Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Brand in Restaurant ausgelöst: 13 Deutsche auf Mallorca festgenommen

PALMA: Die Polizei hat auf Mallorca 13 deutsche Urlauber festgenommen, weil sie einen Brand in einem Restaurant unweit des Ballermanns ausgelöst haben sollen. Sie hätten auf dem Balkon ihres Hotels gefeiert und dabei Zigarettenkippen auf das Vordach aus Schilfrohr der Gaststätte «Why Not» im Erdgeschoss geschnippt. Das Dach fing am Freitagnachmittag Feuer. Woher in Deutschland die Festgenommenen stammen, blieb zunächst unklar. Nach Angaben der deutschen Wirtin Alice Klotz entstand etwa 150.000 Euro Schaden. Zwei Menschen wurden leicht verletzt, wie die «Mallorca Zeitung» schrieb.

Die Touristen sollten am Samstagabend einem Richter vorgeführt werden, der über das weitere Verfahren entscheiden soll. Dabei wird es auch darum gehen, ob die Urlauber den Brand absichtlich auslösten oder nur extrem fahrlässig handelten.

Derzeit wird wieder wie vor Corona wild am Ballermann gefeiert. Es gelten praktisch keine Corona-Maßnahmen mehr auf Mallorca. In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu Schlägereien und Diebstählen in der deutschen Urlauberhochburg.


Wildschwein verirrt sich in Kosmetiksalon

WARSCHAU: Ein ausgewachsenes Wildschwein ist in der südpolnischen Stadt Krakau (Krakow) in einen Kosmetiksalon gelaufen. Wie das Nachrichtenportal TVN24.pl am Samstag unter Berufung auf die Polizei berichtete, flüchteten Personal und Kunden verängstigt aus dem Laden und schlugen die Tür hinter sich zu. Daraufhin verwüstete das eingeschlossene Tier das Innere des Kosmetikstudios. Schließlich konnte das Wildschwein aber von Feuerwehrleuten, Tierrettung und einem Tierarzt eingefangen und an einen sicheren Ort außerhalb des Stadtgebiets gebracht werden.

Wie anschließend ein Sprecher der Stadtpolizei erklärte, entstand im Kosmetiksalon zwar großer Sachschaden, aber weder Menschen noch Wildschwein wurden verletzt. Das Nachrichtenportal veröffentlichte ein Amateurvideo, auf dem das Wildschwein hinter der geschlossenen Ladentür zu sehen ist und offenbar herauskommen will, während der Eingang von außen bereits von Einsatzkräften umstellt ist.


Frankreichs Ex-Außenminister freut sich über Wahlniederlage Morrisons

PARIS: Frankreichs Ex-Außenminister Jean-Yves Le Drian hat sich über die Niederlage des australischen Premierministers Scott Morrison bei der Parlamentswahl in Australien gefreut. Er könne nicht umhin, zu sagen, dass ihm die Niederlage sehr gut tue, sagte er bei der Amtsübergabe am Samstag an seine Nachfolgerin Catherinne Colonna. Sein Verhalten im U-Boot-Streit sei brutal und zynisch gewesen, wie er weiter ausführte. Er sei sogar versucht, von notorischer Inkompetenz zu sprechen. Er hoffe, dass Frankreich mit Australien in Zukunft wieder einen offenen und konstruktiven Dialog aufnehmen könne.

Australien hatte 2021 im Zuge eines Dreierpakts mit den USA und Großbritannien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag von 2016 mit Frankreich platzen lassen.

Bei den Parlamentswahlen in Australien hat erstmals seit 2013 wieder die Labor-Partei gewonnen. Morrison, der seit 2018 im Amt war, hat am Samstag (Ortszeit) seine Niederlage eingeräumt. Er wird von dem 59-jährigen Anthony Albanese abgelöst.


Unbekannter schießt auf Party in Kalifornien um sich - ein Toter

SAN BERNARDINO: Ein Unbekannter hat bei einer Party in der Stadt San Bernardino im US-Bundesstaat Kalifornien am späten Freitagabend (Ortszeit) um sich geschossen und eine Person getötet, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf die örtliche Polizei berichteten. Neun weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt, schweben aber nicht in Lebensgefahr.

Die Tat ereignete sich den Berichten zufolge in einer Shisha-Bar, in der rund 100 Gäste gefeiert hatten, und auf dem Gelände einer Tankstelle. Festnahmen meldete die Polizei zunächst nicht. Auch ein Motiv wurde bisher nicht genannt.

Erst vor einer Woche hatte ein Schütze in der Stadt Buffalo im Bundesstaat New York mit einem Sturmgewehr zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert. Elf der 13 Opfer waren schwarz.


Niederlande erlassen Meldepflicht für Affenpocken

DEN HAAG: Nach dem Bekanntwerden eines zweiten Falls von Affenpocken in den Niederlanden hat der staatliche Gesundheitsdienst RIVM eine Meldepflicht für die Krankheit erlassen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Den Haag am Samstag mit. Ärzte müssen die Behörde demnach bereits beim Verdacht auf eine Infektion mit dem Affenpockenvirus unterrichten. Laut RIVM sollen neue Fälle so früh wie möglich erfasst werden, damit das Infektionsgeschehen unter Kontrolle gehalten und eventuell notwendige Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können. Dazu könne auch eine Quarantäne für Menschen gehören, die mit Infizierten Kontakt hatten.

Nach Angaben von Gesundheitsbehörden in Deutschland verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. In Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen wird das Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien. Die Krankheit trägt den Namen Affenpocken, nachdem der Erreger 1958 erstmals bei Affen in einem dänischen Labor nachgewiesen wurde.


Biden reist für bilaterale Treffen und Indopazifik-Gipfel nach Japan

SEOUL: Nach Abschluss seines Staatsbesuchs in Südkorea reist US-Präsident Joe Biden am Sonntagnachmittag (Ortszeit) weiter nach Japan. Dort stehen am Montag unter anderem eine Begegnung mit Kaiser Naruhito und bilaterale Gespräche mit Regierungschef Fumio Kishida auf dem Programm. Am Dienstag will Biden in Tokio an einem Gipfeltreffen mit den Regierungschefs aus Japan, Indien und Australien teilnehmen. Bei dem sogenannten Quad-Gipfel soll das Streben nach einem freien und offenen Indopazifik im Zentrum stehen.

Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Südkorea will Biden am Sonntag noch zusammen mit Präsident Yoon Suk Yeol einen US-Luftwaffenstützpunkt südlich von Seoul besuchen. Im Anschluss will Biden nach Angaben des Weißen Hauses auch mit Soldaten und deren Familien ins Gespräch kommen. Anschließend soll es im Regierungsflieger Air Force One vom Stützpunkt Osan Air Base direkt nach Tokio weitergehen.


Erneut Tote bei Angriff auf Armeeposten in Burkina Faso

OUAGADOUGOU: In Burkina Faso sind am Samstag bei einem Angriff auf einen Militärposten im Norden des westafrikanischen Landes fünf Soldaten getötet und zehn verletzt worden. Bei der Auseinandersetzung seien zudem «mindestens 30 Terroristen getötet» worden, sagte ein Armeesprecher am Samstag. Die Angreifer hätten schwer bewaffnet und in großer Zahl die Militärstellung attackiert, seien aber mit Unterstützung aus der Luft zurückgeschlagen worden, hieß es.

Erst am Donnerstag waren bei einem ähnlichen Angriff im Osten von Burkina Faso elf Soldaten getötet worden. Die Armee machte zunächst keine näheren Angaben zu den Tätern.

Das Land mit 21 Millionen Einwohnern gehört zur Sahelregion und befindet sich seit 2019 in einer schweren humanitären Krise. Bewaffnete Gruppen, die zum Teil der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Kaida die Treue geschworen haben, sind dort und in den benachbarten Ländern Mali und Niger aktiv. Auch langwierige Dürren und Hungersnöte machen dem trotz reicher Goldvorkommen verarmten Land zu schaffen. Seit einem Putsch im Januar regiert dort das Militär.


Pakistans Ex-Menschenrechtsministerin Mazari festgenommen

ISLAMABAD: In Pakistan hat die Festnahme der früheren Menschenrechtsministerin, Shireen Mazari, für Empörung gesorgt. Nach Angaben ihrer Tochter Imaan Zainab Mazari wurde sie am Samstag bei ihrem Haus in Islamabad von der Polizei abgeführt. Ein im Internet viel geteiltes Video zeigte, wie Polizistinnen das frühere Mitglied des Regierungskabinetts um Imran Khan unter deutlichem Protest aus einem Auto zogen, nachdem sich Mazari geweigert hatte, auszusteigen. «Meine Mutter wurde illegal entführt, da ich nichts über ihren Verbleib weiß», sagte ihre Tochter zu Reportern.

Die pakistanische Menschenrechts-Kommission HRCP verurteilte eine Festnahme und Misshandlung Mazaris. «Die Festnahme riecht nach politischer Schikane, die leider etablierte Praxis geworden und erbärmlich ist, egal welcher Partei der Täter angehört», schrieb die Organisation.

Mazari gilt als Kritikerin von Pakistans mächtigem Militär und enge Verbündete Khans, der als Premier des südasiatischen Landes im April durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde. Neuer Regierungschef ist der langjährige Oppositionsführer Shehbaz Sharif. Beobachter halten Mazaris Festnahme im Zusammenhang mit Vorwürfen in einem alten Fall in Punjab für einen Versuch, Anhänger von Khans PTI-Partei davon abzuhalten, sich an Protesten gegen die Regierung zu beteiligen.

Ihr führendes Parteimitglied sei «Berichten zufolge gewaltsam entführt» worden, twitterte Khan. Die «faschistische importierte Regierung» wolle das Land ins Chaos stürzen und mit Anarchie Wahlen verhindern. Der Ex-Premier kündigte weitere Proteste an.


Vorverhandlung gegen zivile Seenotretter in Italien gestartet

TRAPANI: In Italien hat ein Gericht die Vorverhandlung gegen 21 Menschen im Zusammenhang mit der zivilen Seenotrettung gestartet. Unter den insgesamt 21 Angeklagten sind auch vier Deutsche, die zur Crew des 2017 beschlagnahmten Schiffs «Iuventa» gehörten. In der rund dreistündigen Verhandlung am Gericht der sizilianischen Stadt Trapani stritten die Parteien etwa darüber, den Prozess für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wie die Organisation European Center for Constitutional and Human Rights, die den Prozess beobachtet, am Samstag mitteilte. Die Angeklagten müssen sich wegen Beihilfe zur illegalen Einreise von Migranten nach Italien verantworten. Sollte das Gericht den Fall zur Hauptverhandlung zulassen, drohen ihnen bis zu 20 Jahre Haft.

Neben den vier Deutschen sind auch Mitglieder der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und Save the Children sowie einer italienischen Reederei, von der die beiden NGOs ihre Schiffe charterten, angeklagt. Das Team der «Iuventa» operierte zwischen 2016 und 2017 im zentralen Mittelmeer, um in Seenot geratene Migranten und Flüchtende zu retten, die auf dem Weg von Nordafrika in die EU waren. Den Mitgliedern wird vorgeworfen, mit Schleppern zusammengearbeitet zu haben. Sie bestreiten dies vehement. Im August 2017 beschlagnahmten die Behörden das Schiff. Es liegt seitdem ungenutzt in Sizilien.

Die Organisationen beklagen eine Kriminalisierung der Helfer und fürchten, dass die zivile Seenotrettung Schaden nehmen könnte. In Italien werden die Rettungsmissionen der verschiedenen Organisationen im Mittelmeer seit Jahren kritisiert. Vor allem rechte Parteien wettern gegen die Einsätze, weil in Italien ein Großteil der Migranten vom Mittelmeer ankommt. Am Samstag trafen sich vor Ort in Trapani Aktivisten zu einer Kundgebung anlässlich des Verfahrens. Im Juni und Juli will das Gericht die Vorverhandlung fortsetzen. Wann eine Entscheidung anstehen könnte, war zunächst noch nicht absehbar.


Seltener Löwennachwuchs in Zoo in Tschechien

PILSEN/HANNOVER: Der Zoo im tschechischen Pilsen freut sich über seltenen Nachwuchs: Die ursprünglich aus Hannover stammende Berberlöwin Tamika brachte bereits am 9. Mai Vierlinge zur Welt, wie der Tierpark am Samstag mitteilte. Es handele sich um zwei Weibchen und zwei Männchen.

Berberlöwen sind in der freien Wildbahn ausgestorben. Sie waren einst in Nordafrika heimisch. Die Großkatzen werden nur in wenigen Zoos weltweit gehalten.

Besucher müssen sich aber noch etwas gedulden, bis sie die vier Löwenbabys zu Gesicht bekommen. Zunächst müssen in Pilsen die laufenden Modernisierungsarbeiten am Außengehege abgeschlossen werden. Damit wird im Laufe des Juni gerechnet.

Tamika war 2015 aus dem Erlebnis-Zoo in Hannover in die westböhmische Industrie- und Bierstadt gekommen. Es war bereits der vierte Wurf der sieben Jahre alten Löwendame. Pilsen liegt knapp 90 Kilometer westlich von Prag.


Australiens Opposition gewinnt Wahl - Morrison gibt Niederlage zu

CANBERRA: Australiens konservativer Premierminister Scott Morrison hat seine Niederlage bei der Parlamentswahl eingeräumt. Er habe Oppositionsführer Anthony Albanese von der Labor Party angerufen und zu seinem Sieg gratuliert, sagte Morrison am späten Abend (Ortszeit). Der 54-Jährige, der seit 2018 Regierungschef war, sprach von einer «schweren Nacht für die Liberalen».

Nach Berechnungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ABC kehrt Labor erstmals seit zehn Jahren wieder an die Macht zurück. Unklar ist noch, ob Albanese eine Minderheits- oder eine Mehrheitsregierung führen wird.


Kopf-an-Kopf-Rennen bei Parlamentswahl

CANBERRA: Bei der Parlamentswahl in Australien zeichnet sich ein extrem enges Ergebnis ab. Auch Stunden nach Schließung der Wahllokale war unklar, welche Partei künftig den Premierminister stellt. Experten im australischen Sender ABC erklärten, es werde möglicherweise zu einem «hung parliament» kommen (Parlament in der Schwebe), bei dem keine Partei eine absolute Mehrheit erreicht. Meist kommt es dann nach Verhandlungen zu einer Minderheitsregierung einer Partei, die im Repräsentantenhaus auf die Stimmen anderer Parteien angewiesen ist.

Das Rennen entscheidet sich zwischen der sozialdemokratischen Labor-Partei unter dem bisherigen Oppositionsführer Anthony Albanese und der rechtskonservativen Koalition unter Premierminister Scott Morrison. Den vorläufigen Ergebnissen zufolge liegt Labor vorne - es wird aber möglicherweise nicht zu einer Mehrheit reichen. Das mögliche Patt ergibt sich hauptsächlich aus dem guten Abschneiden vieler unabhängiger Kandidaten und der australischen Grünen (The Greens).

Rund 17 Millionen Wahlberechtigte waren dazu aufgerufen, über alle 151 Sitze im Unterhaus und die Hälfte der 78 Sitze im Senat zu entscheiden. Es herrscht Wahlpflicht. Berichten zufolge hat etwa die Hälfte der Australier schon im Vorfeld entweder per Briefwahl oder per frühzeitiger Stimmabgabe gewählt. Die 2,7 Millionen Briefwahl-Stimmen wurden am Samstag noch nicht ausgezählt.


Acht Tote bei Rückkehr von Beerdigung

NAIROBI: Sie kamen von einer Beerdigung - und fuhren in den Tod: In der Nähe der kenianischen Stadt Naivasha sind am frühen Samstagmorgen laut Medienberichten acht Menschen ums Leben gekommen und vier verletzt worden.

Sie seien auf dem Rückweg von der Trauerfeier im Westen des Landes gewesen, berichtete am Samstag der Fernsehsender Citizen TV. Augenzeugen berichteten, der Minibus sei plötzlich auf die Gegenfahrbahn gefahren und frontal mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammengestoßen. Die Polizei vermute, dass der Fahrer übermüdet war und am Steuer eingeschlafen sei.


Autofahrer stirbt in Niederlanden auf der Flucht vor der Polizei

EMMEN: Auf der Flucht vor der Polizei ist in den Niederlanden ein 43-jähriger Autofahrer ums Leben gekommen. Eine 61-jährige Frau erlitt schwere Verletzungen, als des Auto des Flüchtenden am späten Freitagabend in Emmen gegen ihren Wagen prallte, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Den Angaben zufolge wollten Polizisten den Mann wegen «auffallenden Fahrverhaltens» kontrollieren. Sie hätten mehrfach Stopp-Signale gegeben, die der Fahrer jedoch ignorierte. Schließlich sei ihm der Weg durch ein Polizeifahrzeug versperrt worden. Daraufhin habe der Mann gewendet und sei nach «kurzer Verfolgung» frontal mit dem Wagen der 61-Jährigen zusammengestoßen.

Die Frau wurde von der Feuerwehr aus dem Wrack ihres Fahrzeugs befreit und in ein Krankenhaus gebracht. Weil der tödliche Unfall sich während einer Verfolgung durch Beamte ereignete, wurden Ermittlungen einer Sondereinheit der Kriminalpolizei eingeleitet.


Stimmenauszählung bei Parlamentswahl hat begonnen

CANBERRA: Die Parlamentswahl in Australien ist fast abgeschlossen. In weiten Teilen des riesigen Landes hat am frühen Samstagabend (Ortszeit) die Stimmenauszählung begonnen. Lediglich in Westaustralien waren wegen der Zeitverschiebung die Wahllokale noch geöffnet. Umfragen deuten auf einen Sieg der sozialdemokratischen Labor-Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Anthony Albanese hin. Labor war in Down Under seit fast zehn Jahren nicht mehr an der Macht.

Auch viele Experten im australischen Fernsehen zeigten sich überzeugt, dass die von der konservativen Liberal Party angeführte Regierungskoalition die Abstimmung verlieren wird. Der amtierende Premierminister Scott Morrison ist seit 2018 im Amt. Bei der letzten Wahl 2019 hatte er allerdings bei Umfragen auch hinten gelegen und das Votum am Ende überraschend gewonnen. Das Ergebnis sollte voraussichtlich am späten Abend (Ortszeit) feststehen.


Biden schließt Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim nicht aus

SEOUL: Mit Blick auf den Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm hat US-Präsident Joe Biden ein Treffen mit Machthaber Kim Jong Un nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Dies würde davon abhängen, ob Kim «ehrlich» agiere und es «ernst» meine, sagte Biden am Samstag auf die Frage eines Journalisten in Seoul. Das Ziel sei weiterhin «die komplette Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel», betonte Biden bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol.

Nordkorea hat in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen getestet, die einen Atomsprengkopf tragen können. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte sich zwischen Juni 2018 und Juni 2019 drei Mal medienwirksam mit Kim getroffen, um Nordkorea zur Abrüstung zu bewegen. Letztlich scheiterten die Verhandlungen. Experten zufolge treibt Pjöngjang seine Raketen- und Waffenprogramme weiter voran. Südkorea und die USA befürchten, Nordkorea könnte rund um den Besuch Bidens einen neuen Raketen- oder sogar Atomwaffentest vornehmen.

Statt von «atomarer Abrüstung» sprechen die USA sowie Süd- und Nordkorea von einer «Denuklearisierung» der koreanischen Halbinsel. Das ist ein bewusst gewählter, schwammiger Begriff, der Diplomaten Spielraum in Verhandlungen lässt. Die USA wollen eine «vollständige, überprüfbare und unumkehrbare Denuklearisierung» Nordkoreas - und das möglichst schnell. Nordkorea will aber nicht einseitig seine Atomwaffen aufgeben. Strittig ist auch der Umfang der nuklearen Abrüstung. Ob beispielsweise außer atomaren Sprengköpfen auch Atomanlagen zur Urananreicherung beseitigt werden oder die USA ihre Streitkräfte aus Südkorea abziehen und ihre Fähigkeiten zu einem nuklearen Gegenschlag aufgeben sollen.

Biden hält sich im Rahmen seiner ersten Asien-Reise als Präsident zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Südkorea auf. An diesem Sonntag reist er weiter zu Gesprächen nach Japan.


Palästinenser bei Feuergefecht mit Soldaten im Westjordanland getötet

TEL AVIV/RAMALLAH: Bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten im nördlichen Westjordanland ist in der Nacht zum Samstag ein 17-jähriger Palästinenser getötet worden. Bei dem Vorfall im Bereich von Dschenin sei außerdem ein 18-Jähriger verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben der israelischen Armee waren Soldaten bei einem Einsatz nahe Kafr Dan nördlich der Palästinenserstadt aus einem fahrenden Auto beschossen worden. Die Verdächtigen hätten auch Brandflaschen und einen Sprengsatz auf die Truppen geworfen. Die Soldaten hätten zurückgefeuert und Treffer identifiziert.

Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden, außerdem wurden im Westjordanland ein israelischer Wachmann und ein Soldat von Palästinensern erschossen. 17 Menschen starben bei Anschlägen in den israelischen Städten Beerscheva, Chadera, Bnei Brak, Tel Aviv und Elad. Wie zuletzt bekannt wurde, hatte ein IS-Anhänger außerdem am 21. März in Jerusalem einen Mann aus Moldawien erstochen.

Mehrere Attentäter stammten aus dem Bereich Dschenin. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Seit Wochen führt die israelische Armee dort und in anderen Teilen des Westjordanlands Razzien durch. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit Ende März mehr als 30 Palästinenser getötet worden. Mehrere Palästinenser wurden bei Militäreinsätzen getötet, aber auch bei ihren eigenen Anschlägen oder bei Zusammenstößen mit der Armee.

Eine Journalistin des TV-Senders Al-Dschasira war vor zehn Tagen bei einem solchen Einsatz in Dschenin tödlich verletzt worden. Die Palästinenser machen Israel für ihren Tod verantwortlich. Nach Darstellung der israelischen Armee ist dagegen nicht eindeutig, von wo der tödliche Schuss kam. Sie berichtete von heftigen Feuergefechten mit militanten Palästinensern in Dschenin.

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