Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Flaggen nach Tod von Bürgerrechtler Lewis auf halbmast gesetzt

WASHINGTON: Nach dem Tod des US-Bürgerrechtlers John Lewis hat Präsident Donald Trump das Herabsetzen der Flaggen über dem Weißen Haus und über öffentlichen Gebäuden auf halbmast angeordnet. Dies gelte «als Zeichen des Respekts» für den langjährigen Abgeordneten auch für die US-Fahnen aller Militäreinrichtungen und Botschaften, teilte das Weiße Haus am Samstag mit. Lewis war am Freitag im Alter von 80 Jahren nach einer Krebserkrankung gestorben.

Mehrere Ex-Präsidenten und zahlreiche führende US-Politiker würdigten Lewis am Samstagmorgen (Ortszeit) umgehend in ausführlichen Stellungnahmen. Trump, der den Vormittag auf seinem Golfplatz nahe der Hauptstadt verbracht hatte, meldete sich erst am Nachmittag mit einem knappen Tweet zu Wort. Er sei «traurig» vom Tod des Bürgerrechtlers zu erfahren. Er und seine Gattin Melania würden Lewis und dessen Familie in ihre Gebete aufnehmen, schrieb er weiter.

Der demokratische Abgeordnete Lewis hatte den Republikaner Trump häufig scharf kritisiert. Zudem hatte er 2017 dessen Amtseinführung boykottiert - der Präsident revanchierte sich mit Tweets, in denen er Lewis forsch nahelegte, sich lieber um seinen Wahlkreis zu kümmern.


Slowakischer Ex-Regierungschef Fico als Parteichef wiedergewählt

BRATISLAVA: Die größte Oppositionspartei der Slowakei hat den langjährigen Ministerpräsidenten Robert Fico als Parteivorsitzenden wiedergewählt. Das gab der 55 Jahre alte Sozialdemokrat selbst nach einem Sonderparteitag von Smer-SD (auf Deutsch «Richtung - Sozialdemokratie») am Samstag in Bratislava bekannt. Das Gremium musste knapp fünf Monate nach der Niederlage bei der Parlamentswahl Ende Februar einberufen werden, weil sich im Juni mehrere Spitzenpolitiker unter Führung von Ex-Regierungschef Peter Pellegrini von der Partei abgespalten hatten. Dazu gehörten drei der fünf bisherigen Vizeparteichefs.

Die von Fico 1999 gegründete Smer-SD war lange Zeit stärkste Partei der Slowakei und verfügte als bisher einzige sogar vorübergehend über eine absolute Mehrheit im Parlament. Sie stürzte aber in eine schwere Krise, seit nach dem Mord am Investigativ-Journalisten Jan Kuciak im Februar 2018 zahlreiche Korruptionsskandale aufgedeckt wurden.

Der Journalistenmord und die darauf folgenden Korruptionsenthüllungen lösten Massendemonstrationen aus, die zum Rücktritt Ficos als Regierungschef führten. Sein von ihm selbst als vermeintliche «Marionette» eingesetzter Nachfolger Pellegrini überflügelte Fico rasch an Beliebtheit. Nach aktuellen Umfragen könnte Pellegrini mit seiner erst im Aufbau befindlichen neuen Partei Hlas (Stimme) rund doppelt so viele Wählerstimmen gewinnen wie die Smer-SD.


Salzburg setzt Abfahrtssperren auf A10 in Kraft

SALZBURG: Das österreichische Bundesland Salzburg hat am Samstag Reisenden erstmals in diesem Sommer verboten, an bestimmten Stellen von der Tauernautobahn (A10) abzufahren. Betroffen waren die Ausfahrten Wals und Grödig im Flachgau sowie Kuchl und Golling im Tennengau, wie das Land Salzburg mitteilte. Der Ferienbeginn in einigen deutschen Bundesländern und in Teilen der Niederlande habe sich auf Salzburgs Straßen bemerkbar gemacht. Die Abfahrtssperren für den Transit-Reiseverkehr auf der A10 wurden 2019 eingeführt, um die Land- und Gemeindestraßen zu entlasten.

Die Abfahrverbote hatten im vergangenen Sommer zu einem Verkehrsstreit zwischen Deutschland und Österreich geführt. Vor allem in Bayern sorgten die Maßnahmen für viel Kritik. In Tirol und Salzburg dagegen waren die Landesregierungen und die Lokalpolitiker mit den Auswirkungen durch die Verbote zufrieden. Von der Tauernautobahn abfahren durften nur Anrainer und Urlauber, die in der Umgebung ihre Unterkunft gebucht hatten. So wurden Reisende möglichst lange auf der Autobahn gehalten.


Guterres: Globale Ungleichheit mit Reformen bekämpfen

NEW YORK: UN-Generalsekretär António Guterres hat sich im Kampf gegen globale Ungleichheit für eine Erneuerung der internationalen Ordnung ausgesprochen. «Die Nationen, die sich vor mehr als sieben Jahrzehnten durchsetzten, haben sich geweigert, über die Reformen nachzudenken, die zur Änderung der Machtverhältnisse in internationalen Institutionen erforderlich sind», sagte Guterres am Samstag bei einer Feier zum Nelson-Mandela-Tag in einer Videoansprache. Es brauche ein «Neues Globales Abkommen», um Macht, Reichtum und Chancen gerechter auf der Welt zu verteilen, so Guterres weiter.

Mit seiner Rede kritisierte Guterres damit die globale Vorherrschaft der Großmächte, deren Führungen bei den größten Herausforderungen und Konflikten der Gegenwart oftmals nicht zu gemeinsamen Lösungen kommen. Als Beispiel nannte der UN-Chef das Stimmrecht des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen: USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sind Vetomächte des mächtigsten UN-Gremiums, das bei vielen Themen wie dem Syrien-Krieg blockiert ist, weil nichts gegen ihren Willen beschlossen werden kann. «Ungleichheit beginnt ganz oben: in globalen Institutionen. Die Bekämpfung der Ungleichheit beginnt mit der Reform», so Guterres.


Geblitzt mit 245 km/h: Deutsche Polizei erwischt rasende Schweizer

BAD BELLINGEN: Die Polizei hat zwei Autofahrer gestoppt, die sich auf der Autobahn 5 ein illegales Rennen geliefert haben sollen.

Die 31-Jährigen fuhren dicht hintereinander in Richtung Karlsruhe, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Erwischt wurden sie bei Bad Bellingen (Kreis Lörrach). Dort fuhren sie mit 245 Kilometern pro Stunde an einer mobilen Radarkontrolle der Beamten vorbei. Erlaubt ist an der Stelle demnach Tempo 120. Die Polizei nahm den Männern aus der Schweiz am Samstagmorgen die Führerscheine ab. Zudem wurde ihnen die Weiterfahrt in Deutschland untersagt. Auf die Raser kommt nun ein Strafverfahren zu.


Erneute Bombendrohung

OSLO: Einen Tag nach einer ähnlichen Drohung gegen einen Ryanair-Flug auf dem Weg nach Oslo hat es in Norwegen eine erneute Bombendrohung gegeben. Diese sei auf einem Zettel in einem Zug in der Kommune Eidsvoll rund 60 Kilometer nordöstlich von Oslo entdeckt worden, teilte die zuständige norwegische Polizei am Samstag mit. Die Bahn, die in einem Bahnhof gestanden habe, sei evakuiert worden. Untersuchungen ergaben nach Polizeiangaben nicht, dass Gefahr bestand.

Am Freitag hatte die Besatzung einer Passagiermaschine der Billigfluglinie Ryanair auf dem Weg von London-Stansted nach Oslo-Gardermoen eine Bombendrohung an Bord gefunden. Ein 51-jähriger Brite wurde nach der Landung in der norwegischen Hauptstadt festgenommen, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt.


Mann vor Restaurant in Aarhus angefahren - Fahrer in U-Haft

KOPENHAGEN: Ein 24-Jähriger soll im dänischen Aarhus einen anderen Mann vorsätzlich angefahren haben und kommt deshalb in Untersuchungshaft. Die Polizei der Region Ostjütland warf dem mutmaßlichen Täter am Samstag bei einem Haftprüfungstermin vor, einen 31-Jährigen am späten Freitagabend vor einem Restaurant bewusst zweimal und mit hoher Geschwindigkeit mit einem Wagen angegriffen zu haben, um ihn so zu töten. Das zuständige Gericht nahm ihn wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung vorläufig bis zum 14. August in U-Haft.

Der 31-Jährige wurde bei dem Vorfall in der dänischen Studentenstadt nicht schwerer verletzt, die Fassade des gerade neu eröffneten Lokals wurde jedoch stärker beschädigt, wie die Nachrichtenagentur Ritzau berichtete. Zu den Hintergründen wurde zunächst nichts bekannt.


Emir von Kuwait mit 91 Jahren erneut ins Krankenhaus eingeliefert

KUWAIT CITY: Bald ein Jahr nach seinem Klinikaufenthalt in den USA ist der 91 Jahre alte Emir von Kuwait erneut ins Krankenhaus eingeliefert worden. Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah habe sich «einigen ärztlichen Untersuchungen unterzogen», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Kuna am Samstag den zuständigen Minister. Der Emir sei «bei guter Gesundheit», hieß es.

Scheich Sabah regiert den ölreichen Golfstaat seit 2006. Im Jahr 2000 war ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt worden, 2007 wurde er in den USA nach Medienberichten zudem erfolgreich an den Harnwegen operiert.

Der Emir bemühte sich mehrfach um Vermittlung zwischen den benachbarten Golfstaaten, vor allem in der diplomatischen Krise zwischen einem Bündnis um Saudi-Arabien und Katar seit 2017. Zudem organisierte er Geberkonferenzen für Konfliktländer wie Syrien und den Irak.


Räuber von Polizei-Pistolen sitzt in Untersuchungshaft

OPPENAU: Der tagelang gesuchte 31-Jährige aus Oppenau sitzt in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl wurde in Vollzug gesetzt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten. Dem Mann wird besonders schwere räuberische Erpressung vorgeworfen, in Tateinheit mit vorsätzlichem unerlaubtem Besitz einer Schusswaffe. Bei einer Kontrolle in einer illegal von ihm genutzten Gartenhütte hatte er am Sonntag vier Polizisten bedroht und ihnen die Dienstwaffen abgenommen. Danach war er im Wald verschwunden.

Nach einem Hinweis von Zeugen war der Mann am Freitag festgenommen worden. Er saß laut Staatsanwaltschaft in einem Gebüsch. Vor ihm lagen demnach sichtbar vier Pistolen, auf seinem Schoß ein Beil. Zudem habe er einen Brief bei sich gehabt. Neben den Dienstwaffen der Polizei wurde auch noch eine weitere Pistole gefunden. Nach Angaben des Verdächtigen soll es sich um eine Schreckschusswaffe handeln.

Die Polizei hatte mit großem Aufwand nach dem Mann gesucht, den sie als «Waffennarr» und «Waldläufer» bezeichnet hatte. Während der Suche kamen Hunderte Beamte, Hubschrauber mit Wärmebildkameras, Spezialkräfte und Suchhunde zum Einsatz.


Angriff auf schwarzen Jogger: Angeklagte plädieren auf nicht schuldig

WASHINGTON: Im Fall des im US-Bundesstaat Georgia erschossenen schwarzen Joggers Ahmaud Arbery haben sich die drei wegen Mordes angeklagten Weißen nicht schuldig bekannt. Die Beschuldigten Gregory M., sein Sohn Travis sowie der mitangeklagte William R. erschienen am Freitag bei einer Gerichtsanhörung.

Arbery war beim Joggen am 23. Februar in der Stadt Brunswick getötet worden. Die Ermittlungen kamen erst mehr als zwei Monate später richtig in Gang, als der Fall durch ein verstörendes Handy-Video der Tat breite Aufmerksamkeit erlangte.

Anfang Mai wurden der 64 Jahre alte Gregory M. und sein 34 Jahre alter Sohn Travis festgenommen. Den Ermittlern zufolge hatten die Tatverdächtigen Arbery zunächst mit ihrem Fahrzeug verfolgt und dann mit Schusswaffen konfrontiert. Dem Autopsiebericht zufolge wurde Arbery von zwei Schüssen mit Schrotmunition aus nächster Nähe in die Brust getroffen, ein dritter Schuss streifte sein rechtes Handgelenk. William R. hatte die Tat nach Angaben des Kriminalamts GBI gefilmt.


Mann wollte Familie mutmaßlich mit Strom und Gas umbringen

LINZ: Eine Österreicherin und ihre zwei kleinen Kinder haben nach Darstellung der Ermittler nur knapp einen Mordversuch durch Gas und Strom überlebt. Der 21 Jahre alte Lebensgefährte der Frau stellte sich am Freitagnachmittag der Polizei, wie ein Sprecher der oberösterreichischen Polizei bestätigte. Als Motiv habe er eine mögliche Trennung angegeben. Die Tat ereignete sich im Bezirk Schärding nahe der Grenze zu Bayern.

Der Mann soll seine 27 Jahre alte Freundin in der Nacht zu Freitag erst bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Dann habe er den fünfjährigen Jungen, das zehn Monate alte Mädchen und sich selbst mit Strom von einem Toaster in der Badewanne töten wollen. Ein eingebauter Schutzschalter des Toasters verhinderte den Stromschlag.

Der 21-Jährige soll dann das Kleinkind ins Kinderzimmer gebracht haben und mit der gemeinsamen Tochter ins Schlafzimmer zurückgekehrt sein. Dort öffnete er laut Polizei zwei Gaskartuschen. Das Baby schrie daraufhin so laut, dass die Mutter aufwachte und der Mann aus der Wohnung flüchtete, wie es weiter hieß.


Regierungssprecher hofft auf Revision von Todesurteilen

TEHERAN: Nach massiven Online-Protesten gegen die Todesurteile für drei junge Iraner hofft nun auch der iranische Regierungssprecher auf eine Revision der Urteile durch den Justizchef. «Eine so umfangreiche und zugleich einfühlsame Reaktion der Bürger sollte man respektieren», schrieb Ali Rabiei in einem am Samstag veröffentlichten Leitartikel in der Tageszeitung «Iran». Er hoffe, dass Justizchef Ibrahim Raeissi in dem Fall nicht nur die juristischen Kriterien berücksichtigen, sondern auch «mit Wohlwollen und Barmherzigkeit» vorgehen werde, sagte der Sprecher.

Hintergrund der Online-Proteste sind die Todesurteile gegen Amirhossein M., Saeid T. und Mohammad R.. Sie hatten im November 2019 bei Protesten gegen eine von der Regierung angeordnete Erhöhung der Benzinpreise teilgenommen und nach Angaben der Justizbehörde während der Unruhen mehrere öffentliche Einrichtungen und Verkehrsmittel in Brand gesetzt, Geschäfte geplündert und das mit dem Handy gefilmt.

Viele Rechtsexperten in Teheran halten die Todesstrafen für die drei Jugendlichen wegen Krawallmacherei für extrem überzogen. In sozialen Medien hatten sich Millionen von Iranern unter dem Hashtag «No To Execution» - Nein zur Hinrichtung - an einer landesweiten Protestwelle gegen die Urteile beteiligt. Die Proteste zeigten sehr schnell Wirkung. Obwohl die Todesurteile vom obersten Gericht bestätigt und somit rechtskräftig waren, durften die Anwälte der drei Angeklagten bei Justizchef Raeissi persönlich einen Revisionsantrag einreichen. Damit ist zumindest eine baldige Hinrichtung der drei vorerst vom Tisch. Beobachter rechnen damit, dass dies auch für die Urteile selbst gelten wird.


Brand in Kathedrale von Nantes ausgebrochen

NANTES: In der Kathedrale der westfranzösischen Stadt Nantes ist ein Feuer ausgebrochen. Schwarzer Rauch stieg am Samstagmorgen aus einem Fenster der Hauptfassade auf, wie auf einem Video der französischen Feuerwehr zu sehen war. Hinter den Fenstern waren Flammen zu sehen. Die Feuerwehr des zuständigen Département Loire-Atlantique rief dazu auf, den Bereich zu meiden. Nach Medienangaben waren rund 60 Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand zu löschen.

Die Kathedrale von Nantes ist den Aposteln Peter und Paul geweiht und stammt aus der französischen Spätgotik. Der Brand weckte Erinnerungen an das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame vor mehr als einem Jahr. 2015 hatte in Nantes ein spektakuläres Feuer das Dach einer Basilika zerstört. Der Brand zerstörte damals den Großteil des Dachstuhls der Kirche Saint-Donatien.


Erosion an Australiens Küste - Häuser drohen einzustürzen

CANBERRA: Stürmisches Wetter und hohe Wellen nagen so stark an Australiens Ostküste, dass mehrere Wohnhäuser einzustürzen drohen. Zwei Anwesen seien bereits zum Teil zusammengebrochen, ein weiteres weise schwere Schäden an der Bausubstanz auf, berichtete der Australische Sender ABC am Samstag. Einsatzkräfte sperrten die Häuser demnach ab und zwangen die Bewohner, auszuziehen. Lokale Medien zeigten Videos und Bilder, auf denen ein Haus auf der Kippe steht, dessen Fundament von den Wellen bereits weggespült ist. Bei einem anderen Haus stürzten die Wände ins Meer. Auch an anderen Häusern nage die Erosion in Folge der stürmischen Wetterbedingungen, hieß es.

Bewohner am Ocean View Drive, 80 Kilometer nördlich von Sydney, wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, da heftiger Wellengang die Küsten beschädigt und bereits Teile von Anwesen fortgespült hat. Seit Donnerstag erlebt die Region Wellen, die sich bis zu elf Metern auftürmen und die Erosion beschleunigen.

Die Behörden in New South Wales warnten auch andere Anwohner, ihre Häuser könnten einstürzen. Die Strom-, Wasser- und Gaszufuhr entlang der Straße ist gestoppt. Mehr als 60 Häuser drohten beschädigt zu werden, hieß es. Bewohner schilderten, dass sie seit Jahrzehnten versuchten, Schutzwälle zu bauen. Doch die Behörden hätten sie daran gehindert.


Geburtstagsgeschenk: Dirigentenstab für Merkel aus Litauen

VILNIUS/BRÜSSEL: Der litauische Staatspräsident Gitanas Nausedsa hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach eigenen Angaben einen Dirigentenstab zu ihrem 66. Geburtstag geschenkt. «Auf harmonische Klänge in der europäischen Politik für eine großartige europäische Symphonie!», schrieb er in Deutsch am Freitagabend auf Twitter. «Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel, Europäische Dirigentin 2020!»

Die EU-Staats- und Regierungschef berieten zu dieser Zeit bei einem Sondergipfel in Brüssel über einen Corona-Aufbauplan. Merkel, die am Freitag ihren 66. Geburtstag feierte, kommt in den Verhandlungen eine Vermittlerrolle zu, denn Deutschland führt seit dem 1. Juli den Vorsitz der 27 EU-Länder.


Tokio soll weitere Wolkenkratzer bekommen

TOKIO: Japans Millionen-Hauptstadt Tokio wächst und wächst - auch in die Höhe. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Kyodo vom Samstag sind zwei weitere Wolkenkratzer im Stadtteil Shinjuku geplant, jeder rund 260 Meter hoch. Auf diese Weise solle das Gebiet stärker vernetzt und für Pendler noch besser zugänglich werden. Die geplanten Wolkenkratzer würden noch über das nahe gelegene gewaltige Tokioter Rathaus mit seinen 243 Metern Höhe hinaus in den Himmel ragen. Das geplante Projekt sei Teil einer großangelegten Stadtentwicklungsplanung, die bis in 2040er Jahre reiche. Die Zwillingstürme sollen demnach jeweils auf der West- und der Ostseite des Shinjuku-Bahnhofs entstehen, mit täglich über drei Millionen Passagieren einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Welt.

Die beiden geplanten Wolkenkratzer sollen Geschäfte und Hotels beherbergen und direkt mit dem Bahnhof verbunden werden, hieß es. Tokio zählt inzwischen mehr als 14 Millionen Einwohner. Tokio ist damit die bevölkerungsreichste Präfektur Japans. Zur Metropolregion Tokio werden auch die Präfekturen Kanagawa, Saitama und Chiba sowie Ibaraki gezählt. Je nach Definition schwankt die Einwohnerzahl zwischen 30 und 40 Millionen, rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes. Tokio ist damit die größte Metropolregion der Welt.


IOC-Präsident Bach: Kurzer Abstand zu Tokio-Spielen hilft Peking

LAUSANNE: IOC-Präsident Thomas Bach hält den kurzen zeitlichen Abstand zwischen den auf 2021 verlegten Sommerspielen in Tokio und den Winterspielen in Peking 2022 für keinen Nachteil. «Diese geringe Zeitspanne wird Peking sehr helfen», sagte der 66-Jährige nach der Generalversammlung des Internationalen Olympischen Komitees. Die große Aufmerksamkeit für die Spiele in Tokio, die nach der Verschiebung wegen der Coronavirus-Pandemie nun vom 23. Juli bis 8. August 2021 geplant sind, würde «zumindest teilweise» auf Peking übertragen werden. «Peking kann profitieren», meinte Bach.

Die Winterspiele in China sollen am 4. Februar 2022 beginnen, also nicht einmal sechs Monate nach der Schlussfeier in Japan. Einige Experten hatten gewarnt, dass die Verlegung der Tokio-Spiele negative Folgen für die Vermarktungschancen von Winter-Olympia in Peking haben könnte, zumal beide Großereignisse in Asien stattfinden. Der Zeitraum für offensive Werbekampagnen und die Gewinnung weiterer Sponsoren sei deutlich verkürzt. Das IOC hatte solche Bedenken zurückgewiesen.

Die Organisatoren in Peking würden «großartige Fortschritte» machen, versicherte Bach. Bei der IOC-Session am Freitag hatten die Gastgeber berichtet, dass die Mehrheit der Wettkampfstätten bereits fertiggestellt sei. Die drei olympischen Dörfer sowie zwei zentrale Hallenstadien würden bis Ende dieses Jahres ebenfalls vollendet sein, hieß es. Zudem gebe es inzwischen 840.000 Bewerber für die Rollen als freiwillige Olympia-Helfer.


Darts-Boss über Clemens-Aufstieg: «Das ist für uns alle gut»

MILTON KEYNES: Verbandsboss Werner von Moltke sieht im sportlichen Aufstieg von Gabriel Clemens eine große Chance für den Darts-Sport in Deutschland. «Das ist auf jeden Fall gut für den Markt. Es soll nicht die ganze Last auf Max Hopp liegen. Er sieht, dass jetzt jemand anders da ist. Das ganze mediale Interesse teilt sich dann auch», sagte der Geschäftsführer der PDC Europe der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start des World Matchplay an diesem Samstag. Der Saarländer Clemens hat sich erstmals für das zweitwichtigste Turnier der Welt qualifiziert und trifft am Sonntag (21.00 Uhr/Sport1 und DAZN) auf Titelverteidiger Rob Cross.

Von Moltke könne sich auch vorstellen, dass andere Profis wie Nico Kurz oder Christian Bunse «ein Gesicht» des deutschen Darts-Sports werden. «Die Entwicklung ist für uns alle gut - auch für Max Hopp», sagte der Funktionär. Der 23 Jahre junge Hopp ist seit Jahren der erfolgreichste deutsche Spieler und steht momentan auf Platz 28 der Weltrangliste. Clemens folgt derzeit auf Rang 40, hat aber schon mehrere Achtungserfolge auf der Tour verbucht.

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