeitherrscher Yoweri Museveni hat die Präsidentenwahl in dem ostafrikanischen Land nach offiziellen Angaben klar gewinnen. Nach Angaben der Wahlkommission holte der 76-Jährige 58,64 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer Bobi Wine, ein 38 Jahre alter Popstar und Abgeordneter, kam bei der Wahl am Donnerstag auf 34,83 Prozent, wie die Wahlbehörde am Samstag bekannt gab, Letzterer sprach von «weit verbreitetem Betrug» bei der Wahl.

Wine, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt, war als Hoffnungsträger einer jungen Generation ins Rennen gegangen, die von schlechter Regierungsführung, Korruption und schleppendem Fortschritt frustriert ist. Ihm waren in einer freien und fairen Wahl gute Siegeschancen eingeräumt worden.

Museveni ist in Uganda seit 35 Jahren an der Macht. Er ließ die Verfassung ändern, um abermals antreten zu können. Der Wahlkampf war von Spannung und Gewalt überschattet. Das Internet war am Wahltag weitgehend eingeschränkt, soziale Medien wurden bereits Anfang der Woche gesperrt. Wine sagte, dass Soldaten seine Residenz in Kampala am Freitagabend durchsucht hätten.

Neben dem Präsidenten wählten die Ugander auch ein neues Parlament. In dem eigentlich stabilen und friedlichen Land mit 44 Millionen Einwohnern gibt es seit Monaten Spannungen. Sicherheitskräfte gingen immer wieder gegen Oppositionsanhänger und -kandidaten vor. Dutzende Menschen starben bei Protesten im November. Am Samstag war es in Kampala ruhig. Die Bürger waren angewiesen worden, zu Hause zu bleiben, und Sicherheitskräfte patrouillierten die Straßen.


Fünf Altenheim-Bewohner tot - Ursache unklar

ROM: In einem Altenheim in Italien sind mehrere Menschen in der Nacht gestorben und verletzt worden. Eine mögliche Ursache könnte eine Kohlenmonoxid-Vergiftung gewesen sein, wie die Feuerwehr am Samstag auf Twitter schrieb. Die Ermittlungen dauerten an. Nach Angaben der Polizei starben fünf Bewohner des Heims. Sieben Menschen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, wobei zwei davon zum Heimpersonal gehören, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb.

Der Bürgermeister der Gemeinde drückte den Angehörigen demnach sein Beileid aus: «Unsere Gemeinde ist in Trauer. Wir umarmen die Familien der Opfer und warten die Ermittlungen ab, um zu verstehen, was geschehen ist.» Der Vorfall ereignete sich südöstlich der italienischen Hauptstadt Rom, in der Gemeinde Lanuvio mit wenigen Tausend Einwohnern.


«Freund Frankreichs»: Macron-Vertrauter gratuliert Laschet

PARIS: Der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune hat Armin Laschet zum Sieg bei der digitalen Wahl zum CDU-Vorsitzenden gratuliert. Laschet sei «ein Freund Frankreichs», erklärte Beaune, der als Vertrauter von Staatschef Emmanuel Macron gilt, am Samstag auf Twitter.

Laschet war im September mit Macron im Pariser Élyséepalast zusammengekommen. Dabei war es unter anderem um einen deutsch-französischen Vorstoß für eine europäische Forschungs- und Bildungsoffensive gegangen. Laschet ist auch deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter.


Nepalesische Scherpas schaffen erste Winterbesteigung des K2

ISLAMABAD: Zum ersten Mal in der Geschichte haben Bergsteiger den K2 im Winter bestiegen. Der 8611 Meter hohe Gipfel im Karakorum in Pakistan ist der zweithöchste Berg der Welt und gilt als extrem schwierig. «Ein Team von zehn nepalesischen Sherpas hat den K2 an diesem Nachmittag bestiegen», bestätigte der Sekretär des Alpinclubs von Pakistan (ACP), Karrar Haidri, der Deutschen Presse-Agentur. Sie seien um 01.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ am Freitag) zum Gipfelsturm gestartet und hätten die Spitze um 16.56 Uhr erreicht.

Der K2 nahe der Grenze Pakistans zu China war bisher der einzige der 14 Achttausender der Welt, der noch nie im Winter erklettert wurde. Nun bereiten sich 50 Bergsteiger aus aller Welt in drei internationalen Expeditionen auf einen Winteranstieg vor.

Der K2 wurde 1954 zum ersten Mal bestiegen. Er gilt als weit anspruchsvoller als der knapp 8849 Meter hohe Mount Everest, der höchste Berg der Welt. Gründe sind unter anderem die steile Route und die Lawinengefahr. Bisher haben ihn nur rund 300 Menschen bestiegen. 2008 wurden elf Bergsteiger von einer Lawine getötet. Im Norden Pakistans erhebt sich auch der als «Killerberg» gefürchtete Nanga Parbat (8125 Meter), einst auch als «Schicksalsberg der Deutschen» bekannt.


5000 Haushalte im Elsass nach Schneefällen ohne Strom

STRAßBURG: Nach starken Schneefällen sind rund 5000 Haushalte im Elsass ohne Strom. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstag unter Berufung auf den Netzbetreiber Enedis. Die betroffenen Haushalte befinden sich demnach vor allem im südlichen Elsass im Département Haut-Rhin.

Winterwetter mit Glatteis und Schnee machen Frankreich in weiten Teilen zu schaffen. Der Wetterdienst Météo France riet Bürgern in 32 Départements im Norden und in der Mitte des Landes, besonders vorsichtig zu sein. Auch in der Hauptstadt Paris schneite es.


EVP: Tusk drängt CDU indirekt zu klarer Kante im Streit um Fidesz

BERLIN: Im Konflikt zwischen der Europäischen Volkspartei (EVP) und der rechtsnationalen Fidesz-Partei von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat EVP-Chef Donald Tusk die CDU indirekt zu klarer Kante aufgefordert. Alle in der europäischen Parteienfamilie EVP würden die Geduld und die Haltung der CDU schätzen, bei der Verteidigung «unserer Werte» kämen aber harte Entscheidungen auf die EVP zu, sagte Tusk am Samstag in einem Grußwort auf dem digitalen Parteitag der CDU, ohne Fidesz explizit zu erwähnen. «Ich bin sicher, dass ihr uns auch hier nicht enttäuscht.»

Tusk dringt schon länger darauf, Fidesz aus der Europäischen Volkspartei rauszuwerfen. Bislang ist die Orban-Partei nur suspendiert, ein Ausschluss scheiterte auch an der Haltung von CDU und CSU.

Zugleich betonte Tusk in einer Videobotschaft, dass er die Standhaftigkeit und die politische Führung der drei CDU-Frauen Kanzlerin Angela Merkel, der bisherigen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sehr bewundere. Ihre Art zu regieren sei ein Segen für ganz Europa, gerade auch im Kampf gegen Autorität, Lüge und Populismus.

Das Verhältnis zwischen EVP und Fidesz ist schon lange belastet. Seit März 2019 ist die Fidesz-Mitgliedschaft auf Eis gelegt - unter anderem wegen mutmaßlicher Verstöße gegen EU-Grundwerte sowie wegen mehrerer Attacken auf den damaligen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. EVP-Chef Donald Tusk will den Fidesz-Ausschluss, kann sich bislang aber nicht durchsetzen.


Fünf Vermisste nach Hüttenbrand - darunter vier Kinder

OSLO: Nach einem nächtlichen Brand in einer Hütte werden im Norden Norwegens fünf Menschen vermisst, darunter vier Minderjährige im Alter von unter 16 Jahren. Ein Mann konnte sich am frühen Samstagmorgen aus der brennenden Hütte in der Gemeinde Andøy auf der Inselgruppe Vesterålen retten, musste aber Medienberichten zufolge kilometerweit laufen, ehe er zu Nachbarn gelangte, die den Notruf alarmierten. Der örtliche Polizeichef Per Erik Hagen erklärte, es werde befürchtet, dass die fünf nicht aus der niedergebrannten Hütte entkommen seien und starben.

Die Brandursache war zunächst unklar. Es deute jedoch nichts darauf hin, dass es sich um etwas anderes als ein tragisches Unglück handele, so Hagen.

Vesterålen liegt unmittelbar neben den deutlich bekannteren Lofoten. Der Mann und die fünf Vermissten stammten allesamt aus der Kommune Vågan auf den Lofoten.


Grüne: Laschet hat als neuer CDU-Chef anspruchsvolle Aufgabe

BERLIN: Die Grünen sehen eine anspruchsvolle Aufgabe für den neuen CDU-Chef Armin Laschet. Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck erklärten: «Armin Laschet steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, die CDU nach der Ära Merkel neu zu definieren, zu klären, wofür sie inhaltlich eigentlich antritt und wie sie diesen Weg mit vereinten Kräften gehen kann.»

Deutschland habe große Aufgaben zu bewältigen, vor allem jetzt die Corona-Pandemie. «Dieses Jahr ist darüber hinaus ein Jahr der Entscheidungen: Es sind die Weichen zu stellen für konsequenten Klimaschutz und die ökologische Modernisierung der Wirtschaft, für mehr soziale Gerechtigkeit, die Verteidigung der offenen, demokratischen Gesellschaft und ein starkes Europa.»

Weiter erklärten Baerbock und Habeck mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst: «Wir freuen uns auf einen spannenden politischen Wettbewerb um die Frage, welche Kraft unser Land mutig, entschlossen und mit neuem Schwung aus der Krise in dieses entscheidende Jahrzehnt führt.»


Spahn mit magerem Ergebnis zum stellvertretenden CDU-Chef gewählt

BERLIN: Nach der Wahl von Armin Laschet zum CDU-Chef ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wie erwartet in den Kreis der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden aufgestiegen. Der digitale Parteitag wählte ihn am Samstag aber mit dem mit Abstand schlechtesten Ergebnis aller Kandidaten in das Führungsamt, das bisher Laschet innehatte. Spahn erhielt nur 589 Stimmen.

Neben Spahn bestätigten die Delegierten den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, die Vorsitzende des CDU-Verbandes Oldenburg, Silvia Breher, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl in ihren Ämtern als Partei-Vize. Für Bouffier stimmten 806 Delegierte, für Klöckner 787, für Breher 777 und für Strobl 670. Das Ergebnis der digitalen Abstimmung muss noch in einer Briefwahl bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie.

Bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden hatte sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet zuvor in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durchgesetzt. Außenpolitiker Norbert Röttgen war bereits in der ersten Wahlrunde ausgeschieden. Laschet hatte in seinem Wahlkampf zum CDU-Chef immer betont, dass er sich Spahn als Parteivize wünsche.


Niederländische Polizei stellt Kokain für 30 Millionen Euro sicher

ROOSENDAAL: Auf einem Betriebsgelände in den Niederlanden haben Mitarbeiter 750 Kilogramm Kokain entdeckt. Die Drogen mit einem geschätzten Verkaufswert von rund 30 Millionen Euro seien in einzelnen Paketen in einer Warenladung versteckt gewesen, teilte die Polizei am Samstag mit.

Sie war am Freitag von den Mitarbeitern der Firma in Roosendaal nahe der Grenze zu Belgien alarmiert worden und rückte daraufhin mit mehreren Einheiten an. Drogenfahnder nahmen Ermittlungen auf, Festnahmen gab es zunächst nicht. Das Kokain sei abtransportiert worden und werde vernichtet.

In den Niederlanden wurden in den vergangenen Jahren immer größere Mengen an Kokain beschlagnahmt. 2020 stellten Fahnder allein im Gebiet des Hafens von Rotterdam mehr als 40 Tonnen der Droge sicher. Das waren laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom vergangenen Mittwoch gut 20 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Insgesamt wurden in niederländischen Häfen und Flughäfen 2020 rund 48 Tonnen Kokain beschlagnahmt; der Verkaufswert wurde auf 3,5 Milliarden Euro geschätzt.


Weitere Hinrichtung auf Bundesebene in den USA

WASHINGTON: Wenige Tage vor dem Ende der Amtszeit des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump ist in den USA ein weiterer nach Bundesrecht verurteilter Mann hingerichtet worden. Wie der Sender CNN meldete, wurde die Todesstrafe an Dustin John Higgs am Samstagmorgen vollstreckt. Es sei die 13. und letzte Hinrichtung nach Bundesrecht, seit das US-Justizministerium diese im Juli 2019 wieder eingeführt habe.

Higgs war im Jahr 2000 für die Ermordung von drei jungen Frauen im Jahr 1996 verurteilt worden. Er hatte stets seine Unschuld beteuert. «Ich möchte sagen, dass ich ein unschuldiger Mann bin», zitierte CNN als seine letzten Worte.

Die Trump-Regierung hatte die Vollstreckung von Todesurteilen im vergangenen Jahr nach einem gewonnenen Rechtsstreit wieder aufgenommen. Während viele US-Bundesstaaten die Todesstrafe vollstrecken, hatte es zuvor auf Bundesebene seit 2003 keine Hinrichtung mehr gegeben. Der künftige Präsident Joe Biden - ein Demokrat - hat sich für die Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgesprochen. Der Republikaner Trump ist ein Befürworter der Todesstrafe.


Scholz beglückwünscht Laschet - Kritik von Kipping

BERLIN: SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat Armin Laschet zum Sieg bei der digitalen Wahl zum CDU-Vorsitzenden gratuliert. «Das ist eine große Aufgabe mit großen Vorgängerinnen & Vorgängern. Ich wünsche ihm dafür ein glückliches Händchen. Dieses Jahr hat es in sich und wird eine Herausforderung für uns alle», schrieb der Bundesfinanzminister und Vizekanzler am Samstag auf Twitter.

Die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, twitterte: «Mit Laschet hat die CDU nun einen neuen Parteivorsitzenden, aber noch lange keinen Kanzlerkandidaten. Egal, wer dann das Rennen um CDU-Kanzlerkandidatur gewinnt, die CDU wird nicht bereit sein, die Weichen so stellen, dass wir gerecht aus der Krise kommen.»


UN-Blauhelmsoldat bei Minenexplosion in Mali getötet

BAMAKO: Bei der Explosion einer Mine ist im Norden Malis ein UN-Friedenssoldat getötet worden. Nach Angaben der Minusma, der UN-Mission in dem westafrikanischen Land, fuhr er am Freitagnachmittag mit seinem Tanklastwagen nahe der Stadt Tessalit über die Mine. Der Lastwagen war Teil eines Logistikkonvois. Ein weiterer UN-Blauhelmsoldat, der mit an Bord des Fahrzeugs war, wurde schwer verletzt.

In Mali sind seit Jahren islamistische Terrorgruppen aktiv. 2013 konnte nur ein massiver französischer Militäreinsatz ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bamako zurückschlagen. An den UN- und EU-Missionen in Mali ist auch die deutsche Bundeswehr beteiligt.


Laschet dankt nach Wahlerfolg für Vertrauen und fairen Wahlkampf

BERLIN: Nach seiner Wahl zum neuen CDU-Chef hat Armin Laschet seiner Partei für das große Vertrauen gedankt. «Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die mit diesem Amt verbunden ist», sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Samstag auf dem digitalen Parteitag der CDU. Nun gehe es darum, dass die CDU zunächst die anstehenden Landtagswahlen in «wenigen Wochen» gut bestehe. Zudem wolle er bei der Bundestagswahl dafür sorgen, «dass die Union den nächsten Kanzler stellt».

Laschet dankte seinen beiden Mitbewerbern um den Parteivorsitz, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Außenpolitiker Norbert Röttgen, für den fairen Wahlkampf in den vergangenen zehn Monaten. Ein so langer Wettbewerb berge immer die Gefahr, dass Aggression, Gereiztheit und kleine Spitzen zunehmen. An die Adresse von Merz betonte er, dass er auch in Zukunft viel zusammen machen wolle.

Merz und Röttgen gratulierten Laschet zum Wahlerfolg und wünschten ihm für das Wahljahr viel Erfolg. Es sei eine «enorm anstrengende Zeit für uns alle zu bestehen», sagte Merz. Wie er sich nach seiner Niederlage in der CDU weiter einbringen wolle, dazu sagte Merz nichts. Röttgen betonte, er stehe zu seinem Wort und werden Laschet nun mit voller Kraft unterstützen. «Du kannst dich auf mich verlassen. Wir müssen jetzt eine Mannschaft bilden», sagte er.


Tote bei Taliban-Angriff und Bombenanschlag

KABUL: In Afghanistan nimmt die Gewalt kein Ende. In der westlichen Provinz Herat tötete eine Gruppe der militant-islamistischen Taliban zwölf Angehörige der Sicherheitskräfte, wie die Behörden am Samstag mitteilten. In der Hauptstadt Kabul wurden am Samstag zwei Polizisten getötet und einer verletzt, als eine an ihrem Auto mit einem Magneten befestigte Bombe explodierte. Niemand bekannte sich zu der Explosion.

Der Taliban-Angriff in Herat ereignete sich nach Angaben zweier Provinzräte am Freitagabend im Distrikt Ghorijan, als drei Taliban das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffneten, die gerade beim Abendessen saßen. Die Angreifer nahmen ihre Waffen an sich und flohen. Der Distrikt wird nach Angaben der Provinzräte zum großen Teil von den Taliban kontrolliert.

Zwischen Afghanistans Regierung und den Taliban laufen seit Mitte September Friedensgespräche in Doha. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban weiterhin ab. Die USA stehen kurz vor dem Abzug von weiteren 2500 Soldaten aus dem Land. Sie hatten Ende Februar 2020 ein Abkommen mit den Taliban unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan vorsieht.

Die Taliban wollen wieder an der Macht beteiligt werden. Sie hatten Afghanistan zwischen 1996 und 2001 regiert. Eine von den USA angeführte Militärintervention nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA setzte ihrer Herrschaft ein Ende.


Merz und Laschet in Stichwahl um CDU-Vorsitz - Röttgen raus

BERLIN: Im Kampf um den CDU-Vorsitz gibt es auf dem digitalen Parteitag eine Stichwahl zwischen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Im ersten Wahlgang bekam am Samstag keiner der drei Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit - der Außenpolitiker Norbert Röttgen belegte den dritten Platz und ist damit aus dem Rennen. Merz kam auf 385 Stimmen, Laschet auf 380 Stimmen und Röttgen auf 224 Stimmen. Es gab 3 Enthaltungen, 992 Stimmen wurden abgegeben.

Laschet hatte in seiner Bewerbungsrede seine Erfahrung als Regierungschef betont. «Man muss das Handwerkszeug einer Politik der Mitte beherrschen.» Laschet verwies auf die Verhandlungen zum Kohleausstieg oder den Kampf gegen Kriminalität in NRW. Laschet hat als einziger der drei Bewerber um den Parteivorsitz ein Regierungsamt.

Merz hatte in seiner Rede für den Fall seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden indirekt auch die Kanzlerkandidatur für sich beansprucht. Sein Anspruch sei «Führung dieser Partei, aber auch Führung unseres Landes», sagte er. «Wir sind als deutsche Christdemokraten fest entschlossen, diese nächste deutsche Bundesregierung auch wieder zu führen.»


Italien ohne Fahne bei Olympia? - Ex-IOC-Vize für schnelle Lösung

ROM: Im Bangen Italiens um seine Fahne und Hymne bei den Olympischen Spielen in Tokio hat der frühere Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Juan Antonio Samaranch Jr., eine schnelle Problemlösung gefordert. «Italien in Tokio ohne Hymne und Fahne wäre ein Desaster», sagte der bis 2020 als Vizepräsident im IOC tätige Spanier der Zeitung «Corriere della Sera» (Samstag). Am 27. Januar will das IOC eine Entscheidung treffen.

Wegen einer Gesetzesänderung in Italien hatte das IOC die Unabhängigkeit des Nationalen Olympischen Komitees (Coni) als nicht mehr gewahrt angesehen und damit gedroht, die italienischen Athleten könnten ohne Hymne und Fahne zu den wegen Corona auf dieses Jahr verschobenen Sommerspielen nach Tokio reisen. Coni musste nach der Änderung Teile seiner Aufgaben an eine staatlich kontrollierte Firma auslagern, die «Sport e Salute» (Sport und Gesundheit).

«Das IOC hat kein Recht sich in Regierungsangelegenheiten einzumischen. Aber behalten sie im Hinterkopf, dass die Unabhängigkeit der Olympischen Komitees heilig ist», erklärte Samaranch Jr. in dem Interview. Zwar herrsche in der Regierung gerade eine Krise, aber die Zeit für Aufschübe sei vorbei. Am Mittwoch hatte sich die Kleinpartei Italia Viva im Streit um EU-Hilfsgelder aus der Koalition verabschiedet und die Regierung in eine Krise stürzen lassen.

Die Lösung für das Olympia-Problem Italiens liege in der Verwaltung und sei auch unkompliziert. «Fünf Minuten und guter Wille reichen», sagte der 61-Jährige.


Iran testet Mittelstreckenraketen bei Militärübungen am Golf

TEHERAN: Irans Streitkräfte haben bei Militärübungen am Persischen Golf erneut ihre umstrittenen Mittelstreckenraketen getestet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim verliefen die Tests am Samstag alle erfolgreich. Außer den Raketen mit einer Reichweite von 1800 Kilometern waren in dem großangelegten Seemanöver der Marine und der Revolutionsgarden auch Marschflugkörper und Drohnen getestet worden. Zudem wurden ein neuer Hubschrauberträger und ein neues Raketenschiff präsentiert. Sie sollen nach iranischen Angaben am Golf für mehr Sicherheit gegen potenzielle militärische Bedrohungen seitens der USA sorgen.

In den vergangenen Wochen gab es Spekulationen im Iran, dass US-Präsident Donald Trump vor dem Ende seiner Amtszeit noch einen militärischen Konflikt mit Teheran provozieren könnte. Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte Trump und seinem Außenminister Mike Pompeo vorgeworfen, auch in den letzten Tagen ihrer Amtszeit «Kriegshetzerei» gegen den Iran betreiben zu wollen. «Ohne sie (Trump und Pompeo) wird der Planet besser dran sein», schrieb der iranische Chefdiplomat auf Twitter.

Trump war 2018 nicht nur aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen, sondern seine Regierung verhängte auch drakonische Sanktionen gegen den Iran. Diese führten in den vergangenen zwei Jahren zu einer akuten Wirtschaftskrise in dem ölreichen Staat. Ruhani hofft, dass Trumps Nachfolger Joe Biden zum Atomdeal zurückkehren und auch die Sanktionen aufheben wird. Im Juni steht im Iran eine Präsidentenwahl an.

Die iranischen Manöver sind nach Angaben der Führung in Teheran keine Bedrohung für die Länder in der Region, sondern dienen lediglich der Verteidigung des Landes gegen eventuelle Angriffe. Der Westen und die arabischen Golfstaaten sehen das anders. Für sie ist das iranische Militär- und Raketenprogramm eine Gefahr für die Golfregion, wo rund 40 Prozent der weltweiten Rohöltransporte abgewickelt werden. Zudem besteht die Sorge, dass besonders Irans Mittelstreckenraketen mit Reichweiten bis zu 2200 Kilometern jeden Teil Israels treffen könnten.


Waldbrand : Tausende Menschen müssen Häuser verlassen

SANTIAGO DE CHILE: Rund 25.000 Menschen sind wegen eines riesigen Waldbrandes in der zentralen Küstenregion Chiles um die Stadt Valparaíso vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Mindestens sieben Häuser wurden zerstört, wie die chilenische Zeitung «La Tercera» am Freitag (Ortszeit) berichtete.

Demnach war besonders die Stadt Quilpué etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile, wo die Rauchwolke immer noch zu sehen war, betroffen. Mindestens 300 Hektar Wald verbrannten. Der chilenische Katastrophendienst Onemi rief für die Region die höchste Warnstufe aus, die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

Chile leidet jedes Jahr im Sommer auf der Südhalbkugel unter Waldbränden. 2020 war aber auch dort eines der heißesten und trockensten Jahre. Die Situation ist besonders kritisch in der Region im Zentrum des Landes.

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