Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

Raketenangriffe auf Raffinerien im Norden Syriens

DAMASKUS: Bei Raketenangriffen auf Raffinerien und einen Marktplatz im Norden Syriens sind am Freitag nach Berichten von Menschenrechtlern mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

Weitere 24 Menschen wurden dabei verletzt. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten russische Kriegsschiffe vor der Küste Syriens mindestens drei Raketen auf die Ziele in der Region Aleppo abgefeuert, weitere Raketen seien von syrischen Regierungstruppen abgefeuert worden. Die Ziele lagen in Gebieten, die von türkischen Truppen und von türkisch unterstützten Rebellen kontrolliert werden.


Biden-Sprecherin: Lassen uns nicht von Trump bei Migration beraten

WASHINGTON: Das Weiße Haus hat Kritik von Ex-US-Präsident Donald Trump am Migrationskurs seines Nachfolgers Joe Biden zurückgewiesen. Die Regierung lasse sich von Trump in Sachen Einwanderung nicht beraten, sagte Sprecherin Jen Psaki am Freitag und fügte hinzu, dessen Einwanderungspolitik in den vergangenen vier Jahren sei «nicht nur unmenschlich, sondern unwirksam» gewesen. «Wir werden unseren eigenen Weg gehen und dazu gehört, Kinder mit Menschlichkeit und Respekt zu behandeln und sicherzustellen, dass sie sicher sind, wenn sie unsere Grenzen überqueren.»

Trump hatte die Biden-Regierung zuvor scharf attackiert. «Unsere Grenze ist wegen der katastrophalen Führung von Joe Biden jetzt völlig außer Kontrolle», schrieb er in einer Mitteilung. «Stündlich fallen massenhaft Menschen ins Land ein, die nicht hier sein sollten, von Minute zu Minute wird es schlimmer.» Trump behauptete, ein rasch wachsender «Tsunami» an Menschen überrolle lokale Gemeinden, erschöpfe die Haushaltsmittel, überfülle Krankenhäuser und koste amerikanische Arbeiter die Jobs.

Im April 2020 - in der Frühphase der Corona-Pandemie - hatte die Zahl der aufgegriffenen Migranten an der US-Südgrenze zu Mexiko einen Tiefstand erreicht, danach stiegen die Zahlen wieder an. US-Medien berichteten zuletzt von einem Anstieg insbesondere bei Minderjährigen. Demnach wurden Ende Februar innerhalb einer Woche rund 2000 Kinder und Jugendliche aufgegriffen. Nach Angaben der Grenzschutzbehörde waren es im gesamten Monat Januar knapp 6000.

Trump hatte einen besonders harten Kurs in der Migrationspolitik gefahren und sich auf verschiedensten Wegen bemüht, das Land abzuschotten und Einwanderung in die USA zu erschweren. Der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko war das prominenteste Beispiel.


Migranten im Minenfeld - Ein Toter und Verletzte

ZAGREB: Eine Gruppe von Migranten ist beim illegalen Grenzübertritt von Bosnien-Herzegowina nach Kroatien in ein altes Minenfeld aus der Zeit des Bürgerkriegs geraten und hat dabei einen Sprengkörper ausgelöst. Dabei starb nach kroatischen Medienberichten vom Freitag ein Migrant, vier weitere wurden bei dem Zwischenfall am Vortag teils schwer verletzt. Zehn weitere Migranten seien daraufhin in die Wälder bei Saborsko, nördlich der Seen von Plitvice, geflüchtet und versteckten sich vor der Polizei. Erst am Freitag seien sie von Hubschraubern entdeckt und nach Freiräumen eines Wegs durch das verminte Gebiet gerettet worden.

Das Gebiet gehört zur ehemaligen Serbenrepublik Krajina in Kroatien. Dort waren während des Bürgerkriegs (1991-1995) von Freischärlern unzählige Minenfelder ohne entsprechende Dokumentation angelegt worden. Das Gebiet liegt in der Nähe der Grenze zu Bosnien, wo Tausende Migranten auf eine Gelegenheit warten, auf ihrem Weg über die Balkan-Route über die Grüne Grenze illegal in die EU zu gelangen.


Berichte über Messerattacke in Wales - eine Tote

CARDIFF: Bei einem Vorfall in einem Dorf in Wales ist am Freitag ein 16 Jahre altes Mädchen ums Leben gekommen. Medien hatten zunächst von einer Messerattacke berichtet. Die Polizei wollte sich zum Hergang des Vorfalls jedoch nicht äußern. Die Todesursache der Jugendlichen sei ungeklärt, hieß es in einer Mitteilung lediglich.

Zwei Männer wurden im Zusammenhang mit den Ereignissen festgenommen. Sie seien zur Behandlung ihrer schweren Verletzungen ins Krankenhaus ebracht worden, so die Polizei weiter. Von weiteren Beteiligten werde nicht ausgegangen. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Ermittler aus.

Das Geschehen soll sich in einem kleinen Dorf im Süden des britischen Landesteils, in der Grafschaft Rhondda Cynon Taf zugetragen haben. Der Regierungschef von Wales, Mark Drakeford, äußerte sich bei Twitter besorgt. Die Berichte von dem Vorfall seien «zutiefst beunruhigend», schrieb er.


Weißes Haus verspricht erste Biden-Pressekonferenz bis Monatsende

WASHINGTON: Das Weiße Haus hat zugesagt, dass sich US-Präsident Joe Biden bis Ende März in einer Pressekonferenz den Fragen von Journalisten stellen wird. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, kündigte am Freitag in Washington an, dies solle «in den kommenden Wochen vor Monatsende» passieren. Auf die Frage, warum der Präsident in seinen ersten 45 Tagen im Amt nicht längst eine Pressekonferenz gemacht habe, entgegnete Psaki, er beantworte mehrmals wöchentlich bei Terminen am Rande auch Journalistenfragen. Der Präsident habe sein Amt inmitten einer Krise von historischem Ausmaß angetreten, und das amerikanische Volk habe sicher Verständnis dafür, dass er sich auf die Bekämpfung der Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen konzentriere, sagte die Sprecherin weiter.

Biden hatte am 20. Januar das Amt als US-Präsident angetreten. Er hat bislang zwar vielfach vor Journalisten gesprochen und bei diversen Auftritten zu spezifischen Themen am Rande auch vereinzelt Fragen von anwesenden Journalisten beantwortet. Biden hat außerdem die Tradition eines täglichen Medienbriefings im Weißen Haus wiederbelebt, bei denen Sprecherin Psaki die Fragen von Reportern beantwortet. Bislang hat der Präsident selbst aber noch keine Pressekonferenz abgehalten, bei der Journalisten ausführlich die Gelegenheit haben, ihm Fragen zu allen möglichen Themen zu stellen. In US-Medien wird regelmäßig thematisiert, dass sich der Demokrat damit derart viel Zeit lässt.

Bidens Amtsvorgänger Donald Trump hatte einen anderen Ansatz verfolgt. Trumps Sprecher hielten über lange Strecken kaum Pressekonferenzen ab. Allerdings stellte sich Trump selbst ständig ausführlich den Medien, wenn auch in eher ungewöhnlicher Manier: etwa am Rande von Kabinettssitzungen oder vor dem Einstieg in den Präsidentenhubschrauber. Trump warf Medien, die kritisch über ihn und seine Politik berichteten, regelmäßig vor, «Fake News» zu verbreiten, und beschimpfte sie als «Feinde des Volkes».


Erneut Massenproteste - UN kritisieren ihre Unterdrückung

ALGIER: In Algerien haben wieder Tausende Demonstranten einen politischen Wandel für ihr Land gefordert. «Nieder mit dem Militärstaat», skandierten sie am Freitag im Zentrum der Hauptstadt Algier. Sie warfen zudem Präsident Abdelmadjid Tebboune und anderen Politikern in Parolen vor, das Land geplündert zu haben. Die Demonstranten halten die Führung für korrupt und sehen sie als Fortsetzung des alten Systems, das mehr als 20 Jahre in Algerien herrschte. Auch in anderen Regionen des Landes kam es zu Protesten.

Seit mehreren Wochen demonstrieren immer wieder Tausende Menschen für politische Reformen. Vor zwei Jahren hatte es in dem nordafrikanischen Land Massenproteste gegeben, die schließlich zum Sturz von Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika führten. Tebboune wurde im Dezember 2019 zu dessen Nachfolger als Staatschef gewählt.

Um Vertrauen in seinen Regierungsapparat zu gewinnen, hatte Tebboune vor zwei Wochen die Auflösung des Parlaments und eine Neuwahl angekündigt. Damit sehen die Demonstranten ihre Forderungen jedoch nicht erfüllt. Tebboune bildete außerdem die Regierung um und ordnete die Freilassung inhaftierter Aktivisten an.

Die UN warnen derweil vor einer Verschlechterung der Menschenrechtslage in Algerien. «Es gab zahlreiche Fälle im ganzen Land, in denen Sicherheitskräfte unnötige oder übermäßige Gewalt und willkürliche Verhaftungen angewendet haben, um friedliche Demonstrationen zu unterdrücken», sagte ein UN-Sprecher am Freitag in Genf. Hunderte Menschen wurden demnach seit Beginn der neuerlichen Proteste Mitte Februar festgenommen. Auch Journalisten seien aufgrund ihrer Berichterstattung über die Demonstrationen verhaftet, mehrere unabhängige Online-Medien blockiert worden. Mehreren Aktivisten drohten wegen lange Gefängnisstrafen. Nach UN-Angaben gibt es zudem Vorwürfe über Folter und sexuelle Gewalt in Haft.


Zahlreiche Tote bei Selbstmordanschlag in Somalia

MOGADISCHU: Bei einem Selbstmordanschlag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Knapp drei Dutzend weitere Personen seien bei dem Angriff verletzt worden, hieß es von der Polizei am Freitag. «Sie können sich kaum vorstellen, wie stark die Explosion war», sagte Polizeioffizier Ali Hassan der Deutschen Presse-Agentur. Die Opferzahlen waren am Abend immer weiter gestiegen, nachdem aus den Trümmern des zerstörten Gebäudes eine Leiche nach der anderen geborgen worden war. Bei den Toten handelt es sich um Zivilisten sowie den Attentäter.

Das populäre Restaurant, gegen das sich der Anschlag richtete, war bereits zum zweiten Mal Ziel eines Selbstmordanschlags. Es wird vor allem von Regierungsmitarbeitern, Sicherheitspersonal und der städtischen Bevölkerung frequentiert.

Die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab reklamierte den Angriff über ihr Sprachrohr Radio Andalus für sich. Nur wenige Stunden zuvor hatten mutmaßliche Kämpfer der Gruppierung ein Gefängnis in der Hafenstadt Bosaso in der semiautonomen Provinz Puntland angegriffen und mindestens acht Sicherheitskräfte getötet. Etliche Häftlinge seien daraufhin entkommen, darunter mutmaßliche Terroristen, hieß es laut Polizeiangaben. Al-Shabaab beanspruchte auch diesen Angriff für sich und behauptete, die Angreifer hätten fast 400 Gefangene befreit.

Al-Shabaab kämpft seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Die Terrorgruppe kontrolliert weite Teile des Südens und des Zentrums und verübt immer wieder Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte.


Quad-Fahrer in England stürzt in 18 Meter tiefe Bergsenkung

BARROW-IN-FURNESS: Ein Quad-Fahrer in England ist in eine rund 18 Meter tiefe Bergsenkung gestürzt - und hat überlebt.

Wie ein Team der Bergrettung mitteilte, konnte der Mann bei dem Vorfall in der Nähe von Barrow-in-Furness in Nordwestengland mithilfe von Seilen gerettet werden. Er sei mit Verletzungen an Rücken und Brust per Helikopter in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete die BBC. «Der Untergrund hat einfach nachgegeben mit dem Gewicht des Kraftrads auf diesem speziellen Fleck und er wurde von der Bergsenkung verschluckt», zitierte der öffentlich-rechtliche Rundfunksender einen Mitarbeiter der Rettungskräfte. Der Vorfall ereignete sich bereits am Donnerstag. In der Region gibt es der BBC zufolge viele aufgegebene Eisenerzminen aus dem 19. Jahrhundert. Als Bergsenkung wird ein örtliches Absinken oder Einbrechen der Oberfläche in Folge von Bergbau bezeichnet.


Söder fordert Rauswurf von Orbans Fidesz aus der EVP

BERLIN/MÜNCHEN: CSU-Chef Markus Söder hat sich für einen Rauswurf der ungarischen Regierungspartei Fidesz aus dem Verbund der christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP) ausgesprochen. In der Auseinandersetzung mit der Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban brauche es jetzt «eine klare Linie und einen klaren Kurs», sagte Söder der «Süddeutschen Zeitung» (SZ/Samstag). Man müsse «ohne Groll einen Strich ziehen».

Der bayerische Ministerpräsident reagierte mit seiner Forderung auf Orbans Ankündigung, die rechten Kräfte in Europa um sich sammeln zu wollen. Damit habe sich Fidesz «endgültig von der EVP und ihren christdemokratischen Werten und Fundamenten verabschiedet», sagte Söder. Die Mitgliedschaft von Fidesz in der EVP, zu der auch CDU und CSU gehören, ist derzeit ausgesetzt. «Wir dürfen die Suspendierung nicht endlos verlängern, sondern müssen als Parteien getrennte Wege gehen», so Söder in der SZ.

Vor Orbans Ankündigung zur Bildung einer neuen europäischen Rechten hatte Fidesz ihren Austritt aus der EVP-Fraktion im Europaparlament erklärt. Dies setzte den Schlusspunkt unter einen jahrelangen Streit. In der EVP war der Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Ungarn ebenso auf Kritik gestoßen wie Orbans Kampagnen gegen EVP-Politiker, die ihm missfielen.


WHO-Bericht über Corona-Untersuchung in China erst Mitte März

GENF: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Pläne für die Veröffentlichung erster Ergebnisse ihrer Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus in China aufgegeben. Statt eines Vorabberichts werde nun erst der Gesamtbericht vorgestellt, voraussichtlich in der Woche nach dem 14. März, sagte der WHO-Teamchef Peter Ben Embarek am Freitag in Genf. Er war mit rund einem Dutzend Kollegen im Januar nach China gereist. Gründe für die Änderung der Pläne nannte die WHO nicht.

Die Reise kam erst nach monatelangen Verhandlungen mit den chinesischen Behörden zustande. Das Unterfangen ist höchst komplex, weil China verhindern will, als Auslöser und Schuldiger der Pandemie an den Pranger gestellt zu werden. Das Expertenteam suchte in China nach dem Ursprung der Pandemie.

Die bei einer ersten Pressekonferenz zum Ende der Reise in China vorgestellten Ergebnisse waren nach Einschätzung von Experten dürftig. WHO-Teamchef Peter Ben Embarek bestätigte dort, dass das Virus, wie bereits angenommen, wahrscheinlich von Fledermäusen über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen war.


UN-Sonderbeauftragte zu Myanmar fordert Handeln des Sicherheitsrats

NEW YORK: Die UN-Sonderbeauftragte für Myanmar, Christine Schraner Burgener, hat den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nach dem Putsch in dem asiatischen Land zum Handeln aufgerufen. «Es ist von entscheidender Bedeutung, dass dieser Rat entschlossen und kohärent ist, die Sicherheitskräfte warnt und fest an der Seite der Menschen in Myanmar steht», sagte Schraner Burgener am Freitag bei einer Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York.

Sie betonte dabei, dass unter der neuen Militärregierung seit dem Putsch der Armee am 1. Februar mindestens 50 Demonstranten durch exzessive Gewalt der Sicherheitskräfte gestorben seien. «Es gibt Dringlichkeit für kollektives Handeln. Wie viel mehr wollen wir dem Militär in Myanmar durchgehen lassen?», sagte die Sonderbeauftragte. Die internationale Gemeinschaft dürfe die Millitärregierung nicht anerkennen.

Am 1. Februar hatte das Militär gegen die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Seit dem Umsturz hat es immer wieder Massenproteste in Myanmar gegeben. Das Militär hat zuletzt mit zunehmender Härte versucht, den Widerstand zu brechen. Die US-Regierung hatte bereits zehn führende Militärangehörige und drei mit den Streitkräften verbundene Unternehmen mit Sanktionen belegt. Der UN-Sicherheitsrat hatte vor einem Monat die Freilassung der inhaftierten Suu Kyi gefordert.


Nach Morddrohung: Unterstützung für Bischof

BUENAVENTURA: Nach einer Morddrohung gegen den Bischof von Buenaventura hat die kolumbianische Bischofskonferenz dem Geistlichen ihre Unterstützung zugesagt. «Wir sind gekommen, um unsere Solidarität für unseren Mitbruder, Monsignore Rubén Darío Jaramillo Montoya, auszudrücken», hieß es in einer Mitteilung von 14 Bischöfen, die sich am Mittwoch und Donnerstag in der Hafenstadt Buenaventura versammelten. Die katholischen Hilfswerke Misereor und Adveniat forderten konsequentere Schutzmaßnahmen.

Jaramillo war am vergangenen Wochenende mit einem Bombenanschlag gedroht worden. Zuvor hatten sich sechs Jugendliche beim Hantieren mit einem vermutlich von einer bewaffneten Gruppe zurückgelassenen Sprengsatz verletzt. Dagegen hatte Jaramillo seine Stimme erhoben. «Wer sich auf die Seite der Opfer und gegen die bewaffneten Gruppen stellt, ist aktuell in Lebensgefahr», sagte die Kolumbien-Referentin von Adveniat, Monika Lauer Perez. Buenaventura wird seit Wochen von massiver Bandengewalt heimgesucht. Zwei Lager des Verbrechersyndikats «La Local» kämpfen um die Vorherrschaft in der Stadt mit Kolumbiens wichtigstem Pazifikhafen.


England verhängt bei Ausreisen ohne triftigen Grund hohe Geldstrafen

LONDON: Reisende, die England ohne triftigen Grund verlassen wollen, riskieren hohe Geldstrafen. Passagiere müssen ab kommenden Montag in einem Formular den Grund ihrer Ausreise angeben und dieses mit sich führen, wie das britische Verkehrsministerium am Freitag mitteilte. Die akzeptieren Gründe für Auslandsreisen sind unter den aktuellen Corona-Beschränkungen nur wenige - dazu gehören Arbeit, Bildung oder Beerdigungen.

Die Beschränkungen gelten für Briten und Ausländer, die sich derzeit in England aufhalten. Fluglinien sollen die Formulare kontrollieren. Passagieren könne gegebenenfalls die Beförderung verweigert werden, hieß es. Auch die Polizei kontrolliere stichprobenartig an Häfen und Flughäfen. Die Geldstrafen wegen des Bruchs der Lockdown-Regeln reichen von 200 bis zu 6400 Pfund (umgerechnet mehr als 7400 Euro).

Bis Ende März gilt in England noch die strikte «Stay at Home»-Regel: Bürger sollen ihr Zuhause nur zum Einkaufen, Sport und aus wenigen anderen Gründen verlassen.


Norwegischer Holberg-Preis geht an US-amerikanische Philosophin

OSLO: Die US-amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum ist am Freitag mit dem norwegischen Holberg-Preis ausgezeichnet worden. «Sie erhält den Preis für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Philosophie und angrenzenden Fachgebieten», hieß es in einer Mitteilung. Der Preis ist mit sechs Millionen Norwegischen Kronen (580.000 Euro) dotiert und wurde vom norwegischen Parlament gestiftet.

Nussbaum ist Professorin für Rechtswissenschaft und Ethik an der Universität Chicago. Sie hat den Angaben zufolge 26 Bücher geschrieben und rund 500 Artikel veröffentlicht, in denen sie tagesaktuelle Fragen behandelt, die konkrete wirtschaftliche, politische und juristische Konsequenzen für das praktische Leben haben. Ein großer Teil ihrer Arbeit handelt von menschlichen Emotionen. Übergreifendes Thema sei die menschliche Verletzlichkeit, sagte Nussbaum laut der Mitteilung.

Die Preisverleihung soll am 9. Juni in Bergen stattfinden, sofern die Reisebeschränkungen es zulassen. Der Holberg-Preis zeichnet Wissenschaftler aus, «die die internationale Forschung in einer der betreffenden Disziplinen auf entscheidende Weise beeinflusst und geprägt haben».


Papst wendet sich bei Irak-Besuch gegen Gewalt im Namen des Glaubens

BAGDAD: Papst Franziskus hat sich bei seinem Besuch im Irak gegen Gewalt im Namen der Religion gewandt. In der Hauptstadt Bagdad besuchte er am Freitagnachmittag die Kathedrale Sajjidat-al-Nadscha, die 2010 Ziel eines Angriffs des Terrornetzwerks Al-Kaida mit mindestens 50 getöteten Gläubigen war. «Ihr Tod erinnert uns nachdrücklich daran, dass Anstiftung zum Krieg, Haltungen des Hasses, Gewalt und Blutvergießen mit den religiösen Lehren unvereinbar sind», sagte Franziskus in einer Ansprache vor christlichen Amtsträgern.

Wegen der Corona-Pandemie waren nur wenige Vertreter der christlichen Kirche zu dem Treffen zugelassen. Sie saßen in den Kirchenbänken weit auseinander. Das Umfeld der Kathedrale war stark gesichert.

Es ist die erste Reise eines Oberhauptes der katholischen Kirche in den Irak. Das Land hat in den vergangenen Jahren massiv unter Gewalt vor allem von militant-islamistischen Gruppen gelitten. Bei Terroranschlägen kamen immer wieder viele Menschen ums Leben, zuletzt im Januar. In den Gebieten, die unter Herrschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) standen, wurden vor allem Christen und andere religiöse Minderheiten wie die Jesiden rücksichtslos verfolgt.


EU-Außenbeauftragter: Angehende Zypern-Gespräche sind echte Chance

NIKOSIA: Die anstehenden Gespräche zum Zypernkonflikt könnten nach Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ein Schritt zur Überwindung der Teilung der Insel sein. «Es gibt eine echte Chance, die genutzt werden muss», twitterte Borrell nach einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades am Freitag aus der Inselhauptstadt Nikosia. Anschließend wollte Borrell im türkisch-zyprischen Norden der Insel den Präsidenten der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Ersin Tatar, treffen.

Die EU plant, an diesen Gesprächen als Beobachter teilzunehmen, weil das geteilte Zypern seit 2004 Mitglied der Staatengemeinschaft ist. Die Gespräche sollen unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen vom 27. bis zum 29. April in Genf stattfinden. Neben den politischen Führern der griechischen und türkischen Zyprer sollen daran auch Vertreter der drei Garantiemächte der Inselrepublik teilnehmen: Großbritannien, Türkei und Griechenland.

Ziel der UN ist es, die Insel in Form einer Föderation oder Konföderation wiederzuvereinigen. Dabei soll es zwei politisch gleichberechtigte Teilstaaten geben, einen türkisch-zyprischen im Norden und einen griechisch-zyprischen im Süden. Die Vermittlungen werden jedoch erschwert, weil Ankara und die türkischen Zyprer auf eine Zwei-Staaten-Lösung setzen - mit der Begründung, dass Jahrzehnte der Vermittlungsversuche mit anderen Lösungsansätzen nicht gefruchtet hätten.

Im Jahr 2017 waren die UN-Bemühungen zur Überwindung des Konflikts hauptsächlich an der Frage des Abzugs von rund 35.000 türkischen Soldaten aus dem Norden der Insel gescheitert.


als ausgestorben betrachtetes Insekt entdeckt

LOCHBOISDALE: Eine seit mehr als 100 Jahren in Großbritannien verschollene Insektenart ist auf einer schottischen Insel wieder aufgetaucht. Eine männliche Köcherfliege mit dem wissenschaftlichen Namen Limnephilus pati wurde auf der Insel South Uist von einer Lichtfalle angezogen und fotografiert, wie die Naturschutzorganisation Buglife am Freitag mitteilte. «Es ist wirklich aufregend, dass diese ausgestorben geglaubte Art auf den Britischen Inseln wieder entdeckt wurde», sagte Buglife-Experte Craig Macadam. Nun seien die Chancen gestiegen, herauszufinden, warum der Bestand dieser Köcherfliege abgenommen hat.

Mit ihren Tümpeln, klaren und nährstoffarmen Strömen und fruchtbaren Böden gilt South Uist in den Äußeren Hebriden als guter Ort für Köcherfliegen.


Papst ruft Iraks Führung zum Schutz aller religiösen Gruppen auf

BAGDAD: Zum Auftakt seines Irak-Besuchs hat Papst Franziskus die Regierung des Landes aufgerufen, allen religiösen Gruppen des Landes Rechte und Schutz zu gewähren. Er schätze die Anstrengungen, die unternommen worden seien, sagte Franziskus am Freitag bei einem Empfang mit Staatschef Barham Salih. Es sei von entscheidender Notwendigkeit, alle politischen, sozialen und religiösen Gruppen zu beteiligen und die Grundrechte aller zu garantieren. «Niemand darf als Bürger zweiter Klasse angesehen werden», erklärte der Papst.

Staatschef Salih sagte, die Reise sei Beweis für die Sorge des Papstes um das Land. «Ihre Anwesenheit erfüllt die Iraker mit Stolz.» Christen in der Region hätten viel Leid erfahren und Krisen erlebt, die sie zur Auswanderung gezwungen haben, erklärte er weiter. Ohne Christen sei die Region aber nicht vorstellbar. Ein Erfolg werde sich erst dann einstellen, wenn eine Rückwanderung ohne Zwang beginne.

Es ist der erste Besuch eines Oberhaupts der katholischen Kirche im Irak. Er sei dankbar, dass dieser lang erwartete und ersehnte Besuch möglich sei, erklärte Franziskus. Zugleich appellierte er an die Gemeinsamkeit der Religionen. «Gott lasse uns als Brüder und Schwestern gemeinsam unterwegs sein», sagte er.

Die oft verfolgte christliche Gemeinde im überwiegend muslimischen Irak ist in den vergangenen Jahrzehnten stark geschrumpft. Vor allem in den vom IS kontrollierten Gebieten litten Christen und andere Minderheiten. Einst lebten mehr als eine Millionen Christen in dem Land. Heute sind es nach Schätzungen noch 250.000 bis 400.000.


US-Regierung belegt ukrainischen Oligarchen mit Einreiseverbot

WASHINGTON: Das US-Außenministerium hat den ukrainischen Oligarchen und Ex-Gouverneur Igor Kolomoiski und dessen Familie mit Einreiseverboten belegt. In seiner früheren Rolle als Gouverneur der ukrainischen Region Dnipropetrowsk sei Kolomoiski an korrupten Handlungen beteiligt gewesen und habe seine politische Macht genutzt, um sich persönlich zu bereichern, teilte US-Außenminister Antony Blinken am Freitag in Washington mit. Die Strafmaßnahmen bezögen sich auf Kolomoiskis Zeit in diesem Amt. Kolomoiski bemühe sich aber auch weiter darum, demokratische Prozesse in der Ukraine zu untergraben, was eine ernste Gefahr für die Zukunft des Landes darstelle, beklagte Blinken. Neben Kolomoiski belegte das US-Außenministerium auch dessen Ehefrau und Kinder mit Einreisesperren.

Kolomoiski gehört zu einer kleinen Gruppe in den 1990er Jahren reich gewordener Ukrainer. Schwerpunkt seiner Geschäftsaktivitäten sind derzeit Unternehmen in der Erdöl- und Metallbranche. Er hält Anteile an der größten ukrainischen Fluglinie und einem der führenden TV-Sender. Die 1992 von ihm mitgegründete größte Bank der Ukraine PrivatBank wurde Ende 2016 verstaatlicht.

Von März 2014 bis März 2015 war Kolomoiski Gouverneur seiner Heimatregion Dnipropetrowsk im Südosten der Ex-Sowjetrepublik. Ihm wurde anfänglich zugutegehalten, dass er separatistische Bestrebungen in der russischsprachigen Region rigoros unterdrückte. Dabei soll er nicht immer legale Methoden verwendet haben. Teile der benachbarten Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze werden seit sieben Jahren von Separatisten kontrolliert.

Der 58-Jährige gilt als einer der Hauptunterstützer der Kandidatur des amtierenden ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Nach dessen Wahlsieg 2019 siedelte der Milliardär wieder zurück in die Ukraine. Diese hatte er 2017 aus Angst vor Strafverfolgung verlassen. Selenskyj versucht jedoch mehr und mehr, sich von Kolomoiski zu distanzieren - unter anderem auch wegen in den USA laufenden Ermittlungen wegen Geldwäsche gegen Kolomoiski.


Kroate unter Mordverdacht festgenommen

FRANKFURT/MAIN: Die deutsche Bundespolizei am Flughafen Frankfurt hat einen Kroaten unter Mordverdacht festgenommen. Der 65-Jährige sei am Donnerstagmorgen aus Belgrad angekommen, berichteten die Beamten am Freitag. Er sei vorläufig festgenommen worden.

«Dem Mann wird vierfacher gemeinschaftlicher Mord während des jugoslawischen Bürgerkriegs vorgeworfen», berichtete die Bundespolizei. Die kroatischen Behörden hätten den Mann mittels europäischem Haftbefehl zur Auslieferung gesucht. Weitere Details zur den Vorwürfen waren zunächst nicht bekannt.


Kapitol-Polizei beantragt längere Unterstützung von Nationalgarde

WASHINGTON: Die für das US-Kapitol zuständige Polizei hat beim US-Verteidigungsministerium eine längere Unterstützung durch die Nationalgarde zur Sicherung des Parlamentsgebäudes beantragt. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte am Freitag, die Anfrage für die Verlängerung des Einsatzes werde geprüft. Konkrete Details nannte er nicht. Die «Washington Post» und der Nachrichtensender CNN hatten am Donnerstag berichtet, dass die Polizei eine Verlängerung um zwei Monate beantragt hat. Der ursprüngliche Plan sieht vor, dass der Einsatz von mehreren Tausend Reservisten kommende Woche endet. Derzeit sind laut Nationalgarde rund 5200 Kräfte im Einsatz.

Anhänger des abgewählten und inzwischen aus dem Amt geschiedenen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar während einer Sitzung des Kongresses das Kapitol gestürmt und dort Chaos und Verwüstung angerichtet. Die Kapitol-Polizei geriet danach in die Kritik, weil Sicherheitskräfte des Parlaments nicht auf den Angriff vorbereitet waren und die Eindringlinge nicht stoppen konnten. Mindestens fünf Menschen kamen bei den Krawallen ums Leben, darunter ein Polizist. Der damalige Chef der Kapitol-Polizei, Steven Sund, trat zurück.

Die Nationalgarde war nach dem Angriff auf das Kapitol zur Verstärkung der örtlichen Sicherheitskräfte angerückt. Für diesen Donnerstag gab es einen Gefahrenhinweis: Die Kapitol-Polizei hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Geheimdienstinformationen auf einen möglichen Plan einer Miliz für einen Angriff auf das Kapitol hinwiesen. Die Lage war tagsüber zunächst ruhig geblieben.


Sex mit 15-jährigem Schüler: Gut sechs Jahre Haft für Lehrerin

AYLESBURY: Weil sie Sex mit einem 15 Jahre alten Schüler hatte, muss eine verheiratete Lehrerin in England für sechs Jahre und zwei Monate in Haft. «Ich habe keinen Zweifel, dass Sie einen groben Vertrauensbruch begangen haben», sagte Richterin Bal Dhiwal am Freitag in der Stadt Aylesbury. «Sie haben ein Kind in Ihrer Obhut ausgenutzt und es für Ihre eigene sexuelle Befriedigung herangezogen.» Die Lehrerin habe dem Teenager zudem gedroht, ihn fertig zu machen, wenn er die Beziehung öffentliche mache. Außerdem sagte sie ihm, von ihm schwanger gewesen zu sein und eine Fehlgeburt erlitten zu haben.

Die 35-Jährige war Vertrauenslehrerin. Sie hatte den Jugendlichen am Rande eines Sportturniers im September 2018 angesprochen, danach schickte sie ihm anzügliche Textnachrichten sowie Nacktfotos und ein intimes Video. Schließlich hatte sie Sex mit dem Jungen. Ihre Handlungen seien «überaus verachtenswert» gewesen, so die Richterin. Die 35-Jährige war bereits im Januar verurteilt worden, ein Kind zu sexuellen Aktivitäten verleitet zu haben. Nun folgte das Strafmaß. Zusätzlich zur Haftstrafe darf sie lebenslang nicht mit Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen arbeiten und wird zudem auf einer Sexualstraftäterliste geführt.


Nach Messerattacke : Verdächtiger bestreitet die Tat

STOCKHOLM: Der 22-jährige Mann, der verdächtigt wird, im schwedischen Vetlanda sieben Männer niedergestochen zu haben, bestreitet seine Schuld. Bei der Anhörung vor dem Untersuchungsrichter am Freitag schrie er, er habe nichts getan, wie ein Reporter des Schwedischen Fernsehens SVT aus dem Gerichtsgebäude berichtete. Der Mann sei sehr verärgert gewesen und habe mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Das Gericht in Eksjö ordnete Untersuchungshaft an.

Dem Afghanen wird siebenfacher Mordversuch vorgeworfen. Er soll am Mittwoch im Zentrum der Kleinstadt Vetlanda wahllos auf Passanten eingestochen haben, drei wurden dabei lebensgefährlich verletzt. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter vor Ort fest. Da er mit einem Messer bewaffnet war, schoss sie ihm ins Bein. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Der Verdacht eines terroristischen Hintergrunds bestätigte sich zunächst nicht.


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Ski alpin/Österreich/Weltcup/Herren/Saalbach-Hinterglemm/Abfahrt/ (Aktualisierung: Weitere Jury-Entscheidung 13.00 Uhr) (Achtung - Planungshinweis) Die Weltcup-Abfahrt der Herren in Saalbach-Hinterglemm ist nach neun Startern wegen Schlechtwetters unterbrochen worden. Um 13.00 Uhr will die Jury eine nächste Entscheidung treffen, ob weitergefahren werden kann oder das Rennen abgebrochen wird.


Mann mit Messer nahe jüdischer Schule in Marseille festgenommen

MARSEILLE: Ein mit einem Messer bewaffneter Mann ist in der Nähe einer jüdischen Schule in Marseille in Südfrankreich festgenommen worden. Schülerinnen und Schüler seien am Freitagmorgen auf den etwa 60-Jährigen aufmerksam geworden, sagte die Polizeipräfektin Frédérique Camilleri der Zeitung «La Provence». Er sei mit dem Messer bewaffnet aus einem Auto gestiegen und schließlich zu einem koscheren Lebensmittelgeschäft in der Nähe gegangen. Anschließend wurde er von der hinzugerufen Polizei festgenommen. Verletzt wurde niemand. Zum Tatmotiv gebe es derzeit keine Informationen, sagte Camilleri.

Die Staatsanwaltschaft teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit, dass erste Untersuchungen darauf hindeuten, dass der Mann schizophren und derzeit nicht in Behandlung sein könnte. Es scheine nicht so, dass er zu einer Tat habe schreiten wollen. Der Betroffene sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Der Mann soll Berichten nach außerdem zunächst von Sicherheitsbediensteten der Schule überwältig worden sei. Die Schülerinnen und Schüler durften während des Einsatzes die Schule nicht verlassen. Franceinfo zufolge hat die Polizeipräfektur angeordnet, die Sicherheit rund um die Stätten der jüdischen Gemeinde in Marseille sofort zu verstärken.

Der Vorfall ereignete sich im 13. Arrondissement nordöstlich der Innenstadt von Marseille. Dank der Wachsamkeit der Sicherheitsbediensteten der jüdischen Schule sei ein Drama verhindert worden, heißt es in einer Reaktion der israelischen Botschaft in Frankreich auf Twitter. Die Regierung in Paris warnt dauerhaft vor möglichen Anschlägen im Land. Jüdische Einrichtungen gelten als besonders gefährdet.


Queen Elizabeth II. hat wieder Corgis

LONDON: Die britische Königin Elizabeth II. (94) ist einem Zeitungsbericht zufolge wieder auf den Hund gekommen. Erstmals seit knapp drei Jahren leben wieder Corgis am Palast - die Queen habe zwei Welpen erhalten, berichtete die «Sun» am Freitag. Die Monarchin hatte Jahrzehnte lang Corgis gehalten und gezüchtet, ihre Liebe zu den spitzohrigen walisischen Hütehunden ist legendär. Insgesamt soll sie Dutzende Hunde besessen haben, für einige gestaltete sie persönlich den Grabstein.

Ihr letzter Corgi Willow - ein direkter Nachkomme von Susan, den die Queen 1944 zu ihrem 18. Geburtstag erhielt - starb im April 2018. Damals soll sie beschlossen haben, keine Hunde mehr zu züchten. Seitdem lebten noch Dorgis - eine Kreuzung aus Corgis und Dackeln - am Hof. Der Buckingham-Palast wollte den Bericht nicht kommentieren.

«Die Queen ist entzückt», zitierte die «Sun» einen Palast-Insider. «Es ist undenkbar, dass die Queen keine Corgis hat - das ist, als wenn der Londoner Tower keine Raben hätte.» Bereits nach wenigen Wochen fühlten sie sich im Schloss Windsor, in dem die Queen während der Corona-Pandemie residiert, heimisch.

Der Insider berichtete demnach, die neuen Hunde munterten die Königin auf, während ihr Mann Philip (99) im Krankenhaus liegt und innerhalb der Königsfamilie ein erbitterter Streit wegen des Fernsehinterviews von Enkel Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan in den USA tobt.


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Ski alpin/Österreich/Weltcup/Herren/Saalbach-Hinterglemm/Abfahrt/ (Achtung - Planungshinweis) Die Weltcup-Abfahrt der Herren in Saalbach-Hinterglemm ist nach neun Startern wegen Schlechtwetters unterbrochen worden. Bis 12.30 Uhr will die Jury entscheiden, ob weitergefahren werden kann oder das Rennen abgebrochen wird.


Ruanda, Kuba und UAE Champions der Frauenvertretung in Parlamenten

GENF: Die Zahl der Frauen in den Parlamenten weltweit ist auf 25,5 Prozent gestiegen. Das sei zwar ein Rekord, aber der Fortschritt quälend langsam - ein Plus von nur 0,6 Prozent verglichen mit 2019, sagte der Generalsekretär der Interparlamentarischen Union (IPU), Martin Chungong, am Freitag in Genf. Es würde bei dem derzeitigen Tempo noch 50 Jahre dauern, bis beide Geschlechter in Parlamenten gleich stark vertreten seien. Zum Stichtag 1. Januar 2021 hätten drei Parlamente weltweit mehr als 50 Prozent Frauen gehabt: Ruanda, Kuba und die Arabischen Emirate (UAE). In Deutschland waren es gut 30 Prozent. Die IPU setzt sich für Frauen-Quoten ein.

Die IPU wurde 1889 als Interessenverband von Parlamenten weltweit gegründet, um den Dialog zu fördern. 179 Parlamente sind Mitglieder, darunter der deutsche Bundestag. Ein demokratisches System ist keine Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Die IPU veröffentlicht ihren Report über Frauen in Parlamenten immer zum Weltfrauentag (8. März).


Mord an Hrant Dink - Gericht will Urteil Ende März verkünden

ISTANBUL: Im Prozess gegen Hintermänner des Mordes an dem armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink hat ein Istanbuler Gericht seine Entscheidung vertagt. Das ursprünglich für diesen Freitag erwartete Urteil soll nun am 26. März verkündet werden, sagte der Anwalt Hakan Bakircioglu der Deutschen Presse-Agentur. Als Grund für die Verschiebung sei die Verhinderung eines Richters genannt worden.

Dink war am 19. Januar 2007 vor dem Redaktionsgebäude der Wochenzeitung «Agos» in Istanbul auf offener Straße erschossen worden. Als Chefredakteur des Blattes hatte er sich für die Aussöhnung von türkischen und armenischen Menschen stark gemacht. Weil er die Massaker an den Armeniern und Armenierinnen im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnete, geriet er ins Visier türkischer Nationalisten. In der Türkei ist die Bezeichnung für viele ein Tabubruch.

Insgesamt müssen sich in dem Prozess 76 Angeklagte vor Gericht verantworten, 6 sind in Untersuchungshaft, 13 flüchtig. Ihnen wird unter anderem vorsätzliche Tötung, Verstoß gegen die türkische Verfassung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Der Attentäter war in einem früheren Prozess zu einer Haftstrafe von knapp 23 Jahren verurteilt worden. Auch mehrere Hintermänner wurden bereits verurteilt. Da die Hintergründe der Tat noch nicht vollständig aufgeklärt waren, beschäftigte der Fall weiterhin die Gerichte.


Belarus fordert Tichanowskajas Auslieferung - Litauen weist ab

MINSK/VILNIUS: Das autoritär geführte Belarus hat die Auslieferung der nach Litauen geflüchteten Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja beantragt. Das baltische EU-Land erteilte dieser Anfrage am Freitag prompt eine klare Absage: «Wir können dem belarussischen Regime sagen, dass wir lieber zusehen möchten, wie die Hölle zufriert, als über ihre Forderungen nachzudenken», sagte Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis laut Mitteilung. «Litauen war und ist eine Mauer, hinter der alle demokratischen Kräfte, die von Regimes verfolgt werden, Zuflucht suchen können.» Zuvor hatte die belarussische Generalstaatsanwaltschaft über das Auslieferungsgesuch informiert.

Tichanowskaja war bei der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August anstelle ihres inhaftierten Ehemannes Sergej Tichanowski angetreten. Nach der Wahl flüchtete sie ins Ausland und wurde später in ihrer Heimat zur Fahndung ausgeschrieben.

Ihre Anhänger sehen sie als wahre Siegerin - und nicht den als «letzten Diktator Europas» kritisierten Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko, der sich mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Gewinner erklären ließ. Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an. Bei monatelangen Massenprotesten gegen Lukaschenkos Machtapparat gab es mehr als 30.000 Festnahmen, Hunderte Verletzte und zahlreiche Tote.


Ebola-Ausbrüche noch nicht unter Kontrolle - Impfstoff knapp

GENF: Die Ebola-Ausbrüche in den afrikanischen Staaten Guinea und Kongo sind noch nicht unter Kontrolle. Es gebe zu wenig Impfstoff, sagte Gueye Abdou Salam, der regionale Nothilfedirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), am Freitag in einem Online-Briefing in Genf. Bei früheren Ausbrüchen seien damit Kontaktpersonen von Infizierten erfolgreich behandelt worden. Der Impfstoff müsse bei minus 80 Grad gelagert werden, die Logistik sei deshalb kompliziert.

In Guinea lag die Zahl der Fälle am Freitag bei 18, im Kongo bei elf. Hunderte von Kontakten würden überwacht und Impfungen so weit wie möglich durchgeführt, sagte Michel Yao, WHO-Direktor für strategische Einsätze. Noch könne man nicht sagen, ob und wann die Ausbrüche zügig unter Kontrolle gebracht werden. Gesundheitsdienste und Bevölkerung im Kongo seien wegen früherer Ausbrüche gut vorbereitet und informiert. Dort würden jeden Tag rund 150 mögliche Fälle gemeldet, die umgehend untersucht würden. In Guinea seien es nur zehn pro Tag - das müsse deutlich ausgeweitet werden.

Häufigere Ausbrüche dieser und anderer verheerender Infektionen seien auf den engeren Kontakt der Menschen mit Wildtieren zurückzuführen, sagte Ibrahima Soce Fall, stellvertretender WHO-Generaldirektor für Noteinsätze. Das liege daran, dass Menschen in den Lebensraum der Tiere vordringen, etwa durch Waldrodungen und den Ausbau des Bergbaus. In den Regionen müsse vorbeugend mehr geimpft werden.

In Westafrika gab es bei einem Ebola-Ausbruch zwischen 2014 bis 2016 in Guinea, Liberia und Sierra Leone 28.000 Fälle und gut 11.000 Tote. Im Osten Kongos wurde ein fast zwei Jahre dauernder Ebola-Ausbruch mit 2299 Toten im vergangenen Juni für beendet erklärt. Eine Ebola-Infektion führt meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen und ist lebensgefährlich.


Schlag gegen Migranten-Schlepperring in Norditalien

TRIEST: Die Behörden in Norditalien haben nach Medienberichten einen internationalen Schlepperring gesprengt. Die Verdächtigen sollen Menschen etwa aus syrischen und irakischen Kurdengebieten mit falschen Ausweisen gegen Geld nach Deutschland, Frankreich und in weitere Länder Nordeuropas gebracht haben. Wie die italienische Nachrichtenagentur Adnkronos am Freitag berichtete, wurden bei der Aktion in den vergangenen Tagen mindestens fünf Verdächtige verhaftet und zwei weitere unter Hausarrest gestellt. Die Fahnder aus Triest hätten in mehreren Städten Norditaliens zugeschlagen. Außerdem liefen internationale Ermittlungen zu weiteren Verdächtigen außerhalb des Landes.

Die Strafverfolger hätten ursprünglich eine Spur verfolgt wegen eines Terroranschlags vom 2017 in London und seien dabei auf das Schleppernetzwerk gestoßen, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa. Der Terrorverdacht habe sich nicht erhärtet. Italien habe auch mit deutschen Ermittlern kooperiert, eine Festnahme sei auf Ersuchen der Behörden aus Triest dort erfolgt, hieß es.


Menschen in Mittelgriechenland nach neuem Erdbeben in Angst

LARISA: Die Menschen in der Region um die mittelgriechische Stadt Larisa kommen nicht zur Ruhe. Nachdem sie am Donnerstagabend von einem Erdbeben der Stärke 5,9 hochgeschreckt wurden, sorgten zahlreiche Nachbeben auch in der Nacht und am Freitag für Ängste. Der griechische Katastrophenschutz forderte die Bürger auf, vorsichtig zu sein und beschädigte Gebäude nicht zu betreten. Viele Menschen verbrachten die zweite Nacht in Folge in Zelten, Autos oder weiter entfernt in Hotels oder bei Freunden.

Seismologen können derweil keine Entwarnung geben und prognostizieren, dass die Nachbeben noch Wochen andauern könnten. Die Tatsache, dass es mit dem neuerlichen Beben am Donnerstagabend zwei fast gleich starke Hauptbeben gegeben habe, sei ein besonderes Phänomen, sagte der Forschungschef des Geodynamischen Instituts Athen, Gerasimos Chouliaras der Zeitung «To Proto Thema» - es könne sich dabei um einen weiteren tektonischen Graben handeln. Andere Geologen wiederum sprachen im Sender Skai von einem neuen Zweig des bestehenden Grabens.

Zur Beruhigung der Menschen trägt die Diskussion nicht bei. Bilder des Staatsfernsehens zeigten am Freitagmorgen zahlreiche schwer beschädigte sowie eingestürzte Häuser. Vor allem in den stark betroffenen Orten Tyrnavos, Damasi und Elassona sind die Schäden groß. Nach dem zweiten Beben soll die Zahl der beschädigten Gebäude in die Hunderte gehen. Die Regierung hat für die Betroffenen erste finanzielle Hilfe zugesagt.

Beide Beben waren auf dem gesamten griechischen Festland zu spüren, auch in den Städten Athen, Thessaloniki und Patras sowie auf einigen Inseln der Ägäis. Tote oder Schwerverletzte gab es jedoch nicht.


Mutmaßliche Terroristen greifen Gefängnis in Somalia an

MOGADISCHU: Mutmaßliche Kämpfer der Terrormiliz Al-Shabaab haben in Somalia ein Gefängnis angegriffen und mindestens acht Sicherheitskräfte getötet. Es habe in der Nacht zum Freitag zunächst eine Explosion und dann Schüsse an einem Gefängnis in der Hafenstadt Bosaso in der semiautonomen Provinz Puntland gegeben, sagte ein Polizist, Hussein Ali. Etliche Häftlinge seien daraufhin entkommen, darunter mutmaßliche Terroristen. Genaue Details nannte er nicht. Die Terrorgruppe Al-Shabaab beanspruchte den Angriff im Radiosender Al-Andalus für sich und sagte, die Angreifer hätten fast 400 Gefangene befreit.

Die islamistischen Fundamentalisten kämpfen seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrollieren weite Teile des Süden und Zentrums des Staates und verüben immer wieder Anschläge und Angriffe, meist gegen Sicherheitskräfte aber auch öfters gegen Zivilisten.


Frontex kann Vorwürfe nicht ausräumen

WARSCHAU: Die EU-Grenzschutztruppe Frontex ist einem internen Bericht zufolge nicht in der Lage, Vorwürfe wegen möglicher Verstöße gegen Grundrechte zweifelsfrei auszuräumen. Wegen der Unzulänglichkeiten im Berichts- und Überwachungssystem von Frontex habe eine Arbeitsgruppe fünf solcher Verdachtsfälle nicht komplett aufklären können, heißt es in einem Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Frontex steht heftig in der Kritik, weil griechische Grenzschützer Medienberichten zufolge mehrfach Boote mit Migranten illegal zurück in Richtung Türkei getrieben haben. Frontex-Beamte sollen dabei teils in der Nähe gewesen sein und dies nicht verhindert haben. Mehrere EU-Stellen untersuchen die Vorwürfe. Die interne Frontex-Arbeitsgruppe war vom Verwaltungsrat beauftragt worden, 13 Fälle dieser mutmaßlichen Pushbacks zu untersuchen.

Einem im Januar vorgelegten Vorbericht zufolge wurde in acht Fällen kein Fehlverhalten entdeckt. Fünf weitere Fälle bedurften noch weiterer Untersuchungen. Der Abschlussbericht kann jedoch keine vollständige Klärung bieten. «Die Tatsache, dass vier von fünf Vorfällen weiterhin von Frontex untersucht werden, gibt Grund dazu, die internen Abläufe der Agentur in Fällen von möglichen Grundrechtsverstöße zu überprüfen», heißt es in dem Papier.

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