Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag


Kuriose Szene am Badesee - Nackter Mann verfolgt Wildschwein

BERLIN: Neugierige Wildschweine treffen an einem Berliner See auf Badegäste: Bilder im sozialen Netzwerk Facebook zeigen, wie ein nackter Mann auf einer Wiese einem weiblichen Wildschwein - einer Bache - und zwei Jungtieren hinterherrennt.

Das Tier, das wohl auf Nahrungssuche war, hat eine gelbe Tüte im Maul, die dem Mann gehörte - darin soll sich ein Laptop befunden haben. Das schreibt eine Facebook-Nutzerin, die die Bilder teilte und dafür nach eigenen Angaben die Erlaubnis des Nackt-Jägers eingeholt hatte. Er habe schallend gelacht, als sie ihm die Fotos gezeigt habe. Auch andere Badegäste verfolgten die Szene am Teufelssee im Ortsteil Grunewald mit staunenden und lachenden Gesichtern, wie auf Facebook zu sehen ist.

Die Begegnung sei für den nackten Mann nicht ganz ungefährlich gewesen. Denn ein bedrohtes Wildschwein wisse sich zu verteidigen, sagte Ehlert. «Vor allem wenn es denkt, dass ihm seine Nahrung weggenommen wird.» Eine Bitte richtete der Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt an die Berliner: «Bitte lassen Sie Ihren Müll und Ihre Nahrungsmittel nicht am Wasser oder im Wald.»


Autoritäres Belarus wählt: Knapp sieben Millionen Menschen aufgerufen

MINSK: Im autoritär regierten Belarus sind am Sonntag knapp sieben Millionen Menschen zu Präsidentenwahl aufgerufen. Die Wahllokale in der Ex-Sowjetrepublik öffnen ab 07.00 Uhr MESZ. Staatschef Alexander Lukaschenko will sich nach 26 Jahren an der Macht für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Vier weitere Kandidaten stehen zur Auswahl. Die Hoffnungsträgerin der Opposition ist dabei die politisch unerfahrene Swetlana Tichanowskaja. Sie konnte im Vorfeld der Wahl bereits Tausende Menschen zu Kundgebungen mobilisieren. Mit ersten Prognosen wird nach der Schließung der letzten Wahllokale um 19.00 Uhr MESZ gerechnet.

Belarus liegt traditionell im Spannungsfeld zwischen dem Westen und Russland. Das osteuropäische Land, das noch die Todesstrafe vollstreckt, gilt als letzte Diktatur Europas. In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Protesten gekommen, die sich gegen die Politik Lukaschenkos richten. Menschenrechtlern zufolge wurden insgesamt mehrere Hundert Demonstranten und Aktivisten festgenommen.

Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind nicht bei der Abstimmung dabei. Bislang hatte die OSZE noch keine Wahl als demokratisch eingestuft. Abstimmen konnten die Belarussen bereits seit Dienstag. Beobachter gehen von massiven Wahlfälschungen aus.


Rund 49.000 Menschen von Überschwemmungen in Äthiopien betroffen

ADDIS ABEBA: In Äthiopien sind nach Behördenangaben von den Überschwemmungen der vergangenen Tage rund 49.000 Menschen betroffen.

Fast 20.000 davon hätten ihr Zuhause verlassen müssen, sagte eine Vertreterin der örtlichen Regierung dem staatlichen Sender Fana am Samstag. Angaben zu Todesopfern machte sie nicht. In der Region Afar im Nordosten des Landes hatte es zuletzt schwer geregnet, dadurch trat ein Fluss über die Ufer.


Mehrere Demonstranten vor Präsidentenwahl in Belarus festgenommen

MINSK: Kurz vor der wichtigen Präsidentenwahl in Belarus ist es erneut zu Festnahmen von Demonstranten in Minsk gekommen. In der Hauptstadt versammelten sich am Freitagabend Hunderte Radfahrer zu einer Kundgebung, wie die Menschenrechtsorganisation Wesna am Samstag berichtete. Auf Videos war zu sehen, wie die Menschen friedlich durch die Straßen fuhren und mit Fahrradklingeln auf sich aufmerksam machten. Kurz darauf seien mehrere Teilnehmer festgenommen worden. Sogar die Räder nahmen die Einsatzkräfte demnach mit.

Der autoritär regierende Staatschef Alexander Lukaschenko will sich bei der Wahl am Sonntag für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. In den vergangenen Wochen sorgte jedoch die politisch unerfahrene Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja für internationale Schlagzeilen. Sie konnte bei Kundgebungen Tausende Menschen mobilisieren. Es waren die größten Proteste in der Ex-Sowjetrepublik seit Jahren. Hunderte Demonstranten, Aktivisten und auch Journalisten wurden im Vorfeld festgenommen und teilweise zu Haftstrafen verurteilt.

Bereits seit Dienstag können die 6,7 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Nach offiziellen Angaben der Wahlkommission hatten schon mehr das 32 Prozent abgestimmt. Kritiker wie die belarussische Organisation «Ehrliche Menschen» gehen schon jetzt von Wahlbetrug aus. Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind nicht bei der Abstimmung dabei.


Mindestens zehn Tote bei Selbstmordattentat in Somalia

MOGADISCHU: Bei einem Selbstmordanschlag in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind am Samstag mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Der Attentäter habe sich an einem Militärposten mit einem Auto in die Luft gesprengt und sechs Soldaten mit in den Tod gerissen, sagte ein Vertreter des Militärs. Zudem wurden nach Angaben eines Polizisten drei Zivilisten getötet. Etliche Menschen wurden verletzt. Über den Dächern der Stadt stand schwarzer Rauch. Anwohner berichteten von zerbrochenen Fensterscheiben in der Nähe des Tatorts.

Die Terrorgruppe Al-Shabaab beanspruchte den Anschlag für sich. Die islamistischen Fundamentalisten kämpfen in dem armen Land am Horn von Afrika seit Jahren um die Vorherrschaft und kontrollieren weite Teile im Süden und Zentrum des Landes. Die Regierung wird im Kampf gegen Al-Shabaab vom US-Militär, das Luftangriffe fliegt, und einer Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt.


Mindestens 20 Tote nach Erdrutsch in Südindien

NEU DELHI: Bei einem Erdrutsch im Süden Indiens sind nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 40 würden noch vermisst, teilte ein Regierungsvertreter im Distrikt Idukki im Bundesstaat Kerala am Samstag mit. Zwölf Menschen seien bisher aus den Trümmern einer Siedlung von Arbeitern einer Teeplantage lebend geborgen worden. Die Suche nach weiteren Verschütteten dauerte am Samstag an.

Heftiger Monsunregen hatte am Freitag den Erdrutsch ausgelöst, als die meisten Teepflücker noch schliefen. Überschwemmungen und Schlammlawinen sind alljährliche Begleiter der Monsun-Saison, die in Indien von Mai bis September dauert. Der Regen ist lebenswichtig für Pflanzenwelt und Landwirtschaft, kann für die Menschen aber auch immer wieder lebensbedrohlich werden.


Hongkong und Peking verurteilen US-Sanktionen

HONGKONG: Die Hongkonger Regierung hat die am Freitag verkündeten US-Sanktionen gegen führende Regierungsvertreter heftig kritisiert. Ein Regierungssprecher bezeichnete diese am Samstag als «schamlos und abscheulich» und warf den Vereinigten Staaten «Heuchelei» vor. Die Stadtregierung werde alle Gegenmaßnahmen der Zentralregierung in Peking gegen die USA unterstützen.

Im Streit um die Einschränkung der Autonomie Hongkongs hatten die USA Sanktionen gegen die örtliche Regierungschefin Carrie Lam und zehn weitere Personen erlassen. Sie befinden sich nach Angaben des US-Finanzministeriums nun auf einer Liste von Personen, deren Vermögenswerte die US-Regierung einfriert. Amerikaner dürfen mit diesen auch keine Geschäfte mehr machen. Regierungschefin Lam war zuletzt wegen der umstrittenen Verschiebung der Wahl in Hongkong um ein Jahr heftig kritisiert worden.

Auch der Direktor des chinesischen Verbindungsbüros in der Sonderverwaltungszone, Luo Huining, der auf der Liste steht, verurteilte die US-Sanktionen. Diese seien zudem ineffektiv, weil er keine Guthaben in den USA besitze, sagte er. Er bot an, 100 Dollar in die USA zu überweisen, damit sie eingefroren werden könnten.


Söldner nach gescheiterter Kommandoaktion verurteilt

CARACAS: Nach einer gescheiterten Kommandoaktion zur Entführung von Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro sollen zwei beteiligte US-Söldner verurteilt worden sein. Luke Denman und Airan Berry hätten sich zu ihrer Verantwortung bekannt und zugegeben, Verbrechen der Verschwörung, des illegalen Waffenhandels und des Terrorismus begangen zu haben, schrieb der venezolanische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab auf Twitter am Freitag. Deshalb seien sie zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt worden. Die Anhörung gehe mit weiteren Angeklagten weiter. Das «Recht auf Verteidigung» sei ignoriert worden, schrieb der Menschenrechtsanwalt Alonso Medina Roa auf Twitter.

Im Mai waren nach offizieller Darstellung mehrere bewaffnete Gruppen von Kolumbien aus in Venezuela eingedrungen. Mindestens acht Menschen wurden bei Kämpfen mit Sicherheitskräften demnach getötet, zahlreiche weitere festgenommen. Hinter der «Operation Gedeón» soll die vom früheren US-Elitesoldaten Jordan Goudreau geleitete Söldnerfirma Silvercorp stecken. Offenbar wollten die Söldner Maduro festsetzen und in die Vereinigten Staaten bringen, wo er wegen Drogenhandels angeklagt und ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wurde. Die Generalstaatsanwaltschaft beantragte weitere 22 Haftbefehle gegen mutmaßliche Mittäter.


Leichen von vermissten US-Soldaten vor Kalifornien geborgen

WASHINGTON: Nach einem Unglück während einer Routineübung im Meer vor Kalifornien haben die US-Streitkräfte am Freitag (Ortszeit) die Leichen von acht vermissten Soldaten geborgen. Das teilte das US Marine Corps auf Twitter mit. Die sterblichen Überreste der sieben Marineinfanteristen und eines Matrosen sollen in Kürze den Familien übergeben werden, hieß es.

Insgesamt waren 16 Soldaten des Marine Corps und der Marine (Navy) am 30. Juli mit einem gepanzerten Amphibischen Truppentransporter (AAV) vor der Küste der südlichsten Kanalinsel San Clemente Island unterwegs, als Wasser ins Innere drang und das Fahrzeug sank. Unmittelbar danach wurden acht Soldaten geborgen, einer von ihnen starb kurz darauf.

Der gesunkene Truppentransporter wurde erst nach längerer Suche auf dem Meeresboden geortet. Das Fahrzeug sei inzwischen ebenfalls geborgen worden. Die genauen Umstände des Unglücks würden ermittelt, hieß es.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.