Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Nordkorea plant neuen Satellitenstart in Kürze

TOKIO: Nordkorea plant nach Informationen der japanischen Regierung einen weiteren Versuch zum Start eines militärischen Aufklärungssatelliten. Man sei darüber informiert worden, dass Nordkorea beabsichtige, in einem Zeitfenster zwischen Dienstag Mitternacht (Ortszeit) und dem 1. Dezember Mitternacht eine Rakete mit einem Satelliten ins All zu befördern, gab die Regierung in Tokio am Dienstag bekannt. Nordkorea war in diesem Jahr bereits zweimal am Versuch gescheitert, einen militärischen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida wies seine Regierung an, sich gemeinsam mit Japans Schutzmacht USA und dem benachbarten Südkorea abzustimmen, um Nordkorea zu drängen, den Start nicht durchzuführen.

Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich laut Experten kaum. Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan hatten die gescheiterten nordkoreanischen Raketenstarts im Mai und August verurteilt. Sie werfen Nordkorea vor, Technologie zu verwenden, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für ballistische Raketen steht.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. Nach Informationen der japanischen Regierung hat Nordkorea wieder drei maritime Gefahrenzonen ausgewiesen, in denen möglicherweise Trümmer der Rakete niedergehen könnten. Zwei lägen westlich der koreanischen Halbinsel und eine östlich der philippinischen Insel Luzon, hieß es. Die drei Gebiete liegen außerhalb der exklusiven Wirtschaftszone Japans.


Kleinkind stirbt bei Bootsunglück vor Lampedusa - Acht Vermisste

LAMPEDUSA: Bei einem neuen Schiffsunglück vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist ein kleines Kind ums Leben gekommen. Das erst ein Jahr und acht Monate alte Mädchen starb am Montag beim Kentern eines Flüchtlingsboots aus Tunesien, wie die Behörden am Abend mitteilten. Acht weitere Insassen, darunter zwei weitere Kleinkinder, wurden noch vermisst. Das Boot mit mehr als 50 Menschen an Bord war bei hohem Seegang gekentert, als Lampedusa bereits in Sichtweite war.

Die kleine Insel gehört zu den Knotenpunkten irregulärer Migration nach Europa, weil sie nahe an Afrika liegt. Trotzdem ist die Überfahrt mit den oft kaum seetüchtigen Booten enorm gefährlich. Insgesamt kamen seit Januar annähernd 150.000 Menschen ohne reguläre Papiere auf dem Seeweg nach Italien. Viele der Boote starten in der tunesischen Hafenstadt Sfax.

Das kleine Mädchen war nach Berichten von Augenzeugen zusammen mit seiner Mutter an Bord. Die Frau konnte ihr Kind nach dem Unglück trotz der hohen Wellen über Wasser halten, bis Rettungsdienste kamen. Offensichtlich hatte das Mädchen jedoch bereits zu viel Seewasser geschluckt und war stark unterkühlt. Noch bevor es in den Hafen gebracht werden konnte, starb es.


Mehr als 10.000 israelische Soldaten im Gazastreifen

TEL AVIV/GAZA: Israels Militär hat im Krieg gegen die islamistische Hamas einem israelischen Medienbericht zufolge aktuell mehr als 10.000 Soldaten im Gazastreifen im Einsatz. Diese befinden sich vor allem in Vierteln der Stadt Gaza und in Dschabalia im Norden des Küstengebiets, wie die Zeitung «Haaretz» am Montagabend unter Berufung auf die Armee berichtete. Seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober gab es demnach auch mehrere Fälle, in denen israelische Soldaten versehentlich eigene Kameraden durch Beschuss getötet hätten. Die Vorfälle würden untersucht, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Seit Beginn der Bodenoffensive sind israelischen Medien zufolge bislang insgesamt 66 Soldaten im Gazastreifen getötet worden.


Rot-Kreuz-Präsidentin trifft Hamas-Chef

DOHA/GENF: Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, hat in Katar den Chef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, getroffen. Sie sei am Montag in den Golfstaat gereist, um humanitäre Fragen im Zusammenhang mit dem Konflikt in Israel und Gaza voranzubringen, teilte die Hilfsorganisation in Genf mit. Der Besuch sei Teil von Gesprächen des Roten Kreuzes mit allen Seiten, um «die Achtung des humanitären Völkerrechts zu verbessern».

Spoljaric traf demnach auch Vertreter Katars. Das Land hat eine wichtige Vermittlerrolle bei Verhandlungen über eine mögliche Befreiung von Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.

Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas erneuerte das IKRK seinen Appell zum dringenden Schutz aller Opfer und zur Linderung der «katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen». Das IKRK sei nicht an Verhandlungen zur Befreiung von Geiseln beteiligt - als neutraler humanitärer Mittelsmann aber bereit, mögliche Freilassungen zu unterstützen, wenn die Konfliktparteien sich darauf verständigen. Die Organisation hob zudem hervor, sie habe beharrlich die sofortige Freilassung von Geiseln gefordert, und forderte für ihre Teams Zugang zu den Verschleppten.

Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen entführt. Zuletzt hatten Äußerungen etwa aus Katar und den USA Hoffnungen geweckt, dass eine mögliche Vereinbarung zur Befreiung vieler Geiseln näher rückt.


First Lady nimmt Weihnachtsbaum für das Weiße Haus in Empfang

WASHINGTON: Die First Lady der USA, Jill Biden, hat den Weihnachtsbaum für das Weiße Haus in Empfang genommen. Die etwa 5,60 Meter hohe Tanne wurde am Montag traditionsgemäß mit Pferden und Kutsche an den Nord-Eingang der US-Regierungszentrale in Washington geliefert. Der Baum stammt aus dem Bundesstaat North Carolina. Biden, die einen tannengrünen Mantel trug, wurde von Familien der Militärs begleitet, darunter waren zahlreiche Kinder. Sie streichelte ein Pferd und begutachtete den Baum. Dieser sei «großartig», sagte sie und wünschte allen ein frohes Thanksgiving-Fest. Thanksgiving (Erntedank) wird in den USA an diesem Donnerstag gefeiert.

Seit 1966 schreibt die Nationale Weihnachtsbaumvereinigung in den USA einen Weihnachtsbaum-Wettbewerb aus. Der Gewinner darf dann den offiziellen Weihnachtsbaum in das Weiße Haus liefern. Der Baum wird dort traditionell im Blue Room aufgestellt. Mit dem Eintreffen des Weihnachtsbaums wird in den USA die festliche Jahreszeit eingeläutet.


Israels Militär: Waffenfabrik in Moschee in Gaza entdeckt

TEL AVIV/GAZA: Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im Keller einer Moschee ein Waffenlager sowie eine Produktionsstätte für Raketen der Hamas gefunden. Zudem hätten Soldaten dort auch einen Tunneleingang entdeckt, teilte die Armee am Montagabend mit. In einem von der Armee veröffentlichten Video waren Raketen, Mörsergranaten, deren Bestandteile und der Tunnelschacht im Keller des Gebäudes in der heftig umkämpften Stadt Gaza zu sehen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelischen Streitkräfte werfen der islamistischen Hamas immer wieder vor, aus zivilen Einrichtungen heraus zu operieren und Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Soldaten hätten zudem eine Waffenfabrik der Terrororganisation Islamischer Dschihad in dem Küstengebiet zerstört, teilte die Armee weiter mit. Sie nahmen den Angaben zufolge außerdem Kommandozentralen der Hamas in der Stadt Gaza ein. Weiterhin seien dort in den vergangenen Tagen Tunnel zerstört und viele Terroristen «eliminiert» worden. Soldaten hätten sich Nahkämpfe mit ihnen geliefert.


Washington: Arbeiten «Stunde für Stunde» an Befreiung von Geiseln

WASHINGTON: Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben nach weiter an einer Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen. «Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit verhandeln, aber wir glauben, dass wir einer Lösung näher kommen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag im Weißen Haus. Es gebe im Moment aber nichts Neues anzukündigen - man arbeite «Stunde für Stunde» an einer Lösung. Kirby wiederholte vorherige US-Angaben, wonach man näher an einer Einigung sei als je zuvor.

Er machte keine Angaben dazu, wie viele Geiseln möglicherweise von einem solchen Deal betroffen wären. «Aber natürlich wollen wir (...) vor allem die Freilassung der Kinder und Frauen erreichen, und natürlich auch die der Amerikaner.» Es sei aber am besten, so wenig wie möglich öffentlich zu sagen, so Kirby.

Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Der Golfstaat Katar hat bei den Verhandlungen zur Befreiung von Geiseln eine wichtige Vermittlerrolle.


Vor Parlamentswahl: Niederländischer Rechtspopulist angegriffen

GRONINGEN: Zwei Tage vor der niederländischen Parlamentswahl ist der Rechtspopulist Thierry Baudet tätlich angegriffen worden. In einer Gaststätte in Groningen sei er von einem jungen Mann mit einer Flasche oder einem Glas auf den Kopf geschlagen worden, teilte Baudets Partei Forum für Demokratie am Montag auf X (früher Twitter) mit. Der Politiker sei im Krankenhaus behandelt worden. «Alles scheint gutzugehen», so die Partei. Die Polizei teilte mit, der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden.

Politiker der großen Parteien reagierten geschockt. Ministerpräsident Mark Rutte sprach von einer «total unakzeptablen» Tat. Baudet sollte an einer Wahlkampfveranstaltung teilnehmen.

Baudet wurde bereits häufiger bedroht und war erst im Oktober in Belgien von einem Mann mit einem Regenschirm geschlagen worden. Seine Partei hatte danach erklärt, schärfere Sicherheitsmaßnahmen zu erwägen.

Die Niederländer wählen am Mittwoch ein neues Parlament. Baudets Partei gehört nicht zu den Favoriten, sondern ist in den Umfragen weit abgeschlagen.


Stoltenberg besorgt über russischen Einfluss in Bosnien-Herzegowina

SARAJEVO: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist besorgt über einen möglichen russischen Einfluss auf die Abspaltunsgstendenzen in Bosnien-Herzegowina. «Wir sind besorgt wegen sezessionistischer und abspalterischer Rhethorik und wegen bösartiger ausländischer Einmischung, darunter jener Russlands», sagte Stoltenberg am Montag in Sarajevo bei einer Pressekonferenz mit der Vorsitzenden des Ministerrats von Bosnien-Herzegowina, Borjana Kristo.

Der Nato-Chef äußerte sich mit Blick auf die seit Jahren andauernden mehrfachen Aktionen des Präsidenten des ethnisch mehrheitlich serbischen Landesteils Republika Srpska, Milorad Dodik, die auf Abspaltung dieser Region abzielen. Dodik pflegt enge Beziehungen zum Kreml. «Dies bedroht die Stabilität und behindert die Reformen», sagte Stoltenberg. Die Alliierten würden die Souveränität und territoriale Integrität Bosnien-Herzegowinas mit Nachdruck unterstützen.

«Ihre Sicherheit ist bedeutend für die Westbalkan-Region und für Europa», fügte der Nato-Chef hinzu. Bosnien-Herzegowina hatte sich nach einem blutigen Krieg von 1992 bis 1995 auch mit Hilfe der Nato und den USA vom damaligen Jugoslawien abgespalten.

Stoltenberg hatte am Sonntag eine mehrtägige Reise durch mehrere Westbalkan-Länder begonnen, die ihn auch in das Kosovo, nach Serbien und nach Nordmazedonien führt.


Sechs Buchen in nordirischer «Game of Thrones»-Allee werden gefällt

STRANOCUM: Durch eine Szene in der TV-Serie «Game of Thrones» wurde eine mystische Buchenallee in Nordirland international bekannt. Nun werden sechs Bäume in der «Dark Hedges» genannten Straße gefällt - wegen Altersschwäche und Sturmschäden. An weiteren Bäumen werden Äste entfernt. Am Montag begannen die Arbeiten in der Grafschaft Antrim unter den Augen mehrerer Touristen, wie die Zeitung «Belfast Telegraph» berichtete. Die Straße ist für Autos ohnehin seit Jahren gesperrt, nachdem Besucher auf der Jagd nach einem Foto regelmäßig Verkehrschaos ausgelöst hatten. Nun dürfen auch Fußgänger vorerst nicht durch die Allee zwischen den Orten Armoy und Stranocum gehen.

Zwei Untersuchungen hätten ergeben, dass einige Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssten, sagte Mervyn Storey von der Organisation Dark Hedges Preservation Trust. «Auch wenn wir uns wünschen, dass diese Bäume ewig halten, spricht die Realität dagegen. Sie sind 300 Jahre alt, und diese Arbeiten müssen durchgeführt werden.» Nötig seien ein langfristiger Plan und Neupflanzungen, sagte Storey. «Acht Sekunden in «Game Of Thrones» haben die Bregagh Road und die Dark Hedges für immer verändert.»

Von ursprünglich rund 150 Buchen standen zuletzt noch 86. Eine Untersuchung des Infrastrukturministeriums ergab aber, dass elf Bäume in schlechtem Zustand sind und eine potenzielle Gefahr darstellen. In Gesprächen einigten sich Landbesitzer und andere Interessengruppen auf die Entfernung von sechs Bäumen sowie Arbeiten an vier weiteren. «Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen», teilte das Ministerium mit. «Obwohl der Wert der Allee für die Erholung anerkannt wird, hat die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer Priorität.»

Die Bäume waren einst entlang der Bregagh Road gepflanzt worden, die zum 1775 errichteten Anwesen Gracehill House führte.


Hakenkreuz an Synagogen-Gedenktafel in Tartu

TARTU: Unbekannte haben in Estland die Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in der zweitgrößten Stadt Tartu mit einem Hakenkreuz geschändet. Auch die Zahl 88 sei darauf eingeritzt worden, berichteten estnische Medien am Montag. Vertreter der jüdischen Gemeinde des baltischen EU-Landes hatten demnach die Nazisymbolik am Sonntagmorgen auf dem Denkmal entdeckt. Die 88 wird in rechtsextremen Kreisen häufig als Äquivalent zur Abkürzung HH verwendet, wobei HH für die Losung «Heil Hitler» stehen soll.

Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Alla Jakobson, betrachtete den Vorfall «als Teil des wachsenden Antisemitismus, der leider auch Estland erreicht» habe. «Die Holocaust-ähnlichen Aktionen der Terrororganisation Hamas in Israel und die Äußerungen von Terrorbefürwortern in Estland haben auch den örtlichen Neonazis den Mut gegeben, ihr wahres Gesicht zu zeigen», sagte sie und rief die estnische Justiz auf, alles zu tun, um die Täter zu fassen.

Besonders traurig sei, dass das erst in diesem Jahr enthüllte Denkmal zum Ziel des Angriffs wurde. Das von einem deutsch-baltischen Architekten erbaute Gebäude sei einst der Stolz der jüdischen Gemeinde Tartus gewesen, sagte Jakobson. Die Synagoge wurde im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besatzung Estlands beschädigt und verschwand später auf Anordnung der sowjetischen Machthaber aus dem Stadtbild.


Biden rechnet mit baldiger Einigung zur Befreiung von Geiseln

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass eine Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen in Reichweite sein könnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob ein solcher Deal absehbar sei, sagte Biden am Montag: «Ich glaube schon.» Er sei aber derzeit nicht in der Lage, darüber zu sprechen. Auf erneute Nachfrage antwortete Biden mit einem deutlichen «ja». Der 81-Jährige äußerte sich am Rande der traditionellen Zeremonie zur Begnadigung zweier Truthähne vor dem Thanksgiving-Fest im Garten des Weißen Hauses.

Die US-Regierung hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass man kurz vor einer Einigung stehe. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.


Erneut Raketenbeschuss aus Gazastreifen auf Israel

TEL AVIV: Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Es sei mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden, auch in der Küstenmetropole Tel Aviv, teilte die Armee am Montag mit. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf die Polizei, am frühen Abend sei in der Stadt Cholon bei Tel Aviv Raketensplitter gelandet. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Hamas übernahm die Verantwortung für den Beschuss.

Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sind israelischen Armeeangaben zufolge Tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen worden.

Zuletzt war Tel Aviv am Freitag Ziel von Raketen der Hamas aus dem Gazastreifen geworden. Dabei wurden drei Menschen verletzt, einer von ihnen schwer.


Militärvertreter: Israels Armee hat Hamas' Kampffähigkeit geschwächt

TEL AVIV/GAZA: Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung die Kampffähigkeit des militärischen Arms der Hamas im Gaza-Krieg erheblich geschwächt. Die Armee habe mehr als 10 von 24 Bataillonen der Islamistenorganisation «signifikanten Schaden» zugefügt, sagte ein hochrangiger Militärvertreter am Montag. In einigen dieser 24 militärischen Abteilungen, die den Angaben nach jeweils aus rund 1000 Mitgliedern bestehen, seien Hunderte Terroristen sowie die Hälfte der Kommandeure getötet worden. Die Verluste können dem Militärvertreter zufolge während des Krieges nicht ausgeglichen werden. Insgesamt seien im Krieg «viele Tausend» Hamas-Mitglieder getötet worden. Die Kampfmoral soll demnach vor allem im Norden des Gazastreifens inzwischen «große Schwächen» aufweisen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Über die unter dem umkämpften Schifa-Krankenhaus vermutete Kommdaozentrale sagte der Militärvertreter unter Berufung auf Hinweise des Geheimdienstes, sie bestehe nicht nur aus den Untergeschossen der Klinik. Auch Gebäude in der Umgebung des größten Krankenhauses im Gazastreifen zählten dazu. «Viele Kommandeure üben von hier aus die Kontrolle aus.»

Israels Armee hatte zuvor bereits mitgeteilt, einen Tunnel der Hamas unter dem Komplex des Krankenhauses entdeckt zu haben. Ein vor wenigen Tagen freigelegter Schacht führe zu einem Tunnel mit einer Länge von rund 55 Metern in einer Tiefe von 10 Metern. Am Ende des Tunnels soll sich demnach eine «explosionssichere Tür» befinden. Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. Der Armee zufolge wurden auch Waffen im Klinik-Komplex sowie zwei tote Geiseln in Nachbargebäuden des Krankenhauses gefunden.


Ermittlungen gegen französischen Bischof wegen Vergewaltigungsversuch

LA ROCHELLE: Gegen einen katholischen Bischof in Frankreich wird wegen versuchter Vergewaltigung ermittelt. Dem Bischof des westfranzösischen La Rochelle werde vorgeworfen, vor zehn Jahren im kirchlichen Umfeld versucht zu haben, einen erwachsenen Mann zu vergewaltigen, teilte die Staatsanwaltschaft in Paris am Montag mit. Der von der Kirche im Sommer bereits suspendierte Bischof (70) sei unter Justizaufsicht gestellt worden und ihm sei ein Kontaktverbot zu dem mutmaßlichen Opfer und zu Zeugen auferlegt worden. Die Kirche selber hatte die Staatsanwaltschaft im Mai über die Vorwürfe gegen den Geistlichen in Kenntnis gesetzt.

Die französische Bischofskonferenz teilte am Montag mit, dass die Anklage sich auf Vorfälle beziehe, die der Bischof bestreite. Der Bischof habe ein legitimes Anrecht auf die Unschuldsvermutung. Zugleich drückte die Kirche ihre Sorge um die betroffene Person aus und bekräftigte ihr Vertrauen in die Justiz.


Litauen stoppt Migranten nach Beschädigung von Grenzzaun

VILNIUS: Zwei Unbekannte haben den Zaun an Litauens Grenze zu Belarus beschädigt und versucht, zehn Migranten illegal in das baltische EU-Land zu schleusen. Dazu sollen die beiden Tarnkleidung und Masken tragenden Männer die Barriere durchschnitten haben, wie der litauische Grenzschutz am Montag mitteilte. Ein von der Behörde in Vilnius veröffentlichtes Video soll den Vorfall am Kontrollpunkt Puskai am Samstag belegen. Den Angaben zufolge wurde die Tat mutmaßlich von belarussischen Sicherheitskräften organisiert.

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie zwei Menschen nach dem Durchschneiden des Zauns die in der Nähe wartenden Migranten rufen. Einem davon gelang es, durch die Lücke im Zaun nach Litauen zu gelangen. Beim Eintreffen einer alarmierten Grenzstreife floh er aber in das autoritär regierte Belarus zurück - ebenso wie die sich noch auf der anderen Seite des Zauns des befindlichen Migranten.

Litauen ist an seiner Grenze zu dem mit Russland eng verbündeten Belarus seit 2021 mit Migranten konfrontiert, die unerlaubt in die EU einreisen wollen. Der Baltenstaat beschuldigt wie Polen und Lettland den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben.

Die Länder haben deshalb den Schutz der Grenze verstärkt und physische Barrieren errichtet. Nach Angaben des Grenzschutzes wurden in Litauen in diesem Jahr bislang 85 Versuche registriert, den Zaun vorsätzlich zu beschädigen - gegenüber 467 Fällen in 2022.


New Yorker Guggenheim Museum bekommt erstmals Direktorin

NEW YORK: Das Guggenheim Museum in New York bekommt erstmals eine Frau als Chefin. Mariët Westermann werde ab Juni auch die Guggenheim Stiftung und damit zusätzlich die Museums-Außenposten in Venedig und Bilbao leiten, sowie das derzeit noch im Bau befindliche Guggenheim Museum in Abu Dhabi, teilte der Aufsichtsrat am Montag mit.

Momentan ist die 61-jährige US-Amerikanerin noch stellvertretende Chefin des Außenpostens der New York University in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie wird am Guggenheim Museum Nachfolgerin von Richard Armstrong, der nach 14 Jahren auf dem Posten im vergangenen Sommer in den Ruhestand gegangen war. Derzeit haben Stiftung und Museen, die zu den wichtigsten kulturellen Institutionen der Welt zählen, eine mehrköpfige Übergangsleitung.


Iranische Schauspielerin an Ausreise gehindert

TEHERAN: Eine wegen des Verstoßes gegen die Kopftuchpflicht bestrafte Schauspielerin ist im Iran an der Ausreise gehindert worden. Wie die reformorientierte Zeitung «Shargh» am Montag berichtete, sei Asadeh Samadi am Flughafen in Teheran der Pass beschlagnahmt worden, als sie zu einem Filmfestival nach Indien fliegen wollte. Als Grund nannte die Nachrichtenagentur Fars unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle den vorangegangenen Verstoß gegen die Kopftuchpflicht.

Ein Gericht hatte die Schauspielerin im Juli mit einem sechsmonatigen Social-Media-Verbot bestraft, nachdem sie auf der Beerdigung eines Theaterregisseurs ohne Kopftuch erschienen war. Auch wurde Samadi vom Gericht eine psychiatrische Behandlung auferlegt.


Slowakischer Regierungschef boykottiert kritische Medien

BRATISLAVA: Der neue slowakische Ministerpräsident Robert Fico will mehrere ihm gegenüber kritische Medien boykottieren. Er unterbreche die Kommunikation mit den Zeitungen «Dennik N» und «Sme», dem Fernsehsender Markiza und dem Nachrichtenportal Aktuality.sk, teilte seine Pressestelle nach Angaben der Agentur TASR am Montag mit. Der 59-Jährige werfe diesen Medien vor, «unfreundliche politische Haltungen» an den Tag zu legen, die auf «unwahren» oder «unvollständigen» Informationen beruhten, hieß es.

Der Chefredakteur der Zeitung «Dennik N», Matus Kostolny, reagierte empört. Er sei überzeugt, dass Fico damit gegen Gesetze verstoße, denn er müsse als Regierungschef alle Medien informieren.

Ficos linksnationale Partei Smer-SD regiert seit Ende Oktober in einer Koalition mit einer sozialdemokratischen und einer nationalistischen Partei. Nach seinem Amtsantritt stoppte Fico staatliche Waffenlieferungen an die Ukraine. Er war zuvor bereits zweimal Ministerpräsident. Im Jahr 2018 musste er nach der öffentlichen Empörung über den Mord an dem Journalisten Jan Kuciak zurücktreten.


Erneut Patienten aus Gaza zur Behandlung in der Türkei eingetroffen

ISTANBUL: Die Türkei hat erneut Patienten aus dem Gazastreifen zur Behandlung aufgenommen. 61 Kranke und 49 Begleitpersonen seien am Montag in Ankara gelandet, sagte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Montag in Ankara. Die Patienten würden in dortigen Krankenhäusern behandelt.

Zuvor hatte Ankara bereits Krebspatienten aufgenommen. Auch bei den nun eingeflogenen Patienten handele es sich überwiegend um Krebskranke, so Koca.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu hatte zudem am Sonntagabend berichtet, dass 42 türkische Staatsbürger aus Gaza evakuiert und nach Istanbul gebracht worden seien.


Paris warnt wegen Chemie-Belastung vor Eiern aus privater Haltung

PARIS: Im Großraum Paris raten die Gesundheitsbehörden wegen einer übermäßigen Belastung der Böden mit per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) vom Verzehr von Eiern aus privater Haltung ab. Auch der Verzehr von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten sowie Gartenarbeit an sich könne für Menschen in der Region eine gesundheitliche Belastung bedeuten, teilte die Gesundheitsbehörde ARS am Montag in Paris mit. Die Warnung betrifft insbesondere Kinder sowie schwangere und stillende Frauen. Eier aus professioneller Haltung, mit denen der Handel beliefert wird, sind von der Warnung nicht betroffen, da Hühner dort weniger belasteten Böden ausgesetzt seien.

Bei 23 von 25 untersuchten privaten Hühnerställen wiesen die Eier eine erhöhte Belastung mit den sogenannten Ewigkeitschemikalien auf. Daraus lasse sich ableiten, dass die Böden im urbanen Bereich generell mit PFAS belastet seien, ohne dass dies einer konkreten Quelle zugeschrieben werden könne, erklärten die Behörden. Die Belastungen seien oft das Erbe jahrzehntelanger Ablagerungen von Materialien, die sich im Laufe der Zeit zersetzten und Schadstoffe freisetzten. Im Umfeld von Müllverbrennungsanlagen sei die Belastung nicht signifikant anders gewesen als abseits der Anlagen.

PFAS kommen nicht natürlich in der Umwelt vor und überdauern je nach Stoff mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Umwelt. Dabei können sie sich immer mehr anreichern. Die Stoffgruppe umfasst Schätzungen zufolge mehr als 10.000 verschiedene Chemikalien, von denen viele hochgiftig sind, vor allem für die Entwicklung von Kindern. PFAS stehen unter anderem im Verdacht, Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs zu verursachen.

Aufgrund ihrer einzigartigen Merkmale werden die Substanzen in einer großen Zahl vor allem industrieller Produkte und Alltagsgegenstände verwendet - von Anoraks über Pfannen bis hin zu Kosmetik. In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot von PFAS mit einigen Ausnahmen diskutiert. Industrieverbände warnen, das dies für Hightech-Industrien eine Bedrohung wäre.


Helfer warnen vor Infektionen in afghanischen Flüchtlingslagern

ISLAMABAD/KABUL: Angesichts der anhaltenden Massenvertreibung afghanischer Geflüchteter aus Pakistan warnt die Hilfsorganisation Save the Children vor einer Ausbreitung von Infektionen in den Flüchtlingslagern der Grenzregion. «Die Menschen sind dicht an dicht in zugigen Zelten untergebracht, und jetzt kommt auch noch der Winter mit eisigen Temperaturen», sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Besonders Kinder seien bereits von zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten bedroht.

Aktuell verlassen täglich Tausende afghanische Flüchtlinge Pakistan. Die Regierung in Islamabad hatte Geflüchteten ohne Aufenthaltsstatus eine Frist zur freiwilligen Ausreise bis zum 1. November gesetzt, andernfalls drohe ihnen die Verhaftung und Ausweisung. Seit dieser Ankündigung sind nach Angaben pakistanischer Behörden in den Grenzprovinzen mehr als 340.000 Afghanen in ihr Heimatland zurückgekehrt. Die in Afghanistan regierenden islamistischen Taliban haben in der Nähe der Grenze provisorische Lager errichtet und versprochen, den Rückkehrern zu helfen.

«Die zurückkehrenden Familien kommen in Afghanistan mit praktisch nichts an und haben hier weder ein Zuhause noch die Aussicht auf eine bessere Zukunft», beschreibt Westphal die Situation. Die zurückkehrenden Flüchtlinge bräuchten zunächst Wasser, Hygieneeinrichtungen, Essen und warme Kleidung. «Es braucht aber dringend umfassende und nachhaltige Lösungen für diese Menschen, für ihre Gesundheit und Sicherheit.»


Bisher 6700 Ausländer vom Gazastreifen nach Ägypten ausgereist

KAIRO/GAZA: Aus dem umkämpften Gazastreifen sind seit Kriegsbeginn bisher rund 6700 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass nach Ägypten ausgereist. Darunter seien etwa 900 Ägypter, wie das ägyptische Pressezentrum in Kairo am Montag mitteilte. Insgesamt seien bisher außerdem etwa 230 Verletzte zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser gekommen.

Den Angaben aus Kairo zufolge müssten damit bald alle ausländischen Staatsangehörigen den Gazastreifen verlassen haben, die ausreisen wollten. Das seien insgesamt etwa 7000 Menschen aus 60 Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium Anfang des Monats mit. Dabei blieb allerdings unklar, ob es sich nur um Ausländer handelt oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass. Unklar ist auch, wie viele von ihnen sich in Gaza aufhalten, ohne ausreisen zu wollen.

Vor etwa drei Wochen hatten erstmals seit Kriegsbeginn Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Katar hatte in Absprache mit den USA eine entsprechende Einigung zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas vermittelt.


Vulkan bricht aus - Asche in 15.000 Metern Höhe

PORT MORESBY: In Papua-Neuguinea ist der Vulkan Ulawun ausgebrochen. Das Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) im australischen Darwin berichtete am Montag, dass die Aschewolke eine Höhe von mehr als 15.000 Metern erreicht habe.

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo schrieb unter Berufung auf die staatliche Meteorologie-Behörde, dass die Eruption möglicherweise einen Tsunami auslösen könne, der auch Japan erreiche. Eine Tsunami-Warnung gab es aber zunächst nicht. Der Vulkan war am Nachmittag (Ortszeit) ausgebrochen.

Der Ulawun ist ein rund 2300 Meter hoher Stratovulkan auf der Insel Neubritannien. Der Feuerberg gehört zu einer ganzen Gruppe von Vulkanen in der Region. Ab 1970 verursachten mehrere größere Eruptionen heftige Lavaströme und Glutlawinen. Mehr als 1000 Menschen kamen ums Leben. Auch 2019 war der Ulawun extrem aktiv, Vulkanasche stieg damals auf rund 16.700 Meter. Die Asche kontaminierte auch das Trinkwasser.

Die Insel Neubritannien liegt im Bismarck-Archipel nördlich von Australien. Der Ulawun ist der höchste Berg auf der Insel mit rund 500.000 Einwohnern.


Kinderärzte warnen vor Gesundheitsgefahren durch Klimawandel

BERLIN: Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendmedizin haben zu einem stärkeren Klimaschutz und besseren Klimaanpassungsmaßnahmen aufgerufen. Gerade Kinder und Ungeborene seien durch die zunehmende Erderwärmung gefährdet, warnten etwa der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte oder die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie am Montag in Berlin.

In einem Positionspapier der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und des Netzwerks zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, das von den Verbänden unterstützt wird, wird auf eine steigende Gefahr von Früh- und Totgeburten durch Hitzewellen hingewiesen. Höhere Feinstaub- und Ozonbelastungen infolge von Hitze könnten Organschäden verursachen.

«Verschiedene Infektionskrankheiten, Allergien und Asthma, Übergewicht, aber auch psychische Belastungen wie Depressionen und Angststörungen werden durch den Klimawandel deutlich zunehmen», heißt es zudem. Das Gesundheitssystem sei nicht ausreichend darauf vorbereitet.

Die Ärztinnen und Ärzte legten ihre Forderungen bei einer Pressekonferenz in Berlin vor. Sie setzen sich für eine Senkung der Treibhausgasemissionen und eine «Umgestaltung der Mobilität» zugunsten von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern ein. Auch plädierten sie für die Beschränkung von verschiedenen Chemikalien und Plastikstoffen sowie die Förderung einer pflanzenbasierten und fleischreduzierten Ernährung, da diese zugleich klimaschonend und gesundheitsfördernd sei.


Slowakei setzt Grenzkontrollen zu Ungarn fort

BRATISLAVA: Die Slowakei setzt ihre Kontrollen an der Grenze zur Slowakei für einen weiteren Monat fort, um die Schleuserkriminalität auf diesem Ausläufer der sogenannten Balkanroute einzudämmen. Das Kabinett des neuen Ministerpräsidenten Robert Fico verlängerte die Maßnahme am Montag zunächst bis zum 23. Dezember, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete.

Begründet wurde der Schritt unter anderem auch mit Sorgen, dass der Gaza-Krieg in Israel zu stärkeren Migrationsbewegungen führen könnte. Ein hartes Vorgehen gegen irreguläre Migration hatte zu den wichtigsten Versprechen Ficos im Wahlkampf gehört. Seine linksnationale Smer-SD regiert seit Ende Oktober gemeinsam mit Sozialdemokraten und Nationalisten.

Die Kosten der Verlängerung wurden auf mehr als drei Millionen Euro geschätzt. Entlang der gesamten mehr als 650 Kilometer langen Grenze zwischen Ungarn und der Slowakei sollen weiter flexible Kontrollen stattfinden. Die beiden EU-Mitgliedstaaten gehören eigentlich seit Ende 2007 dem Schengenraum an, in dem sich Bürger normalerweise ohne Kontrollen bewegen können.


Zwölf Besatzungsmitglieder nach Schiffsuntergang vermisst

ISTANBUL: In der Türkei suchen Einsatzkräfte nach dem Untergang eines Schiffes nach zwölf Vermissten. Der Frachter war am Sonntag vor der Küste der Provinz Zonguldak im Schwarzen Meer gesunken, teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Montag mit. Ein Matrose sei tot geborgen worden. Der Frachter war laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu bei stürmischem Wetter gegen den Wellenbrecher des Hafens geprallt und untergegangen.

Ein weiteres Schiff mit 13 Menschen an Bord sei am Sonntag wegen des Sturms zerbrochen und am selben Hafen an Land gespült worden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie ein meterlanger Frachter bei starkem Wellengang in direkter Nähe zur Küste in zwei Teile zerbricht. Die Besatzung habe gerettet werden können, schrieb Anadolu.

Im türkischen Südosten hatte starker Regen derweil in der Provinz Batman für Überschwemmungen gesorgt. Dabei wurden bisher mindestens drei Menschen getötet, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Montag auf X - ehemals Twitter - mit.


Israel fordert erneut Evakuierung von Stadtvierteln in Gaza

TEL AVIV/GAZA: Israels Armee hat Zivilisten in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen erneut zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in «die humanitäre Zone» im Süden des Küstenstreifens fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee am Montagmorgen auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

Zudem verwies der Sprecher auf eine humanitäre Kampfpause bis 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) im westlichen Rafah-Gebiet. Rafah liegt im Süden des Küstengebiets an der Grenze zu Ägypten.

Israel ruft die Zivilbevölkerung in der Stadt Gaza und im Norden seit Wochen dazu auf, sich zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu begeben. Doch auch im südlichen Teil des Gazastreifens kam es mehrfach zu israelischen Luftangriffen mit vielen Toten. Nach Darstellung der Armee soll es sich dabei ausschließlich um gezielte Attacken auf Mitglieder der islamistischen Hamas handeln.


Keine Hilfe für Hunderttausende im Norden von Gaza - kaum noch Essen

GENF: Hilfsgüter und Treibstoff erreichen im Gazastreifen seit fast zwei Wochen nur noch die Menschen im südlichen Teil des Gebiets. Die Sicherheitslage lasse es nicht zu, Material in der Stadt Gaza und im Norden zu verteilen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Montag. Dort sollen sich noch Hunderttausende Menschen aufhalten.

Israel hatte sämtliche Bewohner im nördlichen Teil aufgefordert, nach Süden zu ziehen und auf halber Strecke eine Art Grenze mit Wachposten eingerichtet. Im Norden sind nach anhaltenden Angriffen über sechs Wochen Zehntausende Häuser zerstört.

Am Freitag hatte OCHA unter Berufung auf die palästinensische Statistikbehörde (PCBS) im Westjordanland gemeldet, es befänden sich noch 800.000 Menschen im Norden des Gazastreifens. Die Behörde bezog sich nach eigenen Angaben bei der Schätzung unter anderem auf Daten der Telekommunikationsunternehmen.

Nach Angaben von OCHA ernähren sich die Menschen im Norden von dem wenigen verbliebenen rohen Gemüse und unreifen Früchten. Viele haben keine Möglichkeit mehr, Essen zu kochen. Bäckereien seien nicht mehr in Betrieb. Bauern könnten ihre Felder nicht mehr bewässern. Vieh werde geschlachtet, weil es kein Futter und kein Wasser für sie gebe.


Hamas-Behörde: Zwölf Menschen bei Beschuss von Klinik in Gaza getötet

GAZA: Beim Beschuss einer Klinik im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums der islamistischen Hamas zwölf Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien mehrere Patienten sowie deren Begleiter, teilte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Montag mit. Dutzende weitere seien verletzt worden. Das Ministerium machte Israel für den Angriff auf das indonesische Krankenhaus im Norden des Küstengebiets verantwortlich. Das israelische Militär äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht. Die Angaben Al-Kudras waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.

Augenzeugen berichteten von israelischen Panzern, die unweit des Krankenhauses stationiert seien. Nach Angaben von Al-Kudra sollen sich in der Klinik noch 200 Mitarbeiter sowie tausende Vertriebene befinden. Eine genaue Zahl nannte er nicht. «Wir haben die Weltgesundheitsorganisation gebeten, die Patienten zu evakuieren», sagte Al-Kudra.

Israel wirft der Terrororganisation Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen für militärische Zwecke zu nutzen. Nach Angaben der Armee soll auch das indonesische Krankenhaus von «Terror-Infrastruktur» umgeben sein. Die Klinik sei etwa auf einem Tunnelsystem der Hamas gebaut worden. Unabhängig waren auch diese Angaben zunächst nicht zu überprüfen. Die Vorwürfe schürten jedoch Sorgen vor einem möglichen Einsatz in dem Krankenhaus-Komplex.


Jordanien lässt weiteres Feldkrankenhaus im Gazastreifen bauen

GAZA: Jordanien lässt im Gazastreifen ein Feldkrankenhaus mit etwa 40 Betten bauen. Es werde auf Anordnung von Jordaniens König Abdullah II. gebaut, teilte der Königshof am Montag mit. Kronprinz Hussein machte sich im ägyptischen Küstenort Al-Arisch ein Bild der Vorbereitungen, wo auch Mitarbeiter und Ausrüstung eintrafen. In dem Krankenhaus in Chan Junis mit etwa 140 Ärzten und Pflegern soll es dem TV-Sender Al-Mamlaka zufolge unter anderem eine Notaufnahme, zwei Säle für Notfall-Operationen und eine Intensivstation geben.

Im Norden des Gazastreifens betreibt Jordanien bereits ein Feldkrankenhaus. Vergangene Woche wurden dort nach jordanischen Angaben sieben Mitarbeiter nach einem Angriff der israelischen Armee verletzt. Jordaniens Luftwaffe hatte in der Nähe zuvor auch dringend benötigte Arzneimittel abgeworfen.


Raketenalarm im Norden Israels nach Beschuss aus Libanon

TEL AVIV: Aus dem Libanon sind nach Angaben der israelischen Armee am Montag rund 25 Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Im Norden des Landes wurde am frühen Nachmittag mehrfach Raketenalarm ausgelöst. In der Stadt Kiriat Schmona sowie in einigen Gemeinden unmittelbar an der Grenze zum nördlichen Nachbarland heulten nach Angaben des Militärs Sirenen. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.

Nach Angaben des Militärs wurden mehrere der Raketen von dem Luftverteidigungssystem an der Grenze zum Libanon abgefangen. Andere landeten hingegen auf offenem Gelände. Auf Videoaufnahmen des israelischen Fernsehsenders N12 waren über einem offenem Gebiet Rauchwolken zu sehen. Die Armee reagierte auf den Beschuss, hieß es.

Immer wieder kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.


Israel greift Ziele im Libanon an - Hisbollah attackiert Israel

TEL AVIV/KAIRO: Der gegenseitige Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze geht weiter. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehrere Ziele im nördlichen Nachbarland an. Daraufhin seien mehrere Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert worden, teilte das Militär am Montag mit. In der Gegend des Ortes Biranit sei aufgrund des Beschusses ein Feuer ausgebrochen, hieß es. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Israel habe zudem die Quellen des Beschusses angegriffen.

Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah bestätigte Angriffe in Israel und registrierte nach eigenen Aussagen mehrere Treffer.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.


Außenminister islamischer Staaten beraten über Gaza-Krieg

PEKING: Außenminister mehrerer arabischer Länder und islamisch geprägter Staaten haben in China über eine Deeskalation im Gaza-Krieg gesprochen. China sei bereit, mit diesen Staaten für eine baldige Beendigung des Konflikts zusammenzuarbeiten, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Montag in Peking. Die Minister etwa aus Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten, Katar, Indonesien und den palästinensischen Gebieten werden demnach noch bis Dienstag für Gespräche in der chinesischen Hauptstadt bleiben.

China unterstrich damit seine bisherige Haltung in dem Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas, der nach dem Massaker der Terrororganisation am 7. Oktober mit rund 1200 Toten begann. Peking setzt sich für eine Feuerpause sowie einen Waffenstillstand ein und wirbt für eine Zwei-Staaten-Lösung. Das Minister-Komitee wolle weitere Länder besuchen, um sich für eine Beendigung des Gaza-Kriegs einzusetzen, wie das Außenamt mitteilte.

Israels Botschafterin in China forderte, die Frage der von der Hamas verschleppten Geiseln zu thematisieren. «Wir erwarten, dass eine klare Aussage zur bedingungslosen Freilassung der 240 Geiseln veröffentlicht wird, die in Gaza von der Terrororganisation Hamas festgehalten werden, was ein Kriegsverbrechen unter dem Völkerrecht darstellt, anstatt einer Forderung nach einer Feuerpause», sagte Irit Ben-Abba am Montag in Peking.


Israels Armee: 40 Minderjährige unter Hamas-Geiseln im Gazastreifen

TEL AVIV/GAZA: Unter den rund 240 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen nach Angaben der israelischen Armee 40 Kinder und Jugendliche sein. Das Militär verbreitete am Montag eine Zusammenstellung von Bildern entführter Kinder auf der Plattform X, vormals Twitter. Sie hätten zusehen müssen, «wie ihre Familien vor ihren Augen ermordet wurden», und würden noch immer «von brutalen Schlächtern als Geiseln gehalten», hieß es in dem Post.

Zuletzt gab es verschiedene Angaben über die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Diese hatten in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Nach Medienberichten sollen rund 3000 Palästinenser aus dem Küstenstreifen die Grenze überquert haben. Rund 1200 Menschen kamen laut israelischen Angaben ums Leben und rund 240 Menschen wurden verschleppt.


Entführtes Frachtschiff - Iran weist Verstrickung zurück

TEHERAN: Der Iran hat eine Verstrickung in die Entführung eines Frachtschiffes durch jemenitische Rebellen im Roten Meer zurückgewiesen. Widerstandsgruppen der Region träfen Entscheidungen auf Grundlagen ihrer eigenen Interessen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, bei einer Pressekonferenz am Montag in Teheran.

Am Sonntag hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Huthis teilten daraufhin mit, ein israelisches Schiff aufgrund der Angriffe Israels im Gazastreifen gekapert zu haben.

Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Um ein israelisches Schiff handele es sich jedoch nicht. Auch sei kein israelischer Staatsangehöriger an Bord.

Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu machte den Iran direkt für den Angriff verantwortlich und sprach von einem weiteren Akt des iranischen Terrorismus. Teherans Außenamtssprecher wies diese Vorwürfe zurück.


«La Vanguardia»: Kritik an Israel wird immer lauter

MADRID: Zur Lage im Nahostkonflikt und der möglichen Geiselfreilassung schreibt die spanische Zeitung «La Vanguardia» am Montag:

«Die Vorwürfe und die Kritik an Israel vonseiten der UN, der WHO, vieler Nichtregierungsorganisationen, der arabischen Staaten und von Regierungen in aller Welt werden immer lauter. Immer mehr sind der Meinung, dass das legitime Recht Israels auf Selbstverteidigung nicht mit vielen der Militäroperationen vereinbar ist, die es im Gazastreifen durchführt. Insbesondere jene gegen Krankenhäuser und Schulen, deren Hauptopfer die Zivilbevölkerung ist (...) Noch widersteht die israelische Regierung dem Druck. Sie zählt weiterhin auf die Unterstützung der USA, obwohl (US-Präsident) Joe Biden aus seinem Unbehagen keinen Hehl macht. Ein Wendepunkt könnte die Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln sein. (...)

Die große Frage ist aber, was Israel mit dem Gazastreifen machen wird. Das Fehlen eines Routenplans, der der Militäroperation einen Sinn gibt, hat die internationale Kritik verstärkt. Inzwischen werden auch in Israel Stimmen gegen den Krieg laut (...) Der einzige Ausweg besteht wohl darin, dem palästinensischen Volk, den ewig Vergessenen, wieder einen politischen Horizont in Form eines unabhängigen Palästinas zu geben, die sogenannte Zweistaatenlösung. (...) Ein Vorschlag, den (Benjamin) Netanjahu allerdings sein ganzes Leben lang bekämpft hat. Und das wird er jetzt, da sein Überleben als Ministerpräsident von der Unterstützung seiner extremistischen und ultraorthodoxen Partner abhängt, erst recht nicht ändern.»


Israels Kriegskabinett will Familien der Geiseln treffen

TEL AVIV/GAZA: Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts wollen am Montag Familienangehörige der Geiseln treffen, die von Terrorgruppen im Gazastreifen festgehalten werden. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Sonntagabend mit. Wie viele Angehörige an dem Treffen teilnehmen werden, war zunächst unklar. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Am Samstag hatten in Israel Zehntausende Menschen mit einem tagelangen Protestmarsch für einen schnellen Deal zur Freilassung der Geiseln die Stadt Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten auch vor dem Amtssitz Netanjahus. Israels Kriegskabinett gehören neben Netanjahu Verteidigungsminister Joav Galant und der Minister Benny Gantz an. Zu den Beobachtern des Kabinetts gehören unter anderem die beiden Minister Ron Dermer und Gadi Eisenkot.

Ein Deal zur Freilassung einiger Dutzend der Geiseln scheint unterdessen in Reichweite zu kommen. Es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, sagte am Sonntag Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat. Die ungelösten Punkte seien jetzt eher «praktisch und logistisch», berührten aber nicht den Kern des Deals, sagte Al Thani in Doha.


Ärzte ohne Grenzen: 70 Tote nach Luftangriff in Chan Junis

TEL AVIV/GAZA: Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis mindestens 70 Tote in einem Krankenhaus der Stadt gezählt worden. Dutzende Patienten, darunter viele Kinder und Jugendliche, hätten im Nasser-Krankenhaus am Sonntag wegen schwerer Brandwunden behandelt werden müssen, erklärte die Hilfsorganisation unter Berufung auf ihre Mitarbeiter in der Klinik.

Am Sonntagmittag war in der Klinik bereits eine Statistik ausgehangen, wonach 47 Menschen getötet worden waren. Ein Fotograf hatte der Deutschen Presse-Agentur zu dem Zeitpunkt berichtet, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Die israelische Armee veröffentlichte zunächst keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im südlichen Gaza, Christophe Garnier, erklärte: «Der medizinische Bedarf ist enorm.» Die Gruppe sei bereit, ihren Einsatz auszubauen, brauche dafür aber «grundlegende Sicherheitsgarantien und uneingeschränkten Zugang zu medizinischen und humanitären Vorräten», erklärte er. «Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergießen zu stoppen», forderte er.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.


Kaum Fortschritte bei Verhandlungen zur Eindämmung von Plastikmüll

NAIROBI: Bei der Ausarbeitung eines weltweit verbindlichen Abkommens zur Eindämmung von Plastikmüll haben verhandelnde Staaten nach Angaben von Teilnehmern kaum Fortschritte machen können. In der dritten Verhandlungsrunde hätten die Vertreter der rund 170 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen «auf der Stelle getreten», teilte WWF Deutschland in einer Mitteilung in der Nacht zum Montag mit. Die Staaten hatten über sieben Tage bis zum späten Sonntagabend in der kenianischen Hauptstadt Nairobi verhandelt. Eine offizielle Mitteilung des UN-Umweltprogramms UNEP, das die Konferenz organisiert hatte, stand am Montagmorgen noch aus.

«Die Bremsmanöver und der Widerstand von ölproduzierenden Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und Iran haben viel Zeit gekostet und die Verhandlungen beinahe vollständig zum Stillstand gebracht», sagte WWF Senior Policy Advisor Florian Titze. Es konnte demnach weder ein Mandat erteilt werden, zwischen den Verhandlungsrunden politisch am Text weiterzuarbeiten, noch für technische Arbeitsgruppen zur wissenschaftlichen Basis des Abkommens. Beides wäre dringend nötig, um den Zeitplan sicherzustellen, so Titze. Allerdings seien sich die Staaten einig gewesen, dass das Abkommen den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen muss - nicht nur Fragen von Abfallentsorgung und -aufbereitung.

Vertreter der UN-Mitgliedstaaten hatten im März 2022 beschlossen, ein globales Abkommen zum Umgang mit Plastik anzustreben. Es soll verbindliche Maßnahmen für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen festgelegen - von den Mengen, in denen einzelne Materialien hergestellt werden über das Design von Plastikprodukten bis hin zur Entsorgung und Wiederaufbereitung von Plastikmüll. Nach Sitzungen in Uruguay und Frankreich fand vergangene Woche in Kenia die dritte von fünf Verhandlungsrunden statt. Nächstes Jahr soll es zwei weitere geben, die Mitte 2025 in einem Staatengipfel münden sollen, um das Abkommen zu beschließen.


Tunneleinsturz : Bangen um eingeschlossene Arbeiter nimmt zu

NEU DELHI: Das Bangen um 41 Arbeiter in einem teilweise eingestürzten Autobahntunnel in Indien nimmt zu. Derzeit würden Rettungsteams versuchen, die seit mehr als einer Woche festsitzenden Männer mit Bohrungen von drei Seiten aus zu befreien, berichteten indische Medien am Montag. Premierminister Narendra Modi betonte in einem Gespräch mit dem Regierungschef des betroffenen Himalaya-Bundesstaates Uttarakhand, Pushkar Singh Dhami, dass die Zentralregierung das nötige Rettungsmaterial zur Verfügung stelle. Auch müsse Modi zufolge die Moral der Eingeschlossenen aufrechterhalten werden. Über Rohre werden sie weiter mit Sauerstoff, Medikamenten und Nahrung versorgt.

Der im Bau befindliche Autobahntunnel war am 12. November nach einem Erdrutsch teilweise eingestürzt. Der etwa 4,5 Kilometer lange Tunnel wird nahe der Kleinstadt Uttarkashi im Bundesstaat Uttarakhand erstellt - eine Region mit vielen hinduistischen Tempeln, die Pilger anzieht.


Mindestens 21 Tote nach Unwettern in der Dominikanischen Republik

SANTO DOMINGO: Schwere Regenfälle haben in der Dominikanischen Republik über das Wochenende Medien zufolge mindestens 21 Menschen das Leben gekostet. Zusätzlich zu den 21 Toten, die der Nationale Katastrophenschutz COE bestätigt habe, gebe es mindestens noch acht weitere Todesfälle, schrieb die Zeitung «Diario Libre» am Sonntag (Ortszeit) auf der Grundlage eigener Informationen. Der heftige Regen hatte in mehreren Provinzen des im Osten der Karibikinsel Hispaniola gelegenen Landes unter anderem Überschwemmungen verursacht.

Alleine am Samstag seien neun Menschen getötet worden, als Mauern an einer Straße in der Hauptstadt Santo Domingo einstürzten und die Trümmer auf fünf Autos schmetterten, berichtete die Zeitung «El Nacional». Präsident Luis Abinader sprach in einem Post auf Facebook von den schwersten Regenfällen in der Geschichte des Landes. Am Montag und Dienstag sollten die Schulen seinen Worten zufolge aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben. Experten sollten demnach die Gebäude auf etwaige Schäden untersuchen.

Unter den Toten seien auch US-Amerikaner sowie Haitianer und mehrere Kinder, berichtete «El Nacional» weiter. Der Nationale Katastrophenschutz warnte die Einwohner unter anderem davor, Flüsse und Bäche zu überqueren. Für 14 Provinzen galt wegen Überschwemmungsgefahr weiter höchste Alarmstufe, allen voran im Süden des Landes. Im Westen der Insel Hispaniola liegt Haiti.


Biden-Berater gratuliert Milei und Menschen in Argentinien zur Wahl

WASHINGTON: Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses hat nicht nur dem libertären Populisten Javier Milei zu dessen Sieg bei der Präsidentenwahl in Argentinien gratuliert, sondern auch den Menschen in Argentinien für die «freie und faire Wahl». Auf der Plattform X schrieb Jake Sullivan in der Nacht zum Montag: «Wir freuen uns auf den Ausbau unserer starken bilateralen Beziehungen, die auf unserem gemeinsamen Engagement für Menschenrechte, demokratische Werte und Transparenz beruhen.»

Als Kandidat der Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) hatte Milei die Präsidentenwahl in Argentinien am Sonntag klar gegen Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linken Unión por la Patria (Union für das Vaterland) gewonnen. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise verspricht der selbst ernannte «Anarchokapitalist» Milei eine radikale Kehrtwende: Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen.

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