Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Tödliches Lawinenunglück bei Cortina d'Ampezzo

ROM: Bei einem Lawinenabgang in den Dolomiten bei Cortina d'Ampezzo ist ein junger Wintersportler ums Leben gekommen.

Das bestätigte die örtliche Polizei in der Provinz Belluno in Venetien der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben der Zeitung «Il Gazzettino» geschah das Unglück am späten Samstagmorgen in der Zone Tofana di Rozes. Medien berichteten, Schnee und Eis hätten den Mann aus der Region rund 200 Meter mitgerissen. Er sei trotz einer schnellen Bergung gestorben. Sein Bruder habe überlebt, hieß es. In dem Gebiet seien auch andere Skifahrer unterwegs gewesen. Die italienische Polizei sagte am Mittag, sie gehe nicht von weiteren Todesopfern aus.


Michelle Obama: Little Richard Grundstein für Künstler-Generationen

NEW YORK: Nach dem Tod von Little Richard hat die frühere First Lady Michelle Obama das Lebenswerk des Rock'n'Roll-Pioniers gewürdigt. «Mit seinem Überschwang, seiner Kreativität und seiner Weigerung, etwas anderes als er selbst zu sein, legte Little Richard den Grundstein für Generationen von Künstlern. Wir sind so glücklich, ihn gehabt zu haben», schrieb Obama am Samstag auf Twitter.

Der amerikanische Musiker («Tutti Frutti») ist am Samstag im Alter von 87 Jahren nach Angaben von Freunden und der Familie gestorben. Die Todesursache von Little Richard, der mit bürgerlichem Namen Richard Wayne Penniman hieß, ließen die Angehörigen zunächst offen.


Bulgarien erinnert an Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg

SOFIA: Anlässlich des 75. Jahrestags des Weltkriegsendes hat Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow an «Millionen Kämpfer und Teilnehmer der Widerstandsbewegung in Europa» erinnert. «In den dunklen Jahren des Zweiten Weltkriegs besiegen London, Moskau und Washington und ihre Verbündeten gemeinsam die Nazi-Armee», schrieb Borissow am Samstag auf Facebook. Dies sei ein Beispiel der Solidarität, die die Welt auch heute brauche. Am Denkmal der Roten Armee in der Hauptstadt legten Bürger und Politiker der russlandfreundlichen oppositionellen Sozialisten Kränze und Blumen nieder.

In Bulgarien wurde ebenso wie in Russland am Samstag (9. Mai) das Ende des Zweiten Weltkriegs begangen und nicht wie in Deutschland am 8. Mai. Gleichzeitig feierte das frühere Ostblockland und EU-Mitglied seit 2007 den Europatag. «Heute ist der Europatag, an dem wir nur stolz darauf sein können, dass wir Teil der demokratischsten Union des Planeten sind», schrieb Borissow.


Befreiungsaktion für italienische Helferin in Somalia

ROM: Eine im November 2018 von Bewaffneten in Kenia entführte Italienerin ist freigekommen.

Die Befreiung bestätigte Regierungschef Giuseppe Conte am Samstag auf Twitter. Conte dankte in Rom in der kurzen Mitteilung den Frauen und Männern der beteiligten Geheimdienste und schrieb: «Silvia, wir erwarten dich in Italien!» Er nannte zunächst keine weiteren Details. In Medienberichten hieß es, die junge Frau sei für die Hilfsorganisation Africa Milele Onlus in Kenia gewesen und vermutlich von islamistischen Terrormilizen verschleppt worden. Wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb, soll sie etwa 30 Kilometer entfernt von Mogadischu, der Hauptstadt Somalias, befreit worden sein. Sie werde am Sonntag in ihrer Heimat erwartet.


Engelsskulpturen rollen durch Dresden - Erinnerung an Kriegsende

DRESDEN: 17 auffällige Engelsskulpturen aus Beton sind am Samstag in Dresden auf beiden Ufern der Elbe entlang gerollt. Sie wurden von der norwegisch-dänischen Künstlerin Marit Benthe Norheim geschaffen. Mit der Performance «Rolling Angels» sollte an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnert und zugleich 75 Jahre Frieden gefeiert werden, wie es hieß. Die weißen Skulpturen symbolisieren demnach Hoffnung, Frieden und Trost. Sie wurden von Teilnehmern der Performance in drei Gruppen an der Elbe entlang geschoben.

Die Aktion fand bereits zum zweiten Mal in Dresden statt. Bereits im Februar waren die Engel durch die Landeshauptstadt gerollt und hatten die Standorte immer wieder gewechselt. Damals sollte an die Zerstörung Dresdens vor 75 Jahren erinnert werden. Die Stadt war am 13. Februar und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern stark zerstört worden, bis zu 25.000 Menschen starben.


Giegold fordert nach Karlsruher Urteil Verfahren gegen Deutschland

BERLIN: Der Obmann der Grünen im Währungsausschuss des Europaparlaments, Sven Giegold, hat die Europäische Kommission aufgerufen, gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren zu eröffnen. Anlass dafür ist das Urteil, mit dem das Bundesverfassungsgericht der Europäischen Zentralbank (EZB) am Dienstag ein kompetenzwidriges Vorgehen beim Milliarden-Aufkauf von Staatsanleihen bescheinigt hatte.

«Das Bundesverfassungsgericht nötigt die Bundesbank sowie Bundesregierung und Bundestag in einen Konflikt mit der EZB», erklärte der Grünen-Politiker am Samstag. Deshalb müssten sich alle EU-Institutionen eindeutig hinter den Europäischen Gerichtshof stellen.» Als «Hüterin der Verträge» müsse die Kommission ein Verfahren einleiten. Sanktionen gegen Deutschland forderte Giegold nicht. Die EU-Kommission dürfe aber «keinen Zweifel daran lassen, auf welcher Seite sie steht».

Der Europa-Abgeordnete sieht mit dem Urteil die Stabilität der Währungsunion gefährdet. Zudem wirke es wie eine «Einladung» an Gerichte anderer Staaten, den Europäischen Gerichtshof zu umgehen. Giegold ist mit seiner Urteilsschelte nicht allein. Die SPD-Europapolitikerin Katarina Barley sprach in der «Passauer Neuen Presse» von einem fatalen Signal. Der Europarechtler Franz Mayer verglich das Urteil mit einer «Atombombe».


Ermittlungen nach Tod eines Schwarzen bei Polizeieinsatz in den USA

ROCKVILLE: Nach dem Tod eines 30 Jahre alten Schwarzen im Zuge eines Polizeieinsatzes im US-Bundesstaat Maryland hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet. Der Mann habe einen - weißen - Beamten auf einem Parkplatz in der Ortschaft White Oak mit einem Fleischermesser angegriffen, teilte der Polizeichef des Bezirks Montgomery, Marcus Jones, mit. Nach mehreren Warnungen habe der Polizist geschossen und den Angreifer verletzt. Dieser sei später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Bei den Ermittlungen sollen auch die am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Videoaufnahmen einer Kamera ausgewertet werden, die der Beamte am Körper trug.

Anwohner hatten nach Angaben von Jones die Polizei alarmiert, weil der 30-Jährige zuvor das Fenster eines Nachbarn eingeworfen und dabei verlangt hatte, die Polizei zu rufen. Die Hintergründe dieses Zwischenfalls vom Donnerstag sind nicht bekannt. Als die Beamten eingetroffen seien, sei der Mann mit dem Messer auf einen von ihnen losgegangen. Dieser habe dann geschossen. Der Polizist habe dem Mann dann bis zum Eintreffen eines Krankenwagens Erste Hilfe geleistet.

Der Beamte, seit 17 Jahren im Dienst, sei entsprechend der Vorschriften in einem solchen Fall bis zum Abschluss der Ermittlungen beurlaubt worden. Zuletzt hatte in den USA die tödlichen Attacke zweier weißer Tatverdächtigen auf einen unbewaffneten schwarzen Jogger im US-Bundesstaat Georgia für Entsetzen gesorgt.


Friedensgrüße aus dem Weltall zum Weltkriegsgedenken

MOSKAU: Mit einer Friedensbotschaft aus dem Weltall haben die Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner den Menschen zum 75. Jahrestag des Sieges über den Hitler-Faschismus gratuliert. «Wir sollten heute alles tun, damit die neuen Generationen ohne Krieg leben und den Frieden auf unserem Planeten erhalten», sagte Iwan Wagner in der am Samstag veröffentlichten Videobotschaft an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Er stand mit Iwanischin in der Schwerelosigkeit vor einer Kopie der roten Flagge, wie sie 1945 von der Roten Armee auf dem Reichstag in Berlin gehisst wurde - als Zeichen des Sieges der Sowjetunion über Hitler.

«Krieg, Elend, der Verlust der Nächsten hat viele Millionen Menschen unseres Planeten betroffen, deshalb war die Freude über den Sieg am 9. Mai 1945 so aufrichtig, dass sie viele Völker vereinte», sagte Wagner. In der Schwerelosigkeit in rund 400 Kilometern über der Erde ließen die Kosmonauten auch das Mikrofon zwischen sich schweben.

Kosmonaut Iwanischin wandte sich zum wichtigsten Feiertag Russlands, dem Tag des Sieges, besonders auch an seine Landsleute und die Veteranen. Viele Menschen hätten ihr Leben für diesen Sieg gegeben, sagte er. Gefeiert wird in Russland später als in Deutschland, weil die Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 zu einer Uhrzeit erfolgte, als in Moskau schon der 9. Mai angebrochen war. Zum Tag der Befreiung am Freitag in Deutschland hatte Kremlchef Wladimir Putin in einem Telefonat mit Kanzlerin Angela Merkel an das für Russen und Deutsche historische Ereignis erinnert.

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Leserkommentare

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