Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

Trump sagt Golf-Wochenende wegen «Anarchisten» ab

WASHINGTON: Nach dem Sturz von Statuen bei den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA hat US-Präsident Donald Trump sein geplantes Golf-Wochenende in seinem Club in New Jersey abgesagt. Er bleibe in Washington, um sicherzustellen, dass «Recht und Ordnung» durchgesetzt würden, schrieb Trump am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter. Die «Brandschatzer, Anarchisten und Plünderer» seien zwar weitgehend gestoppt worden. Er werde aber sicherstellen, dass die Gemeinschaften sicher blieben und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden.

Trump unterzeichnete nach Angaben des Weißen Hauses außerdem eine Verfügung, um Denkmäler zu schützen. Er drohte bei Verstößen mit «langen Gefängnisstrafen». Schon jetzt kann die Beschädigung von Regierungseigentum mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.


Von Nike-Gründer handgefertigtes Paar Turnschuhe teuer versteigert

NEW YORK: Ein Paar weiße Turnschuhe, das ein Mitgründer der Sportartikelfirma Nike vor rund 50 Jahren handgefertigt hat, ist bei einer Auktion in New York für 162.500 Dollar (etwa 145.000 Euro) versteigert worden. Man habe zuvor mit etwas weniger - nämlich 150.000 Dollar - gerechnet, teilte das Auktionshaus Sotheby's am Freitag (Ortszeit) mit. Der erfolgreiche Bieter wolle anonym bleiben.

Nike-Mitgründer Bill Bowerman hatte die Schuhe Anfang der 70er Jahre für den Leichtathleten John Mays an der University of Oregon angefertigt. Mays hatte sie seitdem besessen. Unter anderem hatte er daran Stollen und eine Sohle mit Waffelmuster ausprobiert, was die Entwicklung von Turnschuhen auf der Welt prägen sollte.

In den vergangenen Monaten hatten bereits mehrere andere Turnschuhe bei Auktionen hohe Preise erzielt: Ein Paar von Basketball-Legende Michael Jordan war im Mai für 560.000 Dollar versteigert worden, zuvor hatte ein ebenfalls Anfang der 70er Jahre angefertigter «Moon Shoe» mehr als 430.000 Dollar erzielt.


US-Repräsentantenhaus will Hauptstadt Washington als 51. Bundesstaat

WASHINGTON: Das US-Repräsentantenhaus will dem Hauptstadtbezirk Washington erstmals den Status eines Bundesstaates zuerkennen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde am Freitag (Ortszeit) mit der Mehrheit der US-Demokraten in der Parlamentskammer verabschiedet. Im Senat - der zweiten Parlamentskammer, in der die Republikaner von US-Präsident Donald Trump die Mehrheit haben - dürfte der Gesetzesentwurf allerdings scheitern. Der Hauptstadtbezirk («District of Columbia») entsendet derzeit nur einen nicht stimmberechtigten Vertreter ins Repräsentantenhaus. Im Senat sind der Bezirk und seine Bewohner gar nicht vertreten.

Hauptstadt-Bürgermeisterin Muriel Bowser schrieb auf Twitter: «Als Washingtoner und als steuerzahlende amerikanische Bürger fordern wir das, was uns zusteht - die Rechte, die uns die Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert.» Die Hauptstadt-Bewohner beklagen seit langem, dass sie Steuern zahlen, ohne im Parlament vertreten zu sein - ein entsprechender Slogan («Taxation without Representation») prangt sogar auf Nummernschildern von Fahrzeugen, die in Washington zugelassen sind.

Der Gesetzesentwurf sähe für den dann 51. US-Bundesstaat den Namen «Staat Washington, Douglass Commonwealth» vor. Damit würde zum einen dem ersten US-Präsidenten George Washington Tribut gezollt, aber auch dem früheren Sklaven Frederick Douglass, der im 19. Jahrhundert einer der prominentesten Aktivisten für die Abschaffung der Sklaverei war.


EU bereitet Lockerung von Reisebeschränkungen vor - strenge Kriterien

BRÜSSEL: In der EU zeichnet sich eine Einigung auf strenge Kriterien für die geplante Lockerung der Corona-Einreisebeschränkungen ab. Demnach werden Reisende aus Ländern wie den USA, Russland und Brasilien auch nach Ablauf dieses Monats nur in Ausnahmefällen in die EU kommen dürfen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitagabend nach Beratungen der EU-Botschafter erfuhr.

Lediglich für Menschen aus rund einem Dutzend Ländern wie Südkorea oder Neuseeland könnten die geltenden Einreisebeschränkungen demnach im Juli aufgehoben werden. Letztere sehen vor, dass nur unbedingt notwendige Reisen erlaubt werden.

Der auf Ebene der Botschafter erarbeitete Kompromiss für die Kriterien und die Länderliste muss nach Angaben aus EU-Kreisen noch in einigen Hauptstädten zur Abstimmung vorgelegt werden. Im Idealfall kann dann am Montag im schriftlichen Verfahren ein Beschluss erfolgen.


Tschechien gedenkt Justizmord-Opfer Milada Horakova

PRAG: Vor 70 Jahren haben die tschechoslowakischen Kommunisten in einem Schauprozess die Juristin und Bürgerrechtlerin Milada Horakova zum Tode verurteilt und hingerichtet. Daran erinnerten mehrere Gedenkveranstaltungen in Tschechien vor allem am Freitagabend, dem Vorabend ihres 70. Todestages. Horakova wurde als 48-Jährige am 27. Juni 1950 in einem Prager Gefängnis erhängt. Sie war die einzige Frau, die nach den berüchtigten Schauprozessen der 1950er Jahre hingerichtet wurde.

Dass sie in dem als Exempel gegen Oppositionelle geplanten Hochverratsprozess unnachgiebig blieb, trug dazu bei, dass die Schauprozesse dem Image des KP-Regimes mehr schadeten als nützten und machte sie schließlich zur Märtyrerfigur der Demokratiebewegung. Der an der Prager Karls-Universität lehrende Historiker Petr Koura bemängelte am Donnerstag im TV-Nachrichtensender CT24, dass das Gedenken an Horakova nach 70 Jahren zu einseitig auf ihre Rolle als Opfer eines Justizmordes ausgerichtet sei.

Dadurch gerieten ihre aktiven Verdienste in den Hintergrund, sagte Koura. Sie sei zunächst Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg gewesen. Als überzeugte Demokratin sei sie sich danach aber auch mit dem kommunistischen Regime in Konflikt gekommen. Horakova gilt auch als Vorkämpferin für Frauenrechte.


Zwei Raketen aus Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert

TEL AVIV: Zwei Raketen sind nach Angaben der israelischen Armee aus dem Gazastreifen heraus auf den Süden Israels abgefeuert worden. In der an das Gebiet grenzenden Gegend heulten dem Militär zufolge am Freitagabend Sirenen. Laut einem Bericht der «Jerusalem Post» wurde niemand verletzt, es habe auch keine Schäden in dem Gebiet nahe dem nördlichen Ende des Gazastreifens gegeben. Eine Rakete ging demnach auf offenem Gelände nieder, die andere wahrscheinlich noch im Gazastreifen selbst.

Die Raketen wurden wenige Tage vor einer möglichen Ankündigung erster Annexionsschritte Israels im besetzten Westjordanland abgefeuert. Die israelische Regierung könnte am kommenden Mittwoch im Einklang mit einem Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump mit der Annexion von Gebieten im Westjordanland sowie des strategisch wichtigen Jordantals beginnen. Die Palästinenser lehnen den Plan entschieden ab. Aus ihrer Sicht bevorzugt er Israel. Auch international ist der Plan höchst umstritten. Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas hatte eine Annexion als Kriegserklärung bezeichnet.


Illegaler Goldhandel zwischen Deutschland und Frankreich aufgedeckt

NANCY: Französische Ermittler haben mehrere Verdächtige festgenommen, die am illegalen Handel von Gold zwischen Deutschland und Frankreich beteiligt gewesen sein sollen. Zudem seien fast 30 Kilo des Edelmetalls im Wert von rund 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte die überregionale Staatsanwaltschaft in Nancy am Freitag mit. Die insgesamt 13 Verdächtigen waren demzufolge zwischen Mitte Mai und Ende Juni festgenommen worden. Zehn von ihnen befanden sich in Untersuchungshaft.

Nach Angaben der Ermittler hatten Goldsammler gestohlenen Schmuck, den sie von Dieben bekamen, zu Barren geschmolzen und diese dann an eine Firma für Goldhandel in Deutschland verkauft. Bei Durchsuchungen in den Départements Marne, Côte d'Or und Bouches-du-Rhône seien 29 Kilo Gold mit einem Marktwert von 1,48 Millionen Euro und 101 Kilo Silberpulver mit einem Marktwert von rund 60.000 Euro beschlagnahmt worden. Außerdem fanden die Ermittler rund 30 Luxusuhren mit einem Wert von mehr als 120.000 Euro und mehrere Fahrzeuge.

Den Ermittlern zufolge gab es im Zusammenhang mit einem Tatverdächtigen auch Durchsuchungen in Deutschland und Belgien. Den Verdächtigen werden demnach unter anderen organisierte Kriminalität und schwere Geldwäsche vorgeworfen.


Paris: Macron und Putin sprechen über möglichen Ukraine-Gipfel

PARIS/MOSKAU: Frankreichs Staatschef Emmauel Macron und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben nach französischer Darstellung über einen möglichen neuen Ukraine-Gipfel gesprochen. Sie stimmten grundsätzlich überein, dass ein Spitzentreffen im sogenannten Normandie-Format, an dem auch Deutschland beteiligt wäre, nützlich sei. Es solle von französischer Seite mit Deutschland daran gearbeitet werden, denn ein solcher Gipfel werde in Berlin stattfinden, verlautete am Freitagabend aus Kreisen des Élyséepalastes. Ein möglicher Termin für ein Spitzentreffen blieb zunächst offen.

Zuletzt hatte es einem Gipfel mit Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich im vergangenen Dezember in Paris gegeben. Kiew und Moskau hatten dabei eine Wiederbelebung des Friedensprozesses für die umkämpften Gebiete in der Ostukraine angestoßen. Die Bezeichnung Normandie-Format leitet sich von der ersten Begegnung dieser Art im Juni 2014 in der französischen Region Normandie ab.

Beide Präsidenten betonten laut einer russischen Mitteilung, dass sie sich bald persönlich treffen wollten. Ursprünglich hatte Macron am 9. Mai an der Militärparade zum Sieg über Nazi-Deutschland in Moskau teilnehmen wollen. Wegen der Corona-Krise wurde die Parade aber verschoben, der Besuch fiel aus. Macron wolle den Besuch im Spätsommer nachholen, wenn es eine Möglichkeit gebe. Putin sagte nach Kremlangaben, dass «Russland nie jene Franzosen vergessen werde, die zusammen mit sowjetischen Soldaten an der Ostfront kämpften».


Islands Präsident Jóhannesson strebt Wiederwahl an

REYKJAVIK: Islands amtierendes Staatsoberhaupt Gudni Jóhannesson geht mit der Hoffnung auf eine zweite Amtszeit in die Präsidentenwahl.

Die Isländer haben an diesem Samstag (ab 11.00 Uhr MESZ) die Wahl, ob sie ihr Kreuz bei Jóhannesson oder seinem einzigen Herausforderer, dem Geschäftsmann Gudmundur Franklín Jónsson, setzen wollen. Der 52 Jahre alte Amtsinhaber gilt auf der Nordatlantik-Insel als beliebter Präsident und geht somit als klarer Favorit in den Wahlsamstag. Erste Teilergebnisse werden direkt nach dem Schließen der Wahllokale um 24.00 Uhr (MESZ) erwartet, ein Endergebnis dürfte in der Nacht zum Sonntag feststehen.


USA kündigen Visa-Einschränkungen für Funktionäre aus China an

WASHINGTON: Im Streit um die Autonomie Hongkongs hat die US-Regierung Visa-Einschränkungen für derzeitige und frühere Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas angekündigt. US-Außenminister Mike Pompeo teilte am Freitag (Ortszeit) mit, betroffen seien Funktionäre, die dafür mitverantwortlich seien, dass die Autonomie der Sonderverwaltungszone untergraben werde. Auch Familienangehörige dieser Funktionäre könnten den Einschränkungen unterliegen. Konkrete Angaben zu den vorgesehenen Restriktionen oder zu betroffenen Personen machte Pompeo in der Mitteilung nicht.

Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» unter Chinas Souveränität autonom regiert. Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik genießen die sieben Millionen Hongkonger weitgehende Rechte wie Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Inzwischen fürchten sie aber, dass ihre Freiheiten zunehmend eingeschränkt werden.


US-Truppenstärke in Deutschland

WASHINGTON: In Deutschland sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Washington 34.674 Soldaten des US-Militärs stationiert.

Hinzu kommen Reservisten und Angehörige der Nationalgarde (464) sowie US-Zivilisten im Dienst der Streitkräfte (11.693). Die Gesamtzahl beläuft sich damit laut Pentagon auf 46.831 (Stand: 31. März 2020). US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Präsenz der US-Soldaten in Deutschland auf 25.000 reduzieren zu wollen.


Einer der gesuchtesten Wilderer festgenommen

KATHMANDU: Die Polizei hat in Nepal einen der am meist gesuchten Wilderer festgenommen. Der 50-Jährige wird mit einer Hausdurchsuchung vor 15 Jahren in Verbindung gebracht, bei der Teile von fünf Tigern und Dutzenden Leoparden im Wert von mehreren Millionen Dollar gefunden worden waren, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. Bei der Hausdurchsuchung seien damals fünf Männer festgenommen worden. Sie hätten ausgesagt, sie seien Helfer gewesen und der Mann der Anführer einer Schmugglerbande. Sie hätten in der Zwischenzeit im Gefängnis gesessen.

Der am Donnerstag festgenommene Mann habe auf einer Liste der meist gesuchten Wildtierverbrecher von Interpol gestanden. Der Corona-Lockdown habe seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt und seine Verhaftung vereinfacht. Werde er schuldig gesprochen, könne der Verdächtige mit bis zu 15 Jahren Gefängnis und oder einer Buße von einer Million nepalesischen Rupien (7400 Euro) bestraft werden.

In Nepal gibt es viele vom Aussterben bedrohte Tiere - darunter Tiger, Nashörner, Pandas und Schuppentiere. Wildtierschmuggel kommt immer wieder vor, besonders da es in den Nachbarländern China und Indien eine Nachfrage gibt.


Fast jede dritte Firma fürchtet No-Deal-Brexit

BRÜSSEL: Die Chance auf einen EU-Handelspakt mit Großbritannien sehen viele deutsche Unternehmen pessimistisch. Mit einem Scheitern der Verhandlungen rechnen 30 Prozent der Firmen, die mit Großbritannien Geschäfte machen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Bundesverband der Deutschen Industrie am Freitag veröffentlichte. 18 Prozent der befragten Unternehmen rechnen demnach mit einem Basisabkommen.

Unterhändler der EU und Großbritanniens bemühen sich kommende Woche erneut um Fortschritte auf dem Weg zu einem Handels- und Partnerschaftsabkommen nach dem Brexit. Großbritannien ist zwar Ende Januar aus der EU ausgetreten, doch noch gilt eine Übergangsphase bis zum Jahresende. Gelingt in dieser Frist kein Abkommen, droht ein harter wirtschaftlicher Bruch. In dem Fall planen 30 Prozent der 248 befragten Firmen mit Verbindungen zum Vereinigten Königreich Stellenkürzungen, wie der BDI weiter mitteilte.


Brite wegen Förderung von Anschlägen in Deutschland verurteilt

LONDON: Ein Londoner Gericht hat einen aus dem Iran stammenden Mann zu neun Jahren Haft verurteilt, weil er Terroranschläge geplant und zudem Anschläge in Deutschland ermutigt haben soll. Der 35-jährige Fatah Abdullah aus dem nordenglischen Newcastle hatte sich in dem Verfahren schuldig bekannt. Abdullah habe «Massenmord in Deutschland verursachen» wollen, sagte der Richter Nigel Sweeney.

Die Staatsanwaltschaft erklärte in dem Prozess, Abdullah habe im Interesse der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zwei Männer in Deutschland zu Anschlägen auf Menschen mit Autos, Messern und Sprengstoff ermutigt. Dies soll über digitale Plattformen geschehen sein.

Beide Männer wurden britischen Polizeiangaben zufolge 2019 in Deutschland gefasst und zu jeweils 4 Jahren und 8 Monaten Haft wegen Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags verurteilt. Abdullah selbst habe Chemikalien, Feuerwerk, Fernzünder und andere Dinge gekauft, um Sprengsätze herzustellen.


Christoph Wiesner wird Direktor des Fotofestivals in Arles

PARIS: Der deutsche Christoph Wiesner wird Leiter der internationalen Rencontres de la Photographie in Arles.

Er werde das Amt im September 2020 antreten, teilte das Festival am Freitag mit. Wiesner wurde 1965 in Gemünden am Main geboren und wuchs in Frankreich auf. In Paris studierte er Museologie an der Ecole du Louvre. Er arbeitete unter anderem für Galerien in Deutschland und Frankreich und ist seit 2015 künstlerischer Leiter der weltgrößten Fotomesse Paris Photo. Er tritt die Nachfolge von Sam Stourdzé an, der Direkor der Villa Médici in Rom wird. Das Fotofestival im südfranzösischen Arles ist weltweit das größte seiner Art. Wegen der Corona-Krise wurde die 51. Ausgabe dieses Jahr abgesagt, die vom 29. Juni bis 20. September hätte stattfinden sollen.


Polizei: Messerattacke in Glasgow ist kein Terrorakt

GLASGOW: Die Messerattacke in der schottischen Stadt Glasgow ist laut Polizeiangaben kein Terrorangriff.

Das teilte die Polizei am frühen Freitagabend im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es. Bei dem Vorfall hatte die Polizei einen Mann erschossen, der sechs Menschen verletzt haben soll. Britische Medien berichteten von Toten. Dies wurde aber zunächst nicht offiziell bestätigt.


Vereinte Nationen feiern 75-jähriges Jubiläum der UN-Charta

NEW YORK: Mit einem digitalen Festakt haben die Vereinten Nationen die Unterzeichnung der UN-Charta vor 75 Jahren gefeiert. Auch heute noch sei das Gründungsdokument der Weltorganisation «Vision und Mission» der Vereinten Nationen. «Ihre Werte werden uns weiter tragen», sagte Generalsekretär António Guterres am Freitag in New York.

Durch die neue Weltordnung nach dem Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg seien Millionen Menschenleben gerettet und das Leben vieler anderer verbessert worden. Die Gegenwart aber sei an einem «Wendepunkt» und es gebe viele Herausforderungen unter anderem mit dem Schwinden des Vertrauens in die Politik. Der UN-Chef sieht aber auch Hoffnungszeichen wie die vielen jungen Aktivisten, die die Welt zu einem besseren Ort machen wollten.

Die UN-Charta - gewissermaßen die Verfassung der Vereinten Nationen - war am 26. Juni 1945 in San Francisco von 50 Staaten unterzeichnet worden. Die Kriegsgegner Deutschlands und Japans legten damit den diplomatischen Grundstein für eine neue Weltordnung und die Nachfolgeorganisation des Völkerbundes. Ihre Hauptaufgaben waren und sind die Verhinderung von Kriegen und der Schutz der Menschenrechte.


Mindestens ein Toter bei Zwischenfall in Glasgow

GLASGOW: Bei einer Messerattacke in der britischen Stadt Glasgow ist ein Polizist erstochen worden. Das teilte der schottische Polizeiverband am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Der Sender BBC berichtete von vermutlich drei Toten. Offizielle Angaben zu möglichen Hintergründen der Tat gab es zunächst nicht.

Die Polizei warnte im Kurznachrichtendienst Twitter vor einem ernsten «Zwischenfall», betonte aber, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe. Britische Medien berichteten von schwer bewaffneten Einsatzkräften, die in ein Gebäude gestürmt sein sollen. Einige Straßen wurden gesperrt, wie die Stadtverwaltung mitteilte.


Borell: Türkei muss Bohrungen südlich von Zypern einstellen

NIKOSIA: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borell hat am Freitag die Türkei aufgefordert, die zyprische Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) nicht mehr zu verletzen und das internationale Seerecht zu respektieren. «Die türkischen illegalen Bohrungen müssen stoppen», meinte Borell auf Twitter Kurznachrichtendienst. Zuvor hatte er an Bord eines Hubschraubers zusammen mit dem zyprischen Verteidigungsminister Savvas Angelides die umstrittene Region südlich und südwestlich von Zypern überflogen, wie der zyprische Staatsrundfunk (RIK) berichtete.

Internationale Energieunternehmen hatten im Auftrag Zyperns in den vergangenen Jahren reiche Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vor der drittgrößten Mittelmeerinsel entdeckt. Dies führte zu schweren Spannungen zwischen Ankara und Nikosia. Die Türkei erkennt nämlich Zypern nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne die Zustimmung der türkischen Zyprer ab.

Ein türkisches Bohrschiff, die Yavuz, befindet sich seit Monaten südwestlich von Zypern in der zyprischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) und führt Probebohrungen durch. Auch andere türkische Schiffe hatten in den vergangenen Monaten Forschungen und Bohrungen rund um Zypern durchgeführt. Die EU hat dies wiederholt verurteilt.


Angeblich Verletzte bei Messerattacke in Glasgow

GLASGOW: - Bei einer Messerattacke in der schottischen Stadt Glasgow sollen nach unbestätigten Medien-Berichten mehrere Menschen verletzt worden sein.

Einige Straßen wurden am Freitagnachmittag gesperrt. Die Polizei warnte im Kurznachrichtendienst Twitter vor einem «Zwischenfall», betonte aber, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe. Britische Medien berichteten von schwer bewaffneten Einsatzkräften, die in ein Gebäude gestürmt sein sollen.


Vor Stilllegung: Reaktor in Akw Fessenheim ungeplant heruntergefahren

FESSENHEIM: Wenige Tage vor der Stilllegung des Akw im elsässischen Fessenheim ist der noch verbleibende Reaktor ungeplant heruntergefahren worden. Die automatische Abschaltung habe sich am Freitagvormittag ereignet, teilte Betreiber EDF mit. Das Team des Kraftwerks arbeite daran, die Ursache zu finden und bereite sich auf einen Neustart des Druckwasserreaktors vor. Dieser sei für Samstagvormittag geplant. Über dem Akw am Rhein könnten nicht radioaktive Dampfwolken sichtbar sein, teilte EDF mit.

Der Vorfall könne mit einem Gewitter zusammenhängen, das zu dem Zeitpunkt über Fessenheim hinwegzogen sei, berichtete der Radiosender France Bleu online. Frankreichs ältestes noch laufendes Kraftwerk soll in der kommenden Woche endgültig stillgelegt werden. Nach Angaben des Betreibers wird der verbleibende Reaktor am späten Montagabend heruntergefahren. Der erste Druckwasserreaktor war bereits Ende Februar vom Netz genommen worden. Kritikern galt das Kraftwerk an der Grenze zu Baden-Württemberg schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko.


Lebenslange Haft für weitere 121 Putschverdächtige in der Türkei

ISTANBUL: Im Zusammenhang mit dem Putschversuch 2016 in der Türkei sind am Freitag 121 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht in Ankara sprach sie schuldig, sich an dem Coup in der Gendarmerieführung in der Hauptstadt beteiligt zu haben. Sie hätten damit versucht, die Verfassung zu verletzen. Gegen 86 der Beschuldigten wurde eine verschärfte lebenslange Haft verhängt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

Eine neunfach lebenslange Haft mit besonders strengen Bedingungen erhielt etwa ein Ex-Oberst wegen «vorsätzlichen Mordes». Ihm wird vorgeworfen, Stunden nach dem gescheiterten Putsch die Hinrichtung des Chefs der Antiterror-Einheit der Polizei und dessen Leibwächters angeordnet zu haben. Der Leibwächter starb, der Polizeichef überlebte schwer verletzt.

Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan macht den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich. Gülen habe systematisch Militär, Polizei, Ministerien und Justiz infiltrieren lassen. Erdogans einstiger Verbündeter Gülen bestreitet die Vorwürfe. Gegen die Gülen-Bewegung geht Ankara weiter vor. Zehntausende Anhänger sitzen in Haft. Unter besonderer Beobachtung stehen weiter Angehörige des Militärs der Türkei.


Pentagon: US-Truppen in Polen noch nicht verstärkt

WASHINGTON: Eine im vergangenen Jahr vereinbarte Verstärkung der US-Truppen um rund tausend Soldaten in Polen steht noch aus. Die Soldaten seien noch nicht nach Polen gewechselt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Thomas Campbell, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Washington.

US-Präsident Donald Trump und sein polnischer Kollege Andrzej Duda hatten vergangenes Jahr ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Polen hat sich im Gegenzug für die US-Verstärkung an der Ostflanke der Nato verpflichtet, auf eigene Kosten Infrastruktur für die amerikanischen Truppen zu errichten.

Trump hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass er die Zahl der US-Soldaten in Deutschland auf 25.000 reduzieren will. Bei einem Treffen mit Duda im Weißen Haus am Mittwoch kündigte Trump an, dass er einige Soldaten aus Deutschland nach Polen verlegen wolle. Trumps Pläne sind bislang äußerst vage. Wie viele Soldaten zusätzlich zu den rund tausend bereits vereinbarten nach Polen verlegt werden könnten, blieb unklar.


«Rentnercop» mit E-Bike stellt 28-jährigen Drogenschmuggler

NETTETAL: Ein 67 Jahre alter pensionierter Polizist hat bei einer Fahrradtour am Niederrhein dank seinem E-Bike einen flüchtigen Drogenschmuggler gefasst. Die Bundespolizei hatte nahe der niederländischen Grenze den 28 Jahre alten Autofahrer kontrollieren wollen, wie die Beamten am Freitag berichteten. Doch der flüchtete erst im Wagen und dann zu Fuß. Der Mann hatte einen guten Vorsprung, auch weil bei der Verfolgung zwei Polizeifahrzeuge zusammenstießen.

Nun kam der pensionierte Kriminalbeamte ins Spiel, der gerade mit den Freunden eine Pause machte: «Der «Rentnercop» beobachtete die Flucht des Mannes, schnappte sich sein E-Bike und verfolgte den Flüchtigen damit», berichtete die Polizei. Als der 28-Jährige eine Mauer übersprang, «kombinierte der ortskundige Nettetaler, wo der Mann vermutlich wieder befahrbares Terrain erreichen würde», so die Polizei. Der Rentner fuhr zum richtigen Ort und schnitt dem Schmuggler so den Weg ab.

Mit «energischer Ansprache und unmissverständlichen Gesten» habe er ihn dann zu Boden gebracht. Die Bundespolizisten konnten den jungen Mann schließlich festnehmen. Nachdem in dem Auto Drogen entdeckt wurden - unter anderem 8,5 Kilo flüssiges Amphetamin und zahlreiche Ecstasy-Tabletten - schickte ihn ein Haftrichter am Donnerstag in Untersuchungshaft. Bei der Kollision während der Verfolgungsfahrt hatten sich vier Polizisten leicht verletzt.


Agentur: Pharmakonzern Sanofi will in Europa 1700 Stellen abbauen

PARIS: Der französische Pharmakonzern Sanofi will laut einem Agenturbericht in Europa rund 1700 Stellen abbauen. Auf Frankreich entfallen davon rund 1.000 Jobs, sagte der Präsident von Sanofi France, Olivier Bogillot, der französischen Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Das Unternehmen erklärte auf Anfrage, zu dem Thema sei zunächst keine offizielle Kommunikation geplant.

Der Pharmariese beschäftigt weltweit rund 100.000 Menschen. Bogillot sagte laut der Agentur, der Stellenabbau solle über drei Jahre hinweg laufen und beruhe auf einer neuen Unternehmensstrategie. Es sei kein Sozialplan, der mit der Coronavirus-Pandemie und deren wirtschaftlichen Folgen verbunden sei.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte erst Mitte des Monats ein Werk von Sanofi in der Region von Lyon besucht. Sanofi kündigte anlässlich der Visite an, 610 Millionen Euro für die Impfstoffforschung und -produktion im Land zu investieren.


Drei Länder wollen weitere Minderjährige aus Griechenland aufnehmen

ATHEN: Die Umsiedlung minderjähriger Migranten aus den griechischen Lagern wird fortgesetzt. Die Schweiz wird 29 Minderjährige aufnehmen. Am 7. Juli sollen 25 Kinder nach Portugal und am 8. Juli weitere 25 Minderjährige aus Athen nach Finnland fliegen. Portugal plane insgesamt 500 Kinder aufzunehmen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Kreisen des Migrationsministeriums. Details, wann die Minderjährigen in der Schweiz ankommen sollen, sollten am Freitagnachmittag bekanntgegeben werden, hieß es.

Die Schweiz hatte bereits im Mai 18 Jungen und fünf Mädchen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren aufgenommen. Deutschland und Luxemburg hatten Mitte April je zwölf und 47 unbegleitete Minderjährige aufgenommen. Auch das Nicht-EU-Land Großbritannien übernahm 16 Minderjährige. Ein Plan der EU sieht vor, dass rund 1600 jugendliche Migranten aus Griechenland in andere EU-Staaten gebracht werden.


Niederlande müssen IS-Frauen und Kinder nicht aus Syrien zurückholen

DEN HAAG: Die Niederlande müssen IS-Frauen und Kinder nach einem Urteil des höchsten Gerichts des Landes nicht aus nordsyrischen Lagern nach Hause holen. Wie das Gericht am Freitag in Den Haag entschied, wiegen die Sicherheitsinteressen der Niederlande schwerer als die Belange der Frauen, die sich aus eigenem Antrieb in die Kampfgebiete der Terrormiliz Islamischer Staat begeben haben. Der Staat müsse sie nicht zurückholen und sich auch nicht für eine Rückkehr einsetzen, damit handele er nicht unrechtmäßig.

23 niederländische Frauen mutmaßlicher IS-Terroristen und deren 56 Kinder hatten mit einer Klage ihre Rückholung erzwingen wollen. Zunächst gab ein Gericht ihnen Recht, in einem Berufungsverfahren und nun auch vor dem höchsten Gericht unterlagen sie allerdings.

Auch Dutzende deutsche Frauen und Kinder sitzen weiterhin in kurdischen Lagern im Norden Syriens fest, ohne dass es eine klare Perspektive für eine Rückkehr gibt. Im August vergangenen Jahres konnten vier Kinder, im November dann drei weitere Kinder mit ihrer Mutter über den Irak zurück nach Deutschland kommen. Das Außenministerium verweist auf fehlende diplomatische Kontakte nach Syrien und schwierige Gesamtumstände.


Gebürtiger Iraner wegen Spionage schuldig gesprochen

KOPENHAGEN: Ein dänisches Gericht hat einen im Iran geborenen Norweger wegen Spionage für den iranischen Geheimdienst und Mithilfe bei Attentatsplänen für schuldig befunden. Der 40-Jährige habe im September 2018 Informationen über einen Exil-Iraner im dänischen Ringsted gesammelt und an eine Person weitergegeben, die für den Geheimdienst des Iran gearbeitet habe, teilte das zuständige Gericht in Roskilde am Freitag mit. Diese Infos sowie von dem Mann angefertigten Bilder und Videos sollten für Geheimdienstpläne verwendet werden, um den Exil-Iraner zu töten. Mit einer Verkündung des Strafmaßes wurde noch im Laufe des Freitags gerechnet.

Der Mann war Ende März von der Staatsanwaltschaft angeklagt worden. Er hatte sich nicht schuldig bekannt und vor Gericht keine Erklärung abgegeben. Das geplante Attentat war vor der Ausführung vereitelt und der Mann im Herbst 2018 festgenommen worden. Ziel der vereitelten Pläne soll ein Anführer der im Iran aktiven Separatistenbewegung ASMLA gewesen sein. Teheran hatte die dänischen Vorwürfe, den Anschlag geplant zu haben, damals dementiert.

Die Rebellengruppe ASMLA will in der iranischen Provinz Chusistan einen unabhängigen arabischen Staat errichten. Der Iran wirft der Gruppe Angriffe auf das iranische Militär vor und betrachtet sie als Terrororganisation.


Niederländische Fahnder finden 780 Kilo Kokain in Ananas-Container

DEN HAAG: In einem Container mit Ananas hat der niederländische Zoll 780 Kilo Kokain entdeckt. Der Container stand in einem Kühlhaus in der Nähe von Den Haag, teilte die Finanzfahndung am Freitag mit. Das Unternehmen selbst hatte nach Zollangaben Auffälligkeiten bei einer Ananas-Lieferung festgestellt und die Behörden alarmiert. Festnahmen gab es keine. Das Rauschgift wurde vernichtet.

Zu Funden dieser Art kommt es regelmäßig in den Niederlanden: Ende April entdeckte ein Unternehmen in Vlissingen bei der Qualitätskontrolle einer Bananenlieferung aus Costa Rica 4,5 Tonnen Kokain im Straßenverkaufswert von 180 Millionen Euro. Im Hafen der Stadt fanden Zollfahnder im Januar in einem Container für Bananen 921 Kilo Kokain.


Japan leidet unter immer mehr Erdrutschen

TOKIO: Japan erlebt eine starke Zunahme an Erdrutschen. In den vergangenen zehn Jahren gingen jedes Jahr durchschnittlich fast 1500 Erdrutsche in dem bergigen Inselreich ab - und damit fast doppelt so viele wie in den zehn Jahren zuvor. Das geht laut Medien aus einem am Freitag verabschiedeten Bericht der Regierung hervor. Als Hintergrund wurde die Zunahme an heftigen Regenfällen in Folge der globalen Klimaerwärmung genannt. Experten verweisen jedoch noch auf einen anderen Grund für die Zunahme an Erdrutschen: der Zustand der Wälder.

Während der Zeit des Wiederaufbaus des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele der Naturwälder auf den Berghängen gerodet worden. Die kahlen Berge wurden ab den 1950er Jahren dann mit Zedern aufgeforstet, die als wirtschaftlich ertragreicher galten. Als Folge dieser massenweisen Abholzung und der übermäßigen Monokultur von Zedern sei die Umwelt anfällig für Regenfälle geworden, denn die Wurzeln von Zedern seien nicht so widerstandsfähig gegen Erdrutsche wie die vorheriger Naturwälder, erklären Experten.

Die heutige japanische Regierung reagiert auf die Zunahme von Erdrutschen, indem sie die Bebauung erdrutschgefährdeter Gebiete einschränkt und bereits ansässigen Bewohnern in solchen Zonen Umzugsmöglichkeiten anbieten will. Zugleich sollen weitere Betonbefestigungen gegen Überflutungen sowie unterirdische Wasserauffangbecken entstehen, zitierten Medien die Regierung weiter.


Charterflug aus Deutschland nach Griechenland am Montag

ATHEN: Griechenland will erstmals nach Ausbruch der Coronapandemie einen seiner Regionalflughafen - den der Urlaubsinsel Kos - am Montag für einen Charterflug öffnen. Es wird ein Charterflug des Reiseanbieters Tui sein. Im Flugzeug aus Hannover werden 170 Ärzte sitzen. Der Flug der Ärztegruppe habe eine symbolische Bedeutung, weil die Mediziner hart gegen das Virus und seine Ausbreitung sowie für die Rettung von Menschenleben gearbeitet haben, teilte das griechische Tourismusministerium am Freitag mit. Die anderen Regionalflughäfen Griechenlands sollen vom 1. Juli an öffnen. Griechenland hatte am 15. Juni bereits die Flughäfen von Athen und Thessaloniki für den Tourismus geöffnet.

Die Mediziner sollen vom griechischen Tourismusminister Haris Theocharis, Vertretungen von Hotelierverbänden und den lokalen Behörden im Flughafen der Insel Kos feierlich empfangen werden. Die Ärzte werden symbolisch die antike Stätte des altgriechischen und römischen Gottes der Heilung, des Asklepios (lateinisch: Aesculapius), besuchen. Griechenland hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Infektionsrate.


Überfüllte Camps: Tausende zum griechischen Festland gebracht

ATHEN: Athen versucht, die restlos überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis weiter zu entlasten. Allein im Juni seien bislang rund 1900 Migranten zum Festland gebracht worden, berichtete der griechische Staatsrundfunk (ERT) am Freitag unter Berufung auf das Migrationsministerium. In und um das berüchtigte Lager von Moria auf der Insel Lesbos harren zurzeit rund 15.600 Menschen aus. Ende März lebten dort knapp 19.000 Migranten.

Auch aus den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos wurden den Angaben des Migrationsministeriums zufolge zahlreiche Menschen zum Festland gebracht. Damit ging die Zahl der Menschen, die auf den Inseln ausharren, deutlich zurück. Am 3. März lebten dort mehr als 40.000 Migranten. Zurzeit leben in und um die Lager noch 33.486 Menschen. Das löse dennoch nicht das Problem der Überfüllung der Lager, sagen Hilfsorganisationen. Insgesamt können nämlich in den Camps und anderen Unterkünfte auf diesen Inseln eigentlich nur rund 8000 Menschen untergebracht werden.


Euro hält sich über 1,12 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat sich am Freitag im frühen Handel über der Marke von 1,12 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1225 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Starke Kursbewegungen gab es am Devisenmarkt zunächst nicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf exakt 1,12 Dollar festgesetzt.

Vor dem Wochenende stehen in Europa und den USA einige Konjunkturdaten an, allerdings ohne besonders starke Bedeutung für die Finanzmärkte. Im Euroraum veröffentlicht die EZB Geld- und Kreditdaten. In den USA gibt die Uni Michigan ihr Konsumklima bekannt.


Äthiopien: Stausee wird auch ohne Einigung mit Ägypten gefüllt

ADDIS ABEBA: Im Streit um den künftig größten Staudamm Afrikas will Äthiopien auch ohne Einigung mit Ägypten und dem Sudan vorpreschen. «Wir werden nächsten Monat beginnen, den Stausee zu füllen, auch wenn es kein Abkommen zwischen den drei Ländern gibt», sagte Äthiopiens Außenminister Gedu Andargachew der Deutschen Presse-Agentur. Man hoffe noch immer auf eine Einigung mit den beiden Ländern, doch das «Beharren» Ägyptens, den Wasserfluss zu kontrollieren, sei schwierig. «Das werden wir mit unserer eigenen Wasserressource nicht zulassen.»

Der 4,6 Milliarden Dollar teure Renaissance-Staudamm, den Äthiopien auf dem Blauen Nil baut, sorgt seit Jahren für Streit mit Ägypten. Addis Abeba will damit den für die wirtschaftliche Entwicklung so dringend benötigten Strom erzeugen. Kairo aber befürchtet, dass dann nicht genügend Wasser den Nil herabfließt. Der Wüstenstaat deckt rund 90 Prozent seines Wasserbedarf aus dem Strom. Der Sudan sieht inzwischen in dem Staudamm einige Vorteile für sich.

Trotz mehrerer Versuche und der Unterstützung der USA konnten die drei Staaten noch keine Einigung erzielen. Ägypten schaltete vergangene Woche den UN-Sicherheitsrat ein. Experten haben stets gewarnt, dass das Betreiben des Renaissance-Staudamms ohne enge Kooperation mit den Staudämmen flussabwärts riskant sein könnte.


Ex-Wissenschaftler der Uni Wuppertal wird Bildungsminister Brasiliens

BRASÍLIA: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat nach dem Abschied von Abraham Weintraub Carlos Alberto Decotelli zum neuen Bildungsminister ernannt. Das entsprechende Dekret wurde in einer Spezialausgabe des «Diário Oficial», einer Art Amtsblatt, am Donnerstag veröffentlicht. Bolsonaro wies bei der Bekanntgabe seiner Wahl auf Twitter darauf hin, der neue Minister habe an der Universität Rio seinen Bachelor gemacht, an der argentinischen Universität Rosario den Doktortitel erworben und sei dann als Postdoktorand an der Universität Wuppertal tätig gewesen.

Zwischen Februar und August 2019 leitete er den Nationalen Entwicklungsfonds für Bildung (FNDE). Decotelli folgt auf Weintraub, der nach einer Reihe von Kontroversen in der vergangenen Woche seinen Posten geräumt hatte. Er ist der dritte Bildungsminister und der erste schwarze Minister in der Regierung Bolsonaro. Durch den Reserveoffizier in der Marine nimmt die Zahl der Militärs in der Regierung weiter zu. Decotelli gilt als gemäßigter als Weintraub.


Bäume pflegen statt pflanzen

BERLIN/EBERSWALDE: Ein durch die Klimaerwärmung bedingtes Waldsterben ist aus Sicht von internationalen Experten nicht durch massenhafte Neuanpflanzung von Setzlingen zu verhindern. Statt neue Bäume in den Boden zu bringen, sollte die Pflege des vorhandenen Bestandes im Fokus stehen, fordern Wissenschaftler aus Spanien, Polen, Schweden und Deutschland im Wissenschaftsmagazin «Science».

Kritisiert wird vor allem die neue Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union als Aktionismus. Auf den allermeisten Schadflächen siedelten sich auf natürliche Weise spontan und kostenlos Bäume an, sagte Co-Autor Pierre Ibisch, Biologe an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie Vorstandsmitglied der Deutschen Umweltstiftung. Die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) mit mehr als einer Milliarde Euro geförderten Maßnahmen für Neuanpflanzungen seien nicht durch die ökologische Forschung abgedeckt.

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