Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Trump fordert Abzug der Richterin vom Verfahren zu Wahlbeeinflussung

WASHINGTON: Der frühere US-Präsident Donald Trump will die zuständige Richterin von seinem Bundesverfahren im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug abziehen lassen. Trumps Anwälte beantragten am Montag (Ortszeit) bei Gericht in Washington, Richterin Tanya Chutkan solle den Fall abgeben. Zur Begründung führten sie mehrere Aussagen Chutkans aus der Vergangenheit auf und warfen ihr vor, sie sei nicht neutral, sondern gehe mit einer Vorfestlegung in das Verfahren.

Trump ist in Washington auf Bundesebene im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Es geht um seinen monatelangen Feldzug gegen seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020, der am 6. Januar 2021 in der gewaltsamen Attacke seiner Anhänger auf das US-Kapitol gipfelte. Dem 77-Jährigen wird unter anderem eine Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten zur Last gelegt.

Chutkan hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrere Verfahren gegen Randalierer geleitet, die am Sturm auf das Kapitol beteiligt waren. Sie tat sich dabei mit besonders harten Urteilen hervor. In einem der Verfahren hatte sie erklärt, die Randalierer hätten gehandelt «in blinder Loyalität zu einer Person, die übrigens bis heute auf freiem Fuß ist». Unter anderem an diesem Verweis auf Trump stören sich der Republikaner und dessen Verteidiger. Die Bedeutung dieser Aussage sei klar: Trump sei nach Chutkans Auffassung frei, sollte es aber nicht sein, schrieben sie in dem Antrag vom Montag.

Der Vorstoß Trumps kommt nicht überraschend. Der Ex-Präsident und seine Anwälte versuchen auf diversen Wegen, die verschiedenen Verfahren gegen ihn durch juristische Anträge in die Länge zu ziehen. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber ist mitten im Wahlkampf für eine mögliche zweite Amtszeit mit insgesamt vier verschiedenen Anklagen konfrontiert.


USA bereiten Weg für Gefangenenaustausch mit Iran

WASHINGTON: Die USA haben einem Medienbericht zufolge einen weiteren wesentlichen Schritt unternommen, um einen Gefangenenaustausch mit dem Iran vorzubereiten. Die US-Regierung habe eine Ausnahmegenehmigung für Banken erteilt, damit diese eingefrorenes iranisches Vermögen transferieren könnten, ohne US-Sanktionen befürchten zu müssen, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf Regierungskreise. Der US-Kongress sei am Montag darüber informiert worden, hieß es weiter. Das Geld solle von Südkorea nach Katar überwiesen werden. Bereits seit mehreren Wochen ist bekannt, dass die USA und der Iran über einen Gefangenenaustausch verhandeln.

Im August hatte Irans Justiz mehrere US-Bürger aus der Haft entlassen und zunächst in einen Hausarrest überstellt. Insgesamt fünf Personen mit US-Staatsbürgerschaft sollen im Rahmen eines Gefangenentauschs die Islamische Republik verlassen können. Im Gegenzug fordert der Iran rund sechs Milliarden US-Dollar (5,58 Milliarden Euro), das in Südkorea wegen internationaler Sanktionen eingefroren wurde. Nach US-Angaben kann der Iran das Geld nur für humanitäre Zwecke nutzen. Auch in den USA inhaftierte Iraner sollen durch den Deal freikommen. Die «Washington Post» schrieb, geplant sei die Freilassung von fünf Iranern. Noch laufen jedoch die Arbeiten an Details der Vereinbarung.

Gegen den geplanten Deal gab es bereits vorab reichlich Einwände. Kritiker in den USA fürchten, Teheran werde die Milliarden Dollar am Ende doch für militärische Zwecke nutzen können.


Biden nutzt Gedenken an 11. September 2001 für Aufruf zu Einigkeit

ANCHORAGE/WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat das Gedenken an die verheerenden Terroranschläge vom 11. September 2001 für einen Aufruf zur Einigkeit im Land genutzt. «Wir dürfen dieses Gefühl der nationalen Einheit niemals verlieren», sagte Biden am Montag (Ortszeit) auf einem Militärstützpunkt im Bundesstaat Alaska bei einer Gedenkveranstaltung zum 22. Jahrestag der Anschläge. Die Attacke habe das Land damals zusammengeschweißt. «Lasst uns den 11. September ehren, indem wir unseren Glauben ineinander erneuern», mahnte er. «Lasst uns daran erinnern, wer wir als Nation sind.»

Am 11. September 2001 waren bei dem bislang schlimmsten terroristischen Anschlag rund 3000 Menschen in den Vereinigten Staaten getötet worden. Islamistische Terroristen hatten drei gekaperte Verkehrsmaschinen in das World Trade Center in New York und das Pentagon nahe Washington gesteuert. Eine vierte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania ab.

Biden rief angesichts der großen politischen Spaltung im Land dazu auf, sich auf den Zusammenhalt von damals zu besinnen. «Es ist wichtiger denn je, dass wir uns vereinen rund um das Prinzip der amerikanischen Demokratie, unabhängig von unserem politischen Hintergrund», sagte der Demokrat. Das Land dürfe nicht der sinnlosen Politik der Unterschiede und der Spaltung erliegen und sich durch kleinliche Auseinandersetzungen auseinanderreißen lassen. «Wir müssen weiter zusammenhalten.»


UN-Hochkommissar fordert mehr Hilfe für Sudan-Flüchtlinge im Tschad

N'DJAMENA: Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, hat nach einem Besuch im Tschad mehr internationale Hilfe für das Land gefordert. Nach dem Ausbruch des Konflikts im benachbarten Sudan seien so viele Menschen in den Tschad geflohen, dass mittlerweile einer von 17 Einwohnern des Landes ein Flüchtling sei, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen am Montag mit. Grandi hatte vergangene Woche sowohl Tschads Hauptstadt N'Djamena sowie den Osten des bitterarmen Landes mit etwa 18 Millionen Einwohnern in der Sahelzone in Zentralafrika besucht.

«Die Solidarität des tschadischen Volkes mit den Flüchtlingen ist außerordentlich, und die Behörden - sowohl in N'Djamena als auch in den östlichen Provinzen, in die der Zustrom erfolgt ist - haben keine Mühen gescheut, um die Flüchtlinge aufzunehmen, obwohl die Mittel sehr begrenzt sind und der Tschad vor vielen anderen Herausforderungen steht», sagte Grandi der Mitteilung zufolge. «Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Entwicklungsakteure, muss ihr Engagement verdoppeln, um ihnen zu helfen.»

Im Tschad hatten schon vor diesem Jahr Hunderttausende Menschen Schutz gesucht. Seit Ausbruch der Kämpfe im Sudan im April sind laut UNHCR bis Anfang September mehr als 400.000 weitere Flüchtlinge angekommen - 86 Prozent davon Frauen und Kinder. Die meisten kämen aus der angrenzenden Region Darfur, wo auch brutale ethnische Gewalt ausgebrochen ist und Zivilisten ermordet oder vergewaltigt werden.

Insgesamt sind durch den Konflikt UN-Angaben zufolge 5,2 Millionen Menschen im Sudan vertrieben worden - die meisten von ihnen sind weiterhin innerhalb des Landes auf der Flucht. Der Gesamtbedarf für die regionale Flüchtlingshilfe liege bei einer Milliarde US-Dollar. Bislang seien allerdings nur etwa 207,3 Millionen US-Dollar (rund 193 Millionen Euro) eingegangen. Die Weltbank kündigte während Grandis Besuch ein neues Paket von Fördermitteln in Höhe von 340 Millionen US-Dollar für den Tschad an, um zur Bewältigung der vielfältigen Schocks beizutragen, mit denen das Land konfrontiert ist.


Wasserwerke an Maas wollen deutsche Hilfe für sauberes Trinkwasser

ROTTERDAM: Niederländische und belgische Wasserwerke wollen auch Deutschland in die Verantwortung nehmen, um die Wasserqualität im Fluss Maas zu verbessern. Mit dem Klimawandel und zunehmender Trockenheit sinke nicht nur die Wassermenge in dem Fluss sondern auch die Konzentration eingeleiteter Schadstoffe nehme zu, heißt es in dem am Montag vorgelegten Jahresbericht des Verbandes der Flusswasserwerke an der Maas (RIWA-Maas). Um aus der Maas in beiden Ländern weiterhin sieben Millionen Menschen verlässlich mit Trinkwasser versorgen zu können, müssten Schadstoffeinleitungen in den Fluss reduziert werden.

Dazu müssten auch Deutschland und Frankreich Auskunft über genehmigte Einleitungen in die Maas und ihre Zuflüsse geben, teilte der Verband mit. Eine bessere internationale Zusammenarbeit sei dringend nötig. Zu den deutschen Zuflüssen in die Maas gehören die Niers, die Schwalm und die Rur. Die Maas fließt von Ostfrankreich über Belgien und die Niederlande streckenweise entlang der Grenze zu Nordrhein-Westfalen Richtung Rotterdam.

Neben Rückständen von Arzneimitteln gelangten vor allem Industrieabwässer in den Fluss, wozu ein länderübergreifender Gesamtüberblick aber laut Verband fehlt. Teils sei gar nicht bekannt, welche Stoffe von welcher Giftigkeit tatsächlich in den Fluss eingeleitet werden. Es gebe neue Stoffe und Produktionsprozesse und außerdem käme es zu illegalen Einleitungen.


Plädoyer für Demokratie 50 Jahre nach Putsch

SANTIAGO DE CHILE: In Chile ist der 50. Jahrestag des Militärputsches gegen Präsident Salvador Allende mit einer feierlichen Gedenkstunde begangen worden. «Wir gedenken eines schmerzhaften Datums, das zweifellos einen Wendepunkt in unserer Geschichte darstellt», sagte der linke Präsident Gabriel Boric am Montag im Regierungssitz La Moneda in der Hauptstadt Santiago de Chile. Boric plädierte für die Demokratie als einzigen Weg zu einer gerechteren und menschlicheren Gesellschaft. In einer Schweigeminute wurde der Opfer der Diktatur gedacht.

Mit dem Staatsstreich am 11. September 1973 begann eine 17 Jahre lange Diktatur. Als die Soldaten in den Regierungssitz eindrangen, erschoss sich Präsident Allende mit einer Kalaschnikow. Tausende Menschen wurden in den folgenden Jahren gefoltert und getötet, viele weitere wurden verschleppt oder ins Exil getrieben. Der Putsch unter dem Kommando von General Augusto Pinochet spaltet die chilenische Gesellschaft noch immer. Familien der Opfer der Militärdiktatur beklagen, dass viele Verbrechen nie aufgeklärt und die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.

An der Gedenkveranstaltung nahmen unter anderem die Staats- und Regierungschefs von Mexiko, Kolumbien, Bolivien, Uruguay und Portugal teil. In Vertretung für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) als Bundesratspräsident nach Chile. Auch die Tochter des gestürzten Präsidenten, Senatorin Isabel Allende (78), war bei der Gedenkstunde anwesend.


Demo für Kataloniens Unabhängigkeit - Separatisten als Königsmacher

BARCELONA: Zehntausende haben in Katalonien anlässlich des Nationalfeiertags «Diada» die Unabhängigkeit der Region im Nordosten Spaniens gefordert. Nach einem Sternmarsch versammelten sich Demonstranten am Montagabend auf der Plaça d'Espanya im Zentrum Barcelonas, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Sie skandierten Slogans wie «Unabhängigkeit, Freiheit». Der katalanische Regionalregierungschef Pere Aragonès sagte kurz vor der Kundgebung, man dürfe die Chance, die sich aufgrund der plötzlichen Bedeutung der katalanischen Parteien für die Bildung einer neuen spanischen Regierung ergebe, nicht verpassen.

Die Organisatoren der Demonstration, die Bürgerbewegung ANC, sprachen am Abend von rund 800.000 Teilnehmern. Die Polizei hatte am frühen Abend von rund 115.000 Demonstranten gesprochen. Zunächst ließ sich nicht klären, wieso die Schätzungen so unterschiedlich ausfielen.

Die «Diada», bei der immer am 11. September an den Verlust der Selbstverwaltung 1714 erinnert wird, gilt jedes Jahr als Gradmesser für die Stärke der Unabhängigkeitsbewegung. Dieses Jahr wurde die Demonstration in ganz Spanien mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, denn die separatistischen Parteien Kataloniens spielen sechs Jahre nach der Niederschlagung des Abspaltungsversuchs vom Herbst 2017 plötzlich eine Hauptrolle als Königsmacher in der spanischen Politik. Die beiden katalanischen Separatistenparteien im Madrider Parlament werden in den nächsten Wochen darüber entscheiden, ob der geschäftsführende Regierungschef Pedro Sánchez weiterregieren kann oder es eine Neuwahl geben muss.

Denn ohne die Stimmen der Katalanen hätten die Sozialisten (PSOE) von Sánchez keine Mehrheit. Zunächst aber hat Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo von der konservativen Volkspartei (PP), der bei der Wahl am 23. Juli die meisten Stimmen bekommen hatte, noch bis zum 27. September Zeit, ein Regierungsbündnis zu schmieden. Allerdings werden ihm nur geringe Chancen eingeräumt. Dann müsste Sánchez mit der linksnationalistischen ERC von Aragonès und vor allem mit der Partei Junts des in Belgien lebenden Separatistenführers Carles Puigdemont verhandeln. Die weniger kompromissbereite Junts fordert bisher unter anderem ein in Spanien als inakzeptabel geltendes Unabhängigkeitsreferendum.


Vor Todestag der Protestikone angespannte Lage in Irans Kurdenregion

TEHERAN: Vor dem ersten Todestag der Protestikone Jina Mahsa Amini hat Irans Sicherheitsapparat zusätzliche Kräfte in ihre kurdische Heimatstadt entsandt. Polizei- und Sicherheitseinheiten seien am Rande der Stadt Saghes stationiert worden, berichteten Augenzeugen am Montag. Am Samstag jährt sich erstmals der Tod der iranischen Kurdin, der im Herbst 2022 die schwersten Proteste seit Jahrzehnten im Iran ausgelöst hatte.

Die Lage in Saghes war Augenzeugen zufolge angespannt. Bewohner sprachen etwa von einer Atmosphäre «wie Feuer unter der Asche». Angespannt war die Lage auch in den Nachbarstädten.

Amini wurde Mitte September 2022 von den berüchtigten Sittenwächtern wegen eines angeblich nicht richtig getragenen Kopftuchs gewaltsam festgenommen. Die junge Frau fiel ins Koma und starb in einem Krankenhaus. Zu ihrer Beerdigung strömten damals Tausende Menschen. Ausgehend von den Kurdenregionen verbreiteten sich die Proteste wie ein Lauffeuer. Sie richteten sich zunächst im Rahmen einer Frauenbewegung gegen den Kopftuchzwang, dann gegen das gesamte islamische System.


Gericht in Sarajevo bestätigt Anklage gegen Serben-Führer Dodik

SARAJEVO: Das Gericht von Bosnien-Herzegowina hat einer Anklage gegen den Präsidenten des serbischen Landesteils, Milorad Dodik, wegen mutmaßlichen Amtsmissbrauchs stattgegeben. Das berichteten bosnische Medien am Montag. Damit kann der nationalistische Politiker vor Gericht gestellt werden.

Die bosnische Staatsanwaltschaft hatte die Anklage im Vormonat erhoben, weil Dodik veranlasst hatte, dass Entscheidungen des Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft, des Deutschen Christian Schmidt, nicht mehr im Amtsblatt des Landesteils Republika Srpska (RS) veröffentlicht werden. Außerdem hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Direktor des Amtsblattes, Milos Lukic, erhoben. Auch diese ließ das Gericht zu.

Die juristische Auseinandersetzung ist Ausdruck eines politischen Machtkampfes. Der von Russland unterstützte Dodik strebt danach, die RS vom bosnischen Gesamtstaat abzuspalten. Damit verstößt er gegen den Friedensvertrag von Dayton, der im Jahr 1995 den mehr als dreijährigen Krieg zwischen Serben, Bosniaken und Kroaten beendete. Der internationale Repräsentant soll über die Einhaltung des Dayton-Vertrags wachen. Dafür ist er mit weitgehenden Befugnissen ausgestattet. Unter anderem kann er Gesetze erlassen und aufheben.

Das von Dodik kontrollierte Parlament der RS hatte im Juni ein Gesetz beschlossen, das Urteile des bosnischen Verfassungsgerichts auf dem Gebiet der RS ungültig gemacht hätte. Schmidt hob dieses Gesetz umgehend auf. Diese Entscheidung erschien noch im Amtsblatt der RS. Unmittelbar darauf untersagte es Dodik, weitere Erlasse Schmidts im Amtsblatt zu veröffentlichen.


Frankreichs Macron besucht Bangladesch mit Blick auf China

DHAKA: Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten hat mit Emmanuel Macron wieder ein französischer Präsident Bangladesch besucht. Mit Premierministerin Sheikh Hasina habe Macron unter anderem über die geopolitische Stabilität in der Asien-Pazifik-Region und über Infrastrukturentwicklung in dem armen Land gesprochen, teilte die Regierung in Dhaka nach dem Treffen am Montag mit.

Das südasiatische Land pflegt gute Beziehungen zu China und beteiligt sich in der Hoffnung auf chinesische Investitionen oder Kredite an der chinesischen Infrastrukturinitiative der «Neuen Seidenstraße». Frankreich versucht wie Deutschland oder die USA, sich zunehmend auf die strategisch wichtige Region zu konzentrieren, um Chinas wachsenden Einfluss zurückzudrängen.

Vor dem Besuch in Bangladesch hatte Macron am Wochenende Indien besucht und in Neu Delhi an dem Gipfel der Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) teilgenommen. Im Rahmen der Kooperation zwischen Frankreich und Bangladesch wurden Pläne verkündet, möglicherweise zehn Airbus-Flieger und einen Erdbeobachtungssatelliten unter anderem zur Wettervorhersage von Frankreich an Bangladesch zu verkaufen.

Vor Macron hatte zuletzt der französische Präsident François Mitterrand im Jahr 1990 - also vor 33 Jahren - Bangladesch besucht.


Oberstes Gericht berät über Justizumbau

TEL AVIV: Israels Oberstes Gericht will sich am Dienstag mit dem höchst umstrittenen Justizumbau der rechts-religiösen Regierung befassen. Erstmals in der Geschichte des Staates kommen dazu am Vormittag (8.00 Uhr MESZ) alle 15 Richter zusammen, um über Petitionen gegen eine jüngst verabschiedete Gesetzesänderung zu beraten. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, ist noch unklar. Es wird erwartet, dass die Beratungen mehrere Wochen dauern könnten.

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Ende Juli die Änderung eines Grundgesetzes verabschiedet, die dem Obersten Gericht die Möglichkeit nimmt, gegen «unangemessene» Entscheidungen der Regierung oder einzelner Minister vorzugehen. Die Änderung ist Teil eines umfassenden Gesetzesvorhabens zur Schwächung der Justiz. Seit Jahresbeginn spalten die Pläne weite Teile der israelischen Gesellschaft.

Kritiker stufen das Vorgehen der Regierung als Gefahr für die Gewaltenteilung und damit Israels Demokratie ein. Netanjahus Regierung argumentiert, das Gericht sei in Israel zu mächtig und mische sich zu stark in politische Fragen ein.

In Israels Geschichte wurde bisher noch nie ein vergleichbares Gesetz vom Obersten Gericht einkassiert. Sollte dies nun geschehen und die Regierung die Entscheidung nicht akzeptieren, droht dem Land eine Staatskrise.


Venedig entscheidet über Eintritt für Tagesbesucher

VENEDIG: In Venedig - einem der bekanntesten Touristenziele der Welt - entscheidet der Stadtrat an diesem Dienstag über eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher. In der italienischen Lagunenstadt sollen Urlauber, die nur für ein paar Stunden bleiben, vom nächsten Frühjahr an fünf Euro Eintritt bezahlen. Die Regelung soll 2024 zunächst nur an 30 Tagen gelten, an denen besonders viele Besucher erwartet werden. Später soll sie ausgeweitet werden.

Im Kern hat die Stadt mit den vielen Kanälen nur etwa 50.000 ständige Einwohner. An manchen Tagen sind doppelt so viele Touristen zu Gast. Der Strom an Besuchern bereitet seit vielen Jahren große Probleme. Insbesondere Kreuzfahrt-Touristen stehen in der Kritik. Deshalb gibt es schon seit längerer Zeit Überlegungen, Eintritt zu verlangen. Die Pläne sind allerdings auch bei den Einwohnern umstritten.

Geplant ist nun, dass sich Tagesbesucher übers Internet einen QR-Code besorgen und auf das Handy laden können, der bei Kontrollen vorgezeigt werden muss. Andernfalls drohen mindestens 50 Euro Strafe. Von der Stadtverwaltung wird das Vorhaben damit begründet, dass es ein «Gleichgewicht der Interessen» von Einwohnern und Touristen geben müsse. Die Weltkulturorganisation Unesco berät derzeit, ob die Stadt auf die Liste des «bedrohten Weltkulturerbes» gesetzt wird. Die Entscheidung soll noch in diesem Monat fallen.


Baerbock nach Texas - Autonomes Fahren und Treffen mit Republikaner

BERLIN/AUSTIN: Außenministerin Annalena Baerbock beginnt an diesem Dienstag einen längeren USA-Besuch. Zunächst reist die Grünen-Politikerin in den Bundesstaat Texas im Süden des Landes, der als eine der Hochburgen der Republikaner gilt. In der Hauptstadt Austin will die Bundesaußenministerin ein Unternehmen besuchen, das in Zusammenarbeit mit Volkswagen Testfahrten mit autonomen Fahrzeugen unternimmt. Anschließend ist ein Gespräch mit dem Gouverneur von Texas geplant, dem Republikaner Greg Abbott.

Am Mittwoch will sich Baerbock in der größten texanischen Stadt Houston über die Arbeit einer Vereinigung von gewählten Latino-Beamten informieren. Im Anschluss steht ein Gespräch mit dem demokratischen Bürgermeister Sylvester Turner auf dem Programm. An dieser Unterredung soll auch der Oberbürgermeister von Leipzig, Burkhard Jung (SPD), teilnehmen, der die Ministerin begleitet. Houston ist seit 1993 Partnerstadt von Leipzig.

Baerbock will sich in Texas angesichts der US-Präsidentschaftswahl im November nächsten Jahres auch über die politische Stimmung im Land informieren. Am Donnerstag und Freitag sind dazu in Washington unter anderem Gespräche mit Kongressabgeordneten vorgesehen. Die Außenministerin plant in der US-Hauptstadt zudem ein Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken. In der kommenden Woche nimmt Baerbock an der UN-Generalversammlung in New York teil.


Deutscher präsentiert sich in Braunau mit aufgemalten NS-Symbolen

BRAUNAU: Ein Mann aus Brandenburg hat in der österreichischen Stadt Braunau NS-Symbole auf seinem Körper zur Schau gestellt und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie die Polizei am Montag berichtete, schritten Beamte am Vortag ein, nachdem Zeugen auf dem Stadtplatz einen Mann gesehen hatten, der aufgemalte einschlägige Symbole auf der Haut trug. Der 68-Jährige war demnach nur mit einer kurzen Hose und Schuhen bekleidet.

Im einem Wohnmobil trafen die Beamte auf die Freundin des Mannes. Sie gab an, dass ihre Verletzungen im Gesicht von ihm stammten. Der Mann wurde vorübergehend festgenommen und unter anderem wegen des mutmaßlichen Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz und mutmaßlicher Körperverletzung angezeigt.

Braunau ist als Geburtsort des NS-Diktators Adolf Hitler bekannt. Um Besuche von rechten Extremisten in der Grenzstadt zwischen Oberösterreich und Bayern zu unterbinden, plant das Innenministerium schon seit längerem, Hitlers Geburtshaus im Stadtzentrum umzugestalten. In dem Gebäude sollen eine Polizeistation und ein Schulungszentrum für Menschenrechte untergebracht werden.

Der Brandenburger gab der Polizei zufolge an, nach einem Urlaub in Ungarn auf der Rückreise in Braunau lediglich eine Pause eingelegt zu haben.


Ziele verfehlt: EU-Initiative gegen Gewalt an Frauen kaum erfolgreich

LUXEMBURG: Eine millionenschwere EU-Initiative gegen Gewalt an Frauen hat laut Europäischem Rechnungshof entscheidende Ziele nicht erreicht. Es gebe keine Nachweise dafür, dass die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den von der Initiative abgedeckten Ländern zurückgegangen sei, teilte der Rechnungshof am Montag in Luxemburg mit. «Die Initiative hat bisher nur wenig zur Verbesserung der Situation derjenigen beigetragen, denen sie helfen sollte», so das für den Bericht zuständige Mitglied Bettina Jakobsen.

Die EU-Kommission habe mit dem Programm auf vier Kontinenten in mehr als 26 Ländern weltweit einen ambitionierten Versuch unternommen, um dem Problem der sexuellen und körperlichen Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu begegnen. Um aber tatsächlich etwas zu bewegen, also zum Beispiel junge Frauen vor der Genitalverstümmelung zu bewahren oder sie vor Gewalt zu schützen, biete die Initiative mit ihrer relativ knappen Laufzeit «nur ein kurzes Zeitfenster für die Herbeiführung nachhaltiger Veränderungen», so der Rechnungshof weiter.

Das fast 500 Millionen Euro schwere Programm der Europäischen Union (EU) und der Vereinten Nationen (UN) gibt es seit 2017 und läuft noch bis Ende Dezember 2024. Der Rechnungshof kritisierte daran zudem, dass rund ein Drittel des Geldes für Verwaltungsarbeiten ausgegeben worden sei. Es seien aber durchaus auch Erfolge erzielt worden - etwa die finanzielle Unterstützung von Frauenrechtsorganisationen in Uganda.

Die Kommission betonte: «In vielen Ländern hat die Initiative die Voraussetzungen für eine breite und politische Debatte über die Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen geschaffen.» Die Behörde räumte aber ein, dass sowohl mehr Zeit als auch mehr Ressourcen erforderlich seien, um Ergebnisse in vollem Umfang zu erzielen. Verbesserungsvorschläge des Rechnungshofes nahm die EU-Kommission größtenteils an.


Armeniens Militär startet gemeinsames Manöver mit den USA im Kaukasus

ERIWAN: Zum Ärger Russlands hat die Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus eine gemeinsame Militärübung mit den USA begonnen. Das Manöver «Eagle Partner 2023» finde auf dem Gelände eines Lehrzentrums für friedenssichernde Einsätze in Eriwan statt, berichteten armenische Medien am Montag. Armenien hatte die Übung, die vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen mit dem Nachbarland Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach erfolgt, bereits in der vergangenen Woche angekündigt.

Das noch bis zum 20. September dauernde Manöver beinhaltet nach Angaben des armenischen Verteidigungsministeriums Operationen zur Stabilisierung von Konflikten bei der Erfüllung von friedensstiftenden Einsätzen. Von amerikanischer Seite nehmen 85 Soldaten teil, die teils zur 101. US-Luftlandevision, teils zur Nationalgarde von Kansas gehören. Armenien stellt 175 Soldaten.

Der Kreml zeigte sich verstimmt. Vor dem Hintergrund einer Absage Armeniens vor einigen Monaten zu einer gemeinsamen Militärübung mit dem von Russland dominierten Bündnis Organisation des Rats über kollektive Sicherheit (OVKS) erfordere das Manöver jetzt «eine ziemlich tiefe Analyse» über die Ziele, die Eriwan damit verfolge, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zugleich sprach er vom Fortbestand der russisch-armenischen Partnerschaft.

Russland gilt traditionell als Schutzmacht Armeniens im Kaukasus. Im Dauerkonflikt mit Baku um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach hatte Eriwan zuletzt allerdings beklagt, allein gelassen worden zu sein. Trotz eines von russischen Truppen überwachten Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Gefechten. Zudem blockiert Aserbaidschan den Latschin-Korridor, den einzigen Zugang Armeniens nach Berg-Karabach. Beobachter beschreiben die humanitäre Lage in der Region als katastrophal.


«Es darf nie wieder geschehen»: Margot Friedländer gründet Stiftung

BERLIN: Im Alter von 101 Jahren hat die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer eine Stiftung zur Förderung von Freiheit und Demokratie gegründet. «Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen», sagte Friedländer am Montag in Berlin. «Nie wieder soll auch nur einem Menschen das zugefügt werden, was damals mit Menschen gemacht wurde, weil Menschen nicht als Menschen anerkannt wurden.»

Friedländer war 1921 als jüdische Deutsche in Berlin geboren und 1944 von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach ihrer Befreiung lebte sie 64 Jahre in den USA im Exil, bevor sie im Alter von 88 Jahren zurück nach Berlin kam. Sie bemüht sich als Zeitzeugin um Aufklärung über die Verbrechen der NS-Zeit und wirbt um Toleranz und Respekt.

Diese Aufgabe soll die Margot Friedländer Stiftung weiterführen, die die Stifterin mit einem Teil ihres Privatvermögen ausgestattet hat. Konkret soll die Stiftung unter anderem künftig den bereits seit einigen Jahren vergebenen Margot-Friedländer-Preis verleihen. Darüber hinaus soll die Stiftung mit multimedial aufbereiten Zeugnissen dazu beitragen, dass die Erinnerungsarbeit nicht mit dem Tod endet. Die Stiftung werde ihr Lebenswerk weiter führen, auch wenn sie selbst einmal nicht mehr sprechen könne, sagte Friedländer. «Das ist meine Hoffnung, das ist mein Wunsch.»

Die Stiftung wird geleitet von einem ehrenamtlichen Vorstand, dem die CDU-Politikerin Monika Grütters, der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, der Mediziner Karsten Dreinhöfer und der Unternehmensberater Nico Raabe angehören.


Anschläge in Brüssel: Geschworene beraten über Strafen für Schuldige

BRÜSSEL: Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel haben sich die Geschworenen und das Gericht zu Beratungen über die Strafen für die Terroristen zurückgezogen. Die Vorsitzende des Geschworenengerichts in der Hauptstadt habe die Debatte über das Strafmaß abgeschlossen, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Montag. Die zwölf Geschworenen, die Vorsitzende und ihre beiden beisitzenden Richter beginnen damit ihre Beratungen.

Die Angeklagten wurden vom Geschworenengericht bereits schuldig gesprochen. Die Beratungen finden an einem geheimen Ort statt und sollen mehrere Tage dauern. Im Anschluss soll das Strafmaß öffentlich verkündet werden.

Durch die Terroranschläge am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer U-Bahn-Station am 22. März 2016 kamen 35 Menschen ums Leben, 340 wurden verletzt. Schon Ende Juli waren sechs von zehn Angeklagten wegen terroristischen Mordes verurteilt worden. Zwei Angeklagte wurden für die Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung verurteilt, zwei angeklagte Brüder wurden freigesprochen.

Anders als bei der Entscheidung über Schuld und Unschuld im Juli entscheiden nun nicht die Geschworenen alleine, sondern entscheiden gemeinsam mit dem Gericht. Eine Berufung ist Angaben eines Gerichtssprechers zufolge nicht möglich.


Niederländer fassen verurteilten deutschen Rocker auf Campingplatz

LOCHEM: Spezialkräfte der niederländischen Polizei haben einen zu langjähriger Haft verurteilten und flüchtigen deutschen Motorradrocker auf einem Campingplatz festgenommen.

Der 42-Jährige sei am Sonntag in Lochem unweit der Grenze zu Nordrhein-Westfalen festgesetzt worden, teilte die niederländische Polizei am Montag mit. Nach dem 2022 in Belgien wegen Menschenhandels, Förderung der Prostitution und Waffenbesitzes verurteilten Deutschen war international gefahndet worden. Er soll nach Angaben der Polizei eine leitende Rolle bei den in den Niederlanden verbotenen Motorradclubs Satudarah und No Surrender gespielt haben.


Deutsche Regionalzüge sollen ab 2028 bis nach Dänemark fahren

KOPENHAGEN: In Zukunft sollen deutsche Regionalzüge über die Grenze nach Dänemark fahren. Das teilte das dänische Verkehrsministerium am Donnerstag mit. Bislang stoppen die schleswig-holsteinischen Regionalzüge in Flensburg. Dort steigen Reisende, die weiter nach Dänemark fahren wollen, in dänische Züge um. Künftig soll der regionale Umstiegsbahnhof in der dänischen Kleinstadt Tinglev liegen, knapp 20 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

Wie ein Ministeriumssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte, soll die neue Regelung voraussichtlich im Jahr 2028 in Kraft treten. Dänemark werde die Mehrkosten übernehmen, die dem Land Schleswig-Holstein entstehen, um zwei neue Züge zu kaufen und die bestehende Flotte umzurüsten, hieß es. Dies ist notwendig, damit die Züge sowohl im deutschen als auch im dänischen Hochspannungsnetz fahren können.


Junge Frau im Iran stürzt bei Fotoshooting von Dach und stirbt

TEHERAN: Bei einem Fotoshooting im Iran ist eine junge Frau von einem Hausdach gestürzt und dabei ums Leben gekommen.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntagabend im Norden der iranischen Hauptstadt Teheran, wie die staatliche Zeitung «Dscham-e Dscham» am Montag auf Telegram berichtete. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, gehe nach ersten Erkenntnissen aber von einem Unglück aus. Demnach hielt sich das Model zum Zeitpunkt des Sturzes mit einem Fotografen auf dem Gebäudedach auf. In den Medien gab es zunächst unterschiedliche Angaben zu ihrem Alter.


22 Jahre später: USA gedenken der Terroranschläge vom 11. September

NEW YORK: 22 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben die Menschen in den USA am Montag mit zahlreichen Veranstaltungen der Opfer gedacht. Bei einer Gedenkfeier in New York lasen Angehörige die Namen der rund 3000 bei den Anschlägen ums Leben gekommenen Menschen vor. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris und New Yorks Bürgermeister Eric Adams nahmen an der Veranstaltung teil. US-Präsident Joe Biden wollte später am Tag (geplant ab 2245 MESZ) auf der Rückreise vom G20-Gipfel in Indien im US-Bundesstaat Alaska eine kurze Gedenkrede halten.

Am 11. September 2001 waren bei dem bislang schlimmsten Anschlag in der Geschichte des Terrorismus rund 3000 Menschen getötet worden. Islamistische Terroristen hatten drei gekaperte Verkehrsmaschinen in das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington gesteuert. Eine vierte Maschine stürzte in Pennsylvania ab.


Tote Robben mit Vogelgrippe infiziert

KOPENHAGEN: Bei mehreren toten Robben an der dänischen Ostseeküste sind Vogelgrippe-Viren nachgewiesen worden.

Das teilte das dänische Gesundheitsinstitut Statens Serum Institut (SSI) am Montag mit. Die verendeten Robben waren Ende August an einem Strand im Süden der dänischen Ostseeinsel Seeland (Sjælland) gefunden worden. Dort hätten auch viele tote Schwäne gelegen, berichtete das SSI. Nun sei bei mehreren der Robben und bei einem der Schwäne ein Vogelgrippe-Virus nachgewiesen worden. Es sei zwar nicht das erste Mal, dass die Vogelgrippe bei Säugetieren nachgewiesen worden sei. Doch es sei noch immer ein seltenes Phänomen, hieß es.


Lettland registriert Rekordzahl an Migranten an Grenze zu Belarus

RIGA: Lettland hat in den vergangenen Tagen eine wachsende Zahl von Menschen festgestellt, die unerlaubt vom Nachbarland Belarus aus die Grenze überqueren wollten. Nach Angaben des Grenzschutzes versuchten in den vergangenen drei Tagen 472 Menschen, die EU-Außengrenze zu überqueren. Allein am Sonntag seien 246 Versuche unterbunden worden - so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden, teilte die Behörde des EU- und Nato-Landes am Montag in Riga mit. Damit stieg die Gesamtzahl an versuchten illegalen Grenzübertritten in diesem Jahr auf über 7800 - gegenüber knapp 5300 im Vorjahr.

Zur Unterstützung des baltischen Nachbarlandes will Litauen nun bis zu 20 Grenzschutzbeamte nach Lettland entsenden. Dies kündigte Vize-Innenminster Arnoldas Abramavicius nach Angaben der Agentur BNS am Montag in Vilnius an. Anders als in Lettland ist in Litauen die Zahl an illegalen Grenzübertrittsversuchen zuletzt stark zurückgegangen. Ein Grund dafür ist ein dauerhafter Zaun, der entlang der Grenze zum autoritär regierten Belarus errichtet worden ist. In Lettland ist eine derartige Befestigung noch im Bau.

Genau wie Polen beschuldigen Lettland und Litauen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben. Die drei EU- und Nato-Länder haben deshalb bereits den Schutz der Grenze verstärkt haben. Für Nervosität sorgen zudem die Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner in Belarus. Deren Truppen haben nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager in dem Nachbarland aufgeschlagen.


Klimaaktivisten blockieren erneut Autobahn in Den Haag

DEN HAAG: Hunderte Klimaaktivisten haben am Montag in Den Haag erneut eine Autobahn in der Nähe des niederländischen Parlaments- und Regierungsviertels vorübergehend blockiert. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Wasserwerfer ein, um die Demonstranten von der Autobahn zu vertreiben. Wie schon am Wochenende wurden die Aktivisten aufgefordert, ihre Demonstration gegen die Energiepolitik der Regierung unweit des Hauptbahnhofs von Den Haag abzuhalten, wo dies legal war. Aktivisten, die den Anweisungen der Polizei keine Folge leisteten, wurden in Absprache mit dem Bürgermeister festgenommen.

Am Samstag und Sonntag hatten bereits mehrere Tausend Demonstranten die Autobahn A12 zeitweise blockiert. An beiden Tagen setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Gruppe Extinction Rebellion (XR) ein. Teilnehmer an der Blockade wurden festgenommen, kamen meist aber schnell wieder auf freien Fuß. Nur gegen einige wenige wurden laut Polizei Strafverfahren eingeleitet.

Eigenen Angaben zufolge will Gruppe die A12 solange täglich blockieren, bis in den Niederlanden sämtliche staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gestrichen werden. Die Gruppe wirft der Regierung vor, ein Versprechen zum Abbau von Steuervergünstigungen und anderen Subventionsformen für die Luft- und Schifffahrt sowie die Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern und die Ölförderung nicht einzuhalten.


Lula rudert mit Sicherheitsgarantie Putins in Brasilien zurück

NEU DELHI: Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat seine Aussage auf dem G20-Gipfel in Indien relativiert, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Besuch in Brasilien keine Verhaftung zu befürchten hat. «Ich weiß nicht, ob Brasiliens Justiz ihn inhaftieren wird. Es ist die Justiz, die das entscheidet, nicht die Regierung oder das Parlament», sagte Lula auf einer Pressekonferenz in Neu Delhi am Montag. Lula hatte am Wochenende in einem Interview des indischen Nachrichtenportals «Firstpost» gesagt, dass Putin ungeachtet eines internationalen Haftbefehls im nächsten Jahr zum G20-Gipfel nach Brasilien reisen könnte. Dieser findet im Juli 2024 in Rio de Janeiro statt.

Gleichzeitig hinterfragte er die Mitgliedschaft seines Landes im Internationalen Strafgerichtshof. Er wolle die Mitgliedschaft nicht aufkündigen, aber «ich möchte wissen, warum Brasilien einem Gericht beigetreten ist, das die Vereinigten Staaten nicht akzeptieren», sagte Lula weiter. Auch andere Länder wie Russland, Indien oder China seien keine Mitglieder. «Es sind die Schwellenländer die Unterzeichner von Dingen, die ihnen selbst schaden», sagte der brasilianische Präsident. Brasilien gehört zu den Vertragsparteien des Rom-Statuts zum Internationalen Strafgerichtshof.

Beim diesjährigen G20-Treffen in der indischen Hauptstadt Neu Delhi wurde Russland am Wochenende von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Gegen den russischen Präsidenten Putin liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine vor. Auch beim Brics-Gipfel wichtiger Schwellenländer in Johannesburg zuvor war Putin nicht persönlich erschienen.


Nach Erdbeben: EU unterstützt Marokkaner mit einer Million Euro

BRÜSSEL: Die Europäische Union stellt eine Million Euro für humanitäre Hilfe im vom Erdbeben erschütterten Marokko bereit. «Das tragische Erdbeben in Marokko hat schreckliches Leid und den Verlust von Menschenleben verursacht», teilte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, in einer Pressemitteilung am Montag mit.

Die eine Million Euro sollten dabei helfen, die dringendsten Bedürfnisse der am stärksten betroffenen Menschen zu decken, hieß es. Zudem stehe die Kommission mit den EU-Staaten in Kontakt, um Einsatzteams zu mobilisieren, falls Marokko darum bittet.

Am vergangenen Freitagabend wurde Marokko von einem Erdbeben der Stärke 6,8 getroffen. Bislang ist von mehr als 2000 Toten die Rede. Rettungskräfte suchen weiterhin nach möglichen Überlebenden.


Marokko hat noch keine deutsche Hilfe abgerufen - noch ein Angebot

BERLIN: Deutschland hat Marokko nach dem verheerenden Erdbeben erneut Hilfe angeboten. Zur Versorgung der Menschen in den betroffenen Gebieten könne man mit dem THW eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in das nordafrikanische Land schicken, teilte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin mit. Am Samstag hatte die Bundesregierung bereits angeboten, mit dem Technischen Hilfswerk (THW) bei der Bergung von Verletzten und Toten in Marokko zu unterstützen. Die Regierung in Rabat hatte daran jedoch kein Interesse gezeigt.

«Bislang sind diese Hilfsangebote nicht abgerufen worden», sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes. Marokko habe sich aber für das Angebot bedankt. Auf die Frage, ob der Verzicht auf deutsche Unterstützung womöglich politische Gründe haben könnte, antwortete er: «Ich glaube, politische Gründe kann man hier ausschließen für unseren Fall.» Die diplomatischen Beziehungen zu Marokko seien gut.

Der Streit über die Westsahara hatte die deutsch-marokkanischen Beziehungen 2021 in eine tiefe Krise gestürzt. Auf dem Höhepunkt zog Marokko seine Botschafterin für mehrere Monate aus Berlin ab. Im Sommer 2022 näherten sich die beiden Staaten dann wieder an. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reiste im August vergangenen Jahres in die Hauptstadt Rabat. Die Bundesanwaltschaft hatte im vergangenen Mai vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf Anklage wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Tätigkeit gegen einen Marokkaner erhoben. Ihm wird vorgeworfen, Anhänger einer marokkanischen Protestbewegung ausgespäht zu haben.

Das Erdbeben der Stärke 6,8, das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko, hatte sich am späten Freitagabend ereignet. Das Epizentrum lag südwestlich von Marrakesch. Seither wurde das nordafrikanische Land von weiteren Nachbeben heimgesucht. Nach bisherigen amtlichen Angaben kamen landesweit mindestens 2497 Menschen ums Leben, mindestens 2476 weitere Menschen wurden verletzt.


Prominenter Pakistani wegen Anstiftung zum Mord an Wilders verurteilt

AMSTERDAM: Ein niederländisches Gericht hat einen Ex-Profisportler aus Pakistan wegen versuchter Anstiftung zum Mord an dem Rechtspopulisten Geert Wilders zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Außerdem sprachen die Richter den 37-Jährigen am Montag im Hochsicherheitsgericht am Amsterdamer Flughafen in Abwesenheit der Volksverhetzung und Bedrohung schuldig. Der Mann hatte 2018 in einem Video im Internet zur Ermordung des Politikers aufgerufen und dafür eine Belohnung von umgerechnet rund 21.000 Euro ausgesetzt. Es sei keineswegs undenkbar, dass sich irgendjemand irgendwo auf der Welt berufen fühlen könnte, dem Aufruf Gehör zu geben, befand das Gericht.

Der frühere Sportler hatte das Video als Reaktion auf einen Karikatur-Wettbewerb veröffentlicht, zu dem Wilders aufgerufen hatte. Menschen sollten Karikaturen vom Propheten Mohammed einschicken. Daraufhin hatte es vor allem in Pakistan und Afghanistan heftige Proteste und Todesdrohungen gegen Wilders gegeben. Wilders hatte die Initiative später zurückgezogen.

Das Gericht betonte, dass der Verurteilte mit seinem Mordaufruf nicht nur einen schweren Eingriff in die Privatsphäre des Politikers, sondern auch in den demokratischen niederländischen Rechtsstaat vorgenommen habe. Der Aufruf berge die Gefahr, dass die freie Meinungsäußerung in inakzeptabler Weise eingeschränkt werde und Politiker ihre Aufgaben nicht mehr frei wahrnehmen könnten.

Der nun verurteilte Pakistani, der nicht zu dem Prozess erschien und sich auch nicht von einem Anwalt vertreten ließ, wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Eine Auslieferung muss er nicht fürchten, da die Niederlande dazu kein Abkommen mit Pakistan haben.


Deutscher Schiffspassagier tot vor dänischer Küste gefunden worden

SJÆLLANDS ODDE: Ein 63-jähriger Deutscher ist tot vor der dänischen Ostseeinsel Seeland (Sjælland) gefunden worden. Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Die Leiche des Mannes war eine Woche zuvor im Meer vor der Halbinsel Sjællands Odde gefunden worden. Damals war die Identität des Mannes noch unklar. Am Montag konnte die Polizei dann mitteilen, dass es sich um einen 63 Jahre alten deutschen Staatsbürger handelte.

Dieser sei auf einem Schiff in Richtung der norwegischen Hauptstadt Oslo unterwegs gewesen. Als das Schiff dort ankam, sei der Mann jedoch nicht mehr an Bord gewesen. In Zusammenarbeit mit den deutschen und norwegischen Behörden habe man den Fall nun lösen können, sagte der Sprecher der zuständigen dänischen Polizei.


Baerbock reist in die USA - nach Texas und Washington

BERLIN: Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock reist an diesem Dienstag zu einem mehrtägigen Besuch in die USA und macht dabei auch Station im Bundesstaat Texas. Ziel sei es, auch außerhalb der Hauptstadt Washington mit Menschen und politischen Verantwortungsträgern beider großen Parteien ins Gespräch zu kommen und Netzwerke in den USA zu verbreitern, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin.

In Texas stehen neben einem Gespräch mit Gouverneur Greg Abbott Wirtschaftstermine zur Mobilität und zu erneuerbaren Energien auf dem Programm der Grünen-Politikerin, ebenso eine Ausbildungseinrichtung für deutsche Luftwaffenpiloten. Begleitet wird sie in Texas von einer Delegation aus Leipzig, der Partnerstadt von Houston.

In Washington sind am Donnerstag und Freitag Gespräche mit Vertretern des US-Kongresses und mit Studierenden geplant, Baerbock trifft zudem mit ihrem Amtskollegen Antony Blinken zusammen. Die Ministerin fliegt dann nicht nach Deutschland zurück, sondern bleibt zur anschließenden UN-Vollversammlung in New York in den USA, wie der Sprecher sagte.


Iran warnt vor diplomatischer Annäherung Saudi-Arabiens mit Israel

TEHERAN: Der Iran hat vor einer möglichen Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel gewarnt. «Wir sind der Ansicht, dass die Präsenz dieses Regimes in der Region die Sicherheit, den regionalen Frieden und die regionale multilaterale Zusammenarbeit stört», sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA mit Blick auf Israel.

Seit der Staatsgründung im Jahr 1979 gilt Israel als Erzfeind der Islamischen Republik. Die politische und geistliche Führung in Teheran spricht dem jüdischen Staat, den sie in der Regel als «zionistisches Regime» bezeichnet, das Recht zu existieren ab.

Saudi-Arabien und der Iran haben jüngst nach Jahren der Eiszeit wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Ihre Rivalität trugen das sunnitische Königreich sowie der mehrheitlich schiitische Iran auch bei militärischen Konflikten in der Region aus.

Unterdessen soll Saudi-Arabien, Wiege des Islams und wichtige Schutzmacht der Palästinenser, mit den USA laut Medienberichten über eine Annäherung mit Israel sprechen. Ein Deal des saudischen Königshauses sowohl mit dem Iran als auch Israel gilt wegen ihrer Feindschaft als riskant. In einem Artikel warnten Experten im Magazin «Foreign Policy» angesichts der unterschiedlichen Interessen vor einem regionalen Militärkonflikt.


Wahlspot : PiS-Chef Kaczynski lehnt Telefonat mit Scholz ab

WARSCHAU: In Polen sorgt ein antideutscher Wahlkampfspot der nationalkonservativen Regierungspartei PiS für Aufsehen. In dem Clip holt sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Abfuhr: Der PiS-Vorsitzende Jaroslaw Kaczynski lehnt ein Telefonat mit dem SPD-Politiker ab und legt einfach auf.

Das Video, das die Partei am Montag auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X veröffentlichte, zeigt zur Musik von Richard Wagners «Ritt der Walküren» die Innenräume der deutschen Botschaft in Warschau. Ein fiktiver Botschafter greift zum Telefon und ruft Kaczynski an. In holprigem Polnisch mit starkem deutschen Akzent erklärt der vorgebliche Diplomat, er wolle ein Gespräch mit dem Kanzler an Kaczynski durchstellen. Scholz wolle klären, dass das Renteneintrittsalter in Polen wieder erhöht werde - so wie zu Zeiten von Kaczynskis politischem Widersacher, dem früheren Regierungschef Donald Tusk. Kaczynski sagt: «Tusk ist weg und diese Angewohnheiten sind vorbei.» Dann legt er auf. Die PiS attackiert Tusk seit langem mit der Unterstellung, er handele im Auftrag Deutschlands.

Hintergrund des skurilen Videos: Parallel zur Parlamentswahl am 15. Oktober will die PiS-Regierung die Wähler in einem Referendum unter anderem über das Renteneintrittsalter abstimmen lassen. Dieses war unter der liberalkonservativen Regierung Tusks heraufgesetzt worden, die seit 2015 regierende PiS hatte dies aber rückgängig gemacht.

Tusk ist Vorsitzender der größten polnischen Oppositionspartei, der liberalkonservativen Bürgerplattform (PO). Nach seiner Regierungszeit in Polen war er bis 2019 EU-Ratspräsident. Inzwischen ist er wieder zurück in der polnischen Innenpolitik. Mit einem Sieg bei der Parlamentswahl will Tusk die PiS-Regierung von der Macht verdrängen.


Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen nachgewiesen

UPPSALA: Bei sieben Wildschweinen in Schweden ist die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden. Das teilte das schwedische nationale Veterinärinstitut (SVA) am Sonntag in Uppsala mit. Das erste Mal war das Virus, das die Krankheit verursacht, am Mittwoch bei einem verendeten Wildschwein in der Nähe der schwedischen Stadt Fagersta etwa 200 Kilometer nördlich von Stockholm entdeckt worden. Danach war ein knapp 1000 Quadratkilometer großes Gebiet um den Fundort abgesperrt worden.

Dort dürfen sich Anwohner und Besucher nicht im Wald und auf Feldern aufhalten. Zudem sollten in diesem Gebiet alle etwa 50 Hausschweine gekeult werden, wie das schwedische Zentralamt für Landwirtschaft am Montag mitteilte. Am Sonntag wurden weitere tote Wildschweine in dem Gebiet gefunden. Deren Kadaver sollten am Montag untersucht werden, sagte der SVA-Epidemiologe Karl Ståhl.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Virusinfektion, die Wild- und Hausschweine befällt und in der Regel innerhalb einer Woche zum Tod führt. Die Krankheit kann nicht auf den Menschen übertragen werden. In Deutschland war die Afrikanische Schweinepest erstmals im September 2020 bei einem toten Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen worden.


Rettung von krankem US-Höhlenforscher steht kurz bevor

ISTANBUL: Die Rettung eines erkrankten Forschers aus der dritttiefsten Höhle der Türkei steht unmittelbar bevor. Man rechne damit, dass er schon am Dienstag ans Tageslicht gebracht werden könne, sagte Bülent Genc, Chef des türkischen Verbandes der Höhlenforscher der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Damit könnte der 40-Jährige schon nach etwas mehr als einer Woche aus der Morca-Höhle in der Südtürkei befreit werden. Zuvor hatte der Verband damit gerechnet, dass die Rettung fast zwei Wochen dauern könnte.

Der US-Amerikaner ist Teil eines internationalen Forschungsteams, das die dritttiefste Höhle der Türkei erkundet. Am 2. September hatte er in 1250 Metern Tiefe eine Magenblutung erlitten. Die Helfer haben den Mann nach Angaben des Verbandes inzwischen auf eine Tiefe von 500 Metern gebracht.

Ärzte waren bereits vergangene Woche zu dem US-Amerikaner vorgedrungen. Die Bergung ist hochkomplex, unter anderem mussten enge Höhlengänge aufgesprengt werden. Internationale Helfer sind an der Rettungsaktion beteiligt.


Anzeichen für Reise von Nordkoreas Machthaber nach Russland

SEOUL: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist nach Medienberichten womöglich zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Nachbarland abgereist. Es gebe Anzeichen dafür, dass Kim mit einen Spezialzug Pjöngjang verlassen habe und auf dem Weg nach Russland sei, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag unter Berufung auf Regierungsbeamte in Seoul. Eine Bestätigung gab es zunächst weder aus Nordkorea noch aus Russland.

US-Medien hatten zuletzt unter Berufung auf Beamte in den USA berichtet, Kim wolle nach Russland reisen, um dort mit Putin über Waffenlieferungen zu verhandeln. Moskau gehe es darum, sich Nachschub an Waffen und Munition für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sichern.

Kims Besuch könnte den Berichten zufolge am Rande eines Wirtschaftsforums in Wladiwostok stattfinden, das für die Zeit vom 10. bis 13. September anberaumt ist. Putin hatte sich schon 2019 mit Kim in der Großstadt an der russischen Pazifikküste getroffen. Im Juli besuchte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu Nordkorea, wo er unter anderem an einer Militärparade teilnahm.


Nach Rettung mit Eisbrecher: In Antarktis Erkrankter im Krankenhaus

SYDNEY: Eine Woche nach der aufwendigen Rettung eines in der Antarktis erkrankten Expeditionsmitglieds ist die Person in einem Krankenhaus in Hobart auf der australischen Insel Tasmanien eingetroffen. Ein Eisbrecher hatte in der vergangenen Woche nach langer Fahrt den erkrankten Menschen an Bord geholt. «Die RSV Nuyina ist nach der erfolgreichen medizinischen Evakuierung eines erkrankten Expeditionsteilnehmers von der Forschungsstation Casey nach Hobart zurückgekehrt», hieß es in einer Mitteilung der Regierungsbehörde Australian Antarctic Division (AAD).

Insgesamt habe das Schiff rund 6500 Kilometer zurückgelegt, berichtete der australische Sender ABC. Die erkrankte Person war vor Ort per Helikopter geborgen und an Bord gebracht worden. Sie leide unter einer sich entwickelnden Krankheit und benötige eine fachärztliche Untersuchung und Pflege in Australien, hatte es geheißen. Auf dem Eisbrecher kümmerten sich Mediziner und Personal des Royal Hobart Hospital um den Betroffenen. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, wurde nicht bekannt. Allen anderen Teilnehmern der Expedition gehe es gut, hieß es.

Die Casey Research Station liegt etwa 3380 Kilometer südlich der Metropole Perth. Es handelt sich um die Australien am nächsten gelegene ständige Antarktisstation. Während im Sommer rund 150 Forscher dort leben, sind es im Winter nur etwa 15 bis 20. Wegen der harschen Bedingungen und der ständigen Dunkelheit ist es zu dieser Jahreszeit extrem kompliziert, Menschen aus dem Gebiet zu bergen.


China weist Spionage-Vorwürfe im britischen Parlament zurück

PEKING: China hat britische Vorwürfe zu einem möglichen Spionagefall im Parlament des Vereinigten Königreichs zurückgewiesen. Der Vorwurf, China betreibe Spionageaktivitäten gegen Großbritannien sei ohne Grundlage und China weise das zurück, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, am Montag in Peking. «Wir fordern Großbritannien auf, damit aufzuhören, falsche Informationen, politische Manipulation und böswillige Verleumdungen gegen China zu verbreiten», erklärte sie weiter.

Die britische Polizei hatte einen mutmaßlichen chinesischen Spion festgenommen, der für den wissenschaftlichen Dienst des britischen Parlaments gearbeitet und Zugang zu einflussreichen Politikern hatte. Wie die «Sunday Times» berichtete, wurde auch ein weiterer Mann im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Scotland Yard bestätigte beide Festnahmen.

Der Zeitung zufolge handelte es sich bei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter um einen Briten, der in China gelebt und gearbeitet hatte. Er soll jahrelang Einfluss auf die britische China-Politik genommen haben. Der Verdächtige beteuerte in einem Schreiben seiner Anwälte seine Unschuld, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. «Ich habe meine bisherige Karriere damit verbracht, andere über die Herausforderungen und Bedrohungen durch die Kommunistische Partei Chinas aufzuklären.» Festgenommen wurde er bereits im März.

Der britische Premier Rishi Sunak und Chinas Ministerpräsident Li Qiang hatten am vergangenen Wochenende im indischen Neu Delhi ein Treffen am Rande des G20-Gipfels. Laut dem Regierungssitz Downing Street äußerte Sunak «seine erheblichen Sorgen über chinesische Einmischung in die parlamentarische Demokratie des Vereinigten Königreichs». Peking bestätigte das Treffen am Montag. Die beiden hätten dort ihre Ansichten ausgetauscht. «Wir hoffen, dass Großbritannien den politischen Rummel beendet, den Geist des gegenseitigen Respekts und der Gleichbehandlung aufrechterhält und die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Großbritannien in konstruktiver Weise voranbringt», sagte Mao Ning.


BMW-Tochter Mini stellt zwei neue Elektro-Modelle in Oxford her

OXFORD: BMW investiert Hunderte Millionen Pfund in sein Mini-Werk in Großbritannien und produziert dort künftig zwei neue Elektro-Modelle. Von 2026 an sollen der dreitürige Cooper sowie der kompakte SUV Aceman in Oxford vom Band laufen, wie am Montag aus britischen Regierungskreisen zu hören war. Der Deal hilft auch, die 4000 Jobs in Oxford sowie im Werk Swindon zu sichern. Ein drittes E-Modell, der Countryman, wird in Leipzig produziert.

Die Investition des Münchner Konzerns in Höhe von 600 Millionen Pfund (700 Mio Euro) sei «ein weiteres leuchtendes Beispiel dafür, dass Großbritannien der beste Ort ist, um Autos der Zukunft zu bauen», sagte Premierminister Rishi Sunak. BMW profitiert dabei auch von Zuschüssen der Regierung in London in Höhe von schätzungsweise 75 Millionen Pfund, wie britische Medien berichteten.

Ursprünglich hatte Mini angedeutet, die Produktion seiner E-Modelle fast vollständig nach China verlagern und in Oxford nur Verbrenner herstellen zu wollen. Das galt als schwerer Schlag für den ohnehin gebeutelten Automobilstandort Großbritannien. Mit erheblichen Anreizen ist es der britischen Regierung seitdem gelungen, mehrere Projekte an Land zu ziehen. Im Juli kündigte der indische Tata-Konzern, dem auch Jaguar Land Rover gehört, den Bau einer «Gigafactory» für Batterien in Südengland an. Dem Vernehmen nach unterstützt London die Investition mit mehreren Hundert Millionen Pfund.


Ausländische Rettungstrupps in Marokkos Erdbebengebieten im Einsatz

RABAT: Such- und Rettungsteams aus Spanien und Großbritannien haben ihren Einsatz in den Erdbebengebieten in Marokko aufgenommen. Sie würden gegenwärtig die örtlichen Einsatzkräfte in betroffenen Gebieten unterstützen, berichtete die marokkanische Nachrichtenagentur MAP am Montag. Großbritannien schickte 60 Such- und Rettungsexperten samt Ausrüstungen sowie vier Suchhunde nach Marokko, um die Einsätze unter marokkanischer Führung zu unterstützen, wie der britische Botschafter Simon Martin auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) mitteilte. Auch eine Spezialeinheit des spanischen Militärs mit Suchhunden flog am Sonntag nach Marokko.

Obwohl mehrere Länder, darunter Deutschland, Hilfe angeboten haben, nahm Marokko zunächst nur von vier Ländern Unterstützung an. Das Innenministerium hatte am späten Sonntagabend erklärt, die Behörden hätten eine genaue Bewertung der Bedürfnisse vor Ort vorgenommen. Dabei sei berücksichtigt worden, dass ein Mangel an Koordinierung in solchen Situationen zu nachteiligen Ergebnissen führen würde, meldete die marokkanische Nachrichtenseite Hespress.

Daher habe man zunächst «auf die Unterstützungsangebote der befreundeten Länder Spanien, Katar, Großbritannien und Vereinigte Arabische Emirate reagiert», hieß es in der Erklärung weiter. Bis zum Sonntag waren einige betroffene Gebiete noch isoliert, weil Straßen in der bergigen Unglücksregion durch Erdrutsche blockiert wurden. Die Einsatzkräfte versuchen unter großen Mühen, so schnell wie möglich in die abgeschnittenen Bergdörfer vorzudringen. Überlebende des Bebens schilderten, dass aus den Trümmern der Häuser Leichengeruch ströme.


Australier will Freund vor Schlangenbiss bewahren - und stirbt selbst

BRISBANE: Tragischer Tod bei einem Schulfest in Australien: Ein 69-Jähriger ist bei dem verzweifelten Versuch ums Leben gekommen, einen Freund aus den Fängen einer giftigen Schlange zu befreien. Das Tier hatte sich australischen Medienberichten zufolge um den Knöchel des Freundes gewickelt. Bei Versuchen, das Tier von dem Bein zu lösen, sei der Mann gleich mehrmals von der Schlange gebissen worden, schrieb die Nachrichtenseite Perth Now am Montag unter Berufung auf die Einsatzkräfte.

Trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche sei das Opfer vor den Augen seiner Familie gestorben, noch bevor das rettende Gegengift auf dem Schulgelände in der Stadt Mackay im Bundesstaat Queensland eintraf, hieß es. Laut Polizeisprecherin Claire Bertenshaw handelte es sich wegen der Symptome, die der Mann zeigte, vermutlich um eine Braunschlange. Die tagesaktiven Brown Snakes gelten als eine der giftigsten Schlangenarten Australiens. Ihr Toxin ist extrem wirksam und enthält gerinnungshemmende und nervenschädigende Substanzen.

Das Unglück ereignete sich bei der 100-Jahr-Feier der Koumala State School im tropischen Norden des Landes. Medien sprachen von einer «Heldentat»: Der Freund des Toten wurde zwar ebenfalls von der Schlange gebissen, überlebte jedoch.

In Australien leben extrem viele giftige Tiere, die für Menschen gefährlich sein können, darunter auch Spinnen und Quallen. Als giftigste Schlange der Erde gilt der nur in Down Under vorkommende Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus). Laut WWF kann ein einziger Biss theoretisch bis zu 250 Menschen töten.


Marokkos Regierung kündigt Sonderfonds für Erdbebenhilfe an

RABAT: Nach dem schweren Erdbeben in Marokko hat die Regierung einen Sonderhilfsfonds für die notleidende Bevölkerung angekündigt. Damit sollten unter anderem Kosten zur Absicherung beschädigter Häuser gedeckt werden, berichtete die Nachrichtenseite Hespress unter Berufung auf einen Regierungssprecher. Zur Höhe des Fonds gab es keine Angaben. Er solle sich aus Geldern öffentlicher Einrichtungen und freiwilliger Beiträge des Privatsektors zusammensetzen, hieß es. Zur medizinischen Versorgung der mehr als 2000 Verletzten seien neben den ortsansässigen Krankenhäusern und Ambulanzdiensten mehr als 1000 Ärzte sowie 1500 Krankenschwester und Pfleger mobilisiert worden.

Marokko will zusätzlich zunächst Hilfsangebote aus vier Ländern in Anspruch nehmen. Wie das Innenministerium am späten Sonntagabend erklärte, hätten die Behörden nach gründlicher Untersuchung «auf die Unterstützungsangebote der befreundeten Länder Spanien, Katar, Großbritannien und Vereinigte Arabische Emirate reagiert». Nicht bekannt war, ob auch Deutschland um Hilfe gebeten wurde. Deutsche Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk schickten ihre bereitgestellten Mitarbeiter jedenfalls vorerst wieder nach Hause.


Saudi-Arabien will Marokko nach Erdbeben mit Luftbrücke unterstützen

RABAT: Saudi-Arabien will Marokko bei der Bewältigung der Folgen des schweren Erdbebens unterstützen.

König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman hätten die Einrichtung einer Luftbrücke zur Hilfslieferung nach Marokko angeordnet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am späten Sonntagabend. Die beiden arabischen Länder unterhalten traditionell freundschaftliche Beziehungen. Nach einem Bericht der Zeitung «Arab News» soll ein saudisches Such- und Rettungsteam die örtlichen Rettungskräfte unterstützen. Infolge des Erdbebens vom späten Freitagabend starben nach bisherigen Angaben mindestens 2122 Menschen, mindestens 2421 Menschen wurden verletzt.


Zug fährt in Menschengruppe - Vier Tote

BARCELONA: Vier Menschen sind in der Nähe von Barcelona ums Leben gekommen, nachdem sie von einem Vorortzug erfasst wurden.

Zunächst hatte die Zivilschutzbehörde von drei Toten und einem Verletzten des Unglücks vom Sonntagabend berichtet. Später teilte sie auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X mit, der Verletzte sei gestorben. Eine Gruppe aus sieben Personen habe versucht, in der Nähe der Station Montmeló die Gleise bei bereits einsetzender Dunkelheit an einem dafür nicht zugelassenen Abschnitt zu überqueren. An Strecken der Vorortzüge kommt es immer wieder zu Unfällen, wenn Menschen versuchen, die Gleise zu überqueren, statt vorhandene Fußgängerunterführungen zu nutzen.


Medwedew: Kremlpartei erzielt «würdiges Resultat» bei Regionalwahlen

MOSKAU: Der Chef der Kremlpartei Geeintes Russland, Dmitri Medwedew, hat das Ergebnis seiner Partei bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Russland als positiv eingestuft. «Schon jetzt lässt sich sagen, dass Geeintes Russland würdig aufgetreten ist», sagte der Ex-Präsident, der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats immer noch Einfluss in der russischen Politik besitzt, am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Es sei gelungen, fast alle Positionen zu halten. Nun gehe es darum, die Wahlversprechen auch einzuhalten.

Die Wahlen, die mitten im Krieg in den meisten der russischen Regionen stattfanden, gelten als Stimmungstest ein Jahr vor der russischen Präsidentenwahl, obwohl die Abstimmung nach Einschätzung von Beobachtern weder frei noch fair verlaufen ist.

Gesondert ging Medwedew auf die Scheinwahlen in den vier von Russland besetzten ukrainischen Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja ein. Dort hätten die Menschen mit ihrer Wahl Zivilcourage bewiesen, behauptete er. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge war die Wahlbeteiligung in den Regionen überdurchschnittlich hoch. Geeintes Russland liegt der vorläufigen Stimmauszählung nach weit vorn. Unabhängige Wahlbeobachter waren in den Regionen nicht vor Ort. Kiew hat die Wahl als nichtig bezeichnet.


Zwei Tote nach Absturz bei Flugschau

SZEKESFEHERVAR: Beim Absturz eines Kleinflugzeuges während einer Flugschau in Ungarn sind beide Insassen ums Leben gekommen. Die Maschine stürzte am Sonntag aus bisher nicht geklärten Umständen auf einem Flugplatz nahe Szekesfehervar rund 60 Kilometer südwestlich von Budapest zu Boden, berichtete die Nachrichtenagentur MTI unter Berufung auf die Polizei. Sie schlug neben einem geparkten Fahrzeug auf und brannte sofort aus. Ein Ehepaar und seine beiden Kinder, die neben dem Auto gestanden hatten, erlitten Verletzungen.

Die Veranstalter brachen die Flugschau unmittelbar nach dem Unfall ab. Nach Angaben des Fernsehsenders RTL Klub handelte es sich bei den getöteten Insassen des Kleinflugzeuges um einen 67-jährigen Mann und seinen 37-jährigen Sohn. Das Ehepaar und seine Tochter wurden schwer, ihr Junge leicht verletzt.


Sobjanin gewinnt Bürgermeisterwahlen in Moskau

MOSKAU: Amtsinhaber Sergej Sobjanin hat nach Angaben der Zentralen Wahlkommission die Abstimmung für das Bürgermeisteramt in Moskau gewonnen. Sobjanin habe nach Auszählung von 91,3 Prozent der Wahlprotokolle 2,44 Millionen Stimmen auf sich vereinigt, teilte die Kommission in der Nacht zum Montag mit. Insgesamt hätten 3,2 Millionen Moskauer ihre Stimme abgegeben. Sobjanin liegt mit rund 75 Prozent der Stimmen uneinholbar vor den weitgehend unbekannten und als Sparringspartner geltenden Gegenkandidaten. Der zweitplatzierte Leonid Sjuganow, Enkel des russischen KP-Chefs Andrej Sjuganow, holte demnach bislang gerade einmal 260.000 Stimmen. Die Wahlen sind im Ausland umstritten. Unabhängige Beobachter waren nicht zugelassen.

Auch in den meisten anderen Regionen gewannen die Kremlkandidaten oder lagen uneinholbar vorn. So vereint im wirtschaftlich starken Moskauer Umland nach etwa der Hälfte der Auszählung Amtsinhaber Andrej Worobjow ebenfalls mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich.

Bereits zum Sieger erklärt wurden in Russlands Fernem Osten die Gouverneure von Magadan, Tschukotka und Primorje um die Großstadt Wladiwostok, wo 100 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Offiziell zum Sieger erklärt wurden nach Ende der Auszählung auch die Gouverneure der sibirischen Regionen Krasnojarsk, Omsk und im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen.

Die Kommunal- und Regionalwahlen gelten als wichtiger Stimmungstest mitten im Krieg ein halbes Jahr vor der Präsidentenwahl in Russland. Die Begleitumstände sind beispiellos. Unabhängige Beobachter waren nicht zugelassen, nachdem die russische Führung beispielsweise die Nichtregierungsorganisation «Golos» als unerwünscht verboten hat.


Start des Großmanövers «Northern Coasts» in der Ostsee

RIGA: Vor der Küste Lettlands und Estlands startet am Montag ein rund zweiwöchiges Marine-Manöver unter deutscher Leitung. An der diesjährigen Ausgabe der seit 2007 stattfindenden Übung «Northern Coasts» nehmen laut Marine mehr als 3000 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Ländern teil, darunter neben Ostsee-Anrainern auch Italien, Frankreich, Kanada und die USA. Rund 30 Schiffe und Boote, darunter ein U-Boot, rund 20 Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten gehören zum Manöververband.

Die von einem rund 1000 Kilometer entfernten Stab in Rostock geleitete Übung soll das gemeinsame Verständnis der Verbündeten für die Ostsee verbessern. Erstmals wird laut Marine bei «Northern Coasts» ein Szenario der Bündnisverteidigung zugrunde gelegt.

Am Montag sollten die Einheiten, die sich zuvor im Hafen von Riga und vor der Küste gesammelt hatten, für die ersten Übungen in See stechen. Dabei geht es laut Marine um Minenräumung, Seeziel-Schießen, U-Bootjagd, elektronischen Kampf, Zusammenarbeit mit Aufklärern, Landungsoperationen, Schutz von Häfen und einiges mehr.


Flugzeug-Probleme: Kanadas Premier sitzt nach Gipfel fest

NEU DELHI/OTTAWA: Wegen technischer Probleme mit seinem Flugzeug hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau nach Abschluss des G20-Gipfels in Indien am Sonntag das Land vorerst nicht verlassen können. Kurz vor dem geplanten Abflug sei die Delegation darüber informiert worden, dass es ein technisches Problem an dem Airbus-Flieger gebe, hieß es in einer Mitteilung seines Büros, aus der kanadische Medien zitierten. Details zu den technischen Problemen wurden zunächst nicht mitgeteilt, sie konnten aber offenbar nicht kurzfristig gelöst werden. «Unsere Delegation wird in Indien bleiben, bis andere Arrangements vorgenommen worden sind», hieß es.

Trudeau war am Freitag mit seiner Delegation zu dem Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer in der indischen Hauptstadt Neu Delhi angereist. Mit dem Flugzeug hatte es kanadischen Medien zufolge in der Vergangenheit schon mehrfach kleinere Probleme gegeben, ebenso mit einem Ersatzflieger.

Auch die Reisepläne von Mitgliedern der deutschen Bundesregierung wurden bisweilen von Problemen mit Maschinen der Flugbereitschaft der Bundeswehr ausgebremst. Zuletzt hatte es Außenministerin Annalena Baerbock getroffen, die eine geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi im August wegen Pannen an einem A340 der Flugbereitschaft der Bundeswehr absagen musste.


Trotz diplomatischer Spannungen - Algerien bietet Marokko Hilfe an

ALGIER: Trotz diplomatischer Spannungen hat Algerien in Folge des schweren Erdbebens in Marokko angekündigt, Rettungsteams in das Nachbarland zu senden. Dem offiziellen Sprecher des algerischen Außenministeriums zufolge, biete Algerien einen Notfallplan zur Unterstützung Marokkos an, «sofern das Königreich diese Hilfe annimmt», berichteten verschiedene algerische Nachrichtenseiten. Das Team bestehe aus 80 spezialisierten Rettungskräften. Außerdem sollten Zelte und Matratzen entsandt werden.

Algerien und Marokko unterhalten seit August 2021 keine diplomatischen Beziehungen mehr. Grund seien «feindliche Aktionen von Rabat», hieß es damals seitens der algerischen Regierung. In dem Streit ging es um Gebiete in der Westsahara. Algerien hatte in dem Zusammenhang den Luftraum für alle marokkanischen Flugzeuge gesperrt. Am Samstag hatte Algerien bereits angekündigt, den Luftraum für Flüge mit Verwundeten und Verletzten und zum Transport humanitärer Hilfe zum Nachbarland wieder zu öffnen.

Bei dem Beben in Marokko in der Nacht zu Samstag starben nach bisherigen Zahlen mehr als 2000 Menschen.


Frankreich sagt fünf Millionen Euro Hilfe für Marokko zu

PARIS: Nach dem Erdbeben in Marokko unterstützt Frankreich den Einsatz von Nichtregierungsorganisationen (NGO) in dem Land mit fünf Millionen Euro. Das sagte Außenministerin Catherine Colonna am Montag in Paris dem Sender BFMTV. Die Hilfe solle marokkanischen, internationalen und auch französischen Hilfsorganisationen vor Ort zugutekommen. Auf das Angebot aus Frankreich, Rettungskräfte in die erdbebenerschütterte Region zu schicken, war Marokko zuvor zunächst nicht eingegangen. Dies sorgte in Frankreich, wo zahlreiche Marokkaner leben, für Diskussionsstoff.

Dass Spannungen zwischen beiden Ländern dafür der Grund sein könnten, wies Colonna zurück. Marokko sei ein souveränes Land und habe sich zunächst für Hilfe aus anderen Ländern entschieden. Über 60 Länder hätten Unterstützung angeboten und Frankreich stehe weiterhin mit kurz- und mittelfristiger Hilfe zur Verfügung, sagte die Ministerin. Er glaube nicht, dass politische Gründe hinter der Nichtannahme französischer Hilfe steckten, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin dem Sender TF 2. «Marokko und Frankreich sind zwei Bruderländer.» Marokko verfüge über einen guten Zivilschutz und sei in der Lage, der Situation selber Herr zu werden.

Der französische Innenminister wollte unterdessen nicht bestätigen, dass sich Marokkos König Mohammed VI. während des Erdbebens in Frankreich aufhielt. Die Zeitung «Le Parisien» hatte berichtet, dass der König sich aus medizinischen Gründen seit dem 1. September in Frankreich aufgehalten habe.


Erstmals offizielle Delegation Israels in Saudi-Arabien

TEL AVIV: Eine israelische Delegation hat erstmals offiziell Saudi-Arabien besucht. Ein israelischer Repräsentant bestätigte am Sonntag entsprechende israelische Medienberichte. Anlass des Besuchs ist demnach eine Unesco-Welterbekomiteesitzung in dem einflussreichen Golfstaat. Israelische Diplomaten und Repräsentanten des Erziehungsministeriums sowie der Leiter der israelischen Altertumsbehörde befänden sich in Riad, bestätigte der Repräsentant.

Der Sender i24news berichtete, Israel wolle sich bei der Sitzung gegen eine Aufnahme von Jericho als palästinensische Welterbestätte einsetzen. Der israelische Staat ist zwar seit 2019 nicht mehr Unesco-Mitglied, weil er die Organisation als voreingenommen Israel gegenüber betrachtet, nimmt aber dem Bericht zufolge als Beobachter teil.

Zuletzt hatte es Berichte über Bewegung bei einer möglichen Annäherung zwischen dem Land und Saudi-Arabien gegeben. Die USA sind Schutzmacht Israels und auch für Saudi-Arabien ein wichtiger Verbündeter. Offiziell hat Riad keine Beziehungen zu Israel.

Im September 2020 hatte Israel unter US-Vermittlung die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bahrain vereinbart. Marokko und der Sudan kündigten solche Schritte danach ebenfalls an. Zuvor unterhielten nur zwei arabische Staaten - Ägypten und Jordanien - Beziehungen zu Israel.


2862 Todesopfer nach schwerem Erdbeben in Marokko

RABAT: Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko ist auf 2862 gestiegen. Wie das Innenministerium am Montagabend bekanntgab, wurden außerdem bisher 2562 Verletzte gezählt. Der marokkanische Justizminister Abdel Latif Wehbe sagte dem arabischen Fernsehsender Al-Arabiya am Montag, dass Rettungskräfte noch immer Schwierigkeiten hätten, entlegene Dörfer in den Bergen zu erreichen. Die Behörden hätten mittlerweile Feldlazarette nahe dem Epizentrum eingerichtet, um dort Verletzte zu versorgen. Die endgültige Zahl der Todesopfer war weiterhin unklar, auch den Umfang der Schäden könne man noch nicht beziffern, so Wehbe.

Das Beben vom späten Freitagabend war das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko. Es hatte eine Stärke von 6,8. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten von dem Unglück betroffen.


IFRC: Energie der Rettungskräfte nahezu erschöpft

RABAT: Die Kapazitäten der Rettungskräfte in Marokko sind nach Einschätzungen von Hilfsorganisationen nahezu erschöpft. Die Teams arbeiteten seit Freitagnacht, sie hätten keine Energie mehr um weiterzuarbeiten, sagte der Direktor für den Nahen Osten der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC), Hossam Elsharkawi, dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabiya am Sonntag. Noch immer sei das Ausmaß der Katastrophe nicht endgültig geklärt.

«Wir sprechen von mehr als 300.000 Bürgern, die Wohnraum, Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung, Decken und Medikamente benötigen», sagte Elsharkawi. Nach dem schweren Erdbeben vom Freitagabend würden die Bedürfnisse jeglicher Art stündlich weiter wachsen. «Noch sind nicht alle betroffenen Dörfer erreicht. Wir hören von vielen Dörfern in den Bergen, die völlig ausgelöscht wurden sind», so der IFRC-Regionaldirektor. Der Bedarf an Rettungsteams sei daher noch immer hoch.

Bisher gab es kein internationales Hilfeersuchen von Marokko. Deutsche Organisationen, wie das Technische Hilfswerk, haben ihre bereitgestellten Mitarbeiter daher vorerst wieder nach Hause geschickt. Seit Samstagabend hatten Einsatzkräfte für einen möglichen Rettungseinsatz bereitgestanden, wie das THW am Sonntagnachmittag mitteilte. Zuvor hatten bereits die Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany und der Bundesverband Rettungshunde mitgeteilt, dass sie nicht mehr mit einem Rettungseinsatz ihrer bereitstehenden Helfer in Marokko rechneten.


Zwei Hilfsorganisationen rechnen nicht mehr mit Marokko-Einsatz

HÜNXE: Die Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany und der Bundesverband Rettungshunde rechnen nicht mehr mit einem Rettungseinsatz ihrer bereitstehenden Helfer in Marokko. «Es gab bisher kein Hilfeersuchen von Marokko», sagte ein Sprecher der beiden Organisationen am Sonntagnachmittag der dpa. Mit zunehmender Zeit schließe sich erfahrungsgemäß auch das Zeitfenster, um Verschüttete retten zu können. Deshalb würden nun die Vorbereitungen abgebrochen.

«Wir fahren jetzt alles zurück, räumen unser Lager wieder und packen unsere Rucksäcke aus», schilderte der Sprecher. Ungefähr 40 bis 50 Einsatzkräfte wie Bergungsspezialisten und medizinisches Personal seien seit Samstagnachmittag abfahrbereit gewesen, um bei einer Alarmierung direkt von zu Hause zum Flughafen zu starten. Im Zentrallager der beiden Organisationen im niederrheinischen Hünxe sei am Samstag auch schon die nötige Ausrüstung zusammengestellt worden.


UN: Handel mit Methamphetamin angestiegen

KABUL: Laut den Vereinten Nationen (UN) hat in Afghanistan und umliegenden Ländern der Handel mit der Droge Methamphetamin deutlich zugenommen. Im Jahr 2021 wurde im Vergleich zu 2017 nahezu das Zwölffache des illegalen Stoffs mit vermutlicher Herkunft aus Afghanistan beschlagnahmt, heißt es in einem UN-Bericht vom Sonntag. Die Menge wurde für 2021 dabei mit 29,7 Tonnen angegeben. Einen Anstieg habe es auch in den Jahren davor schon gegeben. Der Heroinhandel ist nach Angaben der UN seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 in dem Land hingegen zurückgegangen.

«Die Zunahme des Methamphetamin-Handels in Afghanistan und der Region deutet auf eine erhebliche Verschiebung auf dem illegalen Drogenmarkt hin und erfordert unsere sofortige Aufmerksamkeit», sagte Exekutivdirektorin Ghada Waly. Methamphetamin mit vermutlicher Herkunft in Afghanistan sei unter anderem in der Europäischen Union, dem Nahen Osten, Südostasien und Ostafrika gefunden worden.

Methamphetamin ist für seine aufputschende Wirkung bekannt und wird voll oder teilweise synthetisch hergestellt. Laut UN-Bericht kommen bei der Methamphetamin-Gewinnung in Afghanistan zum Teil pflanzliche Stoffe zum Einsatz, bei anderen Produktionsverfahren auch Erkältungsmedikamente und verschiedene Chemikalien.

Bisher wurde Afghanistan vor allem eine tragende Rolle im weltweiten Heroinhandel zugeschrieben. Die islamistischen Taliban haben den Anbau von Schlafmohn, aus dem Heroin und andere Opiate gewonnen werden, im vergangenen Jahr jedoch verboten. Im Juni hatte die UN von einem Rückgang der Opiumgewinnung in Afghanistan berichtet.


Nach Attentat auf Schrein - Drei Männer im Iran vor Gericht

TEHERAN: Nach einem Attentat auf einen Schrein in der Millionenstadt Schiras stehen im Iran drei Männer vor Gericht. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Sonntag. Den Männern werde unter anderem Zusammenarbeit mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen.

Im August waren bei dem bewaffneten Angriff auf die schiitische Heiligstätte Schah Tscheragh nach Informationen von Irna zwei Menschen ums Leben gekommen und sieben weitere verletzt worden.

Im September waren im Iran zwei Männer öffentlich hingerichtet worden, nachdem die Justiz sie der Beteiligung an einem Anschlag auf eine religiöse Stätte in Schiras beschuldigt hatte. Auch hier machte der Iran den IS verantwortlich. Menschenrechtler kritisierten den Prozess und warfen der Justiz unter anderem vor, die Geständnisse durch Folter erzwungen zu haben.


Wieder Autobahnblockade in Den Haag durch Klimademonstranten

DEN HAAG: Zum zweiten Mal in Folge haben Klimaschutzaktivisten in den Niederlanden trotz eines Verbots eine Autobahn nahe des Parlaments- und Regierungsviertels in Den Haag blockiert. Wie schon tags zuvor setzte die Polizei am Sonntag Wasserwerfer gegen die Gruppe Extinction Rebellion (XR) ein, berichtete der Sender NOS. Zugleich nahmen Einsatzkräfte Teilnehmer der Protestaktion fest, wie die Polizei mitteilte.

Den Haags Bürgermeister Jan van Zanen hatte die Zwangsräumung des Abschnitts der Autobahn A12 genehmigt, nachdem sich die Demonstranten der Aufforderung widersetzten, die Straße frei zu machen und ihren Protest gegen die Energiepolitik der Regierung an Plätzen in der Stadt zum Ausdruck zu bringen, wo dies erlaubt ist.

Am Samstag hatte die Polizei bei einer ähnlichen Störung des Verkehrs auf der A12 rund 2400 XR-Anhänger festgenommen. Sie wurden mit Bussen in das Stadion des Fußballclubs ADO Den Haag gebracht. Nahezu alle kamen noch am selben Tag frei. Nur gegen einige wenige wurden Strafverfahren eröffnet. Anderswo in Den Haag konnten Klimaaktivisten am Sonntag wie schon am Samstag ungehindert demonstrieren.

Eigenen Angaben zufolge will XR die A12 solange täglich blockieren, bis in den Niederlanden sämtliche staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gestrichen werden. Die Gruppe wirft der Regierung vor, ein Versprechen zum Abbau von Steuervergünstigungen und anderen Subventionsformen für die Luft- und Schifffahrt sowie die Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern und die Ölförderung nicht einzuhalten.


Vier Tote bei Zusammenstoß von Bus und Auto

THESSALONIKI: Beim Frontalzusammenstoß zwischen einem Bus und einem Auto sind am Sonntag in der Nähe der griechischen Stadt Kilkis vier Menschen ums Leben gekommen. Es handele es sich um Griechen, berichtete das griechische Fernsehen. Etwa 50 in dem Bus aus Serbien sitzende Touristen wurden verletzt. Keiner von ihnen schwebe in Lebensgefahr, hieß es.

In die Unfallstelle führ noch ein weiteres Auto. Eine Frau aus Serbien und ihr Kind wurden dabei verletzt. Alle Verletzten wurden in Krankenhäuser in Thessaloniki und Kilkis gebracht.

Im Bus befanden sich neben dem Fahrer 78 Touristen. Sie waren in der Region der südserbischen Stadt Nis gestartet und wollten im griechischen Chalkidiki Urlaub machen.


Klitschko: Drohnenangriff auf Kiew

KIEW: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Sonntagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Das Luftverteidigungssystem sei im Einsatz, Drohnen flögen auf Kiew zu, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. In mehreren Bezirken seien Trümmer herabgefallen. Einige würden auf Straßen brennen. Ein Mensch sei verletzt worden. Die Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Einsatz.

Nach Angaben des ukrainischen Militärs feuerte Russland in der Nacht 33 Kamikaze-Drohnen in Richtung Kiew ab. 26 davon sollen abgefangen worden sein. In mindestens vier Kiewer Stadtbezirken wurden nach Angaben des Zivilschutzes Wohnungen, Autos, Stromleitungen und Verkehrsschilder beschädigt. In der gesamten Region Kiew seien laut der lokalen Behörden unter anderem eine Schule, ein Kindergarten, ein Ausbildungs- und Rehabilitationszentrum sowie acht Wohngebäude zu Schaden gekommen.


Minister: Tausende Tote nach Unwettern befürchtet

BENGASI: Nach heftigen Unwettern in Libyen befürchtet die Regierung im Landesosten Tausende Tote.

Der Ministerpräsident einer der rivalisierenden Regierungen in dem Bürgerkriegsland, Osama Hammad, sagte am Montag dem Fernsehsender Al-Massar, es seien mehr als Zweitausend Tote zu befürchten. Tausende weitere Menschen in dem Land mit knapp sieben Millionen Einwohnern seien vermisst. Unabhängige Informationen zu Todesopfern gab es zunächst nicht. Der Sturm «Daniel» hatte Libyen am Sonntag erfasst.


Spanische Armee schickt Rettungsmannschaft nach Marokko

SARAGOSSA/MADRID: Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko mit mehr als 2000 Toten ist eine Spezialeinheit des spanischen Militärs in das nordafrikanische Land geflogen. 56 Mitglieder der Militärischen Nothilfe-Einheit UME hätten am Sonntag in Saragossa zusammen mit vier Suchhunden eine Transportmaschine vom Typ A400 bestiegen, teilte das Verteidigungsministerium auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X mit. Zuvor hatte das nordafrikanische Land eine formelle Bitte um Beistand an Spanien gerichtet, wie spanische Medien übereinstimmend berichteten.

Mitglieder der Feuerwehr ohne Grenzen aus Spanien waren am Sonntag bereits in Marokko auf dem Landweg unterwegs in das besonders betroffene Gebiet im Atlasgebirge südlich der auch bei Touristen beliebten Stadt Marrakesch. «Wir sind noch etwa zwei Stunden vom Epizentrum entfernt», sagte der Leiter des Einsatzes, Antonio Nogales, RTVE. Die spanischen Feuerwehrleute stünden mit den marokkanischen Behörden in Kontakt, damit sie ihnen ein Einsatzgebiet zuwiesen. Auch andere Berufsfeuerwehren vor allem aus dem Süden Spaniens entsandten Helfer in das Katastrophengebiet.

Das Epizentrum des Bebens vom späten Freitagabend mit einer Stärke von 6,8 lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS im Atlasgebirge rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Die meisten Opfer seien in der dortigen Provinz Al-Haouz in der Nähe des Epizentrums zu beklagen. Die Zahl der Toten gab das Innenministerium in Rabat am Sonntag mit mehr als 2000 an. Mindestens ebenso viele seien verletzt worden. Es wird befürchtet, dass die Opferzahlen noch steigen.


Papst spricht polnische Familie wegen Hilfe für Juden selig

ROM/WARSCHAU: Papst Franziskus hat am Sonntag eine Familie aus Polen seliggesprochen, die während des Zweiten Weltkriegs Juden vor den deutschen Besatzern versteckt hatte. Das katholische Bauern-Ehepaar Wiktoria und Jozef Ulma mit sechs Kindern nahm damals eine jüdische Familie sowie zwei jüdische Schwestern auf, wurde dann aber verraten und 1944 von den Nazis ermordet. Mit dem deutschen Überfall auf Polen hatte 1939 der Zweite Weltkrieg begonnen. Im Krieg kamen bis zu sechs Millionen Polen ums Leben.

Der Papst würdigte die Ulmas am Sonntagmittag bei seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz als «Lichtblick im Zweiten Weltkrieg, ein nachahmenswertes Modell für den Impuls des Guten». «Dem Hass und der Gewalt, die diese Zeit prägten, setzten sie die Liebe entgegen», sagte der Pontifex.

Die eigentliche Seligsprechung fand bei einem Gottesdienst in der Heimatgemeinde der Ulmas statt, dem Dorf Markowa im Südosten Polens. Dabei wurde auch ein ungeborenes Kind seliggesprochen: Wiktoria Ulma war im siebten Monat schwanger. An dem Gottesdienst nahmen nach Polizeiangaben rund 37.000 Gläubige statt, darunter auch Polens Präsident Andrzej Duda.

Die Rolle des Vatikans während der Zeit des Nationalsozialismus ist bis heute umstritten. Insbesondere geht es um die Verantwortung von Papst Pius XII., dessen Pontifikat von 1939 bis 1958 dauerte. Der Italiener stand schon zu Lebzeiten wegen seines Umgangs mit Nazi-Deutschland in der Kritik. Allerdings gibt es auch Historiker, die ihn in Schutz nehmen. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Studie veröffentlicht, wonach die katholische Kirche allein Rom mehr als 3000 Juden versteckte.


Brasilien will bei G20-Präsidentschaft Ungleichheit bekämpfen

NEU DELHI: Brasilien will den Kampf gegen Hunger und Ungleichheit ins Zentrum seiner G20-Präsidentschaft im nächsten Jahr stellen. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nannte am Sonntag bei der Abschlusszeremonie des G20-Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi die «soziale Inklusion» und den Kampf gegen den Hunger als zwei der Prioritäten der brasilianischen G20-Präsidentschaft. Hinzu komme die nachhaltige Entwicklung unter den drei Aspekten Soziales, Wirtschaft und Umwelt, sagte Lula.

Der brasilianische Präsident, der von Gastgeber Narendra Modi den hölzernen Hammer des Sitzungsleiters übernahm, erinnerte daran, dass die G20 als Folge der internationalen Finanzkrise 2008 entstanden sei. Die «globale Finanzarchitektur» habe sich seither wenig verändert. Noch immer herrsche Ungleichheit bei Einkommen, Gesundheitsversorgung und Erziehung sowie zwischen den Geschlechtern und den Ethnien. «Wenn wir hier den Unterschied machen wollen, müssen wir die Verringerung der Ungleichheit ins Zentrum der internationalen Agenda setzen», sagte der Politiker der linken Arbeiterpartei (PT).

Brasilien werde die G20-Teilnehmer mit offenen Armen empfangen, sagte Lula und rief die Gruppe zur Einheit auf. «Wir sind nicht an einer gespaltenen G20 interessiert», sagte er.


Lula: Putin würde bei G20 in Brasilien nicht verhaftet

NEU DELHI: Ungeachtet eines internationalen Haftbefehls könnte Russlands Präsident Wladimir Putin im nächsten Jahr zum G20-Gipfel nach Brasilien reisen, ohne dort festgenommen zu werden. Das sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in einem Interview des indischen Nachrichtenportals «Firstpost». «Wenn ich Präsident bin und er nach Brasilien kommt, dann wird er auf keinen Fall verhaftet», sagte Lula. Brasiliens Unabhängigkeit müsse respektiert werden, fügte er hinzu.

Der nächste G20-Gipfel findet im Juli 2024 in Rio de Janeiro statt. Lula erinnerte daran, dass zuvor ein Brics-Gipfel in Russland anstehe, zu dem er selbst reisen werde. Gegen den russischen Präsidenten liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine vor.

Beim diesjährigen G20-Treffen in der indischen Hauptstadt Neu Delhi wurde Russland am Wochenende von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Brasilien gehört - anders als Indien - zu den Vertragsparteien des Rom-Statuts zum Internationalen Strafgerichtshof.


Tausende Lastwagen im Grenzstau zwischen Afghanistan und Pakistan

ISLAMABAD: Einer der wichtigsten Grenzübergänge zwischen Afghanistan und Pakistan bleibt nach einer Schießerei zwischen Grenztruppen beider Staaten auch am fünften Tag in Folge geschlossen. Das berichtete ein pakistanischer Beamter der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Tausende Lastwagen hängen seinen Angaben zufolge inzwischen auf beiden Seiten des Torkham-Grenzübergangs fest. Auf pakistanischer Seite reiche die Schlange beinahe bis zur 50 Kilometer entfernten Stadt Peschawar. Beide Seiten wollten noch am Sonntag mit Gesprächen über eine Öffnung beginnen.

Der Grenzübergang war am Mittwoch nach einem Schusswechsel zwischen Grenzbeamten auf beiden Seiten geschlossen worden. Zu weiteren Vorfällen sei es seither nicht gekommen, berichtete der Beamte. Nach seinen Informationen passieren normalerweise täglich bis zu 20.000 Menschen den Übergang.

An der Grenze kam es zuletzt häufiger zu Schusswechseln. Die Regierung in Islamabad wirft den in Afghanistan regierenden islamistischen Taliban vor, den pakistanischen Taliban (TTP) Schutz auf ihrem Boden zu gewähren. Die Regierung in Kabul weist die Vorwürfe zurück.


Klitschko: Drohnenangriff auf Kiew

KIEW: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Sonntagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Das Luftverteidigungssystem sei im Einsatz, Drohnen flögen auf Kiew zu, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. In mehreren Bezirken seien Trümmer herabgefallen. Einige würden auf Straßen brennen. Ein Mensch sei verletzt worden. Die Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Einsatz.

Nach Angaben des ukrainischen Militärs feuerte Russland in der Nacht 33 Kamikaze-Drohnen in Richtung Kiew ab. 26 davon sollen abgefangen worden sein. In mindestens vier Kiewer Stadtbezirken wurden nach Angaben des Zivilschutzes Wohnungen, Autos, Stromleitungen und Verkehrsschilder beschädigt.


Erdbeben löschte ganzes Bergdorf aus

RABAT: Nach dem schweren Erdbeben in Marokko mit mindestens 2000 Toten geht die Suche nach Überlebenden weiter. In abgelegenen Bergdörfern des nordafrikanischen Landes gruben sich Rettungskräfte mit schwerem Gerät durch Trümmer eingestürzter Häuser. Ein kleines Bergdorf in der Provinz Chichaoua wurde nahezu vollständig zerstört, wie der staatliche marokkanische Fernsehsender TV 2M am Sonntag meldete. 65 Leichen seien geborgen und ein Massengrab eingerichtet worden. Es wurden Drohnen eingesetzt, um den Einsatzkräften bei der Suche nach Leichen zu helfen, wie die Nachrichtenseite Hespress berichtete. Allein in Chichaoua wurden 191 Todesfälle registriert.

Insgesamt wurden nach Angaben marokkanischer Behörden bisher 2012 Todesopfer gezählt. Mindestens 2059 weitere Menschen wurden verletzt, mehr als die Hälfte davon schwer, wie lokale Medien in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium berichteten. Das Beben der Stärke 6,8 vom späten Freitagabend war das schlimmste seit Jahrzehnten in dem nordafrikanischen Land. Marokkos König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.


Britischer Premier Sunak besucht Hindu-Tempel in Neu Delhi

NEU DELHI: Der britische Premierminister Rishi Sunak und seine Frau Akshata Murty haben während des G20-Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi in einem hinduistischen Tempel gebetet. «Ich bin ein stolzer Hindu, so wurde ich erzogen», sagte der Politiker der örtlichen Nachrichtenagentur ANI vor dem Besuch am Sonntag. Der Glaube helfe jedem, besonders wenn man einen stressigen Job wie er habe.

Sunaks Tempelbesuch feierten viele in den sozialen Netzwerken. Indien ist mehrheitlich hinduistisch und machte sich vor 75 Jahren von der britischen Kolonialherrschaft unabhängig. Umso mehr löste Sunaks Amtsantritt als erster britischer Premier mit indischen Wurzeln große Genugtuung aus. Großbritannien verhandelt derzeit mit Indien über ein Freihandelsabkommen.


Nach MoMA-Schau: Wolfgang Tillmans mit neuer Ausstellung in New York

NEW YORK: Wenige Monate nach seiner Solo-Schau im Museum of Modern Art (MoMA) hat der deutsche Künstler Wolfgang Tillmans schon wieder eine Ausstellung in New York. «Wolfgang Tillmans: Fold Me» ist bis Mitte Oktober in den Räumen des deutschen Galeristen David Zwirner im Stadtteil Chelsea in Manhattan zu sehen.

Die Räume fühlten sich für ihn wie eine «Erweiterung seines Studios» an, sagte Tillmans bei einer Vorbesichtigung der Schau. Zu sehen ist neben neuen fotografischen Werken auch ein Film. Es handelt sich um die vierte Solo-Ausstellung von Tillmans bei Zwirner, der zu den erfolgreichsten Galeristen der Welt gehört.

Im vergangenen Jahr hatte das MoMA Tillmans eine große Solo-Ausstellung gewidmet, die von Kritikern gefeiert wurde. «Wolfgang Tillmans: To look without fear» ist derzeit in Toronto zu sehen und soll danach noch nach San Francisco weiterziehen. Der 1968 in Remscheid geborene Fotograf gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern und wurde unter anderem schon mit dem Turner-Preis, dem Bundesverdienstkreuz und dem Goslarer Kaiserring ausgezeichnet.

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Jürgen Franke 12.09.23 13:30
Johann Mueller, es ist doch völlig klar,
dass sich die Menschen irren und sich täuschen lassen, die nicht an die offizielle Version glauben. Das WTC7 ist sicherlich vor lauter Schreck einige Stunden später in sich zusammengesunken
Johann Mueller 12.09.23 12:50
USA erinnern an Terroranschläge vom 11. September
22 Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center befinden sich viele Hinterbliebene noch in tiefer Trauer - Fazit ; 9/11 - warum jeder weiss, wo er war - und viele sich irren - Studien zeigen, viele täuschen sich.