Staudamm läuft über - Siedlungen evakuiert
WARSCHAU: Nach starken Regenfällen wird im Südwesten Polens ein Staudamm von den Wassermassen überwältigt. In der bergigen Gegend nahe der Grenze zu Tschechien müssen Siedlungen geräumt werden.
Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm übergelaufen. «Der Damm in Miedzygorze läuft über. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht! Der Wasserzulauf ist riesig», schrieb die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau (Wroclaw) mit.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Damm am Wilczka-Bach in Miedzygorze liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Der Staudamm ist 29 Meter hoch, das Hochwasserschutzbecken kann fast eine Million Kubikmeter Wasser fassen. Bereits während des Hochwassers von 1997 reichte dies nicht aus - auch damals trat das Wasser über den Damm.
Fischerboot mit Tonne Kokain vor Küste Cornwalls gestoppt
NEWQUAY: Auf einem unscheinbaren Boot versuchen vier Männer Kokain nach Großbritannien zu schmuggeln - und werden erwischt. Die Ermittler sprechen von einem riesigen Verlust für die organisierten Kriminellen.
Ein Fischerboot mit einer Ladung von etwa einer Tonne Kokain ist vor der Küste Cornwalls festgesetzt worden. Wie die britische Ermittlungsbehörde National Crime Agency (NCA) mitteilte, wurden vier Männer festgenommen, als das Boot mit dem Namen «Lily Lola» in der Nähe der Stadt Newquay auf See gestoppt wurde.
Auf Bildern der NCA waren in braunes Papier gewickelte, backsteinförmige Pakete mit der Aufschrift PEZX zu sehen. Es handle sich um eine beträchtliche Menge Kokain, die einen riesigen Verlust für die Gruppe organisierter Krimineller darstelle, die es ins Vereinigte Königreich bringen wollte, sagte der zuständige NCA-Kommandeur Derek Evans der Mitteilung zufolge.
Gericht bestätigt Wahlsieg von Tebboune mit Korrektur
ALGIER: Das offizielle Endergebnis bestätigt den Sieg von Staatschef Tebboune bei der Präsidentenwahl - allerdings werden im Zuge der Überprüfung seinen Gegnern Hunderttausende Stimmen zuerkannt.
In Algerien hat das Verfassungsgericht den Wahlsieg von Staatschef Abdelmadjid Tebboune bei der Präsidentschaftswahl offiziell bestätigt, dessen Ergebnis allerdings nach unten korrigiert. Tebboune gewann demnach 84,3 Prozent der Stimmen, wie die Staatsagentur APS berichtete. Das Endergebnis lag zehn Prozentpunkte unter dem am Tag nach der Wahl vom 7. September verkündeten vorläufigen Ergebnis, als Tebboune noch 94,6 Prozent der Stimmen zugeschrieben wurden. Die beiden Gegenkandidaten blieben trotz der zusätzlichen ihnen im Zuge der Überprüfung zugeschriebenen Hunderttausenden Stimmen völlig chancenlos. Tebboune stehen damit weitere fünf Amtsjahre bevor.
Die Wahlbeteiligung war mit nur 46 Prozent ähnlich gering wie vor fünf Jahren. Der Sieg hat für Tebboune deshalb einen bitteren Beigeschmack und ist auch Ausdruck der Frustration bei vielen Menschen in dem nordafrikanischen Land. Bei der vergangenen Wahl 2019 lag die Wahlbeteiligung historisch niedrig bei knapp 40 Prozent.
Krakau bietet Bürgern Sandsäcke zum Abholen
WARSCHAU: Polens zweitgrößte Stadt ist von starken Regenfällen betroffen. Mehrere Unterführungen im Zentrum wurden überflutet. Beim Schutz der Gebäude sollen die Bürger selbst anpacken.
Auch Polens zweitgrößte Stadt Krakau kämpft nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen. An 28 Stellen im Stadtgebiet könnten sich Bürger, die ihre Gebäude selbst schützen wollen, Sandsäcke abholen, schrieb die Stadtverwaltung auf X.
Der öffentliche Nahverkehr in der südpolnischen Metropole mit rund 800.000 Einwohnern war am Samstag vorübergehend gestört, nachdem mehrere Unterführungen im Zentrum mit Wasser vollgelaufen waren. Straßenbahnen und Busse mussten zeitweise umgeleitet werden. Am Nachmittag meldete die Stadtverwaltung, dass die Probleme behoben worden seien.
Carolabrücke: Arbeiten kommen gut voran
DRESDEN: Der Abriss des eingestürzten Teils der Carolabrücke in Dresden ist in vollem Gange. Unterstützung gibt es nun auch von der Bundeswehr.
Die Abriss- und Räumarbeiten nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden kommen gut voran. «Wir arbeiten wirklich mit Hochdruck gegen die Zeit», sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen. In der Nacht seien die Arbeiten ununterbrochen fortgesetzt worden. «Wir kommen recht gut voran.» Ziel sei es weiterhin, die Beräumungsarbeiten bis Sonntag durchgeführt zu haben. «Denn der Pegel steigt weiter, und wenn dieser Bereich hier überflutet ist, dann können wir hier nicht mehr arbeiten», erklärte Klahre mit Blick auf das für die Elbe erwartete Hochwasser.
Am Freitagabend waren zwei Bergepanzer der Bundeswehr zur Unterstützung vor Ort eingetroffen. Dafür sei er dankbar, sagte Klahre. «Wir fahren hier auf Sicht.» Wenn der Pegelstand steige, müsse man gegebenenfalls Technik zurücknehmen. Der Boden sei wegen des Regens bereits morastig, Geräte könnten sich festfahren. «Deswegen ist die Unterstützung der Bundeswehr auch so unglaublich wichtig.»