Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Italienische Bande verkaufte Kerosin aus angezapfter Nato-Pipeline

ROM/BRÜSSEL: Die Nato hat Ermittlungen zu einem Treibstoffdiebstahl aus ihrem Pipeline-System CEPS bestätigt. Der spektakuläre Fall liegt schon mehrere Jahre zurück, erst jetzt kommen aber Details ans Licht.

Aus einem Pipeline-System der Nato sind Ende des vergangenen Jahrzehnts große Mengen an Kerosin gestohlen worden, die dann über Tankstellen an unwissende Autofahrer verkauft wurden. Wie eine Sprecherin des Verteidigungsbündnisses jetzt der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, hatten Kriminelle für den Diebstahl in einem Feld unweit der belgisch-französischen Grenze eine der Röhren des Leitungssystems angezapft. Die Tat sei im Juni 2019 entdeckt worden, hieß es. Es gehe um etwa 800.000 Liter Flugzeug-Treibstoff, die gestohlen worden seien.

Über umfangreiche Ermittlungen zu dem Fall in Italien hatte vor einigen Tagen erstmals die Finanzpolizei in Rimini berichtet. Ihren Angaben zufolge wurde das gestohlene Kerosin von einer dort ansässigen Bande nach Italien gebracht und dort illegal an unwissende Autofahrer weiterverkauft. Ob Schäden an Fahrzeugen entstanden, war zunächst nicht bekannt. Die italienische Polizei gab die Menge des gestohlenen Treibstoffs sogar mit rund 900.000 Litern an.

Besonders brisant ist der Fall, weil das angezapfte zentral-europäische Pipelinesystem (CEPS) ein wichtiger Teil des Nato-Verteidigungssystems ist. Es erstreckt sich über Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande und ist darauf ausgelegt, jederzeit den Bedarf des Bündnisses an Erdölerzeugnissen zu decken. Dafür verbindet es zum Beispiel Luftwaffenstützpunkte wie die im rheinland-pfälzischen Ramstein und Büchel mit Speicheranlagen, Pumpstationen und Einspeisepunkten.


Armenien meldet Toten nach aserbaidschanischem Beschuss

ERIWAN/BAKU: Inmitten großer Spannungen mit Aserbaidschan hat Armenien dem verfeindeten Nachbarland Angriffe auf die Grenzregion im Südkaukasus vorgeworfen. Die aserbaidschanische Armee habe das armenische Gebiet Gegarkunik beschossen und dabei im Ort Kut einen armenischen Soldaten getötet und zwei weitere verletzt, teilte das Verteidigungsministerium in Eriwan am Montag mit. Die Männer hätten in einem Fahrzeug Verpflegung für armenische Grenzsoldaten transportiert.

Die ohnehin seit langem schwer belasteten Beziehungen der beiden Ex-Sowjetrepubliken sind am Tiefpunkt angelangt, seit das autoritär geführte Aserbaidschan vor zwei Wochen die Region Berg-Karabach angriff und eroberte. Berg-Karabach liegt zwar auf aserbaidschanischem Staatsgebiet, wurde aber mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnt. Mittlerweile sind die meisten der rund 120.000 Bewohner nach Armenien geflohen.

Während der kurzen, aber heftigen aserbaidschanischen Angriffe starben in Berg-Karabach armenischen Angaben zufolge rund 200 Menschen, 400 weitere wurden verletzt. Befürchtet wird, dass der Massenexodus einen Schlussstrich unter viele Jahrhunderte armenischen Lebens in der Region zieht.


Bandengewalt in Haiti: UN-Sicherheitsrat genehmigt Polizeimission

NEW YORK/PORT-AU-PRINCE: Ein internationaler Polizeieinsatz mit Unterstützung der Vereinten Nationen soll das von Bandengewalt zerrüttete Krisenland Haiti stabilisieren. Der UN-Sicherheitsrat genehmigte am Montag die Entsendung von mehr als 1000 Polizeieinheiten in den Karibikstaat für zwölf Monate. Das sonst so häufig gespaltene mächtigste Gremium der Vereinten Nationen votierte mit 13 Stimmen für den Einsatz, nur Russland und China enthielten sich. Bei der Mission handelt es sich um keinen Einsatz der Vereinten Nationen selbst, sondern um Truppenentsendungen unter der Führung Kenias, die vom Sicherheitsrat offiziell unterstützt werden.

Haiti leidet seit Jahren unter Kämpfen zwischen Banden, die nach UN-Darstellung einen Großteil der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren und die Bevölkerung mit großer Brutalität und auch sexueller Gewalt terrorisieren. Auch die Zahl der Entführungen ist drastisch gestiegen. Zuletzt kam es zu einer Selbstjustiz-Bewegung der Bewohner gegen die Banden. Die Gewalt verschärft auch die ohnehin schon prekäre Versorgungslage in Haiti. Fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner des armen Inselstaates leidet laut Vereinten Nationen unter akutem Hunger.

Nach Angaben der an die Vereinten Nationen angeschlossenen Organisation für Migration (IOM) lebt fast die Hälfte der Vertriebenen in Port-au-Prince inzwischen in behelfsmäßigen Unterkünften, wo die hygienischen Verhältnisse extrem schlecht sind. Viele hätten bei Freunden oder Familie Unterschlupf gesucht. Die Fähigkeit der aufnehmenden Gemeinden, ihre knappen Mittel zu teilen, nehme mit Fortdauern der Krise jedoch ab. Landesweit gibt es laut IOM fast 200.000 Vertriebene. Hinzu kämen rund 100.000 Haitianer, die in diesem Jahr aus umliegenden Ländern abgeschoben worden seien.


Proteste gegen Beschlagnahmung von Wahlunterlagen

GUATEMALA-STADT: Nach der Beschlagnahmung von Unterlagen zur Präsidentenwahl in Guatemala haben Demonstranten mit Straßenblockaden gegen das Vorgehen der Generalstaatsanwaltschaft protestiert. Hunderte Menschen forderten am Montag vor dem Sitz der Behörde und vor dem Verfassungsgericht in Guatemala-Stadt den Rücktritt von Generalstaatsanwältin Consuelo Porras. Der gewählte Präsident Bernardo Arévalo sprach von einem Staatsstreich, der seine für Januar geplante Amtsübernahme mit juristischen Mitteln verhindern solle.

Agenten der Generalstaatsanwaltschaft waren am Samstag in den Sitz des Obersten Wahlgerichts eingedrungen und hatten die offiziellen Ergebnislisten der Wahl vom 20. August beschlagnahmt. Der umstrittene Leiter der Sonderanwaltschaft gegen Straflosigkeit (Feci), Rafael Curruchiche, sprach von einer «Rettungsaktion für die Demokratie». Seit Arévalos Sieg versucht die Generalstaatsanwaltschaft, seiner Partei wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei deren Registrierung vor einigen Jahren die rechtliche Anerkennung zu entziehen.

Der Sozialdemokrat hat sich den Kampf gegen die Korruption auf die Fahnen geschrieben und damit seiner Einschätzung nach mächtige Interessengruppen gegen sich aufgebracht. US-Außenminister Antony Blinken habe sich besorgt über die politische Lage in dem mittelamerikanischen Land geäußert, schrieb Arévalo nach einem Gespräch am Montag auf der Online-Plattform X, ehemals Twitter. Beide wollten dafür sorgen, dass die Demokratie und der an den Wahlurnen zum Ausdruck gebrachte Volkswillen respektiert würden. Arévalo besuchte auch das Oberste Wahlgericht, um seine Unterstützung zu zeigen.


Steinmeier zur Flüchtlingsaufnahme: Es braucht eine Begrenzung

BERLIN: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine Begrenzung der Flüchtlingsaufnahme in Deutschland ausgesprochen. «Wir brauchen eine Begrenzung der Zugänge, das ist keine Frage», sagte er am Montagabend in den ARD-«Tagesthemen». Doch diese Begrenzung sei am Ende nur zu erreichen, wenn Deutschland mit den anderen europäischen Mitgliedsstaaten Außengrenzkontrollen mache. Zudem müsse man es hinbekommen, dass die Prüfverfahren derer, die keine oder kaum eine Chance auf Asyl hätten, an den Außengrenzen abgewickelt und die Menschen dann auch von dort aus abgeschoben würden.

«Wenn wir diese Regelung hinkriegen, und auf dem Weg sind wir ja Gott sei Dank inzwischen, dann werden sich auch die Ankunftszahlen in Deutschland verringern», sagte Steinmeier. «Das ist ein mühsames Geschäft.» In der Debatte solle man auf Formulierungen verzichten, die suggerierten, als gäbe es den einen Hebel.

Er plädiere dafür, dass Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam handeln, sagte Steinmeier. Derzeit sei die Politik noch im Wahlkampfmodus wegen der Landtagswahlen in Hessen und Bayern. «Ich hoffe sehr, wenn das hinter uns liegt, dass dann wieder ein Klima entsteht, in dem die demokratischen Parteien untereinander zu Verständigungen kommen.» Sei das nicht der Fall und bleibe es ein ewiges Streitthema, profitierten andere davon.

Er habe Verständnis dafür, dass man in einer Demokratie seine Unzufriedenheit zum Ausdruck bringe, antwortete Steinmeier auf eine Frage zu den hohen Umfragewerten für die AfD. «Ich habe (...) kein Verständnis dafür, dass man seine demokratische Stimme gebraucht, um Vorstellungen oder Bewegungen zu unterstützen, die auf der Grundlage der Verachtung der Demokratie bestehen. Und deshalb plädiere ich sehr dafür, mit der eigenen Stimme verantwortungsvoll umzugehen.»


Preisträgerin musste Nobel-Institut Nummer von Preisträger geben

STOCKHOLM/PHILADELPHIA: Der frisch gekürte Medizinnobelpreisträger Drew Weissman hat erst durch seine ebenfalls geehrte Kollegin Katalin Karikó von der Auszeichnung erfahren. Das Karolinska-Institut in Stockholm habe ihn nicht erreichen können, weil es eine falsche Nummer gehabt habe, sagte Weissman am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Preisträger an der University of Pennsylvania in Philadelphia.

Karikó war zuvor am frühen Morgen an der US-Ostküste von ihrem Mann ans Telefon geholt worden, der von dem Anruf aus Stockholm geweckt wurde, wie die Wissenschaftlerin sagte. Sie habe dem Institut dann die Nummer von Weissman gegeben und ihm auch eine SMS geschrieben. «Wir sind aber beide erstmal davon ausgegangen, dass uns da jemand einen Streich gespielt hat», sagte Weissman. Erst als die Auszeichnung offiziell verkündet worden sei, hätten sie beide es auch sicher geglaubt.

«Das ist der Traum des Lebens, die ultimative Anerkennung der Arbeit», sagte Weissman. «Ich habe schon immer davon geträumt, aber konnte mir nie vorstellen, dass es wirklich passieren würde.» Karikó betonte, dass sie beide aber nie auf «irgendeine Ehrung» hingearbeitet hätten. «Wichtig war, ein Produkt zu haben, das hilfreich ist.» Der Preis gebe ihnen beiden nun «noch mehr Energie» für die weitere Arbeit, sagte Weissman.

Zuvor hatte das Karolinska-Institut mitgeteilt, dass die in Ungarn geborene Biochemikerin Karikó und der US-Immunologe Weissman für ihre grundlegenden Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Corona in diesem Jahr den Nobelpreis für Medizin erhalten.


Militärjunta im Niger akzeptiert Vermittlung nach Putsch

ALGIER/NIAMEY: Gut zwei Monate nach dem Putsch im Niger hat die Militärjunta die algerische Regierung als Vermittler akzeptiert. Das teilte das algerische Außenministerium am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Eine friedliche, politische Lösung der Krise sei damit wieder in Reichweite, hieß es. Algeriens Außenminister Ahmed Attaf werde schnellstmöglich in das Nachbarland reisen, um in der Hauptstadt Niamey «vorbereitende Gespräche» für die Vermittlung zu führen. Vonseiten der Putschisten gab es zunächst keine Bestätigung.

Algerien hatte schon Ende August eine Initiative zur Lösung der Krise im Niger vorgestellt. Dazu gehörte der Vorschlag einer sechsmonatigen Übergangszeit unter einer zivilen und von allen Parteien akzeptierten Aufsicht, um den Sahelstaat zu einer zivilen Herrschaft zurückzuführen. Alle Akteure des Konflikts sollen demnach an dem politischen Prozess beteiligt werden.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte dem Niger nach dem Staatsstreich mit einer Militärintervention gedroht und seine Mitgliedschaft in der Gruppe suspendiert. Trotz der Androhung von Gewalt arbeitete die Ecowas jedoch auch an einer diplomatischen Lösung der Krise. Algerien, das der Ecowas nicht angehört, hatte sich gegen einen militärischen Eingriff ausgesprochen.

Am 26. Juli hatte die Präsidentengarde im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft. Für die USA und Europa war bis zu dem Zeitpunkt der Niger ein wichtiger Partner im Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone, nachdem bereits zuvor in Mali und Burkina Faso das Militär die Macht übernommen hatte.


Erste Frau als oberste Richterin in England und Wales vereidigt

LONDON: Erstmals ist eine Frau oberste Richterin von England und Wales. Sue Carr wurde am Montag in London als 98. «Chief Justice» vereidigt. Zahlreiche Richterinnen und Richter sowie Anwältinnen und Anwälte drängten in das persönliche Gerichtszimmer im Gerichtsgebäude Royal Courts of Justice, um dem historischen Moment beizuwohnen, wie die BBC am Montag berichtete. Die 59-Jährige übernahm den Posten von Ian Burnett (65), der nach sechs Jahren in den Ruhestand ging. Sie ist die erste Frau in der fast 800-jährigen Geschichte des Amts. Carr versprach «Energie, Begeisterung und Positivität».

Mit dem Amt sind insgesamt 400 rechtliche Aufgaben verbunden. So wird Lady Carr künftig in einigen der wichtigsten Gerichtsfälle des Landes den Vorsitz haben, aber auch die Ausbildung und Anleitung von Richtern übersehen. Offiziell wurde Carr von König Charles III. auf Rat von Premierminister Rishi Sunak und Justizminister Alex Chalk ernannt. Tatsächlich aber basiert die Personalie auf einer Empfehlung eines unabhängigen Expertengremiums. In Nordirland, das ein unabhängiges Gerichtssystem hat, war bereits 2021 eine Frau zur obersten Richterin berufen worden.

Carr hatte zuletzt am Berufungsgericht gearbeitet. Dort entschied sie, dass eine Haftstrafe gegen zwei Umweltaktivisten, darunter ein Deutscher, rechtmäßig sei. Die Männer hatten längere Zeit eine wichtige Autobahnbrücke östlich von London besetzt und lange Staus ausgelöst. In einem viel beachteten Interview sprach sich Carr im Juni für reinen Mädchen- und Jungenunterricht aus.


Baerbock ehrt jüdische Mordopfer in Kiew

KIEW: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in Kiew der Opfer des Massenmordes an der jüdischen Bevölkerung unter der deutschen Besatzung 1941 gedacht. Am Rande des EU-Außenministertreffens besuchte die Grünen-Politikerin am Montag die Gedenkstätte Babyn Jar. Am zentralen Mahnmal, einem großen siebenarmigen Leuchter, entzündete sie eine Kerze und verharrte lange stumm. Ausführlich ließ sie sich von Gedenkstättenleiterin Rosa Tapanowa über das Gelände führen, äußerte sich aber nicht.

In der engen Schlucht von Babyn Jar am früheren Stadtrand von Kiew erschossen die Nationalsozialisten am 29./30. September 1941 mehr als 33.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Insgesamt wurden an dem Ort während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg mehr als 100.000 Menschen ermordet - neben Juden auch Ukrainer, Roma und Vertreter anderer Volksgruppen.


Weltwirtschaftsforum will Ableger nach Berlin bringen

BERLIN: Das Schweizer Weltwirtschaftsforum (WEF) will in Berlin einen Ableger für digitale Verwaltungen gründen. Das neue Center soll am GovTech-Campus des Bundesinnenministeriums in der Hauptstadt angesiedelt werden, wie die Senatskanzlei am Montag mitteilte. GovTech steht für Government-Technology (deutsch: Verwaltungstechnologie). Eine entsprechende Absichtserklärung habe das WEF vergangene Woche mit der Berliner Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung, Martina Klement, unterzeichnet. Der Campus gilt als Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Tech-Unternehmen und der Regierung.

Das WEF ist eine Stiftung und eine Lobby-Organisation mit Hauptsitz im schweizerischen Cologny. Bekannt ist das Forum vor allem für sein jährlich stattfindendes Jahrestreffen in Davos.

Zum Zeitplan des WEF-Centers in Berlin wurde zunächst nichts bekannt. Die Zusammenarbeit mit dem GovTech-Campus soll in den kommenden Monaten besprochen und beim nächsten Weltwirtschaftsforum in Januar in Davos vorgestellt werden, hieß es.


WHO empfiehlt neuen Malaria-Impfstoff für Kinder in Malaria-Gebieten

GENF: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen zweiten Malaria-Impfstoff für Kinder in betroffenen Regionen empfohlen. Sie folgte der Empfehlung eines unabhängigen Impfrates, der die WHO in solchen Fragen berät. Untersuchungen hätten gezeigt, dass der neue R21/Matrix-M-Impfstoff in betroffenen Gebieten Malariafälle mit Symptomen innerhalb von einem Jahr um 75 Prozent reduzieren könne, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Es handelt sich dabei nicht um einen Impfstoff für Reisende.

Nötig sind zunächst drei Dosen. Eine vierte Dosis ein Jahr später erhalte den Impfschutz aufrecht. Die WHO hatte erst vor zwei Jahren eine Empfehlung für den ersten Malaria-Impfstoff, RTS,S, abgegeben. Eine Dosis kostet nach Angaben von Tedros zwischen zwei und vier Dollar (bis zu 3,80 Euro). Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebe in Regionen mit Malaria-Risiko, sagte Tedros. 2021 habe es nach Schätzungen 247 Millionen Krankheits- und 619.000 Todesfälle gegeben. 95 Prozent der Fälle passierten in Afrika, und die meisten Todesfälle gebe es bei Kindern unter fünf Jahren.


Tesla enttäuscht mit Auslieferungen

AUSTIN: Tesla hat im dritten Quartal weniger E-Autos ausgeliefert als erwartet. Insgesamt gingen 435.059 Fahrzeuge an die Kunden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das waren knapp sieben Prozent weniger als im Vorquartal. Tesla begründete das mit Produktionsunterbrechungen für den Austausch von Maschinen in Fabriken. Experten hatten mit rund 20.000 mehr verkauften Autos gerechnet.

Das Unternehmen stellte 430.488 Autos her und damit weniger, als es auslieferte. In den vergangenen Quartalen hatte Tesla teils deutlich mehr produziert als verkauft, worin Experten einen Grund für die deutlichen Preissenkungen des Unternehmens von Milliardär Elon Musk sahen. Tesla ist auf dem Weg, ein großer Hersteller zu werden und will in diesem Jahr weiter 1,8 Millionen Fahrzeuge bauen, weswegen Musk den Verkauf mit Rabatten ankurbelte. Hinzu kommt der harte Preiswettbewerb im wichtigen Markt China. Finanzzahlen zum dritten Quartal legt Tesla am 18. Oktober nach US-Börsenschluss vor.


Konservative Kardinäle schreiben vor Weltsynode Brief an Papst

ROM: Fünf Kardinäle haben Papst Franziskus kurz vor der Weltsynode in Rom in einem kritischen Brief zur Klärung zentraler Fragen der katholischen Lehre aufgefordert. Die als konservativ geltenden Kirchenmänner, darunter der Deutsche Walter Brandmüller, stellten dem Oberhaupt der katholischen Kirche in einem sogenannten Dubia-Schreiben fünf kritische Fragen zu kontrovers diskutierten Themen, wie Brandmüller auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag bestätigte. Zuvor hatten mehrere katholische Medien berichtet.

In einem Dubia-Schreiben werden theologische Fragen als Zweifel formuliert, auf die der Papst üblicherweise in einem «Ja-oder-Nein»-Format antwortet. Medienberichten zufolge wollten die Kardinäle etwa wissen, ob Segensfeiern für homosexuelle Paare sowie die Frauenordination weiter verboten bleiben sollen. Sie nahmen auch auf die am Mittwoch beginnende Weltsynode Bezug und fragten, ob diese eine Entscheidungsmacht ausüben könne, die vornehmlich dem Papst oder dem Bischofskollegium vorbehalten sein sollte. Beobachtern zufolge stehen die fünf den Reformansätzen des Papstes kritisch gegenüber.

Die Kardinäle verschickten bereits im Juli eine erste Version des Schreibens, auf die der Papst auch antwortete. Seine Antwort war Medienberichten zufolge jedoch nicht in dem üblichen Dubia-Format ausgefallen, weswegen die Kardinäle im August erneut einen Brief mit umformulierten Fragen an den Pontifex schrieben. Auf diesen erhielten sie keine Antwort. Daraufhin wurde das Schreiben am Montag - zwei Tage vor Beginn der mit Spannung erwarteten Weltsynode - publik. Bei der Versammlung im Vatikan debattieren Geistliche und Nicht-Kleriker über Mitbestimmung und einen anderen Umgang in der Kirche.

Neben dem 94 Jahre alten Brandmüller haben zudem die Kardinäle Raymond Burke aus den USA, Juan Sandoval aus Mexiko, Robert Sarah aus Guinea sowie der emeritierte Bischof von Hongkong, Joseph Zen, den Brief verfasst. Brandmüller schrieb bereits 2016 einen ähnlichen kritischen Brief an den Papst und sorgte damit im Vatikan für Unmut. Damals ging es um den Umgang mit Geschiedenen.


Pakistan startet landesweite Impfkampagne gegen Polio

ISLAMABAD: Pakistan hat am Montag eine landesweite Impfkampagne gegen Kinderlähmung gestartet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums soll die Kampagne fünf Tage dauern und 44 Millionen Kinder unter fünf Jahren erreichen. Dafür gehen Impfhelfer in dem Land von Tür zu Tür, um Schluckimpfungen zu verabreichen. Für Pakistan ist es die zweite landesweite Impfkampagne in diesem Jahr.

Für die Impfhelfer ist das mitunter eine schwierige Aktion. Militante Islamisten betrachten die Impfungen gegen Polio teils als westliche Verschwörung zur Sterilisierung von Kindern. Immer wieder kommt es zu tödlichen Angriffen auf Impfhelfer in dem südasiatischen Land.

Pakistan startete 1994 ein Programm zur Bekämpfung der Kinderlähmung. Die Krankheit, die das zentrale Nervensystem befallen und zu dauerhaften Lähmungen führen kann, ist in den meisten Ländern der Welt ausgerottet. Pakistan ist neben Afghanistan das einzige Land, in dem es in diesem Jahr Erkrankungen mit dem Wildtyp des Poliovirus gegeben hat.


Letzter Flüchtlingsbus aus Berg-Karabach

ERIWAN/BAKU: Nach der Rückeroberung der Südkaukasusregion Berg-Karabach durch Aserbaidschan hat nach armenischen Angaben der vorerst letzte Flüchtlingsbus das Gebiet verlassen. Damit seien nun 100.514 zwangsweise umgesiedelte Bewohner in Armenien angekommen, sagte Regierungssprecherin Naseli Bagdassarjan am Montag. Menschen verließen Berg-Karabach auch mit Privatfahrzeugen. Viele Vertriebene hätten gesundheitliche Probleme oder seien bettlägerig. Wer noch in Berg-Karabach sei, solle sich an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz wenden, hieß es.

Die aserbaidschanische Führung hingegen betonte wie schon seit Tagen, dass es keinen Grund für eine Flucht gebe und die Menschen in das Leben gemäß den Gesetzen des Landes integriert würden. Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan ist anders als Armenien ein autoritär geführtes Land ohne Medienfreiheit oder demokratisch gewählter Führung. Das Land steht wegen Menschenrechtsverstößen international in der Kritik.

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev betonte bei einer Veranstaltung am Montag, dass sich das Land seit langem durch eine Gesellschaft mit vielen Ethnien und Konfessionen auszeichne. «Wir leben wie eine Familie», sagte er aserbaidschanischen Medien zufolge. «Jetzt ist die Zeit gekommen, um Frieden zu schaffen im Kaukasus. Unsere Agenda ist Frieden in der Region, eine Zusammenarbeit und gegenseitiger Nutzen», sagte er in der Hauptstadt Baku. Aliyev hatte zuvor die Ansiedlung von Zehntausenden Aserbaidschanern in Berg-Karabach angekündigt.

Dagegen wirft die armenische Regierung den aserbaidschanischen Behörden eine ethnische Säuberung in Berg-Karabach vor. Die Karabach-Armenier befürchteten Verfolgung und Gewalt. Aserbaidschan hatte in einer Militäroffensive in der vorvergangenen Woche die seit Jahrzehnten umkämpfte Region zurückerobert. Die Führung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Berg-Karabach) hatte danach kapituliert und die Selbstauflösung zum 1. Januar 2024 besiegelt.


Hella und Mahle verkaufen Gemeinschaftsunternehmen BHTC nach Taiwan

LIPPSTADT: Der Scheinwerferhersteller Hella und der Autozulieferer Mahle verkaufen ihr Gemeinschaftsunternehmen Behr-Hella Thermocontrol (BHTC) nach Taiwan. Hella und Mahle geben dabei ihre jeweiligen 50-Prozent-Anteile ab, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Käufer ist der Displayhersteller AUO.

Das Gemeinschaftsunternehmen wird bei dem Deal mit 600 Millionen Euro bewertet. Hella rechne mit Buchgewinnen von rund 100 Millionen Euro, hieß es in der Mitteilung. BHTC entwickelt Klimaregelungs- sowie Bedien- und Anzeigesysteme für Autos. Derzeit beschäftigt BHTC rund 2900 Angestellte weltweit und setzte im vergangenen Jahr 619 Millionen Euro um.


Einsätze und Irak nach Bombenanschlag in Ankara

ISTANBUL: Einen Tag nach dem Bombenanschlag in Ankara haben türkische Sicherheitskräfte Einsätze in mehreren Provinzen des Landes begonnen. In Istanbul und der Provinz Kirikkale seien bisher 20 Menschen verhaftet worden, teilte das Innenministerium auf der Plattform X am Montag mit. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte sich am Sonntagabend zu dem Anschlag bekannt.

Am Sonntagmorgen hatte sich nach Regierungsangaben ein Angreifer vor dem Eingang des Innenministeriums in die Luft gesprengt. Ein weiterer ist demnach durch einen Kopfschuss getötet worden. Bei dem Schusswechsel nach der Explosion sind den Angaben zufolge zwei Polizisten leicht verletzt worden.

Bei Einsätzen in weiteren Provinzen am Montag seien bei Durchsuchungen Waffen und Munition beschlagnahmt worden, hieß es vom Innenministerium weiter.

In der Nacht zum Montag hatte das türkische Militär der eigenen Darstellung nach Luftangriffe auf Stellungen der PKK im Nordirak geflogen. Dabei sei eine «große Zahl von Terroristen neutralisiert» worden, hieß es. Die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF bestätigte die Angriffe und schrieb, dass es zunächst keine Informationen über Verletzte gegeben habe. Die Angriffe haben sich demnach gegen zivile Infrastruktur gerichtet.


Brandkatastrophe : Discos hatten keine Betriebsgenehmigung

MURCIA: Die Diskotheken in Murcia im Südosten Spaniens, in denen am Sonntag bei einem Brand 13 Menschen ums Leben kamen, hatten keine gültige Betriebsgenehmigung. Für zwei der drei ausgebrannten Lokale galt bereits seit Anfang vorigen Jahres eine behördliche Schließungsanordnung, sagte am Montag der für Städteplanung zuständige Stadtrat Antonio Navarro vor Journalisten in Murcia. «(Die Diskotheken) Teatre und Fonda waren seit der Verfügung zur Einstellung des Betriebs vom Januar 2022 ohne Genehmigung tätig», wurde Navarro vom staatlichen Fernseh-Sender RTVE zitiert.

Die Stadtverwaltung werde «mit Nachdruck» gegen mögliche Verantwortliche vorgehen und im Ermittlungsverfahren als Kläger auftreten, betonte der Politiker. Die Schließungsanordnung galt nach diesen amtlichen Angaben wegen einer nicht endgültig genehmigten Reform der Innenräume.

Bei dem am frühen Sonntagvormittag ausgebrochenen Feuer gab es nach amtlichen Angaben 13 Todesopfer, 24 Menschen wurden verletzt. Murcias Bürgermeister José Ballesta rief eine dreitägige Trauer aus. Die Ursache des Brandes blieb zunächst weiter unbekannt. Die spanische Nationalpolizei leitete Ermittlungen ein.


Katalin Karikó - Biochemikerin mit Durchhaltevermögen

PHILADELPHIA: Mitte der 70er Jahre hörte Katalin Karikó während einer Universitätsvorlesung in ihrer Heimat Ungarn zum ersten Mal von mRNA-Molekülen, inzwischen sind sie ihre Lebensaufgabe. Die 68-Jährige wuchs in einem kleinen ungarischen Städtchen auf - der Vater Metzger, die Mutter Buchhalterin, im Haus kein fließendes Wasser. Schon als Schülerin begann Karikó, sich für Biologie zu interessieren, studierte an der Universität in Szeged und promovierte dort auch - über mRNA-Moleküle. Ein Stipendium ermöglichte Mitte der 80er Jahre den Umzug in die USA, mit ihrem Mann, der kleinen Tochter und einigen Hundert Dollar.

Die nächsten Jahrzehnte verbrachte Karikó hauptsächlich an der University of Pennsylvania - mit immer neuen Rückschlägen und wenig Unterstützung, aber starkem Durchhaltevermögen. Ende der 90er Jahre lernte sie beim Fotokopieren zufällig den Immunologen Drew Weissman kennen, die beiden taten sich zusammen - und schafften es, den Einsatz von mRNA als Impfstoff zu ermöglichen. Die Technik wurde weiterentwickelt und wird heute von Unternehmen wie Moderna und Biontech unter anderem für Corona-Impfungen verwendet.

Biontech heuerte Karikó 2013 an. Sie behielt aber ihre Professorenstelle in Pennsylvania. Seit Anfang Oktober 2022 ist sie nur noch als Beraterin für Biontech tätig. Für ihre Entdeckungen, die vor allem mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ins Scheinwerferlicht rückten, ist Karikó bereits mehrfach ausgezeichnet worden - unter anderem mit dem Breakthrough Prize, dem Paul-Ehrlich-Preis und dem Lasker-Award.

Karikó wurde im Universitätsklinikum in Philadelphia (US-Staat Pennsylvania) mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft, den sie selbst mitentwickelt hat. «Da bin ich ein bisschen emotional geworden», erzählte sie 2021 in einem Podcast der «New York Times». «Als wir auf den Flur kamen, hat der Chef der Neurochirurgie gesagt: «Hier kommen die Erfinder dieses Impfstoffs.» Einige Menschen haben geklatscht - und das hat mich emotional gemacht und ich habe ein bisschen geweint.»


US-Immunologe Drew Weissman: Lieber im Labor als im Rampenlicht

PHILADELPHIA: Drew Weissman steht nicht gerne in der Öffentlichkeit. «Ich fühle mich im Labor viel mehr zu Hause als im Scheinwerferlicht», sagte der US-Immunologe, als er 2021 mit dem Lasker-Preis für seine Forschung über mRNA-Moleküle ausgezeichnet wurde. Gemeinsam unter anderem mit Katalin Karikó schuf er die Grundlage für die Entwicklung sogenannter mRNA-Impfstoffe.

Er freue sich sehr darüber, dass diese Forschung so eine große Hilfe habe leisten können, sagte der 1959 in Massachusetts geborene Wissenschaftler. Anstelle Erfolge wie die Bekanntgabe der Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen zu feiern, wollte er lieber schnell wieder ins Labor - was seine Ehefrau und die beiden gemeinsamen Töchter frustriere. «Nachdem wir alle komplett geimpft waren, habe ich dann gesagt: «Ok, wenn ihr unbedingt feiern wollt, dann lasst uns ein schönes gemeinsames Essen einnehmen.»»

Weissman studierte an der Brandeis und der Boston University, bevor er 1997 an die University of Pennsylvania kam, wo er bis heute arbeitet. Karikó traf er dort zufällig Ende der 90er Jahre beim Fotokopieren, die beiden taten sich zusammen - und schafften es schließlich, den Einsatz von mRNA als Impfstoff zu ermöglichen. Für seine Entdeckungen wurde Weissman bereits mehrfach ausgezeichnet - neben dem Lasker-Preis unter anderem mit dem Breakthrough Prize in Life Sciences, dem Prinzessin-von-Asturien-Preis und dem Preis der Robert-Koch-Stiftung.


Behörden nehmen Organhändler fest

ISLAMABAD: In Pakistan haben Behörden eine Gruppe von Organhändlern festgenommen. «Der Anführer, ein Doktor, hat gestanden, mindestens 328 Nierentransplantationen durchgeführt zu haben», sagte der Ministerpräsident der Provinz Punjab, Mohsin Naqvi, am Sonntagabend im Live-Fernsehen. Laut Naqvi hätte die Gruppe in manchen Fällen Menschen unter dem Vorwand einer kostenlosen medizinischen Untersuchung sogar ohne deren Wissen Nieren entnommen. In anderen Fällen wäre den Menschen Geld für ihr Organ angeboten worden. Die Preise für die Transplantation hätten für pakistanische Patienten bei 10.000 Dollar und für Patienten aus dem Ausland bei 35.000 Dollar gelegen.

Der Handel mit illegalen Organen sei in Pakistan auf dem Vormarsch, sagte ein Vertreter der Behörde für Organtransplantation in Punjab der Deutschen Presse-Agentur. Im vergangenen Monat nahmen Behörden in der Provinzhauptstadt Lahore zwei Ausländer fest, die sich einer illegalen Organspende in einem Bauernhaus unterzogen.

Pakistan gehörte in der Vergangenheit zu den Hotspots für illegale Organtransplantationen, bis 2010 für die Praxis Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren eingeführt wurden. Korruption und steigende Armut verhindern jedoch eine konsequente Umsetzung des Gesetzes. Für ihr Organ erhalten viele Spender auf illegalem Wege lediglich wenige Hundert Dollar, auch zu Todesfällen aufgrund medizinischer Komplikationen kommt es manchmal.


Mehrere Hundert Stellen bei Playmobil-Mutterkonzern fallen weg

ZIRNDORF: Der Playmobil-Mutterkonzern baut weltweit rund 700 Stellen ab, davon rund 370 in Deutschland. Das gab die Horst Brandstätter Group am Montag in Zirndorf bei Nürnberg bekannt. Der Stellenabbau entspreche einem Anteil von 17 Prozent weltweit und 16 Prozent der Gesamtbelegschaft in Deutschland.

«Dies hat die Unternehmensleitung nach Abschluss einer umfassenden Untersuchung aller Geschäftsbereiche und unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung und aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen entschieden», teilte ein Sprecher mit. Der Playmobil-Mutterkonzern verzeichnete den Angaben zufolge in den beiden vergangenen Geschäftsjahren Umsatz- und Gewinneinbußen.

Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass der Playmobil-Hersteller seinen Formenbau auslagern und 74 Stellen streichen will. Der Formenbau gehöre nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Unternehmens und habe an Bedeutung verloren, hatte das Unternehmen mitgeteilt.


Spaniens König startet neue Gesprächsrunde zur Regierungsbildung

MADRID: Der spanische König Felipe VI. hat eine neue Runde von Konsultationen über eine Regierungsbildung begonnen. Der Monarch empfing am Montag in seiner Residenz im Zarzuela-Palast in Madrid zunächst Vertreter kleinerer Parteien. Für Dienstag lud Felipe den geschäftsführenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez von der Sozialistischen Partei PSOE und Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo von der konservativen Volkspartei PP ein. Anschließend könnte der König Sánchez den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen.

Felipe hatte zunächst Feijóo beauftragt, dessen PP die vorgezogene Parlamentswahl am 23. Juli vor der PSOE gewonnen hatte. Doch die Kandidatur des 62-Jährigen wurde vorige Woche vom Unterhaus des Parlaments abgelehnt. Nun dürfte Sánchez an der Reihe sein.

Dem Sozialisten werden zwar bessere Chancen als Feijóo eingeräumt. Aber auch Sánchez steht vor einer sehr schweren Aufgabe. Er benötigt unter anderem die Stimmen der linken Partei ERC des katalanischen Regierungschefs Pere Aragonès sowie der konservativen Partei Junts des in Belgien im Exil lebenden Separatistenführers Carles Puigdemont. Beide streben die Unabhängigkeit Kataloniens an und fordern für ihre Unterstützung eine Amnestie für jene Separatisten, die am gescheiterten Abspaltungsversuch vom Herbst 2017 teilnahmen.

Sánchez steht unter Druck: Wenn bis zum 27. November kein Regierungschef gefunden wird, müssten die Spanier am 14. Januar erneut zu den Wahlurnen. Es droht nicht nur eine innenpolitische Blockade. Damit würde auch die gesamte EU-Ratspräsidentschaft Spaniens bis zum 31. Dezember von der politischen Ungewissheit in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone überschattet werden.


Taiwan und Hongkong erwarten erneut Taifun

HONGKONG: Die Menschen in Südchina und Taiwan müssen sich erneut auf einen herannahenden Taifun einstellen. Die Wetterbehörde in Taiwan warnte am Montag vor schwerem Regen und starken Winden im Süden der Inselrepublik mit mehr als 23 Millionen Einwohnern. Am Dienstag dürfte Taifun «Koinu» weiter an Kraft gewinnen. Der Mitteilung zufolge könnte er dann von Mittwoch auf Donnerstag aus Südosten kommend am Südzipfel Taiwans auf Land treffen.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ordnete die Wetterbeobachtungsstelle den tropischen Wirbelsturm für Mittwoch als «Super-Taifun» ein. Die Meteorologen rechnen an dem Tag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 Kilometern je Stunde. Laut den Vorhersagen könnte «Koinu» gegen Ende der Woche das chinesische Festland erreichen. Betroffen wären etwa die Metropole Hongkong und die Provinz Guangdong.

In Südchina hatten Taifune in den vergangenen Wochen mit schweren Regenfällen und heftigen Stürmen Straßen unter Wasser gesetzt, zu Erdrutschen geführt sowie Menschen verletzt und getötet.


Arbeitslosenquote in der Eurozone auf Rekordtief

LUXEMBURG: Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist trotz konjunkturellen Gegenwinds auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Arbeitslosenquote fiel im August im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Niedriger war die Quote seit Einführung des Euro noch nie. Der Juli-Wert wurde von 6,4 auf 6,5 Prozent revidiert.

Das Statistikamt schätzt die Zahl der Arbeitslosen in den 20 Mitgliedstaaten der Eurozone auf rund 10,9 Millionen. Das sind rund 107.000 weniger als im Vormonat. Im Jahresvergleich ging die Zahl um rund 407.000 zurück. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 13,8 Prozent deutlich höher als die Gesamtarbeitslosigkeit.

Regional stellt sich die Arbeitsmarktlage sehr unterschiedlich dar. In der Eurozone weisen die höchsten Arbeitslosenquoten Spanien mit 11,5 Prozent und Griechenland mit 10,9 Prozent auf. Deutschland hat mit 3,0 Prozent eine der niedrigsten Quoten. Am niedrigsten liegt sie in Malta mit 2,7 Prozent.

Die Arbeitsmarktdaten von Eurostat basieren auf Zahlen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die Quote für Deutschland ist daher deutlich niedriger als die Quote, die von der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet wird. Nach Zahlen vom Freitag betrug diese im September 5,7 Prozent.


Britische Ärztestreiks: Bis zu 7900 Pfund für Schichten

LONDON: Um die Versorgung während Ärztestreiks in Großbritannien aufrechtzuerhalten, haben einige Kliniken an Mediziner Tausende Pfund für eine Schicht bezahlt. Wie die Zeitung «Times» am Montag berichtete, bezahlte eine neurologische Abteilung in Liverpool im Juni insgesamt 7853 Pfund (9060 Euro) für eine Schicht von unbestimmter Dauer. Im Juli gab es 6247 Pfund für eine 13 Stunden lange Schicht in der Allgemeinchirurgie im südostenglischen Kent, mehrere Kliniken gaben mehr als 3000 Pfund je Schicht aus. Bis Anfang August beliefen sich die Kosten für Streikschichten demnach insgesamt auf mehr als eine Milliarde Pfund.

Der chronisch unterfinanzierte und unterbesetzte NHS wird seit Monaten immer wieder von Streikwellen erschüttert, die zum historisch hohen Rückstau von OP-Terminen beitragen. Mediziner aus allen Bereichen fordern deutlich höhere Löhne und bessere Bedingungen.

Am Montag legten Fach- und Assistenzärzte erneut für drei Tage die Arbeit nieder. Die Gewerkschaften haben ein Angebot, das auf einer Empfehlung einer unabhängigen Kommission beruht, als zu niedrig abgelehnt. Die konservative Regierung wirft den NHS-Beschäftigten daher «Abzocke» vor, neue Verhandlungen sind derzeit nicht in Sicht.


Kosovo zeigt Drohnenaufnahmen von Trainings serbischer Paramilitärs

PRISTINA: Serbische Paramilitärs, die vor einer Woche kosovarische Polizisten überfielen, sollen zuvor auf serbischem Territorium trainiert haben. Das teilte Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti im Kurznachrichtendienst Plattform X (vormals Twitter) mit. Er postete dort auch Drohnenaufnahmen, die diese Übungen zeigen sollen. «Die Angriffe (auf kosovarische Polizisten) geschahen mit voller Unterstützung und Planung des serbischen Staats», schrieb Kurti.

Die Drohnenaufnahmen hätten die serbischen Aggressoren selber gemacht und Kosovos Polizei habe diese zusammen mit Waffen sichergestellt, erläuterte Innenminister Xhelal Svecla nach Angaben der kosovarischen Zeitung «Koha Ditore». Die Übungen hätten an der grenznahen serbischen Militärbasis Kopaonik stattgefunden sowie in Pasuljanske Livade, einem der größten Truppenübungsplätze Serbiens. Zudem hätten Übungen auf einem Grundstück stattgefunden, das dem kosovo-serbischen Politiker und Geschäftsmann Milan Radoicic gehört, der sich zu dem Überfall auf die kosovarischen Polizisten bekannt hatte.

Auslöser der neuen Spannungen zwischen Serbien und Kosovo war vor gut einer Woche der Angriff eines 30-köpfigen, schwer bewaffneten serbischen Kommandotrupps in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo auf kosovarische Polizisten. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.


19-Jährige Deutsche stirbt nach vermutlich gezielter Auto-Attacke

DUISBURG: Nach einer vermutlich gezielten Attacke mit einem Auto auf eine 19-jährige Frau und ihr einjähriges Kind im nordwestdeutschen Duisburg ist die Frau an ihren schweren Verletzungen gestorben. Dies teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg am Montag mit.

Erste Zeugenaussagen deuteten darauf hin, dass Beziehungsstreitigkeiten zu der Tat geführt haben könnten, hieß es. Demnach hatte der 25-jährige Ehemann der Frau und Vater des Kindes die beiden am Sonntag mit dem Auto angefahren und dabei lebensgefährlich verletzt. Der Mann habe die serbische Staatsangehörigkeit, seine Frau die deutsche. Er wurde festgenommen. Eine Mordkommission ermittelt.

Der Mann sei nach der Auto-Attacke ausgestiegen und hätte auf die Frau eingeschlagen und eingetreten, hieß es weiter. Zeugen hätten ihn dann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Das Kind schwebe weiterhin in Lebensgefahr.


Trump will zum Betrugsprozess in New York erscheinen

NEW YORK: Der ehemalige US-Präsidenten Donald Trump will in einem Betrugsprozess gegen ihn am Montag in New York persönlich erscheinen. «Ich gehe morgen früh zum Gericht, um für meinen Namen und Ruf zu kämpfen», schrieb er am Sonntagabend (Ortszeit) auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform «Truth Social».

Der New Yorker Richter Arthur Engoron hatte Trump, seinen Söhnen und leitenden Mitarbeitern in einer Vorentscheidung am vorigen Dienstag bereits vorgeworfen, den Firmenwert seiner Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben. Damit sollen sie versucht haben, günstigere Konditionen für Kredite und Versicherungsverträge zu bekommen, was gegen New Yorker Recht verstößt.

In dem am Montag beginnenden Verfahren geht es nun um die genaue Festlegung möglicher Strafen. Bei dem von Generalstaatsanwältin James angestrengten Verfahren handelt es sich um einen Zivilprozess, Gefängnis droht Trump nicht. James will erreichen, dass Trump 250 Millionen US-Dollar (rund 236 Millionen Euro) zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr machen darf.

Auf dem Spiel steht für den Ex-US-Präsidenten unter anderem die Kontrolle über mehrere Immobilien im Bundesstaat New York. Noch unklar ist, ob Trump gar gezwungen werden könnte, einige Wahrzeichen zu verkaufen, darunter den Trump Tower in Manhattan. Trump weist alle Vorwürfe zurück. «DER GANZE FALL IST EIN BETRUG!!! Wir sehen uns vor Gericht - Montagmorgen», schrieb er auf «Truth Social». Laut dem Sender CNN sollte der Prozess um 10.00 Uhr New Yorker Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) beginnen. Er könnte sich über Monate hinziehen.


Bäte bleibt bis 2028 Allianz-Chef - Finanzvorstand geht

MÜNCHEN: Der Versicherer Allianz sorgt an der Führungsspitze für Klarheit. Das Mandat von Oliver Bäte als Vorstandsvorsitzender sei bis zur Hauptversammlung 2028 verlängert worden, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Der 58-Jährige ist seit 2008 bei der Allianz und seit Mai 2015 Konzernchef. Der Aufsichtsrat verwies bei der Entscheidung für seine Vertragsverlängerung auf das nachhaltige und profitable Wachstum im Konzern.

Zugleich verliert die Allianz ihren Finanzvorstand Giulio Terzariol an den italienischen Konkurrenten Generali. Der 51-jährige Italiener werde zum 31. Dezember von seinem Amt entbunden, um seine Karrieremöglichkeit außerhalb der Allianz wahrnehmen zu können, hieß es weiter. Claire-Marie Coste-Lepoutre übernimmt zu Beginn 2024 den wichtigen Posten des Finanzvorstands.


Etiketten für Rolltreppen: Japans Bahnen drängen aufs Stehenbleiben

TOKIO: Lange Zeit war es im regelverliebten Japan üblich, auf Rolltreppen auf der einen Seite stehen zu bleiben und die andere Seite für besonders Eilige zum Gehen frei zu lassen. Dies galt lange als effizienteste Methode, um den Passagierstrom auf den chronisch überfüllten Bahnhöfen am Fließen zu halten. Seit einigen Jahren versuchen die Bahnbetreiber allerdings mit verschiedenen Kampagnen, die Fahrgäste zum Umdenken zu bewegen. Denn das Gehen auf Rolltreppen gilt längst als gefährlich. Doch noch immer hat nicht jeder die neue Regel verinnerlicht. In der Stadt Nagoya ist nun eine Verordnung in Kraft getreten, die das Stehenbleiben auf Rolltreppen in zwei Reihen vorschreibt, wie die japanische Zeitung «Mainichi Shimbun» berichtete.

Ziel der Verordnung sei es, eine Veränderung des Bewusstseins und der Gewohnheiten zu fördern, um Unfälle wie Stürze zu vermeiden, hieß es. Die Betreiber von Bahnhöfen und kommerziellen Einrichtungen sind demnach künftig verpflichtet, ihre Gäste über die Verordnung zu informieren. Strafen seien allerdings keine vorgesehen. Wie wirksam die neue Verordnung sein wird, muss sich also erst noch zeigen.

Japan ist bekannt dafür, gerne Regeln und Vorschriften zu verhängen. Doch die Lebenswirklichkeit sieht bisweilen nicht ganz so pedantisch aus, auch wenn sich die meisten Japanerinnen und Japaner schon aus Bequemlichkeit daran halten. Als vor zwei Jahren in der Präfektur Saitama eine Verordnung zum Stehenbleiben auf Rolltreppen erlassen wurde, zeigte sie laut der «Mainichi Shimbun» zu Beginn auch Wirkung. Nach einem Jahr fingen manche aber wieder an, auf Rolltreppen zu gehen. Experten halten es daher für wichtig, die Einhaltung der neuen Regel weiterhin einzufordern, berichtete das Blatt.


BASF-Chef will milliardenschwere Konzernteile verkaufen

DÜSSELDORF: Der Chemieriese BASF steht mit dem Wechsel an der Führungsspitze und angesichts schleppend laufender Geschäfte vor einem größeren Verkaufsprogramm. Der noch amtierende Vorstandschef Martin Brudermüller treibe sieben Monate vor seinem Ausscheiden den Verkauf von Konzernteilen im Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro voran, berichtete das «Handelsblatt» (Montag) unter Berufung auf Unternehmens- und Finanzkreise.

Demnach geht es um vier Bereiche. Einerseits die Öl- und Gasfördertochter Wintershall Dea - eine Trennung ist hier bereits seit mehreren Jahren geplant. Interessenten seien unter anderem der französische Ölkonzern Totalenergies und der norwegische Förderer Equinor. Auch ein Staatsfonds aus Abu Dhabi gehöre zum Interessentenkreis. BASF hält rund 73 Prozent an der Firma. Weitere Verkaufskandidaten sollen das Katalysatorengeschäft für Verbrennerautos, Teile der Sparte mit Lacken und Beschichtungen (Coatings) sowie einzelne Werke im Geschäft mit Nahrungszusätzen sein. BASF wollte sich laut «Handelsblatt» nicht dazu äußern.

Bis Dezember soll dem Bericht zufolge über die Nachfolge an der Konzernspitze entschieden werden. Favorit sei Asien-Vorstand und Brudermüller-Vertrauter Markus Kamieth (53). Aber auch Technologie-Vorständin Melanie Maas-Brunner (55) könne sich Chancen ausrechnen.


Legendärer BMW-Chef von Kuenheim wird 95

MÜNCHEN: Der frühere BMW-Chef Eberhard von Kuenheim wird am Montag 95 Jahre alt. Er hatte von 1970 bis 1993 - heute kaum mehr vorstellbare 23 Jahre lang - an der Spitze des Unternehmens gestanden und es von einem mittelständischen Autobauer mit drei Fabriken zu einem profitablen Weltkonzern gemacht. Der BMW-Generalbevollmächtigte Maximilian Schöberl sagte in München, die Ära Kuenheim sei für das Unternehmen kaum zu überschätzen: «Auf seinem strategischen Weitblick und unternehmerischen Mut basiert unser Erfolg als Weltkonzern.»

Der Adlige, am 2. Oktober 1928 in Ostpreußen geboren, wurde als Ingenieur mit gerade mal 41 Jahren Vorstandschef von BMW. Das Unternehmen hatte damals 23.000 Mitarbeiter, verkaufte 140.000 Autos im Jahr und erwirtschafte knapp zwei Milliarden D-Mark Umsatz.

Kuenheim führte die noch heute bestehenden Modellreihen mit dem 3er, 5er, 7er ein, baute neue Werke in Deutschland, in Steyr in Österreich, in Südafrika und in Spartanburg in den USA. Die IG Metall bescheinigte ihm, er habe «immer ein kooperatives Verhältnis mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften» gesucht. 1993 wechselte er in den Aufsichtsrat und segnete die Übernahme des britischen Autobauers Rover 1994 ab - was sich als Fiasko erweisen sollte.

Die Familie Quandt, die fast die Hälfte der BMW-Aktien hält, bescheinigte ihm jedoch bei seinem Abschied 1999 und in den folgenden Jahrzehnten, er sei «ein großes Glück für die Bayerischen Motorenwerke» gewesen. Eberhard von Kuenheim lebt heute in München.


Schwarze Politikerin folgt verstorbener US-Senatorin Feinstein nach

WASHINGTON: Die kalifornische Politikerin und Aktivistin Laphonza Butler soll Nachfolgerin der vorige Woche im Alter von 90 Jahren verstorbenen US-Senatorin Dianne Feinstein werden. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom werde sie noch an diesem Montag nominieren, hieß es in übereinstimmenden US-Medienberichten. Die schwarze Demokratin war auch Beraterin der heutigen Vizepräsidentin Kamala Harris im Präsidentschaftswahlkampf 2020.

Derzeit ist Butler Vorsitzende von Emily's List, einer Organisation, die demokratische Kandidatinnen, die sich für das Recht auf Abtreibung einsetzen, für politische Ämter unterstützt. Zuvor war sie unter anderem Vorsitzende von SEIU Local 2015, der größten US-Gewerkschaft für Beschäftigte in der häuslichen Pflege.

Feinstein war am vorigen Donnerstag in Washington verstorben. Sie war die älteste Senatorin in der Kongresskammer. Sie hatte in ihrer langen politischen Laufbahn zahlreiche ranghohe Ämter inne und war als Frau damit oft Pionierin. Von 1978 bis 1988 war sie die erste Bürgermeisterin von San Francisco, 1992 wurde sie als erste Frau für den Bundesstaat Kalifornien in den Senat gewählt.

Die Demokraten von Präsident Joe Biden haben im Senat eine Mehrheit. Sie ist mit 51 zu 49 Sitzen allerdings recht knapp, so dass Interesse an einer schnellen Neubesetzung des vakanten Sitzes bestehen dürfte.


Mindestens zehn Tote bei Einsturz von Kirchendach

CIUDAD MADERO: Beim Einsturz eines Kirchendachs sind im Nordosten Mexikos mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Weitere 60 Menschen wurden verletzt, als das Dach der Kirche Santa Cruz in der Stadt Ciudad Madero zusammenbrach, wie die Sicherheitsbehörden des Bundesstaats Tamaulipas am Montag mitteilten. 23 Verletzte wurden in Krankenhäusern behandelt, zwei waren demnach schwer verletzt.

Zum Zeitpunkt des Unglücks feierten zahlreiche Menschen in der Kirche eine Taufe. «Wir bedauern den schmerzvollen Verlust der Personen, die der Taufe ihrer Kinder beiwohnten», hieß es in einer Stellungnahme der Diözese von Tampico. «Wir beten zu Gott, dass sie in Frieden ruhen mögen und ihre Familien Trost finden.»

Im Fernsehen war zu sehen, wie Sicherheitskräfte, Gläubige und Anwohner versuchten, Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Nach Angaben der Behörden waren Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter an dem Rettungseinsatz beteiligt.

«Ich bedauere zutiefst, was in der Kirche Santa Cruz in Ciudad Madero geschehen ist», schrieb der Gouverneur von Tamaulipas, Américo Villareal, auf X, ehemals Twitter. «Meine Solidarität gilt den Familien, die geliebte Menschen verloren haben.»

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