Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

US-Außenminister telefonierte mit Lukaschenko

WASHINGTON: US-Außenminister Mike Pompeo hat am Samstag mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko telefoniert. Dabei habe Pompeo unter anderem gefordert, der in Belarus (Weißrussland) festgehaltene US-Staatsbürger Witali Schkljarow solle das Land verlassen dürfen, wie das Ministerium in Washington verlauten ließ. Außerdem habe der US-Außenminister die Unterstützung für die demokratischen Bestrebungen des belarussischen Volkes bekundet, hieß es ohne weitere Details.

Der Politikberater Schkljarow war zwischenzeitlich im Gefängnis gewesen und stand zuletzt unter Hausarrest, wie die Opposition diese Woche mitteilte. Von dem Telefonat hatten zuvor belarussische Medien berichtet.

In der Ex-Sowjetrepublik Belarus kommt es seit der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August regelmäßig zu Protesten. Der mittlerweile international weitgehend isolierte Präsident Alexander Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Die Opposition sieht dagegen Herausforderin Swetlana Tichanowskaja als die rechtmäßige Präsidentin an.



Österreichische Post verkauft Corona-Briefmarke - aus Klopapier

WIEN: Toilettenpapier könnte neben Hamsterkäufern nun auch Briefmarkensammler verstärkt interessieren: Die Österreichische Post bringt eine Corona-Sonderbriefmarke aus dreilagigem Klopapier raus. Für jeden verkauften Markenblock «in Form und Größe eines handelsüblichen Blattes Klopapier» werden 2,75 Euro für wohltätige Zwecke gespendet. Mit dem kuriosen Porto sollen von der Corona-Krise besonders Betroffene unterstützt werden, teilte die Post am Freitag mit.

Die selbstklebende Marke aus recyceltem Altpapier im Wert von 2,75 Euro lasse sich an der perforierten Linie abtrennen - «so wie handelsübliches Klopapier». Motiv ist ein Babyelefant: Das Tierchen ist in Österreich das viel genutzte Symbol für den coronabedingten Hygieneabstand von einem Meter. Zehn Markenblöcke ergäben einen Babyelefanten, betonte denn auch die Post.

Die Idee für das augenzwinkernde Projekt sei bereits im Frühjahr entstanden. Damals wurde das mancherorts kaum mehr lieferbare Hygieneprodukt zu einem Sinnbild der plötzlichen Corona-Krise. Allerdings habe die Post bei der Umsetzung zunächst vor einem entscheidenden Problem gestanden: «Heimisches Klopapier war lange Zeit entweder ausverkauft oder in diesen Mengen nur schwer erhältlich.» 300.000 Briefmarken sind ab dem 30. Oktober erhältlich.


Slowakischer Parlamentspräsident bei Verkehrsunfall verletzt

BRATISLAVA: Der slowakische Parlamentspräsident Boris Kollar ist bei einem Verkehrsunfall in einem Randbezirk von Bratislava schwer verletzt worden. Der zweithöchste Amtsträger der Slowakischen Republik sei «bei Bewusstsein» gewesen, als er von Rettungskräften am Samstagabend ins Krankenhaus gebracht wurde, teilte eine Polizeisprecherin dem TV-Nachrichtensender TA3 mit. Es seien noch drei weitere Personen verletzten worden, darunter der Fahrer von Kollars Dienstwagen. Nähere Details wollte die Polizei zunächst nicht bekanntgeben.

Nach Medieninformationen erlitt Kollar schwere Verletzungen am ganzen Körper und klagte über Atembeschwerden. Der konservative Regierungschef Igor Matovic teilte TA3 mit, nach seinen Informationen habe der Fahrer eines anderen Autos an einer Kreuzung eine rote Ampel übersehen und sei mit hoher Geschwindigkeit in den Wagen des Parlamentspräsidenten gekracht. Offenbar sei niemand lebensgefährlich verletzt worden, Kollars Zustand sei «stabilisiert».

Kollar ist Gründer und Chef der fremdenfeindlichen Regierungspartei «Wir sind Familie».


Zweite Wahlrunde bei Parlamentswahl

VILNIUS: Inmitten einer Phase mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen geht die Parlamentswahl in Litauen am Sonntag in die zweite Runde. In dem baltischen EU- und Nato-Land sind knapp 2,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, über die noch ausstehenden 68 Direktmandate in der 141 Sitze zählenden Volksvertretung Seimas in Vilnius zu entscheiden. Dabei könnte es zu einem Machtwechsel kommen.

Nach dem ersten Wahlgang am 11. Oktober liegt die konservative Vaterlandsunion (23 Sitze) vor dem regierenden Bund der Bauern und Grünen (16 Sitze). Zahlreiche Parteien scheiterten in der ersten Runde an der Fünf-Prozent-Hürde - darunter auch die drei kleineren Koalitionspartner des Bunds der Bauern und Grünen. Sie können aber durch Direktmandate nun noch den Sprung ins Parlament schaffen. Über mögliche Koalitionen soll erst nach der Abstimmung entschieden werden.

Bei dem Urnengang gelten strenge Corona-Schutzmaßnahmen. In den Tagen vor der Wahl erreichte die Zahl der Neuinfektionen in Litauen neue Höchststände. Der Umgang mit der Pandemie hatte auch den Wahlkampf geprägt, der von wirtschafts- und sozialpolitischen Themen bestimmt war.


Oppositionsführer López hat Venezuela verlassen

CARACAS: Nach knapp eineinhalb Jahren in der spanischen Botschaft in Caracas hat der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López nach übereinstimmenden Medienberichten das Land verlassen. Er reiste demnach in das Nachbarland Kolumbien. Nach Berichten spanischer Medien vom Samstag, die sich auf Quellen in der venezolanischen Opposition beriefen, wollte López von dort nach Spanien fliegen.

Der 49-Jährige war 2014 festgenommen worden, nachdem bei Protesten gegen die Regierung von Nicolás Maduro mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen waren. Ein Gericht verurteilte ihn wegen Anstachelung zur Gewalt zu fast 14 Jahren Haft. Er saß in Hausarrest, bis ihn am 30. April 2019 aufständische Soldaten auf Anweisung des selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó befreiten. Ein geplanter Umsturzversuch gegen die Regierung scheiterte allerdings. López suchte daraufhin Schutz in der spanischen Botschaft in der Hauptstadt des südamerikanischen Landes.

Zahlreiche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen sahen in López einen politischen Gefangenen. Maduro hingegen bezeichnete den Anführer der Partei Voluntad Popular (Volkswille) mehrfach als «Monster» und «Mörder».


Bolivianischer Ex-Staatschef Morales nach Venezuela gereist

BUENOS AIRES: Boliviens früherer Präsident Evo Morales ist nach Medienberichten aus dem Exil in Argentinien nach Venezuela gereist. Er sei am Freitag in einem Flieger mit den Farben der staatlichen Fluggesellschaft Venezuelas vom internationalen Flughafen in Buenos Aires aufgebrochen, berichtete die staatliche argentinische Nachrichtenagentur Télam am Samstag unter Berufung auf offizielle Quellen. Der Fernsehsender CNN Español berichtete, Morales wolle sich mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro treffen und in Kürze nach Argentinien zurückkehren.

Sein früherer Wirtschaftsminister Luis Arce steht seit Freitag offiziell als Sieger der Präsidentenwahl in Bolivien vom vergangenen Wochenende fest. Der linke Morales, der erste indigene Staatschef des südamerikanischen Landes, war vor rund einem Jahr nach knapp 14 Jahren im Amt auf Druck des Militärs zurückgetreten. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatte ihm Betrug bei seiner umstrittenen Wiederwahl für eine vierte Amtszeit vorgeworfen - dieser Vorwurf ist seitdem von Forschern in Frage gestellt worden. Morales und seine Verbündeten und Anhänger sprachen von einem Putsch.

Der 60-Jährige floh zunächst nach Mexiko und zog kurze Zeit später weiter nach Argentinien, nachdem dort im Dezember eine linke Regierung an die Macht kam. Er werde früher oder später in sein Heimatland zurückkehren, sagte Morales vergangene Woche. Allerdings wurden unter der konservativen Übergangsregierung in dem Andenstaat inzwischen zahlreiche Ermittlungen gegen ihn - wegen Vorwürfen wie Terrorismus und Beziehungen mit Minderjährigen - eingeleitet. Das von dem Sozialisten Maduro autokratisch regierte Venezuela gehörte zu den engsten Verbündeten der Morales-Regierung.


EU-Außenbeauftragter lobt UN zum 75. als natürlichen Partner

BRÜSSEL: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Vereinten Nationen zum 75. Geburtstag als natürlichen Partner gewürdigt. «Während andere sich abwenden, fühlt sich die EU verpflichtet, die globale Zusammenarbeit zu erhalten und multilaterale Beziehungen mit unseren Partnern weltweit zu stärken», erklärte Borrell am Samstag zum internationalen UN-Tag. «Die EU bleibt ein Pfeiler der UN, ihr wichtigster Beitragszahler und wichtigster Unterstützer, im Sinne unserer Bürger und der ganzen Welt.»

Der UN-Tag erinnert an das Inkrafttreten der Charta der Vereinten Nationen am 24. Oktober 1945. Die internationale Organisation mit heute 193 Mitgliedsstaaten war nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sicherung des Weltfriedens gegründet worden. «Die Geschichte hat gezeigt, dass wir, wenn wir den Mut und die Weisheit zur Zusammenarbeit haben, Spaltung überwinden können und besser in der Lage sind, globale Herausforderungen zu bekämpfen», erklärte Borrell zum Jahrestag. «Durch globales und koordiniertes Handeln können und werden wir die Coronavirus-Pandemie überwinden.»


Chilenen entscheiden über neue Verfassung

SANTIAGO DE CHILE: Rund 30 Jahre nach der Rückkehr zur Demokratie könnte Chile eine neue Verfassung bekommen. Bei einem Referendum am Sonntag entscheiden die Bürger des südamerikanischen Landes, ob sie ein neues Grundgesetz wollen. Außerdem bestimmen sie, ob eine Verfassungsgebende Versammlung aus eigens dafür gewählten Delegierten den neuen Text ausarbeiten soll oder ob die Hälfte des Gremiums aus Parlamentariern besteht. 14,8 Millionen Chilenen sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Wenn die Verfassung ausgearbeitet ist, sollen die Bürger darüber wieder abstimmen dürfen.

Die aktuelle Verfassung von 1980 stammt noch aus der Zeit der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet. Zwar wurde sie immer mal wieder geändert, dennoch gab es stets Kritik an ihrem autoritären Ursprung, der starken Bündelung von Machtbefugnissen bei der Zentralregierung und begrenzten Einflussmöglichkeiten der Bürger. Die Befürworter einer neuen Verfassung wollen nun die soziale Rolle des Staates stärken, Grundrechte auf Arbeit, Gesundheitsversorgung, Bildung und Trinkwasser aufnehmen, sowie die Anerkennung der indigenen Völker festschreiben.

Eine neue Verfassung gehörte zu den Kernforderungen der Demonstranten, die vor rund einem Jahr wochenlang gegen die Regierung auf die Straße gingen. Außerdem forderten sie einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem. Mehr als 30 Menschen kamen bei den Protesten ums Leben.


Sechs Kinder bei Angriff auf Schule in Kamerun getötet

YAOUNDE: Bei einem Angriff Bewaffneter auf eine Schule in Kamerun sind sechs Kinder getötet und 13 weitere schwer verletzt worden. Der Überfall ereignete sich in einer englischsprachigen Region Kameruns in der Stadt Kumba, wie ein örtlicher Beamter am Samstag mitteilte. Die schwer bewaffneten Kämpfer hätten am Morgen die private Mutter-Francisca-Schule gestürmt und das Feuer auf die Kinder eröffnet, sagte Ntou Ndong Chamberlain, der leitende Divisionsoffizier des Bezirks Meme, in dem Kumba liegt.

Zunächst erklärte sich niemand verantwortlich für den Angriff. Kamerun wird von Unruhen und Angriffen auf die Zivilbevölkerung erschüttert, seit seine beiden größten englischsprachigen Regionen Ende 2016 bekanntgaben, dass sie sich abspalten und ein neues Land namens Ambazonia gründen wollen.

Englischsprachige in Kamerun beklagen sich seit langem, dass sie wie Bürger zweiter Klasse behandelt würden und in dem hauptsächlich französischsprachigen Kamerun weniger staatliche Mittel erhielten.


Kämpfe um Berg-Karabach toben trotz diplomatischer Bemühungen weiter

BAKU/ERIWAN: Die Kämpfe um die Südkaukasusregion Berg-Karabach toben ungeachtet diplomatischer Bemühungen um ein Ende der Waffengewalt weiter. Die armenischen Behörden teilten am Samstag in der Hauptstadt Eriwan mit, dass die Zahl der getöteten Soldaten um 36 auf 963 angestiegen sei. Die aserbaidschanische Seite macht wegen der Zensurbestimmungen während des geltenden Kriegsrechts keine Angaben zu Verlusten bei den Streitkräften. Die Militärführung in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku meldete den Abschuss eines Flugzeugs der armenischen Luftwaffe. Eriwan bestritt das.

Seit 27. September dauern die schweren Gefechte um Berg-Karabach an. Aserbaidschan verlor in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren die Kontrolle über das bergige Gebiet mit etwa 145.000 Bewohnern. Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Aserbaidschan kann sich in dem Konflikt auf seinen «Bruderstaat» Türkei berufen. Russland wiederum ist Schutzmacht Armeniens.

Die zuletzt unter Vermittlung Russlands vereinbarten Waffenruhen hatte nicht gehalten. Mit Blick auf eine Reise aserbaidschanischer und armenischer Diplomaten in die USA begüßte der russische Präsident Wladimir Putin die Bemühungen der Amerikaner um Frieden. Putin hatte am Donnerstag bei einer im Fernsehen übertragenen Expertenrunde auch gesagt, dass bei dem Krieg knapp einen Monat nach Beginn der Kämpfe bisher rund 5000 Menschen ums Leben gekommen seien. Bislang vermittelt die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unter dem Vorsitz von Frankreich, Russland und den USA weitgehend erfolglos in dem jahrzehntealten Konflikt.


Frankreich schiebt Familie nach Schlägen gegen Tochter ab

PARIS: In Frankreich sind nach einem Prozess fünf Familienangehörige einer jungen bosnischen Muslima abgeschoben worden, die der Jugendlichen die Haare abgeschoren haben sollen, weil sie in einen Jungen einer anderen Glaubensrichtung verliebt gewesen sein soll. Die fünf Personen aus der ostfranzösischen Stadt Besançon seien am Samstag in die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, Sarajewo, gebracht worden, teilte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin mit.

Die Ausweisung folge auf das nicht tragbare Verhalten der Familie im vergangenen August, erklärte Darmanin. Die Jugendliche sei geschoren und geschlagen worden. Um sie würden sich nun die französischen Sozialdienste kümmern, so der Innenminister. Er machte keine näheren Angaben zum Alter der Jugendlichen oder gab weitere Details an.

Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Abgeschobenen um die Eltern sowie drei ihrer Kinder. Eine Tante und ein Onkel der geschlagenen Jugendlichen wurden demnach außerdem zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Eltern seien am Freitag nach dem Ende ihres Prozesses festgenommen worden, berichtete die Tageszeitung «Le Monde». Sie dürfen sich demnach fünf Jahre lang nicht im französischen Hoheitsgebiet aufhalten. Dem Bericht zufolge hatte sich die bosnisch-muslimische Jugendliche in einen jungen christlichen Serben verliebt.


Viele Tote und Verletzte nach Selbstmordanschlag in Kabul

KABUL: Bei einem Selbstmordanschlag sind in der afghanischen Hauptstadt Kabul viele Schülerinnen und Schüler getötet worden. Mindestens zehn Personen seien ums Leben gekommen und 20 weitere verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Samstagabend (Ortszeit). Der Vorfall ereignete sich demnach in einer Gasse neben einem Bildungszentrum im westlichen Stadtteil Dascht-e Bartschi.

Die militant-islamistischen Taliban dementierten, für das Bombenattentat verantwortlich zu sein. Bereits in der Vergangenheit gab es viele Anschläge in dem westlichen, mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil Kabuls. Auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in dem Stadtteil bereits Anschläge verübt.


Deutsch-Iranerin inhaftiert - Tochter fordert sofortige Freilassung

KÖLN/BERLIN: Die Deutsch-Iranerin Nahid T. ist nach Angaben ihrer Tochter in der vergangenen Woche in Teheran festgenommen und ins Gefängnis gebracht worden. «Seit 7 Tagen kein Lebenszeichen meiner Mutter! Ich fordere Aufklärung, ich fordere Einmischung, ich fordere ihre Freilassung», schrieb Mariam Claren auf Twitter. Mit den Hasthtags #FreeNahid und #FreeMama versucht die Kölnerin, sowohl in Deutschland als auch im Iran auf die Festnahme ihrer 66 Jahre alten Mutter aufmerksam zu machen.

Im Iran selbst gab es am Samstag weder eine amtliche Bestätigung der Inhaftierung noch Medienberichte darüber. Dem Auswärtigen Amt ist der Fall bekannt. Allerdings liege noch keine offizielle Bestätigung über die Inhaftierung der Frau vor, hieß es in Berlin weiter. Man bemühe sich jedoch um Aufklärung und werde sich dann auch konsularisch für sie einsetzen.

Die im Iran geborene Architektin lebt seit 1983 in Köln und besitzt seit 2003 die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach Angaben ihrer Tochter wurde sie am 16. Oktober in ihrer Wohnung in Teheran verhaftet, nachdem sie vorher Verwandte in dem Land besucht hatte. Seitdem sei auch der Kontakt zu ihr abgebrochen. Daher ist es unklar, warum genau sie verhaftet wurde und wo sie inhaftiert ist.


Erneut Vandalismus auf der Berliner Museumsinsel

BERLIN: Auf der Berliner Museumsinsel ist es erneut zu einem Fall von Vandalismus gekommen.

Dabei wurde eine große Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum beschmiert, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Samstag mitteilte. Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass Unbekannte in drei Museen am 3. Oktober mehr als 60 Objekte mit einer Flüssigkeit beschädigt hatten. Betroffen waren das Neue Museum, das Pergamonmuseum und die Alte Nationalgalerie.


Ehepaar stirbt bei Waldbrand in Colorado - Schneesturm erwartet

GRAND LAKE: Ein derzeit im US-Bundesstaat Colorado wütender Waldbrand hat erste Todesopfer gefordert. Das Sheriffbüro von Grand Lake nordwestlich von Denver bestätigte am Freitagabend (Ortszeit), ein 86-jähriger Mann und seine 84-jährige Frau seien tot aus ihrem zerstörten Haus am Rande der Ortschaft in den Rocky Mountains geborgen worden. Das Ehepaar habe sein langjähriges Heim trotz entsprechender Evakuierungsaufrufe vom Mittwoch nicht verlassen wollen, sagte Sheriff Brett Schroetlin in einem auf Facebook veröffentlichten Video. In der Gegend wütet das sogenannte East Troublesome-Feuer.

Das Feuer hatte sich rasend schnell ausgebreitet und am Mittwochabend Grand Lake bedroht. Es gilt der Zeitung «Denver Post» zufolge als derzeit zweitgrößtes seit Beginn der Aufzeichnungen in Colorado. Bis Freitagabend dehnte sich der Waldbrand auf einer Fläche von umgerechnet etwa 761 Quadratkilometern aus. Tausende Einwohner flohen vor den Flammen, wie die Zeitung berichtet. Für den späten Samstagabend (Ortszeit) erwartete das Nationale Wetterbüro in dem nahe gelegenen Boulder einen Schneesturm, der die Löscharbeiten begünstigen könnte.

In den Rocky Mountains lodern seit vielen Wochen auch weitere Wald- und Buschbrände. Der größte davon, das sogenannte Cameron Peak Fire, hat inzwischen eine Fläche von rund 840 Quadratkilometern erfasst, wie die «Denver Post» berichtete.


Normalisierung zwischen Israel und Sudan bringt Hoffnung

NEW YORK: UN-Generalsekretär António Guterres erhofft sich von der Ankündigung Israels und des Sudans, ihre Beziehungen normalisieren zu wollen, neue Chancen auf Frieden und wirtschaftlichen Fortschritt in den Regionen. «Der Generalsekretär hofft, dass die Vereinbarung Kooperation, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen verbessern und neue Chancen dafür mit sich bringen wird, den Frieden und den wirtschaftlichen Fortschritt in den Regionen des Horns von Afrika und dem Nahen Osten voranzutreiben», sagte sein Sprecher am Samstag in New York.

Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain hat nun auch der Sudan unter US-Vermittlung eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel angekündigt. Das hatten die USA, Israel und der Sudan am Freitag verkündet.


Kirgistan setzt vorgezogene Präsidentenwahl für 10. Januar an

BISCHKEK: Nach dem gewaltsamen Machtwechsel in dem zentralasiatischen Hochgebirgsland Kirgistan hat die Wahlkommission eine vorgezogene Präsidentenwahl für den 10. Januar angesetzt. Das teilte Wahlleiterin Nurdschan Schajldabekowa nach einer Sitzung am Samstag der Agentur Akipress zufolge mit. In der Ex-Sowjetrepublik an der Grenze zu China kam es Anfang des Monats nach einer von Fälschungsvorwürfen überschatten Parlamentswahl zu blutigen Massenunruhen mit Hunderten Verletzten. Aufständische stürmten auch Gefängniszellen, um Oppositionelle zu befreien.

An die Spitze der neuen Revolution in dem krisengeschüttelten Land kämpfte sich Sadyr Schaparow, der innerhalb kürzester Zeit die Geschäfte des Regierungschefs und des Präsidenten übernahm. Der 51-Jährige hatte Präsident Sooronbaj Dscheenbekow zum Rücktritt gezwungen. Schaparow hat angekündigt, die Verfassung ändern zu wollen. Er will selbst Präsident werden und sich dafür vor einer Wahl aber per geändertem Grundgesetz mehr Machtbefugnisse sichern.

Nach dem Sturz des autoritären Präsidenten Kurmanbek Bakijew 2010 hatte das Land eine für Zentralasien beispiellose Phase der Demokratisierung erlebt. Die Vollmachten des Präsidenten waren zugunsten der Entwicklung hin zu einer parlamentarischen Republik nach westlichem Vorbild eingeschränkt worden. Danach verliefen die Machtwechsel zeitweilig friedlich.


Japanischer Bürgermeister gönnt sich Privatsauna im Rathaus

OSAKA: Eine Privatsauna im Rathaus ist für einen Bürgermeister in Japan zum heißen Eisen geworden.

Wie die japanische Tageszeitung «Yomiuri Shimbun» am Samstag meldete, hatte sich der Bürgermeister der Stadt Ikeda in der Präfektur Osaka die Sauna sowie ein Fitnessgerät in einem Vorzimmer seines Rathausbüros aufstellen lassen. Scheinbar bekam er jedoch kalte Füße, jedenfalls entfernte er die Sauna auf Hinweis seiner Familie nach gut einem Monat. Dennoch flog die Sache auf. Er habe geglaubt, dass ihm das Privatvergnügen verziehen werde, weil er doch Rückenschmerzen habe und die Sauna nur vorübergehend nutzen wollte, wurde der Bürgermeister zitiert. Er entschuldigte sich und beglich auch die entstandenen Stromkosten.

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