Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Katze schmuggelt Drogen - entwischt aus Gefängnis auf Sri Lanka

COLOMBO: Eine Katze ist auf Sri Lanka dabei ertappt worden, wie sie mit einem verdächtigen Päckchen in ein Gefängnis lief. Das Päckchen sei an ihrem Hals festgebunden gewesen und habe Heroin, SIM-Karten und einen Memory-Chip für Handys enthalten, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Mitarbeiter des Gefängnisses in der Hauptstadt Colombo hätten die Katze am vergangenen Wochenende entdeckt und sie anschließend in einen Raum gesperrt - aber von dort sei sie entwischt. Zurzeit versuchten Ermittler herauszufinden, ob das Tier schon früher Drogen und andere Dinge geschmuggelt hatte. Sie sichteten Aufnahmen von Überwachungskameras und befragten Gefangene.

Vor dem Schmuggelversuch der Katze hatte Präsident Gotabaya Rajapaksa Gefängnisse in seinem Land noch angewiesen, Sicherheitsvorschriften zu verschärfen. Denn immer wieder gab es Berichte, wonach Gefangene aus dem Gefängnis heraus weiter kriminelle Taten mit hereingeschmuggelten Mobiltelefonen organisierten. Am Sonntag wurden beispielsweise drei Gefängnismitarbeiter festgenommen, da sie Gefangenen unter anderem Handys zur Verfügung gestellt hatten, hieß es von der Polizei.


«Idiotisch»: Tesla-Chef Musk weist Kritik am «Autopilot» zurück

NEW YORK: Tesla-Chef Elon Musk hat sich mit deutlichen Worten zur Kritik am Fahrassistenzprogramm «Autopilot» geäußert. Der Begriff sei keineswegs missverständlich, sagte der 49 Jahre alte Starunternehmer dem Fachblatt «Automobile News» in einem am Montag veröffentlichten Interview. Die Aufregung darum sei «idiotisch». Tesla wurde nach mehreren tödlichen Unfällen vorgeworfen, durch die Bezeichnung zu suggerieren, dass es sich um eine Technik zum autonomen Fahren und nicht nur um ein Assistenzprogramm handelt. Das sieht Musk anders.

Die Einwände, dass der Name unpräzise sei, bezeichnete er in dem Interview als «lächerlich». Wenn etwas mit dem Programm falsch laufe, «dann weil jemand es nicht richtig anwendet». Niemand würde aufgrund der Bezeichnung annehmen, dass sich das Auto von selbst fahre, so der Tesla-Chef. In Deutschland erlitt Tesla allerdings jüngst erst eine juristische Schlappe - das Landgericht München I verbot dem US-Unternehmen Mitte Juli, mit dem Begriff «Autopilot» für seine Fahrzeuge zu werben, da dieser irreführend sei.


Gute Konjunkturdaten treiben Börse an - Tech-Indizes auf Rekordhoch

NEW YORK: Gute Konjunkturdaten haben der Wall Street am Montag einen erfolgreichen Wochen- und Monatsstart beschert. Die Technologie-Indizes Nasdaq Composite und Nasdaq 100 erreichten in dem weiter freundlichen Umfeld im Handelsverlauf Rekordhochs. In den USA hatte sich die Stimmung in der Industrie im Juli überraschend deutlich aufgehellt. Bereits zuvor hatten hoffnungsfroh stimmende Nachrichten aus Asien für gute Laune gesorgt: Chinas Industrie bleibt nach der Corona-Krise auf Erholungskurs.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial rückte um 0,89 Prozent auf 26.664,40 Punkte vor. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,72 Prozent auf 3294,61 Zähler aufwärts. Der Nasdaq 100 zog um 1,37 Prozent auf 11.055,08 Punkte an.


US-Ansturm auf Pistolen und Gewehre lässt Waffen-Aktien steigen

NEW YORK: Die hohe Nachfrage der Amerikaner nach Pistolen, Gewehren und Munition hat den großen Waffenschmieden zu Wochenbeginn kräftig Kursauftrieb an der Börse gegeben. Das FBI meldete für Juli einen im Jahresvergleich fast achtzigprozentigen Anstieg der «NICS Background Checks» genannten Überprüfungen, die vor Waffenkäufen gemacht werden. Der US-Waffen-Boom hält während Corona-Krise und Anti-Rassismus-Protesten schon länger an, im Vormonat hatten die Background Checks sogar einen neuen Rekordwert erreicht.

Von der Entwicklung profitieren auch die Aktien der großen US-Waffenhersteller. Die Anteilsscheine von Smith & Wesson legten am Montag zeitweise um mehr als acht Prozent zu, die der Rivalen Vista Outdoor und Sturm Ruger um über fünf beziehungsweise über vier Prozent. Seit Jahresbeginn liegt Smith & Wesson mit 180 Prozent im Plus, Vista Outdoor mit gut 140 und Sturm Ruger mit über 80. Da es keine richtige Statistik über Waffenverkäufe in den USA gibt, gelten die Daten der Bundespolizei FBI als wichtiger Absatzindikator.


Kühnert gibt Juso-Vorsitz vorzeitig auf - Kandidatur für Bundestag

BERLIN: Der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert will sein Amt vorzeitig abgeben und 2021 für den Bundestag kandidieren. Der 31-Jährige stellt sein Amt beim Bundeskongress Ende November zur Verfügung, wie eine Sprecherin der SPD-Nachwuchsorganisation der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend bestätigte. Zuvor hatte der Berliner «Tagesspiegel» darüber berichtet. Die Neuwahl des Juso-Vorsitzenden wird damit um ein Jahr vorgezogen. Ein personeller Wechsel rechtzeitig vor der Bundestagswahl 2021 sei der «bestmögliche Zeitpunkt», sagte Kühnert dem «Tagesspiegel». Seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger hätten es verdient, «dem SPD-Wahlkampf den eigenen Stempel aufzudrücken».

Kühnert, der auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender ist, kündigte an, dass er für die Bundestagswahl im Herbst kommenden Jahres im Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg antreten wolle. Dieser Wunsch sei im SPD-Kreisvorstand «sehr wohlwollend» aufgenommen worden, sagte er der Zeitung.

Kühnert ist gebürtiger Berliner und seit 2017 Juso-Vorsitzender. Im November 2019 wurde er wiedergewählt. Bundesweit bekannt wurde Kühnert als ein Kopf der #NoGroko-Kampagne von Anfang 2018. Im Rennen um die neue Parteispitze hatten die Jusos im vergangenen Jahr das Duo Kandidaten Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans unterstützt, das sich letztlich auch durchsetzen konnte.


Trump: Hätte nichts gegen Tiktok-Verkauf an US-Unternehmen

WASHINGTON: US-Präsident Donald Trump würde einen Kauf des US-Geschäfts der populären Video-App Tiktok durch eine amerikanische Firma eigenen Aussagen zufolge unterstützen. Er «hätte nichts gegen» die Übernahme durch Microsoft oder ein anderes US-Unternehmen, sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Wenn es bis zum 15. September aber keine Einigung gebe, würde der Betrieb der Plattform in den Vereinigten Staaten eingestellt. Trump machte deutlich, dass er erwarte, dass das US-Finanzministerium von einem Deal profitieren müsse.

Tiktok ist eine international erfolgreiche Videoplattform mit Hunderten Millionen Nutzern weltweit. Nutzer können dort eigene Clips hochladen oder Videos von anderen ansehen. Bytedance bemüht sich schon seit einiger Zeit, seine internationale Plattform von der chinesischen Version zu trennen. Tiktok versichert, Chinas Regierung habe keinen Zugriff auf Nutzerdaten und habe dies auch nie verlangt. Die Daten von US-Nutzern würden sowieso in den USA gespeichert und verarbeitet. In Festland-China gibt es nur die zensierte Version Douyin. Als Chef von Tiktok wurde jüngst der Disney-Manager Kevin Mayer geholt, der bei dem US-Konzern lange als Kronprinz galt.

Zuletzt hatte Microsoft sich nach massivem politischen Druck aus dem Weißen Haus in Stellung gebracht, das US-Geschäft Tiktoks zu übernehmen. Der Software-Konzernriese will bis Mitte September einen Deal mit dem privaten chinesischen Tiktok-Eigentümer Bytedance aushandeln. Microsoft bestätigte die Gespräche am Sonntag (Ortszeit) erstmals, nachdem Trump am Wochenende mit einem Verbot der Plattform unter Verweis auf die Datensicherheit gedroht hatte.


Ägypten, Äthiopien und der Sudan reden über umstrittenen Staudamm

KAIRO: Ägypten, Äthiopien und der Sudan haben die Verhandlungen über den Betrieb eines umstrittenen Staudamms am Blauen Nil wieder aufgenommen. Die Online-Beratungen zwischen den drei Ländern am Montag sind Teil einer neuen Gesprächsrunde, die von der Afrikanischen Union (AU) zur Beilegung des jahrelangen Konflikts um das Wasserkraftwerk vermittelt wurde.

Die drei Länder streiten seit Jahren um den Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) auf dem Blauen Nil in Äthiopien, dessen Befüllung begonnen hat. Addis Abeba will mit dem Wasserkraftwerk den für die ökonomische Entwicklung dringend benötigten Strom erzeugen. Für Ägypten aber - das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt - ist der Staudamm eine existenzielle Bedrohung: Kairo befürchtet, dass der Damm seine Wasserversorgung beeinträchtigen wird, und strebt vor seiner Inbetriebnahme ein rechtsverbindliches Abkommen an, das unter anderem einen angemessenen Wasserzufluss garantiert.


Oberstes Gericht erklärt Präsidentenwahl für gültig

WARSCHAU: Polens Oberstes Gericht hat das Ergebnis der Präsidentenwahl am Montag für gültig erklärt und den Großteil von mehr als 5000 Wählerbeschwerden zurückgewiesen. In der Stichwahl am 12. Juli hatte Amtsinhaber Andrzej Duda von der nationalkonservativen Regierungspartei PiS 51 Prozent der Stimmen erhalten. Sein Herausforderer Rafal Trzaskowski, der liberalkonservative Oberbürgermeister der Hauptstadt Warschau, unterlag mit 49 Prozent nur knapp.

Von rund 5800 eingereichten Beschwerden seien zwar gut 90 berechtigt gewesen, teilte das Gericht in Warschau mit. Diese Vorfälle hätten den Ausgang aber nicht unzulässig beeinflusst. Das Gericht lehnte auch eine Beschwerde ab, in der Trzaskowskis Stab eine Annullierung gefordert hatte. Das Oppositionsbündnis hatte dies mit einseitiger Berichterstattung in öffentlich-rechtlichen Medien und dem Einsatz staatlicher Ressourcen zu Dudas Gunsten begründet. Hierfür habe der Stab aber nicht genügend Beweise vorgelegt und den Vorwurf zu allgemein formuliert, so das Gericht.

Auch die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten in ihrer Bewertung der Stichwahl eine Einseitigkeit in der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender kritisiert. Das Gericht führte aber bereits am Freitag aus: «Die Tatsache, dass die Wähler sich für die Nutzung einer bestimmten Informationsquelle entscheiden, kann nicht als gleichbedeutend mit Manipulation gesetzt werden.» Wenn dies freiwillig geschehe, könne man nicht behaupten, dass die Konsequenz daraus dem Wählerwillen entgegenstehe.


Unwetter fordern mindestens ein Dutzend Todesopfer

SEOUL: Die Unwetter in Südkorea haben mindestens ein Dutzend Todesopfer gefordert. Die Zahl der tödlich verunglückten Menschen von Samstag bis Montagabend (Ortszeit) sei auf zwölf gestiegen, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde. Zudem würden 13 Personen vermisst. Am Vortag waren bis zum späten Abend nach Überschwemmungen und Erdrutschen infolge starker Regenfälle sechs Menschen tot geborgen und acht weitere als vermisst gemeldet worden.

Am stärksten von den Monsunregen betroffen waren erneut der Großraum Seoul und die Zentralregion des Landes. In der südlich von Seoul gelegenen Stadt Pyeongtaek wurde laut Yonhap ein Behelfsbau einer Fabrik für Halbleiterteile von herabstürzenden Erdmassen zerstört. Drei Menschen seien dabei umgekommen. In der Provinz Gyeonggi sei eine dreiköpfige Familie tot geborgen worden, nachdem ihr Haus unter einer Schlammlawine begraben worden sei. Die Behörden erwarten in den nächsten Tagen weitere starke Regenfälle. In Südkorea herrscht noch die sommerliche Regenzeit.


Britische Reisebürokette Hays Travel will Hunderte Jobs streichen

LONDON: Die britische Reisebürokette Hays Travel sieht sich zu einem Abbau von knapp 900 seiner insgesamt 4500 Stellen gezwungen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Als Grund dafür gaben die Eigentümer John und Irene Hays unter anderem die Entscheidung der britischen Regierung an, für Reiserückkehrer aus Spanien wieder eine Pflicht zur 14-tägigen häuslichen Isolation einzuführen.

Hinzu komme die stufenweise Beteiligung von Unternehmen bei Gehaltsfortzahlung für beurlaubte Mitarbeiter. Das Programm, bei dem bislang 80 Prozent der Gehälter beurlaubter Angestellter vom Staat gezahlt wurde, soll bis Ende Oktober vollständig auslaufen.

Hays Travel hatte im vergangenen Oktober Hunderte Filialen des insolventen Konkurrenten Thomas Cook in Großbritannien übernommen. Berichten zufolge rettete das Unternehmen dadurch etwa 2000 Jobs.


Frankreich will Auslieferungsabkommen mit Hongkong nicht billigen

PARIS: Nach der umstrittenen Verschiebung der Wahl in Hongkong will Frankreich das im Mai 2017 unterschriebene Auslieferungsabkommen derzeit nicht ratifizieren. Die Wahl müsse so bald wie möglich stattfinden und eine ehrliche demokratische Meinungsäußerung zulassen, forderte eine Sprecherin des Pariser Außenministeriums am Montag.

Das Außenamt wies auch auf das neue Sicherheitsgesetz hin, das den bisherigen Rahmen für Hongkong («ein Land, zwei Systeme») in Frage stelle. Das neue Sicherheitsgesetz war Ende Juni verabschiedet und ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie. Deutschland hatte sein Auslieferungsabkommen bereits ausgesetzt, was in China zu Verärgerung führte.


SOS im Sand - Vermisste Segler auf Insel in Mikronesien entdeckt

CANBERRA/PIKELOT ISLAND: Dank eines riesigen, in den Sand gemalten SOS-Hilferufs sind drei vermisste Segler auf einer winzigen Insel im Westpazifik entdeckt worden. Ein Schiff der australischen Marine sowie Militärflugzeuge aus Australien und den USA hätten die Schiffbrüchigen auf Pikelot Island in Mikronesien lokalisiert, teilte das Verteidigungsministerium am Montag in Canberra mit.

Die Segler wurden seit drei Tagen vermisst. Offenbar waren sie mit ihrem sieben Meter langen Boot auf dem Weg zum Pulap Atoll vom Kurs abgekommen, später ging ihnen der Treibstoff aus. Alle seien in guter Verfassung und bereits von einem Hubschrauber aus mit Lebensmitteln und Wasser versorgt worden. Ein mikronesisches Patrouillenschiff sei auf dem Weg zur Insel, um die Männer abzuholen.


US-Richterin fordert nach Schusswaffen-Tod ihres Sohnes Schutz

NORTH BRUNSWICK: Eine US-Bundesrichterin hat nach dem Schusswaffen-Tod ihres Sohnes mehr Schutz der Privatsphäre für sich und ihre Kollegen gefordert. «Ich bitte mit Macht darum, etwas zu tun», sagte Esther Salas in einem Montag veröffentlichten Videoclip. «Für meine Familie war diese Bedrohung real, und der freie Zugang zu Informationen aus dem Internet hat es diesem kranken und verkommenen Menschen ermöglicht, unsere persönlichen Daten herauszufinden und es auf uns abzusehen.»

Salas' 20 Jahre alter Sohn war am 19. Juli im Privathaus der Familie in New Jersey erschossen worden. Ihr 63-jähriger Ehemann, ein Strafverteidiger, war ebenfalls angeschossen und verletzt worden. Der Täter soll den Ermittlungen zufolge am Nachmittag der Tat - als Paketbote verkleidet - geklingelt und das Feuer eröffnet haben, nachdem der Sohn die Tür geöffnet hatte. Anschließend habe er auch auf den herbeigeeilten Vater geschossen. Die Richterin hatte sich zu dem Zeitpunkt im Souterrain des Hauses in der südwestlich von New York gelegenen Gemeinde North Brunswick aufgehalten.

FBI und Staatsanwaltschaft ermittelten einen Tag später einen 69 Jahre alten Mann als Hauptverdächtigen, der Stunden nach der Tat tot aufgefunden worden war. Er soll sich laut Medienberichten mit einer Pistole umgebracht haben. Der Mann bezeichnete sich den Berichten zufolge als «Anti-Feminist». Er sei für zahlreiche Klagen gegen die Rechte von Frauen sowie sexistische und teils rassistische Schriften bekannt. Salas (51) habe bei einem seiner Fälle den Vorsitz geführt, er habe sie «faul und inkompetent» genannt.


Kunstwerk von Gerhard Richter auf dem Weg nach Wien verschwunden

WIEN: Ein Kunstwerk des deutschen Gegenwartskünstlers Gerhard Richter ist in Österreich verschwunden. Der Druck hätte laut Polizei gemeinsam mit 21 weiteren Werken Mitte Juli aus dem niederösterreichischen Ort Purkersdorf in eine Galerie in Wien transportiert werden sollen. Doch das 82,5 mal 68,2 Zentimeter große bedruckte Büttenpapier aus dem Jahr 1998, das den Titel «Übersicht» trägt, fehlt nun. Am Montag schrieb das österreichische Bundeskriminalamt es zur Fahndung aus.

Es müssten nun zahlreiche Menschen vernommen werden, sagte ein Polizeisprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Wert des Drucks liegt demnach im mittleren vierstelligen Bereich.

Der 1932 in Dresden geborene Richter zählt zu den bedeutendsten deutschen Malern der Gegenwart. Mitte Juli war sein Gemälde «Christiane und Kerstin» bei einer Auktion in München für mehr als zwei Millionen Euro versteigert worden.


Selbstmordattentäter in Somalia tötet mindestens vier Menschen

MOGADISCHU: Ein Selbstmordattentäter hat am Montag in Somalias Hauptstadt Mogadischu mindestens vier Menschen mit in den Tod gerissen. Zudem seien bei dem Anschlag mindestens fünf weitere Menschen verletzt worden, sagte der Polizist Ali Hassan Kulmiye. Der Attentäter habe sich in einem Restaurant in die Luft gesprengt, sagte Polizeisprecher Sadaq Aden im staatlichen Radio.

Bei dem Anschlag handelte es sich um ein Restaurant in der Nähe des Hafens von Mogadischu, das bei Mitarbeitern des Hafens sowie Sicherheitskräften beliebt ist. Ein Gast in dem Restaurant hörte nach eigenen Angaben eine laute Explosion. «Ich konnte knapp mit kleinen Verletzungen im Gesicht und an den Armen entkommen», sagte Ahmed Abdi. Er sprach von mindestens sechs Leichen, die er gesehen habe. Die Explosion war in weiten Teilen der Stadt zu hören. Schwarzer Rauch war über den Dächern zu sehen, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Die Terrorgruppe Al-Shabaab bekannte sich über das Sprachrohr der Miliz, Radio Andalus, zu dem Anschlag. In der Erklärung war sogar von neun Toten die Rede. Dafür gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Die islamistischen Fundamentalisten kämpfen seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft und kontrollieren weite Gebiete im Süden und Zentrum Somalias.


Gefechte nach IS-Angriff beendet

KABUL: Rund 23 Stunden nach einem Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Gefängnis im Osten Afghanistans sind laut Verteidigungsministerium alle Angreifer getötet worden. Bei dem Angriff in Dschalalaband, der Hauptstadt der Provinz Nangarhar, seien mindestens 39 Menschen getötet worden, sagten Behördenvertreter am Montag. Unter den Toten seien auch zehn IS-Kämpfer. Etwa 50 weitere Menschen seien verwundet worden. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.

Unter den Opfern waren laut Behörden Zivilisten, Gefängnisinsassen und Sicherheitskräfte. Die Angreifer hatten am Sonntagabend zunächst eine Autobombe gezündet, dann die zentrale Haftanstalt gestürmt und sich zwischenzeitlich in einem Gebäude in der Nähe verschanzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Attacke. Unklar war zunächst, wie viele Insassen später aus dem Gefängnis fliehen konnten. Mehr als 1000 Inhaftierte seien nach einem Fluchtversuch wieder gefangen genommen worden.


WHO sieht noch viele offene Fragen zur Herkunft von Sars-CoV-2

GENF: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht noch erheblichen Aufklärungsbedarf bei den Fragen nach Herkunft und erster Verbreitung des Virus Sars-CoV-2. Es komme in China nicht nur Wuhan als erster Verbreitungsort infrage, sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. «Es gibt Lücken in der epidemiologischen Landschaft.» Es seien noch viel umfassendere Untersuchungen nötig, um festzustellen, wo das Virus - in Wuhan oder anderswo - vom Tier auf den Menschen übergesprungen sei. Zwar sei in der chinesischen Stadt wegen der neuartigen Lungenentzündung zuerst Alarm geschlagen worden, das bedeute aber nicht notwendigerweise auch, dass es auch der Ort der ursprünglichen Verbreitung gewesen sei.

Erst wenn die ersten Patienten ausfindig gemacht worden seien, könne man daran gehen, nach der tierischen Quelle zu suchen. «Sonst ist es die Suche im Heuhaufen», sagte Ryan. Entsprechende Studien seien von einem Zwei-Mann-Team der WHO zusammen mit chinesischen Experten nun vorbereitet worden. Sie dienten als Grundlage für das von der WHO angeführte internationale Team, das dann in China alle Fragen gründlich untersuchen solle.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warb erneut für das Tragen einer Schutzmaske. Sie sei neben dem Schutz auch ein Zeichen der Solidarität. Er selbst habe einen Mund-Nasen-Schutz immer dabei und trage ihn immer, wenn mehr Menschen zusammenkämen. Nach jüngsten WHO-Angaben sind bisher weltweit 17,7 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert worden, 681.000 Patienten sind nach offizieller Erfassung mit oder an Covid-19 gestorben. Experten schätzen die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen und Todesfälle allerdings als hoch ein.


Mann mit Bombe in Kiewer Bankfiliale - Verdächtiger festgenommen

KIEW: Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat ein Mann kurzzeitig gedroht, eine Bankfiliale zu sprengen. Nach rund drei Stunden wurde der 32 Jahre alte Mann festgenommen, wie Vize-Innenminister Anton Geraschtschenko am Montag in Kiew mitteilte. Der Verdächtige sei mit einem Rucksack in die Filiale gegangen und habe behauptet, eine Bombe bei sich zu tragen.

Die Bankmitarbeiter konnten das Gebäude verlassen. Nur der Filialleiter sei freiwillig in der Bank geblieben, hieß es. Die Polizei nahm dann Verhandlungen mit dem Mann auf. Über Forderungen war zunächst nicht bekannt. Die Einsatzkräfte sperrten das Gebäude ab. Sprengstoffexperten durchsuchten nach der Festnahme die Filiale.

In den vergangenen beiden Wochen gab es in zwei Großstädten der Ukraine Geiselnahmen. Im ersten Fall intervenierte Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich und ging auf die Forderungen des Geiselnehmers ein. Es gab daraufhin Vorwürfe, dass er damit Trittbrettfahrer zu derartigen Taten ermutige.


Buckelwal-Flosse trifft Schwimmerin - schwer verletzt

PERTH: Eine Frau ist vor der Westküste Australiens während einer Walbeobachtungstour von der Schwanzflosse eines Buckelwals getroffen und schwer verletzt worden. Die 29-Jährige sei in der Nähe des riesigen Meeressäugers geschwommen, als sich der Vorfall ereignete, berichteten örtliche Medien am Montag. Sie habe Rippenbrüche und innere Blutungen erlitten und sei in ein Krankenhaus in Perth geflogen worden. Der Sender ABC zitierte einen Kliniksprecher mit den Worten, die Frau sei in ernstem aber stabilem Zustand. Der kuriose Unfall ereignete sich am Ningaloo Reef, etwa 1200 Kilometer nördlich von Perth.

Buckelwale können bis zu 15 Meter lang werden. Die Ozeanriesen gelten als friedlich - dennoch sind Schwimmer in Australien dazu angehalten, möglichst mindestens 100 Meter Abstand zu den Tieren zu halten. Die Behörden hatten bereits vor drei Jahren gewarnt, dass das Schwimmen mit Buckelwalen an dem Riff sehr gefährlich sei. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis jemand schwer verletzt werde, hatte die Walschutzbeauftragte Dani Rob damals gesagt.


Anlaufstelle für Restitution von Kolonialobjekten gestartet

BERLIN: Für eine Vereinfachung der Rückgabe von Objekten aus der Kolonialzeit hat am Montag eine zentrale Anlaufstelle von Bund und Ländern ihre Arbeit aufgenommen. Menschen und Institutionen aus Herkunftsstaaten und betroffenen Gesellschaften sollen sich dort über Bestände von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland informieren können.

«Mit der Einrichtung der Kontaktstelle haben Bund, Länder und Kommunen eine wichtige Voraussetzung für den partnerschaftlichen Dialog mit Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften über den verantwortungsvollen Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten geschaffen», sagte der Leiter der Kontaktstelle und Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert, in einer Mitteilung. «Dies stellt die Entschlossenheit aller Beteiligten bei der gemeinsamen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte als Teil unserer gesellschaftlichen Erinnerungskultur unter Beweis.»

Die Zahl infrage kommender Stücke ist immens. Allein beim Ethnologischen Museum der von Bund und Ländern getragenen Stiftung Preußischer Kulturbesitz handelt es sich um eine halbe Million Objekte. Die Kosten für die Anlaufstelle in Höhe von rund 400.000 Euro jährlich übernehmen Bund und Länder jeweils zur Hälfte für zunächst drei Jahre.


Friedensnobelpreisträger John Hume gestorben

LONDONDERRY/DERRY: Der nordirische Friedensnobelpreisträger John Hume ist tot. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Montag unter Berufung auf die Familie des ehemaligen Chefs der Sozialdemokraten in dem britischen Landesteil. Hume wurde 83 Jahre alt.

Hume hatte wesentlich zum Zustandekommen des Karfreitagsabkommens von 1998 beigetragen, durch das der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Nordirland beendet wurde. Bei dem Konflikt standen sich mehrheitlich katholische Befürworter einer Vereinigung der beiden Teile Irlands und überwiegend protestantische Großbritannien-Loyalisten gegenüber. Etwa 3700 Menschen kamen dabei ums Leben kamen, etwa 50.000 wurden verletzt.

Den Friedensnobelpreis teilte sich Hume mit David Trimble, dem damaligen Chef der Ulster Unionist Party. Beide Parteien spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle in der nordirischen Politik.


Varta und Samsung beenden Streit - und schließen Liefervertrag

ELLWANGEN/STUTTGART: Der Batteriehersteller Varta hat einen Streit mit dem Technologiekonzern Samsung um Patentverletzungen beigelegt. Stattdessen sei mit dem südkoreanischen Unternehmen ein Liefervertrag abgeschlossen worden, teilte die Varta AG am Montag in Ellwangen mit. Varta bleibt damit nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren der Hauptlieferant für wiederaufladbare Batterien für die Headsets von Samsung.

Der Streit zwischen Varta und seinem Großkunden Samsung hatte sich genau darum gedreht: Samsung soll in Kopfhörern die Knopfzellen anderer Lieferanten verbaut haben, auf die Varta das Patent hat. Varta ging vor Gericht, hat nun aber alle Klagen gegen Samsung und deren Kunden zurückgezogen, hieß es aus Ellwangen. «Wir freuen uns, dass wir die Geschäftsbeziehungen mit Samsung noch einmal intensivieren können», sagte Varta-Chef Herbert Schein. Einigungen mit anderen Herstellern von sogenannten Wearables (zum Beispiel Smartwatches und Fitness-Armbänder) sollten bald folgen, teilte Varta mit.

Varta beschäftigt weltweit rund 4000 Mitarbeiter und ist auf die Herstellung vieler unterschiedlicher Batterien spezialisiert, von der Mikro- und der Haushaltsbatterie bis hin zu Energiespeichersystemen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundes und der Länder Baden-Württemberg und Bayern in Höhe von rund 300 Millionen Euro will Varta außerdem die nächste Generation Lithium-Ionen-Zellen erforschen und eine Massenproduktion aufbauen.


Stimmung in Chinas Industrie hellt sich weiter auf

PEKING: Chinas Industrie bleibt nach der Corona-Krise auf Erholungskurs.

Nachdem vergangene Woche schon der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Statistikamtes eine deutlich bessere Stimmung angezeigt hatte, bestätigte am Montag auch der Frühindikator des Wirtschaftsmagazins «Caixin» den Trend. Sein Index für das herstellende Gewerbe stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat von 51,2 auf 52,8 Punkte - und damit so schnell wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Analysten hatten mit einer Steigerung gerechnet, aber nicht mit so einem deutlichen Sprung. Über der Marke von 50 Punkten ist von einer Ausweitung der industriellen Tätigkeit auszugehen.

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André Brunner 04.08.20 15:07
WHO-Chef nimmt China im Schutz
Durch seine enge Beziehungen zu China, hat WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus es fertiggebracht, dass die WHO ungläubig geworden ist.