Neues aus dem Ausland am Freitag

Foto: Pixabay/12019
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Neue Drohnenangriffe gegen Odessa - ein Toter

ODESSA: Das russische Militär hat die südukrainische Hafenstadt Odessa die zweite Nacht in Folge mit Kampfdrohnen angegriffen.

Dabei sei unter anderem ein Wohnhaus zerstört wurden, teilte die örtliche Militärverwaltung in der Nacht zum Samstag mit. Mindestens ein Mensch wurde demnach getötet, drei weitere seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Möglicherweise seien noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen, hieß es. Die Suchaktion dauerte zunächst noch an. Der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Nachbarland jährt sich an diesem Samstag zum zweiten Mal.


Haftstrafen im Prozess um Terroranschlag in Südfrankreich verhängt

PARIS: Knapp sechs Jahre nach einem islamistischen Anschlag in Südfrankreich mit vier Toten hat ein Gericht in Paris sechs Männer und eine Frau aus dem Umfeld des Täters zu Haftstrafen zwischen sechs Monaten und vier Jahren verurteilt. Die höchste Strafe verhängten die Richter am Freitagabend für die damals 18 Jahre alte Freundin des Täters, weil sie in seine Pläne eingeweiht war und nicht die Polizei alarmierte. Wie die Zeitung «Le Parisien» aus dem Gerichtssaal berichtete, gehen die Behörden aber davon aus, dass die junge Frau inzwischen nicht mehr radikalisiert ist.

Die übrigen Angeklagten wurden verurteilt, weil sie dem Täter auf unterschiedliche Weise geholfen hatten, ohne seine tatsächlichen Pläne zu kennen. So hatte ihn ein Freund beim Kauf von Waffen begleitet. Die Urteile fielen deutlich niedriger aus als die von der Staatsanwaltschaft geforderten bis zu elf Jahre Haft.

Im März 2018 hatte ein 25-jähriger Islamist in der Region von Carcassonne bei mehreren Attacken vier Menschen getötet - darunter einen 44-jährigen Polizisten, der sich als Austauschgeisel zur Verfügung gestellt hatte. Der Gendarmerieoffizier Arnaud Beltrame wurde später als Held gefeiert, er habe weitere Tote verhindert, hieß es. 16 Menschen wurden bei den Attacken verletzt. Die Polizei tötete den Angreifer, der sich in einem Supermarkt verschanzt hatte.

Der Anschlag reihte sich damals in eine Serie islamistischer Attacken in Frankreich ein. Vor allem die schweren Anschläge von Paris 2015 und Nizza 2016 hatten das Land schwer erschüttert. Der Angreifer bezeichnete sich selbst als «Soldat» der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und rief bei seiner Attacke im Supermarkt zudem «Gott ist groß» auf Arabisch.


Kyjiw statt Kiew: Auswärtiges Amt nun mit ukrainischer Schreibweise

BERLIN: Das Auswärtige Amt ändert seine Bezeichnung der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf die ukrainische Transkription Kyjiw. «Was für viele schon länger gängige Praxis ist, ändert sich nun auch im "Länderverzeichnis für den amtlichen Gebrauch". Damit wird jetzt im deutschen Amtsverkehr die ukrainische Schreibweise für Kyjiw verwendet», teilte das Außenamt am Freitagabend auf der Plattform X (früher Twitter) mit. «Das Länderverzeichnis ist maßgeblich für Behörden und wird von Unternehmen sowie von vielen anderen verwendet.» Die Schreibweisen auf Internetseiten, Botschaftsschild und Dienstsiegeln werden demnach nun nach und nach umgestellt.

Die Schreibweise Kiew geht auf die russische Bezeichnung zurück, ist historisch aber die im Deutschen gebräuchliche, wie aus der Verlaufskurve des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS) hervorgeht. Die ukrainische Schreibweise Kyjiw tauchte demnach erst 2021 im deutschen Sprachgebrauch auf. Für andere Hauptstädte nennt das Länderverzeichnis weiterhin die deutschen Bezeichnungen wie beispielsweise Warschau (Warszawa), Prag (Praha) und Lissabon (Lisboa). Der Duden listet beide Formen auf.


Spanien fahndet nach Sohn des Präsidenten von Äquatorialguinea

MADRID: Die spanische Justiz hat Carmelo Ovono Obiang, einen Sohn von Äquatorialguineas Langzeitherrschers Teodoro Obiang Nguema, international zur Fahndung ausgeschrieben. Dasselbe gelte für zwei weitere Regierungsmitglieder des kleinen westafrikanischen Landes, teilte die Pressestelle des Staatsgerichtshofs in Madrid am Freitag mit. Die Namen der beiden anderen zur Fahndung ausgeschrieben Personen wurden in der Mitteilung nicht genannt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Europa Press handelt es sich um den Minister für nationale Sicherheit, Nicolas Obama Nchama, sowie den Vize-Generaldirektor für die Sicherheit des Präsidenten, Isaac Nguema Ondo.

Spaniens Justiz ermittelt gegen die drei wegen des Verschwindens von vier Mitgliedern der Befreiungsbewegung für Äquatorialguinea - Dritte Republik (MLGE3R). Die jetzt zur Fahndung ausgeschriebenen Gesuchten seien zu Vorladungen nicht erschienen und auch einer Befragung per Videoschalte ferngeblieben, stand in der Mitteilung des Gerichts.

Der 81-jährige Langzeitherrscher Obiang Nguema ist seit einem Staatsstreich 1979 an der Macht und gilt als einer der brutalsten und korruptesten Machthaber des Kontinents. Das kleine Land an Afrikas Westküste ist reich an Öl und Erdgas. Allerdings werde mit den Einnahmen ein verschwenderischer Lebensstil einer kleinen Elite um den Präsidenten finanziert, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Korruption sowie Folter, willkürliche Festnahmen und unfaire Gerichtsverfahren seien die Regel. Die knapp 1,5 Millionen Bewohner Äquatorialguineas gehören zu den ärmsten Menschen der Welt.


Ägypten plant riesiges Tourismuszentrum am Mittelmeer

KAIRO: Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen, kündigte Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli am Freitag an. Auch ein eigener Flughafen soll im Süden der neuen Stadt gebaut werden. Das Projekt solle acht Millionen zusätzliche Urlauber im Jahr anlocken.

Bereits in den kommenden zwei Monaten sollen 35 Milliarden Dollar (gut 32,3 Mrd. Euro) an Direktinvestitionen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Ägypten fließen, sagte Madbuli in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Es handle sich um die größte Vereinbarung über ausländische Direktinvestitionen in der Geschichte des Landes. Das Projekt werde Millionen von Arbeitsplätzen schaffen und helfen, die wirtschaftliche Krise des Landes zu überwinden, so der Regierungschef. Das Projekt solle langfristig Investitionen in Höhe von insgesamt 150 Milliarden US-Dollar (etwa 138,5 Mrd Euro) anziehen.

Insgesamt verzeichnete Ägypten im vergangenen Jahr 14,9 Millionen Touristen, die das Land besuchten. Ägypten leidet jedoch unter anderem unter gesunkenen Einnahmen am Suez-Kanal wegen Angriffen auf Handelsschiffe durch die Huthi-Miliz im Jemen.


Bundestag gibt Startsignal für Marine-Einsatz im Roten Meer

BERLIN: Der Einsatz der deutschen Fregatte «Hessen» zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer kann beginnen. Der Bundestag stimmte der deutschen Beteiligung an der EU-Mission «Aspides» am Freitag mit großer Mehrheit zu. 538 von 573 Abgeordneten votierten in einer namentlichen Abstimmung dafür, 31 dagegen, 4 enthielten sich. Neben den drei Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP hatten in der Debatte auch die CDU/CSU und die AfD ihre Zustimmung signalisiert.

Die «Hessen» war bereits vor gut zwei Wochen von Wilhelmshaven aus Richtung Einsatzgebiet gestartet, um sofort nach dem Bundestagsbeschluss mit der Erfüllung ihres Auftrags beginnen zu können. «Dieses Verfahren ist gelebte Zeitenwende», sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius nach dem Bundestagsbeschluss. Die 240 Männer und Frauen an Bord stünden für die Freiheit der Seewege ein und leisteten einen Beitrag zur Stabilisierung der Region. «Uns muss aber auch klar sein: Der Einsatz der «Hessen» ist für die Deutsche Marine einer der gefährlichsten seit Jahrzehnten.»

Die aus dem Jemen agierende Huthi-Miliz will mit dem Beschuss von Handelsschiffen im Roten Meer ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die eine Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober sind. Der Seeweg durch das Rote Meer und den Suezkanal ist eine der wichtigsten Handelsrouten weltweit. Wegen der Angriffe der vom Iran hochgerüsteten Huthi meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste See-Verbindung zwischen Asien und Europa. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Die USA und Großbritannien haben deswegen zuletzt Ziele der Huthi im Jemen angegriffen. Der EU-Einsatz ist dagegen rein defensiv ausgerichtet. Insgesamt sind 18 Länder an dem Einsatz beteiligt. Neben Deutschland schicken Belgien, Italien und Frankreich Schiffe ins Rote Meer.


Frankreich erleichtert Abschuss von Wölfen

PARIS: Frankreich erleichtert das Abschießen von Wölfen, die Nutztiere von Landwirten angreifen. Außerdem unterstütze Frankreich das Vorhaben der Europäischen Kommission, die strengen Schutzregeln für Wölfe zu lockern, teilte die Regierung in Paris am Freitag bei der Vorlage des neuen französischen Wolfsplans für 2024-2029 mit. Der Plan erhöht zwar zunächst nicht den Anteil der Wolfspopulation, den Landwirte und Jäger zum Schutz vor Angriffen unter Beschuss nehmen dürfen. Allerdings werden die dafür nötigen Verfahren vereinfacht sowie die Bedingungen für die Jagd auf «Problemwölfe» verbessert. Zudem werden die Entschädigungen für von Wolfsrissen betroffene Landwirte erhöht.

In Frankreich gibt es derzeit rund 1100 Wölfe vor allem im Alpenraum, Landwirte beklagten zuletzt rund 12.500 Wolfsrisse pro Jahr. Seitdem das Vorkommen des Wolfes in Frankreich als gesichert gilt, dürfen jährlich bis zu 19 Prozent des Bestands abgeschossen werden. 2023 waren dies 209 Wölfe.

Wie Landwirtschaftsminister Marc Fesneau am Freitag sagte, soll der neue Wolfsplan die Belange der Landwirte und des Artenschutzes besser in Einklang bringen. Das Vorkommen des Wolfes könne inzwischen als gesichert angesehen werden, während Tierhalter über eine steigende Zahl von Rissen klagten. Deshalb solle das Vorgehen gegen aggressive Wölfe verbessert werden. Außerdem unterstütze Frankreich das Vorhaben der EU-Kommission, den Status des Wolfes von «streng geschützt» auf «geschützt» herabzusenken.

Umweltminister Christophe Béchu hob außerdem den Erfolg von guten Herdenschutzmaßnahmen hervor. Diese hätten bereits dazu beigetragen, dass die Zahl der Nutztierrisse nicht im selben Umfang gestiegen sei wie die Wolfspopulation in Frankreich.


Tote Migranten im Ärmelkanal - Haft für Steuermann von Schlauchboot

CANTERBURY: Mit einem Schlauchboot sollte ein Mann aus dem Senegal Dutzende Migranten nach Großbritannien bringen. Das Boot kenterte, mindestens vier Männer starben - dafür ist der Steuermann nun am Freitag in der englischen Stadt Canterbury wegen Totschlags zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Eine Jury hatte den Mann, der selbst irregulär nach Großbritannien einreisen wollte, vor wenigen Tagen schuldig gesprochen. Britischen Medien zufolge handelte es sich um den ersten Fall dieser Art.

Das nicht seetaugliche Schlauchboot war Mitte Dezember 2022 im Ärmelkanal gekentert. Der Angeklagte hatte sich bereit erklärt, das Boot zu steuern. Im Gegenzug sollte die Überfahrt für ihn kostenlos sein. Vor Gericht machte er geltend, er habe die Aufgabe verweigern wollen, als er das Gefährt sah. Doch die Menschenschmuggler, die die Überfahrt organisierten, hätten ihn gezwungen. Das sah das Gericht nicht als erwiesen an.

Letztlich waren mindestens 43 Menschen an Bord des Schlauchboots, das lediglich Platz für 20 bot. Sie zahlten jeweils Tausende Pfund an die Menschenhändler. Schon bald geriet das Wasserfahrzeug in Seenot. Ein Fischerboot konnte mehrere Migranten aufnehmen. Auch Rettungsmannschaften und der Grenzschutz eilten zu Hilfe. 39 Überlebende wurden nach Dover gebracht.

Jedes Jahr kommen Zehntausende Migrantinnen und Migranten ohne Papiere meist in kleinen Booten über den Ärmelkanal aus Belgien oder Frankreich nach Großbritannien. Das ist der konservativen britischen Regierung ein Dorn im Auge. Sie will die irreguläre Einwanderung mit scharfen Gesetzen verhindern - bisher ohne Erfolg. Am Freitag vereinbarten der britische Grenzschutz und die EU-Grenzschutzagentur Frontex eine engere Zusammenarbeit.


Behörden wollen Nawalnys Leiche nicht zur Beerdigung freigeben

MOSKAU: Die russischen Behörden legen der Mutter des verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny erneut Steine in den Weg. Ljudmila Nawalnaja sei am Freitag von einem der Ermittler ultimativ aufgefordert worden, umgehend einer Bestattung ohne öffentliche Verabschiedung zuzustimmen, ansonsten werde Nawalny in der Strafkolonie begraben, berichtete Sprecherin Kira Jarmysch auf der Plattform X (ehemals Twitter). «Sie weigerte sich, mit dem Ermittlungskomitee zu verhandeln, da dieses nicht befugt sei, zu entscheiden, wie und wo ihr Sohn beerdigt werden solle.» Nawalnaja habe vielmehr auf Einhaltung des Gesetzes bestanden, nach dem die Ermittler verpflichtet seien, die Leiche innerhalb von zwei Tagen nach Feststellung der Todesursache, in diesem Fall also Samstag, zu übergeben.

Nawalnys Mutter bestehe darauf, «dass die Behörden die Beerdigung und die Trauerfeier nach den üblichen Gepflogenheiten stattfinden lassen». Die Mutter des im russischen Straflager gestorbenen Kremlgegners hatte nach tagelangem Warten erst am Donnerstag Zugang zu seiner Leiche erhalten. Sie habe den Körper ihres Sohnes in der Leichenhalle zu sehen, aber nicht ausgehändigt bekommen, teilte Ljudmila Nawalnaja in einem Video mit. Der 47-Jährige war am Freitag vergangener Woche im Straflager gestorben. Seither hatte die Mutter die Leiche in der Region am Polarkreis gesucht. Sie forderte erneut in dem Video, dass ihr der Leichnam ausgehändigt werde, damit sie ihn beerdigen könne.

Nawalnaja hatte dem Machtapparat schon am Donnerstag vorgeworfen, sie zu erpressen und ihren Sohn heimlich beerdigen zu wollen. «Sie stellen Bedingungen, wo, wann und wie ich Alexej beerdigen soll. Das ist gegen das Gesetz», sagte sie.

Nawalny ist am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen «Polarwolf» in der sibirischen Arktisregion Jamal unter nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. Der durch den Giftanschlag und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein.


Fünftes Todesopfer nach Brandkatastrophe in Valencia gefunden

VALENCIA: Nach dem Feuerinferno in einem Hochhaus mit Wohnungen in der spanischen Stadt Valencia hat eine Ermittlungsrichterin ein fünftes Todesopfer bestätigt. Zugleich wurde ein Ermittlungsverfahren zur Ursache des verheerenden Brandes eingeleitet, wie am Freitag aus einer Mitteilung auf der Internetseite der Justiz weiter hervorging.

Bereits in der Nacht waren vier Leichen geborgen worden. Dabei handelte es sich um ein Ehepaar und dessen zwei Kinder, wie die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete. Valencias Bürgermeisterin María José Catalá hatte am Morgen gesagt, es würden noch bis zu 15 Bewohner der am Vortag komplett ausgebrannten Wohnanlage vermisst. Die Zahl der Verletzten wurde mit 15 angegeben.

Das Feuer war am Vortag in einer der 143 Wohnungen des modernen Gebäudekomplexes ausgebrochen. Die Flammen griffen dann rasend schnell auf das gesamte Gebäude über. Als mögliche Ursachen für die schnelle Ausbreitung des Feuers nannten Experten brennbare Fassadenverkleidungen und starken Wind.


Umstrittene Cannabis-Freigabe beschlossen

BERLIN: Der Bundestag hat in Deutschland die kontrollierte Freigabe von Cannabis beschlossen. Besitz und Anbau der Droge sollen zum 1. April mit zahlreichen Vorgaben für Volljährige zum Eigenkonsum legal werden, wie ein am Freitag angenommenes Gesetz der Ampel-Koalition vorsieht.

Dafür stimmten 407 Abgeordnete, mit Nein 226 Abgeordnete, es gab 4 Enthaltungen. Das Gesetz kommt abschließend voraussichtlich am 22. März noch in den Bundesrat. Zustimmungsbedürftig ist es nicht, die Länderkammer könnte prinzipiell aber den Vermittlungsausschuss mit dem Bundestag anrufen und das Verfahren abbremsen.

Über die weitreichende Zäsur in der Drogenpolitik wurde bis zuletzt äußerst kontrovers diskutiert. Erlaubt werden soll für Erwachsene ab 18 Jahren grundsätzlich der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum. In der eigenen Wohnung sollen drei lebende Cannabispflanzen legal werden und bis zu 50 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum. Kiffen im öffentlichen Raum soll unter anderem in Schulen, Sportstätten und in Sichtweite davon verboten werden - konkret in 100 Metern Luftlinie um den Eingangsbereich.


Ermittler: Vermisstes Baby gestorben

Schemmerhofen (dpa/lsw) - Nach dem Verschwinden einer Mutter mit ihrem sechs Monate alten Baby im Landkreis Biberach ist das Kind nach dem Wiederfinden im Krankenhaus gestorben.

Die Staatsanwaltschaft Ravensburg leitete nach Angaben vom Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen die 32-Jährige wegen Verdachts eines Tötungsdeliktes ein. Hintergründe zur Tat seien noch unklar, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Seit Donnerstagabend hatten Mutter und Tochter aus dem Raum Schemmerhofen als vermisst gegolten. Eine Zeugin entdeckte die beiden den Angaben nach am Freitagvormittag.


Deutsches Finanzministerium verzichtet auf Genderstern

BERLIN: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im deutschen Bundesfinanzministerium sollen im Schriftverkehr Gendersternchen oder andere Sonderzeichen für gendersensible Sprache vermeiden.

«Ich bitte Sie, diese Vorgaben im externen und internen Schriftverkehr des BMF zu beachten», heißt es nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» in einer Hausmitteilung des zuständigen Referatsleiters.

Eine Sprecherin des Ministeriums sagte dazu am Freitag in Berlin, natürlich lege man im Haus großen Wert auf eine geschlechtergerechte Sprache, wolle aber die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung anwenden. Damit schaffe man auch Klarheit. Der Wunsch dazu sei auch aus der Belegschaft gekommen.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit ergänzte, es gebe keine Bestrebungen innerhalb der Bundesregierung, diese Frage einheitlich anzugehen.


Amoktat an Wuppertaler Schule: Schülerinnen erlitten Schock

WUPPERTAL: Bei der Amoktat mit mehreren Verletzten an einem Wuppertaler Gymnasium haben drei Schülerinnen einen Schockzustand erlitten. Zwei davon seien auch in Krankenhäuser eingeliefert worden, teilten die Ermittler am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. «Da kann ich ihnen jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen, ob die inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurden», berichtete Einsatzleiter Colin Nierenz.

Zuvor hatten die Ermittler bereits mitgeteilt, dass bei der Amoktat vier Schüler durch die Tatwaffe - ein Messer - verletzt worden seien. Zudem sei der Tatverdächtige schwer verletzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 17-Jährige die Verletzungen selbst zugefügt hatte. Er soll an einer psychischen Erkrankung leiden.


Ermittler finden Bekennerschreiben des Verdächtigen in Wuppertal

WUPPERTAL: Im Fall der Amoktat mit mehreren Verletzten an einem Wuppertaler Gymnasium haben die Ermittler am Tatort ein Schreiben sichergestellt, das von dem tatverdächtigen Schüler stammen soll.

«Der Inhalt dieses Schreibens, in dem er sich zu der Tat bekennt, lässt vermuten, dass eine psychische Erkrankung vorliegt bei dem 17-Jährigen», sagte Staatsanwalt Patrick Penders am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz. Er gehe davon aus, dass damit auch das Tatmotiv zu erklären sei.


Amokläufer legte Messer nach Ansprache eines Lehrers nieder

WUPPERTAL: Bei der Amoktat am Donnerstag in einem Wuppertaler Gymnasium hat ein Lehrer den mutmaßlichen Täter wohl zum Aufgeben bewegen können. Der 17-Jährige habe seine Waffe, ein Klappmesser mit einer 6 bis 8 Zentimeter langen Klinge, «auf Ansprache eines Lehrers niedergelegt», sagte Staatsanwalt Patrick Penders am Freitag.

Man gehe nach weiteren Zeugenvernehmungen davon aus, dass es nur diese eine Tatwaffe gegeben habe. Das Messer sei sichergestellt worden.


Haftbefehl nach Amoktat in Wuppertal erlassen

WUPPERTAL: Nach der Amoktat an einem Gymnasium in Wuppertal hat ein Richter Haftbefehl für den 17-jährigen mutmaßlichen Täter erlassen. Gegen den Oberstufen-Schüler werde wegen zweifachen versuchten Mordes und einer zweifachen gefährlichen Körperverletzung ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag.

Voraussichtlich noch an diesem Wochenende werde ein Gutachter genauer klären, ob der in Wuppertal geborene Deutsch-Türke psychisch krank und dadurch vermutlich schuldunfähig ist. In diesem Fall könnte er aus der U-Haft in eine psychiatrische Einrichtung kommen.

Die Ermittler hatten zuvor schon berichtet, bei dem 17-Jährigen gebe es Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Dies lasse sich aus einem Schreiben schließen, in dem er sich zu der Tat bekenne und das er einem Lehrer übergeben habe. Eine politische oder religiöse Motivation könne nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden.

An einem Gymnasium in Wuppertal waren am Donnerstag vier Schüler durch Messerstiche verletzt worden, als der 17-Jährige in einem Pausenraum plötzlich auf seine Mitschüler losging. Drei weitere Schüler erlitten einen Schock. Der Verdächtige soll sich danach selbst mit dem Messer schwere Verletzungen zugefügt haben.


Scholz reist zu Audienz bei Papst Franziskus

BERLIN: Der Kanzler fliegt nach Rom - und wird auch im Vatikan vom Papst empfangen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will Anfang März zu einem Treffen mit Papst Franziskus nach Rom reisen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche empfängt den Kanzler am 2. März zu einer Audienz im Vatikan, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin mitteilte. Für Scholz ist es die erste Privataudienz bei Franziskus. Eine Begegnung gab es bei der Trauerfeier für den emeritierten Papst Benedikt XVI. in Rom.

Zuvor will Scholz am 1. März in Rom mit dem italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella zu einem Gespräch zusammenkommen. Ein Termin mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist nicht vorgesehen. Meloni sei auf einer Auslandsreise, sagte Hebestreit auf eine entsprechende Nachfrage.


85 Migranten südlich von Kreta aufgegriffen

ATHEN: Südlich der Mittelmeerinsel Kreta sind am Freitag mehr als 80 Migranten aufgegriffen worden. Die griechische Küstenwache hatte rund 50 Seemeilen südlich von Kreta ein etwa 15 Meter langes Boot mit 85 Menschen an Bord lokalisiert, das manövrierunfähig dahintrieb, da der Motor ausgefallen war. Wie der griechische Rundfunk ERTnews unter Berufung auf die Küstenwache berichtete, wurden die Passagiere zunächst von einem vorbeifahrenden Tanker aufgenommen und anschließend der Küstenwache übergeben. Alle seien wohlauf, hieß es.

Die Zahl der Migranten, die versuchen, aus Libyen nach Griechenland und damit in die EU überzusetzen, stieg zuletzt. Seit einigen Monaten beobachten das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die griechische Küstenwache, dass Schleuserbanden zunehmend die Route aus dem libyschen Tobruk nach Kreta nutzen, um Menschen in die EU zu bringen. Seit Jahresbeginn bis zum 18. Februar kamen nach Angaben des UN-Hilfswerks 612 Migranten auf Kreta und der kleinen Insel Gavdos rund 20 Seemeilen weiter südlich an. Alle Migranten gaben an, sie seien vom libyschen Tobruk aus gestartet. Aus welchen Staaten sie stammen, blieb zunächst unklar.


Mehrere Verletzte bei Zusammenprall von Stadtbahnen in Stuttgart

STUTTGART: Bei einem frontalen Zusammenstoß zweier Stadtbahnen sind am Freitag in der süddeutschen Stadt Stuttgart mehrere Menschen teils schwer verletzt worden.

Eine Person sei eingeklemmt und müsse befreit werden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen. Wie viele Menschen insgesamt verletzt wurden, war zunächst noch unklar.

Die Einsatzmaßnahmen liefen am Freitagvormittag noch. Die Bahnen seien nach ersten Erkenntnissen auf derselben Schienenspur aufeinander zugefahren. Mehr war zum Unfallhergang bislang nicht bekannt. Das Unglück ereignete sich gegen 10 Uhr im Stuttgarter Stadtteil Wangen.


Allianz erhöht Gewinn kräftig

MÜNCHEN: Der Versicherungskonzern Allianz hat im vergangenen Jahr mehr Gewinn gemacht. Dabei profitierte der Konzern von einer guten Entwicklung im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen, wie er am Freitag in München mitteilte. Das operative Ergebnis stieg um 6,7 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro.

Unter dem Strich zog der Gewinn um fast ein Drittel auf 8,5 Milliarden Euro an, der bereinigte Jahresüberschuss nahm um 30 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr hatten Rückstellungen das Ergebnis belastet. Die Zahlen lagen im Rahmen der Markterwartungen. Bereits am Vorabend hatte die Allianz eine Erhöhung der Dividende sowie ein neues Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Die Aktie legte vorbörslich um mehr als zwei Prozent zu im Vergleich zum Xetra-Schluss.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Allianz ein operatives Ergebnis von 13,8 bis 15,8 Milliarden Euro und damit in der Mitte der Spanne ein weitgehend stabiles Ergebnis. Analysten haben bislang rund 15,5 Milliarden auf dem Zettel und damit ein Ergebnis am oberen Ende der Prognose.

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