Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

US-Polizeigewalt: Verantwortliche Sondereinheit aufgelöst

WASHINGTON: Die Polizei in Memphis hat die Sondereinheit aufgelöst, die für den gewaltsamen Tod des Schwarzen Tyre Nichols verantwortlich gemacht wird. Nach Rücksprache mit Nichols' Familie, anderen Mitgliedern der Gemeinde sowie Beamten des Teams habe man entschieden, die umstrittene Einheit aufzulösen, teilte die Polizei von Memphis im US-Bundesstaat Tennessee am Samstag (Ortszeit) mit. Alle fünf Polizisten, die des Mordes an Tyre Nichols angeklagt sind, seien Teil der Einheit gewesen, wie der Sender CNN unter Berufung auf die Polizeibehörde berichtete.

Die Sondereinheit war erst 2021 gegründet worden, um besser auf organisierte Kriminalität und Drogendelikte reagieren zu können, sagte die Polizei von Memphis damals dem Sender ABC.

Nichols war am 7. Januar bei einer Verkehrskontrolle von den Polizisten brutal zusammengeschlagen worden. Drei Tage später erlag er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.


Israels Armee: Weiterer Attentäter wollte Siedlung angreifen

JERUSALEM: Nach zwei Terroranschlägen auf israelische Siedlungen in Ost-Jerusalem hat offenbar ein weiterer Mann geplant, eine Siedlung im Westjordanland anzugreifen. Wachleute hätten den bewaffneten «Terroristen» in der Nähe von Kedumim westlich der Stadt Nablus aber zuvor entdeckt und «neutralisiert», teilte Israels Armee in der Nacht zum Sonntag mit. Zunächst war unklar, ob sie den Angreifer getötet haben.

Am Freitagabend hatte ein Attentäter bereits auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem geschossen und dabei sieben Menschen getötet und mehrere verletzt. Am Samstag verletzte ein 13-Jähriger im Ost-Jerusalemer Stadtteil Silwan zwei Männer durch Schüsse. Zudem versuchte ein weiterer palästinensischer Schütze, Menschen in einem Restaurant in der Nähe der Stadt Jericho im Westjordanland zu töten. Berichten zufolge hatte er aber Probleme mit seiner Waffe, was wohl weitere Schüsse und Opfer verhindert hat. Verletzt wurde deshalb niemand. Der Mann flüchtete vom Tatort.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Insgesamt leben dort heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.


Explosion in Munitionsfabrik im Zentraliran - Großbrand im Nordwesten

TEHERAN: Im Iran hat sich in der Nacht zum Sonntag eine Explosion ereignet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, wurde eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen. Die Agentur Fars veröffentlichte dazu ein Video einer Explosion. Staatsmedien schrieben, der Angriff sei abgewehrt worden. Es habe keine Opfer gegeben.

Gleichzeitig kam es im Nordwesten des Landes zu einem Großbrand bei einer ölverarbeitenden Fabrikanlage. Dutzende Feuerwehrleute bekämpften in der Nacht unweit der Provinzhauptstadt Tabris den Brand, der laut Medienberichten aus bisher ungeklärten Gründen ausgebrochen war. Mindestens eine Einsatzkraft wurde verletzt. Der Brand sei so verheerend gewesen, dass auch ein Feuerwehrauto Opfer der Flammen wurde. Videos der Agentur Fars zeigten ein Flammenmeer.


Tote und Hunderte Verletzte bei Erdbeben im Iran

TEHERAN: Bei einem Erdbeben der Stärke 5,9 im Nordwesten Irans sind mindestens zwei Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA in der Nacht zu Sonntag. Demnach sind zahlreiche Gebäude in Dutzenden Ortschaften beschädigt worden. Mindestens 440 Menschen seien verletzt worden.

Laut dem Geoforschungszentrum Potsdam ereignete sich das Beben am Abend gegen 21.44 Uhr (Ortszeit) in der Grenzregion zur Türkei in einer Tiefe von 10 Kilometern. Betroffen war besonders die Stadt Choi. Das Beben war demnach auch in der weiteren Region zu spüren.

Erst am Mittwoch vor einer Woche hatte im Nordwesten des Irans die Erde gebebt. Dabei wurden mindestens 120 Menschen verletzt.


Taliban schließen Frauen von Uni-Aufnahmeprüfungen aus

KABUL: Die in Afghanistan regierenden islamistischen Taliban haben Frauen von den jährlichen Aufnahmeprüfungen für Hochschulen ausgeschlossen. Das Ministerium für Höhere Bildung habe private und öffentliche Hochschulen in einem Schreiben angewiesen, keine Frauen zum Eintrittsexamen für das nächste Studienjahr zuzulassen, berichtete der lokale Nachrichtensender Tolonews am Samstag. Beamte des Hochschulministeriums bestätigten das Schreiben und den Bericht der Deutschen Presse-Agentur. Die Islamisten dämpfen damit die Hoffnungen vieler Afghaninnen und Afghanen, die Taliban könnten das im Dezember verhängte Hochschulverbot nach Protesten im Land und scharfer internationaler Kritik wieder aufheben.

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Taliban die Rechte von Frauen massiv eingeschränkt. Vor allem im Bildungsbereich gab es in mehreren Etappen gravierende Einschnitte. Erst wurde Mädchen der Schulbesuch über die sechste Klasse hinaus untersagt. Im Dezember wurden Frauen in einem weiteren drastischen Schritt schließlich auch von den Universitäten verbannt.

Die Islamisten begründeten den Schritt unter anderem damit, dass die Studentinnen sich nicht ordentlich verschleierten und Männer und Frauen dort zusammen unterrichtet würden. Viele andere Länder, westliche wie muslimische, verurteilten das Verbot scharf. UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Taliban dazu aufgefordert, das Verbot wieder aufzuheben.


Weiterer Angriffsversuch eines Palästinensers - keine Verletzten

JERUSALEM: Nach zwei Terrorangriffen in Jerusalem binnen 24 Stunden hat ein weiterer palästinensischer Schütze versucht, Menschen zu töten. Der Mann habe am Samstagabend in einem Restaurant in der Nähe der Stadt Jericho im Westjordanland einen Schuss abgegeben, wie Israels Armee mitteilte. Anschließend sei er davongerannt. Verletzt wurde demnach niemand. Streitkräfte fahnden derzeit nach dem Mann.

Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen zeigen, dass der Angreifer mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen sei, berichteten israelische Medien. Demnach habe es aber Probleme mit seiner Waffe gegeben, was wohl weitere Schüsse und Opfer verhindert hat.

Zuvor hatte ein 13-Jähriger im Ost-Jerusalemer im Stadtteil Silwan zwei Männer durch Schüsse schwer verletzt. Bewaffnete Passanten schossen schließlich auf den Jungen, der anschließend medizinisch versorgt wurde. Ein anderer Angreifer hatte am Freitagabend das Feuer auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem eröffnet. Sieben Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Angaben der Polizei auf der Flucht erschossen.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Insgesamt leben dort heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.


Mutmaßlicher Dschihadist wollte Badegäste attackieren

MADRID: Die spanische Polizei hat einen mutmaßlichen dschihadistischen Terroristen gefasst, der Medienberichten zufolge unter anderem einen Anschlag auf Strandgäste geplant haben soll. Der Radiosender «Cadena Ser» und andere spanische Medien berichteten am Samstag unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden, der Mann habe neben anderen Anschlägen einen Angriff auf Badegäste am Strand von Benidorm in der Region Valencia geplant. Er habe dabei Maschinengewehre benutzen wollen.

«Der Verdächtige befand sich im fortgeschrittenen Prozess der dschihadistischen Radikalisierung und hat ein sehr gewalttätiges und aggressives Profil», hieß es in der Mitteilung der Nationalpolizei zur Festnahme am Freitagabend. Der spanische Staatsbürger marokkanischer Herkunft sei bereits am Mittwoch im katalanischen Girona festgenommen worden. In den Medienberichten hieß es weiter, der 28-Jährige sei inzwischen auf Anordnung des zuständigen Richters am Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid in Untersuchungshaft ohne Recht auf Freilassung gegen Kaution genommen worden.

Die Polizei teilte mit, dass der Festgenommene im Deep Web aktiv gewesen sei, um seine aktive Unterstützung für die Terrormiliz Islamischer Staat zum Ausdruck zu bringen, sich Handbücher für die Selbstausbildung im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen zu beschaffen sowie Waffen zu erwerben. Die spanische Polizei hob die Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Sicherheitsbehörden hervor.


Papst Franziskus erklärt Aussage zu Homosexualität

ROM: Mit einer Aussage über Homosexualität als Sünde hat Papst Franziskus in dieser Woche für Aufsehen gesorgt. Nun räumte der Pontifex ein, dass eine entsprechende Antwort in einem Interview falsch verstanden werden konnte. «Als ich sagte, dass es eine Sünde ist, hatte ich mich schlicht auf die katholische Morallehre bezogen, die besagt, dass jeder sexuelle Kontakt außerhalb der Ehe eine Sünde sei», schrieb Franziskus an den US-amerikanischen Pater James Martin. «Aber natürlich muss man die Umstände berücksichtigen, welche eine Schuld verringern oder ganz eliminieren können.»

Der Jesuiten-Priester veröffentlichte den Papst-Brief am Samstag auf der Website des katholischen LGBTQ-Magazins «Outreach», dessen Herausgeber er ist. LGBTQ ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. Der Papst erklärte, dass das Interview ein mündliches Gespräch gewesen und dass es «verständlich» sei, wenn bei der Niederschrift gewisse Nuancen verloren gingen.

In dem Schreiben in spanischer Sprache unterstrich Franziskus wie auch schon in dem Interview, dass Homosexualität für ihn kein Verbrechen sei. «Und ich sage jedem, der Homosexualität kriminalisieren möchte, dass er falsch liegt», schrieb der 86 Jahre alte Argentinier.


Überfahrene Hauskatze in Paris schlägt hohe Wellen

PARIS: Der von einem Zug in Paris überfahrene Kater Neko sorgt für großes Aufsehen. Nun hat sich sogar Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin zu Wort gemeldet. Er sei schockiert über die Art und Weise, wie die französischen Bahngesellschaft SNCF die schreckliche Angelegenheit gehandhabt habe. Die Untersuchungen werden zeigen, wer dafür strafrechtlich verantwortlich sei, erklärte der Minister dem französischen Fernsehsender BFMTV am Freitag. Nun will er mit Schulungen für Polizisten im ganzen Land besser gegen Tierquälerei kämpfen, teilte er auf Twitter mit.

Der Kater war seinen Besitzerinnen Georgia und deren 15-jährigen Tochter Melaïna am 2. Januar auf dem Bahnhof Montparnasse aus der Tragetasche entwischt und unter einem Zug verschwunden. Trotz zwanzigminütiger Verhandlungen mit dem Personal konnten sie die Abfahrt des Zuges nicht verhindern, wie Melaïna der Tierschutzorganisation «30 Millionen Freunde» sagte. Man habe ihnen gesagt, dass sei nicht ihr Problem, es sei nur eine Katze, und sie hätten sie an der Leine halten sollen.

Wegen «schwerer Misshandlung und Grausamkeit, die zum Tod eines Tieres geführt hat» hat die Organisation zwischenzeitlich gegen die SNCF geklagt. Sollte es zum Prozess kommen, könnte eine Geldstrafe von bis zu 75.000 Euro sowie eine fünfjährige Haftstrafe verhängt werden.

Wie die Tageszeitung «Le Parisien» schrieb, bedauere die SNCF den tragischen Vorfall und erklärte, sie habe die Katze nicht retten können, da wegen der Gefahr eines Stromschlags das Betreten der Gleise strengstens verboten sei.


Schwarzbär in Colorado schießt Selfie-Serie

WASHINGTON/BOULDER: Ein Bär von einem Fotomodel: Im US-Bundesstaat Colorado ist den Mitarbeitern eines Naturparks ein Bär gleich mehrfach in eine Fotofalle gegangen. Der neugierige Schwarzbär hatte eine der neun Kameras entdeckt, die die Parkverwaltung zur Überwachung des Areals aufgestellt hat. 400 Mal löste der Bär die Kamera aus und erschien so mal frech, mal verträumt von seiner Schokoladenseite. Der Tweet der Parkverwaltung mit der herzigen Fotostrecke ging viral.

Schwarzbären seien Einzelgänger und lebten gewöhnlich eher im Verborgenen, hieß es in einem Bericht der Wildparkverwaltung von Colorado. Deshalb gebe es auch keine genauen Informationen darüber, wie viele Schwarzbären in Colorado leben. Konservativen Schätzungen zufolge seien es im Jahr 2015 bis zu 20.000 Tiere gewesen. Die Kameras dienten eigentlich dazu, Informationen über die Wildtiere in der Region zu sammeln, um sie besser schützen zu können, hieß es. Die Bären-Selfies wurden bereits vor einigen Monaten gemacht, erklärte die Parkverwaltung. Derzeit hielten die Schwarzbären in Colorado Winterschlaf.


Nato-Generalsekretär Stoltenberg besucht Südkorea

SEOUL: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beginnt am Sonntag einen zweitägigen Besuch in Südkorea.

In Seoul wird er mit Außenminister Park Jin sowie Verteidigungsminister Lee Jong Sup Gespräche führen. Nach Berichten südkoreanischer Medien ist auch ein Treffen mit Präsident Yoon Suk Yeol geplant. Es wird erwartet, dass neben der Beziehung Südkoreas zur westlichen Allianz auch der Streit um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm eine Rolle spielen wird. Südkorea will die Beziehungen zur Nato ausbauen. Das Land gehört zur Gruppe der «weltweiten Partner» der Nato. Am Montag reist Stoltenberg nach Japan weiter.


Dutzende Festnahmen bei Klima-Demonstration

DEN HAAG: Die niederländische Polizei hat bei einer Demonstration von Klimaschützern in Den Haag Dutzende Menschen festgenommen. Sie hatten eine Schnellstraße blockiert, teilte die Polizei am Samstag im Radio mit. Die Klimaschutz-Gruppe Extinction Rebellion hatte zu der Demonstration aufgerufen, um gegen die Energiepolitik der Regierung zu protestieren. Hunderte von Demonstranten hatten den Zubringer zur Autobahn A12 in der Nähe von Regierungsgebäuden blockiert.

Mehr als hundert Menschen waren nach Polizeiangaben von der Straße entfernt worden. Einige hatten sich aneinander festgekettet oder an der Straße festgeklebt. Die Polizei hatte die Demonstranten zuvor gewarnt, dass eine Blockade der Schnellstraße verboten sei. Anfang der Woche waren bereits sechs Aktivisten von Extinction Rebellion festgenommen worden, nachdem sie zur der Blockade der Straße aufgerufen hatten.

Nach Angaben der Veranstalter waren mehrere Tausende Menschen nach Den Haag gekommen, die Polizei sprach von einigen Hundert Teilnehmern. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich auch entlang der Straße und auf einem nahe gelegenen großen Platz, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.


Machtkampf bei Frankreichs Sozialisten zu Ende: Faure Parteichef

MARSEILLE: Der Streit um die Parteiführung der französischen Sozialisten ist beendet. Auf einem Parteitag in Marseille bestätigten die Delegierten am Samstag den bisherigen Vorsitzenden Olivier Faure im Amt. Zum Vize wurde dessen Kontrahent Nicolas Mayer-Rossignol ernannt, Bürgermeister der nordfranzösischen Stadt Rouen. Damit ist ein Machtkampf der beiden Politiker um die Spitze der ehemaligen Volkspartei zumindest vorläufig zu Ende. Die Sozialisten stecken nach mehreren Wahlschlappen schwer in der Krise.

Faure, der seit 2018 der Partei vorsteht, war zuvor schon in einem Mitgliederentscheid mit 51,09 Prozent als Vorsitzender bestätigt worden. Mayer-Rossignol kam auf 48,91 Prozent. Er wollte das verhältnismäßig knappe Ergebnis wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung zunächst aber nicht akzeptieren. Bei der Wahl stand vor allem der künftige Kurs der Sozialisten im Bündnis mit Linken, Grünen und Kommunisten im Zentrum. Faure sieht dazu keine Alternative, Mayer-Rossignol aber doch.

Die Talfahrt der Sozialisten hält seit Jahren an. Einst stellte die Partei mit François Mitterrand (1981-1995) und François Hollande (2012-2017) die Präsidenten. Bei den Wahlen 2017 und 2022 schieden ihre Kandidaten mit nur 6,35 beziehungsweise 1,75 Prozent gleich im ersten Wahlgang aus. Beide Male gewann dann in der Stichwahl der Mitte-Politiker Emmanuel Macron gegen die Rechtsnationalistin Marine Le Pen.


Kombiniererin Armbruster in Seefeld Dritte

SEEFELD: Die 17 Jahre alte Nathalie Armbruster hat beim Weltcup der Nordischen Kombiniererinnen im österreichischen Seefeld den nächsten Podestplatz eingefahren. Einen Tag nach Rang zwei belegte Armbruster am Samstag Rang drei hinter Norwegens Dauersiegerin Gyda Westvold Hansen und der Italienerin Annika Sieff. Sieff setzte sich nach einem Sprung und dem Fünf-Kilometer-Lauf erst im Schlussspurt und nur mit dem Vorsprung von 0,1 Sekunden gegen Armbruster durch.

«Ich habe den dritten Platz gewonnen. Es war unglaublich hart heute», sagte Armbruster. Sie habe versucht, «einfach nur noch zu überleben». Für die junge Deutsche war es der sechste Podestplatz im siebten Rennen. «Sie hat alles probiert. Es war wieder ein tolles Wochenende für die Nathalie. Ich glaube, so können wir weitermachen», sagte Bundestrainer Florian Aichinger im ZDF. Westvold Hansen hat alle sieben Rennen für sich entschieden und dominierte auch am Samstag in Tirol.


Nordische Regierungen warnen vor Versammlungen in der Türkei

STOCKHOLM: Angesichts von Spannungen mit der Türkei nach islamfeindlichen Aktionen haben Schweden, Norwegen und Dänemark ihre Staatsbürger vor größeren Versammlungen in der Türkei gewarnt. Die Außenministerien der drei Länder empfahlen am Samstag, bei Aufenthalten dort bis auf Weiteres größere Menschenansammlungen zu meiden. Wegen der Aktionen hatte es Demonstrationen etwa vor der schwedischen Botschaft in Istanbul gegeben. Insbesondere der rechtsextreme dänisch-schwedische Politiker Rasmus Paludan zog mit der Verbrennung von Koranen viel Zorn auf sich.

Paludan hatte in der schwedischen Tageszeitung «Aftonbladet» angekündigt, jeden Freitag Exemplare des Korans verbrennen zu wollen, bis Schweden in der Nato sei - und dies am Freitag auch gemacht. Die Türkei bestellte daraufhin den dänischen Botschafter ein. In den vergangenen Wochen lösten mehrere Aktionen in westlichen Ländern Empörung in der Türkei aus. In Stockholm etwa hängten Aktivisten eine Puppe, die Präsident Recep Tayyip Erdogan ähnelte, an den Füßen auf. In den Niederlanden wurde ein Koran öffentlich zerrissen.

Besonders die Aktion in Schweden nahm die türkische Regierung zum Anlass, bei der geplanten Erweiterung der Nato um Schweden und Finnland weiter zu bremsen. Die Türkei und Ungarn sind die einzigen Mitglieder, die der Nord-Erweiterung der westlichen Militärallianz noch nicht zugestimmt haben.


Ex-General Pavel bei Stichwahl vorn

PRAG: Bei der Entscheidung über Tschechiens neuen Präsidenten liegt der frühere Nato-General Petr Pavel in der Stichwahl klar in Führung. Nach Auszählung der Hälfte der Wahlkreise am Samstag erhielt der 61-Jährige rund 55 Prozent der Stimmen. Der populistische Ex-Regierungschef und Milliardär Andrej Babis erreichte nach diesem Zwischenstand rund 45 Prozent. Mit dem Ergebnis wird noch am Nachmittag gerechnet. Es zeichnete sich eine hohe Beteiligung von fast 70 Prozent ab.

Der Präsident hat in Tschechien überwiegend repräsentative Aufgaben, gilt als aber wichtiger Meinungsbildner. Er ernennt die Regierung und die Verfassungsrichter. Zudem ist er Oberbefehlshaber der Streitkräfte in dem EU- und Nato-Mitgliedstaat. Milos Zeman scheidet Anfang März nach zehn Jahren als Staatsoberhaupt aus dem Amt.


Nur Lamparter stärker als deutsche Kombinierer

SEEFELD: Der Österreicher Johannes Lamparter hat dem deutschen Kombinierer-Duo den Einzelsieg vermasselt und Kurs auf den Titel beim Seefeld-Triple in Tirol genommen. Weltmeister Lamparter siegte am Samstag auf den WM-Anlagen von 2019 nach einem Sprung und einem Zehn-Kilometer-Lauf vor den beiden Deutschen Vinzenz Geiger und Julian Schmid, die das Podium nach starken Leistungen in der Loipe komplettierten. «Ich bin happy, dass wir beide zusammen auf dem Podest sind. Wir sind gute Kumpels. Das ist unglaublich», sagte Olympiasieger Geiger im ZDF.

Beim Triple geht es neben Weltcup-Punkten auch um eine eigene Gesamtwertung. Die Resultate des Vortages wirken sich auf den folgenden Wettbewerb aus. Lamparter geht am Sonntag als Favorit ins Finale, bei dem nach dem Skispringen ein 12,5 Kilometer langer Lauf in Seefeld auf dem Programm steht. Geiger und Schmid streben mindestens das Gesamtpodest bei der prestigeträchtigen Veranstaltung an.

Weiter unrund läuft es beim Norweger Jarl Magnus Riiber, der wegen eines Lochs im Anzug disqualifiziert wurde. Der Anzug war während des Anlaufs auf der Schanze gerissen. «Alles schreit danach, dass ich eine Pause machen sollte», sagte Riiber, der in diesem Winter auch körperliche Probleme hat. Für den Ausnahmekönner geht es um den fünften Gesamtweltcup-Sieg in Serie. Das Seefeld-Triple musste er nach der Disqualifikation vorzeitig abschreiben.


Jugendliche in England getötet - Mordermittlungen gegen 16-Jährigen

HEXHAM: Nach dem Tod eines 15-jährigen Mädchens in Nordengland hat die Polizei Mordermittlungen gegen einen 16 Jahre alten Teenager eingeleitet. Der Jugendliche sei festgenommen worden und werde des Mordes verdächtigt, teilte die örtliche Polizei am Samstag mit.

Polizisten waren am Freitagnachmittag zum Ort des Geschehens gerufen worden und hatten die beiden Jugendlichen mit schweren Verletzungen - mutmaßlich durch Stiche - aufgefunden. Das Mädchen starb später im Krankenhaus. Die Verletzungen des Jungen sollen schwer, aber nicht lebensgefährlich sein.

Messergewalt unter - meist männlichen - Teenagern ist in Großbritannien ein großes Problem. Immer wieder werden Jugendliche von Gleichaltrigen getötet. Dabei geht es oft um Drogen- oder Bandenkriminalität, aber auch um persönlichen Streit.


VW-Chef Blume verzichtet auf Preiskampf mit Konkurrent Tesla

WOLFSBURG: Volkswagen-Chef Oliver Blume will auf die jüngsten Preissenkungen des Konkurrenten Tesla nicht mit Preisnachlässen für die eigenen Elektrofahrzeuge reagieren. VW werde sich keinen Preiskampf mit dem amerikanischen Wettbewerber liefern, sagte Blume der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

«Wir haben eine klare Preisstrategie und setzen dabei auf Verlässlichkeit. Wir vertrauen auf die Stärke unserer Produkte und Marken», sagte Blume. Volkswagen wolle zwar «ein weltweit führender» Anbieter von Elektroautos sein, doch solle dies durch «profitables Wachstum» erreicht werden.

Der Elektroauto-Vorreiter Tesla hatte angesichts des schärferen Wettbewerbs die Preise zunächst in China, Europa und den USA deutlich gesenkt.


Loch im Anzug: Kombinierer Riiber disqualifiziert

SEEFELD: Norwegens Kombinierer Jarl Magnus Riiber ist im Kampf um das Seefeld-Triple von einer Materialpanne gestoppt worden.

Bei dem 25-Jährigen führte ein Loch im Anzug zu einer Disqualifikation, wie der Weltverband Fis am Samstagvormittag mitteilte. Für Riiber, der den prestigeträchtigen Wettbewerb in Tirol 2020 und 2021 gewonnen hatte, sind damit die Siegchancen in Seefeld dahin. Auch im Gesamtweltcup wird der in diesem Winter gesundheitlich angeschlagene Riiber, der am Freitag Einzelrang vier belegt hatte, einige Punkte verlieren. Für den Ausnahmekönner geht es um den fünften Gesamtweltcup-Sieg in Serie.


Scholz «zutiefst» erschüttert nach Attentat in Jerusalem

BERLIN: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erschüttert über den Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit sieben Toten gezeigt. «Die Nachrichten über die schrecklichen Attentate in Jerusalem erschüttern mich zutiefst», so Scholz am Samstag auf Twitter. «Es hat Tote und Verletzte im Herzen Israels gegeben. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien - Deutschland steht an Israels Seite.»

Das Auswärtige Amt zeigte sich besorgt über eine mögliche weitere Eskalation. «Die Spirale der Gewalt, die in diesem Jahr bereits zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert hat, darf sich nicht weiterdrehen», sagte eine Sprecherin am Samstag laut einer Mitteilung in Berlin. «Mehr denn je bedarf es der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen Israel und den palästinensischen Behörden, um dem Terror den Boden zu entziehen.» Ein Angreifer hatte am Abend des internationalen Holocaust-Gedenktags das Feuer auf Menschen eröffnet, die nach dem Schabbat-Gebet gerade eine Synagoge verließen.


Terrorvorwürfe gegen aktives Mitglied der britischen Armee

LONDON: Die Polizei hat Terrorvorwürfe gegen ein aktives Mitglied des britischen Militärs erhoben. Der 21-Jährige aus der englischen Stadt Stafford soll nach Angaben der Metropolitan Police im Jahr 2021 versucht haben, an Informationen zu gelangen, die für die Planung eines terroristischen Aktes von Nutzen sein könnten, wie die Behörde am späten Freitagabend mitteilte.

Kürzlich soll der junge Mann in Stafford außerdem versucht haben, einen anderen davon zu überzeugen, dass ein von ihm in der Nähe platzierter Gegenstand explodieren und großen Schaden verursachen könne. Der Beschuldigte wurde zunächst in Polizeigewahrsam festgehalten und sollte noch am Samstag vor dem Westminster Magistrates' Court erscheinen.


13-Jähriger verübt Angriff in Siedlung in Ost-Jerusalem

JERUSALEM: Nach dem tödlichen Terroranschlag nahe einer Synagoge in Ost-Jerusalem hat am Samstag ein 13-Jähriger laut Polizei einen weiteren Angriff in der Stadt verübt. Der Junge habe zwei Menschen im Stadtteil Silwan durch Schüsse verletzt, hieß es. Es bestehe Terror-Verdacht. Bewaffnete Passanten hätten auf den Jungen geschossen, so die Polizei. Medien berichteten, er sei Palästinenser.

Die beiden schwer verletzten Männer wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, wie der Rettungsdienst Magen David Adom meldete. Der Polizei zufolge handelt es sich um Vater und Sohn. Auch der junge Angreifer wurde Medien zufolge medizinisch behandelt.

In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem hatte ein anderer Angreifer am Freitagabend auf Besucher einer Synagoge geschossen. Sieben Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Angaben der Polizei auf der Flucht erschossen. Ob beide Angriffe in Zusammenhang standen, war zunächst unklar.

In Silwan in Ost-Jerusalem wohnen überwiegend Palästinenser, aber auch israelische Siedler. Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Insgesamt leben dort heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.


Hohe Beteiligung bei Präsidenten-Stichwahl

PRAG: Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Tschechien zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab. In der entscheidenden Runde, die an diesem Samstag endet, gehen nach bisherigen Erkenntnissen mehr Menschen zur Wahl als im ersten Durchgang vor zwei Wochen oder in der Stichwahl vor fünf Jahren, wie die Nachrichtenagentur CTK am Samstag berichtete. Die Entscheidung fällt zwischen dem früheren Nato-General Petr Pavel und dem ehemaligen Ministerpräsidenten Andrej Babis.

Die knapp 15.000 Wahllokale sind noch bis um 14.00 Uhr geöffnet. Dann beginnt die Auszählung. Mit dem Ergebnis wird noch im Laufe des Nachmittags gerechnet. Es werden keine Hochrechnungen oder Prognosen veröffentlicht.

Letzte Umfragen sahen den als prowestlich geltenden früheren Fallschirmjäger Pavel mit einem deutlichen Vorsprung vor dem populistischen Ex-Regierungschef Babis, einem Milliardär. Der Präsident hat in Tschechien überwiegend repräsentative Aufgaben, ernennt aber auch die Regierung und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte.


Bundesregierung nach Anschlag in Ost-Jerusalem besorgt

BERLIN: Das Auswärtige Amt hat sich nach dem Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit sieben Toten besorgt über eine mögliche weitere Eskalation des Konflikts gezeigt. «Die Spirale der Gewalt, die in diesem Jahr bereits zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert hat, darf sich nicht weiterdrehen», sagte eine Sprecherin am Samstag laut einer Mitteilung in Berlin. «Mehr denn je bedarf es der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen Israel und den palästinensischen Behörden, um dem Terror den Boden zu entziehen.» Ein Angreifer hatte am Abend des internationalen Holocaust-Gedenktags das Feuer auf Menschen eröffnet, die nach dem Schabbat-Gebet gerade eine Synagoge verließen.

Das Auswärtige Amt verurteilte den Angriff nach den Worten der Sprecherin aufs Schärfste. «Am Internationalen Holocaust-Gedenktag jüdische Gläubige vor einer Synagoge anzugreifen, während sie Schabbat begehen, ist abscheulich und ein Verbrechen, das durch nichts zu rechtfertigen ist.» Das grausame Kalkül der Terroristen, Hass zu säen und Frieden unmöglich zu machen, dürfe nicht aufgehen.


Terroranschlag in Jerusalem: Riad verurteilt Angriffe auf Zivilisten

JERUSALEM/RIAD: In einem seltenen Schritt hat Saudi-Arabien auf den Terroranschlag in Ost-Jerusalem mit mehreren Toten reagiert. «Das Königreich verurteilt alle Angriffe auf Zivilisten», teilte das Außenministerium am Samstag mit. Der einflussreiche Golfstaat, der keine diplomatischen Verbindungen zu Israel unterhält, warnte zugleich, dass die Situation zwischen Palästinensern und Israelis in eine weitere ernsthafte Eskalation abgleiten könne. Saudi-Arabien hat sich in der Vergangenheit zwar oft zur Lage der Palästinenser, nicht aber zu Terror, der auf Israelis abzielt, geäußert.

In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem hatte ein Angreifer am Freitag nahe einer Synagoge sieben Menschen erschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Polizeiangaben auf der Flucht getötet.

Israel unterhält Verbindungen mit mehreren arabischen Ländern und strebt auch eine Normalisierung der Beziehungen zum eigentlich verfeindeten Saudi-Arabien an. Für Riad ist dafür allerdings Voraussetzung, dass Israel den Konflikt mit den Palästinensern friedlich löst. Beide Länder arbeiten hinter den Kulissen aber schon länger in Sicherheitsfragen gegen die Bedrohung des gemeinsamen Feinds Iran zusammen.


Doch keine Einschränkungen für Einfuhr von Kameras

MANAGUA: Kurz nach der Ankündigung von Einfuhreinschränkungen für Fotokameras in Nicaragua hat die Regierung des mittelamerikanischen Landes die Regelung wieder außer Kraft gesetzt. Präsident Daniel Ortega habe entschieden, alle Hindernisse für die Einreise mit Foto- und Filmkameras zu beseitigen, kündigte seine Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murrillo am Freitag (Ortszeit) an. Demnach wurde die Entscheidung getroffen, weil immer mehr Touristen und Filmemacher an einem Besuch in Nicaragua interessiert seien, um Vulkane zu sehen und Vögel zu beobachten, und diese Ausrüstung brauchten.

Durch ein Rundschreiben der Zollbehörde war zuletzt die Einfuhr von Kameras eingeschränkt worden. Touristen in Nicaragua hätten künftig nur eine Fotokamera ohne Zahlung von Gebühren mit ins Land bringen dürfen. Touristen hätten auch eine Genehmigung bei der Nationalen Filmothek beantragen müssen, um Kameras mit ins Land zu bringen. Die Entscheidung war von oppositionellen Medien kritisiert worden. Ortegas autoritäre Regierung versuche damit zu verhindern, dass die kritische Lage im Land bekannt gemacht werde, hieß es.

Die Regierung von Ortega geht hart unter anderem gegen die Opposition, regierungskritische Medien und die katholische Kirche vor. Bei Protesten gegen die Regierung kamen in den vergangenen Jahren mehr als 350 Menschen ums Leben. Zahlreiche Oppositionelle sind in Haft oder haben das Land verlassen, die Presse wird stark unter Druck gesetzt.

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Norbert Kurt Leupi 28.01.23 15:00
Ortega ....
leider vom " Befreier " zum Diktator ! Zustände wie in Venezuela ! Aber nicht die Diktatoren schaffen Diktaturen , sondern die Herden , die ihnen folgen !