Polizei: 14-Jähriger gab tödliche Schüsse an Schule in Georgia ab
WASHINGTON/WINDER: Bei einem tödlichen Schusswaffenangriff an einer Schule in Georgia werden mindestens vier Menschen getötet. Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter identifiziert.
Nach einem tödlichen Schusswaffenangriff an einer Schule im US-Bundesstaat Georgia haben die Ermittlungsbehörden einen 14-Jährigen als den mutmaßlichen Täter identifiziert. Der Jugendliche sei von einem Schulpolizisten gestellt und schließlich in Gewahrsam genommen worden.
Bei der Attacke in der Stadt Winder sind mindestens vier Menschen getötet worden - es handelt sich der Polizei zufolge um zwei Schüler und zwei Lehrer. Neun weitere wurden verletzt. Über das mögliche Motiv des Schützen machte die Polizei keine Angaben.
Zum fünften Mal: Rehm holt wieder Paralympics-Gold
PARIS: Als Favorit in den Weitsprung-Wettbewerb gestartet, hat Markus Rehm im Stade de France geliefert. Er lässt der Konkurrenz keine Chance. Aber auch ein anderer Deutscher verkauft sich ordentlich.
Weltrekordhalter Markus Rehm ist seiner Favoritenrolle im Weitsprung gerecht geworden und hat in Paris seine insgesamt fünfte paralympische Goldmedaille gewonnen. Der 36-Jährige verteidigte seinen Titel mit einer Weite von 8,13 Metern. Sein bislang weitester Sprung endete 2023 bei 8,72 Metern. Rehm verlor als 14-Jähriger bei einem Wakeboard-Unfall sein rechtes Bein unterhalb des Knies.
Mit Noah Bodelier nahm noch ein weiterer deutscher Springer teil. Rehms Club-Kollege vom TSV Bayer Leverkusen landete mit 6,98 Metern auf dem sechsten Platz. Für den Deutschen Behindertensportverband ist es die sechste Goldmedaille beim Großereignis in Frankreichs Hauptstadt.
«Münchner Merkur» zu CDU/Wagenknecht
Am Sonntagabend gab sich die CDU-Spitze noch erfreut über die Wahlergebnisse im Osten.
Ein Ministerpräsidentenamt verteidigt, eines hinzugewonnen, Ampel versenkt, so die erste Hochrechnung im Konrad-Adenauer-Haus. Doch nach der Wahlparty hat jetzt Friedrich Merz die Torte im Gesicht. In der Partei gibt es einen Aufstand gegen Pläne der Ost-Landesverbände, sich jetzt eilig mit der Alt-Stalinistin Wagenknecht ins Koalitionsbett zu legen. Merz muss den Wählern im Westen erklären, warum seine Partei aus Gründen des Machterhalts mit einer Pro-Putin- und Anti-Nato-Partei paktiert, während zugleich die Brandmauer zur Rest-Linken fortbesteht und CSU-Chef Söder gerade eine weitere Mauer zu den Grünen hochzieht. Die CDU sollte Wagenknechts Forderungen kühl zurückweisen, auch auf die Gefahr hin, dass dann in Thüringen AfD und BSW zusammenfinden. Für die Republik wäre das weniger schädlich als eine Union, die ihre Ideale verrät.
Pistorius: Iris-T SLM ist gelebte Zeitenwende
TODENDORF: Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stärkt die Bundeswehr ihre Flug- und Raketenabwehr. Das System Iris-T SLM soll auch anderen Armeen helfen.
Die Indienststellung des ersten Iris-T SLM Flugabwehrsystems ist nach Überzeugung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ein Stück gelebte Zeitenwende. Der Standort Todendorf an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste werde zum Zukunftsstandort der Flugabwehrraketentruppe, sagte Pistorius bei einer Zeremonie zur Meldung der Einsatzbereitschaft des ersten Systems an dem Standort.
Auch die multinationale Ausbildung in Todendorf spiele eine Schlüsselrolle. «Sie zeigen täglich, auf unsere Bundeswehr ist Verlass», lobte der Minister die Truppe. Iris-T SLM soll ein zentraler Bestandteil der europäischen Flug- und Raketenabwehr (European Sky Shield) werden. Hohe militärische Vertreter europäischer Armeen verfolgten die Veranstaltung.
Brigade-Abkommen mit Deutschland am 13. September
VILNIUS: Deutschland will künftig bis zu 5.000 Soldaten dauerhaft im Nato-Partnerland Litauen stationieren. Die Vorbereitungen laufen - schon bald soll ein weiterer wichtiger Schritt getan werden.
Litauen und Deutschland wollen nach Regierungsangaben aus Vilnius am 13. September ein zwischenstaatliches Abkommen über den Einsatz und die Rechte einer Bundeswehr-Brigade in dem baltischen EU- und Nato-Land unterzeichnen. Geregelt werden soll etwa die Nutzung der vorgesehenen Standorte und die Regelung zur Ankunft, Abreise und Bewegung der deutschen Soldaten in Litauen. Weiter soll das Abkommen auch die Errichtung deutscher Bildungsinstitutionen und medizinischer Einrichtungen regeln, sagte Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas der Agentur BNS am Mittwoch. Unterzeichnet werden soll das von den Parlamenten beider Länder danach noch zu ratifizierende Dokumente in Berlin.
Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und das aggressive Auftreten Russlands hat die Bundesregierung zugesagt, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband fest in Litauen zu stationieren. Die Brigade soll bis 2027 einsatzfähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von bis zu 5.000 Soldaten, deren Einsatzorte Rudninkai und Rukla sein werden. Das Vorkommando mit etwa 20 Soldaten war am 8. April in Litauen angekommen. Rund 120 weitere Soldaten sollen nach Bundeswehr-Angaben Anfang Oktober eintreffen.
Winterkorn betroffen von Vorwürfen zur Dieselaffäre
BRAUNSCHWEIG: Auf eine Aussage von Ex-VW-Chef Winterkorn als Angeklagter vor Gericht musste man lange warten. Jetzt äußert sich der 77-Jährige und sieht seinem Lebenswerk zu Unrecht ein unrühmliches Ende gesetzt.
Der frühere VW-Vorstandchef Martin Winterkorn hat sich im Strafprozess gegen ihn von der Anklage betroffen gezeigt. «Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, ich hätte in meiner Aufgabe als Vorstandsvorsitzender gebotene Handlungen unterlassen, Kunden und Aktionäre getäuscht und geschädigt und mich damit strafbar gemacht, trifft mich - am Ende meines beruflichen Weges - ganz erheblich», sagte der Anklagte vor dem Landgericht Braunschweig.
In seinem Eingangsstatement wies der 77-Jährige sämtliche Vorwürfe der Anklage zurück. Das sei nicht die Haltung, die er in fast 15 Jahren als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von Audi und Volkswagen eingenommen habe. «Das entspricht auch nicht meinem Verständnis, wie man in dieser Funktion seine Pflichten erfüllt», sagte Winterkorn. Ihm werden in dem Strafprozess gewerbsmäßiger Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Radsportlerin Hausberger gewinnt Gold im Einzelzeitfahren
CLICHY-SOUS-BOIS: Nach Bronze in der Halle überzeugt Maike Hausberger auch auf der Straße. Im Einzelzeitfahren hat die Konkurrenz keine Chance.
Radsportlerin Maike Hausberger hat das fünfte Gold für die deutsche Mannschaft bei den Paralympics gewonnen. Im Einzelzeitfahren siegte die 29-Jährige auf der 14,2 Kilometer langen Strecke in Clichy-sous-Bois vor den Toren von Paris in 21:30,45 Minuten deutlich vor der Britin Frances Brown (21:46,18 Minuten) und der Schwedin Anna Beck (21:54,71).
Auf der Bahn holte sich Hausberger, die eine halbseitige Lähmung der linken Körperhälfte hat, im 500-Meter-Zeitfahren zuvor bereits die Bronzemedaille.