Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Wintereinbruch in den Alpen - Schnee in der Schweiz und Österreich

GENF/WIEN: Ein Kälteeinbruch und Niederschläge haben in Österreich und der Schweiz stellenweise zu einem frühen Wintereinbruch geführt. In Montana im Wallis fielen 25 Zentimeter Schnee - ein Rekord, wie der Wetterdienst SRF Meteo am Samstag zusammen mit dem Foto eines Schneemanns twitterte. In Davos in Graubünden seien es 26 Zentimeter Schnee gewesen. Viele Straßen in den Bergen waren schneebedeckt und mehrere Pässe deshalb gesperrt, darunter der Große Sankt Bernhard-Pass auf 2469 Meter, wo am vergangenen Wochenende noch 18 Grad gemessen wurden.

In Österreich reichte der Schnee am Samstag bis in viele Täler. Bei der Wetterstation Bischofshofen auf 550 Metern Höhe seien zwei Zentimeter Neuschnee gemessen worden, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In Warth am Arlberg seien es auf 1487 Metern 25 Zentimeter Schnee gewesen. Am Feuerkogel im Salzkammergut auf 1618 Metern waren es 30 Zentimeter. Schnee auf 1000 Metern oder tiefer Ende September habe es zuletzt 2011 gegeben, sagte ein ZAMG-Klimatologe.


Bewaffnete entführen Helikopter und überfliegen Gefängnisse

ANTWERPEN: Nach der bewaffneten Entführung eines Helikopters sucht die Polizei in Belgien nach drei Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft von Antwerpen habe am Samstag einen Ermittlungsrichter eingeschaltet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Am Vortag hatten drei Bewaffnete einen Helikopter entführt und die Pilotin gezwungen, zwei Gefängnisse in Brüssel anzusteuern.

Den Angaben zufolge startete der Flug in Antwerpen. Einmal in der Luft hätten die Männer die 36-jährige Pilotin dann mit Schusswaffen bedroht, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft laut Belga. Sie sei gezwungen worden, über zwei nebeneinanderliegende Gefängnisse in der Hauptstadt zu fliegen. Nach Angaben des Senders VRT vermutet die Polizei einen Entführungsversuch. Der Hubschrauber habe die Haftanstalten zwar überflogen, wegen seiner Größe aber nicht im Innenhof landen können.

Anschließend ließen die Entführer sich Belga zufolge auf einen Parkplatz östlich von Brüssel fliegen. Sie seien seitdem auf der Flucht. In den Gefängnissen fehle keine Insasse.


Biden: Trump lügt wie Goebbels

WASHINGTON: US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, wie Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zu lügen. «Er ist so in etwa wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie, wiederholt sie - und sie gilt als Allgemeinwissen», sagte Biden in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders MSNBC. Auslöser war eine Frage nach Trumps Behauptungen, Biden sei ein Sozialist.

Trump erklärt bei seinen Auftritten stets, Biden werde «radikalen Linken» Vorschub leisten, die Amerika zerstören und Chaos in amerikanische Städte bringen würden. Außerdem behauptet er unter anderem, Biden und die demokratische Partei setzten auf Briefwahl in der Hoffnung, dass die Präsidentenwahl am 3. November mit gefälschten Stimmzetteln manipuliert werde. Goebbels war in der NS-Zeit einer der engsten Vertrauten von Adolf Hitler und ein Wegbereiter des Holocaust.


Proteste gegen Versorgungsengpässe

CHIVACOA: Im Nordwesten von Venezuela sind zahlreiche Menschen gegen die desolate Versorgungslage in dem südamerikanischen Krisenstaat auf die Straße gegangen. Am Samstag steckten aufgebrachte Demonstranten in der Stadt Chivacoa im Bundesstaat Yaracuy das Rathaus in Brand, wie der Fernsehsender NTN24 berichtete. Seit Tagen protestieren die Menschen in der Region gegen den Mangel an Benzin, Gas und Wasser. Die Polizei ging Medienberichten zufolge mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Aus Mangel an Devisen und wegen zahlreicher Sanktionen kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Erst am Freitag fiel in großen Teilen des Landes erneut der Strom aus. Selbst Benzin ist in dem Staat, der eines der Länder mit den größten Ölreserven der Welt ist, mittlerweile Mangelware. In den kommenden Tagen werden weitere Tanker mit Treibstoff aus dem verbündeten Iran erwartet.


Sieben Tote bei Explosion in Nordsyrien

DAMASKUS: Bei der Explosion einer Autobombe in Nordsyrien sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Zehn weitere wurden bei dem Bombenanschlag am Samstag südlich der Stadt Ras al-Ain verletzt, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die gewaltige Explosion hatte nach Anwohnerangaben auch nahe gelegene Häuser einstürzen lassen. Die grenznahe Stadt ist unter Kontrolle von Verbündeten der Türkei.

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Die von der Türkei unterstützte Syrische Nationalarmee machte die Kurdenmiliz YPG für ähnliche Anschläge in der Vergangenheit verantwortlich. Die Türkei sieht die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.

Kurdische Milizen wurden im vergangenen Jahr aus Teilen Nordsyriens vertrieben, nachdem die Türkei im Oktober eine Offensive in dem Gebiet gestartet hatte.


Mexiko sagt weitere Ermittlungen zu verschleppten Studenten zu

MEXIKO-STADT: Sechs Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten im Südwesten von Mexiko hat die Regierung weitere Ermittlungen versprochen. «Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben», sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Samstag. «Es wird Gerechtigkeit geben.» Zuletzt gab es eine Reihe neuer Ermittlungsansätze. «Es wird keine Straflosigkeit geben», sagte der Staatssekretär für Menschenrechte im Innenministerium, Alejandro Encinas. «Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen.»

Angehörige der Opfer hatten bereits am Vortag vor der Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko-Stadt eine «Mauer des Gedenkens» mit den Fotos der Vermissten errichtet. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte erkannte Fortschritte bei den Ermittlungen an, forderte die Behörden aber auch dazu auf, ihre Anstrengungen noch einmal zu verstärken. Zuletzt wurden mehrere Verdächtige freigelassen, weil sie in der Haft gefoltert worden waren.

In der Nacht zum 27. September 2014 waren im Bundesstaat Guerrero 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa von Polizisten verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben worden. Offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und auf einer Müllkippe verbrannt. Unabhängige Untersuchungen ziehen diese Version allerdings in Zweifel. Bislang wurden lediglich die Knochen von zwei Opfern gefunden. Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar. Verurteilt wurde bis heute niemand.


Großdemo nach Vereidigung Lukaschenkos in Minsk erwartet

MINSK: Die Opposition in Belarus (Weißrussland) hat für diesen Sonntag zu Protesten gegen die international kritisierte Amtseinführung von Staatschef Alexander Lukaschenko aufgerufen. Dabei sollen die Menschen im ganzen Land ab 13.00 Uhr MESZ die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja symbolisch bei einer «Amtseinführung des Volkes» zur Präsidentin ernennen. Die Lukaschenko-Gegner hoffen nach der Vereidigung auf noch mehr Zustrom von Demonstranten als an den vergangenen Protesten. An den Wochenenden zuvor nahmen nach Schätzungen im ganzen Land Hunderttausende teil.

Lukaschenko hatte sich am Mittwoch nach 26 Jahren an der Macht ohne Vorankündigung zum sechsten Mal im Amt vereidigen lassen. Bei der Abstimmung im August will er mehr als 80 Prozent der Stimmen erreicht haben. Nach der Amtseinführung nahmen die Proteste gegen den als «letzten Diktator Europas» bezeichneten Politiker in dieser Woche wieder an Fahrt auf.

Die Sicherheitskräfte gingen zuletzt immer brutaler gegen friedliche Demonstranten vor. Lukaschenko hatte gefordert, bei nicht genehmigten Protesten härter einzuschreiten. Am Samstag nahmen maskierte Uniformierte auch Dutzende Frauen fest, wie das Menschenrechtszentrum Wesna mitteilte. Sie waren zu einem Marsch in Minsk zusammengekommen.


Mehr als 40 Kinder in Somalia aus Hand von Miliz befreit

MOGADISCHU: In Somalia hat das Militär nach eigenen Angaben am Samstag mehrere Dutzend Kinder aus der Gewalt der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab befreit. Bei der Aktion in der Provinz Unter-Shabelle seien 16 mutmaßliche Islamisten getötet worden, sagte Militärkommandant Ahmed Hassan der Deutschen Presse-Agentur. Die mehr als 40 Kinder sollten nach seiner Darstellung von der Miliz zu Kämpfern und Selbstmord-Attentätern ausgebildet werden. Jetzt sollen sie zurück zu ihren Familien.

In dem verarmten Land am Horn von Afrika kämpft Al-Shabaab seit Jahren um die Vorherrschaft. Die Fundamentalisten kontrollieren weite Gebiete im Süden und Zentrum und verüben immer wieder Anschläge, auch in der Hauptstadt Mogadischu.


Mindestens 19 Tote bei Rebellenangriff im Kongo

KINSHASA: Bei Gefechten zwischen Rebellen und Sicherheitskräften im Südosten des Kongo sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Rund 300 Aufständische hätten die Minenstadt Lubumbashi angegriffen, teilte ein örtlicher Minister am Samstag mit. Dabei seien zwei Polizisten enthauptet worden. Auch ein Soldat und 16 Rebellen seien getötet worden.

Die Angreifer überfielen demnach am Freitag eine Haftanstalt und versuchten, mehrere andere Gebäude in ihre Gewalt zu bringen. Im Osten des Kongo sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze.


Senatswahlen in Frankreich

PARIS: In Frankreich wird der Senat - das Oberhaus des Parlaments - am Sonntag etwa zur Hälfte neu gewählt. Die Senatorinnen und Senatoren werden in indirekter Wahl von rund 87.000 Kommunal- und Regionalpolitikern bestimmt. Der Senat setzt sich aus 348 Mitgliedern zusammen, die für sechs Jahre gewählt werden. Alle drei Jahre wird etwa die Hälfte der Sitze neu besetzt.

Der Senat redet bei der Gesetzgebung mit. Bei Konflikten mit der Nationalversammlung sitzen die dortigen Abgeordneten aber am längeren Hebel. In der Nationalversammlung hat die Mitte-Regierung mit der Präsidentenpartei La République En Marche mit Verbündeten eine Mehrheit. Im Senat dominiert derzeit hingegen die bürgerliche Rechte. Beobachter rechnen nach der Schlappe bei den jüngsten Kommunalwahlen erneut mit Verlusten für die Partei von Präsident Emmanuel Macron.


Dänemark bietet Führung von Marine-Einsatz am Persischen Golf an

KOPENHAGEN: Dänemark hat angeboten, im kommenden Jahr die Führung des europäischen Marineeinsatzes EMASOH zur Überwachung der Schifffahrtswege am Persischen Golf zu übernehmen. Als fünftgrößte zivile Schifffahrtsnation der Welt sei sein Land besonders an freier Seefahrt interessiert, sagte Außenminister Jeppe Kofod am Samstag bei einem Besuch der Fregatte «Iver Huitfeldt», die seit August in der Region im Einsatz ist.

Die derzeit von Frankreich geführte Mission «Awareness Strait of Hormuz» (EMASOH) umfasst den westlichen Teil des Golfs von Oman, den Osten des Arabischen Golfs und die Straße von Hormus. Die Meeresstraße gilt als entscheidende Verkehrsader für Öl-Transporte - vor allem in Richtung Asien. EMASOH wird von mehreren europäischen Staaten getragen.

In der Straße von Hormus war es im Sommer 2019 zu mehreren Angriffen auf Öltanker gekommen, hinter denen die USA den Iran vermuteten. Teheran bestreitet das. Die Vereinigten Staaten hatten daraufhin in der Region die Operation «Sentinel» (Wächter) gestartet.


Verdächtiger gesteht Messerattacke von Paris

PARIS: Der Hauptverdächtige hat Berichten zufolge die Messerattacke von Paris gestanden. Der 18-Jährige habe dabei auch die von dem Satiremagazin «Charlie Hebdo» veröffentlichten Mohammed-Karikaturen erwähnt, berichteten französische Medien am Samstag übereinstimmend. Bei der Attacke in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume von «Charlie Hebdo» waren am Freitagmittag in Paris zwei Menschen verletzt worden.

In Paris läuft seit Anfang Dezember der Prozess gegen mutmaßliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015. Damals wurden über mehrere Tage insgesamt 17 Menschen getötet - alles begann mit einer mörderischen Attacke auf die Redaktion von «Charlie Hebdo». Sie ist danach an einen geheimen Ort umgezogen.


In Corona-Krise wird China zum Stützpfeiler deutscher Autobauer

PEKING: Im Einbruch des globalen Autogeschäfts wegen der Corona-Krise ist China nach den Worten des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer zum «wesentlichen Stützpfeiler» der deutschen Hersteller geworden. «Ohne China wäre die deutsche Autoindustrie kaum wiederzuerkennen», sagte der Leiter des Center for Automotive Research (CAR) in Duisburg zum Beginn der internationalen Automesse am Samstag in Peking der Deutschen Presse-Agentur.

Mercedes habe im zweiten Quartal einen Rückgang weltweit von 20 Prozent erlitten, aber den Absatz in China um 22 Prozent gesteigert, schilderte der Experte. Bei BMW habe es «noch krasser» ausgesehen: Einem weltweiten Einbruch von 25 Prozent habe im zweiten Quartal ein Zuwachs von 17 Prozent in China gegenüber gestanden. «China hat während der Pandemie deutlich an Bedeutung für die deutschen Autobauer gewonnen.»


Massiver Stromausfall versetzt Venezuela erneut ins Dunkel

CARACAS: Ein Stromausfall hat in dem südamerikanischen Krisenstaat Venezuela das Licht ausgehen lassen. In mindestens 14 der mehr als 20 venezolanischen Bundesstaaten waren die Menschen ohne Strom, wie der Nachrichtensender «NTN24» am Freitag (Ortszeit) berichtete. Demnach gab es in einigen Gegenden der Hauptstadt Caracas schon seit 60 Stunden keine Elektrizität. Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschafts- und Versorgungskrise.

Der massive Stromausfall ließ bei den Venezolanern Erinnerungen an 2019 wach werden, als sich schwere Stromausfälle gehäuft hatten. Die Regierung machte damals von den USA und der Opposition geplante Sabotageaktionen für den Zusammenbruch der Energieversorgung verantwortlich. Die Regierungsgegner sahen hingegen verschleppte Investitionen, mangelnde Wartung und Korruption als Grund für die Stromausfälle.

Venezuelas Vize-Präsidentin Delcy Rodríguez schrieb am Freitag auf Twitter, sie habe sich mit Arbeitern der staatlichen Elektrizitätswerke Corpoelec getroffen, um ihnen Dank dafür auszusprechen, dass sie «einmal mehr den nationalen Elektrizitätsdienst vor den Terroristen retten und bewahren, die diesen lebenswichtigen Dienst weiterhin angreifen».


Japans neuer Ministerpräsident offen für Treffen mit Kim Jong Un

NEW YORK: Japans neuer Ministerpräsident Yoshihide Suga hat vor der UN-Vollversammlung sein Interesse an einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bekräftigt. «Ich bin bereit für ein Treffen mit Kim Jong Un ohne Vorbedingungen», sagte Suga per vorab aufgezeichneter Video-Botschaft bei der UN-Generaldebatte am Freitag (Ortszeit) in New York. Japan wolle die Beziehungen zu Nordkorea nach wie vor normalisieren. «Ich werde keine Chance auslassen, daran mit all meinem Einsatz zu arbeiten.»

Suga betonte zudem, dass sein Land an der Organisation der Olympischen Spiele 2021 arbeite, die «ungefährlich und sicher» sein würden und «der Beweis dafür, dass die Menschheit die Pandemie besiegt hat». Der 71 Jahre alte Suga hatte vor rund zehn Tagen die Nachfolge von Shinzo Abe als japanischer Ministerpräsident angetreten.

Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie wird die 75. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in diesem Jahr noch bis Dienstag größtenteils online geführt. Die Vertreter aller 193 Mitgliedsstaaten - darunter weit mehr als 150 Staats- und Regierungschefs - sprechen nicht wie normalerweise im UN-Hauptquartier in New York, sondern per vorab aufgezeichneten Video-Reden.


Polizist in London von Inhaftiertem erschossen

LONDON: Ein Polizist ist während seines Dienstes in einer Haftanstalt in London von einem Inhaftierten erschossen worden. Der Beamte sei in der Nacht zum Freitag angeschossen und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Metropolitan Police am Morgen mit. Dort sei er seinen Verletzungen erlegen.

Der 23-jährige mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden - ebenfalls mit Schusswunden, die er sich selbst zugefügt hatte. Er befinde sich im Krankenhaus, sein Zustand sei kritisch, hieß es von der Polizei. Ermittlungen wegen Mordes wurden eingeleitet. Nach Angaben der Polizei sollen während des Vorfalls keine Polizeiwaffen zum Einsatz gekommen sein.

Wie der Schütze an die Waffe gekommen war, blieb zunächst unklar. Er hatte Berichten zufolge aus seiner Zelle entkommen können, während Beamte ihn befragen und Corona-Maßnahmen hatten durchführen wollen.

Premierminister Boris Johnson sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus: «Wir stehen hoch in der Schuld derjenigen, die ihr eigenes Leben riskieren, um uns alle zu schützen.»


Manipulierte Glücksspielautomaten: Festnahmen

SALZBURG: Wegen des Verdachts auf manipulierte Glücksspielautomaten hat die Polizei in Österreich drei Männer festgenommen. Bei einer Razzia durchsuchten Beamte am Freitag in Salzburg 28 Glücksspiellokale, Geschäftsräume und Wohnungen in Salzburg, wie die Polizei berichtete.

Bei den mutmaßlichen Drahtziehern handele es sich um drei Österreicher im Alter von 26, 27 und 44 Jahren. Sie sollen hinter Firmen mit Sitz im Ausland stehen, die die Spiellokale betrieben. Es liegt der Verdacht vor, dass die Geräte zum Nachteil der Spieler und Vorteil der Betreiber manipuliert waren.

Bei der Razzia seien Geräte sowie Safes und Wertgegenstände wie Luxusuhren, elektronische Geräte, Bargeld sowie Waffen sichergestellt worden. Die Polizei geht davon aus, dass an dem Schwindel weitere Personen beteiligt waren. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt unter anderem wegen Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung und Geldwäscherei.


Nach Kuss vor Kamera: Argentinischer Abgeordneter tritt zurück

BUENOS AIRES: Einem argentinischen Abgeordneten sind die Tücken der Videotelefonie zum Verhängnis geworden: Bei einer virtuellen Sitzung der Abgeordnetenkammer zog der Parlamentarier Juan Emilio Ameri seine Frau auf seinen Schoss, entblößte ihren Busen und gab ihr einen Kuss auf die Brust - alles bei laufender Kamera. In der Nacht zum Freitag (Ortszeit) trat der Abgeordnete aus der Provinz Salta im Nordwesten des Landes zurück, wie die Zeitung «La Nación» berichtete.

«Es war nie meine Absicht, mich respektlos gegenüber dem Hohen Haus, meinen Abgeordneten-Kollegen und dem Volk von Salta zu zeigen», sagte der Parlamentarier der Regierungspartei Frente de Todos. Zu der Situation sei es gekommen, weil seine Partnerin ihm ihre neuen Brustimplantate zeigen wollte. Er sei in diesem Moment davon ausgegangen, dass die Internetverbindung unterbrochen und er nicht zu sehen sei.

Wegen der Corona-Pandemie werden auf der ganzen Welt zahlreiche Sitzungen und Konferenzen per Videotelefonie geführt. Dabei kommt es immer wieder zu peinlichen Situationen, wenn Teilnehmer vergessen, dass die Kamera läuft.


Mehr als 80 Haftbefehle wegen pro-kurdischer Proteste 2014

ISTANBUL: Die türkische Justiz hat nach offiziellen Angaben Haftbefehle gegen 82 Menschen wegen Protestaktionen im Jahr 2014 erlassen. Mehrere prominente Mitglieder der pro-kurdischen Partei HDP seien festgenommen worden, sagte die Sprecherin Bermali Demirdögen. Darunter sei etwa der HDP-Bürgermeister der Stadt Kars im Osten der Türkei, Ayhan Bilgen. Insgesamt wurden laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu 18 Menschen festgenommen.

Von offizieller Seite hieß es, Hintergrund der Ermittlungen seien Proteste im Südosten der Türkei im Jahr 2014. HDP-Vertreter hatten zu den Demonstrationen zum Schutz der von der Terrormiliz Islamischer Staat bedrängten syrisch-kurdischen Stadt Kobane aufgerufen. Mehr als 40 Menschen kamen damals beim Zusammenstoß rivalisierender Gruppen ums Leben. Die ehemaligen Vorsitzenden der Partei, Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag, wurden in diesem Zusammenhang verhaftet. Kurdische Kämpfer befreiten Kobane im Januar aus den Händen des IS.

Anadolu zufolge gingen Einsatzkräfte gegen Menschen in insgesamt sieben Provinzen vor. Viele User auf Twitter bezeichneten die Festnahmen als «Repressionswelle» und die Anschuldigungen als «absurd». Seit den Kommunalwahlen von 2019 sind zahlreiche HDP-Bürgermeister abgesetzt worden. Üblicherweise setzt die AKP-Regierung Zwangsverwalter aus den eigenen Reihen ein.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.