Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Verheerende Massenkarambolage bei Schneegestöber in Pennsylvania

WASHINGTON: Bei einem Schneegestöber im US-Bundesstaat Pennsylvania ist es zu einer verheerenden Massenkarambolage auf einer Autobahn gekommen.

Ein Polizeisprecher teilte auf Twitter mit, mehrere Menschen seien verletzt worden, als auf der Interstate 81 im Bezirk Schuylkill 50 bis 60 Fahrzeuge ineinandergerast seien. Mehrere Fahrzeuge seien in Brand geraten. Lokale Medien wie der Sender WKOK berichteten von Todesopfern, was die Polizei zunächst nicht bestätigte. Auf einem Video war zu sehen, wie ein Lkw bei schlechter Sicht mit hoher Geschwindigkeit auf einen stehenden Lastwagen prallte. Andere Bilder zeigten zahlreiche Autos und Lastwagen, die ineinander verkeilt oder von der Autobahn abgekommen waren.


Zwei Frauen bei Gewalttat getötet - Mann unter Verdacht

OSLO: Bei einer Gewalttat in Norwegen sind zwei Frauen getötet worden.

Sie seien am Montag von Rettungskräften schwer verletzt in der südnorwegischen Stadt Kristiansand vorgefunden worden und ihren Verletzungen kurz darauf im Krankenhaus erlegen, gab die Polizei der Region Agder am Abend bekannt. Es handele sich um zwei erwachsene Frauen, sagte ein Polizeivertreter. Ein Mann im Alter zwischen 50 und 60 Jahren stehe unter Verdacht, die beiden im Stadtteil Søm getötet zu haben. Er habe sich selbst bei der Polizei gemeldet. Alle Beteiligten seien syrischer Herkunft, es bestehe eine Beziehung zwischen ihnen.


Fahndung nach jungen Brüdern in London wegen Diebstählen in Hotels

LONDON: Mehr als ein Dutzend Diebstähle in Londoner Luxus-Hotels soll ein Zwölfjähriger begangen haben - in mehreren Fällen offenkundig mit Hilfe seines um ein Jahr älteren Bruders. Weil die Geschwister am Montag nicht zu einem Gerichtstermin erschienen, schrieb die Jugendrichterin sie zur Fahndung aus.

Beide hatten die Vorwürfe bei einer früheren Gerichtsanhörung zurückgewiesen. Damals hatte der Richter sie auf freien Fuß gesetzt und sie mit Nachdruck aufgefordert, bis zum Verfahren an einem Jugendgericht keinen Ärger mehr zu machen.

Dem Zwölfjährigen werden Taten über zehn Monate bis Februar 2022 vorgeworfen. Es gibt 15 Anklagepunkte gegen ihn und vier gegen seinen 13-jährigen Bruder. Der Fall eines 19 Jahre alten Mitangeklagten, der Vorwürfe in insgesamt elf Punkten ebenfalls zurückweist, war von dem Verfahren gegen die Brüder abgetrennt worden.


Ziehung der Zahlen im Eurojackpot jetzt auch am Dienstag

HELSINKI: Lottospieler in Deutschland haben ab diesem Dienstag (gegen 19.00 Uhr) einen neuen Ziehungstag. Der Eurojackpot bekommt neben dem Freitag einen zweiten Auftritt pro Woche. Zum 10. Geburtstag haben die 18 teilnehmenden Länder der Lotterie neue Regeln verpasst. Seit Freitag gilt eine Obergrenze von 120 Millionen Euro. Damit liegt die nach oben hin gedeckelte mögliche Gewinnsumme um 30 Millionen Euro höher als zuletzt. Da der Eurojackpot bei der letzten Ziehung am 25. März in der 1. Gewinnklasse nicht geknackt wurde, geht es am Dienstag um 16 Millionen Euro.

Auch bei den Gewinnzahlen Zahlen gibt es seit Freitag eine Neuerung. Bei den Zusatzzahlen lautet die Formel nicht mehr 2 aus 10, sondern 2 aus 12. Das verändert die Gewinnwahrscheinlichkeit. Bislang lag diese beim Eurojackpot bei 1 zu 95 Millionen. Bei der geänderten Formel verringert sich die Chance auf 1:140 Millionen. Dieser Wert entspricht damit etwa der Gewinnwahrscheinlichkeit beim klassischen Lotto 6 aus 49. Gezogen werden die Zahlen in Helsinki in Finnland.


HRW: Venezuelas Sicherheitskräfte kooperieren mit ELN-Guerilla

ARAUCA: Venezuelas Sicherheitskräfte haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge gemeinsame Operationen mit Kämpfern der linken ELN-Guerilla ausgeführt. «Bewaffnete Gruppen begehen im kolumbianisch-venezolanischen Grenzgebiet brutale Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, in einigen Fällen mit der Komplizenschaft venezolanischer Sicherheitskräfte», sagte Tamara Taraciuk Broner, Interimsregionaldirektorin von HRW, laut einer Mitteilung am Montag.

Zudem forderte sie die kolumbianischen Behörden auf, mehr für den Schutz der Bevölkerung und die Unterstützung der Vertriebenen zu tun. In den vergangenen Monaten ist es in den Bundesstaaten Apure (Venezuela) und Arauca (Kolumbien) immer wieder zu Kämpfen gekommen, Dutzende wurden getötet, Tausende vertrieben.

Kolumbien litt mehr als 50 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die größte Rebellen-Organisation Farc schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung des südamerikanischen Landes. Tausende sogenannte Farc-Dissidenten weigerten sich allerdings und kämpfen weiter um die Kontrolle des Drogenhandels und Schmuggelwege. Auch die kleinere ELN-Guerilla ist immer noch aktiv.

Kolumbien hat dem Nachbarland Venezuela immer wieder vorgeworfen, linke Guerilla-Organisationen zu unterstützen. Sowohl Splittergruppen der Ex-Farc als auch ELN-Mitglieder stünden unter dem Schutz der Regierung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. Venezuelas Regierung wies derartige Anschuldigungen stets zurück.


Offizielles Ergebnis: Rekordsieg für Labour-Partei auf Malta

VALLETTA: Die Labour-Partei von Ministerpräsident Robert Abela hat bei den Parlamentswahlen auf Malta am Wochenende einen Rekordsieg gefeiert. Laut offiziellem Ergebnis, das erst am Montag veröffentlicht wurde, hatten die Sozialdemokraten mit gut 55 Prozent der Stimmen einen Vorsprung von mehr als 13 Prozentpunkten auf die konservative Nationalist Party (41,74 Prozent). So groß war der Unterschied zwischen den beiden dominanten Parteien in Malta noch nie.

Im Parlament, dessen Größe wegen Sonderregelungen erst nächste Woche feststehen wird, hat Labour künftig neun Abgeordnete mehr als die Nationalisten. Die Kleinparteien schafften den Einzug in das Parlament des kleinsten Landes der Europäischen Union wieder nicht; die Grünen kamen auf Platz drei mit nur 1,6 Prozent.

Abela wurde am Montag von Staatspräsident George Vella vereidigt. Der 44-Jährige steht vor seiner ersten, vollen Amtszeit. Er war im Januar 2020 wegen des Rücktritts von Parteikollege Joseph Muscat nach den Untersuchungen zur Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia in das Ministerpräsidentenamt gekommen.


Tschechiens einzige kommunistische Tageszeitung stellt Erscheinen ein

PRAG: Die kommunistische Tageszeitung «Halo noviny» aus Tschechien stellt ihr Erscheinen Ende April nach mehr als 30 Jahren ein. Das habe das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM) nach einer «stürmischen Debatte» beschlossen, teilte das Blatt am Montag selbst mit. Die Auflage der «Halo noviny», was übersetzt «Hallo-Zeitung» heißt, war zuletzt auf rund 6000 Exemplare gesunken. Die Tageszeitung war eines der Nachfolgeblätter des früheren sozialistischen Parteiorgans «Rude Pravo» (Rotes Recht).

Zugleich wurde beschlossen, künftig eine neue Wochenzeitschrift herauszugeben. Das sei eine «Chance, vorwärts zu gehen», hieß es. Manche Kritiker sahen in den «Halo noviny» mit Überschriften wie «In Kuba regiert der Sozialismus weiter» ein linkes Kampfblatt, andere eher eine Kuriosität aus anderen Zeiten.

Bei der letzten Parlamentswahl im Oktober scheiterte die KSCM erstmals an der Fünfprozenthürde und kam nur noch auf 3,6 Prozent der Stimmen. Die 41 Jahre alte Katerina Konecna löste daraufhin Vojtech Filip (67) an der Spitze der Partei ab, die unter anderem für ein Referendum über den Austritt aus der Nato wirbt.


«Ocean Viking» darf gerettete Migranten nach Sizilien bringen

ROM: Die private Hilfsorganisation SOS Mediterranee darf fast 160 im Mittelmeer gerettete Bootsmigranten nach Italien bringen. Die «Ocean Viking» steuere den Hafen von Augusta auf Sizilien an, schrieb die Organisation am Montag auf Twitter. Die Crew hatte die Menschen zuvor bei zwei Einsätzen gerettet. Während der zurückliegenden Rettung holten die freiwilligen Helfer fast 130 Leute an Bord; zwei Menschen in dem Schlauchboot waren tot. Am Sonntag evakuierte die italienische Küstenwache eine schwangere Frau von der «Ocean Viking».

Die Hilfsorganisationen steuern oft Italien an. Ihre Einsätze sind in dem Mittelmeerland politisch umstritten. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi fordert schon länger von Brüssel ein neues Verteilungssystem für die Migranten. Die Menschen wollen oft nach Italien, wenn sie von den Küsten Nordafrikas ablegen, um in die EU zu gelangen. Stand Montag kamen in diesem Jahr fast 6550 Migranten auf Booten in Italien an. Der Wert liegt leicht über dem des Vorjahreszeitraums (6334).


Macron empfiehlt rechtsextremen Konkurrenten Zemmour ein Hörgerät

DIJON: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rät dem Rechtsextremen Éric Zemmour zu einem Hörgerät, weil er beleidigende Rufe seiner Anhänger an Macrons Adresse nicht gehört haben will. Bei einem Wahlkampfauftritt in Paris am Sonntag hatten Zemmours Anhänger lautstark «Macron Mörder» skandiert. Zemmour meinte später, das gar nicht gehört zu haben, verurteilte die Rufe aber. Zemmour tritt bei der Präsidentschaftswahl im April gegen Macron an, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt.

Macron ging am Montag bei einem Wahlkampfbesuch in Dijon auf die Mörder-Rufe ein. Es gebe zwei Hypothesen: Die eine und wahrscheinlichste sei, dass es sich um einen würdelosen Vorfall handele. Die zweite sei, dass Zemmour nicht wisse, dass Hörgeräte, Brillen und Zahnprothesen dank einer Reform von der Sozialversicherung größtenteils erstattet würden. Er lade «den hörgeschädigten Kandidaten dazu ein, sich zu geringen Kosten auszustatten.»


Britische Regierung fordert Fähranbieter P&O zum Einlenken auf

LONDON: Die britische Regierung hat den Fähranbieter P&O Ferries mit Nachdruck dazu aufgefordert, die entlassenen Crew-Besatzungen zu bisherigen Löhnen und Bedingungen wieder einzustellen. Verkehrsminister Grant Shapps forderte Unternehmenschef Peter Hebblethwaite am Montag auf, die am Donnerstag endende Frist zur Beantwortung eines Abfindungsangebots aufzuheben. Er werde noch in dieser Woche dem Parlament ein Maßnahmenpaket vorlegen, das unter anderem den Mindestlohn für die Crews vorsieht, schrieb Shapps in einem bei Twitter veröffentlichten Brief an Hebblethwaite.

P&O hatte am 17. März unangekündigt seine 800 Besatzungsmitglieder gefeuert und den drastischen Schritt mit der finanziellen Schieflage durch die Pandemie begründet. Die Fähren liegen seither still. Als Ersatz will das Unternehmen, das unter anderem die wichtigen Strecken von Dover nach Calais sowie von Rotterdam nach Hull bedient, günstigere ausländische Kräfte einstellen. P&O hatte angekündigt, den Betrieb am 31. März wieder aufzunehmen.

Verkehrsminister Shapps zeigte sich empört über das Vorgehen des britischen Marktführers. «Die vergangene Woche hat den Ruf von P&O Ferries und, so fürchte ich, von Ihnen persönlich zertrümmert», schrieb Shapps. «Es gibt keine Entschuldigung für dieses Verhalten.» In einer ersten Reaktion hatte die Regierung bereits angekündigt, ihre Verträge mit P&O zu überprüfen sowie die zuständige Aufsichtsbehörde mit einer Untersuchung beauftragt. Ein Einlenken des Unternehmens sei ein erster Schritt, das zerstörte Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen, betonte Shapps.

P&O, eine Tochter des Hafenbetreibers DP World mit Sitz in Dubai, hatte den radikalen Schritt auch damit gerechtfertigt, die übrigen 2200 Arbeitsplätze zu sichern.


Tote und Verletzte nach Angriff mit Schusswaffen in Michoacán

MEXIKO-STADT: Im mexikanischen Bundesstaat Michoacán hat die Polizei zahlreiche Opfer eines Angriffs mit Schusswaffen gefunden. Bei 16 Männern und 3 Frauen mit Schussverletzungen in einer sogenannten Palenque hätten die Einsatzkräfte nur noch den Tod feststellen können, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaats am Sonntag (Ortszeit) mit. Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Palenques sind traditionelle mexikanische Manegen, in denen etwa Hahnenkämpfe ausgetragen werden.

Am späten Abend seien die Behörden wegen eines Angriffs in der Gemeinde Zinapécuaro rund 250 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt alarmiert worden. Örtlichen Medienberichten zufolge sollen Bewaffnete das Gelände der illegalen Veranstaltung betreten und auf die Anwesenden geschossen haben. Andere Medien nannten den Angriff eine «Hinrichtung».

Michoacáns Ministerium für öffentliche Sicherheit fahndet nach eigenen Angaben mit dem Verteidigungsministerium des Landes und der Guardia Nacional nach den Verantwortlichen. Teile Michoacáns im Zentrum Mexikos gehören zu den gefährlichsten Gegenden des Landes. Schwer bewaffnete Drogenkartelle kämpfen dort um die Kontrolle.


Marinetaucher bergen Munition aus 1942 versenktem deutschen Schiff

DIEPPE: Knapp 80 Jahre nach dem Sinken eines deutschen Kriegsschiffs im Ärmelkanal haben französische Marinetaucher die Munition aus dem Wrack geborgen.

Während mehrerer Tauchgänge im März seien 38 Geschosse und Granaten mit 889 Kilogramm Sprengkraft aus dem vor Dieppe versenkten U-Bootjäger UJ 1404 an die Oberfläche geholt worden, teilte die maritime Präfektur mit. Das deutsche Schiff war im August 1942 von der britischen Kriegsmarine versenkt worden. Das Wrack ist auch Erkundungsziel von Hobbytauchern. Das Schiff wurde 1936 als Tiefsee-Trawler in Bremerhaven gebaut und mit Kriegsbeginn von der Marine herangezogen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.