ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
MÜNCHEN: Geduld ist gefragt auf dem Weg in den Urlaub: Mit Beginn der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg kann es heute besonders voll auf den Autobahnen Deutschlands werden. Größere Staus drohen nach Einschätzung des ADAC besonders am Nachmittag. Auch danach dürfte sich die Lage kaum entspannen: Der Automobilclub warnte vor einem der schlimmsten Stau-Wochenenden der Saison. «Der Sonntag dürfte genauso staureich werden wie der Samstag», sagte eine Sprecherin. Bis zum frühen Nachmittag gab es mehrere Verkehrsbehinderungen. Auf der A7 in Richtung Hamburg stockte es laut ADAC zwischen dem Dreieck Walsrode und der Anschlussstelle Soltau-Ost bereits am Vormittag auf einer Länge von 16 Kilometern. Am Nachmittag waren laut einer Übersicht bundesweit mehrere Autobahnabschnitte mit Staus aufgelistet - mitunter mussten Fahrer lange warten. Die Autobahnen mit dem größten Staurisiko in beiden Richtungen sind dem ADAC zufolge unter anderem in den Großräumen Berlin, Hamburg und München.
Taucher entdecken Ostsee-Wrack voller Sekt und Selters
GDYNIA: Polnische Taucher haben nach eigenen Angaben in der Ostsee das Wrack eines gesunkenen Segelschiffs mit einer Ladung von Champagner und Mineralwasser entdeckt. Wahrscheinlich sei das Schiff irgendwann zwischen 1850 und 1876 gesunken, sagte Tomasz Stachura von der Tauchergruppe Baltictech in der Küstenstadt Gdynia bei Danzig. Das 16 Meter lange Segelschiff liege etwa 20 Seemeilen (37 Kilometer) südlich der schwedischen Insel Öland, sagte er polnischen Nachrichtenagentur PAP. Sein Team habe das Wrack in 58 Meter Tiefe erst für einen Fischkutter und deshalb für uninteressant gehalten, berichtete der Expeditionsleiter. Dann sei daraus Mitte Juli ein mehrstündiger spannender Tauchgang geworden. «Wir sahen mehr als 100 Flaschen Champagner und Körbe mit Mineralwasser in Tonflaschen», sagte Stachura. «Da haben wir wohl einen richtigen Schatz gefunden», schrieb er später auf Facebook.
Drei Nachbarn in Treppenhaus erschossen - lebenslange Haft
AUGSBURG: Blutiges Ende von langen Streitereien: Ein Jahr nach der Ermordung von drei Nachbarn ist ein 65 Jahre alter Sportschütze vom Landgericht Augsburg zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Strafkammer stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Sollte das Urteil wegen dreifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes rechtskräftig werden, wäre somit die Freilassung des deutschen Staatsbürgers bereits nach 15 Jahren Gefängnis auf Bewährung erheblich erschwert. Hintergrund der Bluttat mit einer Pistole waren wiederkehrende Auseinandersetzungen zwischen den Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus in Langweid bei Augsburg. Der Angeklagte hatte nach den Ermittlungen am 28. Juli 2023 zwei Frauen und einen Mann mit Kopfschüssen innerhalb von nur 16 Sekunden getötet. Auslöser soll ein erneuter Streit mit üblen gegenseitigen Beschimpfungen zwischen dem Angeklagten und einem Nachbarn gewesen sein, in dessen Folge der Nachbar auch die Polizei alarmiert hatte.
EU-Behörde lehnt Empfehlung von Alzheimer-Medikament ab
AMSTERDAM: Es wäre die erste zugelassene ursächliche Alzheimer-Therapie in der EU gewesen: Überraschend hat sich die EU-Arzneimittelbehörde EMA gegen eine Zulassung des Alzheimer-Wirkstoffs Lecanemab ausgesprochen. Das Risiko schwerer Nebenwirkungen des Antikörpers sei höher zu bewerten als die erwartete positive Wirkung, teilte die EMA in Amsterdam mit. Dabei verwies die Behörde insbesondere auf mögliche Wassereinlagerungen und Blutungen im Gehirn von Menschen, die mit dem Präparat behandelt werden. Die Therapie bremst Krankheitsverlauf in frühem Stadium. Lecanemab - Handelsname Leqembi - steht in den USA schon seit Anfang 2023 zur Verfügung, um die Alzheimer-Krankheit im Frühstadium zu behandeln. Die Therapie bessert zwar nicht die Symptome, kann den Krankheitsverlauf aber in diesem Stadium abbremsen, Studien zufolge um etwa 30 Prozent. Infrage käme der Antikörper somit nur für einen sehr begrenzten Kreis von Alzheimer-Patienten, nach Einschätzung von Experten für weniger als zehn Prozent. In Deutschland sind Schätzungen zufolge etwa eine Million Menschen von der Krankheit betroffen.
Herrnhut in Sachsen ist nun Teil des Unesco-Welterbes
NEU-DELHI: Die Unesco hat die sächsische Kleinstadt Herrnhut als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine als neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Kultur gab die Entscheidung am Freitag im indischen Neu-Delhi bekannt. Mehr als 1200 Welterbestätten gibt es inzwischen. In Deutschland sind davon mehr als 50, was einen Anteil von etwa 4,5 Prozent ausmacht. Voraussichtlich am Samstag wird noch eine Entscheidung über einen deutschen Antrag erwartet: Schwerin und sein Schloss auf einer Insel im See sowie weitere Teile der Innenstadt könnten dann ebenfalls auf der Liste des Weltkulturerbes landen.
Unfallrisiko E-Scooter: Zahl der Toten verdoppelt sich
WIESBADEN: Die Zahl der Toten bei E-Scooter-Unfällen hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. 22 Menschen starben auf Deutschlands Straßen, 2022 waren es elf Tote gewesen. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2023 im Bundesgebiet 9.425 E-Scooter-Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Das waren 14,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor (8.260 Unfälle). 1.220 Menschen wurden 2023 schwer verletzt und 8.911 leicht. Die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) der Verunglückten war selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 21 der 22 Todesopfer.
Ort des Attentats - Trump kündigt Kundgebung in Butler an
WASHINGTON: Vor zwei Wochen eskalierte der US-Wahlkampf: Ein Schütze feuerte bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler auf Ex-Präsident Trump. Der Republikaner will dorthin zurückkehren.
Zwei Wochen nach den tödlichen Schüssen auf einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania kündigt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump eine Rückkehr an den Ort des Attentats an. Er werde nach Butler, Pennsylvania, zurückkehren, um dort eine «große und wunderbare» Kundgebung zu veranstalten, teilte der 78-Jährige über sein Online-Sprachrohr Truth Social mit. «Was für ein Tag wird das werden - kämpft, kämpft, kämpft!», schrieb der Republikaner in Großbuchstaben. Weitere Details zum Zeitpunkt nannte er nicht.
Ein Schütze hatte am 13. Juli auf einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verwundet. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Vorfall war eine Eskalation im ohnehin schon aufgeheizten US-Wahlkampf. Bilder von Trump mit Blut am Ohr und etwas Blut im Gesicht - und zugleich mit geballter Faust - gingen nach der Attacke um die Welt. Trump rief nach dem Angriff «Kämpft, kämpft, kämpft!», was mittlerweile zu einer Art Motto seiner Anhänger geworden ist.
Pariser Staatsanwaltschaft untersucht Angriff auf Bahnnetz
PARIS: Die Angriffe auf das französische Eisenbahnnetz kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele beschäftigen nun die Pariser Staatsanwaltschaft. Es werde unter anderem eine Untersuchung eingeleitet wegen des Verdachts auf Beschädigung eines Gutes, das den grundlegenden Interessen der Nation diene, teilte die Behörde mit. Außerdem werde ermittelt, ob ein Angriff auf ein automatisiertes Datenverarbeitungssystem durch eine organisierte Bande, Sachbeschädigung und versuchte Sachbeschädigung mit gefährlichen Mitteln vorliege. Auf diese Delikte stehen teils hohe Strafen.
In der Nacht zu Freitag haben Unbekannte Brandanschläge auf mehreren Anlagen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Genauere Hintergründe sind derzeit noch unklar.
Auto nach acht Jahren unter der Erde gefunden
SIMBACH AM INN: 2016 sorgte das Hochwasser im Süden Deutschlands für enorme Schäden. Auch Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen.
Ein vom Hochwasser weggeschwemmtes Auto ist in Deutschland nach acht Jahren mehrere Meter unter der Erde in Niederbayern wiedergefunden worden. Das Fahrzeug soll während der Flut 2016 durch die Wassermassen mitgerissen und in einer Vertiefung hängengeblieben sein, wie die Polizei mitteilte.
Bei Erdbauarbeiten stieß nun ein Unternehmen auf den Wagen. Aus fünf Metern Tiefe wurde er bei Simbach am Inn an der Grenze zu Österreich geborgen. Im Handschuhfach war noch der Fahrzeugschein - zum Glück gut erhalten. Die Überprüfung ergab, dass der ursprüngliche Besitzer ins Ausland gezogen ist.
Frankreichs Premier spricht von «koordiniertem Sabotageakt»
PARIS: Nach den Angriffen auf das französische Schnellzugnetz spricht der geschäftsführende Premierminister Gabriel Attal von «koordinierten Sabotageakten». Die Auswirkungen auf das Eisenbahnnetz am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele seien massiv und schwerwiegend, schrieb Attal auf X. «Unsere Nachrichtendienste und Ordnungskräfte sind mobilisiert, um die Urheber dieser kriminellen Handlungen zu finden und zu bestrafen», so Attal. Er denke an alle Franzosen, die sich auf ihren Urlaub vorbereiteten: «Ich teile ihre Wut und begrüße ihre Geduld, ihr Verständnis und ihren Bürgersinn, den sie an den Tag legen.»
In der Nacht zu Freitag haben Unbekannte Brandanschläge auf mehreren Anlagen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Genauere Hintergründe sind derzeit noch unklar.
Französische Bahn: 800.000 Menschen von Zugausfall betroffen
PARIS: Nach Angaben der französischen Bahn sind 800.000 Menschen von Zugausfällen durch den Angriff auf das Schnellzugnetz betroffen. Die Auswirkungen werden das ganze Wochenende bemerkbar sein, teilte die SNCF mit. Jeder zweite Zug nach Osten, nach Norden und jeder vierte Schnellzug in Richtung Bordeaux sei betroffen, kündigte der geschäftsführende Verkehrsminister Patrice Vergriete an.
Die Sicherheitsvorkehrungen werden verstärkt. Die Pariser Polizeipräfektur «konzentriert ihr Personal auf die Pariser Bahnhöfe», kündigte Laurent Nuñez, der Polizeipräfekt von Paris, im Sender franceinfo an.
Wenige Stunden vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris haben Unbekannte Brandanschläge auf mehreren Anlagen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Genauere Hintergründe sind derzeit noch unklar.
Anschläge in Frankreich haben wohl kaum Einfluss auf DB
BERLIN: Nachdem wenige Stunden vor dem Start der Olympischen Spiele in Frankreich Brandanschläge verübt worden sind, äußert sich die Deutsche Bahn. Noch ist die Lage unklar.
Die Brandanschläge auf das französische Schnellzugnetz am frühen Morgen vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris dürften kaum Auswirkungen auf den deutschen Zugverkehr haben. Das gab eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage bekannt. Demnach sei die Lage noch unübersichtlich, man gehe aber davon aus, dass es zu keinen Einschränkungen kommen würde. Lediglich Züge, die von oder nach Straßburg oder Paris unterwegs seien, könnten bei ihrer Fahr behindert werden.
Erste Auswirkungen hat es etwa in Stuttgart bereits gegeben. Dort ist gegen neun Uhr ein Zug Richtung Paris gestartet. Die voraussichtliche Ankunftszeit verschiebt sich nach Auskünften der Deutschen Bahn um etwa zwei Stunden. Die «Stuttgarter Zeitung» berichtete zunächst.