Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

Weißes Haus verspricht Pressekonferenz von Biden nächste Woche

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden will sich in der kommenden Woche bei einer formalen Pressekonferenz den Fragen von Journalisten stellen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, kündigte am Freitag eine Pressekonferenz des Präsidenten für den kommenden Mittwoch an - einen Tag vor dem ersten Jahrestag seiner Vereidigung. Biden hatte am 20. Januar 2021 das Präsidentenamt angetreten.

Der Demokrat spricht zwar oft vor Journalisten und beantwortet bei Auftritten zu spezifischen Themen am Rande auch öfter einzelne Fragen anwesender Reporter. Pressekonferenzen, bei denen Journalisten ausführlich die Gelegenheit haben, ihm Fragen zu allen möglichen Themen zu stellen, sind jedoch rar. Das Weiße Haus ist daher regelmäßig mit Nachfragen konfrontiert, wann der Präsident eine solche Pressekonferenz abhält.


Tausende gedenken getöteter 23-Jähriger

TULLAMORE: Tausende Menschen haben bei Mahnwachen in mehreren Städten in Irland und der britischen Region Nordirland einer getöteten jungen Frau gedacht. In Tullamore, wo die Leiche der 23-Jährigen gefunden worden war, schlossen Geschäfte und Cafés am Freitag früher als sonst. Zahlreiche Trauernde versammelten sich in der Stadt gut 80 Kilometer westlich von Dublin in einem Park. In der irischen Hauptstadt nahm Regierungschef Micheal Martin an einem Gedenken teil. Der Mord an der Lehrerin habe das Land «in Solidarität und Abscheu» geeint, sagte Martin.

Die Polizei hat «eine für den Fall interessante Person identifiziert». Nun warten die Behörden darauf, den Mann zu vernehmen, der wegen einer Reihe von Verletzungen noch in ärztlicher Behandlung sei. Zuvor war ein festgenommener 40 Jahre alter Mann wieder auf freien Fuß gekommen, wie Medien berichteten.

Das Verbrechen hat eine neue Debatte über die Sicherheit von Frauen auf der irischen Insel ausgelöst. Die 23-Jährige war am Mittwochnachmittag getötet worden, als sie an einem Kanal joggen war - einer beliebten Strecke von Radfahrern und Läufern. «Es gibt eine Epidemie der Gewalt gegen Frauen. Das ist schon seit Jahrtausenden so», sagte Vizeregierungschef Leo Varadkar. Präsident Michael D. Higgins rief die Bevölkerung dazu auf, eine «freundlichere, mitfühlendere und empathischere Gesellschaft» zu bauen.


Kein Sommer-Oktoberfest - Ausschuss gegen vorgezogenen Termin

MÜNCHEN: Eine Vorverlegung des Oktoberfests wegen Corona ist vom Tisch. Das habe ein interfraktioneller Ausschuss aus Stadträten und Vertretern der Verwaltung am Freitag entschieden, sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. «Die Wiesn bleibt wo sie ist, wann sie und wie sie ist.» Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst über die Entscheidung berichtet. Damit soll es wie geplant am 17. September «Ozapft is» heißen - sofern die Pandemie es zulässt. Die endgültige Entscheidung darüber soll laut Baumgärtner Anfang Mai fallen.

Schon jetzt sei klar, dass - sofern es ein Oktoberfest gibt - nur Geimpfte und Genesene Zugang haben sollen. Das habe der Ausschuss am Freitag unterstrichen, sagte Baumgärtner. Experten befassen sich derzeit weiter damit, wie die Kontrollen konkret stattfinden könnten - etwa digital über eine App.

Gegen eine Verlegung der Wiesn sprachen vor allem organisatorische Gründe. Viele Vorbereitungen brauchen einen langen Vorlauf. Etwa nehmen sich viele Helfer wie Bedienungen extra frei, um auf der Wiesn zu arbeiten - und können nicht so einfach umplanen. Er persönlich begrüße die Entscheidung. «Eine Verlegung entzaubert die Wiesn und nimmt ihr den Charakter. Das ist nicht wie ein Popkonzert, das man einfach verschieben kann», sagte Baumgärtner.


Litauens Regierungschefin: Migrantenstrom nach Belarus abgeebbt

VILNIUS: In der Krise um Migranten an der östlichen EU-Außengrenze zu Belarus ist nach Angaben der litauischen Regierung der Zustrom von Menschen aus Krisenregionen nach Belarus abgeebbt. «Nach uns vorliegenden Informationen hat er aufgehört», sagte Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte der Agentur BNS am Freitag in Vilnius. «Dem Regime gelingt es nicht, ihn zu organisieren».

Seit Monaten versuchen Tausende Migranten, aus Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisengebieten wie dem Irak oder Afghanistan nach Minsk eingeflogen zu haben, um sie dann in die EU zu schleusen.

Die Regierung in Vilnius hat darauf mit einem verstärkten Schutz der Grenze und dem Bau von Hunderten Kilometern Grenzzaun reagiert. Seit August 2021 weist der litauische Grenzschutz Migranten ab. Mehr als 8100 Menschen wurden seitdem am illegalen Grenzübertritt gehindert, zuletzt mit deutlich fallender Tendenz.

Litauen hat daher den im November ausgerufenen Ausnahmezustand in der Grenzregion zu Belarus auslaufen lassen - er endet in der Nacht zum 15. Januar. Sollte sich die Situation wieder zuspitzen, könnte die Sonderregelung erneut verhängt werden, sagte Simonyte. Nach ihren Angaben befinden sich in Belarus etwa 1500 bis 2000 Migranten, die in Zukunft versuchen könnten, die EU-Außengrenze zu überqueren.


Mehr illegale Migration nach Tschechien

PRAG: Die illegale Migration nach Tschechien hat im vorigen Jahr deutlich zugenommen. Wegen unerlaubten Aufenthalts oder unerlaubter Einreise wurden in dem EU-Mitgliedsland 11.170 Menschen aufgegriffen, wie die Ausländerpolizei am Freitag in Prag mitteilte. Das waren rund 4000 mehr als im Jahr zuvor Den größten Anteil machten mit 53,9 Prozent Ukrainer aus, die oft als billige Arbeitskräfte zum Beispiel auf dem Bau illegal beschäftigt werden, gefolgt von Menschen aus der Republik Moldau.

Zudem griff die Polizei 1330 Flüchtlinge auf, von denen die meisten Deutschland als eigentliches Ziel angaben. Sie stammten überwiegend aus Afghanistan und Syrien. Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit schickte die tschechische Polizei im vorigen Jahr 331 Beamte nach Nordmazedonien, Serbien, Ungarn und Slowenien, um dort bei der Grenzsicherung auf der sogenannten Balkanroute für Flüchtlinge und Migranten zu helfen.


EU-Außenminister vereinbaren Zehn-Punkte-Plan zum Umgang mit Russland

BREST: Die Außenminister der Europäischen Union haben sich auf einen Zehn-Punkte-Plan für einen einheitlichen Umgang mit Russland verständigt. Das Konzept sieht vor, angesichts des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine geschlossen auf eine Mischung auf Abschreckung und Dialog zu setzen. So sollen zum Beispiel die Vorbereitungen für neue Sanktionen mit Partnern wie den USA fortgesetzt werden. Zugleich wird die Bereitschaft zu vertrauensbildenden Maßnahmen und die Unterstützung von möglichen neuen Absprachen zur Abrüstung und Rüstungskontrolle betont.

«Wir bleiben offen für den Dialog mit Russland - niemals aber auf Kosten unserer Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit und der Achtung der Grundwerte», erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach einem zweitägigen Treffen in der nordwestfranzösischen Hafenstadt Brest. Hintergrund der Beratungen waren neben dem russischen Truppenaufmarsch auch Forderungen Moskaus nach neuen Sicherheitsvereinbarungen mit dem Westen.

Russland fordert einen Verzicht der Nato auf die Aufnahme von Ländern wie der Ukraine und Georgien sowie den Rückzug von Streitkräften aus östlichen Bündnisstaaten. Der aktuelle russische Truppenaufmarsch steht damit nach Einschätzung westlicher Geheimdienste in Verbindung. Er soll demnach Ängste vor einem russischen Einmarsch schüren, um die Nato zu Zugeständnissen zu bewegen.


Comic-Heft-Seite für rund drei Millionen Dollar versteigert

DALLAS: Eine einzelne Seite aus einem Comic-Heft ist in den USA für mehr als drei Millionen Dollar versteigert worden. Die Originalzeichnung der Seite mit der Nummer 25 von Künstler Mike Zeck aus dem 1984 erschienen Superhelden-Comic «Secret Wars No. 8», auf der es um die Ursprünge des Kostüms von Spiderman geht, habe am Donnerstag rund 3,4 Millionen Dollar (etwa 3 Millionen Euro) eingebracht, teilte das Auktionshaus Heritage Auctions im texanischen Dallas mit. Damit handele es sich dabei um die teuerste je versteigerte Comic-Heft-Seite. Wer sie kaufte, teilte das Auktionshaus zunächst nicht mit.

Bei derselben Auktion wurde auch eine der wenigen bekannten verbleibenden Ausgaben des «Action Comics No. 1» über Superman aus dem Jahr 1938 für rund 3,2 Millionen Dollar versteigert. Damit wurde es zum zweitteuersten je versteigerten Comic-Heft - nach «Amazing Fantasy No. 15» über Spider-Man, das im vergangenen Jahr für 3,6 Millionen Dollar versteigert worden war.


Dänischer Ex-Verteidigungsminister unter Verratsverdacht

KOPENHAGEN: Dem früheren dänischen Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen wird die Preis- oder Weitergabe von Staatsgeheimnissen vorgeworfen. Das gab der konservative Politiker von der Partei Venstre am Freitag in einer Erklärung selbst bekannt. Hjort bestätigte, dass es Anschuldigungen gebe, wonach er gemäß dem dänischen Strafrechts-Paragrafen 109 die Grenzen seiner Meinungsfreiheit überschritten habe. Er habe sich als Abgeordneter zu einem politischen Thema geäußert und dem nichts hinzuzufügen. Um welche vertraulichen Informationen es genau geht, ließ er offen.

Mehrere dänische Medien berichteten, dass Hjort in Zusammenhang mit der Zusammenarbeit zwischen Dänemark und dem US-Geheimdienst NSA unter Verdacht geraten könnte. Diese Zusammenarbeit hat Hjort, der von 2016 bis 2019 Verteidigungsminister war, mehrmals bestätigt. In Paragraf 109 geht es um das Offenlegen oder die Weitergabe von Staatsgeheimnissen. Angewandt wird er nur selten. Jüngst spielte er aber im Fall des suspendierten Chefs des Militärgeheimdienstes FE, Lars Findsen, eine Rolle. Findsen sitzt in Untersuchungshaft. Worum es in seinem Fall konkret geht, ist ebenfalls unklar.


Snowboarder Baumeister rast zum Sieg und zur Gesamtführung

SIMONHÖHE: Snowboarder Stefan Baumeister hat eine glänzende Generalprobe für die Olympischen Winterspiele in Peking hingelegt. Der 28-Jährige gewann am Freitag in Österreich den Parallel-Riesenslalom auf der Simonhöhe und übernahm damit auch die Führung im Gesamtweltcup. Im Finale setzte er sich knapp gegen den Slowenen Tim Mastnak durch.

Im Zielraum riss sich Baumeister das Board von den Füßen und sprang seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschen Team in die Arme. Es war bereits sein fünfter Weltcup-Sieg und sein vierter Podestplatz in diesem Winter. Zweimal wurde er Erster, zweimal Zweiter. «Ich habe wirklich Spaß im Moment», sagte der Sportler vom SC Aising-Pasing, der damit auch bei den Spielen in China zu den Topfavoriten gehört. Baumeisters Mannschaftskamerad Elias Huber scheiterte im letzten Einzelrennen vor dem Saisonhöhepunkt im Februar im Achtelfinale.

Bei den Damen fuhr Melanie Hochreiter derweil erstmals in ihrer Karriere auf ein Weltcup-Podium. Die 25-Jährige vom WSV Bischofswiesen und die Russin Sofia Nadirschina kamen im kleinen Finale zeitgleich ins Ziel und teilten sich den dritten Platz. Die zweimalige Gesamtweltcup-Gewinnerin Ramona Hofmeister scheiterte im Viertelfinale an der späteren Überraschungssiegerin Aleksandra Krol aus Polen. Auch für Carolin Langenhorst war in der Runde der besten Acht Schluss. Am Samstag steht noch ein Mixed-Teamevent an.


Spanischer Stararchitekt Ricardo Bofill gestorben

BARCELONA: Der spanische Stararchitekt Ricardo Bofill ist am Freitag im Alter von 82 Jahren gestorben.

Das bestätigte sein Büro in Barcelona auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Katalane Bofill war ein Gegner des rationalistischen und uniformen Baustils. In Barcelona entwarf er unter anderem den Flughafen, das katalanische Nationaltheater und das Barcelona Hotel am Hafen, dessen äußere Form an ein Segel erinnert. Aufsehen erregte er auch mit internationalen Arbeiten wie dem Citadel Center in Chicago sowie mit der Umwandlung einer alten Zementfabrik bei Barcelona in ein einzigartiges Loft und Architekturstudio.


EU-Migrationspolitik: Faeser will Koalition aufnahmewilliger Staaten

BERLIN: Um die seit Jahren andauernde Blockade in der EU-Asylpolitik zu beenden, will Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine «Koalition der aufnahmebereiten Mitgliedstaaten» schmieden. Eine solche Koalition könne vorangehen und so die Weiterentwicklung des europäischen Asylsystems in Gang bringen, sagte die SPD-Politikerin am Freitag nach einem Treffen mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Berlin. Ihre ersten Gespräche mit Frankreich und Italien zu Migrationsfragen seien vielversprechend gewesen. Eine Einschätzung, wie groß diese «Koalition der Willigen» letztlich sein würde, wagte die Ministerin nicht.

Die Migrationskrise an der Grenze zu Belarus habe gezeigt, dass die EU-Staaten, wenn sie gemeinsam handeln, erfolgreich sein könnten, sagte EU-Kommissarin Johansson. Von den Migranten, die der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko «in die Falle gelockt» habe, seien mittlerweile rund 5000 Menschen wieder in ihre Herkunftsländer zurückgekehrt. Zuletzt seien kaum noch Migranten auf irregulärem Weg in die Europäische Union gelangt, betonte sie.

Die Aufnahme von Asylbewerbern sei nicht der einzige Weg, um Solidarität zu zeigen, sagte Johansson. Mitgliedstaaten könnten auch dafür sorgen, dass Menschen ohne Asylrecht in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden.

Es sei gut, dass Deutschland «wieder eine konstruktivere Rolle einnimmt, wenn es um die festgefahrenen Verhandlungen zur Reform des Europäischen Asylsystems geht», sagte der Grünen-Obmann im Innenausschuss, Marcel Emmerich. Humanitäre Lösungsansätze seien von Faesers Vorgänger Horst Seehofer (CSU) über Jahre «blockiert oder blind ignoriert» worden. Mit einer Gruppe von EU-Mitgliedstaaten könne Deutschland nun wieder mehr Bewegung in die Verhandlungen bringen und für bessere Standards sorgen.


Menschenrechtler kritisieren britische Asylverschärfung

GENF: Menschenrechtsexperten haben das geplante britische Gesetz zur Eindämmung der Migration kritisiert. Großbritannien verletze damit internationales Recht, schrieben mehrere Sonderberichterstatter des UN-Menschenrechtsrats am Freitag. Damit werde der Schutz von Menschen, die Schleppern zum Opfer fielen, untergraben. Außerdem setzes es Migranten und Asylsuchende Ausbeutung aus.

Das Gesetz sieht vor, dass künftig Menschen, die illegal ins Land eingereist sind, strafrechtlich härter verfolgt werden können und bei der Beurteilung eines Asylantrags schlechter gestellt werden als legal Eingereiste. Migranten, die Großbritannien per Boot über den Ärmelkanal erreichen wollen, sollen aus britischen Gewässern zurückgedrängt werden dürfen.

Damit würden Asylsuchende und Flüchtlinge bestraft, was gegen internationales Recht verstoße, urteilten die Experten, darunter die Sonderberichterstatter zu den Themen Schlepper-Opfer und moderne Sklaverei. «Wir sind besorgt, dass der Gesetzentwurf die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Menschen willkürlich die Staatsbürgerschaft vorenthalten wird», heißt es in der Stellungnahme. Eine solche Praxis, die in Rassismus und Diskriminierung wurzele, habe es schon früher gegeben.


EU-Kommissionsvorschlag: Klimawandel soll Bildungskernthema werden

BRÜSSEL: Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sollen nach dem Willen der EU-Kommission Kernthemen in Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen werden. «Alle Lernenden müssen vom frühen Kindesalter an verstehen, dass ökologische Nachhaltigkeit eine Notwendigkeit ist und dass sie daran mitwirken müssen, unseren Planeten und unsere Zukunft zu schützen», sagte die für Bildung zuständige EU-Kommissarin Marija Gabriel am Freitag.

Konkret fordert die Kommission die EU-Länder dazu auf, den Zugang zu entsprechenden Bildungsangeboten für alle Altersklassen zu erleichtern und Investitionen in diesen Bereich zu erhöhen. Rechtlich bindend wäre der Vorschlag jedoch nicht.

Die nationalen Regierungen der EU-Staaten müssen ihn noch annehmen. Die EU-Kommission wolle dann Unterstützung bei der Umsetzung leisten, indem sie etwa beim Austausch zwischen den Beteiligten helfe, heißt es in der Mitteilung der Brüsseler Behörde.


Autofahrer rast mit neu gekauftem Sportwagen gegen Baum - tot

ATHEN: Die Fahrt in einem neu gekauften italienischen Sportwagen ist für einen Mann in Athen mit einem tödlichen Unfall zu Ende gegangen. Die Frau und Beifahrerin des 45-Jährigen wurde bei dem Unfall am Donnerstag schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wie griechische Medien am Freitag berichteten. Die betreffende Athener Schnellstraße, auf der der Unfall geschah, ist für illegale Autorennen und tragische Unfälle von Rasern berühmt-berüchtigt.

Der Fall sorgte in Griechenland für besonderes Aufsehen, weil der verunglückte Giorgos Monogyios den Menschen als Teilnehmer einer Reality-Show und Bruder einer Parlamentsabgeordneten bekannt ist. Den Angaben zufolge hatte Monogyios nur wenige Minuten vor dem Unfall sein Gefährt in Empfang genommen, als er nach einigen Kilometern auf der dreispurigen Schnellstraße entlang der Küste Athens offenbar die Kontrolle über seinen Wagen verlor und gegen einen Baum raste.

«Es war wie ein Erdbeben, als er an mir vorbeigerast ist», berichtete eine Augenzeugin nach dem Unfall. Ein Freund des Fahrers, der ebenfalls in einem Sportwagen hinterherfuhr, schilderte, dass zusätzlich zu dem neu erworbenen Auto auch mehrere andere PS-starke Sportwagen unterwegs gewesen seien.

Helfer konnten die zwei Insassen noch aus dem Wagen holen, bevor das Auto Feuer fing - doch für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Griechische Medien zeigten am Freitag Videos und Fotos von dem brennenden und total zertrümmerten Wagen.


EU reagiert alarmiert auf Hackerangriff in der Ukraine

BREST: Die EU hat alarmiert auf den massiven Hackerangriff auf Internetseiten der Regierung in der Ukraine reagiert. Nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell kamen am Freitag die für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter zu einer Sondersitzung zusammen, um über Unterstützung zu beraten. Geplant ist, Experten für Cyberabwehr und technische Unterstützung zu mobilisieren. Der Angriff verdiene die größtmögliche Verurteilung, sagte Borrell.

Zur Frage, ob es schon Erkenntnisse über die Hintergründe gebe, sagte der Spanier, man könne sich denken, wer dahinterstecke. Er werde aber nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen, solange er keine Beweise habe. Russland erwähnte er namentlich nicht. Schwedens Außenministerin Ann Linde sagte, die EU müsse Russland deutlich machen, dass im Fall von Attacken auf die Ukraine eine harte Reaktion zu erwarten sei.


Europol: Aktion gegen umgebaute Schreckschusspistolen

DEN HAAG: Europäische Ermittler haben in einer internationalen Aktion mehr als 1500 umgebaute Schreckschusspistolen beschlagnahmt. Die Aktion richtete sich gegen den illegalen Handel mit diesen Waffen, wie Europol am Freitag in Den Haag mitteilte. Schreckschuss- oder Signalpistolen werden nach Angaben von Europol zunehmend von Verbrechern genutzt, weil sie relativ einfach in echte Schusswaffen umgewandelt werden könnten. Mit einer solchen Waffe soll auch der niederländische Reporter Peter R. de Vries im vergangenen Jahr in Amsterdam ermordet worden sein.

Der Schwerpunkt der Aktion lag in Bulgarien, Nordmazedonien und Rumänien. Insgesamt hatten sich nach Europolangaben Ermittler aus 24 Ländern beteiligt. Mehr als 260 Wohnungen waren durchsucht und über 17.000 Stück Munition beschlagnahmt worden.

Kriminelle würden in der EU diese Waffen, wie Gas- oder Schreckschusspistolen, legal zu einem niedrigen Preis kaufen und dann in andere Länder schmuggeln, wo der Besitz und Handel streng reguliert seien.


Millionenschaden durch entgleiste Güterzüge

PREROV: Der Zusammenstoß zweier Güterzüge in Tschechien hat einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht.

Mehrere Wagen entgleisten am Freitag und kippten um, wie die staatliche Eisenbahnverwaltung bekanntgab. Zudem wurde die Oberleitung beschädigt. Verletzt wurde bei dem Unglück in der Nähe der Stadt Prerov, rund 200 Kilometer östlich von Prag, niemand. Die Feuerwehr war mit einem Kran und zwei Bergepanzern im Einsatz, um die wichtige Ost-West-Verbindung in Richtung Polen und Slowakei freizuräumen. Im Personenfernverkehr kam es zu Ausfällen und Verspätungen. Nach ersten Erkenntnissen wurde auf dem Streckenabschnitt zum Unglückszeitpunkt wegen Reparaturarbeiten auf Sicht gefahren.


Migrant bei versuchter Überquerung des Ärmelkanals gestorben

BERCK: Beim Versuch, den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu überqueren, ist ein Migrant ums Leben gekommen. Rettungskräfte fanden den Mann am Freitagmorgen bewusstlos in der Nähe der französischen Gemeinde Berck vor der Küste. An Land wurde er für tot erklärt, wie die zuständige Meerespräfektur mitteilte. Die Staatsanwaltschaft leitete Untersuchungen ein. Die Rettungskräfte brachten zudem 30 Menschen von einer Sandbank und einem in Seenot geratenen Boot ans Ufer. Weitere Rettungsaktionen dauerten an.

Trotz winterlicher Temperaturen unternahmen in den vergangenen Tagen Hunderte Menschen den Versuch, über den Seeweg ins Vereinigte Königreich zu gelangen. Allein am Donnerstag griffen die britischen Rettungskräfte 271 Menschen auf, wie das Innenministerium in London auf dpa-Anfrage mitteilte. Französische Sicherheitskräfte retteten am gleichen Tag 60 Migranten aus Seenot.

Immer wieder überqueren Migranten in kleinen Schlauchbooten den Ärmelkanal. Die Überfahrt ist gefährlich, vor allem weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Im November waren bei einem Bootsunglück 27 Menschen auf der Überfahrt gestorben. Nach Angaben der Meerespräfektur hatten 2021 mehr als dreimal so viele Migrantinnen und Migranten versucht, mit Booten den Ärmelkanal zu überqueren, wie im Jahr davor. Der britischen Regierung sind die Ankommenden ein Dorn im Auge. Ein zentrales Versprechen des Brexits war es, die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu gewinnen.


Lambrecht warnt Russland vor Eskalation an der ukrainischen Grenze

BERLIN: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat Russland vor den Konsequenzen eines Angriffs auf die Ukraine gewarnt. «Russland hat kein Vetorecht, wenn es um Bündnisfragen geht und kann uns hier auch nicht erpressen», sagte die SPD-Politikerin am Freitag im Bundestag. Zwischen den roten Linien und einer militärischen Auseinandersetzung gebe es aber viel Spielraum, der ausgeschöpft werden müsse. «Wir müssen alle Mittel ausschöpfen, um diesen Konflikt zu entschärfen.»

Nato und EU müssten ganz eng beieinander stehen. Lambrecht: «Die Sicherheit unserer Verbündeten ist unsere Sicherheit, auch und gerade in Mittel- und Osteuropa.» Die Sicherheit in Europa stehe aber vor großen Herausforderungen. «Der russische Aufmarsch an der ukrainischen Grenze verstößt gegen alle Regeln den friedlichen Miteinanders», so Lambrecht. Sie forderte Moskau auf, das Völkerrecht zu wahren.


Italien: Ermittler entdecken Hunderte Kilo Kokain zwischen Altpapier

LA SPEZIA: Die italienische Polizei hat im Hafen der norditalienischen Küstenstadt La Spezia einen großen Drogenfund im Wert von Millionen gemacht. In einem Container entdeckten die Fahnder zwischen Altpapier zwölf Pakete mit reinstem Kokain, wie die Finanzpolizei am Freitag in der ligurischen Stadt mitteilte. Die Ermittler schätzten für die insgesamt 412 Kilogramm Kokain einen Marktwert von 100 Millionen Euro. Der Container kam den Angaben zufolge aus dem Karibikstaat Dominikanische Republik und sollte weiter ins spanische Valencia verschifft werden.

In italienischen Häfen macht die Polizei immer wieder riesige Drogenfunde. Vor zwei Jahren stießen die Ermittler in La Spezia laut Finanzpolizei auf 338 Kilogramm Kokain, das damals aus Brasilien stammte. Vor wenigen Wochen teilte die Polizei an Silvester mit, im Hafen der süditalienischen Stadt Gioia Tauro rund drei Tonnen Koks beschlagnahmt zu haben. Die Drogen stammten ebenfalls aus Südamerika und waren zum Teil zwischen Bananen versteckt.


Eisenbahnwagen entgleist - Mindestens neun Tote

NEU DELHI: Bei einem Zugunglück in Indien sind neun Menschen ums Leben gekommen. Drei von ihnen starben in einem Krankenhaus, wie ein Bahnsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. 36 weitere seien verletzt worden, etliche von ihnen schwer. Bei dem Unglück im Bundesstaat Westbengalen seien am Donnerstagabend zwölf Eisenbahnwagen eines Zuges entgleist und drei ganz umgekippt.

Indiens Bahnminister Ashwini Vaishnaw sagte der indischen Nachrichtenagentur ANI, erste Untersuchungen zur Unfallursache wiesen auf eine technische Panne beim Zug hin. Es gebe eine Untersuchung und die Angehörigen der Opfer würden eine Entschädigungszahlung erhalten.

Dies war das erste größere Zugunglück in Indien seit knapp drei Jahren, wie indische Medien berichteten. Früher gab es solche Unfälle häufiger, aber nach mehreren Sicherheitsvorkehrungen der Bahn seien sie seltener geworden. Das indische Zugnetz gehört zu den größten der Welt. Indien ist mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern auch das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt.


Chinesische Agentin in London? - Sorge um politische Einflussnahme

LONDON: Eine seltene Warnung des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 hat Sorgen über ausländische Einflussnahme auf britische Politik ausgelöst. Der MI5 warnte die Parlamentarier des britischen Ober- und Unterhauses in London vor einer mutmaßlichen chinesischen Agentin: Eine Frau namens Christine Ching Kui Lee baue für die Kommunistische Partei Chinas Verbindungen auf und versuche, Einfluss auf britische Politiker zu nehmen, um das politische Klima zugunsten Chinas zu beeinflussen.

Ein Abgeordneter der Labour-Party soll der BBC zufolge vor einigen Jahren mehr als 420.000 Pfund (rund 503.000 Euro) an Spenden von einer Firma der Chinesin erhalten und den Sohn der mutmaßlichen Agentin in seinem Büro angestellt haben.

Eine Sprecherin der chinesischen Botschaft in London wies die Vorwürfe am späten Donnerstagabend zurück. China halte sich grundsätzlich aus ausländischen Angelegenheiten heraus und habe es nicht nötig, sich «Einfluss zu kaufen».

Die britische Innenministerin Priti Patel hält es für wahrscheinlich, dass weitere ähnliche Warnungen bevorstehen können. Großbritannien habe «weitere Gegner», die auf unterschiedliche Art und Weise versuchten, «sich in unser Land einzumischen».


Äthiopien kontert Kritik des WHO-Generaldirektors

ADDIS ADEBA: Die äthiopische Regierung hat in einem Schreiben an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Kritik von Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus zurückgewiesen. Tedros habe sich in die internen Angelegenheiten Äthiopiens eingemischt und sei ein aktives Mitglied der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), heißt es in dem Brief. Äthiopien warf dem WHO-Direktor auch vor, die Zahl der Notdürftigen im Land aufgebläht zu haben.

Tedros hatte die äthiopische Regierung am Mittwoch scharf kritisiert und die Lage in der Konfliktregion Tigray als katastrophal bezeichnet. «Nirgends auf der Welt sind wir Zeugen einer Hölle wie in Tigray», sagte Tedros, der selbst äthiopischer Staatsbürger ist und ursprünglich aus der Konfliktregion Tigray stammt, auf einer Pressekonferenz in Genf.

Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der TPLF haben im November 2020 begonnen. Die TPLF gab Mitte Dezember einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes bekannt. Der Vielvölkerstaat im Osten Afrikas mit seinen 115 Millionen Einwohnern droht durch die anhaltenden Kämpfe zu zerfallen. Der Konflikt hat den Norden des Landes in eine schwere humanitäre Krise gestürzt. Die Versorgung von Millionen von Hilfsbedürftigen ist seit Monaten erschwert.


Nach Gesprächen mit Westen: Russland erwartet schriftliche Antwort

MOSKAU: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach den Verhandlungen um Moskaus Forderungen nach Sicherheitsgarantien eine rasche schriftliche Reaktion der Nato und der USA gefordert. «Wir warten auf eine Antwort, auf eine Antwort von unseren Kollegen auf Papier», sagte Lawrow am Freitag bei einer Pressekonferenz zum Jahresauftakt in Moskau. Er beklagte mangelndes Entgegenkommen des Westens bei den Gesprächen in dieser Woche in Genf, Brüssel und Wien.

Der Minister warf der Allianz vor, weiter auf Konfrontationskurs zu gehen - besonders mit Blick auf die jüngsten Äußerungen um eine mögliche Aufnahme skandinavischer Länder in das Bündnis. Das sei eine «künstliche Erweiterung» einer Nato, die ihren Zweck im Grunde mit dem Ende des Kalten Krieges vor mehr als 30 Jahren verloren habe. Der Westen missachtet auch Sicht von Lawrow internationales Recht und hat es darauf abgesehen, eine neue Weltordnung aufzubauen.

«Wir brauchen juristisch verbindliche Garantien. Die mündlichen Versprechen wurden nie von unseren westlichen Partnern erfüllt», sagte Lawrow zu Moskaus Forderung nach verbindlichen Sicherheitsgarantien. Konkret will Russland will die Nato-Osterweiterung stoppen und eine Mitgliedschaft des Nachbarlandes Ukraine verhindern, durch die sich das Land bedroht sieht. Russland sei auf offen für «Gegenvorschläge».

Am Mittwoch führten Vertreter der 30 Nato-Staaten und Russlands das erste Mal seit zweieinhalb Jahren Gespräche. Dazu gab es am Donnerstag auch eine Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Bereits am Montag wurde ein Treffen von Vertretern Russlands und der USA in Genf abgehalten.


Untersee-Vulkan in der Südsee ausgebrochen - Tsunami-Warnung

NUKU'ALOFA: Wegen des Ausbruchs eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga in der Südsee haben die Behörden eine Tsunami-Warnung verhängt. Der Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai habe am Freitag Asche, Dampf und Gas bis zu 20 Kilometer in die Luft geschleudert, teilte die Geologiebehörde von Tonga (TGS) mit. Die Menschen wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und draußen Masken zu tragen. Für Fidschi, Samoa und Neuseeland gab es keine Tsunami-Warnung.

Der Vulkan ist seit Dezember immer wieder aktiv. Jedoch war die jüngste Eruption laut TGS sieben Mal stärker als der letzte Ausbruch. Die Behörde warnte auch vor möglichem saurem Regen in der Region. Zunächst seien nur kleine Tsunami-Wellen von bis zu 30 Zentimetern registriert worden, so das örtliche Wetteramt. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo'ou (auch als Falcon Island bekannt).


Südkorea: Nordkorea feuert zwei Raketen ab

SEOUL: Nordkorea hat bei seinem jüngsten Waffentest nach Angaben des südkoreanischen Militärs mindestens zwei Raketen abgefeuert. Es handele sich vermutlich um ballistische Raketen von kurzer Reichweite. Die Raketen seien am Freitag im Nordwesten des Landes gestartet und in Richtung Osten geflogen, teilte der Generalstab mit. Wie weit sie flogen, war zunächst unklar. Südkoreas Militär hatte zunächst von einem zunächst nicht-identifizierten Geschoss gesprochen, das das Nachbarland abgefeuert habe.

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen, die einen Atomsprengkopf tragen können. Nordkorea hatte bereits am Dienstag einen Raketentest unternommen. Dabei wurde eigenen Angaben zufolge eine Hyperschall-Rakete erprobt.


Chinas Außenhandel wächst im Dezember etwas langsamer

PEKING: Chinas Außenhandel ist im Dezember erneut zweistellig gewachsen - jedoch insgesamt langsamer als im Vormonat. Wie der Zoll am Freitag in Peking berichtete, stiegen die Ausfuhren in US-Dollar berechnet um 20,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, nachdem der Zuwachs im November noch bei 22 Prozent gelegen hatte. Die Exporte lagen dennoch leicht über den Erwartungen von Analysten.

Schlechter als vorhergesagt fielen dagegen die Zahlen für den Import aus. China Einfuhren legten im Dezember um 19,5 Prozent zu. Im Vormonat hatte der Anstieg noch bei 31,7 Prozent gelegen. Schlecht liefen die Geschäfte im Dezember insbesondere für deutsche Exporteure. Die chinesischen Importe aus Deutschland gingen um 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Hingegen legten die Exporte Chinas nach Deutschland wie schon im November erneut kräftig um 29 Prozent zu.


Hitzerekord im Westen Australiens: 50,7 Grad in Küstenort

PERTH: Weite Teile Australiens schwitzen derzeit unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Im Westen des Landes wurde jetzt sogar ein Jahrzehnte alter Temperaturrekord eingestellt: Im Küstenort Onslow in der Region Pilbara sei die Quecksilbersäule am Donnerstag auf 50,7 Grad gestiegen, teilte die Meteorologiebehörde der Region mit. Dies ist die höchste jemals im Bundesstaat Western Australia gemessene Temperatur. Der gleiche Wert war zuletzt im Januar 1960 im Outback-Örtchen Oodnadatta in Südaustralien gemessen worden.

Auch in zwei weiteren Gemeinden in Pilbara, Roebourne und Mardie, wurde am Donnerstag die 50-Grad-Marke geknackt. Der Meteorologe Luke Huntington sagte dem australischen Sender ABC, fehlende Gewitter seien für die extreme Hitze verantwortlich - denn ohne diese Entladung, die normalerweise für kühlere Werte sorge, sammle sich immer weiter heiße Luft an.

Viele Menschen flüchteten vor den Rekordwerten in Innenräume. Jedoch waren auch Klimaanlagen der großen Hitze teilweise nicht mehr gewachsen. Mark Barratt von der Polizei in Roebourne sagte: «Es ist so heiß, dass der Air Conditioner in meinem Büro den Geist aufgegeben hat.» Auch elektrische Geräte spürten den Hitze-Stress.


Robert Kennedys Mörder kommt nicht auf Bewährung frei

LOS ANGELES: Der seit mehr als fünf Jahrzehnten inhaftierte Mörder des US-Politikers Robert F. Kennedy kommt nicht auf Bewährung frei. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom sprach sich am Donnerstag (Ortszeit) gegen die Freilassung des 77-jährigen Palästinensers Sirhan Sirhan aus. Der Mord an Kennedy zähle mit zu den berüchtigsten Verbrechen der amerikanischen Geschichte, schrieb Newsom in einer Erklärung. Nach Jahrzehnten im Gefängnis habe Sirhan nicht die nötige Einsicht gezeigt, die ihn von weiteren gefährlichen Entscheidungen abhalten würde.

Ein Bewährungsausschuss in Kalifornien hatte sich im August für die Freilassung Sirhans ausgesprochen. Sirhan sitzt seit über 50 Jahren im Gefängnis und hatte sein mittlerweile 16. Gnadengesuch gestellt. Die Entscheidung der Kommission wurden dem kalifornischen Gouverneur vorgelegt, der sie nun ablehnte.

Sirhan, ein in Jerusalem geborener Palästinenser, hatte Kennedy am 5. Juni 1968 in Los Angeles erschossen - nur wenige Stunden, nachdem dieser die Vorwahlen in Kalifornien zur Kür des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten gewonnen hatte. Die US-Justiz ging von Kennedys pro-israelischer Haltung als Motiv des damals 24 Jahre alten Täters aus. Fünf Jahre zuvor war Kennedys Bruder, US-Präsident John F. Kennedy, in Dallas (Texas) erschossen worden.

Sirhan wurde 1969 zum Tode verurteilt. Nach Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien im Jahr 1972 wurde die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt.


Kiews Bürgermeister Klitschko erwartet deutsche Hilfe für Ukraine

BERLIN: Angesichts der Sorgen vor einem russischen Angriff auf die Ukraine erwartet der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, Unterstützung auch der Bundesregierung. Deutschland zögere aber, sein Land mit Abwehrwaffen zu beliefern - nach seiner Ansicht aus Angst, Russlands Präsident Wladimir Putin weiter zu provozieren. «Diese Position ist schwer zu verstehen», sagte er «Bild» (Freitag).

Zu den Verhandlungen zwischen den USA und Russland über die Sicherheit der Ukraine ohne direkte Beteiligung seines Landes sagte er, dies sei ein Schlag ins Gesicht. «Wie kann das sein?», fragte er.

Russland sieht sich durch die Nato in seiner Sicherheit bedroht, fordert deshalb ein Ende der Nato-Osterweiterung und insbesondere auch einen Verzicht auf die Aufnahme der Ukraine. Westliche Staaten sind hingegen über den aktuellen russischen Truppenaufmarsch in der Nähe der Ukraine alarmiert.

Klitschko sagte weiter: «Wenn die USA und Europa ihm erlauben, die Ukraine anzugreifen, wird er nicht vor der Ukraine Halt machen. Dann wird Putin sein Augenmerk auf die baltischen Staaten richten.» Er fügte an: «Und wenn er von seinem Wunsch spricht, das Sowjetimperium zurückzugeben, dann schließt das auch die ehemalige DDR ein. Daher sollte die Kriegsdrohung gegen die Ukraine jeden Deutschen alarmieren.»

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